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Der Erdteil hat auch die höchsten Gebirge aufzuweisen. So ist
der Mount Everest (8840 m) in dem mächtigen Gebirgswall des
Himalaja der höchste Berg der Erde. Neben vielen Hochflächen
(Kleinasien, Armenien, Kaukasien, Syrien, Arabien, Tibet,
Ostturkestan, Wüste Gobi, Dsungarei u. a.), die zumeist von Ge-
birgen umrandet sind (wir lernen diese bei der Besprechung der einzelnen
Länder des Erdteils näher kennen), hat der asiatische Kontinent auch eine
Reihe von ausgedehnten Tiefebenen aufzuweisen (Mesopotamien, Hindo-
stan, Pandfchab, Chinesisches, Mandschurisches, Sibirisches Tiefland, Turan
oder Westturkestan).
Hinsichtlich ihrer Entstehung erinnern die Gebirge Asiens
in erster Linie an Europa, an die Alpen und Karpaten. Die
Erhebungen sind zumeist Faltenbildungen, die Tiefebenen
Senkungsgebiete. In West- und Jnnerasien haben die Gebirgs-
falten mehr die Ostwest-Richtung, während in Ostasien die Nord-
süd-Faltung vorherrscht. (Im einzelnen zeigen!) Arabien, Syrien
und Vorderindien weisen in ihrem Aufbau hinüber nach Afrika.
Armenien und Kleinasien dagegen deuten wieder auf den einstigen
Zusammenhang mit dem nahen europäischen Kontinent hin. Erst durch
späteres Hinabsinken der Schollen (Zusammenhang bis zur Tertiär-
zeit) haben sich die jetzt dazwischenliegenden Meere (Persischer
Meerbusen, Indischer Ozean, Rotes Meer, Arabisches Meer,
Ägäisches Meer, Schwarzes Meer, Kaspi- und Aralsee) und die
Landreste (Inseln — welche?) herausgebildet. Ausnahmsweise
lebhaft erfolgte u. a. das Auf und Nieder der Schollen in Ost-
asien, wo durch besonders tiefes Einsinken derselben die Rand-
meere des Großen Ozeans (welche?) und die diese girlandenartig
abgrenzenden Jnselreihen derkurilen, des Japanischen Archipels,
der Liukiu-Gruppe und der Malaiischen Inselwelt sich heraus-
bildeten. Vulkane und Erdbeben sprechen nur zu sehr für diese
Entstehungsgeschichte im Bereiche der genannten Gebiete. Daß im
Laufe der Jahrtausende die zermürbenden Kräfte auch an den Er-
Hebungen und Tälern des ganzen asiatischen Kontinents ihr
Werk getan haben, dafür zeugen die vielfach abgerundeten Formen
der Gebirge und die zum Teil jüngeren Auflagerungen in den
Tiefebenen.
Die rings von Gebirgen umrandeten Hochflächen sind zumeist
wasserarme, abflußlose Gebiete. Die vorhandenen Wasseradern
versiegen im Boden, oder sie münden in Sümpfe oder Salzseen.
Die Regen arm u t dieser Gebiete erklärt sich vor allem daraus, daß die
Regenmengen zumeist an den Randgebirgen niedergehen und nicht
bis in das Innere der Hochländer gelangen können. Solche Gebiete
sind z. B. das Hochland von Iran, wo der Hilmend in den Hamun-
sumpf verläuft, das Hochland von Tibet, das Hochland Hanhai,
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Armenien Kaukasien Syrien Tibet Ostturkestan Mesopotamien Westturkestan Asiens Europa Karpaten Ostasien Syrien Afrika Kleinasien Ost-
asien Iran Tibet Hochland_Hanhai
welche beide ihren Ursprung in Indien haben, rechnen allein 450 Mill.
Bewohner (Indien, Zentral- und Ostasien). Die übrigen Heid-
nischen Bewohner stehen entsprechend ihrer geringeren Kultur zumeist
noch auf einer niedrigeren Stufe der Gotteserkenntnis, so
z. B. die mongolischen Völker Nordasiens, die Dajaken auf
Borneo u. a. Sie gehören zum Schamanismus und Fetischismus.
(Die genannten polytheistischen Religionsgemeinschaften evtl. kurz kenn-
zeichnen!) Mohammedaner und Juden sind in der Minderheit, Christen
sind nur in geringer Zahl vertreten.
In handelspolitischer Hinsicht ist Britisch-Jndien, China,
Japan, Hinterindien, dem Malaiischen Archipel und neuerdings
auch Sibirien (Bau der Transsibirischen Eisenbahn) die größte Be-
deutung beizumessen. Im Innern nimmt der Handel seinen Weg
zumeist noch aus den Karawanenstraßen. Der Dampferverkehr
zwischen Europa und Asien ist in ständiger Hebung begriffen. An
dieser nimmt auch Deutschland lebhaften Anteil. Dazu werden im
Lande fortgesetzt neue Verkehrsstraßen geschaffen. So hat sich in
letzter Zeit besonders Rußland durch den Bau von Eisenbahnen
(Kaukasien, Russisch-Zentralasien, Sibirien) große Verdienste
erworben.
Unter den in Asien bestehenden selbständigen, aber despotisch
regierten Reichen (nennen!) ist heute Japan am weitesten in der
Kultur fortgeschritten (Grund!). Auch die Chinesen beginnen
mehr und mehr ihre Abgeschlossenheit und Fremdenfeindlichkeit
aufzugeben (Studienkommissionen nach Europa entsandt u. a. m.). Der
bei weitem größere Teil des asiatischen Kontinents ist aber
in den Händen der Europäer, vornehmlich der Russen und der
Engländer, welche ängstlich darauf bedacht sind, ihre Gebietsteile
ständig zu vergrößern, um immer mehr Vorteile aus denselben
ziehen zu können. Die eine Macht bewacht natürlich scheel die andere,
daß keine zuweit vordringe. Größere Gebietsteile besitzen auch die
Türken, die Niederländer und die Franzosen. Auch die Union,
Portugal und Deutschland haben in Asien Kolonien. (Die be-
treffenden Gebietsteile können hier schon genannt werden. Doch werden
die Schüler noch mit diesen bei der Betrachtung der einzelnen Länder
des Kontinents bekannt gemacht.)
Ergebnis. Asten ist der größte Erdteil. Mit Europa ist es eng
verbunden. (Grenzen!) Die ehemals feste Landbrücke mit Afrika wurde
vom Suezkanal zerschnitten. (Bedeutung!) Im Süden wird Asien vom
Indischen Ozean bespült. (Meerbusen nennen!) Der Malaiische Archipel
ist die vielfach unterbrochene Brücke nach Australien (Scheide zwischen
beiden Erdteilen). Die Ostgrenze wird durch den Großen oder Stillen
Ozean gegeben. (Randmeere!) Die Beringstraße (Breite etwa 100 km)
führt zwischen der Alten und Neuen Welt (größte Annäherung) hinüber
zum Nördlichen Eismeere, das die Nordgrenze des asiatischen Kontinents
bis zur Doppelinsel Nowaja Semlja bildet.
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Indien Ostasien Nordasiens Borneo China Japan Hinterindien Sibirien Europa Asien Deutschland Kaukasien Russisch-Zentralasien Sibirien Asien Japan Europa Portugal Deutschland Asien Europa Afrika Australien Doppelinsel_Nowaja_Semlja
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war, führt der kürzeste Weg vom Bosporus nach Syrien. Einige
Bahnlinien erschließen heute das Innere. So ist u. a. Angora mit
Smyrna und Skutari verbunden. Von Skutari führt auch ein
Schienenweg nach Konia und Adana (unweit vontersus, fruchtbares Gebiet,
unter den Bewohnern sind viele Armenier, Ort in den letzten Jahren
viel genannt, warum?). Englische Großkapitalisten Planen die Fortsetzung
dieser Bahnlinie durch Mesopotamien bis zum Persischen Golfe (Euphrat-
bahn) und weitergehend über Herat und Kabul den Anschluß an das
indische Eisenbahnnetz. — An der Nordküste Kleinasiens seien noch die
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Extrahierte Ortsnamen: Syrien Angora Smyrna Adana Mesopotamien Euphrat- Kabul Kleinasiens
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städte (Milet). Im südöstlichen Kleinasien lag Tarsus, heute Tersus
(Pauli Geburtsstätte — fruchtbare Gegend).
Heute herrschen die Türken in Kleinasien (Türkenwirtschaft —
Kulturrückgang). In den Küstengebieten (besonders an der West- und
Südküste) wohnen Griechen (Handel und Gewerbe). Sonstige Be-
Völkerungselemente sind Armenier, Turkmenen und Araber.
Zu den wichtigsten Siedlungen rechnen Smyrna (220000 Einw.,
im Altertum die „Krone Joniens", heute die erste Handelsstadt der
Levante, bedeutende Ausfuhr, Smyrnateppiche, eine Anzahl deutscher
Bewohner), Skutari (am Bosporus, 80000 Einw., Vorstadt von Kon-
stantinopel, Begräbnisstätte frommer Türken, Zufuhr der klein-
asiatischen Erzeugnisse nach der Hauptstadt, prächtiger Blick auf den
Bosporus und Stambul), Bruffa (einst Residenz des Sultans, Meer-
schaumgewinnung, seidene Gewebe), Angora (Garn, Gewebe, Schale),
Konia (im Mittelalter zeitweise Sitz des Sultans, Weg nach Syrien)
und Adana (fruchtbares Gebiet, Armenier) — Bahnlinien und ihre
Bedeutung! Pläne der Engländer! — An der Nordküste liegen Sinope
(Diogenes) und Tarabison tkarawanenstratze nach Persien (Täbris)].
— Die genaue Lage der Orte bestimmen!
Die dem Busen von Jskenderun vorgelagerte, naturschöne und
fruchtbare Insel Cypern (Kupfer) ist unter englischer Verwaltung
wieder in kultureller Hebung begriffen (Wein, Seidenbau).
Armenien.
Antitaurus und Pontisches Gebirge führen in ihren Ausläufern
hinüber zu dem ostwärts von Kleinasien gelegenen Hochlande von
Armenien, das im Nordosten von der Kur (Kura), im Osten vom
Kaspisee begrenzt wird, im Südosten in das Hochland von Iran
übergeht und im Süden zur Euphrat-Tigris-Ebene abfällt.
Das Innere des Hochlandes wird in der Hauptsache von 1000
bis 2000 m ü. d. M. gelegenen, vorwiegend in ostwestlicher Richtung
sich erstreckenden Hochebenen erfüllt, welche zum geringeren Teile
dem Ackerbau dienen, meistens jedoch Weideplätze darbieten. Eine
Reihe von Bergkegeln, teilweise von bedeutender Höhe, welche
zumeist als alte Krater anzusprechen sind, sowie einzelne Gebirgs-
ketten erheben sich noch über diese Hochflächen. Überhaupt weist das
Hochland von Armenien mit seinen Randgebirgen, seinen vulka-
nischen Kegelbergen, seiner ganzen Bodenform und feiner Ge-
steinszusammensetzung nur zu deutlich darauf hin, daß es mit den
benachbarten gebirgigen Gebieten, mit Kleinasien, Kaukasien
und Persien in dem gleichen geologischen Zeitraum entstanden ist.
Zum mindesten gilt dies von der Hebung der Gebirgsketten der
genannten Länder, welche sast sämtlich die gleiche Streichrich-
tung aufweisen. Auch im armenischen Hochlande traten an einzelnen
Stellen aus den Bruchspalten ungeheure Mengen von Schlacken
und vulkanischem Gestein hervor und überschütteten in manchen
Gegenden weithin das Land. Die vulkanische Tätigkeit ist auch in
Armenien noch keineswegs zur Ruhe gelangt (warme Mineral-
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quellen an den Gebirgsräudern, z.b. die Schwefelquellen bei Tislis),
und Erdbeben machen sich noch bemerkbar im Bereiche des Ararat
(Sündflut — Arche Noahs), der höchsten Gebirgsmasse (5200 m)
im Gebiete des armenischen Hochlandes, welche immer noch als Brenn-
Punkt eines gewaltigen unterirdischen Feuerherdes angesehen wird.
Sie erhebt sich am Südrande der Hochebene von Eriwan (Russisch-
Armenien) noch etwa 1000 m über die Grenze des ewigen
Schnees. Die majestätische Erhebung hat zwei Gipfel, den
Großen und den Kleinen Ararat (Höhenunterschied etwa 1000 in).
Beide verbindet ein Gebirgszug, über den in etwa 2500 m Höhe ein Paß
führt. Am Ararat stoßen Türkisch-, Russisch- und Persisch-
Armenien zusammen. Die armenischen Geographen bezeichnen den
Ararat als den Mittelpunkt der Erde, von dem nach der Sünd-
flut die Neubelebung des Erdbodens ausgegangen sein soll.
In den Randgebieten des armenischen Hochlandes erschließen
zumeist liebliche Täler, die fruchtbar und klimatisch begünstigt
sind, den Zugang zur inneren Hochfläche, die in ihren höheren
Teilen rauher (lange und strenge Winter), in den Flußtälern teil-
weise aber auch von milderem Klima ist und dort dann naturge-
mäß auch in der Pflanzenwelt einen größeren Reichtum zeigt. Im
allgemeinen ist das Hochland von Armenien gut beregnet. Es
ist daher ein Quellgebiet (zugleich Wasserscheide) zahlreicher
Ströme, die selbst im trockneren Sommer von den Schnee-
seldern der Gebirge noch ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Hier haben Rion (Schwarzes Meer), Kur und Aras (Kaspisee),
Euphrat und Tigris (Persischer Meerbusen) sowie viele kleine Wasser-
läufe (Nebenflüsse jener) ihren Ursprung. Natürlich sind auch abfluß-
lose Gebiete im inneren Hochlande zu finden, so im Bereiche des
Wan- und des Urmiasees (etwa 2000 m ü. d. M.). Sonst sind die
Hochebenen zumeist mit kurzem, saftigem Grase bedeckt. Die
Gebirgsränder sind zum Teil mit herrlichen Waldungen bestanden,
in denen immergrüne Bäume, Buchen, Eichen, Fichten und
Birken vertreten sind. In den erwähnten Tälern aber gedeihen
— in den besonders gut geschützten mit großer Üppigkeit — Weizen,
Gerste, Reis, Flachs, Mais, Tabak, Baumwolle, Obst— vor allem
Kirschen und Aprikosen — auch Wein u. a. Erzeugnisse. Unter den
Haustieren sind in erster Linie Pferde und Rinder zu erwähnen.
Auch die Seidenkultur wird gepflegt. Unter den Industriezweigen
ist die Teppichweberei hervorzuheben.
Die Weideflächen Armeniens werden vorwiegend von Kurden
belebt, besonders aber der südliche Teil des Landes, das Hoch-
land von Kurdistan. Freilich kommen diese zu allerlei Räubereien
ausgelegten Gesellen mit ihren Herden auch bis zu den Abhängen
des Ararat und beziehen im Sommer selbst die grünen Matten bis
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Extrahierte Ortsnamen: Armenien Armenien Armenien Armeniens Kurdistan
— 19 —
i
Das Land ist heute im Besitze der Türken ltürkisch-Armenien mit
Erserum (Karawanenstratze von Tarabison nach Täbris)], der Russen
^Russisch-Armenien mit Eriwan (fruchtbares Tal, Blick aus den
Ararat, in der Nähe das Kloster Etschmiadstn) und Batum (pontischer
Hasenplatz, Bahn nach Baku (am Kaspisee, Petroleumquellen)] und der
Perser ^Persisch-Armenien mit Täbris (200000 Einw. — siehe das!)].
Kaukasien.
Von Russisch-Armenien bzw. von der Hochfläche von Eriwan führt
das Tal der Kur bzw. dasjenige des Rion hinüber nach Kaukasien,
das 4/5 f° groß wie Deutschland ist, jedoch nur 8 Millionen Einwohner
zählt. Es umfaßt den Kaukasus mit seinen Abdachungen nach
Norden und Süden und ist ebenfalls russisches Gebiet.
Durch seine Mitte streicht vom Schwarzen Meere bis zum
Kaspisee in nordwestlich-südöstlicher Richtung der mächtige Gebirgs-
wall des Kaukasus, der an Länge etwa den Alpen gleichkommt.
Er steigt von Süden her steil auf, hat eine mittlere Höhe von
etwa 3000 m und senkt sich nach Norden hin mit seinen Vorbergen
etwas allmählicher zu den Tälern des Kuban und des Terek. Wegen
seiner auffallend zahlreichen Bergkegel hat man ihn auch wohl den
Tausendgipfligen genannt. Im Elbrus (5600 m) und im Kasbek
(5000 m) steigt er zu den größten Höhen auf, wie sie von den Alpen
nicht erreicht werden. Im Gebiete dieser höchsten Gipfel zeigt das ge-
waltige Kettengebirge die geringste Breite und die größte Zugäng-
lief)feit. Östlich vom Kasbek führt in einer Höhe von etwa 2300 m
der Darielpaß über das Gebirge. Dieser Einsenkung folgt die Straße
von Wladikawkas nach Tiflis. Auch eine Bahn überschreitet in etwa
1000 m Höhe das Gebirge. Wer diese Wege benutzt, kann herrliche
Gebirgspartien schauen, wie sie reizvoller auch unsere Alpen kaum
zu bieten vermögen. Im übrigen aber steht der Kaukasus hin-
sichtlich der Wegsamkeit, der Naturschönheiten, der Gletscherwelt,
der Reichhaltigkeit der Vegetation, der Seenbildung u. a. m. weit
hinter unseren Alpen zurück. Freilich hat auch der Kaukasus
saftige Matten und sonst wohlverwendbare Weideflächen, dazu
milde, fruchtbare und geschützte Täler mit einer üppigen Pflanzen-
welt sowie an seinen Abhängen teilweise eine reiche Bewaldung
(Eichen, Buchen, Kastanien, edle Nadelhölzer). Aber im allgemeinen ist er
doch ein wildes, schwer zugängliches Gebirge, in dem steile, schwierig
oder gar nicht zu durchschreitende Quertäler zum schmalenhaupt-
kämm hinaufführen. Parallelketten und Längstäler fehlen. Kein
Wunder daher, wenn es den Russen erst nach harten Kämpfen und
vielen Verlusten an Menschenleben gelang, die Bewohner dieser
Naturfestung mit ihren vielen Schlupfwinkeln, welche Helden-
mütig um ihre Freiheit kämpften, zu überwinden. Unter diesen
2*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Baku Kaukasien Kaukasien Deutschland Kaukasus Kaukasus Kasbek Tiflis Kaukasus
— 23 —
Dasinciskaukasien gelegenew l a d i k a w k a s (^ Herr deskaukasus)
beherrscht die auch in militärischer Hinsicht außerordentlich wichtige
Gebirgsstraße (Abb. 6). Es ist daher stark befestigt. In Trans-
kaukasien ist Tislis an der hier noch recht stürmisch verlaufenden Kur
eine der einzigartigsten Städte Westasiens (Abb. 7). Es ist mit
seinen 160000 Einwohnern die Hauptstadt des ganzen Landes,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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— 28 —
Verhältnisse in Babylon, der ältesten der westasiatischen Kultur-
stätten. Auch hier finden sich nur noch die Ruinen an den Ufern
des Euphrat (darunter die Überreste des Tempels des Himmels-
gottes, der „Turm zu Babel"). Auch Babylon (= Tor Gottes)
war einst eine Millionenstadt und einer der prächtigsten Plätze
nicht nur Vorderasiens, sondern überhaupt der Alten Welt. Die
gewaltigen Mauern umschlossen freilich noch umfangreiche Garten-
anlagen. Auch die Überreste des Palastes Nebukadnezars will
man bei den Ausgrabungen entdeckt haben. Unter diesem Herrscher
gelangte Babylonien zur höchsten Blüte. Nördlich von dieser alten
Kulturstätte erhebt sich Bagdad am Tigris. Es hat heute nur noch
170000 Einwohner. Ihre Glanzperiode erlebte die Stadt zur Zeit
des Mittelalters (10. und 11. Jahrhundert) unter der Herrschaft
arabischer Kalifen (Nachkommen Mohammeds). Damals hatte sie
2 Millionen Einwohner und war weltberühmt. (Harun al Raschid
und „Märchen aus Tausendundeiner Nacht".) Unter der Türken-
Herrschaft ist sie immer mehr zurückgegangen. Aber auch heute
kommt ihr als Handelsplatz und Ausfuhrort Mesopotamiens
immer noch eine große Bedeutung zu. Unter ihren Industrie-
zweigen sind die mannigfachsten Gewerbe, besonders aber die
Teppichweberei, hervorzuheben. Bagdad hat zudem Anschluß an
den wichtigen Schiffahrtsweg nach Karatschi und Bombay, der
auch über Basra führt. Dieser am Schat-el-Arab gelegene Handels-
platz hat eine wenig gesunde Lage. Dennoch ist es der Haupt-
Hafen im Gebiete des Persischen Meerbusens. Von hier werden
Gewebe, Getreide, Baumwolle, Datteln (in der Umgebung Dattel-
Haine und Baumwollplantagen), arabische Pferde (nach Ostindien) u. a. m.
ausgeführt.
Ergebnis. Mesopotamien (= Zwischenstromland) senkt sich vom
Südrande Armeniens bis zum Persischen Meerbusen. Es ist sast völlig
von Gebirgen (welchen?) und Hochland abgeschlossen ^natürlicher Ver-
bindungsweg vom Persischen Golse (Indischer Ozean) — Euphrat —
Einsenkung im Boden — Tal des Orontes zum Mittelmeerez.
Die wichtigsten Wasseradern des Landes sind die Zwillingsströme
Euphrat und Tigris ^Ursprung an den Abhängen des Ararat bzw.
auf dem Hochlande von Kurdistan — Oberlaus beider reißend — tiese
Felsenspalten — Stromschnellen — sonst der Schiffahrt dienstbar — bei
Bagdad größte Annäherung — völlige Vereinigung zum Schat-el-Arab
(— Strom der Araber) — hier Sandbänke teilweise der Schiffahrt hin-
derlich — ein Mündungsarm größeren Schiffen zugänglich^.
Der nordwestliche, höher gelegene Teil (El Dschesira — vorwiegend
Steppe — Weiden) steht hinter dem südöstlichen Gebiete (Irak Arabi —
das alte Babylonien — Schwemmland) an Fruchtbarkeit zurück.
Mesopotamien liegt überhaupt im Regenschatten hoher Randgebirge
(Klima). Künstliche Bewässerung muß teilweise die Fruchtbarkeit er-
höhen Helsen. Doch finden sich an den Flußläufen (auch im Gebiete
El Dschesira) ein ergiebiger Anbau des Bodens und teilweise eine
geradezu üppige Psianzenwelt (Reis, Dattelhaine, saftige Wiesen, reich-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 29 —
tragende Äcker). Die Weidegebiete werden zumeist von nomadisierenden
Arabern belebt, welche Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele, Esel und
Maultiere züchten.
Im Altertume bestanden hier die blühenden Kulturstaaten Assyrien
und Babylonien. Damals war Mesopotamien das „Ägypten Arabiens".
Die Fruchtbarkeit des Landes grenzte ans Fabelhafte. Der Weizen trug
sechzigsältige Frucht. Die künstlichen Bewässerungsanlagen jener Zeit
sind verfallen. Das Land ist schon unter der Herrschaft der Araber
(Kalifen — Islam — arabische Sprache), erst recht aber unter derjenigen
der Türken, in deren Besitz es sich heute befindet, immer mehr zurück-
gegangen (Schattenbild von einst — Hebung durch Bagdadbahn —
Hasen El Kuweit). Die Bevölkerung setzt sich aus Türken, Kurden,
Syrern, Armeniern u. a. zusammen.
Unweit von Mosul (60000 Einw., Musselinindustrie zurück-
gegangen, Transithandel) liegen am anderen Ufer des Tigris die Ruinen
von Ninive (einst Residenz der assyrischen Könige, Millionenstadt —
Nachgrabungen). Südlich von Bagdad am Tigris (170 000, im Mittel-
alter 2 Mill. Einw. — Harun al Raschid, „Märchen aus Tausend-
undeiner Nacht" — heute noch wichtiger Handelsplatz und Ausfuhrort
Mesopotamiens — Anschluß an den Schisfahrtsweg nach Karatschi
und Bombay) sind die Ruinen von Babylon an den Ufern des Euphrat
(auch einst Millionenstadt, Ausgrabungen: Palast Nebukadnezars, —
„Turm zu Babel" u. a. m). — Basra am Schat-el-Arab (ungesunde
Lage, doch Haupthafen am Persischen Meerbusen) führt u. a. Gewebe,
Getreide, Baumwolle, Datteln und auch arabische Pferde aus.
Syrien.
Syrien bildet mit Palästina den nördlichen Teil des Wüsten-
Hochlandes, das sich vom nördlichen Afrika herüberzieht. Bis
zur Tertiärzeit stand die syrisch-arabische Urgebirgsscholle mit
der Sahara im Zusammenhange (der Untergrund sowie der
gebirgige Teil der Wüste setzen sich auch aus Urgestein, Granit
und Gneis zusammen). Levantisches Meer, Meerbusen von Suez,
Rotes Meer, Meerbusen von Akaba, Wadi el Araba, Jordan-
tal (Ghör), Cölesyrien (Hohlsyrien), Persischer Meerbusen und
Indischer Ozean sind Grabenversenkungen. (Hinabsinken der Schollen
— siehe auch Asien im allgemeinen!) Von Mesopotamien führt die
Syrische Wüste hinüber zum Hochlande von Syrien, welches das
Mittelländische Meer von Norden nach Süden begleitet. Im
weiteren Sinne umfaßt Syrien das ganze Gebiet zwischen dem
Mittelländischen Meere und der großen Arabischen Wüste
einerseits und dem Taurus und der Grenze Ägyptens andererseits,
begreift also in sich auch Palästina und die Sinaihalbinsel.
Die Gebirge Syriens haben Nordsüdrichtung und können sich
an Ausdehnung und mittlerer Höhe nicht mit den großen ost-
westlich gerichteten Gebirgssystemen Asiens messen. Parallel mit
der Küste des Mittelländischen Meeres verläuft zunächst der
Libanon. Er steigt bis wenig mehr als 3000 w auf und besteht,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Sonst sind noch Affen, Löwen, Hyänen, Schakale, Gemsen, Strauße
u. a. zu finden.
Der größte Teil der Araber (kaukasischer Abstammung) find
nomadifierende Beduinen (Charakter! Die Araber in der Fremde —
Verbreitung des Islams). In den Küstengebieten find die Bewohner
seßhafter. Die Randgebiete Arabiens stehen meist unter türkischer
Herrschaft. Im Innern bestehen noch selbständige Staaten, so das
Reich der Wahabiten (Hauptstadt Er Riad).
In der Landschaft Hedschas (Lage!) liegen die an die Wiege des
Islams erinnernden Städte Mekka (ßvvvv Einw., ödes Hochtal, Ge-
burtsort Mohammeds, die Kaaba, bedeutender Handel, Karawanen-
straßen, Hafenort Dschidda) und Medina (in gut befeuchteter Palmen-
ebene, am Rande der Wüste, Grabstätte des Propheten). — Im südlichen
Küstenlande Jemen find Mocha und Hodeida wichtige Ausfuhrorte,
besonders für den vortrefflichen Kaffee (Mokka). An der Südküste
ist die Militärstation Aden (das Gibraltar des Orients) ein wichtiger
Stützpunkt der englischen Flotte. — In der Landschaft Oman (im Süd-
osten) werden vom Hafen Maskat (Wendekreis) u. a. auch Perlen
ausgeführt, welche an den Küsten der Bahreininseln (Lage!) gefischt
werden.
Iran.
Das Hochland von Iran ist das weite Gebiet, das sich ost-
wärts vom Hochlande von Armenien und Kurdistan (Zagros-
gebirge) und der Euphrat-Tigris-Ebene (Mündungsgebiet) bis nahe
an den Indus ausdehnt. Es ist ein Faltenland, welches durch ero-
dierende Tätigkeit bis auf etwa 1000 m eingeebnet und rings
von mächtigen Randgebirgen abgeschlossen ist. So wird der
Nordrand im Osten durch den bis zu 7750 m aufsteigenden Hindu-
kusch (Granitberge, Schiefergestein), in seinen mittleren Teilen durch
etwas weniger hochaufragende Gebirgszüge (Quertäler erleichtern
die Übergänge nach Turan), im Westen wiederum durch das im vul-
konischen Demawend bis zur Höhe von 5700 m sich erhebende
schneegekrönte Elbursgebirge (Südufer des Kaspisees) gebildet. Im
Süden bespülen der Persische Meerbusen und der Indische
Ozean (Straße von Ormus, Golf von Oman, Arabisches Meer)
die Küstenstriche, welche den hier gegebenen Gebirgsumrandungen
vorgelagert sind. An der Ostgrenze sei noch das Soliman- (Sulei-
man-) Gebirge erwähnt, das nach Indien steil abfällt. Es ist
hier besonders wild zerklüftet (Kalkfelsen) und selbst in seinen tief
eingegrabenen Flußtälern von hier aus schwer übersteigbar.
Einen besseren Übergang in der östlichen Gebirgsumrandung
Irans bildet das Tal des Kabul. Er mündet in den Indus. Die
Straße (Bahn), welche dem Flußtale und einer nicht sehr hoch ge-
legenen Einsenkung im Gebirge folgt, stellt einen der besten Wege
dar, welche von Westen her nach Indien führen.
Im Innern Irans erscheint der kleinere Westen besser be-
feuchtet, während den größeren Osten völlig abflußlose Becken,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds Mocha
Extrahierte Ortsnamen: Arabiens Riad Mekka Mohammeds Medina Hodeida Oman Armenien Kurdistan Schiefergestein Persische_Meerbusen Indische
Ozean Oman Indien Irans Kabul Indien Irans