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1. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 380

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
380 189. von der Kreuzfahrt der Westricher Herren [1495/96]. "t3auf) streicht im Westrich der Wind über die breiten Kämme der langgezogenen Berge, wo der Hafer wächst oder ein hoher Wald schweigsam wogt. schwerer Boden deckt die muldenförmigen, vor- mals wegelosen Täler, deren Wasser oft über die Ufer steigen und Gras und Halm knicken. Bauh wie das Land ist auch des Westrichers Urt, ernst und wortkarg infolge leidvoller Schicksale, aber reich an Lebensweisheit. Zieh diese arbeitgeprüften Männer und Frauen, sieh ihre Felder, ihre Dörfer und Kirchen, sieh ihre Geschichte von Zt. Wendelinus und pirminius bis zu den Tagen von Zpichern und Zaarbrücken und du wirst zustimmen: so einsam und karg das Land, so lebendig und reich sind Leiden und Fühlen des Westrichers. Das gilt auch von den Fürsten, insbesondere von jenen, die vor 400 Zähren im Westrich herrschten. Damals waren ganz besonders ernste Zeiten im Land um Zweibrücken. Der älteste Zohn Herzog Ludwigs des Kriegerischen, so Kaspar geheißen, mußte wegen seines verstörten Zinnes gefangen gesetzt werden, sein jüngerer Bruder Ulexander der Lahme, still und siech, regierte allein. Die betagte Herzogin-Mutter Johanna weinte und betete. Tiefernst säte der Westricher Bauer seine Zaat im Frühjahr 1495. Da ging die Botschaft durch die Täler, es werde in solchen Lands- und Zeelennöten pfalzgraf Ulexander von Zweibrücken mit seinem Zchwager, dem Grafen Johann Ludwig von Bassau-Zaarbrücken, und seinem Vetter, dem Bischof Unton von Trop, eine Gottes- und Bußfahrt unternehmen ins heilige Land. Um Zonntag vor Palmen Unno 1495, vormittags um l l Uhr, nahm man im Zchlosse zu Zweibrücken von den Familienangehörigen Ubschied; die gefreundeten Männer gaben auf ein Halbstündchen noch Geleite. Dann waren die Waller allein, eine stattliche Zchar ernster Beiter. Den Troß überragte die Beckengestalt Zchweighards von Zickingen auf Landstuhl,' sein Zohn Franz, der nachmals vielgenannte Beichs- ritter, war noch ein gar kleines Fränzchen. Un ihn denkt der sinnende Vater, weil die Zterne gesagt, daß Fränzchen ,,ein großer Wicht" werde. Wenn nun der Vater auf der Wallfahrt bliebe? Ulso hatte des Fränz- chens wegen und wegen Frau Margaret Herr Zchweighard gestern die Zterne gefragt und sie hatten ihm sehr weise sagen lassen: „Gott weiß allein, wie sich das enden wird." Ls drückt nämlich unseren Zickinger die Zage, daß auf jeder Betfahrt ein Pilger versterben müsse. Davon will nun freilich Ulrich, der neben Zickingen reitende hofkoch, nichts

2. Lesebuch für die Sonntagschulen der Pfalz - S. 380

1910 - Zweibrücken : Kranzbühler
380 189. von der Kreuzfahrt der Westricher Herren [1495/96]. 1l)auh streicht im Westrich der Wind über die breiten Kämme der ^ langgezogenen Berge, wo der Hafer wächst oder ein hoher Wald schweigsam wogt. schwerer Boden deckt die muldenförmigen, vor- mals wegelosen Täler, deren Wasser oft über die Ufer steigen und Gras und Halm knicken. Uauh wie das Land ist auch des Westrichers Urt, ernst und wortkarg infolge leidvoller Schicksale, aber reich an Lebensweisheit. Sieh diese arbeitgeprüften Männer und Frauen, sieh ihre Felder, ihre Dörfer und Kirchen, sieh ihre Geschichte von St. Wendelinus und pirminius bis zu den Tagen von Spichern und Saarbrücken und du wirst zustimmen: so einsam und karg das Land, so lebendig und reich sind Leiden und Fühlen des Westrichers. Vas gilt auch von den Fürsten, insbesondere von jenen, die vor 400 Jahren im Westrich herrschten. Damals waren ganz besonders ernste Zeiten im Land um Zweibrücken. Der älteste Sohn Herzog Ludwigs des Kriegerischen, so Kaspar geheißen, mußte wegen seines verstörten Sinnes gefangen gesetzt werden, sein jüngerer Bruder Ulexander der Lahme, still und siech, regierte allein. Die betagte Herzogin-Mutter Johanna weinte und betete. Tiefernst säte der Westricher Bauer seine Saat im Frühjahr 1495. Da ging die Botschaft durch die Täler, es werde in solchen Lands- und Seelennöten Pfalzgraf Ulexander von Zweibrücken mit seinem Schwager, dem Grafen Johann Ludwig von Nassau-Saarbrücken, und seinem Vetter, dem Bischof Unton von Trop, eine Gottes- und Bußfahrt unternehmen ins heilige Land. Um Sonntag vor Palmen Unno 1495, vormittags um 11 Uhr, nahm man im Schlosse zu Zweibrücken von den Familienangehörigen Hbfcijieö; die gefreundeten Männer gaben aus ein Halbstündchen noch Geleite. Dann waren die Waller allein, eine stattliche Schar ernster Beiter. Den Troß überragte die Beckengestalt Schweighards von Sickingen auf Landstuhl,- sein Sohn Franz, der nachmals vielgenannte Beichs- ritter, war noch ein gar kleines Fränzchen. Un ihn denkt der sinnende Vater, weil die Sterne gesagt, daß Fränzchen ,,ein großer Wicht" werde. Wenn nun der Vater auf der Wallfahrt bliebe? Ulso hatte des Fränz- chens wegen und wegen Frau Margaret Herr Schweighard gestern die Sterne gefragt und sie hatten ihm sehr weise sagen lassen: „Gott weiß allein, wie sich das enden wird." Ts drückt nämlich unseren Sickinger die Sage, daß auf jeder Betfahrt ein Pilger versterben müsse. Davon will nun freilich Ulrich, der neben Sickingen reitende hofkoch, nichts
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