Versucher mit den Worten zurück: „Und wenn Treu und Glauben in aller Welt verschwunden wären, so sollen sie doch bei Kaiser Karl zu finden sein " Er bewilligte ihm abermals ein freies Geleit von 21 Tagen zur Heimreise. Luther trat diese auch sosort an. Aus dem Reichstage aber sprach man über ihn die Reichsacht ans, welchen Beschluß man das Wormser Edikt nannte. Dadurch wurde jedem bei strenger Strafe verboten, den Geächteten zu speisen, zu tränken und zu beherbergen; niemand solle seine Schriften drucken, verkaufen und lesen; er wurde alles Rechtes und alles Schutzes verlustig erklärt. Seine Feinde hatten nun freie Hand. Wer ihn fand, konnte ihn ungestraft ums Leben bringen.
Aber als dieser Machtfpruch bekannt wurde, war der geächtete Mann bereits in Sicherheit. Bei dem Schlöffe Altenstein war er von geharnischten Rittern aus dem Wagen geriffen und auf ein Pferd geworfen worden. Ehe es seine erschrockenen Begleiter sich versahen, waren die Ritter mit ihm verschwunden. Aber alles war auf Veranstaltung des Kurfürsten Friedrich des Weisen geschehen. Die Ritter brachten Lnthern auf die Wartburg, wo er vor den Nachstellungen seiner Feinde vorläufig sicher war?) —
Jetzt erhebt sich in der Stadt Worms das herrliche Lutherdenkmal, ein Werk des berühmten Bildhauers Ernst Rietschel. Nicht nur Luther, sondern auch die Vorläufer, die Mitarbeiter und Beschützer seines Werkes, das man die Reformation der Kirche nennt, sind darin in überlebensgroßen Figuren dargestellt. Es soll eine ewige Mahnung sein an die mannhafte, glaubensstarke Erklärung, die Luther in der freien Reichsstadt Worms vor Kaiser und Reich abgegeben hat.
Zur schriftlichen Darstellung:
1. Was besaß Karl V., als er Kaiser wurde?
2. Schreibe die Aussprüche Luthers auf, die in dieser Stunde angeführt worden sind.
3. Von wem ist noch ein Ausspruch angeführt worden, und wie lautet er?
4. Was weißt du vom Lutherdenkmal?
4. Die Wewersetziiu. Die Diltoprmer. Der Daumtlmtg.
Dicht bei der Stadt Eifenach liegt auf einer bewaldeten Höhe des Thüringer Waldes die Wartburg. Was haben wir bereits von ihr gehört? (Erbauer — Sängerkrieg — Heilige Elisabeth — Heinrich Raspe — Albrecht der Unartige.2) Hier hatte Friedrich der Weise dem geächteten Luther eine Zufluchtsstätte bereitet. Das Burgleben war einsam, doch gab's in der Umgebung der Bnrg Erholung nach der Arbeit. Bisweilen streifte Luther dann im Waldesdickicht umher und suchte Beeren, ging auch einmal mit auf die Jagd. Das Burggesinde hielt ihn für einen gefangenen Ritter, denn er hatte sich den Bart nach Rittersitte wachsen lassen und nannte sich Junker Görge.
1) Oberstufe, S. 148 und 149. 2) Vergl. 1. Jahrgang, S. 108.
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glaubst, daß ich viel arbeite. Ich thue es, um zu leben. Denn nichts hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode als der Müßiggang."
Doch die angestrengteste Thätigkeit allein kann den Menschen nicht glücklich machen. Auch das Gemüt verlangt Nahrung. Es findet diese zunächst in der Natur und im Umgange mit wahren Freunden. Auch der große König fühlte das Bedürfnis nach Freundschaft, aber seine Umgebung konnte dies Bedürfnis nicht stillen. Und das war kein Wunder. Sie bestand nur aus geistreichen, d. H. witzigen Franzosen- Selbst die ernsthaftesten und heiligsten Dinge blieben vor ihrem scharfen Witze und gemütlosen Spotte nicht verschont. Das war damals in Frankreich so Mode, und wir wissen ja, daß Friedrich eine ganz französische Erziehung empfangen hatte. Da hatte er denn auch die französische Denkweise in sich aufgenommen, und deutsches Gemüt und wahre deutsche Herzensfrömmigkeit blieben ihm fremd. Dazu lohnten ihm seine französischen Gesellschafter wohl noch mit Undank, ja sie spotteten über ihn selbst. Durch solche Erfahrungen wurde er in seinen späteren Jahren verbittert, Pflegte wenig Umgang, mißtraute seiner Umgebung und schenkte seine Zuneigung seinen Windhunden, die ihn stets begleiteten und denen in Sanssouci (Saugsussi) bei Potsdam Grabdenkmäler errichtet wurden, wenn sie starben.
Was hätte Friedrich bei seinem großen Geiste für deutsches Wesen thun können, wäre es ihm nicht völlig fremd geblieben. Mit Liebe kam man ihm entgegen. Er war der Abgott des Volkes. Wie volkstümlich er war, sieht man aus dem Namen, den man ihm gab. „Der Alte Fritze" hieß er und von niemand werden mehr Anekdoten erzählt als von ihm. Welche viel tiefere Befriedigung würde er im deutschen Geiste gefunden haben als in dem leichtfertigen Sinne der oberflächlichen Franzosen. So aber kannte er weder deutsche Gelehrte uoch Dichter und hatte nie das Verlangen, sie kennen zu lernen. Nur einen ließ er einmal zu sich kommen, als er sein Winterquartier in Leipzig hielt. Es war der Professor Gellert in Leipzig, von dessen Fabeln er gehört hatte. Der schüchterne, aber freundliche, gemütvolle Mann gefiel dem Könige, und er verlangte sogar eine seiner Fabeln zu hören. Friedrich war zufrieden und nannte Gellert den „vernünftigsten der deutschen Gelehrten". Konnte Friedrich nicht annehmen, daß es in Deutschland noch mehr vernünftige Gelehrte und Dichter geben werde? — Wenn wir also Friedrich den Großen als den ehren, der Preußen groß gemacht hat, so beklagen wir zugleich, daß seine Erziehung daran schuld war, ihn nicht deutsch denken und empfinden zu lehren. Wahrlich, er wäre noch größer gewesen!
. Wir können diese Lektion nicht schließen, ohne nochmals an Gellert zu ermnern. Christian Fürchtegott Gellert wurde 1715 in Hainichen bei Freiberg geboren. Er besuchte später die Fürstenschule zu Meißen und die Universität zu Leipzig, wo er Theologie studierte. 1751 wurde er daselbst Professor. Durch seine Vorlesungen über die christliche Religion und durch seine Fabeln gewann er die Herzen aller, die ihm zuhörten oder feine Schriften lasen. Besonders aber ist er durch seine geistlichen Lieder der Lte&lmg der christlichen Gemeinde geworden. Eine große Menge derselben
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gegeben." Deshalb bekam die hitzige Partei des Dr. Karlstadt den Namen „die Bilderstürmer". Sie konnte großen Schaden machen. Denn auf solche unbedeutende, äußerliche Dinge war es bei der Reformation nicht abgesehen; sie strebte nach der Reinigung des christlichen Glaubens und Lebens. Als Luther daher von der Thorheit der Bilderstürmer hörte, litt es ihn nicht mehr auf der Wartburg. Ehe es der Kurfürst verhindern konnte, war er in Wittenberg angekommen. Seiner unverdrossenen Mühe gelang es, die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Und bald erschien nun auch im September 1522 die erste gedruckte Ausgabe des übersetzten Neuen Testaments.
Luther kehrte nicht wieder nach der Wartburg zurück, sondern blieb in Wittenberg, predigte, unterrichtete die Studenten und begann nun auch die Übersetzung des Alten Testaments. Diese wurde stückweise herausgegeben, zuerst 1523 die 5 Bücher Mosis, bis endlich 1534 das große Werk vollendet war. In diesem Jahre erschien die erste vollständige deutsche Bibel.
Schon seit dem Erscheinen des Neuen Testaments hatte das Reformationswerk die Grenzen des Kurfürstentums Sachsen überschritten. Außer Friedrich dem Weisen war besonders der thatkräftige Landgraf von Hessen, Philipp der Großmütige, ein Beschützer desselben. Auch in vielen Reichsstädten hatte die neue Lehre Eingang gefunden. Hier besaß der wohlhabende Bürgerstand die Mittel, durch Gründung von Schulen die Verbreitung des Reformationswerkes zu befördern.
Doch der Förderung stand auch noch manches Hindernis entgegen. Dazu gehört der sogenannte Bauernkrieg im Jahre 1525. Welches Schicksal der gedrückte Bauernstand zu tragen hatte, davon haben wir früher schon gehört. (Kurze Wiederholung nach Jahrgang I, S. 80.)
Durch Luthers Wirksamkeit erwachte in den bedrückten Bauern die Hoffnung auf Besserung und größere Freiheit. Da sie lange vergebens gehofft hatten, fingen sie an zu fordern. Sie legten ihren Herren, den Rittern, 12 Artikel vor, in denen sie freie Jagd, Holzung, Fischerei, Aufhebung der Leibeigenschaft, der Frondienste und Zehnten, die freie Predigt des Evangeliums und die freie Wahl ihrer Geistlichen verlangten. Zuerst erhob sich der Aufstand am Bodenfee, ging dann, den Schwarzwald entlang, in den Odenwald, nach Elsaß, nach Lothringen, Franken und endlich nach Thüringen. (Karte!) Leute aus dem Volke, hier ein ehemaliger Soldat, dort ein Gastwirt, wohl auch bisweilen ein Rittersmann, so z. B. Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, standen an der Spitze der wilden Scharen, die mit Keulen, Sensen und Dreschflegeln bewaffnet waren. Klöster und Herrensitze gingen in Flammen auf. Doch wurden auch hier und da gezwungen die Forderungen bewilligt. Der schwäbische Stadtebund wurde endlich Herr des Aufstandes in Süddeutschland und die Bezwungenen empfanden die blutige Rache des Siegers.
Im Thüringischen war der Aufstand mehr religiöser Art. An der Spitze der Bauern stand der schwärmerische Geistliche Thomas Münzer. Er predigte Gleichheit der Stände und allgemeine Gütergemeinschaft. Dadurch gewann er die Bethörten. In Mühlhaufen war sein Hauptquartier.
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Nur über das Heer hatte sie ihrem Sohne die Oberleitung übertragen. Doch zeigte er auch jetzt schon, welche Gesinnungen ihn erfüllten. Er verbesserte das traurige Los des gemeinen Soldaten, zu Offizieren ernannte er nur die Würdigsten und führte sonst eine Menge Verbesserungen im Heerwesen ein. — Da er für Friedrich den Großen eine hohe Verehrung empfand, so richtete er sich dabei meist nach dem Vorbilde der trefflichen preußischen Armee.
Um zu erfahren, woran es im Lande fehle, unternahm er viele Reisen, aber ohne alles Gepränge. Er trat nicht als Kaiser, sondern unter dem bescheidneren Namen eines Grasen v. Falkenstein auf. So besuchte er Ungarn, Böhmen, Mähren, Italien, Spanien, Frankreich und Holland. Hier sah er merkwürdige Einrichtungen, Sammlungen, Fabriken an und was ihm gut dünkte, wurde in Österreich eingeführt. — Auf einer dieser Reisen kam er mit Friedrich dem Großen zusammen. Es war im Lager bei Neiße. Die beiden großen Männer umarmten sich herzlich und empfanden an einander ein ungehencheltes Wohlgefallen. Das nächste Jahr erwiderte Friedrich der Große den Besuch in Mährisch-Nenstadt.
Überall erwarb sich Joseph Ii. durch seine Menschenfreundlichkeit die Liebe aller, mit denen er zusammen kam, der Großen wie der Geringen. Jeder, der ihn ansah, fühlte sich hingezogen zu ihm. Joseph war ein schöner Mann, blühend, und voll Feuer, lebhaft und mild zugleich. In allen seinen Bewegungen war er rasch, sein blaues Auge strahlte von Geist und von der Seelengüte, die ihn bis an sein Ende nie verließ.
In Mähren nahm er einem Bauer den Pflug aus der Hand und zog selbst eine Furche, in Böhmen erschien er bei furchtbarer Hungersnot als rettender Engel. Nicht allein durch Mißwachs, sondern durch Wucherer waren die Preise ungeheuer gestiegen. Da ließ er die Kornmagazine öffnen, billigeres Getreide aus Ungarn einführen und zwang die großen Getreidehändler, eine gewisse Menge Getreide an die Armen gegen einen bestimmten Preis zu verkaufen. Überall sah er selbst nach, ob seine Anordnungen befolgt würden1). — Entstand eine Feuersbrunst, so eilte er selbst zur Rettung herbei, ermunterte die Umstehenden und teilte Belohnungen für unerschrockene Hilfe aus. Joseph liebte sein Volk und wünschte, daß man ihn wieder liebe. Den kaiserlichen Augarten in Wien öffnete er allen und ließ über das Eingangsthor die Worte schreiben: „Der Menschheit ge-
widmet von ihrem Schätzer."
1780 starb Maria Theresia und nun wurde Joseph Alleinherrscher des österreichischen Staates. Jetzt konnte ihn in den Neuerungen, die er schon längst ernstlich überlegt, nichts mehr aufhalten. Aber freilich machte er sich durch diese allerwärts Feinde, die leider dem i entgegen arbeiteten, was er in bester Absicht unternahm.
Sängst schon war Joseph mit der großen Zahl der Klöster in Österreich durchaus nicht einverstanden. Sie entzogen dem Staate eine Menge Menschen, die in verschiedenen Berufsarten hätten nützlich sein können.
*) Oberstufe, S. 163.
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Italien Spanien Frankreich Holland Mährisch-Nenstadt Ungarn Wien
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thon, halfen ihm. Die Mühe war groß, und gar bald machten Luther und seine Gehilfen die traurige Wahrnehmung, daß viele Geistliche nicht einmal ordentlich lesen konnten und daß es in Kirchen und Schulen also sehr übel aussehen mußte. Er schrieb später darüber: „Hilf, lieber Gott, welchen Jammer habe ich gesehen, daß der gemeine Mann doch so gar nichts weiß von der christlichen Lehre, sonderlich aus den Dörfern, und leider viele Pfarr-herren sehr ungeschickt und untüchtig sind, zu lehren und können weder Vater unser, noch den Glauben, oder die 10 Gebote, sondern leben dahin, wie das liebe Vieh und unvernünftige Säue." — Und Melanchthon sagte: „Mein Herz blutet, wenn ich diesen Jammer erblicke. Und wer wollte nicht jammern, der da sieht, wie die Anlagen des Menschen so ganz vernachlässigt werden, und der Geist, der so viel lernen und fassen kann, nicht einmal von seinem Schöpfer und Herrn etwas weiß."
Luther blieb bei dieser Klage nicht stehen, sondern legte rüstig Hand an zur Besserung. Bald erschienen zwei Bücher in Fragen und Antworten, welche die Hauptstücke der christlichen Lehre enthielten. Es war der große und der kleine Katechismus, der erstere für die Lehrer, der letztere für die Schüler bestimmt. Ihr habt den kleinen Katechismus noch jetzt in der Schule, und ihr werdet aus dem hohen Alter dieses Büchleins erkennen, daß man es noch jetzt in der evangelischen Kirche treu und wert hält. Ein Freund Luthers, Dr. Jonas, hat es mit Recht die „Kinderbibel" genannt. Auch zwei Predigtbücher schrieb Luther in dieser Zeit, die Kirchenpostille und die Hauspo stille. Die Pfarrer, welche nicht imstande waren, selbst eine Predigt zu halten, sollten aus der ersteren ihren Zuhörern vorlesen. Aus der letzteren sollten die Hausväter ihre Kinder und das Gesinde erbauen, wenn sie nicht hatten zur Kirche gehen können. Auch hatte Luther 37 schöne Kirchenlieder1) gedichtet und also zur würdigen Gestaltung des evangelischen Gottesdienstes viel Beigetragen.
Schon damals war die Reformation keineswegs auf Sachsen beschränkt. Die Beherrscher von Hessen, Brandenburg, Braunschweig, Lüneburg, Mecklenburg, Anhalt und Mansfeld bekannten sich zur evangelischen Lehre. Erfreulichen Eingang hatte dieselbe auch in wohlhabenden Reichsstädten gesunden. Evangelische Lieder waren damals schon weithin bekannt geworden. Da geschah es denn nicht selten, daß in reichsstädtischen Gemeinden einer beim Gottesdienste ein evangelisches Lied anfing, andere stimmten ein, bald sang alles mit. Der Same der gereinigten Lehre hatte weithin Wurzel gefaßt. So wandelten sich viele katholische Gemeinden schnell in evangelische um, die Messe wurde abgeschafft und der Gottesdienst in der Weise der Wittenberger eingerichtet.
Diese sichtbare Ausbreitung der Reformation erfüllte ihre Gegner mit Besorgnis. Ans dem Reichstage zu Speyer 1529 (Karte!) verlangten sie deshalb, daß das Wormser Edikt in Kraft bleiben und weitere Neuerungen nirgends vorgenommen werden sollten. Aus einer allgemeinen Kirchentier-
*) Aus tiefer Not schrei ich zu dir rc. Es woll uns Gott genädig sein rc. Nun freut euch, liebe Christengemein rc. Komm heiliger Geist, Herr Gott rc. Wir glauben all' an einen Gott rc. u. a.
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Extrahierte Personennamen: Melanchthon Jonas Christengemein
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fammlung solle die kirchliche Streitsache beigelegt werden. Die Evangelischen waren entschieden gegen diese Forderung des Reichstags, sie protestierten, und erhielten davon den Namen Protestanten. Noch heute führen wir diesen Namen. Er erinnert uns, daß wir uns zu jeder Zeit erklären sollen gegen alles, was unser Gewissen beschwert und was uns unsern Glauben nehmen will. Die Erklärung in Speyer oder die Protestation wurde außer von den oben genannten Fürsten auch von 14 Reichsstädten unterzeichnet, darunter Straßburg, Nürnberg, Ulm, Kostnitz, Nördlingen.
Im folgenden Jahre, 1530, kam es schon wieder zu einem Reichstage, diesmals in Augsburg. Hier sollte ein gütlicher Vergleich zwischen Katholiken und Protestanten hergestellt werden. Dabei wollten die letzteren öffentlich ihr Glaubensbekenntnis vortragen. Melanchthon wurde damit beauftragt, es schriftlich auszuarbeiten. Stand doch Luther immer noch unter der Reichsacht und konnte deshalb nicht vor dem Kaiser erscheinen. Doch hielt er sich während des Reichstags in der Festung Koburg auf. Fortwährend gingen von hier Boten nach Augsburg; sie trugen dahin die Antworten Luthers auf die Fragen, welche man an ihn richtete. In Koburg war es auch, wo Luther das herrliche Lied „ Ein' feste Burg ist unser Gott" dichtete. Der 25. Juni 1530 war der denkwürdige Tag, wo die Protestanten ihr Bekenntnis, genannt die Augsburgische Konfession, dem Kaiser vortrugen. Es besteht aus 28 Artikeln, welche noch heute das Grundgesetz oder das Glaubensbekenntnis der evangelischen Kirche bilden.
Aber dieses Bekenntnis wurde sehr ungnädig aufgenommen. Der Kaiser drohte den Evangelischen mit Bann und Reichsacht. Er hätte dies Wohl kaum gewagt, wenn sie einig gewesen wären, so aber waren sie leider damals schon in zwei Parteien geschieden.
Gleichzeitig mit Luther war in der Schweiz, in der Stadt Zürich, ein evangelisch gesinnter Prediger gegen die Mißbräuche des Papsttums ausgetreten. Er hatte mit Bewilligung des Stadtrats die Messe abgeschafft und die Kirchen zu einfachen, schmucklosen Bethäusern umgestaltet, wie sie bei den ersten Christengemeinden gewesen waren. Dieser Mann hieß Ulrich Zwingli. Darin stimmte er völlig mit Luther überein, daß sich der Christ allein auf das Evangelium stützen solle. Nur in der Lehre vom heiligen Abendmahl konnte er sich mit Luther nicht verständigen. Wenn Zwingli beim heiligen Abendmahle Brot und Wein austeilte, so sagte er dabei: Das bedeutet den Leib und das Blut Christi; Luther aber blieb bei den Worten des Herrn Jesu stehen, der da sprach: Das ist mein Leib, das ist mein Blut. Leider entstand dadurch zwischen den Evangelischen ein Zwiespalt, der bis auf unsere Tage geht. Zwinglis Lehre wurde nach seinem frühen Tode (1531) durch Johann Calvin in Genf weiter ausgeführt, und sie bildet das Bekenntnis der „Reformierten".
Mit innerem Widerstreben, aber um die evangelische Wahrheit zu schützen, entschlossen sich die protestantischen Glaubensgenossen zur kriegerischen Rüstung. 1531 traten sie in der Stadt Schmalkalden (Karte!) zu einem Bunde zusammen. Sie beschlossen, jedem Angriffe gegen ihren Glauben gemeinsam zu widerstehen und, wenn es nötig wäre, sich auch mit den
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Extrahierte Ortsnamen: Speyer Nürnberg Ulm Augsburg Koburg Christi Genf Schmalkalden
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kommen dieselben Rechte wie alle englischen Unterthanen haben sollten, als wären sie im Mutterlande geblieben. Sie dursten sich durch eigene Gesetze regieren, und ihren Unternehmungen wurde Unterstützung und Schutz zugesagt ^und auch gewährt. In 150 Jahren wuchs die Bevölkerung bereits aus 3 Millionen. So waren sie bereits ansehnlich und mächtig geworden, wo man im übrigen Europa, außer England, von ihrem Wachstums kaum etwas ahnte. — Zuerst wurde man aufmerksam aus sie, als sie mit französischen Kolonisten um Grund und Boden in Streit kamen. Diese hatten sich nordwärts von ihnen niedergelassen. Am Flusse Ohio wollten die englischen Kolonisten Land anbauen, das bisher niemand gehört hatte. Die Franzosen wollten das nicht leiden, und so entstand ein 7 jähriger Krieg, g^nait in derselben Zeit, als in Deutschland der 7 jährige Krieg gesührt wurde, also von 1756—63. In demselben zeichnete sich auf englischer Seite besonders der 21jährige General Georg Washington aus. Die Franzosen unterlagen und mußten ihre Besitzungen an die Engländer abtreten. (Vergl. Seite 63). Dieser Sieg legte den Grund zur Größe Englands, die die Völker Europas mit Neid und Furcht betrachteten.
England hatte in diesem Kriege große Geldopfer gebracht. Darum verlangte es von den Kolonisten, daß sie dazu etwas beitragen sollten. Es hgte auf gewisse Waren Zölle und sührte die Stempelsteuer ein. Alle bürgerlichen Schriften, als Rechnungen, Quittungen, Verträge, Wechsel, Testamente u. f. w. sollten nur dann gültig sein, wenn sie auf Papier geschrieben wären, welches von der Regierung mit einem Stempel bedruckt war. Natürlich mußte dafür eine Abgabe entrichtet werden, und das war eben die Stempelsteuer. Nun mußten aber in England alle Steuern, überhaupt jedes Gesetz vom Parlament erst beraten und bewilligt werden, ehe es Geltung erlangte. Das Parlament war die Versammlung der Erwählten des ganzen Volkes. Die amerikanischen Kolonieen sendeten in dieses Parlament keine Abgeordneten, und deshalb weigerten sie sich, den neuen Verordnungen zu gehorchen, da sie dieselben nicht mit beraten hatten. Sie erblickten in ihnen eine Verletzung ihrer Rechte. Sie beschlossen daher, so lange keine englischen Waren zu kaufen, bis nicht die Zölle und die Stempelsteuern zurückgenommen wären. Sie singen an selbst Zeuge zu verfertigen, die sie bisher aus England weit besser und billiger bezogen hatten. Sie legten allen europäischen Schmuck ab, und die Frauen gingen hierin den Männern mit gutem Beispiele voran. Damit es nicht an Wolle zu Zeugen fehle, fchlachtete man keine Schafe mehr. In England gerieten dadurch eine Menge Werkstätten in die äußerste Not, da sie keinen Absatz mehr nach Amerika hatten. Deshalb sah sich die englische Regierung genötigt, die verhaßten Zölle zurückzunehmen und das Stempelgesetz aufzuheben. Da hob sich sofort wieder der Handelsverkehr mit dem Mutterlande.
Aber die Regierung hatte nur scheinbar nachgegeben. Schon im nächsten Jahre wurde aus einige Waren und besonders aus Thee abermals Zoll gelegt. Zugleich rückten zur Unterstützung der Zollbeamten 2 englische Regimenter ein. Da traten Abgeordnete der einzelnen Kolonieen zusammen und bildeten eine eigene Regierung, die von England unabhängig war.
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Extrahierte Personennamen: Georg_Washington
Extrahierte Ortsnamen: Europa England Ohio Deutschland Englands Europas England England England England Amerika England
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Jedermann unterwarf sich den Anordnungen derselben. Besonders beschloß man, keinen englischen Thee mehr zu kaufen. Bald lagen in England 17 Mill. Pfund Thee, ohne Hoffnung, ihn verkaufen zu können. Die ankommenden Theeschiffe zwang man, umzukehren.
Als aber in den Hafen zu Boston einmal doch 17 Schiffe eingelaufen waren, kamen einige als Indianer verkleidete junge Männer hinaus, erbrachen 342 Kisten Thee und warfen ihn ins Meer. Das war eine Gewaltthätigkeit, die England zu bestrafen beschloß. Die Stadt sollte den Thee bezahlen und das Hafenrecht verlieren, auch sollten alle von den Kolonisten gewählten Richter abgesetzt werden. —
Da empörte sich das ganze Land. Überall wurden Versammlungen abgehalten und alle beschlossen, die bedrohete Freiheit zu verteidigen. England gebrauchte Gewalt, und so entstand ein Krieg, der bis 1783 dauerte. 1776 erklärten sich die 13 vereinigten Staaten zu Philadelphia für unabhängig von England und kämpften nun mit Ausdauer für ihre Selbständigkeit. Alle Freunde der Freiheit freuten sich dieser Erhebung. Verschiedene europäische Staaten unterstützten die tapfern Kolonisten, die abermals von ihrem Georg Washington angeführt wurden. Besonders von Frankreich kam ihnen kräftige Hilfe. (Warum wohl? — Denkt an den Frieden von 1763.) England warb mit reichen Mitteln Truppen, und einige deutsche Fürsten (Hessen, Hannover, Waldeck) verkauften fogar ganze Regimenter ihrer Landeskinder zum Kriege gegen die Kolonisten. Werber zogen umher, und wer ihnen in die Hände fiel, wurde auf englischen Schiffe zur Verstärkung der englischen Regimenter über den Ozean gebracht, um zur Unterdrückung der Freiheit mitzuhelfen. Doch alle Anstrengungen der Unterdrücker waren vergebens. 1783 mußte England den Kampf aufgeben, Frieden schließen und darin die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Nordamerika anerkennen.
Diese gaben sich nun eine Verfassung. Das Königtum wurde abgeschafft, sie erklärten sich zum Freistaat. An der Spitze desselben steht der Präsident, der aller 4 Jahre von allen Bürgern neu gewählt wird. Ihm zur Seite steht der Kongreß, der aus den Abgeordneten aller Staaten zusammengesetzt ist. Jetzt zählt man deren bereits 37. Die eigenen, inneren Angelegenheiten, die Verwaltung, leitet jeder Staat für sich selbst, die allgemeinen, nämlich die Gesetzgebung, Beschlüsse über Krieg und Frieden n. dergl., gehören in den Kongreß, der sich in der Bundeshauptstadt Washington versammelt. Das Zeichen des Bundes ist das Sternenbanner mit 37 silbernen Sternen auf rotem Gruude. — Der erste Präsident, Georg Washington, bekleidete diese Würde zweimal, bis er 1791 starb.
Wenn er als General für die Selbständigkeit des Staates wirkte, so wirkte ein anderer ehrenwerter Bürger durch Wort und Schrift für denselben Zweck. Es war der edle Benjamin Franklin. Eigentlich Buchdrucker, diente er seinem Vaterlande während der Zeit des Kampfes besonders als Gesandter in Frankreich, wo man den einfachen, tüchtigen Mann liebte und bewunderte. Die Erfindung des Blitzableiters ist keines von
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starke Mann vor dem Bette hin auf seine Kniee, weinte bitterlich und bat, daß Gott sie erlösen wollet)
In diesem Kreise liebevoller, frommer Eltern und gehorsamer Kinder mußten sich die Freunde des Hauses wohl fühlen. Keiner unter diesen ist von größerer Bedeutung als Philipp Melanchthon. Mehr als 13 Jahre jünger als Luther war er. Er stammte aus Bretten in der Pfalz aus einem echt deutschen Bürgerhause. Sein Vater war der ehrsame Waffenschmied Georg Schwarzerd. Aber diesen Namen übersetzte Philipp nach damaliger Gelehrtensitte ins Griechische und nannte sich — Melanchthon. Schon in früher Jugend zeichnete er sich durch außerordentliche Gelehrsamkeit aus. Besonders hatte er eine tiefe Kenntnis der griechischen Sprache. Deshalb wurde er schon 1521 als Professor nach Wittenberg berufen. Hier erwarb er sich die Liebe und Achtung der Studenten in hohem Grade durch sein freundliches Wesen und seine tiefe Gelehrsamkeit. Mit Luther verband ihn bald die innigste Freundschaft, obgleich beide von ganz verschiedener Art waren. Luther war rasch, hitzig, rauh — Melanchthon sanft, nachgiebig, ängstlich. Aber was jener durch seine Hitze verdarb, das brachte dieser durch Milde wieder ins rechte Gleis. Beide zusammen machten den Mann aus, den Gott für sein Reich brauchte.
Andere Freunde, denen Luther seinen Familienkreis öffnete, waren Justus Jonas, Johann Bucheuhagen, Nikolaus Amsdorf, Magister Mat-thesius. Zu ihnen gesellte sich auch der kurfürstliche Musik- oder Kapellmeister Walther. Denn Luther liebte über alles die Musik. Er selbst spielte die Laute und hatte eine schöne Singstimme. Er lud deshalb oft feine Freunde ein zum Gefange schöner mehrstimmiger Lieder, die wohl Meister Walther aufgesetzt oder herbeigeschafft hatte. Das müssen trauliche Stunden gewesen sein. Und wenn der Gesang schwieg, da sprachen Luther und die Freunde ernste und bedächtige Worte. An Stoff dazu konnte es ihnen ja nie mangeln. — Auch an Scherz und launiger Rede fehlte es nicht, denn Luther war im Freundeskreise gern heiteren Sinnes. Manches gute Wort ist von den Freunden darnach ausgeschrieben und gesammelt worden. Wenn ihr großer seid, fragt in der Volksbibliothek nach Luthers Tischreden; ihr werdet viel Freundliches und Gutes darin finden.
21 Jahre lang genoß Luther den Segen eines christlichen Hausstandes. Obgleich dem Alter nach kein Greis, fühlte er sich doch matt und sehnte sich nach Ruhe. Oft lenkte er das Gespräch auf jenes Leben. Das Jahr 1546 rief ihn in feine Heimat nach Eisleben. Die Grasen von Mansfeld hatten Streitigkeiten über die Silbergruben, die sollte Luther schlichten. Die Reife war anstrengend und aufregend. Gefährlich war die Überfahrt über die angeschwollene Saale. In kurzem fühlte sich Luther unwohl, und der Gedanke beschlich ihn: „Wie, wenn ich hier zu Eisleben, wo ich geboren bin, auch bleiben sollte?" — Seine Ahnung trog ihn nicht. Nach gläubigem Gebete und dem lauten Bekenntnis, daß er auf Christum und die Lehre, die er gepredigt, beständig sterben wolle, entschlief der teuere Gottesmann in den
>) Oberstufe S. 150.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Melanchthon Philipp Georg_Schwarzerd Philipp Philipp Melanchthon Melanchthon Justus_Jonas Johann_Bucheuhagen Johann Nikolaus_Amsdorf Nikolaus Walther Walther
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schienen, denn das Volk seufzte unter schweren Lasten und schrankenloser Willkür. Bald regte sich die Uuzufriedenheit überall, und man schrie laut über Steuerlasten, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Drüben über dem Ozeane hatten die Vereinigten Staaten sich unabhängig gemacht und einen Freistaat (Republik) errichtet, sollte das in Frankreich nicht auch möglich sein? —
In dieser Zeit allgemeinster Aufregung starb 1774 Ludwig Xv. und Ludwig Xvi., von dem Volke mit dem Beinamen des „Ersehnten" begrüßt, bestieg den Thron. Er meinte es offenbar gut mit seinem Volke, war aber viel zu schwach und unselbständig, um eine Besserung der Zustände herbeizuführen. Dazu fehlte es ihm an tüchtigen, ehrlichen Ratgebern, und wenn sich ja ein Mann fand, der z. B. Ersparnisse bei Hose einführen wollte, so machte er sich die ganze Schar der Höflinge zu Feinden und wurde bald wieder beseitigt. Dazu war der Herzog von Orleans, ein naher Verwandter des Königs, unablässig thätig, das Volk gegen den König und die Königin aufzureizen. Die Königin, Maria Antoinette, (Angtoanette), eine Tochter der Maria Theresia von Österreich und Schwester Joseph Ii. war in ihrer jugendlichen Lebenslustigkeit oft unvorsichtig in ihren Worten und Handlungen. Diese wurden vom Herzoge von Orleans mit Übertreibungen weiter erzählt und benutzt, die Unzufriedenheit des Volkes noch mehr anzustacheln. Sie verachte das Volk, hieß es, sie habe, um im Sommer Schlitten fahren zu können, Salz streuen lasfen u. a.
Um die Unzufriedenheit zu beschwichtigen, berief der König eine Versammlung von Abgeordneten aller Stände. Sie sollten beraten, was zu thun sei. Diese Versammlung heißt die Nationalversammlung.
Im Mai 1789 traten die Abgeordneten in Versailles (Werrsallj) zusammen und beschlossen, sich nicht eher zu trennen, als bis sie Frankreich eine neue Verfassung gegeben hätten. In Paris wurde das Volk durch Zeitungen und aufreizende Reden fortwährend in Aufregung erhalten. Diese stieg aufs höchste, als sich die Nachricht verbreitete, der Minister Necket, den man als Volksfreund kannte, fei plötzlich entlassen worden, und ein Günstling der Königin werde seine Stelle einnehmen. Das Volk erbrach das Zeughaus in Paris, bewaffnete sich und erstürmte die Bastille, eine alte Burg in der Stadt, die als Staatsgefängnis diente. Dieses Bollwerk der Knechtschaft wurde niedergerissen und der Erde gleich gemacht. Das geschah am 14. Juli 1789, welcher Tag daher künftig als der Gründungstag der französischen Staatsänderung alljährlich gefeiert wurde. Die Bürger traten zur Nationalgarde zusammen und trugen als Zeichen ihrer Freiheits- und Vaterlandsliebe an der Kopfbedeckung die neuerfundene Nationalkokarde, ein blau- weiß- rotes Abzeichen. Necker wurde im Triumph zurückgebracht, und nun ging die Nationalversammlung rüstig andre Herstellung einer neueuverfassung. Ein ebter Wetteifer ergriff die Abgeordneten der oberen Stände, freiwillig auf ihre Vorrechte zu verzichten und dem Volke zu beweisen, daß sie seine Lasten wirklich erleichtern wollten. Fronden und Zehnten
*) Vergl. 1. Jahrgang, S. 80.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Versailles Frankreich Paris Paris