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1. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 145

1902 - Leipzig : Voigtländer
55. Der Groe Kurfürst Friedrich Wilhelm. 145 von Plauen die Marienburg aus den Hnden der Polen, so da der erste Friede von Thorn 1411 nur geringen Landverlust brachte/-Aber bei den immer mehr zunehmenden inneren Zwistigkeiten gelang es den Polen, den Rittern weitere entscheidende Niederlagen bei-zubringen. Im zweiten Frieden von Thorn 1466 verlor der^^^g" Orden Westpreuen mit dem Bistum Ermland an Polen und mute die polnische Lehnshoheit der Oftpreuen anerkennen. Die Residenz des Hochmeisters wurde nach Knigsberg verlegt. Vergeblich bemhten sich die spteren Hochmeister, die der Orden aus deutschen Fürsten shnen whlte, das Land wieder zu heben. Im Jahre 1525 trat der Hochmeister Albrecht von Brandenburg aus dem frnkischen Hohenzollernhause der Reformation bei (442), machte das Ordensland durch Skularisation zu einem weltlichen Herzogtum und nahm es von Polen als erbliches wettliches" Lehen. Nur wenige katholisch gebliebene Ritter verlegten ihren Sitz 6cr;ffium nach Mergentheim a. d. Tauber. Albrecht stiftete die Universitt Knigsberg. Sein Sohn, der schwachsinnige Herzog Albrecht gxuj Friedrich (15681618), hinterlie das Land seinem Schwiegersohne, f 1618 dem Kurfrsten Johann Sigismund von Brandenburg. Zweite Periode. Das Zeitalter der unumschrnkten Frstengewalt (vom Westflischen Frieden bis zum Ausbruch der groen franzsischen Revolution) 16481789. L Das Zeitalter Ludwigs Xiv. 55. Der Groe Kurfürst Friedrich Wilhelm 16401688. 1 Jugendzeit und Regierungsantritt des Groen Kur-surften. Friedrich Wilhelm war 1620 geboren und ein Neffe des wo-iess groen Schwedenknigs Gustav Adolf, der eine Schwester Georg Wilhelms zur Gemahlin hatte. Seine fugend fiel in die traurige Zeit des Dreiigjhrigen Krieges, aus dessen Wirren er, 14 Jahre alt, Zuflucht in Holland suchen mute. In diesem damals in hoher Blte stehenden Lande lernte er, was ein kleines, aber tchtiges, ausdauerndes Volk unter weiser Fhrung vermag. Er studierte in Leyden und lebte dann einige Zeit an dem Hofe seines Grundri der Geschichte, n. 10

2. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 144

1902 - Leipzig : Voigtländer
144 Die Entwicklung Brandenburgs und Preuens. der toej)llmme.n"_ berichtet der alte Geschichtschreiber Adam von Bremen um 1075 knnte man viel Lobenswertes sagen, wenn sie nur den Christenglauben htten, dessen Prediger sie jedoch voll Wildheit verfolgen. Bei ihnen erlangte Adalbert ( 202), der erlauchte Bischof von Bhmen, die Mrtyrerkrone. Das Fleisch der Pferde dient ihnen zur Nahrung; auch trinken sie deren Blut. Die Menschen haben blaue Augen, ihr Gesicht ist rot, das Haar lang. Ee-schtzt durch Smpfe, wollen sie keinen Herrn in ihrer Mitte dulden." 2. Preußen unter dem deutschen Ritterorden. Zu ihrer Bezwingung rief der Herzog Konradvonmasovien(s. Karte X) die Hilfe des deutschen Ordens an ( 31 am Ende). Der och-Deutschster Deister Hermann von Salza sandte 1226 eine Anzahl Ritter (seit 1230 unter dem Landmeister Hermann Ball); bald folgte ein greres Kreuzheer. In fnfzigjhrigem blutigen Kampfe eroberte der Orden, der die Schwertbrder in sich aufgenommen hatte, das Land und verbreitete mit der Einfhrung des Christentums zugleich deutsche Kultur (Anlegung deutscher Städte, wie Kulm, Thorn, Elbing, Knigsberg, letzteres nach dem um seine Grndung be-sonders verdienten König Ottokar von Bhmen, Rudolfs I. Gegner, genannt; im 14. Jahrhundert wurde Danzig die Haupt-brg der Hansa im Osten Deutschlands). Das Land war in Be-zirke eingeteilt, deren Mittelpunkt eine Burg bildete; die Bezirke wurden von einem Komtur verwaltet. Hand in Hand mit den Rittern brachten fleiige deutsche Mnche, deutsche Brger und Bauern ganz Preußen zu hoher Blte. 1309 wurde der Sitz des ^Ordenssi^ Hochmeisters von Venedig nach Marienburg verlegt, und seitdem 309 dehnte der Orden unter tchtiaen Hochmeistern (Winrich von Knip-rode) sein Gebiet auch der Kurland, Livland und Esthland aus. Als aber der Grofrst Iagiello von Litauen den polnischen Thron bestieg (1386) und in seinen Landen das Christentum einfhrte, erschlaffte mit dem Erlschen des Kampfes gegen das Heidentum der ritterliche Geist des Ordens. Wohlleben und Zuchtlosigkeit rissen ein; bald erwiesen sich die Ritter zu schwach, der immer kecker eindringenden Polen sich zu erwehren, zifmctl sie sich infolge herrischen Wesens die Brger und Bauern im eigenen Lande entfremdet hatten. Endlich $ani4iocr brach die Niederlage bei Tannenberg 1410 (unter dem Hochmeister Ulrich von Iungingen) gegen den König von Polen die Macht des Ordens. Zwar rettete noch einmal der Komtur Heinrich Reu

3. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 299

1902 - Leipzig : Voigtländer
bersicht der die Geschichte des Auslandes. 299 Kosakenhetman Mazeppa verleiten, nach der Ukraine zu ziehen, wo er vergeblich die Hilfe der Kosaken erwartete, während Mangel und Winterklte sein Heer schwchten. So wurde er von den Russen in der Schlacht bei Pultawa 1709pultawai?09 gnzlich geschlagen und mute sich als hilfloser Flchtling nach der Trkei retten. Dort verweilte er als Gast des Sultans fnf Jahre; diese wuten seine Feinde in der Weise zu benutzen, da August Ii. Polen wieder in Besitz nahm, der König von Dnemark Schwedens Besitzungen in Deutschland angriff, Peter in Finnland eindrang. Zwar bewog Karl die Trken zum Kriege gegen Rußland, und es gelang ihnen, das russische Heer am Pruth (1711) einzuschlieen; doch erkaufte Peters Gemahlin Katharina durch Bestechung des Groveziers den Frieden, in dem Rußland Asow aufgab. Karl blieb hierauf selbst gegen den Willen der Trken Karl xii. noch einige Jahre in einem befestigten Lager bei Bender, bis er endlich (1714) 111 nach Schweden zurckeilte. Aber auch England und Preußen hatten sich bereits mit Karls Feinden verbunden, so da er nach dem Verluste der Ostseeprovinzen und der Besitzungen in Deutschland sich auf das eigentliche Schweden zurckgedrngt sah. Um sich fr das Verlorene zu entschdigen, suchte er den Dnen Norwegen zu entreien, fand aber bei der Belagerung von Friedrichshall 1718 durch einen Schu seinen Karl xii. t Tod. Wegen seines ungewhnlichen Heldenmutes, seines tadellosen Lebenswandels und seiner Aufrichtigkeit geno Karl allgemeine Bewunderung und Hochachtung; allein durch seinen Starrsinn hat der Eisenkopf" sein Land ins Unglck gestrzt. Der Krieg wurde nun durch die Friedensschlsse von Stockholm und Nystdt be-endigt. In Stockholm schlo Schweden mit Dnemark, Preußen und Hannover Stiebe zu Frieden und bte darin alle seine Lnder in Deutschland bis auf einen Teil @t?5glm von Vorpommern ein. Im Frieden zu Nystdt (1721) mit Rußland trat Friede zu Schweden Livland, Esthland und Jngermanland ab. Nystdt Seit diesem Kriege verlor Schweden den Vorrang im Norden. An seine Stelle trat Rußland. Peter der Groe, der neben dem altrussischen Titel Zar Peters den europischen Namen Kaiser annahm, war bis zu seinem Tode bemht, Ru- 5ara!ter lands Gre zu frdern. Er war von gewaltigem Krperbau und riesiger Kraft, aber wissenschaftlich ungebildet und roh in seinen Sitten. Mit seinen Reformen ging er zu gewaltsam vor; dennoch hat er durch seine unermdliche, nur auf das Wohl des Landes gerichtete Ttigkeit sich ein bleibendes Verdienst um sein Volk erworben. Durch ihn ward Rnhland die erste Landmacht des Nordens. Seine nchsten Nachfolger waren seine Gemahlin Katharina I., Peter Ii. und Anna. Dann folgte Elisabeth, Peters des Groen Tochter, die letzte aus dem Stamme Romanow, 17411762.1) 3. Das Trkenreich. Der griechische Freiheitskampf 18211828 und der russisch-trkische Krieg 1828-1829. Mehemed Ali. Die Trkenkriege des 16.-18. Jahrhunderts sind bis zum Belgrader Frieden 1739 in 57 zusammen-gestellt. Ungarn muten die Trken zwar wieder aufgeben, allein die ganze Balkanyalbinsel blieb in ihrem Besitz ebenso die Moldau und Walachei und hatte unter ihrer harten Herrschaft schwer zu leiden. Um Griechenland von dem trkischen Joche zu befreien, veranlagte 1821 Alexander Ypsilanti einen Auf- Alexander ___- ' 1 Npstlanti !) Russische Kaiser seit 1762 ( 62): Auf Elisabeth folgten Peter Iii. 1762 Januarjuli (ermordet), Katharina Ii. 17621796, (vgl. 63 der die pol- "l%en Tellungen), beider Sohn Paul I. 1796-1801 (ermordet); Alexander I. ta ^x rxi08. V3 "der die napoleonische Zeit). 1808 nahm Rußland dem schwedischen Könige Gustav Iv. Finnland ab.

4. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 298

1902 - Leipzig : Voigtländer
298 V. Nuland und der Orient. sein Sohn Viktor Emanuel Iii. Die kolonialen Bestrebungen Italiens waren nicht glcklich. Zwar erwarb es die Kolonie Erythra am Roten Meer (mit Massaua); allein es erlitt (1896) eine empfindliche Niederlage durch den König Menelik von Abessinien. V. Rußland und der Orient. 1. Begrndung des russischen Reiches. Peter der Groe. Das Rurik russische Reich wurde von den Normannen (Wargern) unter Nun! im 9. Jahrhundert gegrndet. Es ward durch Iwan Iii. (f 1505) zu einer unteilbaren Ee-samtmonarchie vereinigt und durch Iwan Iv. den Schrecklichen, der mit Elisabeth von England in Handelsbeziehungen trat, zuerst den Westeuropern zugnglich ge-macht (um 1580). g?Immorn Unter den Zaren aus dem Hause Romanow (16131762) gewann das 1613^1762 Reich europische Bedeutung. Der Begrnder seiner Gre war Peter I. der Peter roe (16891725). Dieser (geb. 1672) war beim Tode seines Vaters, des " r 6 Zaren Alerei, ein vierjhriges Kind und ward 1682 unter der Vormundschaft seiner Mutter zum Zaren ausgerufen. Infolge eines Aufruhrs der Strelitzen-Leibwache erhielt seine Halbschwester Sophie die Regentschaft. 1689 ward Peter Alleinherrscher. Sein Streben ging dahin, europische Kultur in Rußland einzufhren und dessen Grenzen bis zur Ostsee und zum Schwarzen Meere zu erweitern. Peters Er gestaltete sein Heer auf europische Art um, hob das Seewesen, zog zur Ve-Reformen fgrdenmg der Industrie geschickte Auslnder herbei, fhrte europische Kleidung und Sitte ein, errichtete Schulen und machte sich zum Oberhaupte der russisch-griechi-schen Kirche. Nachdem er von den Trken Asow erobert und den freien Handel auf dem Schwarzen Meere errungen hatte, reiste er (16971698) zu seiner Ausbildung durch Deutschland und Holland, wo er (angeblich zu Zaandam) Schiffe bauen half; dann begab er sich nach England, wo er das Schiffswesen in noch hherer Voll-fommenhett kennen lernte. Ein Aufstand der Streichen, die seine neuen Einrichtungen haten, rief ihn nach Rußland zurck; er unterdrckte die Emprung mit blutiger Strenge und lste das Strelitzenkorps auf; nachdem er ein neues, von auslndischen Offizieren eingebtes Heer gebildet hatte, suchte er die schwedischen Ostseelnder zu erobern, um auch im Baltischen Meere eine Seemacht zu grnden. Nordtscher 2. Der nordische Krieg 170֗1721. Karl Xii. von Schweden. Die 1700-1721 Verbindung Peters des Groen mit den Knigen von Polen und Dnemark Karl xii, gegen den jungen König Karl Xii. (16971718) von Schweden veranlate 1700 den nordischen Krieg. Der Krieg begann damit, da die Dnen Schleswig angriffen, das dem Herzog Siege Karls von Holstein-Gottorp, Karls Xii. Schwager, gehrte, während die Sachsen in der: Livland, die Russen in Esthland einfielen. Karl landete rasch aus Seeland und nem0 zwang Dnemark zum Frieden von Travendal. Dann wandte er sich gegen Rußland die Russen, deren bermacht er mit seinem kleinen Heere in der Schlacht bei (Narwa) Narwa 1700 besiegte. Darauf brachte er durch die Eroberung von Warschau Polen und mehrere Siege Polen in seine Gewalt, lie den König August Ii. ( 58 ^) absehen und an dessen Stelle Stanislaus Leszinsri zum polnischen Könige ^Altranstdt whlen. Durch einen Zug nach Sachsen ntigte er August zum Frieden von Alt-ranstdt (1706), in dem dieser dem polnischen Throne entsagte. Unterdes hatte Peter einen Teil der Ostseelnder in Besitz genommen und dort die Erbauung der neuen Hauptstadt St. Petersburg (1703) begonnen. Mit dem Plane, auch ihn zu entthronen, kehrte sich nun Kar! gegen Rußland und drang durch Einden und Wlder bis der den Dnjepr vor; er lie sich aber durch den

5. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 86

1902 - Leipzig : Voigtländer
86 Des Mittelalters zweite Periode. in Brandenburg, 542 der den deutschen Orden in Preußen). Namentlich im Osten gewann es dem Slaventum, das nach der Vlkerwanderung z. B. in Mitteldeutschland bis zur Saale vorge-Schlesien drungen war, Schritt fr Schritt den Boden wieder ab. Nach Schlesien riefen deutsche Frstentchter, die sich mit den einheimischen Herren ver-mahlt hatten, ihre Landsleute aus den Rheinlanden und aus Westfalen, aus Sachsen und Thringen, aus Franken und Sddeutschland herbei. Weil sich nun der deutsche Bauer und der deutsche Kaufmann dem sla-vischen an Flei, Grndlichkeit und Ausdauer, auch durch zweckmi-gere Werkzeuge, bald als berlegen zeigten, so begnstigten viele Fürsten die deutschen Ansiedelungen, durch die ihre eigenen Einknfte Bauern eine erhebliche Steigerung erfuhren, immer mehr. Mit dem Bauer Ritter zog der deutsche Ritter, dessen krftige Hand die Feinde abwehrte; Mnche segensreich wirkten die deutschen Mnche, die ihrem Berufe der Ver-breitung des Christentums und der Kultur in hingebendster Weise dienten, allen voran der Cistercienser- und der Prmonstratenser-orden. Da wurden Moore ausgetrocknet, groe, bis dahin fast nutz-lose Waldstrecken ausgerodet und an ihrer Stelle fruchtbare Felder und blhende Grten geschaffen, die als Muster die Landbevlkerung zur Nachahmung reizten. Durch die Predigt des Eotteswortes wurden die Sitten gemildert und die Herzen fr das Gute empfnglich gemacht. Die alte Benediktinerregel Bete und arbeite" bewies auch damals die ihr innewohnende Kraft; der Pflug des Bauern, das Schwert des Ritters, das Kreuz des Mnches schufen ein Werk von bleibendem Segen. Damit begann die Rckwanderung der Germanen in die einst vor der Vlkerwanderung von ihnen verlassenen und von den Slaven eingenommenen Lnder; um dieselbe Zeit rckten im fernen Siebenbrgen deutsche Einwanderer ein, deren Nachkommen noch heute als Siebenbrger Sachsen" treu an der angestammten vterlichen Sitte festhalten. 6. Kunst und Wissenschaft gewannen ebenfalls in diesem Zeit-Baukunst rum hheren Aufschwung. Die Baukunst beherrschte der roma-nische oder Rundbogenstil, dessen Hauptdenkmler die Dome zu Hildesheim. Speier, Mainz, zu Worms und Bamberg sind (Taf. V, 48); dann trat seit dem 13. Jahrhundert der gotische Stil (Spitz-Dichtkunst bogenstil) auf. Die deutsche Dichtkunst hatte unter den Hohen-staufen, von denen einzelne selbst Dichter waren, ihre erste Blte-zeit. Damals erhielten auch die beiden Volksepen, das Nibelungen-

6. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 143

1902 - Leipzig : Voigtländer
54. Preußen von der ltesten Zeit bis 1618. gesetzt) das Herzogtum Preußen (b. h. Ostpreuen) mit denburg 1618. ) *618 10. Georg Wilhelm (16191640), Johann Sigismunds Nach- Wuhw> folger, war ein schwacher Regent, der sich von seinem katholischen, sterreichisch gesinnten Minister Adam von Schwarzenberg leiten lie. Mit seinem kmmerlichen Kriegsheere vermochte er die Neutralitt, zu der er sich trotz naher Verwandtschaft mit Friedrich V. von der Pfalz entschlossen hatte, nicht aufrecht zu erhalten; beide kriegfhrende Parteien brandschatzten ungestraft das Land. Nur nach langem Zgern entschied sich der Kurfürst 1631 (nach dem Falle Magdeburgs 493) fr den Anschlu an seinen Schwager, den Schwe-denknig Gustav Adolf. Dann trat er 1635 dem Prager Frieden bei. Die Folge davon war, da die Schweden das Land auf das furcht-barste verheerten und da, als (1637) das pommersche Herzogshaus mit Bogislaw ausstarb, Georg Wilhelms Ansprche auf Pom*Wrnern von dem Schweden Baner mit Hohn zurckgewiesen wurden. Georg Wilhelm starb, zur Flucht aus Brandenburg gezwungen, 1640 in Knigsberg und hinterlie sein Land im klglichsten Elend seinem Sohne Friedrich Wilhelm, dessen ganzer Heldenkraft es bedurfte, ihm wieder aufzuhelfen. Il Preußen. 54. Preußen von der ltesten Zeit bis 1618. 1. Frhere Zustnde. Die Preußen, ein Zweig des an der unteren Weichsel bis zum finnischen Meerbusen ausgebreiteten, der Indogermanenfamilie angehrenden Litauerstammes, waren heidnisch geblieben, als die Livlnder, Esthen und Kurlnder bereits (infolge der Bemhungen des Ordens der Schwertbrder, gestiftetschwertntter um 1200) das Christentum angenommen hatten. *) Wilhelm der Reiche, Herzog von Jlich, Kleve, Berg ic. __ Marie Eleonore Johann Wilhelm Anna, em. Albrecht Friedrich von Preußen + 1609 Gem. Pfalzgraf von Neuburg Anna Eleonore Wolfgang Wilhelm Gem. Joh. Sigismund ffiem. Joachim Friedrich. v. Reuburg. Die beiden Tchter Albrecht Friedrichs brachten demnach ihren Gatten sowohl das Herzogtum Preußen als die Ansprche auf die Erbfolge in den jlifch-klevifchen Lndern mit.

7. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 160

1902 - Leipzig : Voigtländer
160 Zweite Periode der Neuzeit. Der Markgraf Ludwig von Baden schlug sie in mehreren Schlachten; von Savyendie glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen, der edle Ritter", sterreichs grter Feldherr und Staatsmann. Er ent-stammte einer Nebenlinie des savoyischen Hauses, war 1663 ge-boren und wegen seines schwchlichen Krpers in seiner Jugend fr den geistlichen Stand bestimmt (le petit abbe"). Als ihm Ludwig Xiv. ein erbetenes Reiterkommando spttisch abschlug, trat er in kaiserliche Dienste. Dort zeichnete er sich so aus, da er (bereits 1693) zum Generalfeldmarschall ernannt wurde. Als solcher errang Zenta 1697 er 1697 der die Trken den glnzenden Sieg bei Zenta a. d. Theitz. In dem Frieden von Karlowitz (1699) behauptete sterreich nicht nur Ungarn, sondern auch Siebenbrgen und Slavonien. Nach-dem Eugen dann in dem spanischen Erbfolgekrieg durch seine glnzenden Siege mit Marlborough die Entscheidung herbeigefhrt hatte, wandte er sich wieder gegen die von neuem heranrckenden ^Be?grad^'"Trken, siegte (1716) bei Peterwardein, (1717) bei Belgrad und gewann (1718) Bosnien, Teile von Serbien und der Walachei. Auch in dem polnischen Erbfolgekrieg ( 581) war er noch ttig; er starb 1736. Prinz Eugen war ein Mann von seltener Lauterkeit des Charakters und wahrer Frmmigkeit; trotz seiner strengen Mannszucht war er der Liebling der Soldaten. Wie einst Karl Martell 732 im Westen, so ist er im Osten der Retter Europas vor den Horden der Mohammedaner geworden. Doch kmpften nach seinem Tode die sterreicher so unglcklich, da die meisten Eroberungen in dem Belgrader Frieden (1739) wieder abgetreten wurden. 58. Joseph I. Karl Vi. Zustnde des Reichs im 18. Jahrhundert. ljkm i. Kaiser Joseph I. und Kaiser Karl Vi. Der polnische i7ii-i740 Erbfolgekrieg. Lothringen an Frankreich. Auf die lange Regierung Leopolds I. folgte die kurze seines weit fhigeren Sohnes Joseph I. 17051711, der leider einen frhen Tod fand. Auf ihn folgte sein Bruder Karl Vi. 17111740. Noch in das Ende seiner Regierung fiel ein schmhlicher Lnderhandel, der mit Ensgdem polnischen Erbfolgekrieg (17331738) in Verbindung stand Nach dem Aussterben der Iagellonen (1572) war nmlich Polen ein

8. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 178

1902 - Leipzig : Voigtländer
178 Zweite Periode der Neuzeit. 63. Die Teilungen Polens. Wahlreich Die erste Teilung Polens 1772. Seitdem Polen ein Wahlreich geworden ( 581), war die Macht der Könige durch den Adel, der den jedesmaligen Thronbewerber nur gegen groe Ver-sprechungen und Geldgeschenke whlte, so beschrnkt, da der Staat Adelsrepubiikeigentlich eine Adelsrepublik mit monarchischer Spitze war (vgl. das deutsche Wahlknigtum im Mittelalter). Infolge einer wider-sinnigen Bestimmung, nach der einem jeden Adeligen das Recht des Einspruchs gegen Beschlsse des Reichstages freistand (liberum veto, nie poz wolam), ri geradezu Anarchie ein. Dazu kam, da Fürst wie Adel durch malose Verschwendung auf den sittenlosen Verarmung Hoffesten ihr Vermgen verpraten, der leibeigene Bauernstand .in den drftigsten Verhltnissen lebte und ein brgerlicher Mittelstand in den Stdten fast ganz fehlte. So geriet das Reich trotz seines groen Lndergebietes in vlligen Verfall, und die energische Katharinaii,Kaiserin Katharina Ii. von Rußland machte unter Benutzung der inneren Parteistreitigkeiten den Versuch, Polen an sich zu reien. Sie verhinderte nach dem Tode Augusts Iii. eine Reform der Verfassung, Anwtowskiindem sie die Wahl ihres Gnstlings Stanislaus Poniatowski Sn'9 zum Könige von Polen durchsetzte (1764). Vaterlndisch gesinnte Edelleute ergriffen gegen diesen und Rußland die Waffen. Um zu verhten, da ganz Polen in die Hnde Rulands falle, sah sich Friedrich Ii. zu dem Vorschlage veranlat, eine Teilung des Landes zwischen Rußland, sterreich und Preußen vorzunehmen. Bei der Teilung ^sten Teilung Polens 1772 bekam Rußland das Land bis zur Dna und zum Dnjepr (2000 Qu.-M. 110000 Qu.-Kilom.), sterreich: Galizien und Lodomirien (1500 Qu.-M. 82000 Qu.-Kilom.); Preußen erhielt Westpreuen (auer Danzig und Thom) mit Erm-land und dem Netzedistrikt (600 Qu.-M. 33000 Qu.-Kilom.). Wie Friedrich seit 1745 seine Hauptsorge dem neu erworbenen Schlesien zugewendet hatte, so richtete er nunmehr seine Ttigkeit auf Westpreuen, das infolge der polnischen Wirtschaft" in klglichem Zustande in seine Hnde kam. Seiner hingebenden Frsorge gelang es, in dem Lande wieder ertrgliche Verhltnisse zu schaffen und es dem Deutschtum zurckzugewinnen. Seit 1772 fhrte er wie seine Nach-Vuhen" folger den Titel: König von Preußen. 2. Zweite und dritte Teilung Polens. Polens vllige Auflsung vollzog sich unter Friedrichs Ii. Nachfolger rasch. Als sich

9. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 179

1902 - Leipzig : Voigtländer
63. Die Teilungen Polens. 64. Friedrich der Groe als Landesvater. 179 1793 die Polen dem russischen Drucke zu entziehen suchten und ihrem Staate eine neue Verfassung geben wollten, rckten russische Heere ins Land, denen die Polen unter Kosziusko vergeblichen Widerstand Koszinsko entgegensetzten. Nun verband sich Rußland mit Preußen allein ohne Osterreich beizuziehen zu einer nochmaligen Teilung Polens. In dieser zweiten Teilung 1793 wurde ein zweites Drittel2-von Polen losgetrennt, von dem Rußland sich wieder das weitaus grere Stck zueignete, während Preußen Danzig, Thorn und ropolen (nun Sdpreuen" genannt) erhielt. Die Polen erhoben sich zwar in allgemeinem Aufstande, unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe den bermchtigen Feinden; durch die dritte 3'S"nj Teilung 1795, an der auch sterreich wieder teilnahm, wurde der polnische Staat vernichtet; Rußland bekam abermals das grte Gebiet, sterreich West-Ealizien", Preußen Neu-Ostpreuen" mit der Hauptstadt Warschau. Fiiiis Poloniae." Im ganzen erhielt Rußland 8500, sterreich 2300, Preußen 2600 Quadratmeilen polnisches Gebiet (= 560000, bzw. 125000 und 140000 Quadratkilometer). 64. Friedrich der Groe als Landesvater. 1. Negiernngsgrnndstze des Knigs. Wie sein Vater trat Friedrich als strenger Selbstherrscher auf und erledigte alle Regierungsgeschfte in eigener Person. Bereits als Kronprinz hatte er in seinem Antimachiavel", einer Widerlegung der Lehren des m^;ct italienischen Staatsmannes Machiavelli (um 1500, enthalten in seinem Buche il Principe"), seinen ernsten Grundstzen Ausdruck verliehen. Der Fürst," sagte er, ist der erste Diener des Staates." Den Dank einer Gemeinde lehnte er einst mit den Worten ab: Es ist nicht ntig, Euch zu bedanken; es ist meine Schuldigkeit, meinen verunglckten Untertanen aufzuhelfen; dafr bin ich da." Gleich dem Vater war er ferner ein Freund grter Sparsam-Sparsamkeit keit und peinlicher Ordnung; wie jener unternahm er, um perfn- Ordnung Iich alle Behrden zu beaufsichtigen, bis in sein hohes Alter Reisen in alle Landesteile. Nachdrcklich schrfte er seinen Beamten ein: Das Plus ist verflucht, das durch das Unglck anderer Leute gemacht wird." 2. Die Sorge des Knigs fr das Heerwesen. Friedrich 12*

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 175

1902 - Leipzig : Voigtländer
Rckblick und bersicht des Staatenbestandes von 1648. 175 Neben den 6 Gromchten standen 6 Staaten zweiten Ranges: a. Spanien besa die Niederlande, Franche-Comte, Mailand, Neapel, Sizilien, Sardinien, die Kolonien in Sdamerika (auer Brasilien) und Zentralamerika, fast ganz Westindien und auer kleineren Inseln die Philippinen. b. Italien bildete nur einen geographischen Begriff"; selbstndig waren: Savoyen, Toskana, Parma, Modena, Genua (mit Korsika), Venedig (das auch Dalmatieu, die Jonischen Inseln, Kreta und mehrere Kykladen besa), sowie der Kirchenstaat. c. Rußland besa den zur Machtentwicklung erforderlichen Zutritt zur Ostsee noch nicht. d. Polen erstreckte sich von der Weichsel- und Dnamndung bis an die Karpaten und fast zur Dujeprmuduug; unter seiner Oberhoheit standen Ostpreuen seit 1525 und Kurland (seit 1562). e. Dnemark besa den sdlichen Teil Schwedens, Norwegen, die Frer, Island, Grnland sowie Schleswig-Holstein. f. Portugal hatte fast alle Kolonien, auer Brasilien, verloren. Das Deutsche Reich kam sr das europische Gleichgewicht nur deshalb in Betracht, weil die Kaiser aus dem Hause Habsburg stammten, dessen beide Linien in Deutschland und in Spanien treu zusammenhielten.
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