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birgigen Theile Gothas zieml. rauh. Von Metallen findet man nur Eisen
und etwas Kobalt. Die Beschäftigungen der Bewohner sind vorzüglich
Landwirthschaft, Bergbau, Weberei. Hdl. Für Bildung wird viel gethan.
— Coburg, 11000 Ew., ist die Hst. u. Res. Einige Industrie u. Hdl.
Eine Straf- u. Besserungsanst. — Gotha, 16000 Ew., Jrrenanst. In-
dustrie. Porcellanfabr. Hdl. Jn d. Nähe d. 1192 F. h. Seeberg mit einer
Sternwarte. — Reinhardsbrunn, e. ehemaliges v. Ludwig d. Sprin-
ger im I. 1085 gestiftetes Bencdictiner-Kloster. — Bei d. Dorfe Alten-
berga <750 Ew.) stand bis n. d. I. 1800 die St. Johanniskirche, die
erste in Thüringen und von Bonisacius 724 gegründet. Zu dessen Anden-
ken wurde hier 1811 ein 30 F. hoher Candelaber (Arm- od. Hochleuchter
von Sandstein errichtet. — Neudietendorf, mit 500 Ew., ist ein
Herrnhuterort. — Ohrdruf, 5000 Ew., Hauptort der Grafschaft Glei-
chen. Kupferhämmer. Weberei. Handel.
Das Hcrzogthum Sachscn-Mriningcn hat 453 -i Qm. u. 170000
Ew. Es erstreckt sich längs der Werra u. der Südseite des thür. Waldes.
Der Boden ist gebirgig, waldreich und in den tiefen Strichen fruchtbar.
Die Bewohner treiben Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Hdl.; fertigen
Holzwaaren, Leinwand, woll. Waaren. — Meiningen, a. d. Werra,
7000 Ew., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. Tuch-, Barchent- u. Leinweb.
— Dreißigacker, Dorf mit 500ew. u. 1 Forstschule. — Salzungen,
in einer der schönsten Gegenden des Werrathales, 3200 Ew., hat 1 Salz-
werk, Soolbäder u. 1 See. — Das Dorf Möhra ist der. als Luther's
Stammort. Seine Eltern wohnten hier und das Haus wird noch gezeigt.
— Sonnenberg, 4500 Ew., ist eine Fabrik- u. Handelsstadt. Spiel-
waaren. Schiefertafeln. Kl. Marmorkugeln. — Hildburghausen, an
der Werra, 5000 Ew., Irrenhaus. — Saalfeld, in einer schönen Ge-
gend l. a. d. Saale, 5000 Ew., Kupferschmelzhütte. Kobaltwerk. Fabr.
Hdl. 10. Oct. 1806 Schlacht. — Pößneck, 4500 Ew., ist eine sehr ge-
werbfleißige Stadt. Tuchsabr. Gerberei. Porcellanfabrik. — Lehesten,
1200 Ew., in rauher Berggegend, mit dem wichtigsten Dachschieferbruche
des ganzen thüringer Waldes.
Das Herzogthum Schleswig-Holstein-Laucnburg hat 338 Qm.
und 960000 Ew. Diese bekennen sich zur evang.-luther. Kirche. Schles-
wig ist das nördlichste unter allen deutschen Bundesländern. Holstein ist
in der Mitte ein unfruchtbares Haideland; längs der Elbe und Nordsee
fetter Marschboden; im Osten ist es am schönsten, „das Holsteiner Para-
dies." Die Luft ist rauh und feucht u. und Stürme sind häufig. Die Sprache
der Einwohner ist plattdeutsch, im nördl. Theile von Schleswig dänisch.
Ackerbau, Rindvieh- u. Pferdezucht, See- u. Flußfischerei u. Schiffs, geben
reichen Ertrag. — Geschichtliches: Schleswig war von jeher fast im-
mer ein Bestandtheil von Dänemark. Später hat es verschiedentlich zu Fa-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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270
Sudan ober Nigretien (40000 Qm., 15 Mill. Ew.). Es ist ge-
birgig, hat viele schöne bewässerte Thäler und üppige Fruchtbarkeit. Hier
ist der Hauptsitz der Neger. S t ä d t e : Katunga. Rabba. Sakkatu, die Hst.
des Reiches der Fellatuhs. Birnie. Tombuktu.
Senegambien (18000 Qm., 9 Mill. Ew.). Es liegt in der heißen
Zone; hat große Waldungen und Viehzucht. Die Winde Tornados und
Harmattan. Die Einwohner sind meistens Neger.
Ober- oder Nordguinea (30000 Qm., 6 Mill. Ew.), nördl. vom
Äquator. Der Boden ist fruchtbar. Das Klima ist für die Europäer un-
gesund. — Es gehören dazu: die Sierra-Leona, Pfeffer-, Zahn- oder El-
fenbein-, Gold-, Sclaven- und Beninküste. Die Engländer, Franzosen,
Holländer und Dänen haben hier gleichfalls Besitzungen.
Nieder- oder Südguinea (30000 Qm., 10 Mill. Ew.), südl. vom
Äquator. 1) Freie Länder: Loàngo; Kongo; Molua; Cazember. Scla-
venhandel. 2) Portugiesische Länder: Angola; Benguela. Die letzten sind
reich an Silber, Kupfer und Salz.
Südafrika (30000 Qm., 2 Mill. Ew.). Das Klima ist gemäßigt,
der Boden fruchtbar. Die Hottentotten und Kaffern sind theils Heiden,
theils Christen. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung stehen die Busch-
männer, ein entarteter Zweig der Hottentotten. — Entdeckt wurde das
Vorgebirge der guten Hoffnung i. I. 1486 von dem Portugiesen Bartho-
lomeo Diaz. — Das Kapland oder Kap der guten Hoffnung (9000 Qm.,
*/4 Mill. Ew.), gehört den Engländern. Ackerbau. Viehzucht. Weinbau.
Die Hst. ist Capstadt mit 25000 Ew. Hauptruhepunkt u. Erfrischungs-
platz auf der großen Reise von Europa nach Indien. — Das Kaffcrntand.
Die Kaffern leben in einzelnen Stämmen unter Oberhäuptern. — Das
Hottentoitkntand. Die Hottentotten sind ein freies und verhältnißmäßig
sanftes und gelehriges Volk, bei denen das Christenthum erfreulichen Ein-
gang findet.
Ostafrika (zwischen dem Kaffernland und Habesch an der Meeres-
küste). Der Boden ist fruchtbar. Das Klima ist im Hochlande gesund, in
den niedrigen Küstengegenden drückend heiß und ungesund. Die Haupt-
massen der Einwohner sind noch Heiden (Neger). — a) Sosala, meistens
das südl. Küstenland; 10600 Qm.; wovon 3600 Qm. den Portugiesen
gehören. — b) Mozambique, das meiste ist portugisisch. — c) Zangue-
bar (s. v. Äquator). Die Einwohner sind theils arabischer Abkunft, theils
Neger. — ck) Ajan (n. v. Äquator). Das Land ist zum Theil unfrucht-
bar und unangebaut. Die Ew. sind theils muhamedanische Äbkömmlinge
von Arabern, theils Heiden und noch sehr rohe Neger. — e) Das Land
der Somaulis. Der Haupthandelsort ist Berbera.
Die ostafrikanifchen Inseln (südl. vom Äquator, mit Ausnahme
von Sokotora). — a) Madagaskar (Mondsinsel, 10500 Qm., 4^2
Mill. Ew.), ist die größte afrikanische Insel. Sie gehört zu den gesegnet-
sten Ländern der Erde. — b) Die Comoren. Sie haben ein herrliches
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
271
Klima und sind reich an Erzeugnissen. — c) Die Masearenen. Sie sind
fruchtbar. — d) Die Sechellcn (spr. Seschällen), haben ein mildes und ge-
sundes Klima und einen fruchtbaren Boden. — e) Die Amiranten.
Die westafrikanischen Inseln liegen beinahe alle auf der Nordseite
des Äquators. — a) St. Helena. Napoleon I. wurde hier von den Eng-
ländern von 1615 bis 1821 gefangen gehalten. — b) Ascension oder die
Himmelfahrtsinsel. — c) Die Guineainfeln. — d) Die capverdischen
Inseln oder die Inseln des grünen Vorgebirges. — e) Die canarifchen
Inseln. (Die Canarienvögel sind hier heimisch.) Sie sind fruchtbar. Te-
neriffa ist die größte. Ferro liegt unter dem 1. Mittagskreise. — f) Ma-
deira u. Porto Santo. Wein. Diese Inseln sind höchst fruchtbar u. haben
ein sehr gesundes Klima.
18. Amerika (770000 Qm., 60 Mill. Ew.).
Das Dasein des 4. Erdtheils — Amerika — wurde schon von den
Alten geahnt. Im 10. Jahrh, besuchten sogar die Normannen Theile
desselben. Das große Verdienst der Wiederauffindung und Entdeckung des
ganzen Erdtheiles hat sich der muthvolle Christoph Columbus i. I. 1492
erworben. Ämerika durchzieht die westliche Hälfte unseres Erdballes vom
höchsten Norden bis hinab in den südlichen Polarkreis. Ringsum von
Meeren umgeben, bildet Amerika eine große Insel, welche aus zwei größe-
ren, durch die 6 M. breite Landenge von Panama verbundenen Halbinseln
Nord- u. Süd-Amerika besteht. In der Mitte, wo sich das Meer einge-
buchtet hat, findet sich bogenförmig eine Inselgruppe, Westindien, welche
den Meerbusen von Mexico und das caraibische Meer vom atlantischen
Ocean trennt. Der ganze Erdtheil hat in gerader Linie eine Länge von
2000 deutschen Meilen; Nordamerika hat eine Breite von O. nach W. von
865 und Südamerika von 690 Meilen. Viermal so groß als Europa ist
Amerika u. nach Asien der größte Erdtheil; hinsichtlich seiner Ausdehnung
aber der erste des ganzen Erdballes.
Das ganze Festland von Amerika wird von S. nach N. von einem
mächtigen, 1900 Meilen langen Gebirge durchzogen, das den gemeinschaft-
lichen Namen Cordillera.s de los And es — Andengebirge —
führt u. im N. in dem Felsengebirge ausläuft (der Eliasberg 16500
F. hoch, der Hood, 14000 F. hoch). Auf diesem ganzen Wege bleibt das
Gebirge immer in der Nähe der Westküste und gibt dem Erdtheile zwei
Hauptabdachungen, eine westliche schmale und steile, u. eine östliche, welche
eine weite Ebene bildet. Durch sie nehmen die größten Ströme der Erde
ihren Lauf. Die höchsten Spitzen des Andengebirges sind der Chimborasso,
nahe am Äquator, 20100 F. hoch, in Ecuador; der Sahama, 20170 F.
hoch, in Peru; der Sorato, 19970 F. und der Jllimani, 19840 F. h., in
Bolivia; der Aconcagua in Chile, 21766 F. hoch. Viele andere Spitzen
erheben sich noch zu 11 bis 18000 F. Höhe. Im östlichen Theise der ver-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I. Christoph_Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Amerika Panama Westindien Nordamerika Europa Amerika Amerika Eliasberg Ecuador Peru Bolivia Chile
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ver. Spiritus, Essenzen, Näucherwerke, Schnupftabak, Olitäten. — Cains-
dorf, 2000 Eiv. Die Königin Marienhütte liefert alle Arten Eisenguß-
waaren. — Crottendorf, 3000 Ew. Marmorbrüche. — Elster, 1000
Ero., hat gute salzige u. eisenhaltige Quellen. — Gelenau, 5000 Ew.
Strumpfwirkerei. — Karls selb, 1100 Ew., liegt in der rauhesten u.
unfruchtbarsten Gegend Sachsens. Wanduhren- und Glasfabrik. Sehr
schöne Kirche. — Klingenthal, 2000 Ew. Fertigung von Darmsaiten
und von musikalischen Instrumenten. — Müls e n, besteht aus St. Niklas,
Jakob und Micheln mit 9000 Ew. Weberei. Strumpfwirkerei. —
Oberlungwitz, 4600 Ew. Strumpswirkerei. — Oberschlema,
1100 Ew., Blaufarbenwerk. — Planitz, 5700 Ew , hat wichtige Stein-
kohlengruben. Die Treibgärtnerer auf den Erdbränden (die letztern schon
seit 1479). — Rodewisch, 3300 Ew., ist das größte Dorf des Voigt-
landes. Hier ist das einzige Messingwerk Sachsens. — Schön Heide,
5000 Ew. Fertigung von Blechwaaren, Bülsten. Handel. — Unter-
würschnitz bei Ölsnitz, 400 Ew. Hier wurden im Jahre 1707 die
ersten Erdäpfel in Sachsen angebaut.
Das Königreich Hannover hat 699 Qm. u. 2 Mill. Ew. Die letz-
tern bekennen sich, mit Ausnahme von 240000 Katholiken, zur evangelisch-
lutherischen Kirche. X as Land besteht aus einem größern u. kleinern Theile.
Der.b öden ist nur in dem südl. Theile des Landes gebirgig, sonst aber
völliges Flachland. Dies füllt nach der Nordsee hin so tief ab, daß es durch
Dämme oder X eiche gegen die Fluchen des Meeres geschützt werden muß.
Die Meeresküste umgeben große Sandbänke, Watten genannt. — Die gr.
lüneburger Haide. Die Thäler u. die Marschgegenden sind fruchtbar. Das
Haide- (oder Geest-) land nährt viel Bienen und gibt grobwollige Schafe
(Haideschnucken). Die Haupterwerbs- und Nahrungsquelle bildet die Land-
wirthschaft. Der Gewerbfleiß der Bewohner erstreckt sich meist nur auf
Leinwand. Seehandel treiben Harburg, Emden, Leer, Papenburg u. Nor-
den. Häringsfischerei an den schottischen Küsten; Hollandsgehen der Ein-
wohner int Westen der Weser. — Geschichtliches: Braunschweig und
Hannover machten bis zum Jahr 1546 nur einen Staat aus. Als Hein-
rich der Löwe (aus dem welfijchen Hause) 1179 in die Reichsacht erklärt
worden war und seine Besitzuiigeu verloren hatte, blieb ihm nur noch das
Herzogthum Braunschweig und ein Theil des heutigen Hannovers. Durch
die Theilung i. I. 1569 entstanden die noch jetzt bestehenden beiden Li-
nien : Braunschweig-Wolsenbättel und Braunschweig-Lüneburg oder Han-
nover. D as letztere erhielt 1692 die Kur- und 1814 die Königswürde.
1714 wurde der Kurfürst Georg Ludwig zugleich König von England.
L as Königreich zerfällt in 6 Landdrosteien und in die Berghauptmann-
schast zu Clausthal.
Die Landdrostki Hannover. Hannover, a. d. schiffbaren Leine,
60000 Ew., die Hst. u. Res. Sie ist freundlich, reinlich, großstädtisch ge-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Niklas Jakob Georg_Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Karls Sachsens Klingenthal Oberschlema Sachsens Heide Sachsen Hannover Nordsee Harburg Emden Papenburg Hannovers Braunschweig-Lüneburg England Clausthal Hannover
244
getrennt am Neckar, 3000 Ew. Weinbau; mit dem 1818 angelegten wich-
tigen Salzwerke L u d w i g s h a l l. — Prov. Rheinheffen: Mainz, am
Einflüsse des Mains in den Rhein, 40000 Ew., uralte Stadt, starke Bun-
desfestung. Fabr. Hdl. Schiffs. 1398 wurde hier Gutenberg geboren, der
1440 die Buchdruckerkunst erfunden hat. — Bingen, a. d. Mündung
d. Nahe in den Rhein, reizend gelegen, 7000 Ew. Weinbau. Hdl. Schiffs.
Der Mäusethurm (auf einem Felsen im Rheine) u. das Singer Loch (2 kl.
Felsen im Rheine), seit 1832 schiffbar gemacht. — Worms, in einer
schönen Gegend unweit des Rheines, 10000 Eiv. (früher 70000). Wein-
bau (Liebfrauenmilch). Hdl. Schiffs. 1495 Reichstag, wo das Faustrecht
durch den ewigen Landfrieden gesetzlich verboten wurde, und 1521, wo
Luther erschien. — Prov. Oberhesten: Gi eßen, a. d. Lahn, 10000 Ew.
Univ. (gest. 1607). Forstlehranstalt. Fabriken.
Das Großherzogthum Oldenburg, 114 Qm., 250000 Ew., unter
welchen 70000 Katholiken sind.- Es ist ebenes Tiefland u. besteht aus 3
sehr ungleicben u. weit von einander entfernten Theilen, nämlich dem ei-
gentlichen Oldenburg und den Fürstenthümern Lübeck u. Birkenfeld. Das
Klima ist gesünder im Innern, als in der Küstengegend. Der Boden
besteht aus Geest- (Haide-) und Marschland; jenes ist theils moorig und
gibt Torf zur Feuerung; dieses ist fett u. fruchtbar. — Das Saater-
land iwestl. von der Stadt Oldenburg) ist fast überall von undurchdring-
lichen Mooren umgeben. Es ist 4 Qm. gr. u. besteht aus 3 Kirchspielen.
Gleich einer Sumpfinsel liegt es fast auf allen Seiten von d. daranstoßen-
den Gegenden getrennt. Die Pferdezucht ist vorzüglich. Längs der Küsten
sind Sandbänke (Watten^. Lübeck gehört zum Holsteiner Paradiese. Bir-
kenfeld ist fruchtbar, durch den Hunsrück waldig u. bergig. — Geschicht-
lich e s: Oldenburg war früher eine Grafschaft. Die Nachkommen der al-
ten Grafen regieren in Dänemark, Rußland u. Oldenburg. 1776 wurde
das letztere zum Herzogthume erhoben. Seit 1815 ist es ein Großherzog-
thum. — Das Herzogth. Oldenburg: Oldenburg, a. d. Hunte, 12000
Ew., ist die Hst. u. Res. Fabr. Hdl. Schiffs. Pferdemärkte. — Das Saa-
terland, 3500 Ew. — Jever, 4000 Ew., in einer fruchtbaren Ge-
gend, hat Gewerbe u. bedeutenden Handel. — Die Insel Wangeroge,
Seebad. Leuchtthurm. Der Jahdebusen. — Das Mrftenthumiübeck
hat 23000 Ew. Eutin, 3000 Ew., hat eine schöne Lage am fischreichen
eutiner See. — Das Fürstenthum Hirkenfeid liegt auf dem l. Rheinufer,
am Hunsrück u. hat 32000 Ew. Es ist gebirgig u. hat steinigten, nur in
den Thälern ergiebigen Boden. Birkenfeld, a. d. Nahe, 3000 Ew.
Die Großherzogihümer Mecklenburg-Schwerin mit 228 Qm. u.
560000 Ew. u. Mecklenburg-Strclitz mit 36 Qm. u. 100000 Ew., er-
strecken sich in der Tiefe von der untern Elbe zur Ostsee. Es sind einige
größere Landseen daselbst, z. B. in Schwerin: der schweriner, plauer, Mü-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Ew., ist die Hst. u. Res. In der Nähe ist der besuchte Badeort Eilsen.
— Wilhelmstein ist eine kleine, aber starke Festung auf einer im Jahr
1761 künstlich gebildeten Insel im steinhuder Meere.
Die Fürstcnthümer Reuß haben 28 Qm. und 120000 Ew. Sie
bilden im deutschen Bunde 2 Staatengebiete: ») Das der ältern Linie
(Greiz) mit 7 Qm. u. 4000o Ew. u. 6) das der jüngern Linie (Schlei;
mit Gera) mit 21 Qm. u. 80000 Ew. — Der Boden ist völliges Hoch-
land, aber größtentheils fruchtbar und ziemlich mild in den Thälern. Leb-
haft ist die Industrie, starke Woll- u. Baumwollweberei. — Geschicht-
liches: Der jetzige Namen der Fürstenthümer rührt daher, weil die Re-
genten in früheren Zeiten Reußen von Plauen hießen. Ties hängt mit d.
Voigtlande zusammen. Der Titel eines kaiserl. Reichsvoigtes hörte in der
2. Hälfte des 14. Jahrh, auf, und an seine Stelle trat der Name Reuß,
der übrigens schon in einer Urkunde von 1289 vorkommt. Der Stamm-
vater der Reußen ist Gras Heinrich I., der um 1084 lebte. Sein Enkel
Heinrich Ii f. wurde Voigt des ganzen Voigtlandes, welches er unter seine
4 Söhne theilte. Ein Theil kam 1569 an das Kurfürstenthum Sachsen.
1778 wurde die ältere u. 1807 die jüngere Linie in den Neichsfürstenstand
erhoben. — a) Reuß ältere Linie: Greiz, a. d. w. Elster, 11000 Ew.,
die Hst. u. Res„ hat 2 fürstl. Schlösser, viel Woll- u. Baumwollweberei.
Hdl. — Zeulenroda, 6000 Ew., hat viel Strumpfwirker. — Burgk,
a. d. Saale, 1 fürstl. Schloß u. das wichtigste reuß. Eisenhammerwerk. —
b) Reuß .jüngere Linie: Sch lei z, 70oo Ew., Hst. u. Res. Baumwoll- u.
Wollzeugfabr. Hdl. Hier wurde 1682 Vöttger, d. Erfinder d. Porcellans,
geboren. — Ebersdorf, Mksl. mit 13oo Ew., von denen die Hälfte
aus Herrnhutern besteht. — Loben st ein, 3500 Ew. Tuchsabr. Hdl. —
Gera, a. d. w. Elster, 15000 Ew., ist eine wicht. Fabrk- u. Hdlsst. Sitz
der Regierung. Das fürstl. Schloß Osterstein ist außerhalb der Stadt.
— Köstritz, Dorf mit 2500 Ew., 2 Schlössern, Park, Bierbrauerei. —
Das Salzwerk Heinrichshall.
Das Fiirstcnthum Waldcck hat 21 v\2 Qm. u. 60000 Ew. Der
Boden von Waldeck u. Pyrmont ist gebirgig, nicht sehr fruchtbar; hat je-
doch wichtige Mineralquellen, auch große Waldungen u. viel Wild. Land-
wirthschaft und Leinweberei sind vorherrschend. — Geschichtliches: Der
alte Stamm der Grafen von Waldeck wird bis auf Wittekind, Grafen im
Hwetigau um 1031, hinauf geführt. Eine Vergrößerung seines Gebietes
erhielt Waldeck, nach dem Abgänge des durch Erbverbrüderung mit Wald-
eck verbundenen Hauses Gleichen, 1625, in der Besitznahme Pyrmont's.
Der Graf Friedrich Anton Ulrich erhielt 1712 die Reichsfürstenwürde. —
Arolsen, 2500 Ewi, Res. des Fürsten. Sitz der höchsten Landesbehör-
den. Wollweb. Geburtsort der Bildhauer Rauch und Schwanthaler. —
Korb^ch, 3000 Ew., Hst. des Landes. — Pyrmont, mit 3500 Ew.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_Ii Heinrich Osterstein Friedrich_Anton_Ulrich Friedrich Schwanthaler
Extrahierte Ortsnamen: Greiz Gera Plauen Sachsen Greiz Ebersdorf Gera
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auf eine weit ausgedehnte, hier und da etwas sumpfige, nicht überreich mit
Blumen geschmückte Wiese, die den Namen Elbwiese führt und 4220 F.
hoch über dem Meeresspiegel liegt. Aus einigen der größern sumpfigen
Stellen fließt das Wasser nach den etwas tiefer gelegenen Theilen ab und
bildet hier und da sogenannte Brunnen, d. h. Vertiefungen mit klarem
steinigen Grunde von dem Umfange eines großen Waschfasses. Diese un-
scheinbaren Brunnen sind die eigentlichen Quellen der Elbe; denn von
ihnen aus bilden sich kleine, 1 bis 2 Fuß breite, kaum */2 Schuh tiefe
Bächelchen, die nach dem Südfuße des Gebirges hineilen und nach ihrer
Vereinigung den Namen Elbe erhalten. Hat man ihr auf dem Wege nach
der Riesenkoppe hin eine mäßige Strecke weit das Geleite gegeben, so stürzt
sie sich in wildester Eile über jähe Felsen hinab in den nach ihr benannten
Elbgrund, einem schönen von hohen steilen Gebirgswänden umgrenzten
Thale. Raschen Laufes erreicht sie bei Hohenelbe die Hügellandschaft, tritt
bei Josephstadt in die böhmische Thalebene, wendet sich bei Pardubitz plötz-
lich westlich, geht dann nordwestlich, von Leitmeritz an nördlich und drängt
sich bei Lobositz durch eine Felsspalte, um aus dem großen Gebirgskesiel
Böhmen in das Königreich Sachsen zu gelangen. Hier durchbricht sie zwi-
schen Tetschen und Pirna die merkwürdigen Quadersandsteingebilde der
schönen sächsischen Schweiz, bewässert hierauf den herrlichen Thalgrund, in
dem Dresden liegt und zwängt sich zum dritten Male bei Meißen durch
Granitberge hindurch, um endlich in die norddeutsche Tiefebene zu gelangen.
Dort nimmt sie außer andern Gewässern links die Mulde u. Saale, rechts
die Havel auf und ergießt sich, nachdem sie einen Lauf von 155 Meilen
zurückgelegt hat, unterhalb Hamburg in einer Breite von 2 */2 Meilen in
die Nordsee. Wer die Elbe hier mit Hunderten von großen Dampf- und
Segelschiffen bedeckt sieht, welche bestimmt sind, den Verkehr zwischen
Deutschland, England, dem fernen Amerika und den übrigen Erdtheilen
zu vermitteln, und sich dabei der unscheinbaren Quellen dieses Flusses er-
innert, der wird lebhaft von dem Gedanken erfüllt, daß das Große recht
oft einen gar kleinen Anfang nimmt. A. Lüben.
Die große lüneburger Haide.
Zwischen Lüneburg und Celle, im Königreiche Hannover, zieht sich
10 Meilen weit die lüneburger Haide hin, ein ödes, trauriges Land, ohne
Anhöhen, ohne Thäler, ohne Seen, ohne Bäche, ohne alles Laubholz.
Rechts und links, wohin man sich auch wendet, sieht man in dieser Einöde
nichts, als Haide mit krüppelhaftem Nadelholzgebüsch, oder höchstens mit
dünnen Tannen- und Fichtenholzungen. In manchen Gegenden ist eine
blose unabsehbare, schwarzbraune, nackte Fläche ohne Spuren von Cultur.
Alles ist leer, trocken, kalt. Man sieht hier nicht einmal, wie in Arabien,
Beduinen Herumschweifen, oder Pilger und Caravanen durch die Wüste
ziehen. Man könnte, wenn man blind wäre, halbe Tage lang umherirren,
ohne sich an etwas zu stoßen. Der ödeste und traurigste Theil ist zwischen
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Extrahierte Ortsnamen: Leitmeritz Lobositz Sachsen Pirna Dresden Hamburg Nordsee Deutschland England Amerika Lüneburg Celle Hannover
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Sie sind höchst mannigfaltig, haben meistentheils einen blätterigen Stiel,
tragen gewöhnlich ihren Samen in verschlossenen Kapseln, in welchen sich
eine grünliche Materie nach und nach in gelben Staub verwandelt. Sie
scheinen von Gott dazu geschaffen zu sein, dürre unfruchtbare Gegenden
fruchtbar zu machen, indem durch ihre Verwesung Erdlager entstehen, die
wieder für größere Gewächse geeignet sind. Ihnen ähnlich sind:
b) die Aftermoose oder Fasergewächse, deren Bau höchst
einfach ist, indem die Wurzeln, der Stamm und die Blätter nur Einen
Körper ausmachen. Sie bestehen entweder aus Fäden oder aus einem
häutigen oder blätterigen oder gallertartigen Wesen. Zu gewissen Zeiten
Zeigen sich an ihnen Blasen, Knöpschen, Schilder, oder becherartige Vertie-
fungen, wodurch höchst wahrscheinlich ihre Fortpflanzung bewirkt wird. In
kalten Ländern sind sie am häufigsten. Wenn sie auch nicht selten den Bäu-
men schaden, indem sie diese oft fest umschlingen und sogar ersticken: so die-
nen sie doch auch wieder, wie die Moose, zur Befruchtung der Erde. Einige
von ihnen, besonders diejenigen, welche man Flechten nennt, sind auch für
Menschen und Thiere sehr nützlich, indem sie nicht nur als Nahrungsmittel,
sondern auch als Medicin benutzt werden. Dahin gehören z. B. die is län-
dische und die Rennthierflechte; die Steinflechte, und beson-
ders die Orseille (Orsällje), aus welcher eine sehr schöne rothe und blaue
Farbe gewonnen wird. Das isländische Moos ist unter allen Ge-
wächsen der Erde eines der nützlichsten. Es wächst in den ärmsten nörd-
lichen Ländern, wie Island, Lappland u. s. w. sehr häufig, und auch hin
und wieder in unsern deutschen Gebirgswaldungen und auf dürren Haide-
plätzen. Die Blätterlappen, die ziemlich gerade in die Höhe stehen, sind
steif, doch biegsam, nach unten breiter, nach oben in schmale Ästchen zer-
theilt, die sich in noch kleineren, mit zwei Spitzen enden. Die innere Fläche
ist hohl, grün und zugleich in's Röthliche fallend, glatt; außen find sie
weißlich oder grünlich gelb. Am bittern Geschmacke, der sehr stark ist, er-
kennt man das isländische Moos am besten. Bei Auszehrungen und Brust-
krankheiten ist es ein vorzügliches Mittel, das oft noch Rettung verschafft.
In Krain (in Oesterreich) mästet man Schweine damit. Magere Pferde
und Ochsen, sowie manche kranke Schafe werden, wenn man sie isländisches
Moos fressen läßt, ganz feist davon. Die Isländer schätzen es fast so hoch
wie Mehl, indem sie Brod aus ihm backen, oder es mit Milch gekocht ge-
nießen. Jenes arme Volk könnte in seinem so wenig hervorbringenden
Lande kaum leben ohne das isländische Moos, das dort alle nackten Felsen
überzieht, wo sonst kein anderes Kraut wachsen könnte. Es wird mit Recht
von dem dortigen Landmanne höher geachtet, als alle Bäume und Kräuter
seines Landes, indem es auch die vorzüglichste Nahrung der Rennthiere ist.
— Von weniger Nutzbarkeit sind
c) die Farrenkräuter, die keinen eigentlichen Stamm oder
Stengel haben, sondern ihren großen Blattstiel mit vielen regelmäßig an
diesem sitzenden schön gezackten Blättchen unmittelbar aus der oft sehr dicken
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Hauptst/tung mit 30000 E., u. berühmten Gerbereien. — Die 2 x/a Qm.
grosse Insel Texe l hat 5000 E., welche viel Käse bereiten u. Schaf-
zucht treiben. — Holland hat auch in den 4 andern Erdtheilen Besitzungen
von 33440 Qm. mit 21 Mill. —
Der König besitztauch das bis 1800 zu Deutschland gehörende Grofs-
herzogthum Luxemburg u. das Herzogthum Limburg, jenes 40*/» Qm. u.
200000 E., dieses 18 Qm. u. 100000 E. Der Boden ist stark be-
waldetes Gebirgsland (die Ardenen) u. nur in den Thälern fruchtbar. Wenig
Getreide, starke Viehzucht. Bergbau auf Eisen. Die Einwohner, welche
theils Deutsche, theils Wallonen find, bekennen sich zur römisch-katholischen
Kirche. An Bildung fehlt es noch sehr. — G e sc hi c htliches: Luxem-
burg war zuerst deutsche Grafschaft, wurde 1354 zum Herzogthume u.
1815 zum Grossherzogthume erhoben. — a) Luxemburg: Luxemburg:
14000 E., iß die Hpßdt. Es hat Leder- u. Leinwandfabr. — b) Limburg:
11 oermonde, a. d. Maas u. Roer, 7000 E.. bed. Tuchfabriken.
28. Das Königreich Velgien (535 Qm., 5 Mill. Ew.-
Es ist von ziemlich gleicher Beschaffenheit wie Holland, nur im So.
etwas gebirgig. Sein Boden zeichnet sich durch Fruchtbarkeit aus u. wird
mit der größten Sorgfalt angebaut. Der Ackerbau Belgiens steht auf einer-
hohen Stufe der Vollkommenheit, u. die Viehzucht rvird mit Einsicht u.
Erfolg betrieben. Die Fabriken sind zahlreich u. blühend. Die Spitzen von
Brüssel u. Mecheln finb schon längst bekannt. Der Handel ist sehr wichtig.
Die Einwohner sind beinahe alle Katholiken. — Städte: Brüssel,
190000 E., ist die Haupt- u. Residenzstadt. Sie liegt mitten im Lande u.
steht mit demselben durch Kanäle, Straßen u. Eisenbahnen in Verbindung.
Es ist schön gebaut, hat 1 Universität, vielerlei Fabriken u. treibt Handel.
Die hiesigen Spitzen sind berühmt. Bei dem Dorfe Waterloo und dem
Vorwerke Belle Alliance (spr. Bäll Alliangs), einige Stunden südöst
lich von Brüssel, wurde Napoleon I. den 18. Juni 1815 von den Preu-
ßen u. Englürrdern besiegt. — Antwerpen, die Hauptfestung des Lan
des, an der Schelde, 126000 E., ist eine wichtige Land- u. Seehandels-
stadt, hat Fabriken, Schiffswerfte, Hafen. Gr. Kirche. — Gent, auf 25
Inseln der Schelde, 130000 E., hat 1 Universität, wichtige Fabriken, be-
sonders in Baunnvolle, berühmte Blumenzucht u. lebhaften Handel. 2tm
25. Febr. 1500 wurde hier Kaiser Karl V. geboren. — Lüttich, a. d.
Maas, 110000 E., ist eine Fstg., hat 1 Univ. 1 .große Knnonengießerei,
berühmte Gewehrfabr., unerschöpfliche Steinkohlengruben, blühenden Hdl.
22. Die Republik Frankreich (9594 Qm., 37 Mill. Ew.)
An welchen Meeren liegt es? Welche Gebirge trennen es v. Spanien,
Italien, v. d. Schweiz u. v. Deutschland? — Sein Boden erscheint im S. u.
O. als gebirgig u. hochgelegen, im N. u. W. als niedrig. Daher die große
Verschiedenheit seiner Luft u. die Mannigfaltigkeit seiner Erzeugnisse. Es
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Holland Deutschland Luxemburg Luxemburg Luxemburg Limburg Holland Belgiens Mecheln Antwerpen Frankreich Spanien Italien Deutschland
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Deutschland u. Italien aus.- Die Alpen sind eine hohe Anhäufung von
Felsen u. Gesteinmassen u. nach allen Richtungen durch Thäler, Spalten
u. Schlünde zerrissen. Aus ihrer Mitte erheben sich Schneegipfel, die Ge-
birge schießen wie Zacken, Hörner u. Nadeln einpor, u. die meisten sind
mit Schnee- u. Gletscherhöllen umgeben. Zwischen durch stiirzen die grü-
nen Alpenwasser hervor u. suchen brausend u. tobend die Ebene, in der
sie ruhiger dahin fließen. Außer dem Rheinfalle bei Schaffhausen (60 bis
80 F. hoch) ist der des Staubbaches zu erwähnen, ein Wassersturz, welcher
den erstern bei weitem übertrifft. Nahe bei dem Dorfe Lauterbrunn (im
Canton Bern) stürzt der Staubbach 925 F. senkrechten einem Felsen
herab. — Vier Gürtel sind es, welche, jeder von dem andern verschieden,
die Alpen umziehen. Der erste ist der Fuß, bedeckt mit heitern Dörfern
u. Städten. Weiter aufwärts ist der Waldgürtel, von schmalen, steilen
Pfaden durchzogen. Dann kommen die Matten, grüne Viehweiden, mit
den braunen Sennhütten der Hirten, der Alpgürtel genannt; denn Alp
heißt auch Weideplatz. Der oberste ist der Fels gürte l, der aus öden,
unzugänglichen Gegenden u. todten Schneefeldern besteht. — An dem
Abhange der Alpen (Almen) sind im Sommer (12 bis 18 Wochen lang),
viele Heerden Kühe und Ziegen, zwischen ihnen sitzen auf dem weichen
Grase oder auf schroffen Felsen muntere Hirten oder Sennen, die fröhlich
auf der Schalmei den Kuhreigen, (d. h. die wenigen auf- u. absteigen-
den Töne) blasen. In den Sennhütten werden die Thiere gemolken, u.
man bereitet aus ihrer fetten Milch köstliche Käse, die als Handelsartikel
weit versendet u. überall gern gekauft u. gegessen werden. Ja, die Schweiz
ist ein schönes Land! In keinem andern findet man mehr Veranlassung,
die Größe u. Allmacht Gottes zu bewundern, der diese ungeheuern Berg-
massen ausgethürmt hat, von denen manche Spitze noch nie von eines
Menschen Fuß betreten worden ist. Die h ö ch st e n B e r g e d er S chw e i z
sind: Auf den penninischen Alpen der gr. St. Bernhard, 1o4oo F.; auf
den lepontischen Alpen der St. Gotthard, 113(10 F. u. der Simplon,
11730 F.; auf den graubündner Alpen der Vogelsberg, 10200 F.; auf
den berner Alpen das Finsteraarhorn, 14325 F., die Jungfrau, 13730
F. Sie enthalten die Quellen einer Menge Bäche u. Flüsse, von welchen
vom St. Gotthard aus nach allen Gegenden gehen: der Rhein mit der
Aar u. Thur nach N., der Inn nach O., der Tessin oder Ticino nach
S. u. die Rhone nach W. — In tiefen Becken sammeln sich viele Gieß-
bäche zu Seen u. treten aus diesen beruhigt als kristallhelle Ströme her-
aus. Die größten dieser Seen sind: Der Genfersee, der Bodensee,
der züricher See u. der Vierwaldstädtersee. — Das Klima ist
natürlich bei den Eigenthümlichkeiten des Landes sehr verschieden. In den
Thälern ist es mild, ja im S. sogar sehr warm; auf den Bergen dagegen
sehr rauh, auch selbst im Sommer. Dabei ist aber die Luft im Ganzen ge-
nommen sehr gesund. Unter den Winden ist besonders der Föhn merl-
wiirdig, der die rauhe Luft der Hochgebirge mildert, aber auch zerstörend
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Bernhard Gotthard Gotthard