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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 77

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 7 i zu uni so größerer Macht zu gelangen. Zunächst erfolgte der Sturz Heinrichs des Löwen; er erlag vornehmlich dem Hasse der sächsischen Bischöfe. Nachdem er wiederholt vor das kaiserliche Gericht geladen und nicht erschienen war, wurde er geächtet, seiner Allode und Lehen für verlustig erklärt und 1180 über seine Herzogtümer Verfügung getroffen. Beide wurden zerschlagen. Von Sachsen kam der östliche Teil (um Wittenberg) als Herzogtum Sachsen an Bernhard von Askanien, Albrechts des Bären Sohn, ein Stück des Westens als Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln; das alte Herzogtum Sachsen löste sich völlig auf. Bayern kam nach Abtrennung Steiermarks, das Herzogtum wurde, an Otto von Wittelsbach. Seitdem regiert in Bayern das Haus Witte!sbach bis auf den heutigen Tag. Nun unterwarf sich Heinrich und erhielt seinen Allodial-besitz Braunschweig und Lüneburg zurück, mußte aber zunächst in die Verbannung gehen; er begab sich zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. von England. Im Reich war Friede. Friedrich stand auf der Höhe seiner Macht. Zeugnis davon gibt das große Reichsfest zu Mainz Pfingsten 1184, wo der Kaiser die Sckw^tteitit^einer beiden ältesten S~öhne feierte. Auch Heinrich von Veldeke war zugegen: die Blüte der mittelhochdeutschen Poesie brach an. Dann ging Friedrich zum sechsten Male nach Italien; es wurde die folgenschwere Verlobung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Tante des letzten normännischen Königs und Erbin des sizilischen Reiches, vollzogen. Als der Kaiser nach Palästina zog, blieb sein schon früh zum Nachfolger bestimmter Sohn Heinrich als sein Stellvertreter zurück. 3. Veränderte Stellung und Machtvolle des staufischen Kaisertums unter Heinrich $’jpl.1190 — 97. fff Sofort geriet Heinrich in große Bedrängnis: Heinrich der Löwe kehrte, eidbrüchig, zurück; nach dem Tode des Königs von Sizilien erhob die Nationalpartei einen Verwandten des Verstorbenen auf den Thron; und Richard Löwenherz, Heinrichs des Löwen Schwager, lieh diesen Gegnern der Staufer seine Unterstützung. Nach Friedrichs I. Tode ging Heinrich Vi. nach

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 82

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
82 Dritte Periode. Von 1056—1273. Wilhelm von Holland kaum, zu behaupten. In Italien aber war Friedrich zunächst siegreich. Seit 1248 trafen ihn jedoch mehrere Schläge. Die Guelfen bemächtigten sich der Stadt Parma; der Kaiser belagerte sie und erbaute in der Nähe eine hölzerne Stadt „Vittoria“. In seiner Abwesenheit überfielen und verbrannten die Parmesen die Festung und schlugen sein Heer. Einem Yergiftungsversuche entging der Kaiser.1 Aber die Bolognesen überfielen (1249) Enzio bei Fossalta und nahmen ihn gefangen; er starb (1272) in bolognesischem Kerker. Unter Vorbereitungen zu einem neuen großen Angriff starb Friedrich 1250, Friedrich Ii. ist der geistig bedeutendste Kaiser. Er verstand deutsch, lateinisch, italienisch, griechisch, arabisch, hatte hohes Interesse für die Dichtkunst und für naturwissenschaftliche Studien. Sein Umgang mit arabischen Gelehrten erzeugte in ihm eine für jene Zeit ungewöhnliche Unbefangenheit in religiösen Dingen; bezeichnend ist, daß man ihm das Buch „De tribus impostoribus“ („Die drei Betrüger“, die Stifter der drei monotheistischen Religionen) zuschrieb. In ihm lebte klar bewußt wie bei keinem Zeitgenossen der Gedanke des Widerspruchs gegen den geistlichen Staat überhaupt. Seinem ganzen Wesen nach war er mehr Italiener als Deutscher. Und doch bezieht sich unsre Kaisersage in ihrer ursprünglichen Gestalt auf ihn, nicht auf Friedrich L 73. 6. Untergang- des staufischen Hauses. a) Deutschland. Konrad Iv. vermochte sich gegen Wilhelm von Holland nicht zu halten; er ging nach Italien zu seinem Halbbruder Manfred2 und ist dort (1254) gestorben. Wilhelm starb (1256), ohne zu Macht gelangt zu sein. Die Zeit von 1256—1273 ist ein Interregnum eigentlich insofern nicht gewesen, als sogar infolge einer Doppel wähl zwei Könige vorhanden 1) In die Angelegenheit wurde auch Petrus de Vinea verstrickt; er tötete sich im Gefängnisse, man weiß nicht, ob im Gefühle der Schuld. 2) Friedrich ist dreimal vermählt gewesen, mit Konstanze von Aragon (ihr Sohn Heinrich), mit Isabella, der Tochter des Titularkönigs von Jerusalem Johann von Brienne (ihr Sohn Konrad), und mit Isabella, der Schwester Heinrichs Iii. von England. Aus ändern Veibindungen stammen Enzio, dessen Mutter eine vornehme Deutsche war, und Manfred, ein Sohn der Bianca Lancia.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 185

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dritte Periode. Von 1056 —1273. 185 Veränderte Stellung des staufischen Kaisertums. 1190 —1197 Heinrich Vi. Sein Plan einer Weltherrschaft. 1198 —12081 König Philipp von Schwaben, 1208 ermordet von Otto von Wittelsbach. 1198 —1218 J Otto Iv. 1215—1250 Friedrich Ii. Pontifikat Gregors Ix. Sein Streit mit Friedrich wegen des Kreuzzuges. 1227 Sieg norddeutscher Städte, Fürsten und Bauern über Waldemar Ii. von Dänemark bei Bornhöved. Friede Friedrichs mit Gregor Ix. Constitutio Mon-archiae Siculae (Petrus de Vinea). König Heinrich empört sich gegen seinen Vater Friedrich Ii. 1235 Reichstag zu Mainzj, Verkündigung des Landfriedens; - “■“"“^Braunschweig-Lüneburg Herzogtum. 1237 Sieg Friedrichs Ii. über die Lombarden bei Cor-tenuova. Vermählung Enzios mit der Erbin von Sardinien. Dritter Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 1241 Mongoleneinfall; Heinrich d. Fromme bei Liegnitz ' geschlagen. Innocenz Iv. (Graf Sinibald Fiesco von Lavagna). 1245 Konzil zu Lyon; Friedrich gebannt. Niederlage Friedrichs bei Vittoria. Enzio bei Fossalta von den Bolognesen gefangen (f 1272). 1250 —1254 König Konrad Iv. Gegenkönig Wilhelm von Holland. Stiftung des rheinischen Städtebundes. 1256 —1273 sog. Interregnum (Richard von Cornwallis und Alfons von' Kastilien). 1266 Manfred von Karl von Anjou bei Benevent geschlagen, fällt. 1268 Konradin bei Tagliacozzo geschlagen, gefangen und in Neapel hin gerichtet. Sizilische Vesper: Sizilien an Aragonien.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 190

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
190 Wiederholung - Tabellen. 1485 Niederlage Richards Iii. bei Bosworth durch Heinrich Tudor. 1485 — 1603 Haus Tudor. Heinrich Yii. Iii. Die Gründung der spanisch-habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. Ferdinand d. Kath. von Aragon heiratet Isabella von Kastilien. Beginn des spanischen Machtaufschwungs. 1487 Entdeckung der Südküste Afrikas durch den Portugiesen Bartholomäus Dias. 1492 Eroberung Granadas. Ende der arabischen Herrschaft in Spanien. 1492 12. Okt. Landung des Kolumbus auf der Wätlings-insel. Beginn der Conquista. Cabot entdeckt Labrador. 1498 Landung des Yasco da Gama in Ostindien. Eroberung Indiens durch Almeida und Albuquerque. Gründung des portugiesischen Kolonialreichs. Eroberung Navarras durch Ferdinand. Entdeckung Brasiliens durch Cabral. 1519 —1522 Magalhäes’ (f 1521) Erdumsegelung. Gründung des spanischen Kolonialreichs. Mängel der spanischen Kolonisation. 1519ff. Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez. 1531 ff. Eroberung von Peru durch Franz Pizarro. Iv. Die Genesis der Reformation. 1. Kirche und Staat im 14. und 15. Jh. Die Lehre von der päpstlichen Allgewalt bei Thomas v. Aquino, bestritten von Dante. Niederlage Bonifaz' Viii. im Kampfe gegen Philipp Iv. von Frankreich. 1338 Kurverein zu Rense. 1309 —1377 Das Papsttum in Avignon. 1378 Entstehung des großen Schismas.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 155

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh. 155 Interesse; die große Mehrheit des Volkes war ihr abgeneigt Zu den Führern des hugenottischen Adels gehörten Anton von Bourbon, der Gatte der Erbin von Bearn und Navarra Johanna d’Albret, Graf Kaspar Coligny und der Herzog von Sully. Die Könige Franz I. (1515 — 47) und Heinrich Ii. (1547—59), Yerbündete der deutschen Protestanten, ' vertolglen die französischen Ketzer grausam. Trotzdem wuchs ihre Zahl beträchtlich. Auf Heinrich Ii. folgte sein und der Katharina von Medici. der Nichte Clemens’ Vii., ältester So^^r^zil^^9—60). jung, schwächlich an Geist und Körper. Da wurden die strengkatholischen Gebrüder Guisa«. Herzog Franz und Karl, Kardinal-Erzbischof von Reims, deren Nichte Maria Stuart, Königin von Schottland, des Königs Gemahlin war, die mächtigsten Männer. Doch als nach Franzens Tode sein Bruder, der 10 jährige Karl Ix., zur Regierung kam, gelang es seiner ehrsüchtigen Mutter sich der Regentschaft zu bemächtigen. Um gegen die Guises einen Rückhalt zu haben, suchte und fand sie Anlehnung an die hugenottische Adelspartei. Da wurde ein von Franz von Guise unter den Hugenotten eines kleinen Ortes angerichtetes Blutbad das Zeichen zu den verheerenden Hugenottenkriegen von 1562 — 98. Nach drei Kriegen wurde den Hugenotten (1570) Duldung zugesichert; Colignvs Einfluß am Hofe war seitdem im Wachsen. Deshalb und weil Coligny Karl Ix. zu einem Kriege gegen Spanien zu treiben suchte, den sie fürchtete, schloß Katharina einen Bund mit ihren früheren Gegnern, den Guises. Als ein auf ihre Veranlassung unternommener Mordanschlag auf Coligny mißlang, faßten Katharina, ihr jüngerer Sohn Heinrich und die Guises, aus Angst vor der Rache der Hugenotten, den Plan eines Massenmordes, zu dem sie auch des Königs Zustimmung zu erlangen wußten. Er wurde bei der Vermählungsfeier der jüngsten Tochter Katharinens Margarete mit Heinrich von Bourbon-Navarra, dem Sohne Antons, ins Werk gesetzt; das ist die Pariser Biuthochzeit oder Bartholomäusnacht 23./24. August 1572. In Paris wurden wenigstens 2000. darunter Coligny. in den Provinzen etwa 30000 hingemordet.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 157

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh. l0< Heinrichs Nachfolger war sein (einziger) Sohn1 j^j^djx (1547 58), ein Kind, dessen Vormünder dem Erzbischof Thomas Cranmer von Canterbury freie Hand ließen zur Gründung der englischen Juu§kopalen Hochkirche („The Established Church of England“, Higltldhur^ protestantisch, im Gottesdienst halbkatholisch (die Kirchenagende ist das Common Prayer Book), die katholische bischöfliche Verfassung beibehielt. Heinrichs Viii. älteste Tochter die blutige “ (1553 — 58) versuchte, mit Philipp Ii. vermaßt, durch Gewalttaten die Reformation auszurotten und verletzte auch die nationalen Empfindungen des Volkes durch ihre Teilnahme am Kriege Spaniens gegen Frankreich, der England Calais kostete (§ 126 Anm. 1). Auf sie fokte Elisabeth 1558—1603. Bestrebt die Parteien zu versöhnen, stellte sie die Hochkirche wieder her und erregte damit den Widerspruch sowohl der Katholiken wie der Calvinisten (Puritaner, Dissenters). In eine entschiedene Stellung als Vorkämpferin des Protestantismus wurde Elisabeth erst durch ihre Gegnerschaft zu der schottischen Königin Maria Stuart gebracht, deren Nachfolge anzuerkennen sie sich nicht hatte entschließen können und die nach katholischer Auffassung sogar die allein Thronberechtigte war.3 In der Wiege schon Königin von Schottland, erhielt Maria ihre Erziehung an dem sittenlosen französischen Hofe, heiratete Franz Ii. von Frankreich, ward aber I8jährig Witwe und kehrte 1) Aus der Ehe mit Katharina stammte eine Tochter Maria, aus derjenigen mit Anna Boleyn, die wegen angeblicher Untreue hingerichtet wurde, Elisabeth, aus derjenigen mit Johanna Seymour Eduard Yi. Heinrichs vierte Frau war Anda von Kleve (geschieden), seine fünfte Katharina Howard (wegen Untreue hingerichtet), seine sechste Katharina Parr. 2) Die von dem Vormunde Eduards ¥1. zur Königin ausgerufene Johanna Grey, eine Großnichte Heinrichs Viii., wurde in den Tower gebracht und darauf hingerichtet. 3) Heinrich Vh. Tudor Heinrich Viii. Margaretejjakob Iv. Stuart Elisabeth Jakob V. Maria Guise Maria Stuart.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 158

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
158 F-finfte Periode. Vonl517-1648. - Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. nun nach Schottland zurück, wo ihre Mutter Maria Guise, die Regentin, völlig ohnmächtig gewesen war sowohl der Unbotmäßigkeit der Großen (Clans) als auch dem- siegreichen Yordringen der Reformation gegenüber; unter der Führung von John Knox der an Strenge und Herbheit Calvin noch übertraf, war die unduldsame schottische Pr e s by te ri a 1 k i r ch e1 eingeführt worden (1560). Marias Katholizismus undmc^e^lust erregten bald Anstoß. Ihre neue Ehe mit ihrem Vetter Heinrich Stuart Grafen Darley, einem unwürdigen Menschen, war unglücklich, zumal ihm Maria jede Teilnahme an den Staatsgeschäften verweigerte, und wurde nach der Ermordung des Sekretärs der Königin David Riccio ganz unhaltbar. Da warf sich Maria dem energischen und ehrgeizigen Grafen Both well in die Arme. Auf seine Veranlassung wurde Darley ermordet und das Landhaus, m dem er krank lag, in die Luft gesprengt (1567). Als nun Maria dem Mörder ihre Hand reichte, entstand eine Empörung; sie mußte fliehen, ihr und Darleys Sohn Jakob Yi. wurde zum König ausgerufen. Maria suchte bei Elisabeth Schutz; es war zur Zeit, wo in trankreich und den Niederlanden die protestantische Sache schlimm stand. Sie abzuweisen und nach Schottland zurückzuführen war gleich gefährlich. So nahm man sie freundlich auf, brachte sie dann aber auf den Rat von William Cecil Baron Burghley in Gewahrsam, zuletzt nach Fotheringhay. Nun aber wurde sie erst recht gefährlich: sie galt als Märtyrerin ihres Glaubens; zahlreiche Verschwörungen entstanden, wie diejenigen Norfolks und Babingtons, deren Zweck die Ermordung Elisabeths und Katholisierung Englands war; Philipp H. rührte sich für sie; aus ihrem Kerker führte sie geheimen Briefwechsel mit ihren Freunden, den Walsingham entdeckte. In dem — rechtswidrigen Prozeß schuldig befunden, wurde Maria 1587 hingerichtet Nun brach der Krieg mit Spanien aus, der mit der Vernichtung der Armada (§ 127 a) anfing. Die überlegene Seetüchtigkeit der englischen Schiffe unter Howard, Drake und 1) So heißt sie, weil gewählte Laienälteste (Presbyter) im Ortskirchen-lat, dem Presbyterium, wie in der Provinzial- und Generalsynode dem Geistlichen zur Seite traten.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
m. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh, 159 Hawkins führte im Verein mit Medina Sidonias Unfähigkeit die Niederlage der prahlerisch „unüberwindlich“ genannten Flotte nach neuntägigen Kämpfen im Kanal 1588 herbei. Damit begann Englands maritimer Aufschwung, wenn auch vorläufig die Kolonisation „ Yirginiens“ durch Sir Walter Raleigh mißlang, begann Handel und Gewerbe aufzublühen, begann auch die mächtige Entfaltung des englischen Geisteslebens, die in den Werken William Shakespeares und Franz Bacons von Verulam zu Tage trat. Elisabeth starb 1603 unvermählt, nachdem sie als ihren Nachfolger Jakob Vi. bezeichnet hatte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor. 3. Skandinavien. § Iso* In Deutschland, der Schweiz, in Schottland war die Reformation eine Tat des Volkes, in England und Skandinavien eine Tat des Königtums. Die Union der drei nordischen Reiche {§ 8*2 Anm.) brach infolge des Stockholmer Blutbades 1520, wo der leidenschaftliche Christian Ii. die Häupter des ihm feindlich gesinnten schwedischen Adels ermorden ließ, endgültig auseinander. Schweden erhob sich unter der Führung des jungen Gustav Erichson Wasa, der (1523) zum König ausgerufen wurde. Im selben Jahre wurde Christian auch in Dänemark gestürzt, und sein Oheim und Nachfolger Friedrich I. führte hier die lutherische Reformation ein. In Schweden setzte Gustav L es durch, daß die Predigt der lutherischen Lehre freigegeben and die Kirchengüter eingezogen und ihm zur Verfügung gestellt wurden; mit diesen Mitteln befestigte er sein Königtum. Ihm folgte (1560) sein ältester, halb geistesgestörter Sohn Erich Xiv., nach dessen Einkerkerung sein zweiter Sohn Johann, der dem Katholizismus zuneigte. Dessen Sohn Sigismund, katholisch und zum König von Polen gewählt1, wurde nach des Vaters Tode aus Schweden verdrängt von seinem Oheim, Gustavs I. drittem Sohne Karl Ix. Auf diesen folgte sein 17jähriger Sohn Gustav Ii. Adolf (1611 — 32). Ungewöhnlich be- 1) Seit dem Aussterben des Jagiellonischen Mannsstammes (1572) war Polen Wahlreich.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 164

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
164 Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1646. und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg.1 Da der Kaiser, um sich dieser Länder zu bemächtigen, Truppen an den Nieder-rhein sandte und bei der Liga und Spanien Unterstützung fand, einigten sich die beiden Fürsten und ergriffen gemeinsam von den streitigen Gebieten Besitz; sie erhielten in den Niederlanden und Heinrich Iv. von Frankreich Bundesgenossen. Den Ausbruch eines europäischen Krieges verhinderte nur Heinrichs It. Ermordung 1610. Diesen immer schroffer werdenden Gegensätzen stand Rudolf Ii. in seiner „Gemütsblödigkeit“ ratlos gegenüber. Seinem ehrgeizigen, aber wenig bedeutenden Bruder Matthias hatte er die Regierung in Ungarn and Österreich abtreten müssen; um an den Böhmen einen Rückhalt zu haben, gewährte er ihnen (1609) den sog. Majestätsbrief, der ihnen volle Religionsfreiheit zusicherte; trotzdem aber riefen auch sie (1611) Matthias zum König aus; da starb Rudolf 1612. Matthias vermochte an der sich immer mehr verschärfenden Sachlage nichts zu ändern. Wieder schien über der Jülichschen Frage der Krieg ausbrechen zu sollen, da die „possidierendenu Fürsten sich veruneinigten, Wolfgang Wilhelm, um die Unterstützung der Liga zu gewinnen, zur katholischen Religion und Johann Sigismund, um den Beistand Hollands und der deutschen .Reformierten zu erlangen, zum Calvinismus übertrat und damit einen höchst bedeutungsvollen Schritt tat: denn er brach so mit dem Grundsatz des Landeskirchentums ^finins regio, ffius religio“. Aber noch einmal kam zu Xanten 1614 eine Einigung ctäbin zustande, daß die Herzogtümer Jülich und Berg an Pfalz-Neuburg, das Herzogtum Kleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg an Brandenburg fallen sollten. 134. b) Der böhmische Aufstand 1618. Einige zweifellose Verletzungen des Majestätsbriefes durch die kaiserliche Regierung 1) Wilhelm d. Reiche v. Jülich-Kleve-Berg Marie Eleonore Anna Johann Wilhelm G. Albrecht Friedrich G. Philipp Ludwig f 1609 Hz. v. Preußen v. P;alz-Neuburg Anna Wolfgang Wilhelm G. Joh. Sigismund

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 83

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Deutschland am Ende des staufischen Zeitalters. 83 waren: Richard von Cornwallis, ein Bruder Heinrichs Ih von England, und Alfons X. von Kastilien, ein Tochtersohn Philipps von Schwaben. Aber dieser kam niemals ins Reich, iener nur zuweilen; Bedeutung hat keiner erlangt. b) Italien. Hier hielt Friedrichs Ii. Sohn Manfred die staufische Herrschaft ruhmvoll aufrecht und ließ sich in Palermo krönen. Gegen ihn rief der Papst Karl von Anjou, den Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich, hefbeit^Bres^ erlag er Jj^jj&.nach heldenmütigem Kampfe bei Bene vent, wo er den Tod fand. Non forderten die Ghibellinen Konrads Iv. jungen Sohn Konrad (Corradino) auf, das Erbe seiner Väter in Besitz zu nehmen. Er kam, wurde in Rom gut empfangen, erlitt aber -1268 b ei Tagliacozzo durch Karl eine vollständige Niederlage, floh nach cter Jüüstet*wurde dort ergriffen, an Karl ausgeliefert und nach einem empörenden Prozeßverfahren mit seinem Freunde Friedrich von Baden zu Neapel hingerichtet. Karl von Anjou war Herr von Neapel-Sizilien. Iv. Deutschland am Ende des staufischen Zeitalters. 1. Sturz des Kaisertums und Auflösung der deutschen Verfassung, § a) Sturz des universalen Kaisertums. Der Untergang des staufischen Hauses bedeutete zugleich den Sturz des universalen Kaisertums. Es hatte sich herausgestellt, daß der Gedanke die abendländische Menschheit in eine politische Einheit zusammenzufassen nicht zu verwirklichen war. Seit dem 14. Jh. ist der Kaisername nichts andres als ein Ehrenname, der von deutschen Königen erstrebt wurde. Immer mächtiger trat in den Kulturländern an die Stelle des weltbeherrschenden Gedankens der nationale. b) Auflösung der deutschen Verfassung. a) Königtum und Fürsten. Das Lehnswesen mußte das Staatsbewußtsein auflösen; daher konnte das Königtum nur dann Kraft entfalten, wenn seine Träger bedeutende Persönlichkeiten waren. Die massenhafte Vergabung von Krongut (§ 68) hatte es arm gemacht, so daß nach dem Interregnum den Königen nichts andres übrig blieb als nach Erwerbung einer Hausmacht zu streben, um überhaupt erst eine materielle Grundlage ihrer Macht 6*
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