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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 249

1865 - Zwickau : Zückler
249 birgigen Theile Gothas zieml. rauh. Von Metallen findet man nur Eisen und etwas Kobalt. Die Beschäftigungen der Bewohner sind vorzüglich Landwirthschaft, Bergbau, Weberei. Hdl. Für Bildung wird viel gethan. — Coburg, 11000 Ew., ist die Hst. u. Res. Einige Industrie u. Hdl. Eine Straf- u. Besserungsanst. — Gotha, 16000 Ew., Jrrenanst. In- dustrie. Porcellanfabr. Hdl. Jn d. Nähe d. 1192 F. h. Seeberg mit einer Sternwarte. — Reinhardsbrunn, e. ehemaliges v. Ludwig d. Sprin- ger im I. 1085 gestiftetes Bencdictiner-Kloster. — Bei d. Dorfe Alten- berga <750 Ew.) stand bis n. d. I. 1800 die St. Johanniskirche, die erste in Thüringen und von Bonisacius 724 gegründet. Zu dessen Anden- ken wurde hier 1811 ein 30 F. hoher Candelaber (Arm- od. Hochleuchter von Sandstein errichtet. — Neudietendorf, mit 500 Ew., ist ein Herrnhuterort. — Ohrdruf, 5000 Ew., Hauptort der Grafschaft Glei- chen. Kupferhämmer. Weberei. Handel. Das Hcrzogthum Sachscn-Mriningcn hat 453 -i Qm. u. 170000 Ew. Es erstreckt sich längs der Werra u. der Südseite des thür. Waldes. Der Boden ist gebirgig, waldreich und in den tiefen Strichen fruchtbar. Die Bewohner treiben Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Hdl.; fertigen Holzwaaren, Leinwand, woll. Waaren. — Meiningen, a. d. Werra, 7000 Ew., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. Tuch-, Barchent- u. Leinweb. — Dreißigacker, Dorf mit 500ew. u. 1 Forstschule. — Salzungen, in einer der schönsten Gegenden des Werrathales, 3200 Ew., hat 1 Salz- werk, Soolbäder u. 1 See. — Das Dorf Möhra ist der. als Luther's Stammort. Seine Eltern wohnten hier und das Haus wird noch gezeigt. — Sonnenberg, 4500 Ew., ist eine Fabrik- u. Handelsstadt. Spiel- waaren. Schiefertafeln. Kl. Marmorkugeln. — Hildburghausen, an der Werra, 5000 Ew., Irrenhaus. — Saalfeld, in einer schönen Ge- gend l. a. d. Saale, 5000 Ew., Kupferschmelzhütte. Kobaltwerk. Fabr. Hdl. 10. Oct. 1806 Schlacht. — Pößneck, 4500 Ew., ist eine sehr ge- werbfleißige Stadt. Tuchsabr. Gerberei. Porcellanfabrik. — Lehesten, 1200 Ew., in rauher Berggegend, mit dem wichtigsten Dachschieferbruche des ganzen thüringer Waldes. Das Herzogthum Schleswig-Holstein-Laucnburg hat 338 Qm. und 960000 Ew. Diese bekennen sich zur evang.-luther. Kirche. Schles- wig ist das nördlichste unter allen deutschen Bundesländern. Holstein ist in der Mitte ein unfruchtbares Haideland; längs der Elbe und Nordsee fetter Marschboden; im Osten ist es am schönsten, „das Holsteiner Para- dies." Die Luft ist rauh und feucht u. und Stürme sind häufig. Die Sprache der Einwohner ist plattdeutsch, im nördl. Theile von Schleswig dänisch. Ackerbau, Rindvieh- u. Pferdezucht, See- u. Flußfischerei u. Schiffs, geben reichen Ertrag. — Geschichtliches: Schleswig war von jeher fast im- mer ein Bestandtheil von Dänemark. Später hat es verschiedentlich zu Fa-

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 251

1865 - Zwickau : Zückler
251 thal ergiebig. Viel Getreide u. Holz. Hüttenwerke..Weberei. — Geschicht- liches: Die ehemaligen Graten, jetzigen Fürsten von Schwarzburg, stam- men von Sizzo, Grafen von Schwarzburg u. Käfernburg, der von 1143 bis 1195 lebte. Die Söhne des Grasen Günther Xl. (gest. 1552) Jo- hann Günther und Albert Anton, stifteten die noch blühenden Linien Son- dershausen, die 1697 u. Rudolstadt, die 1710 fürstlich wurde. —Schwarz- burg-Sondcrshaui'en. Unterherrschaft: Sondershausen, an der Wipper, 6000 Ew., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. Nördlich davon ist der 1460 F. hohe Berg Kyffhäuser. — Oberherrschaft: Arnstadt, a. d. Gera, 7000 Ew. Tuch- u. Zeugfabr. Hdl. Jrrenanst. — Schwarchurg- Rudolftadt. Oberherrschaft: Rudolstadt, a. d. Saale, schön gelegen, 6000 Ew. Hst. u. Res. Zuchthaus. Jrrenanst. In der Nähe ein Mine- ralbad. — Königsee, mit 2500 Ew., ist bekannt durch die Herumträger von Arzneimitteln. — Unterherrschaft: Frankenhausen, an der kl. Wipper, 5000 Ew. Hdl. Wichtiges Salzwerk. Braunkohlengruben in der Nähe. Am 15. Mai 1525 wurde hier Thomas Münzer mit 8000 auf- rührerischen Bauern geschlagen, gefangen und darauf hingerichtet. Das Fürstcnthum Lippe hat 20^2 Qm. u. 110000 Ew. Es be- steht größtentheils aus schön bewaldeten Hügeln und fruchtbaren Thälern. In der Sennerhaide, wo auch die Bienenzucht nicht unwichtig ist, werden die dauerhaften u. besonders als Reitpferde sehr geschätzten Sennerpferde im Freien aufgezogen. Metalle fehlen. Fabriken sind fast gar nicht vor- handen, aber starke Leinweberei. — Geschichtliches: Das Fürstenthum Lippe ist aus den reichsunmittelbaren Besitzungen des schon im 12. Jahrh, urkundlich vorkommenden Geschlechts der edlen Herren von der Lippe ent- standen. Erst Bernhard V!!!., der 1563 starb, führte den gräfl. Titel. Gras Simeon Vh. erhielt 1720 die reichsfürstl. Würde, welche 1789 vom Kaiser Joseph 1!. bestätigt wurde. — Detmold, st. b. kl. Werra, 6000 Ew., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. In der Nähe erhebt sich auf der Gro- tenburg, einem 1246 F. hohen Berge des Osning- oder teutoburger Wal- des, das kolossale Hermanns- oder Arminius-Denkmal. Es erinnert an den Sieg, den der Cheruskerfürst Hermann i. I. 9 n. Chr. Geb. über die Römer unter Varus erfocht. — Lemgo, 4500 Ew., Weberei. Verferti- gung von Pfeifenköpfen aus Meerschaum. Das Fiirstcnthttm Schaumburg-Lippe hat 93r Qm. und 30000 Ew. Es grenzt nördl. an den steinhuder See. Der Boden ist fruchtbar, von Hügeln durchzogen und mit ansehnlichen Waldungen bedeckt. Fabriken gibt es nicht. Die Leinweberei wird stark getrieben. — Geschichtliches: Das regierende Haus hat zum nähern Stammvater den Grafen Philipp, jüngsten Sohn Simon's 11 i. von der Lippe. Er erhielt das Land in der Theilung 1613. Von 1640 an hieß die Linie die Schaumburg-Lippe'sche. 1807 bekam Georg Wilhelm den Fürstentitel. — Bückeburg, mit 4000

3. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 250

1871 - Zwickau : Zückler
250 Mecklenburg-Strclih: Neustrelitz, Hpst. u. Res. am zierker See, 8000 E. Sie ist sehr regelmäßig, in Form eines achteckigen Sternes seit 1788 gebaut. — Altstrelitz, 4000 E., hat eine Zucht-, Straf- u. Jrrenanst.— Neubrandenburg, 8000e., ist zirkelförmig gebaut, hat ein jährliches Pferdewettrennen, starken Hopfenbau. Fabr. Dns Großherzogthuin Sachsen-Wciinar-Cisenach hat 66 Qat. u. 290000 E. Es besteht außer 28 kl. Parcellen aus 8 von einander getrennten Haupttheilcn: dein weimarischen, eisenacher u. neu- städter Kreise. Der Boden ist zwar mehr gebirgig als eben (namentlich im Eisenachischenz jedoch im Ganzen fruchtbar, besonders an Getreide u. Obst. Die Bewohner treiben Landwirthschnft, Viehzucht, Weberei, Strumpfwirkerei, etivas Bergbau. Für Volks- u. höhere Bildung ist be- sonders gesorgt. Die Einwohner sind, bis auf 4000 Katholiken, sämmt- lich evang.-luther. Christen. — Geschichtliches: Das regierende Haus gehört, mit den 8 übrigen herzoglich sächsischen Häusern, der ernestinischen Linie des Gesammthauses aü. Der nähere Stammvater ist der vom Kai- ser Karl V. abgesetzte Kurfürst Johann Friedrich der Großmüthige. Er bekam die Bezirke Weimar, Jena, Eisenach, Gotha u. Altenburg, außer mehren kleinern Gebietstheilen u. Ämtern. Seine 8 Söhne regierten Anfangs gemeinschaftlich, theilten aber später die Länder. Die Haupt- theilung v. I. 1640 gründete den ältern weimarischen Ast (Wilhelm) u. den jüngeren gothaischen (Ernst d. Fromme), welcher sich wieder in 7 Zweige trennte, von denen jetzt noch 8 übrig sind. Der treffliche Herzog v. Weimar Karl August (geb. 1757) regierte von 1775—1828. Unter ihm lebten in Weimar die berühmten Gelehrten u. Dichter: Herder (gest. 1808), Schiller (gest. 1805), Wieland (gest. 1813) u. Göthe (gest. 1882). 1) Der wkimarischc Kreis: Weimar, in einem freundl. Thale a. d. Ilm, 14000 E., ist die Hpst. u. Res. Blinden-, Taubst.- u. Waisen anstalt. Zuchthaus. */2 St. v. Weimar ist der Ettersberg (1450 F. hoch) mit dem schönen Jagdschlösse Ettersburg und sehr weiter Aussicht. — Buttstädt, 8000 E., der. Pferdemärkte. — Apolda, 8000 E., bed. Strumpfwirkerei. — Jena an der Saale, 7000 E. Sternwarte. Univ. gest. 1558), die von Weimar u. Gotha gemeinschaftlich unterhalten wird. Forstlehr- u. Jrrenanst. Blinden- u. Taubstummenanst. für die Länder Weimar, Gotha, Altenburg, Meiningen u. Rudolstadt. Schlacht am 14. Oct. 1806, in welcher Napoleon I. die Preußen u. Sachsen be siegte. — Ilmenau, a d. Ilm u. a. thüringer Walde, 3000 E., Fabr., Porcellanfabr. Baumwollweb. Kaltwasserheilanstalt und Kiefernadelbad, reizend gelegen. Eisen- u. Braunsteingruben in der Nähe. — 2) Der ncustädter Kreis: Neustadt a.d.orla, 5000e., Tuchfabr. — Weida, 5000 E. Weberei. Töpferei. Das Schloß Osterburg (mit hohem Thurme) haben die Voigte im 12. Jahrh, erbaut. — 3) Der eisenacher Kreis: Eisenach, a.d. Hörsel, 12000 E. Weberei. Industrie. Fabr. 1 Taubst.- u. Blindenanst. 1 Zucht- u. Zwangsarbeitshaus. Etwa */2 Stunde von

4. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 254

1871 - Zwickau : Zückler
254 ist die Hst. u. Nes. Zuchthaus. Nördlich davon ist der 1460 F. hohe Berg Kyffhäuser. — Oberherrschaft: Arnstadt, a. d. Gera, 7000 E. Tuch- u. Zeugfabr. Hdl. Jrrenanst. — Schwarzburg-Rudolstadt» Oberherrschaft: Rudolstadt, a. d. Saale, schön gelegen, 6000 E. Hst. u. Res. Naturalienkabinet. Zuchthaus. Jrrenanst. In der Nähe ein Mineralbad. — Königsee, mit 2500 E., ist bekannt durch die Herumträger v. Arzneimitteln. — Unter Herrschaft: Franken- hausen, an der kl. Wipper, 5000 E. Hdl. Wichtiges Salzmerk. Braun- kohlengruben in dernähe.—Am 15.Mai 1525 wurde hier Thomas Münzer mit 8000 aufrührerischen Bauern geschlagen, gefangen u. darauf hin gerichtet. — In der Nähe v. Frankenhausen wurde im Decbr. 1865 die größte Höhle in Deutschland entdeckt. — Das Fürstenthnrn Lippe hat 20 */2 Om. u. 115000 E. Es besteht größtentheils aus schön bewaldeten Hügeln u. fruchtbaren Thälern . In der Sennerhaide, wo auch die Bienenzucht nicht unwichtig ist, werden die dauerhaften u. besonders als Reitpferde sehr geschätzten Sennerpferde im Freien aufgezogen. Metalle fehlen. Fabriken sind fast gar nicht vor Handen, aber starke Leinweberei. --- Geschichtliches: Das Fürsten thum Lippe ist aus den reichsumnittelbaren Besitzungen des schon im 12. Jahrh, urkundlich vorkommenden Geschlechts der edlen Herren v. der Lippe entstanden. Erst Bernhard Viii., der 1563 starb, führte den gräfl. Tit- tel. Grafsimon Vh. erhielt 1720 die reichsfürstl.würde, welche 1789 vom Kaiser Joseph Ii. bestätigt wurde. — Detmold, a. d. kl. Werra^ 6000 E., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. In der Nähe erhebt sich auf der Grotenburg, einem 1246 F. hohen Berge des Osning- oder teuto- burger Waldes, das kolossale Hermanns- oder Arminius-Denkmal. Es erinnert an den Sieg, den der Cheruskersürst Hermann i. I. 9 n. Chr. Geb. über die Römer unter Barus erfocht. — Le mg 0, 4500 E., We- berei. Verfertigung v. Pseifenköpfen aus Meerschaum. Das Fürstenthunr Schuuinburg-Lippe hat 8 Qm. u. 3500«» E. Es grenzt nördl. an den Steinhuder See. Der Boden ist fruchtbar, v. Hügeln durchzogen u. mit ansehnlichen Waldungen bedeckt. Fabriken gibt es nicht. Die Leinweberei wird stark getrieben. — G eschi ch t- l i ch e s: Das regierende Haus hat zum nähern Stammvater den Grafen Philipp, jüngsten Sohn Simon's Iii. v. der Lippe. Er erhielt das Land in der Theilung 1613. Von 1640 an hieß die Linie die Schaumburg Lippe'sche. 1807 bekam Georg Wilhelm den Fürstentitel. — Bücke- burg, mit 4000 E., ist die Hst. u. Res. In der Nähe ist der besuchte Badeort Eilsen. — Wilhelmstein ist eine kleine, aber starke Fstg. auf einer im Jahr 1761 künstlich gebildeten Insel im steinhuder Meere. Die Fiirstenthümer Neust haben 20 Qm. u. 140000 E. Sie bilden im deutschen Bunde 2 Staatengebiete: a) Das der ältern Linie (Greiz) mit 5 Qm. u. 50000 E., u. b) das der jünger» Linie (Schleiz mit Gera) mit 15 Qm. u. 90000 E. — Der Boden ist

5. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 376

1871 - Zwickau : Zückler
376 68 Jahre alt, auf der Wartburg u. wurde im Katharinenkloster zu Eisenach beigesetzt. — Durch seine Vermählung mit Elisabeth von Arnshaugk hatte Friedrich I. beinahe den ganzen spätern neustädter Kreis erhalten. — 8. Friedrich Ii., der Ernsthafte (1324—1349») Den Namen des „Ernsthaften" hat Friedrich — (geboren auf der Wart- burg 1310) — jedenfalls von seinem unerbittlichen Ernste gegen die Raub- ritter der damaligen Zeit erhalten. Auch einige Städte hat er durch eine harte Belagerung gezüchtigt. So zeigte Friedrich, daß es ihm ein Ernst sei, das in den Kämpfen seiner Vorfahren geschwächte Ansehen der fürstlichen Ober- hoheit wieder zur Geltung zu bringen u. mit unnachsichtiger Strenge die Ruhe im Lande zu befestigen. Jmj. 1339 begab er sich auf einen Kriegs- zug nach Frankreich, um mit dem Könige von England (Eduard Iii.) seinen Schwiegervater (den Kaiser Ludwig den Bayer) zu unterstützen. — Im I. 1343 hatte er gegen die Grafen von Weimar u. Schwarzburg u. deren Bundesgenossen Krieg 31t führen, um deren Übermuth zu ahnden. Im folgenden Jahre entbrannte der Krieg aufs Neue; u. nur dem Muthe seines tapfern Feldherrn Friedrich von Wangenheim hatte er es zuverdanken, daß er damals der Gefangenschaft entging. Der im Schlosse zu Dornburg ab- geschlossene Friede gereichte dein Landgrafen zu großem Vortheile. Es kam nach dem Tode des Grafen Hermann von Weimar dieses Land an das Haus Meißen. Im I. 1346 züchtigte er die Stadt Langensalza. Im fol- genden Jahre erwarb er durch Kauf die Mark Laudsberg wieder. Nach dem Tode des Kaisers (1347) bot man ihm die Kaiserkrone an; allein er entsagte derselben zu Gunsten des Königs von Böhmen, Karl's Iv., von welchem er dafür 10000 Mark Silber empfing. — Kurz vor seinem Tode ereignete sich sehr Betrübendes. Ein furchtbares Erdbeben zersprengte Berge u. zerstörte Städte. Heuschrecken verwüsteten einen Theil Europas, weshalb eine große Hungersnoth ausbrach. Eine aus Asien eingeschleppte Pest, der schwarze Tod genannt, raffte auch in Meißen u. Thüringen viele tausend Menschen hinweg. Diese Heimsuchung bürdete der Volksglaube den Juden auf, welche die Brunnen vergiftet haben sollten. Man verfolgte sie nun aller Orten, beraubte sie ihrer Güter u. verbrannte eine große Anzahl. — Am 18. Novbr. 1349 starb Ernst auf der Wartburg u.ward zu Altzella beigesetzt. — Er war der letzte Fürst, welcher die wettinischen Lande allein regiert hat. — Ein rauher Ernst, ein entschiedener, harter Sinn, eher Furcht als Liebe erweckend, zeigte sich in allen Unternehmungen Friedrich's. Aller- dings hatte er seinen Länderbesitz durch das Schwert, durch Verträge u. Ankauf erweitert; doch waren die endlosen Fehden nicht geeignet, das Aufblühen der innern Landeswohlfahrt zu fördern, wenn schon nicht ver- kannt werden darf, daß das kraftvolle Auftreten des Landesherrn dem Bestehen das Ganze zu Gute kam. Nach Stichart.

6. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 56

1834 - Celle : Schulze
56 festung am Rhein. Hier erfand Gnttenherg die Buch- druckcrklnisi. 3- Mecklenburg-Schwerin mit der Hauptstadt Schwerin, im See gleiches Namens. 4. Mecklenburg - Srrelitz mit der Hauptstadt N e iu Strelitz am Cirkerfee. — Beide Lander stnd beson- ders reich an Vieh und Getreide. 5. Sachsen-Weimar, ein mit Fabriken und Acker- bau sehr gesegnetes Land, welches von einem ziemlichen Theile des Thüringer Waldes durchschnitten wird. Unter den Städten heben wir cmö: Weimar, mit einem groß- ßen herrlichen Schlosse. Jena an der Saale, hat eine Hochschule. Eisenach, in dessen Nahe daö alle Schloß Wartburg, wo Luther die Bibel übersetzte. §.24. Die Herzogthümer, 1. Holstein und Lauenburg gehören dem Könige von Dänemark, sind wegen ihrer schönen Pferde und Kühe berühmt. Die bedeutendsten Städte heißen; G l ü ck- stadt und Altona, beide an der Elbe, ausgezeichnet durch Handel. 2. (Oldenburg, größtenrheils von Hannover und der Nordsee hegranzk, hat fette Maschländer, die zur Vieh- zucht sehr geeignet sind. Oldenburg an der Hunte, Residenz. E u t i n, im Fürstenthnm Lübeck am Enliner- see, in unmuthiger Umgebung. 3. Braunschweig liegr nördlich vom Harzge- birge. Haupr- und Residenzstadt ist Äraun- st^weig an der (pker, mir ansehnlichen Zabrrkeu und Bierbrauereien. Sehr besucht sind die beiden Messen, welche hier alljährlich gehalten werden. Jür- gens erfand hier das Spinnrad. Wolfen büttel, ein paar Stunden von Braunschweig, Sitz eines Oberap- pellatiollö-Gerichts. 4. Nassau am Rhein, ein Land, dessen Oberfläche

7. Enthaltend: Welt-, Erd-, Geschichts- und Vaterlandskunde, nebst einer Zugabe vom Calender - S. 57

1834 - Celle : Schulze
57 eine stete Abwechselung von Berg und Thal darbietet. Hier wächst der köstliche Rheinwein, auch hat es eine große Menge heilsamer Mineralquellen. Wiesbaden in ei- nem lieblichen Thale, nicht weit von Mainz. Selters, ein Dorf, mit einem berühmten Sauerbrunnen, von welchem jährlich gegen 1 Million Kruken unter dem Namen Selter-Wasser durch ganz Europa versen- det werden. 5. Sachsen-Coburg mit den Städten Coburg und Gotha. 6. Sachsen-Alrenburg mit der Hauptstadt Al- te n b u r g. ^ 7. Sachsen-Meinlngen-^Lldburghausen mit den Städten Meiningen und Hildburghansen. 8. Anhalt-Dessau mit der Hauptstadt Dessau Un der Mulde. 9. Anhalr-Bernburg mit der Stadt Bern bürg an der Saale. 10. Anhalr-Rorhen mit der Stadt Köthen. §. 25. Die Fürstenthümer nebst der Land- grafschaft. 1. Gchwarzburg-Sondershausen mit der Haupt- Und Residenzstadt S o n de r6 h a u se n an der Wipper. In der schönen Naturaliensammlung Hieselbst ist auch das bekannte Götzenbild Püsterich zu sehen. 2. Schwarzburg-Rudolsiadr mit der Haupt- Und Residenzstadt Rudolstadt au der Saale. 3. Reust-Greiz mir der Stadt Greiz. 4. Reust-Schlei; und Reuß-Lobenstein mit den Städten Loben st ein, Schlei; und Gera. 5. Hohenzollern - Fechingen mit der Stade Hechingen. 6. Hohenzollern - Sigmaringen mit der Stadt Sigmaringen an der Donau.

8. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 372

1871 - Zwickau : Zückler
372 Nachfolge in Thüringen. Doch mußte er erst mit einen: dritten Heinrich (vonbrabant), einem Enkel Elisabeth's, um den Besitz desselben im 9jährigen thüringischen Erbfolgekriege streiten. Im Frieden 1264 ward ihm dieselbe zugesichert. Bon nun waren die Wettiner zugleich Markgrafen von Meißen u. Landgrafen von Thüringen. Sagen von Ludwig dein Cisernen. Im Anfange seiner Regierung zeigte sich Landgraf Ludwig als ein sehr unthätiger und sorgloser Herr, der sich nicht darum kümmerte, daß seine Ritter u. Beamten die Unterthanen auf alle nur mögliche Weise drückten u. mißhandelten. Da verirrte er sich einmal auf der Jagd u. kam spät Abends zu einem Schmiede in Ruhla. Als er vor diesem, der ihn nicht erkannte, sich für einen Diener des Landgrafen ausgab: so brach der Schmied in laute Schmähungen über das sinnliche Leben u. die Nachlässig- keit des Landgrafen u. in bittere Klagen über die Noth der Unterthanen aus, unter denen manche von ihren unmenschlichen Gebietern sogar vor den Nflug gespannt würden. Endlich wies der Schmied doch dem Fremden eine Schlafstelle neben seiner Werkstätte an u. hämmerte u. pochte u. feilte noch lange fort, als sich sein Gast bereits zur Ruhe gelegt hatte. Durch die dünne Bretwand, die ihn von der Werkstütte trennte, konnte derselbe Alles, was hier vorging, vernehmen und staunte nicht wenig, als er bei jedem Schlage auf den Panzer, an welchen: der Schmied eben arbeitete, die Worte hörte: „Landgraf werde hart!" Das ging den: Ludwig durch's Herz. Als er wieder zu den Seinen zurückgekehrt war, nahn: er sich der Regierung ernstlich an u. hielt über die Edeln, welche ihre Unterthanen so arg gemiß- handelt hatten, ein strenges Gericht; die schlimmsten unter ihnen ließ er sogar vor den Pflug spannen und ein Stück Land umackern. Dies Feld wurde deshalb der Acker der Edeln genannt. Weil er aber die Nach- stellungen der wegen seiner Strenge auf ihn aufgebrachten Edeln fürchtete: so trug er stets ein eisernes Panzerhemd und erhielt davon den Namen des Eisernen. Das Panzerhemd wird noch heute in den Rüstkammern auf der Wartburg aufbewahrt. — Einst besuchte ihn auf der Neuenburg bei Freiburg sein Schwager, der Kaiser Friedrich I. oder Barbarossa. Dieser äußerte, es fehle der schönen, neuen Burg an einer tüchtigen Mauer. Der Landgraf schwieg anfangs; bald darauf lud er seinen Gast ein, an's Fenster zu treten u. aus demselben hinauszuschauen. „Sieh", sprach er: „das ist eine eiserne Mauer!" Unten standen nämlich des Landgrafen gewappnete Mannen. — Ja, nach seinem Tode noch mußten seine Edeln Ludwig's Strenge und Gewicht fühlen. Er hatte nämlich verordnet, daß sie seinen Leichnam von der Neuenburg bis Reinhardsbrunn bei Gotha — io Meilen weit — zu Grabe trügen.
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