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1. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 51

1905 - Braunschweig : Scholz
Asien. — Afrika. 51 Tobol [tabol]. In der Spr. der Baschkiren bezeichnet »tobol« eine Spierstaude, welche in großer Menge am Ufer des Fl. wächst. Nach ihr soll der Fl. den. sein ; nach dem Fl. erhielt die St. Tobolsk [tabolßk] ihren Na. Tokio. Hauptst. des Ostens. Tomsk. Nach dem Tom, einem Nebenfl. des Ob den. Tongking. Ostresidenz. Totes Meer, arab. Bahr Lut [bä/r lüt] = Meer Loths. Trapezunt, türk. Tirabzonr Tafelberg; gr. trapeza = Tisch, Tafel. So den., da das Profil der benachbarten Berge schnur- gerade ist. Tscheljuskin. Der Kosak T. langte an dem nach ihm den. Kap am 21. Mai 1742 an. Tscherkessen, russ. Tscherkeß, pl. Tsclierkessi. Wegabschneider, Räuber; türk. tscher = Weg, kessmek = abschneiden. Tschuktschen. Nennen sich selbst tchekto = Menschen. Tungusen. Sie bezeichnen sich selbst als »donke« — Menschen, woraus der Na. T. hervorgegangen ist. Turän, zend. Tüirja = schnell, eilend, zur Bezeichnung der dort wohnenden Reitervölker. Turkestan. Räuberland. Turkmen. Räubertum ; men = tum, schaft. Viktoria. Der von den Engländern errichtete Hafen Hongkongs wurde 1842 nach der Königin Viktoria von England den. Nach ihr wurden ferner den. : die Missionsstation V. am Fuße des Kamerungebirges, der Viktoria Njanza (= See) in Afrika und die südlichste Kolonie des Australkontinents. Yindjagebirge [windja]. Das zerrissene (G.). Wadi el-Araba. Arabischer Fl. Als »Wadi« wird gew. ein Fl. (resp. dessen Tal) bezeichnet, welcher nur während der Regen- zeit Wasser hat. Waliabiten. Eine mohammedanische Sekte, welche nach dem 1729 geb. Sohn Abd el-Waliabs, dem Reformator Mohammed, den. ist. Wansee, türk. Wan Gölü. Ben. nach dem 0. Wan = Wohnung. Wladikawkas. Herr des Kaukasus. Wladiwostok [wladiwaßtok]. Herr des Ostens. Afrika. Abessinia, arab. El-Habesch [el-yabesch]. Arab, habasch = ein aus mehreren Stämmen zusammengelaufener Volkshaufen. Adamaua. Ben. nach Mallem-Adama, dem Vater des Statthalters, welcher dort 1851 herrschte. 4*

2. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 52

1905 - Braunschweig : Scholz
52 Afrika. Ägypten, tiirk. und arai). Misr [mißr] oder Mysr nach der alten Hauptst. Misra. Die alte Bezeichnung für Ä. in den Hiero- glyphen ist »Cham« = dunkles L., im Gegensatz zu dem hellen Sande der benachbarten Wüste; ein W., welches bei den He- bräern die Bedeutung heiß annahm und zugleich für Harn, einen der drei mythischen Söhne Noahs,.. gebraucht wird, woher der Na. Hamiten kommt. Der Na. Ägypten soll »koptische Erde« bedeuten. Afrika, Von den Römern wurde ein Teil Afrikas nach den der- berischen Afri beil. ; der Na. wurde sp. auf den ganzen Erd- teil ausgedehnt. Alexandria, arab. Iskenderïjje oder Iskanderieli. Von Alexander dem Großen ggr. und nach ihm den. Alger, verdeutscht Algier, arab. al-Dçesâir = die Inseln, Dçesïre arab. = Insel; dieser Na. wurde der St. von dem Begründer, dem arab. Fürsten Zeiri, um 935 gegeben, da sie u. auf 4 J. lag, welche j. durch einen Damm mit dem Festlande ver- bunden sind. Nach der St. wurde das L. Barr (L. im Gegen- satz zum Meer) el-Dçesâïr gen., j. fr. Algérie. Angola, port. Angola. Ben. nach .Angola, einem Vasallen des Königs von Congo. Angra Pequeña [angra pekenä]. Kleine Bucht. J. auch Lüde- ritzbueht gen., nachdem dieselbe durch die Bremer Firma Lüderitz 1883 erworben wurde. Ascension, u. port. Ilha da Ascençâo [iljä da aschßenßang]. Insel der Himmelfahrt. Assuan (arab.), griech. Syene, hieroglyph. Suan = Eröffnung. Atlas griech. für das berberische W. adrär = Berg. Danach nannten die Griechen das westl. von hier angenommene Fabel- land Atlantis, nach welchem der Atlantische Ozean den. ist. Azoren, port. Illias dos Açores [Iljäsch düsch aßöresch]. Inseln der Habichte. Balir [ba-/r] el-Abjadh. Weißer = klarer Fl. Bahr el-Asrak. Blauer = trüber Fl. Bahr el-D^ebel. Bergfl. Bahr el-Ghasäl. Gazellenil. Bantu. Volk; in der Bantuspr. umu-ntu = Mensch, plur. aba-ntu = Menschen. Benuë. Mutter der Gewässer; Battaspr. be = Wasser, nuë = Mutter. Berber. Wurden von den Römern »barbari« gen.; von dieser röm. Bezeichnung kommt auch der Na. Berbera her. Die Berber werden j. häufig irrtümlicherweise Kabilen gen., was arab. einfach Volksstamm bedeutet; arab. kabile, plur. kabail eig. = Nomadenstamm. Bloemfontein [blümföntein]. Blumenborn. Boriili. Soll aus arab. bir-en-noo = L. des Wassers oder aus bar-nu = L. Noahs entst. sein.

3. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 53

1905 - Braunschweig : Scholz
Afrika. 53 Ceuta [ô-ëuta]. Aus arab. Sebta (saba = 7), lat. Septem Fratres == 7 Brüder, nach den 7 gleich hohen Bergen. Chamsin = 50. Der Wüstenwind, welcher innerhalb der 50 Tage nach der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche zu wehen pflegt. Dähome. Aus Da-omi =■ Wohnung auf Da's Leibe. Im 17. Jahrh. wurde der Häuptling Da ermordet und auf seinem Grabe die neue St. ggr. Damara. Daman ist der Schimpfname, welchen die Hottentotten für das Volk gebrauchen und welcher vielleicht »Kind« be- deutet. Där-es-Saläm. Wohnung des Friedens. Darfor, eig. Dar-el-Fur = L. der (negerartigen) Fori. Drakensberge. Drachenberge. Eine Kolonie im Kapland heißt Drakenstein nach einem Baron von Drakenstein ; es wird ver- mutet, daß nach ihm auch das G. den. ist. Erythräa. (Kolonie) am Roten Meere; erythros gr. = rot. Fellachen. Pflüger; arab. fäla/ = pflügen. Fellata, r. Fulbe. Leute aus dem Volke der Hellbraunen oder Roten. Fernando Po, port. Fernäo do Po [fernang du pao]. Ben. nach dem Entdecker, welcher die I. auf 5 Jahre pachtete (1.479 bis 1484). Ferro. Der Na. soll von einem W. »herro« herkommen, welches bei den Ureinwohnern (Guanclien) Cisterne bedeutete. Fessän oder Fezzan. Hieß f. Phazania nach dem alten Libyer- volke der Phazanii; arab. Blad el-Hemmad = Fieberland. Freetown. Freistadt. Englische Anlage zur Ansiedlung befreiter Sklaven. Funchal [fungschal]. Fenchelfeld; port, funcho [fungschu] = Fenchel. Galla. Zw. Hirten; Eingewanderte; Ungläubige.. Guanchen. Chinerfes Leute. Verstümmelt aus guan = Mensch und Chinerfe, dem Na. des letzten Häuptlings der Guanchen von Tenerife. Guinea [ginea]. Von den Port, nach einem f. vorhandenen großen Negerreich Ganuya oder Guinauha den. Herero. Kommt her von dem einh. W. liera = lebhaft sein, den Speer schwingen, also = Lanzenschwinger. Hottentoten. Soll Dumme bedeuten ; in der trivialen holländ. Umgangssprache huttentut = dummes Zeug. Nach anderer Ansicht soll der Na. von Schnalzlauten herrühren, welche die H. selbst hervorbringen. Kaffern. Ungläubige; arab. kafir = ungläubig. Kairo [kä'iro] ; arab. Misr el-Kä/Jra = die siegreiche Hauptstadt. Kalahari, eig. Karri-karri = die Peinigende. Kamerun, aus port. Rio dos camaröes [riu dusch kamaroingsch] = Krabbenfl.

4. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 54

1905 - Braunschweig : Scholz
54 Afrika. Kanarische Inseln, span. Las Canarias. Ben. nach der I. Gran Canaria = große Hundsinsel. Wie Plinius berichtet, lebten auf der I. f. riesige Hunde, von denen z. B. schon der numi- dische König Juba Ii. zwei Exemplare holen ließ. Kauern. L. des Südens. Karthago. U. Keret chadeschet, in anderer Form Karta hadascha oder Karthada = neue Stadt. Kilima-Ndscharo. B. des (kältebringenden Dämons) Ndscharo. Kongo. Ben. nach dem von ihm durchströmten Negerreich Kongo. Konstantine. Ben. nach dem Kaiser Konstantin dem Großen. Kuka, r. Billa Kukaua. St. mit den Affenbrotbäumen. Lagos, port, [lagusch] und span. = die Seeu; so gen., da es auf einer eine Lagune abschließenden Landzunge liegt. Leopoldville. Von Stanley 1882 ggr. und nach dem König Leo- pold Ii. von Belgien den. Liberia. Freistaat. Ggr. 1821 für freigelassene Sklaven aus dem nordamerik. Staate Virginia. Loanda, r. Luanda. Tribut. Hier wurden Muscheln als Tribut für den König des früheren Negerreichs Kongo gefischt. Lome. N. erklärt. Falls der Na. europäischen Ursprungs ist, könnte er vom span. W. loma, port, lomba = Hügel her- kommen. Lourenço Marquez [lorenßu marquesch]. Graf Lorenz. Madaira [madeira]. Holz. Soll f. stark bewaldet gewesen sein, was bezweifelt wird, da f. sehr viele Ziegen auf der I. ge- lebt haben sollen und diese bekanntlich den Wald zerstören, indem sie den Nachwuchs abfressen. Die Araber nannten die I. »Al-Aghnäm = Kleinvieh-(I.), welchen Na. die Genuesen falsch verstanden und in Isola del Legname = Holzinsel über- setzten, was sp. die Port, in Ilha [iljä] de Madeira übertrugen. Marokko, europ. Na statt arab Marräkesch = die geschmückte (St.); von der St. wurde der Na. auf das L. übertragen. Maskarenen, port. Illias de Mascarenlias [iljäsch de maschka- renjäsch] nach dem Seefahrer M. den , welcher die I. 1502 entdeckte. Massaua. Soll herkommen vom W. medsau'a = Rufweite, da die I. vom Festl. nur so weit entfernt ist, daß man auf ihr einen Ruf von dort hören kann. Mauritius. 1598 vom holländ. Admiral van Neck erobert und nach Moritz von Oranien, dem Sohne Wilhelms I., benannt. Memphis (gr.), ägypt. Ma-m-phtah = Wrohnung des (Gottes) Phtah. Monrovia. Ben. nach Monroe, dem bekannten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, welcher im Anfang des 19. Jh. die Sklavenbefreiung förderte. Natal, port, dia natal = Geburtstag (Christi), also Weihnachten, da dieser P. 1497 am Weihnaclitstage entd. wurde. Neger. Der Schwarze; span, und port, negro = schwarz. Njassa. Großes Wasser, See,

5. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 56

1905 - Braunschweig : Scholz
56 Afrika. — Australien und Polynesien. Tripolis, arab. Tharäbulüs. Dreistaclt. Tsadsee, eig. Tsade = Wasser. Tuarik oder Tuarek. Leute, welche ihre Religion verlassen haben. Tunis. 0. der Göttin Tanith. Unyamwesi = Mondland. Wanyamwesi = Mondleute; Bantuspr. u =- Land, wa — Leute. Windhoek [windhük], Windecke. Zalinkiiste, port. Costa dos denies [coschtä dusch dentesch]. Von den Port, nach dem Elfenbein den., welches f. in großer Menge von dort ausgeführt wurde. Australien und Polynesien. Adelaide. 1834 ggr. und nach der Gemahlin Wilhelms Iv. von England den. Astrolabe-Bai. 1827 vom fr. Kpt. d'urville nach seinem Schiff Astrolabe den. Auckland 1841 ggr. und nach dem damaligen Generalstatthalter von Indien den. Australien. Südland. Bougainville. Ben. nach dem 1729 geborenen fr. Seefahrer Bougainville. Brisbane. Ben. nach dem Generalmajor Brisbane, welcher 1821—25 Statthalter von New South Wales war. Carpentariagolf. Ben. nach dem holländ. Kpt. Pieter Carpenter, welcher 1623—28 Generalstatthalter der indischen Kolonien war. Darling. 1829 den. nach einem engl. Statthalter von New South Wales. Dunediu = Burg Edwins (von Northumberland); alter Na. Edinburgs. Eyresee; engl. Lake Eyre. 1840 von dem engl. Reisenden Eyre entd. und nach ihm den. Fiji-, Fidschi- oder Yitiiuseln. Der Na. Viti ist n. erklärt. Der Na der einen I. der Gruppe Vanua Levu bedeutet »großes Land«. Gazellenhalbinsel. Ben. nach dem deutschen Schiff Gazelle. Gesellschaftsinseln. Von Cook 1769 nach der Geselligkeit der zutunlichen Bewohner »Society Islands« den. Hawai. Sitz der Götter. Hobart. Ben. 1803 nach dem engl. Kolonialminister Hobart. Karolinen, span. Las Carolinas. Im 16. Jh. von den Spaniern entdeckt, aber erst sp. nach Karl Ii. (1660—l'i00) den. Maori [mauri]. Eingeborene. Mariannen, span. Las Marianas. 1668 den. nach Mariana, der Mutter des span. Königs Karl Ii.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

8. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.
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TM Hauptwörter (200)200

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