Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 459

1871 - Zwickau : Zückler
459 nämlich 3 Söhne u. 1 Tochter; 2 Töchter waren früher schon gestorben. Don den Söhnen wurde der dritte, Paul, später Leibarzt der Kurfürsten August u. Christian. Mit Martin Luther, der 1759 als Rechtsgelehrter in Dresden starb, erlosch seine männliche Nachkommenschaft. Durch seine zahlreichen Schriften, durch seine Lehr- u. Predigcrgaben, sowie durch seinen frommen Wandel hat er viel genützt. Luther brachte bessere Er- kenntniß über Goti u. die ihm schuldige Verehrung unter alle Stände: er ver- besserte den öffentlichen Gottesdienst: er sorgte bald für deutsche kirchliche Ge- sänge *); er verschaffte den Christen die Freiheit, Gott nach eigner Einsicht zu verehren. Die Fürsten u. Obrigkeiten gewannen an Ansehen u. Einkünften; aber auch ihnen schärfte er ihre Pflichten freimüthig ein. So lebte u. wirkte Luther bis an sein Ende. Noch für die späte Nachwelt wird sein Andenken ein gesegnetes sein. I. K. F. Trommer. p. Luther'« Tod (den 13. Februar 1546). Luther war, obwohl schon krank u. schwach, im Januar 1540 nach Eis- leben gerrisrt, wohin ihn die Grasen von Mansscld pur Schlichtung verschie- dener Streitigkci ni gerufen hatten. Am 17. Februar blieb er, weil er den Verhandlungen nicht mehr beiwohnen konnte, in seinem Stüblrin. Bald lag er ans seinem Ruhebette, bald ging er umher, betete u. sprach von Zeit pt Zeit einige Worte mit seinen Freunden. Unter Anderem sagte er: „Ich bin hier pt Eislrben geboren n. getauft; wie wenn ich hier bleiben sollte?" Doch ging er pun Millagümahle in da« gewöhnliche Speisezimmer, redete viel u. sagte unter Anderem, wenn er seine lieben Landesherren, die Grafen, vergleichen könne, wolle er heimgehen u. seinen Leib den Würmern pi essen geben. Vor dem Abendessen empfand er starke« Drücken aus der Must, ging aber doch, als dasselbe nachließ, pun Essen hinnnier, weil Alleinsein nicht Fröhlichkeit bringe, aß u. unterhielt sich fröhlich. Rach dem Essen klagte er wieder. Rach 10 Uhr ging er schlafen in seine Kammer u. ruhte mit natürlichem Athemhoten. Rin 1 Rhr aber weckte er den 1>r. Jona« u. sagte: „D Herr Gott! Dr. Jona, wie ist mir so übel! Mich drückt c« so hart ans der Brust! o, ich werde pr Eis- leben bleiben!" Es kamen .feist seine Freunde, seine Söhne u. der Gras mit seiner Gemahlin. Jona« me nte, ein Schweiß, der sich eingestellt hatte, werde ihn erleichtern; aber Luther erwiderte: „Ja, c« isrcin kalter, todter Schweiß; ich werde meinen Geist ausgeben, denn die Krankheit mehret sich." Auch betete er sehr inbrünstig u. rief dreimal hinter einander: „Vater, in deine Hände beseht ich meinen Geist!" Al« er immer kraftloser wurde u. wenig mehr sprach, fragte ihn Jona« mit erhobener Stimme: „Ehrwürdiger Vater, wollt Ihr auf Christum u. die Lehre, wie Ihr sie gepredigt, beständig sterben?" Darauf aut- woriete Luther ein starke« Ja; aber er verstummte dann u. sank in Schlummer. Er antwortete nicht mehr, als man seinen Rainen ries, holte tief, doch sanft, Ddcm, u. entschlief mit ineinander gefalteten Händen zwischen 2 u. 3 Rhr Rächt«, ohne einige Unruhe, Lluälung de« Leibes oder Schmrrpn des Todes, wie Janas berichtet. Pfizer. ' 15. Philipp Melanehthon (1497 bis 1560). Unter den vielen treuen u. rtihmenswerthen Gehülfen Luther’a muss unstreitig Philipp Melanchton obenan genannt werden. Mit seltenen Geiftesgabon ausgestattet, tief gelehrt, sanft u. mild war er es neben Luther, welchem wir die Reformation verdanken. Er wurde zu Bretten in Baden am 16. Febr. 1497 geboren. Sein Vater, Georg Schwarzerd, ein Bürger u. *) Sein erstes i. I. 1524 erschienenes Gesangbuch enthielt 8 deutsche Lieder, welche ihn jedoch nicht alle zum Verfasser hatten, u. zu welchen er von dem kur- fürstlichen Kapellmeister Johann Walther vortreffliche Choralmelodien fertigen ließ.

2. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 461

1871 - Zwickau : Zückler
461 hatte Melanchthon thätigen Antheil. Nicht weniger segensreich wirkten die Visitationsartikel, welche er auf Befehl des Kurfürsten Johann des Beständigen 1528 ah fasste. Sie enthielten in 18 Kapiteln die Hauptstücke des christlichen Glaubens, welche dem gemeinen Volke vor- getragen werden sollten. Besonders entschieden u. kräftig trat Melanch- thon 1529 auf dem Reichstage zu S p e i e r u. in dem Religionsgespräche zu Marburg auf. Unter diesen Spaltungen hatte der Kaiser einen Reichs- tag zu Augsburg auf das J. 1530 ausgeschrieben. Nun trug der Kur- fürst Ruthen, u. Melanchthon auf, „die Artikel der Rehre festzusetzen, von denen man nicht weichen könne.“ Dies geschah zu Torgau, u. Melanch- thon hatte die Glaubensartikel in die rechte Form zu bringen. Diese Schrift, die am 25. Juni 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg übergeben wurde, u. die Vertheidigung derselben (Apologie) trugen den Ruhm Melaneh- thon’s durch alle Ränder Europa’s. König Franz I. v. Frankreich u. Heinrichviii. von England hatten ihn in ihre Ränder eingeladen; aber beides schlug er aus Riebe zu seinem Wittenberg ab. Um die Rutheraner u. Reformirten zu vereinigen, begannen 1534 die Verhandlungen zu Kassel, wurden in Eise- nach fortgesetzt u. 1536 in Wittenberg beschlossen. Beide Theile freuten sich herzlich, als dem friedliebenden Melanchthon das Vereinigungswerk endlich gelungen war. Auf dem Convent (der Versammlung) zu Schmal- kalden 1537 setzte man abermals das evangelische Bekenntnis? fest u. lehnte die Einladung des Papstes zum allgemeinen Concil nach Mantua in Ober- italien ab. Auf einer Reife nach Hagenau im Eliäfs ward Melanchthon tödtlich krank, u. nur Rüthers Zuspruch u. kräftiges Gebet, das Gott er- hörte, erhielten ihn am Reben. Er sagte selbst: „Wäre Rüther nicht ge- kommen, so wäre ich gestorben.“ 1541 reiste Melanchthon abermals zu einem Religionsgespräch nach Worms u. später nach Regensburg, wo Ver- handlungen über die Vereinigung der Protestanten u. Katholiken gepflogen werden sollten. Doch kam keine Einigung zu Stande, u. Melanchthon musste sogar von den Seinigen bittere Vorwürfe anhören, weil er zu grosse Milde u. Nachgibigkeit gezeigt habe. Unter seiner Mitwirkung führte der greife Erzbischof Hermann zu Cöln die Reformation ein; derselbe wurde jedoch deswegen 1546 feines Amtes entsetzt. Neben diesen anstrengenden Arbeiten für Kirche u. Schule brachen auch in feiner Familie grosse Sorgen u. Bekümmernisse herein. Sein Schwiegersohn Sabinus, Professor in Königs- berg, behandelte feine geliebte Tochter Anna gar übel, bis diese 1547 starb. — Ebenso machte ihm sein geistig wenig begabter Sohn Philipp grossen Kummer. Selbst sein Verhältnis» zu Rüther wurde ziemlich locker, da ihm dieser nicht verzeihen konnte, dass er die von den Evangelischen urkundlich anerkannte augsburgifche Confesfion bei jeder neuen Ausgabe ver- bessere, verändere u. mildere. Durch des Kurfürsten Vermittelung stellte sich jedoch das alte freundliche u. freundschaftliche Verhältnise wieder her. Den grössten Schmerz bereitete ihm die Nachricht von Ruth er’s Tode; er vermochte nicht, feine Vorlesung zu halten. Bei dem feierlichen Begräb- nisse Rüther's rühmte er in einer lateinischen Rede tiefgerührt die grossen Verdienste des verblichenen Freundes u. Glaubenshelden. Alle Briefe, welche er um jene Zeit schrieb, waren von Thränen benetzt. Auch andere seiner Freunde schieden aus dem Reben, u. dies vergrößerte den Schmerz. Die bangen Sorgen um die Zukunft der Kirche u. die finstern Ahnungen sollten bald erfüllt werden. Im J. 1547 brach der schmalkaldische Krieg aus, der erst mit dem Religionsfrieden zu Augsburg 1555 endete. Melanch- thon war gezwungen, mit den Seinigen Wittenberg zu verlassen, — diese Stadt, die er liebte, wie seine Vaterstadt, u. sein Nestlein an der Elbe nannte. Er musste bald hierhin, bald dorthin fliehen. Die Universität löste sich einstweilen auf, u. Johann Friedrich der Großmüthige gerieth in Gefangen-

3. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 475

1871 - Zwickau : Zückler
475 „Das," spricht der Vater, „nimmt mich Wunder; wie wohl ein jeder Ort läßt Wunderdinge sehn. Wir, zum Exempel, geh'n jetzunder und werden keine Stunde geh'n, so wirst du eine Brücke seh'n, (wir müssen selbst darüber geh'n) die hat dir Manchen schon betrogen; (denn überhaupt soll's dort nicht gar zu richtig sein) auf dieser Brücke liegt ein Stein; an den stößt man, wenn man denselben Tag gelogen, u. fällt u. bricht sogleich ein Bein." Der Bub' erschrak, sobald er dies vernommen. „Ach," sprach er, „lauft doch nicht so sehr! Doch wieder auf den Hund zu kommen, wie groß sagt' ich, daß er gewesen wär"? Wie euer größtes Pferd? Dazu will viel gehören. Der Hund, jetzt fällt mir's ein, war erst ein halbes Jahr; allein das wollt' ich wohl beschwören, daß er so groß, wie mancher Ochse war." — Sie gingen noch ein gutes Stücke: doch Fritzen schlug das Herz. Wie konnt' es anders sein? Denn Niemand bricht doch gern ein Bein. Er sah nunmehr die richterische Brücke und fühlte schon den Beinbruch halb. „Ja Vater," fing er an, „der Hund, von dem ich red'te, war groß, und wenn ich ihn auch was vergrößert hätte, so war er doch viel größer, als ein Kalb." Die Brücke kommt. Fritz, Fritz, wie wird dir's gehen! Der Vater geht voran: doch Fritz hält ihn geschwind. „Ach, Vater," spricht er, „seid kein Kind und glaubt, daß ich dergleichen Hund ge- sehen: denn kurz und gut, eh' wir darüber gehen, der Hund war nur so groß, wie alle Hunde find. Geliert, nach Burkard Waldis. A nt y n t. Amynt, der sich in großer Noth befand und, wenn er nicht die Hütte meiden wollte, die hart verpfändet war, zehn Thaler schaffen sollte, bat einen reichen Mann, in dessen Dienst er stand, doch dieses Mal sein Herz vor ihm nicht zu verschließen und ihm zehn Thaler vorzuschießen. Der Reiche ging des Armen Bitten ein. Denn gleich auf's erste Wort? Ach, nein! Er ließ ihm Zeit erst Thränen ju vergießen: er ließ ihn lange trostlos stehen und oft um Gottes willen flehen und zweimal nach der Thüre gehen. Er warf ihm erst mit manchem harten Fluche die Armuth vor und schlug hierauf ihm in dem dicken Rechnungsbuche die Menge böser Schuldner auf und fuhr ihn (denn dafür war er ein reicher Mann) bei jeder Post gebietrisch schnaubend an. Dann fing er an, sich zu entschließen, dem redlichen Amynt, der ihm die Handschrift gab, auf sechs Procent zehn Thaler vorzuschießen, und dies Pro- cent zog er gleich ab. Indem daß noch der Reiche zählte, so trat ein Handwerksmann herein und bat, weil's ihm am Gelde fehlte, er sollte doch so gütig sein und ihm den kleinen Rest bezahlen. „Ihr kriegt jetzt Nichts!" — fuhr ihn der Schuld- herr an. Allein der arme Handwerksmann bat ihn zu wiederholten Malen, ihm die paar Thaler auszuzahlen. Der Reiche, dem der Mann zu lange stehen blieb, fuhr endlich auf: „Geht fort, ihr Schelm, ihr Dieb!" — Ein Schelm, ein Dieb? Das wäre mir nicht lieb. Ich werde geh'n und Sie ver- klagen: Amynt dort hat's gehört. — Und eilends ging der Mann. „Amynt," — fing d rauf der Wuch'rer an — „wenn sie Euch vor Gerichte fragen: so könnt ihr mir ja zu ^Gefallen sagen, Ihr hättet Nichts gehört. Ich will auch dankbar sein und Euch statt zehn gleich zwanzig Thaler leih'n. Denn diesen Schimpf, den er von mir erlitten, ihm auf dem Rathhaus ab- zubitten: dies würde mir ein ew'ger Vorwurf sein. Kurz wollet Ihr mich nicht als Zeuge kränken: so will ich Euch gleich zwanzig Thaler schenken; so kommt ihr gleich aus Eurer Noth." Herr, sprach Amynt, ich habe seit zwei Tagen für meine Kinder nicht satt Brod. Sie werden über Hunger klagen, sobald sie mich nur wieder seh'n. Es wird mir an die Seele' geh'n. Die Schuldner werden mich aus meiner Hütte jagen: allein ich will's mit Gott ertragen. Streicht Euer Geld, das ihr mir bietet, ein und lernt von mir die Kunst, gewissenhaft zu sein. Gellert. 31*

4. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 227

1871 - Zwickau : Zückler
227 troffen. Die deutsche Leinwand, besonders die tausitzer, die schlesische u. die westphälische, behauptet den ersten Rang; nur die Bleiche gelingt den Holländern besser. Unsere Tücher u. wollenen Zeuge (vom Niederrheine u. Sachsen) halten den Vergleich mit allen fremden aus. Die Seiden manufacturen in Crefeld, Elberfeld u. Berlin rc. sind sehr wichtig u. wett eifern mit denen Frankreichs. Unsere Eisenwaaren sind fast so gut, wie die englischen, besonders Waffen (Klingen von Solingen u. Büchsen) sind un- übertroffen , die preußischen und sächsischen Arbeiten von Gußeisen be wundernswerth. Gold- u. Silberarbeiten werden vorzüglich in Augsburg, Dresden, Berlin und Breslau gemacht. Das Porcellan, besonders von Meißen u. Berlin, ist vorzüglich schön von Farbe, Form u. Malerei; es übertrifft an innerer Güte selbst das französische, dessen Vergoldung jedoch vorgezogen wird. Glaswaaren liefern mehre Länder. Die Bierbrauereien u. Branntweinbrennereien sind bedeutend. Unser Papier kommt dem eng- lischen nahe. Die nürnberger, seiffener u. thüringischen Spielwaaren zeugen von Erfindungsgeist; sie gehen in weite Länder. Die schwarzmälder höl- zernen Wanduhren und seit 1823 die zu Karlsfeld in Sachsen verfertigten finden sowohl in Europa, als auch in Amerika Absatz. Musikalische In- strumente werden nicht nur sehr schön, sondern auch so gut u. trefflich in Deutschland gearbeitet, daß kaum ein anderes Land damit in Vergleichung zu stellen ist. Von ausländischen Producten wird die Baumwolle in Sach- sen, Schlesien und in der preußischen Rheinprovinz nicht minder gut, wie in England von den Webern u. Strumpfwirkern verarbeitet; Rohrzucker ivird in Hamburg für den großen Bedarf raffinirt. Heilmittel aus Amerika, z. B. Chinarinde, werden in den chemischen Fabriken zu Frank- furt, Stuttgart, Berlin u. Leipzig am besten bereitet. Unserberg- u.hüttenbau im Erzgebirge u. im Harz dient andern Völkern zum Muster. Russen, Spanier und Portugiesen haben erst durch deutsche Bergleute, namentlich durch sächsische, ihren Reichthum in Sibirien u. Amerika schätzen gelernt. — Zu einem so lebhaften Handel, wie ihn England treibt, sind wir theils durch unsere von der Seeküste meistens zu entfernte Lage nicht berufen, theils hat Deutschland nicht genug Seeuser. Es haben sich ihm aber auch andere Hindernisse entgegengestellt, z. B. der Mangel an Kanälen u. guten Häfen, langwährende Kriegsnoth, Zerthei- lung Deutschlands in viele, nicht immer einverstandene Staaten, bis jetzt Verschiedenheit in Münzen, Maß u. Gewicht rc. die England u. Holland nicht kennen. Demungeachtet erstreckt sich der Handel vieler Städte nicht nur über Europa, sondern auch auf andere Erdtheile, namentlich Amerika. Seehandel haben an der Nordsee: Altona, Hamburg, Bremen u. Emden; an der Ostsee: Kiel, Lübeck, Stralsund, Wismar, Rostock, Stettin, Kolberg, Danzig, Elbing u. Königsberg. Der Land Handel wird begünstigt durch die geographische Lage Deutschlands in der Mitte von Europa, durch gute Straßen, durch ein mit jedem Jahre sich vergrößerndes Eisenbahnnetz, durch den im Jahre 1834 errichteten deutschen Zollverein; durch treffliche Post 15*

5. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 228

1871 - Zwickau : Zückler
228 cinrichtungen, durch Messen, Banken, Versicherungsgesellschaften re. Fol- gende Städte treiben besonders Landhandel: Frankfurt a. M., Mainz, Cöln, Elberfeld indem Stromgebiete des Rheins; Braunschweig und Kassel im Wesergebiet; Leipzig, Naumburg, Chemnitz, Magdeburg, Berlin in dem der Elbe; Frankfurt a. d. O. u. Breslau in dem der Oder; Ülm, Augsburg, Nürnberg u. Negenburg im Gebiete der Donau. 28. Einwohner. Sprache. Religion. Dar deutsche Fleiss lässt viele Mensohen (40 Mill.) auf einem kleinen Raume zusammenleben. Der Flächonraum von Deutschland beträgt 9882 Qm. Es kommen demnach im Durchschnitte beinahe 4050 und in dem sabrikreicben Sachsen sogar mehr, als 8800 Einwohner auf 1 Qm. In den fruchtbaren Ländern von Württemberg, Baden, Nassau, Gross* herzogthum Hessen u. Sachsen-Altenburg Übersteigt ihre Zahl 4000, in Hannover dagegen u. Meckjcnburg-Strelitz nur etwas über 2000. Dem deutschen oder germanischen Volksstamme gehören 38 Millionen an. Diese reden in den untern (’lassen im Norden die nieder- oder platt- deutsche, im Süden die oberdeutsche Sprache, welche letztere dem Hoch- oder Schriftdeutsch der Gebildeten am nächsten kommt. Die deutsche Sprache ist eine Stammsprache. Zu den Slaven gehören die Kassubon in Pommern u. die Wenden in der Lausitz. Sie reden Mundarten der slavischen Sprach#, neben welcher jedoch die deutsche bei den Gebildeteren immer mehr Raum gewinnt. 400000 Franzosen u. Wallonen wohnen an der West- u. nordwestlichen Grenze des Rheins u. im Eisass u. in Lothringen. — Etwa 15 Mill. Deutsche bekennen lieh zur römisch-katholischen Kirche, die im Süden Deutschlands vorherrscht. Die übrigen 25 Mill. sind evangel.-luther. u. reformirte; auch findet man gricch. -katholische Christen. Deutich-Ka- tholiken (gegen 10000), Herrnhuter; nicht bedeutend sind die Menno- niten, Quäker, Wiedertäufer. Der Unterschied zwischen Lutheranern u. Rcformirten hat längst seine Bedeutung verloren u. ist in vielen Län- dern seit 1817 auch dem Namen nach aufgehoben. Aus der protestan- tischen Kirche ist dadurch eine evangelische geworden. Über alle Staaten zerstreut leben ungefähr 11|^¿ Mill. Juden u. Dissidenten etc. Die Tracht ist nur in wenigen Gegenden noch rein national u. beständig, in den meisten mit andern Trachten gemischt, doch zweckmässig u. werthvoll. Geistiger Zustand der Deutschen. , Jedes Volk nimmt gewöhnlich einen Vorzug ganz besonders für sich in Anspruch. Der Engländer hält sich für das unerreichte Muster in Dingen des Handels, der Fabrikation u. des Seewesens (der Marine). Der Franzose thut sich aus seine Freiheitsliebe, Tapferkeit, leinen An- stand u. Geschmack viel zu gut. Der Italiener glaubt der beste Sänger u. feinste Kunstkenner zu sein. In mehren ihnen gleich, übertrifft das

6. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 257

1871 - Zwickau : Zückler
257 wegen Hamburg u. Lübeck einen Bund (Hansa genannt), dem in der Folge eine gr. Anzahl v. Städten des nördl. Europas beitraten. Seit 1630 verblieben dem Bunde nur noch Hamburg, Lübeck u. Bremen. Sie werden durch Senate, die aus der Bürgerschaft gewählt sind, regiert. 37. Das Riesengebirge. Längs der Ostseite Böhmens u. der Westseite Schlesiens erhebt sich das majestätische Niesengebirge mit seinen weiten Verzweigungen u. seinen schäumenden Gewässern, die, in schwachen Bächen den steilen Felsengipfeln entquellend, bald als mächtige Flüsse den fernen Meeren zuströmen. Viele Wanderer eilen alljährlich während der sommerlichen Zeit dieser Zierde ostdeutscher Gauen zu, sei es, um an seinem Fuße in heilkräftigen Bädern die geschwundene Gesundheit wiederum zu erstarken, oder um aus Liebe zur Natur- oder Alterthumskunde, in dessen romantische Gegenden mit seltenen Naturproducten und Gebirgsformationen, wie mit denkwürdigen Burgruinen und ergötzlichen Sagen, ihre Schaulust und Wißbegierde zu befriedigen; oder um aus Eifer für gewerbliches Fortschreiten in zahlreichen gerühmten Fabrikorten die Ergebnisse neuer industrieller Einrichtungen zu betrachten. Oder sei es, um an den mannigfachen Naturschönheiten sich neue Ideale zu poetischen oder malerischen Schöpfungen zu gewinnen, oder endlich auch ohne solche Zwecke, vielleicht nur um nach mühsamer u. entkräftigender Geistesarbeit, oder Erduldung eines herben Geschicks, an den Reizen der so reich begabten Gegend, mit ihren echt deutschen, fleißigen u. fröhlich biedern Bewohnern, sich erhöhten Lebensmuth u. beglückenden Frohsinn von Neuem zu erholen. Alle aber werden das Gebirge nach allen seinen wichtigsten Eigenthümlichkeiten beschauen und immer weiter hinauf besteigen, um dann sich der entzückendsten Gegenden zu erfreuen, u. die riesigen Gründe mit ihren grotesken Felsengebilden u. schäumen- den Wasserfällen zu bewundern, welche die reiche Natur seit ihrer Ur- schöpfung noch unverkünstelt durch des Menschen Hand, in ihrer Größe u. Erhabenheit und in noch ungezählten romantischen An- u. Aussichten, dem geist- u. gefühlvollen Wanderer 511 gewähren bereit ist. Wer einen mühsamen, schmalen und steilen Weg nicht scheut, wird den erhebendsten Gipfel jenes Berges zu erklimmen suchen, um von der höchsten Höhe des Osten Deutschlands dann hinabzuschauen auf die frucht- baren Auen Schlesiens bis zu den polnischen Ebenen hin, wie auf Land- striche des kesselartig begrenzten Böhmens u. auf seine thurmreiche Haupt- stadt, selbst auf Orte u. Höhen der beiden Lausitzen u. des entfernten Königreiches Sachsen. Denn dieses Panorama, wohl eines der reizendsten u. umfangreichsten der deutschen Lande, mit einem Umkreise von 20 bis 30 Meilen, mit sehr vielen Bergen u. Flüssen, wie Städten u. Dörfern, bei deren wechselnden: Erblicken man sich in ihre Nähe, um mit dort wei- lenden Freunden in wundersame geistige Berührung versetzt wähnt, — m. 17

7. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 327

1871 - Zwickau : Zückler
327 Israeliten (2108) besitzen schöne Synagogen(Tempel) zu Dresden u. Leipzig. — Die höchste Behörde für das Kirchen- u. Schulwesen aller Religions- gesellschaften bilden das Ministerium des Cultus u. öffentlichen Unterrichts, u. in gewissen Fällen die in den Angelegenheiten der evangelischen Kirche (in Evangelien) beauftragten Staatsminister. 8. Negierung. Über die Einrichtung unseres Staates merke dir Folgendes! Der König ist das Oberhaupt des Staates, u. die Leitung u. Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten ist von ihm den Staatsministern über- tragen. Die einzelnen Ministerien sind folgende: 1) Das Ministerium der Justiz, in dessen Hand die oberste Aufsicht über die Rechtspflege liegt. Unter ihm stehen zunächst das Oberappellationsgericht zu Dresden, die Appellationsgerichte der 4 Regierungsbezirke u. die königlichen Bezirksgerichte u. Gerichtsämter. 2) Das Ministerium der Finan- zen, welches die gesammte Einnahme u. Ausgabe des Staates verwaltet. Jene kommt von den dem Staate gehörigen Grundstücken, Waldungen, Flößen, Jagden, Bergwerken, von dem Postwesen, den Eisenbahnen, dem Chausseegelde u. Salzverkaufe, sowie von den theils auf die Grundstücke der Staatsbürger, theils auf Gegenstände des Verbrauchs gelegten Steuern. Sie wird als Ausgabe zuin Unterhalt des königlichen Hauses, der öffent- lichen Anstalten u. Beamten, des Heeres u. zur Tilgung der Staatsschul- den verwendet. 3) Das Ministerium des Innern. Unter seiner Obhut stehen alle auf Sicherheit, Ordnung u. Gewerbe der Einwohner bezüg- lichen Anstalten, also unter andern auch das Corps der Gensdarmen u. die Straf- resp. Correctionsanstalten zu Waldheim (seit 1716) u. Zwickau (seit 1775), die Correctionsanstalten zu Voigtsberg bei Ölsnitz im Voigt- lande u. zu Hohnstein bei Pirna (für Männer), sowie die Strafanstalten für weibliche Sträflinge zu Hubertusburg bei Mutzschen u. zu Hoheneck bei Stollberg (für Weiber) u. Sachsenburg bei Frankenberg für jüngere Sträflinge beiderlei Geschlechts. 4) Das Ministerium des Krieges, wel- ches die hinsichtlich des Heeres nöthigen Anordnungen trifft. Unsere Armee besteht nämlich ungefähr aus 68000 Mann Fußvolk (Infanterie) u. 1 Jäger-Brigade, Reiterei (Cavallerie) u. Artillerie. Überdies gibt es in Sachsen auch eine Festung, den Königstein. 5) Das Ministerium des Cultus u. öffentlichen Unterrichts. 6) Das Ministerium der aus- wärtigen Angelegenheiten, welches die Verhandlungen unseres Staates mit anderen Saaten durch Gesandte leitet. 7) Das. Ministerium des königlichen Hauses. — Unter den Ministerien der Justiz, der Finanzen, des Innern, des Kriegs u. des Cultus stehen die 4 Kreis- directionen, welche zu Dresden, Leipzig, Zwickau u. Bautzen ihren Sitz haben. Die Bezirke der Kreisdirectionen sind wieder in 15 A m t § h au pt m a n n sch a ft e n eingetheilt. — In wichtigen Angelegenheiten wird ein Staats rath zusammenberufen, welchen die Staatsminister u.

8. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 329

1871 - Zwickau : Zückler
329 Segen sind Hafer, Lein u. Erdäpfel. Letztere, welche man in der Mitte des 18. Jahrh, statt Butter zum Brod aß, vertreten jetzt nicht selten dessen Stelle u. sind die wahre Brodfrucht des Erzgebirges, woran der Arme den größten Theil des Jahres hängt. Ohne Getreidezufuhr aus Böhmen u. den angrenzenden Ländern würde der arme Erzgebirger oft hungern müssen, obschon er mit unglaublicher Anstrengung, gleich dem Tiroler u. Schweizer, der Erde gleichsam abzuzwingen sucht, was sie ihm versagt. Bergabhänge bepflügt er, die der Niederländer kaum beklettern kann. Gras mäht er auf Höhen, wo ein Fehltritt ihn verunglücken läßt. Heu holt er in einigen Gegenden mitten im Sommer auf Schlitten, wo er mit dem Wagen nicht fortkommen kann. Mit Centnergeduld liest er Steine von den Feldern, u. doch wird ihn: meist nur eine dürftige Ernte zu Theil. Den Erzgebirger charakterisiren Zufriedenheit mit Wenigem, Treuherzigkeit mit Geradheit im Umgänge, etwas Singendes beim Sprechen, ein häufiges Verdrehen üblicher, auch Einmischen fremder oder selbstge- schmiedeter Wörter u. noch so manche andere Eigenheiten. Ganz besonders eigen sind ihm Fleiß u. Sinnen auf Erwerb, wozu ihn die Natur gleich- sam spornt. Sogar das Gehen erschwert sie ihm. Kaum viertelstündig sind im Erzgebirge die Ebenen. Frühzeitiger wird wohl nirgends die Jugend zur Arbeit angehalten. Mit dem 7. bis 8. Jahre schon hilft das Kind verdienen in der Klöppelstube, wie beim Handschuh- u. Gorlnähen, am Nährahmen, Spinnrocken u. in der Hütte. Eigen ist ferner dem Erz- gebirger, gleich dem Tiroler u. Savoyarden, das gewerbfleißige Wandern in ferne Gegenden u. die doch ewig lebendige Sehnsucht nach den Ber gen u. Thälern der Heimath. Den Strichvögeln gleich, ziehen aus manchen Gegenden, besonders des Obergebirges, im Frühjahre Hunderte mit Bän- dern, Spitzen, Blechwaaren, Körben, blauer Farbe u. s. w. in verschiedene Länder deutscher Zunge, von der Schweiz bis Rußland, ja oft nur mit Axt u. Kelle, anderwärts zu zimmern oder zu mauern. Zuin Winter aber kehrt fast Alles heim, um nicht selten in verschneiter, ärmlicher Woh- nung den sauer errungenen Verdienst mit Weib u. Kind zu verzehren.' Knaben von 14 bis 15 Jahren fahren entweder auf eigene Faust oder als Gehilfen ihrer Väter mit Karren voll kleiner Handelsartikel in andere Länder. Manche Familie hat auf diese Art wohl 2 bis 4 Söhne in der Fremde, während die Töchter daheim klöppeln, nähen, spinnen u. s. w. — Nebel, welche die nächsten Häuser kaum erkennen lassen, u. die höchstens in der Mittagsstunde weichen, kündigen dem Erzgebirger den Winter an, der gewöhnlich in der fürchterlichsten Gestalt erscheint. Es schneit oft mehre Tage in einem fort. ja wohl in einer Nacht so, daß man sich in Dörfern aus manchen Häusern schaufeln muß, um einen Gang zur Haus- thüre oder Gucklöcher für die Fenster der Unterstuben zu schaffen. Ein 2 bis 4 Ellen hoher Schnee ist in strengern Wintern nicht selten, u. Stürme, die nirgends fürchterlicher heulen, bilden oft 10 bis 15 Fuß tiefe Windwehen. Unglück zu verhüten, werden zwar Signalstangen gesetzt,

9. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 330

1871 - Zwickau : Zückler
330 auch bei starkem Schneewetter dem Wanderer, besonders Abends, durch Glockengeläute oder Trompeten Zeichen gegeben, in welcher Richtung er zu waten habe. Doch vergeht selten ein Winter, in welchem nicht Menschen im Schnee umkommen. Dessen ungeachtet heißt der Erzgebirger den Winter allemal freundlich willkommen, denn er bringt ihm eine seiner liebsten Erscheinungen — Schlittenbahn, welche die Wege ebnet, Verkehr u. Ge- selligkeit befördert u. gewöhnlich länger dauert, auch weit schöner ist, als im Niederlande. Man fährt schnell, der Gefahr trotzend, über Berg u. Thal, u. selbst Kinder gleiten in Ruschelschlitten, meist zwei u. zwei, die steilsten Höhen hinab. Überhaupt ist die Jugend dort weit abgehärteter, als im Niederlande, u. oft, wenn man hier schon nach Pelz u. Mantel greift, springen dort die Kinder unter freiem Himmel barfuß in blosen Hemden herum. So spielen sie auch vor den Thüren, so begleiten sie, um eine Gabe bittend, den Wagen des Reisenden. Nach K. Agst. Engelhardt. 10. Der Bergbau. Die Natur hat das Gewinnen ihrer unterirdischen Schütze sehr er- schwert. Durch Erde u. Gestein lnxtfj der Bergmann oft mehre hundert Meter tief darnach graben, u. je tiefer er geht, mit desto mehr Gefahren hat er zu kämpfen. Die Metalle sind selten rein u. gediegen, sondern meist mit anderen Stoffen vermischt u. sowohl in jenem, als in diesem Zustande heißen sie Erze, welche mannigfache Gestalten annehmen. Gewöhnlich erscheinen sie nur eingesprengt, d. h. in eingewachsenen Körnern, Blättchen, Fäden, Geschieben rc. Unter Flözen versteht man ganze Lager oder Schichten, wie z. B. bei Zinn u. Steinkohlen. Die Erze werden bei Frei- berg, Altenberg, Marienberg, Annaberg, Schneeberg u. Johanngeorgen- stadt gefunden. Alan gewinnt sie entweder durch Schächte, oder durch Stollen. Die ersteren sind enge, brunnenartige, meist senkrechte, oder nur wenig schräg gehende Öffnungen, durch welche der Bergmann mittelst des Kunstgezeuges oder auf festgemachten Leitern, Fahrten genannt, in das Innere der Erde steigt. Das Ein- u. Aussteigen nennt er An- u. Ausfahren; das Geheul in den Gängen Fahren. — Stollen sind am Fuße der Gebirge in fast wagerechter Richtung eingearbeitete, unterirdische Gänge, durch welche man theils die Erze auf Karren herausschafft, theils Wasser abführt, theils den Schächten frische Luft zuleitet. Die Stollen laufen in vielfachen Windungen u. mit geringem Ansteigen labyrinthisch oft mehre hundert Dieter in der Erde fort. Wenn der Bergmann mit gewöhnlichem Werkzeuge, wie Fäustel, Schlägel, Bohrer rc. das Gestein nicht zu bewältigen vermag, sprengt er es mit Pulver oder lockert es wenigstens auf. Gesteine u. Erze, welche man nicht in Karren durch Stollen herausfahren kann, werden in Kübeln aus den Schächten gewunden. Letzteres geschieht durch den von einigen Män- nern in Bewegung gesetzten Haspel, der immer einen leeren Kübel hinab-

10. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 332

1871 - Zwickau : Zückler
332 kittel hängt die Blende oder der Wetterkasten, eine hölzerne, innerlich ver- blechte Laterne mit Grubenlicht. — Im höchsten Glanze erscheint die Knapp- schaft bei Bergaufzügen, die nur bei feierlichen Gelegenheiten, gewöhn lich des Nachts, mit Musik u. Fahnen, unter dem Scheine von Fackeln u. Grubenlichtern, gehalten werden. Bergaufzüge bei Tage nennt man Tagparaden. Die Sprache des Bergmannes hat viel Eigenheiten. Die Tiefe nennt er Teufe; die Grube Zeche; die Stelle, wo er das Gestein losbricht, das Ort; die Luft Wetter; die Axt den Kaukam; den Karren Hund; die zum Betriebe seiner Arbeiten nöthigen Wässer den Aufschlag; den Verein von Personen zum Baue einer Grube G ew erkschaft; die einzelnen Theilnehmer G e w e r k e n; die Beiträge derselben Zubuße; ihr Antheil an der Zeche Kuxe; der Reinertrag Ausbeute; die Bergberichte Fahrbögen; die Huthäuser, Pochwerke, Bergschmieden rc. einer Grube Taggebäude. Sein Gruß ist „Glück auf!" — Die steinkohlenführenden Gebiete unseres Vaterlandes sind im plauen'schen Grunde bei Dresden, bei Lugau u. Ölsnitz u. bei Zwickau. Alan hat sie zum größten Theile durch Schächte aufgeschlossen. Viele von ihnen haben etliche hundert, einzelne sogar 500—700 Meter Tiefe. Die Ergebnisse des Kohlenbergbaues sind in der neuesten Zeit wahrhaft großartig geworden. Er zählte r. 1.1809 im Ganzen: 88 gangbare Gruben auf Stein- u. 184 auf Braunkohlen, jede der erstern mit einem großen Überschüsse. Der Steinkohlenbergbau hatte in den 3 Jnspectionen Chem- nitz, Dresden u. Zwickau ein Erträgnis; von mehr als 0 Millionen Thalern u. es erhielt ein Arbeiter (bei täglich 12 Stunden Arbeit) wöchentlich 4 bis 5 Thaler Lohn; während vom Braunkohlenbergbau in den beiden Jnspec- tionen Chenmitz u. Dresden eine Einnahme von inehr, als 1 Millionen Thalern erzielt ward. In den 246 Erzgruben waren nur 9 in der glück- lichen Lage, einen Überschuß zu vertheilen. Im Großen u. Ganzen fristet der Erzbergbau Sachsens sein Leben nur noch durch Zubuße. Der Erzbergbau beschäftigt 9770, der Steinkohlenbergbau 13500 u. der Braunkohlenbergbau 3530 Beamte u. Arbeiter, in Summa 26800 Personen. Nach K. Agst. Engelhardt. 11. Die Holz- u. Spielwaareirfabrikation. Seiffen b. Sayda*) ist der Mittelpunkt der Holz-, besonders Spiel- waarenfabrikation, deren Artikel theils im Hauswesen unentbehrlich sind, theils durch ihre freundlichen Gestalten der Kinder Herzen erquicken. Denn hier, wie zum Theil auch in der Gegend von Augustusburg, Grünhainichen, *) Im Gerichtsaintsbezirke Sayda wohnen gegen 1400 Drechsler, u. zwar in Seiffen u. Heidelberg gegen 600, in Einsiedel u. Brüderwicse 180, in Deutsch- neudorf u. Catharinenberg 300, in Obcrseiffenbach u. Oberlochmühle 100, in Niederfeiffenbach u. Dietersbach 150, in Neuhausen u. Frauenbach 200.
   bis 10 von 76 weiter»  »»
76 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 76 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 2
3 3
4 0
5 18
6 3
7 23
8 0
9 2
10 8
11 2
12 0
13 5
14 0
15 3
16 2
17 0
18 8
19 10
20 0
21 2
22 1
23 1
24 1
25 1
26 2
27 4
28 0
29 9
30 1
31 0
32 0
33 5
34 2
35 1
36 3
37 18
38 12
39 9
40 0
41 1
42 0
43 2
44 0
45 7
46 10
47 5
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 7
2 0
3 2
4 10
5 0
6 11
7 0
8 0
9 2
10 1
11 1
12 7
13 0
14 2
15 1
16 4
17 16
18 4
19 1
20 1
21 18
22 1
23 3
24 4
25 0
26 1
27 1
28 5
29 0
30 0
31 0
32 1
33 2
34 2
35 0
36 12
37 10
38 1
39 7
40 9
41 1
42 5
43 1
44 3
45 7
46 2
47 0
48 1
49 9
50 4
51 0
52 2
53 0
54 5
55 1
56 0
57 5
58 1
59 2
60 0
61 2
62 3
63 0
64 1
65 1
66 0
67 1
68 7
69 2
70 6
71 5
72 2
73 0
74 1
75 2
76 4
77 16
78 0
79 4
80 0
81 4
82 5
83 3
84 1
85 3
86 2
87 4
88 0
89 2
90 3
91 8
92 29
93 0
94 12
95 1
96 0
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 17
1 14
2 9
3 17
4 4
5 14
6 45
7 10
8 4
9 4
10 16
11 4
12 42
13 17
14 19
15 18
16 1
17 14
18 10
19 10
20 2
21 11
22 16
23 4
24 41
25 43
26 9
27 22
28 42
29 7
30 11
31 4
32 17
33 63
34 27
35 0
36 4
37 13
38 19
39 16
40 16
41 5
42 33
43 17
44 1
45 4
46 28
47 14
48 5
49 2
50 33
51 34
52 7
53 3
54 4
55 23
56 5
57 0
58 30
59 53
60 2
61 9
62 21
63 8
64 12
65 9
66 2
67 4
68 5
69 0
70 2
71 3
72 17
73 1
74 4
75 14
76 3
77 4
78 4
79 0
80 7
81 103
82 5
83 20
84 29
85 21
86 5
87 4
88 2
89 25
90 3
91 7
92 1
93 1
94 48
95 19
96 6
97 52
98 5
99 10
100 53
101 9
102 16
103 2
104 5
105 3
106 14
107 32
108 11
109 16
110 20
111 5
112 4
113 28
114 12
115 4
116 7
117 1
118 2
119 13
120 7
121 24
122 11
123 5
124 47
125 22
126 5
127 23
128 3
129 10
130 38
131 59
132 3
133 22
134 8
135 2
136 31
137 18
138 6
139 4
140 15
141 3
142 28
143 17
144 1
145 15
146 18
147 7
148 3
149 3
150 5
151 2
152 49
153 5
154 12
155 8
156 9
157 9
158 2
159 13
160 12
161 18
162 21
163 17
164 18
165 11
166 19
167 7
168 16
169 5
170 16
171 24
172 2
173 13
174 16
175 164
176 4
177 36
178 5
179 13
180 16
181 9
182 21
183 46
184 16
185 9
186 4
187 18
188 16
189 20
190 3
191 12
192 7
193 12
194 9
195 26
196 23
197 3
198 3
199 19