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1. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 16

1914 - Nürnberg : Korn
16 wird.) Der Granitstein ist härter als Sand- und Kalkstein. Die Lücken zwischen den einzelnen Steinen werden mit Sand ausgefüllt. Arbeiter mit schweren Holzstößeln rammen die Steine fest und gleich- mäßig in den Sand, daß keiner über den andern hervorragt. Andere Straßen werden weniger fest gebaut. Wo das Erdreich ausgehoben ist, werden große Steinbrocken eingebettet. Auf diesen festen Grund kommen kleine Steine, Sand und Erde. Der Sprengwagen schwemmt den Sand in die Zwischenräume, die schwere Straßenwalze, von vier Pferden gezogen, macht die Oberfläche des Weges glatt. Nach- teile dieser Pflasterung bei Regen und trockner Witterung. Doch auch das Steinpflaster ist nicht immer vorteilhaft in der Stadt. Die darüber hinfahrenden Wagen rasseln und dröhnen, die Pferde- hufe klappern. Dieses Geräusch wird besonders lästig in engen Straßen, in Unterführungen (warum?), auf Straßen und Plätzen, wo viele Fuhrwerke zusammenkommen. Deshalb überzieht man nmnche Straßen mit einer steinharten, ganz glatten Decke, die Straßen werden asphaltiert. Asphalt ist eine Steinart, die, in großen Kesseln erhitzt, flüssig gemacht werden kann und dann auf die Straße gebracht wird. Wenn die Masse erkaltet ist, wird sie wieder hart wie Stein. Nachteile dieses Pflasters bei Schnee und Glatteis. Das geringste Geräusch verursachen die Wagen auf den mit Holzpflaster versehenen Straßen. (Wo Holzpflaster?) Ehe eine Straße hergerichtet wird, werden alle Rohre, die unter der Straße hinlaufen, gelegt. (Kanal, Wasserleitung, Gas, elektr. Kabel.) Die Öffnungen nach der Oberfläche der Straße sind mit eisernen Deckeln verschlossen. Der Weg für die Fußgänger. Die Fußgänger wollen bequem und sicher durch die Straßen gehen. Damit sie den verschiedenen Fahrzeugen nicht ausweichen müssen und nicht in Gefahr kommen, wird zu beiden Seiten des Fahrweges ein Steig gemacht, der nur von Fußgängern, höchstens von Kinder- und kleinen Handwagen benützt werden darf. Das Trottoir. Damit die Wagen von dem Fahrweg nicht auf diesen

2. Mitteleuropa - S. 20

1913 - Nürnberg : Koch
20 Das Deutsche Reich. (Sie sind auch auf ähnliche Weise entstanden! denn einst deckte das Iura- m e e r die Gegend - merkwürdige Tiere, die heute längst nicht mehr leben, hausten in ihm. Das Juragestein ist gleichsam der Lodensatz, der versteinerte Niederschlag dieses Meeres- Tier- und Pflanzenrestervurden darin eingeschlossen und so bildeten sich die zahlreichen Versteinerungen des Gebirges.) Deutlich liegen drei hauptschichten übereinander- sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Zarbe: auf den schwarzen Jura folgt der braune, auf den braunen derweiße. Die beiden ersteren bilden gerne flache Löschungen mit fruchtbarem Loden- wie Mauern steigen darüber die Steilhänge des weißen Jura auf. Die drei Iuraschichten sind von ungleicher Härte und verwittern daher nicht gleichmäßig. Infolge der verschiedenen Härte fehlt es nicht an Quer- sprüngen, so daß einzelne Teile tiefer sanken als andere. Im allgemeinen liegt die Iuraplatte schräg auf ihrer Unterlage, daher fällt sie gegen Norden und Westen steil, gegen Süden und Osten sanft a b (s. Querschnitt). 500 600m Ehezj ^wsuk^Beckeri^^^ Brauner Jura. V i Schwarzer Jura, I I Weisser Jura. G esteinstrümmer des Böhmeruuoldes (Oberpfalz). Ag, \2. Besondere Eigentümlichkeiten, a) Oer Iura ist sehr reich an höhlen,- s. Teil I, Zränkische Schweiz- auch in Württemberg gibt es viele, ein Teil des Ge- birges heißt hier geradezu „Höhlenjura" (Nebelhöhle, Karlshöhle usw.). Die Entstehung dieser höhlen erklärt man sich ebenfalls durch die härteunterschiede des Gesteins, die einesteils von selber zur Bildung offener Lücken führten und andrerseits die auflösende und wegschwemmende Arbeit des Wassers erleichterten. b) Denn der Jurakalk leistet dem Wasser nur geringen W i d e r st a n d,- Tag für Tag werden etwa 8 cbm Kalk von den durchfließenden und durchsickernden Gewässern gelöst. So bietet der Iura auch den Zlüssen nur geringe Hindernisse in ihrem Laufe,- verschiedene, darunter nicht einmal besonders große und wilde Zlüsse haben sich durch das Zuragestein hindurchgesägt: 1. die Donau (s. o. die Schilderung des Donaulaufs) und ihre Neben- flüsse W ö r n i tz und Altmühl- 2. die zum Main eilende Pegnitz, ja eigentlich der Main in seinem Oberlauf selber, da auch nördlich des ersten Mainbogens Iuragestein sich findet (s. Kartenskizze des deutschen Jura),- der Rote Main entströmt dem Iura.

3. Mitteleuropa - S. 5

1913 - Nürnberg : Koch
Die deutschen Alpen. 5 Täler sind übrigens sehr oft völlig wagrecht mit Geröll und Schutt vom Wasser bedeckt worden,- aber hier fehlt es zumeist an tieferem Humus). Wohl aber wachsen allenthalben bis in die höhe von 2000 m Grasarten und andere treffliche Futterpflanzen. Daher ist der Feldbau ganz allgemein mehr und mehr aufgegeben worden und an seine Stelle traten Viehzucht und Milch- Wirtschaft. Oie Bewohner sind gezwungen die Stellen, an denen Futterpflanzen wachsen können, möglichst auszunützen- denn ein großer Teil des Gebietes spielt schon des- wegen für das Wirtschaftsleben keine Rolle („ist unproduktiv"), weil hier das nackte Gestein zutage tritt. Zur Ausnützung der höher gelegenen Bergwiesen (Matten, Almen) dient die Alm- oder Sennwirtschaft. Eine entsprechende Anzahl von Rindern nämlich, bewacht von einigen Leuten (Sennen), die sich auch auf die Verarbeitung der gewonnenen Milch (Käseoereitung) verstehen, bleibt die ganze gute Jahreszeit auf den (meist umfriedeten) Almen- die Almhütten dienen Mensch und Vieh als Unterkunftstätte. (Sennküchen dagegen heißen die im Tal gelegenen Anstalten, an die von den Lauern regelmäßig eine vorher verabredete Menge Milch zur Verarbeitung geliefert wird.) Oie Abfälle bei der Käsebereitung dienen der Schweinezucht. Immer zahlreicher aber werden fabrikartige Be- triebe, die sich mit der Verwendung der Milch beschäftigen, sei es durch Herstellung feinerer Käse oder durch Gewinnung von Trockenmilch, Milchzucker u. dgl. oder endlich durch Schokoladebereitung. Groß ist auch der W a I b r e i ch t u m des Gebietes. Nadelwald herrscht vor, in der höhe von 1300—1400 m verschwinden die Laubbäume überhaupt. Über einer gewissen höhe (in den deutschen Alpen 1600—1800 m) verkümmert jedoch selbst das Nadelholz zu Legföhren (Krummholz, Latschen). An der Baumgrenze und an Stellen, die Wind und Wetter besonders preisgegeben sind, erscheinen die verwitterten, zerzausten „Wettertannen". Auch der Wald- reichtum spielt im Erwerbsleben der Bewohner eine Rolle: als Jäger, Holzarbeiter, in Sägewerken sowie durch Holzschnitzerei suchen sie Verdienst und Erwerb,- immer mehr holz wird ferner in den sog. Holzschleifereien zu einer drei- artigen Masse zerrieben und in den Papierfabriken weiterverarbeitet. Früher wurde ferner auch in den deutschen Alpen nach Eisenerzen geschürft. Immer noch von Bedeutung sind die Kohlen gruben von Penzberg, Miesbach und Hausham- seit Jahrhunderten schon werden die Berchtesgadener S a l z l a g e r ausgebeutet. Mancherorts bricht man Marmor (Untersberg, Kiefersfelden am Inn). Immerhin sind die Erwerbsmöglichkeiten in den Alpen beschränkt. Daher ist die Bevölkerung ziemlich dünn. Sie suchte freilich schon früh in sog. Hausindustrien einen Nebenerwerb,- die erwähnte Holzschnitzerei ist z. B. als solche in Berchtesgaden (Spielzeug), Mittenwald (Musikinstrumente) und Gberammergau (Figuren, insbesondere Kruzifixe) seit langem eingebürgert. Im Allgäu (Lindenberger Gegend) hat sich eine Hausindustrie (Strohhutflechterei) heute zur Großindustrie entwickelt, die alljährlich Millionen von hüten liefert. In neuerer Zeit haben sich auch sonst die wirtschaftlichen Verhältnisse zum Teil geändert: 1. Oie ungeheuren Wasserkräfte der Bergflüsse mit ihrem starken Gefäll

4. Mitteleuropa - S. 55

1913 - Nürnberg : Koch
Zveserbergland, 55 tracht (Schwälmer Tracht), lvie verschieden Täler und höhen, sieht man auch daraus, daß z. B. im W e r r a t a l noch etwas lv e i n und ziemlich viel Tabak gebaut wird. Die Rhön. Durch Faltung und Einbrüche („Verwerfung") war bereits ein mit tiefen Mulden durchzogenes Gebirgsland entstanden- plötzlich brachen auch hier vulkanische Massen empor, überdeckten verschiedene höhen oder bildeten kleinere neue Kuppen. So zeigt die Rhön ein viel- gestaltiges Bild: von Süden her erblickt man breit- gezogenekücken, z. 23. den 930 m hohen Kreuzbeitg; letzterer ist mit Basalt bedeckt. Don ©st und tvest her überragt alles übrige die einer mäch- tigen Kirchenkuppel vergleichbare N) as s e r- kuppe (950 m). Don Norden her sieht man (ähnlich wie in der Gberpfalz bei Kemnath) eine Reihe spitziger oder ge- rundeter Lasaltgipfel (das „hessische K e g e l s p i e l"). Andeutungen der Falten Seit wir den südlichen Schwarz- und u der vulkanischen Erscheinungen lvasgenwald verließen, begegneten wir ^ solchen höhen wie hier nicht mehr. Es darf uns also nicht wundern, wenn wir in der Rhön ein sehr feuchtes, aber auch rauhes Klima (viel Schnee, Regen und Nebel) finden. Die höchsten höhen sind mit feuchten Wiesen und Torfmooren bedeckt, die anderen sowie die Abhänge mit Buchen- und Nadelwald. Die Be- wohner bauen etwas Getreide, ferner Kartoffeln und § l a ch s; auch treiben sie Rinder- und Schafzucht- Leineweberei und Derarbeitung des Holzes zu Schuhen, Peitschenstielen, Siebgestellen bringen als hausindu- strien einige Erwerbsmöglichkeiten- die Bergwiesen liefern immerhin soviel Heu, daß davon verkauft werden kann. Sodann gewinnt man in der Rhön Torf und Braunkohlen sowie (durch Derwitterung vulkanischen Gesteins eritstarv denen) Ton, aus dem z. B. die Krüge zur Dersendung der Kissinger Mineral- wässer gebrannt werden. Denn auch S a l z l a g e r gibt es in den Tiefen und Salzquellen steigen im Norden (Salzungen) wie im Süden (Kissingen, Brückenau), mit Kohlensäure vermischt, empor- so entstanden am 5lußenrand der Rhön die genannten wichtigen Badeorte. ll)enn unterirdische Salzlager vom Wasser aufgelöst wurden, brach wohl auch die Decke über den so entstandenen Hohlräumen ein und es bildeten sich inmitten des Hochwaldes trichterförmige Seen („Kutten"). (Kohlenfäurehaltige Salzquellen gibt es auch in der Umgebung des Vogels- berges, z. B. bei Bad Salzschlirf). Das Weserbergland im engeren Sinn. Noch in der Gegend, wo lverra und Fulda sich vereinigen, treffen wir vulkanische Erscheinungen ähnlicher Art wie z. V. in der Rhön. Die bekanntesten dieser vulkanberge sind zwischen lverra und Fulda der (750 in hohe) Meißner, westl. von Fulda-Weser Querschnitt durcfi den Hreuzöerg

5. Mitteleuropa - S. 59

1913 - Nürnberg : Koch
Thüringen. 59 ckelme Oi Kyffhäuser Zinstrut <3 o Od vo Das so umgrenzte Gebiet heißt Thüringen' deutlich zerfällt es in drei Teile: 1. ein südliches Randgebirge (Z ranken- und Thüringer Wald)' 2. ein nördliches Randgebirge (harz)' 3. eine dazwischen liegende Hochfläche (die Thüringer platte). Der Hrankenwald. Entstehung, Bodenform, Aus- dehnung. Wenn man von einem er- höhten Punkte aus über den Kranken- wald blickt, sieht er aus wie eine weite, von sanften Mulden durchzogene, wald- bedeckte Ebene. Und doch war er ein- mal ein mächtiges Kalten- g e b i r g e , das über die an seinen Rändern (infolge dort entstandener Sprünge) hinabgesunkenen Klächen ge- waltig emporragte,- er wurde auch nie wie diese vom Meere bedeckt. Ein solches Slücf Land, das zwischen abgesunkenen h 0 r st. Im Laufe sehr langer Zeit aber verschwanden durch den Ein- fluß von Wind und Vetter, Hitze und Kälte die Kalten bis auf den unter st en Grund. Oer Krankenwald ist also ebenso zu seiner heutigen Gestalt gekommen wie das Rheinische Schiefergebirge. Erbe- steht auch wie dieses aus sehr altem Schiefergestein und zeigt dieselben höhen und Können- aber es fehlen die uns von dorther bekannten vulkanischen Erscheinungen. Oer Krankenwald ist fast ebenso lang als breit (= etwa V10 Maßeinheit), nur einige flache Kuppen (z. B. der Oöbraberg unweit von Hof) erreichen eine durchschnittliche höhe von 800 in. Gegen Südwesten fällt er steil ab, gegen Nord- osten zu geht er ohne deutliche Grenze ins Vogtland über. Wirtschaftsleben. Zwischen den dunklen Wäldern, welche z. T. auch die Abhänge bedecken, finden sich selbst auf den höhen K e l d e r und Wiesen- der Getreidebau reicht nämlich in diesen Gegenden Mitteldeutschlands noch bis in die höhe von etwa 600 m Holzhandel (Klößerei), Weberei und Ausnützung der Schieferbrüche (Herstellung von Schiefertafeln, besonders in Nordhalben) ernähren viele Bewohner. Politisches, Bevölkerung. Oer Krankenwald gehört zum Königreich Ladern (Vbersranken),- die Bevölkerung ist großenteils katholisch. Schema von Thüringen. Fig, 26. Klächen emporragt, nennen wir einen

6. Mitteleuropa - S. 9

1913 - Nürnberg : Koch
Die süddeutsche Hochebene. 9 München und Mühldorf. Ungeheure Massen vcn Geröll und Schutt schoben sie unter sich, neben sich, vor sich her (M o r ä n en), ihre Schmelzwasser aber breiteten sie noch viel weiter nördlich aus, so weit, bis eine Gebirgsmauer ihnen halt gebot. Oie Hochebene ist also (bis zur Tiefe von 2000 m) mit den zertrümmerten,zerriebenen Bruch st üden der Alpen bedeckt. Oie Grenzen des Alpenvorlandes sind im Süden die Alpen/ auch im Norden kann man sie deutlich von der Karte ablesen: der I u r a und der Granit- und Gneiswall des Bayrischen Waldes. Oa aber rings um den nörd- lichen Klpenbogen eine Hochfläche aufgeschüttet ist, bilden im Westen und Dsten die politischen Grenzen des Deutschen Reiches zugleich auch die Grenzen der Hochebene in Deutschland: im Westen Bodensee und Rhein bis dort- hin etwa, wo um Schaffhausen Schweizer Gebiet auf die rechte Rheinseite über- tritt- im (Dsten Saalach, Salzach und Inn. Abdachung. Oer Lauf der Zlüsse zeigt uns, daß die Hochebene sich deutlich nach Norden zu abdacht. Aber nur der Lech hat eine fast ungestörte Nord- richtung. Oie Zlüsse w e st l i ch von ihm (weniger die Jller als die aus dem Allgäu kommende und in einem großen Bogen in den Bodensee mündende Argen) aber zeigen, daß sich hier die Zläche gegen den Bodensee zu neigt, die Isar und der Inn aber lassen deutlich für die ö st l i ch e Hälfte eine Senkung nach Nordosten zu erkennen. Höhenlage. Oie Schwäbisch-bayrische Hochebene ist die zweithöchste in Europa. Am Südanfang liegt sie etwa 700 m hoch, die Bodenseeuferhöhe beträgt etwa 400 in, die höhe von Passau etwa Z00 m. Als mittlere höhe kann etwa 500 m (= höhe Münchens) gelten. Bodenform. Großenteils haben die Schmelzwasser der Eiszeitgletscher den Schotter, den sie mitführten, voll ständig wagrecht angehäuft (s. das oben über die Ausfüllung der Alpentäler Gesagte). Andrerseits haben sich die Gewässer terrassenförmig dazwischen eingeschnitten, so daß zwischen ein- zelnen Tälern förmlich breite Zungen entstanden. Oie Moränen (im Süden) vollends geben ein wellig-hügeliges Bild. Bewässerung. Die Hochebene ist reich an fließenden und stehenden Ge- wässern. Erstere haben einen doppelten Ursprung: 1. die großen, reißenden Hauptflüsse mit ihrem grünlichen Wasser entströmen den Alpen,- ihr Wasserstand ist unregelmäßig (Niederwasser dann, wenn im Gebirge kein Schnee schmilzt, also vor allem herbst und Winter), oft begleitet sie ein „Überschwemmungsgebiet"- der Ausgang ihrer Durchbruchstäler sowie ihre Steilufer luden trotzdem zu Ansied- lungen (und Anlage von Befestigungen, Burgen) ein- vgl. T r a u s n i tj bei Landshut (Kreishauptstadt von Nkderbmjem), Burghausen a. d. Salzach- 2. trägere, kleinere, aber fischreiche Gewässer oft von bräunlicher Sarbe entspringen in der Ebene selbst da, wo das Wasser, das sich auf dem Lehmgrund der sehr durchlässigen Schotterdecke sammelt, samt diesem Lehmgrund zutage tritt,- auch um Abflüsse der zahlreichen stehenden Gewässer kann es sich handeln.

7. Mitteleuropa - S. 60

1913 - Nürnberg : Koch
60 Das Deutsche Reich. Der Thüringer lvald. (Nach Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.) Der Thüringer lvald (Schwarzburg) Entstehung, Bodenform, Ausdehnung. Auch der Thüringer Wald ist ein h o r st , d. h. eine Bodenerhebung zwischen abgesunkenen Zlächen. Er war aber nicht beständig, d. h. von Anfang an da. Nordwestlich verlaufende Spalten schnitten gewissermaßen ein keilförmiges Stück Land von seiner Umgebung los. Infolge der Schrumpfung der Erdrinde preßten nun die Ränder gegen diesen Keil und hoben ihn in die höhe. Wir nennen daher den Thüringer Wald einen „gehobenen hör st" (im Gegensatz zum Zrankenwald, der einen „beständigen Horst" darstellt). Auf dem so emporgehobenen Stück Land lagen dieselben Gesteinsschichten, wie sie die angrenzenden Zlächen deckten. Allein die Einflüsse von Wind und & <5j Sb £ tiriit^rrrr Zängpndurcfisc/initt durch den Thüringer Wald mit Andeutung der vulkanischen Erscheinungen/. F'g. 2?.

8. Aus der Heimat - S. 295

1910 - Nürnberg : Korn
— 295 — Die Burgruine. Der Pfarrhof unten im Markt sollte größer gebaut werden, -die Scheune war baufällig. Und dazu brauchte man Steine. Aber woher nehmen? Nun, das war doch einfach. Da war doch da oben auf dem Berg die Burg und stand leer, schon seit 1680. Kein Mensch wohnte mehr darin. Die Fensterscheiben wurden blind und zerbrachen. Der Sturm warf Ziegel herab, machte Löcher ins Dach und der Regen strömte hinein, bis die Balken faulten und herabstürzten. Zuletzt waren es Mauern ohne Dach. Fenster und Türen waren nur mehr Löcher. Im Burggarten wuchs Gras und Unkraut. Der Regen wusch Kalk und Mörtel und Tapeten von den Wänden, bis man das nackte Mauerwerk sah. Ein Storchenpaar baute auf dem hohen Turm sein Nest. Vögel und Wind trugen allerlei Samen auf die Mauern und nun wuchsen hoch da oben Gras und Blumen und Birken und andere Sträucher. Endlich bekamen die festen Mauern Risse. Wenn ein stürmischer Tag war, dann lösten Steine sich los und stürzten hinab > auf die Schlosserwerkstätte, die unten an den Berg hingebaut war; aufs Dach, sogar vor die Türe rollten Me-©teine, wenn jemand heraus ging. Da war's nicht mehr sicher und die alte Burg mußte weg. — „Nun, um die alten Mauern ist wirklich nimmer schad!" sagten die Leute , unten im Markt. Und am Morgen stiegen eine Schar Maurer und handfeste Burschen den Burgberg hinauf und fingen an, die Burg abzubrechen. Früher, wie die Burg noch in ihrer ganzen Pracht da oben stand, wäre es nicht so leicht gewesen, hineinzukommen. Da gab es nur einen einzigen Weg hinauf, zwischen zwei Mauern. Auf allen Seiten war der Berg steil. Und war man endlich oben, so stand man vor einem tiefen Graben, der im Granit,'elseu um die ganze Burg herumging. Man ging unsicher über die Brücke. Und mitten im Graben war ein Pfeiler, da hörte die Brücke plötzlich auf. Jetzt mußte man warten. Da drüben war ein Tor, aber es ist zu. ^etzt öffnet sich drüben beim Tor ein kleines Guckloch, jemand sieht heraus, der Torwächter, und wir rufen hinüber. Aber der läßt uns lang warten. Genau sieht er uns an und fragt uns aus. Endlich hebt er drinnen zwei Balken. Pom Tor geht ein langes 23rett nieder, senkt sich langsam über den Graben zu uns herüber und läßt sich aus den Pfeiler nieder. Aha, das ist also die Zugbrücke! Und das ^tor, schwer mit Eisen beschlagen, öffnet sich, das Gatter geht hinauf, und wir finb im Schloßhof. Aber erst im kleinen.

9. Aus der Heimat - S. 7

1910 - Nürnberg : Korn
und mit trinken aufhören. Alles werde ich euch zeigen. Nehmt alles! Brennt alles nieder! Schlagt alle tot!" „Ein schäbiger Bursche!" sagte verächtlich der Anführer der Germanen. Der Steinklopfer bog von der harten Straße ab und führte sie durch den weichen grünen Wiesengrund hinauf zur Villa, nach der die Germanen schon längst begehrliche Blicke geworfen hatten. Die Türen waren zu. „Macht ein Loch in den Steinhaufen da!" rief der Häuptling seinen Leuten zu. Ein paar schlugen mit der Keule die dicken Fenstergläser durch, stiegen hinein und öffneten die Türen von innen. Die ganze Schar drängte wild hinein. Erst gingen sie still und vorsichtig vorwärts; als sie fanden, daß alle Bewohner des Hauses entflohen seien, fingen sie an zu arbeiten. Ein schreckliches Lärmen, Krachen, Poltern drang heraus. Die zierlichen Möbel wurden zerschlagen und die Trümmer zu den Fenstern herausgeschleudert. Sie zertraten die seinen Blumen im Garten, sie beschmutzten und beschmierten lachend die Gemälde an der Wand, die Hunderttausende gekostet hatten, sie streuten die Blätter der Büchersammlung auf dem Boden herum und zertraten sie mit schmutzigen Schuhen. Dann beluden sie ihre Pferde mit goldenen und silbernen Schalen und Trinkgefäßen, tranken am Waldrande den Wein, den sie im Keller gefunden hatten, und ritten mit dem Steinklopfer weiter. — „Das ist erst der Anfang," sagte der Steinklopfer. „Überall hin werde ich euch führen!" Erst leuchteten die zerschlagenen Fenster rot; dann qualmten graue Rauchwolken heraus; die Balken krachten und knisterten und die Flammen schlugen zum Dache hinaus. Ein paar Tage lang schwebte die Rauchsäule über dem Walde, bis ein Regen die letzten Gluten löschte. Geschwärzte Mauern, versengte Bäume, zertretene Blumen, ein Haufen Scherben und Splitter in Asche und Schutt, — das war der Rest von aller Pracht. Sommer und Winter kamen und gingen. Der Regen durchweichte deu Mörtel und der Schnee zerfraß langsam die Steine, daß die Mauern in sich zusammenstürzten; langsam, Stück für Stück, bröckelten sie ab, lösten sich los und fielen zu Boden. Sommer und Winter wehte der Wind und streute Sand und Erde, dürre Buchenblätter und Tannennadeln darüber. Endlich wuchsen hohe, herrliche Buchenstämme aus dem schwarzen, lockeren Boden, der fast meterhoch über den Mauertrümmern lag. Nur einzelne Erdhaufen, ein paar unebene

10. Aus der Heimat - S. 35

1910 - Nürnberg : Korn
— 35 — verstand. Sogleich kamen ans den Höfen des Dorfes Männer und viele Frauen mit Spänen von Kienholz. Die entzündeten sie am heiligen Feuer und trugen die brennenden Fackeln in ihre Wohnungen. „Wozu braucht Ihr das Feuer?" fragte Ruprecht. „Das ist Feuer für die Not," sagte der Alte. „Wer um die Sonnenwende über den brennenden Holzstoß springt, der mit diesem heiligen Feuer angezündet wurde, der bleibt das ganze Jahr verschont vom bösen Fieber. Kräuter und Wurzeln, die an solchem Feuer gekocht werden, helfen gegen jede Krankheit." Ruprecht ritt weiter und kam an den Wallersee, wo noch christliche Römer wohnten. Hier zimmerte er sich eine Zelle am nördlichen Gestade und baute da, wo die Fischach aus dem See fließt, die Peterskirche von Seekirchen. Der Herzog Theodo schenkte ihm das Wasser des Sees samt den Äckern und Wäldern am Ufer. Da erzählten Ruprecht die römischen Bauern und Fischer am See, drüben an der Salzach sei ein Ort, der früher Jnvavum hieß. Dort seien in alten Zeiten viele prächtige Gebäude gestanden; jetzt aber seien sie zerfallen und der Wald wachse zwischen den Mauern. Das wollte er selber sehen. Und er ging aufwärts dem nahen Gebirge zu, wo auch Römer waren und Häuser standen. Wie er nun tiefer in die Wildnis neben der Salzach hineinging, die zwischen steilen Felsen hervorrauschte, da kam er in ein ebenes, weites Tal. Links und rechts standen bewaldete Berge. Und hinter diesen schauten andere hervor, riesige Berge, einer hinter dem andern, alle bewaldet bis zur Mitte, oben kahl, voller Felsen, die höchsten am Gipfel bedeckt mit ewigem Schnee. Immer schwebten Nebel oder Wolken um ihre Zacken. Da nun, am Fuße des Untersberges, fand er mitten im Walde prachtvolle Trümmer einer großen römischen Stadt. Die Steine waren mit Moos überwachsen, Büsche und uralte hohe Tannen standen zwischen den Mauern. Und dazwischen lag Schutt von zerbrochenen Säulen, Tempelmauern, Siegesbogen und verfallenen Palästen. Da fand er, daß dieser Ort sich besser eigne als der Platz am Wallersee. Er schickte Boten an den Herzog und ließ ihm melden, was er gefunden habe. Der Herzog kam und sah die Gegend an und die Ruinen. Ruprecht bat ihn, daß er ihm erlaube, den Ort zu säubern und ihn zum Bau einer Kirche herzurichten. Da schenkte ihm Theodo den Platz und das Land auf zwei Meilen in der Runde und die Salzburg auf dem Berge. Dazu gab er ihm das Landgut Pidinga mit 30 Höfen und allem Zubehör, 20 Salzpfannen zu Reichenhall, den dritten Teil der Salzquellen und den zehnten Teil
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