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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 37

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
er Hrdteil Afrika. Natürliche Gliederung. ^ 66. Lage und Begrenzung. Afrika wird fast genau in der Mitte seiner Länge vom Äquator durchschnitten. Es liegt daher hauptsächlich in der heißen Zone und reicht nur mit einem kleinen Stück in die südliche, mit einem größeren in die nördliche gemäßigte Zone. Seit der Vollendung des Snös-Kanals^) ist der Erdteil Afrika ringsum von Meeren umschlossen. Im N. wird er vom Mittelmeer (kleine und große Syrte), im 0. vom indischen Ocean mit dem roten Meer und im W. vom atlantischen Ocean (Meerbusen von Guinea) bespült. Welche Wasserstraßen verbinden diese Meere untereinander? Während Halbinseln völlig fehlen, ist eine kleine Anzahl Inseln vor- Händen. Die Ostküste begleiten: am Kap Gnardafni (d. h. Hüte dich! nämlich vor dem dort gefährlichen Meere) die In. Sokotra, südlich vom Äqnator Sansibar und Madagaskar, das durch den Kanal von Mocambique (spr. mossambike) vom Festlande getrennt ist. Nordwest!, von Madagaskar liegen die Comoren, nordöstl. die Amiranten und Seychellen (seschöllen) und östl. die Mascarenen (Reunion und Mauritius). Der Westküste sind vorgelagert: im Golf von Guinea (spr. ginea) die Gninea-Jn. (Fernando Poo und St. Thomö) und weiter gegen Sw. die In. St. Helena und Ascension (aszension). Gegenüber dem Kap Verde liegen die kapverdischen In. und nördlich von diesen die eanarischen In., die Madeiragruppe und die von den Portugiesen zu Europa gerechneten Azoren. § 67. Kodenform im allgemeinen. Ganz Afrika bildet ein ungeheures Tafelland von 600—700 m durchschnittlicher Höhe, das sich von 80. allmählich nach Nw. abdacht. Nach Bodenform, Gewäsfern, Klima und Produkten läßt sich die Oberfläche in sieben Landschaften zerlegen: 1. Das südafrikanische Tafelland, 2. das ostafrikanische Seenhochland, 3. das Kongobecken, 4. der Sudan mit den oberen Nillandschaften, *) Der Sues-Kanal, nach zehnjähriger Arbeit 1869 mit beinahe 400 Mill. Mark Kosten vollendet, ist 160 km lang, 8 m tief und 60 bis 100 m breit. Über 4000 Schiffe, Zu '% englische, benutzen ihn jährlich.

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. 40

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 40 — Paviane; unter den Vögeln sind der Strauß und der Ibis, unter den Rep- tilien das Krokodil zu nennen. — An Nutztieren stammen aus Afrika wahr- scheinlich nur der Esel und die Hauskatze; dagegen empfing der Erdteil von außerhalb das Kamel und die europäischen Hanstiere (Rinder, Ziegen und Schafe). 3. Der Hauptteil der Bevölkerung gehört der äthiopischen oder Neger- rasse an (Central- und Südafrika); sie gliedert sich in Sudanneger, Bantu- ueger (Hauptstamm Kaffern) und Hottentotten. Reste der ehemaligen Urbevölkerung Afrikas bilden die Zwergvölker im Innern Hochafrikas, den Urwald durchstreifende Jägerhorden, die mit den Buschmännern Südafrikas verwandt sind. Nördlich von den Sudannegern wohnen zunächst Hamiten und Mischvölker aus Hamiten und Negern (Kopten, Nnbier, Äthiopier, Somal und Galla, die Saharastämme der Teda und Tnareg, Berber und Kabylen, Fulah oder Fellata u. a.). Zwischen ihnen haben sich Angehörige des semitischen Stammes (Araber und Juden) niedergelassen. In der Süd- spitze des Erdteils breitet sich die indoeuropäische Rasse (Holländer oder Buren und Engländer) aus. — Der Religion nach sind die Centralasrikaner meist Heiden, unter denen der Fetischdienst eine wichtige Rolle spielt. In Niederasrika herrscht der Islam, dessen Grenzen durch die Greuel der Sklaven- jagden gekennzeichnet sind. Im 8. und an den Küsten beginnt das Christen- tum sich auszubreiten. I. Das südafrikanische Tafelland/) § 70, Kodenform und Gewkiffer. Das südasrikauische Tafelland reicht von der Südspitze Afrikas, dem Kap der guten Hoffnung, bis znr füdäqnatorialen Wasserscheide, einem Höhenzuge unter 120 südl. Breite. Es wird im W., S. und 0. von Randgebirgen eingefaßt, die sich stufenweise zum Oeeau feukeu. Der südliche Teil des Tafellaudes, das Kapland, steigt vom Meere in drei Terrassen auf, deren oberste die Steppeneinöde der großen Karroo umfaßt (spr. kamt, d. h. hartes Land)/) Nördlich von ihr liegt zu- nächst die vom Oranjeflnß durchfurchte Gras- und Wüstensteppe Kalahari. An diese schließt sich im N. das abflußlose, au Salzsteppen und Sümpfen reiche Becken des Ngamisees, das bis in die Nähe des Sambesi reicht. Der Sambesi entspringt auf der füdäquatorialeu Wasserscheide, bildet die gewaltigen Viktoriafälle (s. Abb. 9) und mündet mit siebenarmigem Delta in den Kanal von Mocambique. *) Entdecker und Erforscher: Bartholome» Diaz und Vasco de Gama (Um- segelnngen des Kaps der guten Hoffnung 1487 und 1497)' David Livingstone (1840—1849>. 2) Gedicht: Löwenritt, von Freiligrath.

3. Die außereuropäischen Erdteile - S. 42

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — Hafenstädte am Süd- und Oftabfall des Tafellandes: 1. Kapstadt an der Tafelbai, Hauptstadt der Kapkolonie mit dem be- dentendsten Handelsverkehr, Ausfuhr von Kapwein, Schafwolle und Kupfer. 2. Port Elisabeth au der Algoabai, zweiter Hafenplatz, größter Woll- und Viehmarkt Südafrikas. 3. Durban (Port Natal), Hafen der Kolonie Natal; durch Eisenbahn mit der landeinwärts gelegenen Hauptstadt Pietermaritzburg verbunden. Deutsch-Südwestafrika. § 76. Die Küsten von Deutsch-Südwestafrika und die hinter ihnen gelegenen Sandzonen sind von abschreckender Öde und Einsamkeit. Die vom Flugsande mit Versandung bedrohten Hafenplätze (Angra Peqnena, d. h. kleine Bai, und die englische Walfischbai) sind vereinsamt und ohne Bedeutung. Hinter den Küsten steigt das Land terrassenförmig zu weiten Hochebenen auf, welche sandig, Wasser- los oder mit salzigen Bitterquellen versehen sind und sich nach 0. zum Kalahari- beckeu senken. Das Klima ist sehr trocken, die Tage sind heiß, die Nächte kühlen sich zeit- weise bis zur Eisbildung ab. Die Pflanzenwelt ist daher eine sehr spärliche und eintönige: auf den Steppen des Hochlandes Gräser, Zwiebel- und Knollen- gewächse, an den Wasserplätzen Akazien, Dornen und Aloes. Von grasfressenden Tieren treten besonders die Antilopen, Giraffen und Zebras, von Raubtieren Leoparden, Hyänen und Schakale auf. Auch der Strauß weidet im Innern. An Metallen sind bisher nur Gold und Kupfer in ziemlich ausgiebigen Lagern entdeckt. Die Bewohner gehören im 8. dem Hottentottenstamme der Nama, in der Mitte den Negerstämmen der Herero und Damara und im N. dem Neger- stamme der Ovambo an. Die Nama leben von Viehzucht und Viehraub, die Herero und Damara sast ganz von der Rinderzucht und die Ovambo, deren Ge- biet das fruchtbarste ist, hauptsächlich vom Ackerbau (Negerhirse und Tabak). Die Ausfuhr beschränkt sich völlig auf Vieh, Wolle und Straußenfedern; die Einfuhr bringt Kleidungsstosse, Gerätschaften und Kolonialwaren. Die größtenteils von den Missionaren begründeten Ansiedelungen gleichen mit ihrer gut angebauten Umgebung Oasen in der Wüste. In Groß-Namaqua- land liegt Angra Pequena (spr. pekena), ein öder Hafenplatz mit einigen Faktoreien. Im Herero- und Damaraland liegen die Missionsstationen Otjim- bingne (gwe), Sitz des Reichskommissars, und Windhoek (Huf), Station der deutscheu Schutztruppe. Ii. Das ostafrikamsche Seenhochland/) § 74. Das ostafrikanische Seenhochland reicht vom unteren Sambesi bis zum roten Meere. Jeuseit der öden Küsteuzouen erheben sich die vul- kauischeu Bergländer des Kilima-Ndscharo (6000 m) und Kenia und i) Erforscher: Livingstone (1866), v. der Decken (1860, 65), Stanley (1875), Peters (1889), Emin Pascha, Stuhlmann, Baumann u. a. Deutsche.

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 44

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 44 — im S. und dem Kilima-Ndscharo im dem indischen Oeean und den großen Seen Nyassa, Tanganyika und Viktoria gelegen. — Englisch ist die Nord- Hälfte von Britisch-Centralafrika; ferner Britifch-Ostafrika, das Ge- biet nördlich von Dentsch-Ostafrika bis zum Jnba (fpr. dfchnba), nebst Uganda im Seengebiete; endlich die Nordküste des Somallandes. — Italien be- sitzt das ganze Osthorn (mit Ausnahme der englischen Somälküste) und die Kolonie Erythräa, ein Küstengebiet am roten Meere; es beansprucht die Schutzherrschaft über Abessiuieu. — Den Franzol'en gehört Obok, ein Gebiet in der Westecke des Golfs von Aden. Hafenplätze des Seenhochlandes: 4. Dar-es-Salz.ni (d. h. Friedensgau), Hauptort und Sitz des Gonver- nenrs von Deutsch-Ostasrika. 5. Bagamoyo, erster Handelshafen des deutschen Schutzgebietes, Aus- gaugspuukt der bedeutendsten zum Seengebiet führenden Karawanenstraßeu. Hafenstädte des Alpenlandes von Abessinien: 6. Zeila, Haupthafen für Südabessinien, Ausfuhr von Straußenfedern, Häuten und Kaffee, letzterer aus der blüheudeu Oase Harar. Zeila ist gleich dem großen Hasen Berbera in englischen Händen. 7. Massaua, Hauptort der erythräischen Kolonie, europäisch aussehende, aber sehr ungesunde Stadt mit bedeutender Ein- und Ausfuhr. Deutsch-Ostafrika. § 77. Dem Ocean zunächst liegt eine breite, teilweise sumpfige Küsten- ebene, welche das ostafrikanische Bergland vom Meere trennt. Das stellenweise noch ganz unbekannte Innere trägt in reichem Wechsel Berg- und Alpenland- schasten neben weiten Hochebenen voll Weiden, Steppen und Wüsten. Von den Flüssen, welche dieses Hochland entwässern, ist nur der nicht sehr tiefe Rnfidji schiffbar. Das Klima ist sehr verschieden. In der Küstenzone ist es nur in unmittel- barer Nähe des Meeres erträglich. Die üppige Pflanzenwelt weist nur wenige Nutzpflanzen (Kokospalme an den Küsten) auf. Die Tierwelt ist reich an Wild und Raubtieren. Von nutzbaren Mineralien ist am Nyassasee gute Steinkohle entdeckt; unweit des Tanganyika liegen bedeutende Salzquellen. Die Bewohner sind Bantnneger oder Mischlinge, welche Ackerbau (Neger- Hirse, Mais, Reis, Hülsenfrüchte, Mangos, Limonen, Melonen) und Viehzucht (Rinder) treiben. Der hervorragendste Stamm sind die Wanjamwesi, die Ge- leitsmänner der Elfenbeinkarawanen nach der Küste und die vorzüglichsten Träger, welche den Landbau fast gänzlich ihren Weibern überlassen. Die Erwerbsquellen der Handelsgesellschaften, der Araber und Jndier bestehen im Plantagenbau und im Handel. Erstem erstreckt sich besonders auf Kaffee, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr und Gewürze. Der Handel beschäftigt sich mit dem Ankauf und der Ausfuhr von Gummi arabicum, Nüssen der Kokos- Palme, Kopal und Kautschuk, Öl und Reis, Bauholz und Elfenbein. Beide Er-

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 46

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 46 — a) Der Kongostaai, ein Gebiet von der vierfachen Größe des deutschen Reiches, umfaßt hier die großen Negerreiche der östlichen Kongomulde. d) portugiesisch ist der südwestliche Teil des Beckens, Portugiesisch- Kongo, und französisch der nordwestliche Teil der Landschaft, Französisch- Kongo. — Die Ansiedelungen der Europäer, Militär- und Forschnngs- stationen, sind unbedeutend. Als wichtigste gilt Leopoldville am Stanley- Pool, Endpunkt der Kongobahn. Iv. Der Sudan/) § 81. Ksdenform und Gewässer. Unter Sudan (d. h. Land der Schwarzen) versteht man die südliche Landmasse Nordafrikas vom atlantischen Ocean bis zum abessinischeu Alpeulaude. Das berg- und hügelreiche Sudan- gebiet wird durch das weite Beckeu des Tsad-Sees, eine inselreiche Süß- Wasserlagune, in zwei Hälften geteilt: den Westsudan, ein fruchtbares Wald-, Savannen- und Kulturland, und den Ostsudan, eine grasreiche, hier und da mit lichtem Wald bestandene Steppe. Im Sw. des Westsudan erhebt sich das Tafelland von West- oder Hochsudan. Auf ihm entspringen der Senegal und der Gambia, welche Senegambien einschließen, und der Niger. Der Niger (Oberlauf Dschüliba, Unterlauf Kowara) nimmt von links den schiffbaren Venne auf und bildet mit diesem eine große Wasserstraße, die in das Herz des Sudan, die Tsad- See-Läuder, führt. Mit sumpfigem Delta mündet er in den Golf von Guinea. Der Gstsndau euthält im W. das Flußgebiet des Schari (zum Tsad- See), im 0. die Mulde des Nil (s. § 74). Nach seinem Eintritt in den Sudan breitet der Nil sich zu weiten Sumpfflächen mit dichten Rohr> und Papyrusdickichteu aus. Von links nimmt er den auf der nordäquatorialen Wasserscheide entspringenden Bahr el-Gasal (d. h. Gazellennil) aus und erhält vou hier ab den Namen Bahr el-Abjad. Bei Chartnm vereinigt er sich mit dem Bahr el-Asrak. § 82. Erwerbsquellen. Ackerbau (Hirse, Mais, Sesam, Erdnüsse, Tabak) und ausgedehnte Viehzucht (besonders Rinder) bilden die Gruud- lagen des Erwerbs. Dazu tritt bei vielen Völkerschaften (z. B. den menscheu- fressenden Niam-Niam und Mangbattn nördlich vom Kongobecken und den Obernilstämmen) ein ausgebildetes Handwerk (Kupfer- und Eisenwaren, Thon- und Flechtwaren, Holzschnitzereien). Ausgedehnter und vielseitiger Handel wird mit Sklaven, Baumwollstoffen, Salz, Lederwaren, Thongefäßen und Forscher: Barth (1853), Rohlfs (1866), Nachtigal (1873), Junker (1875—82, 1889), Flegel (1878—83). sämtlich Deutsche, und der Franzose Binger (1888).

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 48

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 48 — V. Die Guineaküsten. § 84. Kodenfsrw mtfc Gewässer. Als Guineaküsten bezeichnet man die fruchtbaren Küstenstriche am Golf von Guinea (s. Abb. 13). Der gewaltige Gebirgsstock des Kamerun teilt die Landschaft in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Nord- oder Oberguinea, der Südabfall des Tafellandes von Westsudan, ist meist Flachland mit wenigen guten Häfen. Die nicht unbedeutenden Flüsse münden zum Teil in Lagunen, die zur Trockenzeit ver- sumpfen. Man unterscheidet in Oberguinea folgende Küstenstrecken: Sierra- Leoneküste, Pfefferküste, Elfenbein- oder Zahnküste, Goldküste und Sklavenküste. — Süd- oder Niederguinea besteht ans dem terrassen- förmigen Westabfall des Kongobeckens mit vorgelagerten Flachküsten, zu denen die Flüsse in Katarakten herabstürzen. Welche großen afrikanischen Ströme haben ihr Mündungsgebiet in Ober- und Niedergninea? § 85. Erwerbsquellen. Der vielfach in Plantagen betriebene Boden- bau liefert gute Erträge an Mais, Bananen, Erdnüssen, Jams, Melonen, Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Reis, Ölpalmsrüchten. Die Mineral- ausbeute (Salz, Metalle) ist gering. An einheimischen Gewerben blühen bei einigen Völkerschaften Metallverarbeitung und Töpferei. Der Handel besteht in der Ausfuhr von Palmöl, Palm- und Kokosnüssen, Elfenbein, Goldstaub, Gummi, Kautschuk und Hölzern und in der Einfuhr von bäum- wollenen Kleidungsstücken, Gerätschaften, Waffen und Spirituosen. Mehrere Bahnlinien vou der Küste in das Innere sind im Bau begriffen. § 86. Staaken und Städte. Politisch gliedert sich die Küste iu einen unabhängigen Staat (Republik Liberia) und portugiesische, französische, englische und deutsche Besitzungen. a) Die Negerrepublik Liberia wurde von freigelassenen nordamerikanischen Schwarzen gegründet (Hauptstadt Monrovia). b) Die Portugiesen besitzen Portngiesisch-Gninea im äußersteu Westeu Oberguineas und die Küste von Portngiesisch-Kongo oderangola (s. §80). — Den Franzosen gehört Französisch-Guinea (Nordhälfte der Sierra- Leoneküste), die Zahnküste, das ehemalige Königreich Dahome (Hauptstadt Abome) und das Küstengebiet von Französisch-Kongo. — Die Engländer besitzen die Kolonie Sierra-Leone, die Goldküste, Lagos mit Jorüba und das Gebiet zu beiden Seiten des Nigerdeltas. — Dem deutschen Reiche gehören die Kolonien Togo und Kamerun. Hafenstädte und Regierungssitze Oberguineas: 12. Freetown (sritann), Hauptstadt des englischen Sierra-Leone.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 50

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 50 — Zahet (b. h. Flachland) enthält zahlreiche, meist trockene Flußbetten (Wadis) und Gebirgsthäler, in denen zeitweise reiche Vegetation herrscht. Die östliche Wüste oder Hammada ist steinig, Wasser- und vegetationslos. Am Gestade des Mittelmeeres ragt das Plateau von Barka auf. Südlich vou ihm liegen unter dem Meeresspiegel große Oasengebiete. Den Osten der Wüstentafel durchfurcht der Nil', der längste Strom Afrikas (fast 6000 km). Sein Mittellauf bildet fechs Katarakte. Der Unter- lauf durchfließt das regenlose Ägypten, das er infolge der tropischen Regen- güsse alljährlich überschwemmt und mit einer fruchtbaren Schlammdecke ver- sieht. Bei Kairo beginnt die Deltabildung des Nil (Mündungen von Rosette und Damiette). Verfolge (nach §§ 74 und 81) den Lanf des Nil von den Quellen bis zur Mündung! § 89, Erwerbsquellen. Der Bodenbau liefert im Nilthale Baum- wolle, Zuckerrohr, Reis, Weizeu, Hanf und Datteln; die Viehzucht erstreckt sich auf Kamele, Rinder, Schafe und Strauße. Für die Wüstenstämme der Sahara bilden Kamel und Dattelpalme die Gruudbedingnngen des Lebens. Der Bergbau liefert Alauu, Natron, Salz, Salpeter, Schwefel und Petro- leuin; im roten Meere werden Korallen und Schwämme gefischt. Industrie ist fast nur in Ägypten vorhanden, wo Seide und Baumwolle verarbeitet wird. Zur Ausfuhr gelangen Getreide, Datteln, Hülsenfrüchte, Oliven, Natron, Halfagras, sowie Elsenbein und Straußenfedern aus Jnnerafrika. Eingeführt werden europäische Judustrieartikel. § 90. Staaten und Städte. Politisch wird die Wüstentafel ein- geteilt in die Gebiete der unabhängigen Wüstenstämme (Tuareg und Teda), türkische Tribut- und Vasallenstaaten (Tripolis, Ägypten), französische und spauische Besitzungen. a) Die freien Stämme der Tuareg im W. und der Teda oder Tebn im 0. der Wüste stehen unter Häuptlingen, deren Würde erblich ist. d) Das Vilajet Tripolis nebst Varka, von einem türkischen Pascha regiert, liegt an der Einbuchtung der beiden Syrten. Die fruchtbare Oasenlandschaft Fessan (Hauptstadt Mursuk) ist von Tripolis abhängig. — Ägwten ist ein unter englischem Einflüsse stehender Vasallenstaat der Türkei, dessen Herrscher den Titel Khedive führt. e) Frankreich besitzt den Küstenstrich nördl. von Senegambien bis zum Kap Blaueo und den auf die Wüstentafel reichenden südlichen Teil Algeriens; es beansprucht die ganze westliche Sahara. — Zu Spanien gehört die Küste vom Kap Blaneo bis Marokko.

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 51

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — Städte am Nordrande der Wüftentafel: 17. Tripoli, befestigter Handelshafen, Residenz des Pascha, Ausgangs- punkt der zum Sudan führenden Karawanenstraßen. 18. Alexandria, Haupthafen Ägyptens für den auswärtigen Handel, mit dem Nil durch einen Kanal verbunden, Ausfuhr von Baumwolle, Ge- treide, Zucker. 19. Kairo (spr. fairo, d. h. die Siegreiche), Hauptstadt Ägyptens und Residenz des Khedive, größte und schönste Stadt Afrikas, mit schönen Mo- scheen, berühmter mohammedanischer Hochschule und einem Museum ägyptischer Altertümer. Mittelpunkt des Handels mit Landesprodukten, mit Bazaren, in denen die Schätze dreier Erdteile aufgespeichert sind. — Bahnverbindung nach Alexandria, Snes und Sint. Vii. Das Masgebiet. § 91. Kodenform und Gewässer. Das Atlasgebiet, der Nordwesten des afrikanischen Kontinents, besteht im W. aus dem hohen oder marokkanischen Ätlas, dessen Ketten fruchtbare Läugeuthäler einschließen, im 0. aus der Hoch- ebene der Schotts, d. h. der Salzsümpfe, einem 1000 in hohen Steppenplateau. Die zum Mittelmeer fließenden Gewässer befruchten den gewöhnlich als „Tell" (d. h. fruchtbare Erde) bezeichneten Küstensaum. § 92. Erwerbsquellen. Der trotz aller Vernachlässigung fruchtbare Boden liefert Getreidearten, Hülsenfrüchte, Oliven, Datteln, Mandeln, Tabak, Wein und Obst. Viehzucht wird besonders von den nomadisierenden Arabern betrieben (Pferde, Kamele, Fettschwanzschafe, Ziegen). Die Bodenschätze der Landschaft umfassen beinahe alle Metalle. Die Kleinindustrie liefert Leder und Lederwaren, kunstreiche Schmiedearbeiten, Flechtwerk, Gewebe (rote Kopf- bedecknngen oder Fes). Zur Ausfuhr gelangen Metalle, Wolle, Straußeu- federn, Datteln und Mandeln, Olivenöl, Wein, Lederwaren und Teppiche; die Einfuhr bringt Banmwoll-, Seiden- und Tuchstoffe, Eisen- und Kolonial- waren. 93. Staaten und Städte. Politisch umsaßt die Landschaft ein unabhängiges Sultanat (Marokko) und französische und spanische Besitzungen. a) Das absolute Kaiserreich Marokko wird von einem Sultan regiert. b) Französisch ist Algerien nebst Tunis. Algerien wird von einem Generalgonvernenr verwaltet; Tunis ist französischer Schutzstaat und wird von einem Bey regiert, der dem Namen nach türkischer Vasall ist. — Spanien besitzt an der marokkanischen Küste die sog. Presidios. 4*

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 53

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 53 — besitzt Mauritius, die Amirauten und Seychellen, Sokotra und Perim im indischen, St. Helenas und Aseension im atlantischen Ocean. Unter englischem Protektorate steht das Sultanat Sansibar. — Den Spaniern gehören die cauarischen In., Fernando Poo und Auuobon. — Portu- giesisch sind die kapverdischen In. und die Guineainseln Sao Thomö und Prinzeninsel. Hafen- und Residenzstädte der Inseln des indischen Oceans: 24. Sansibar, Residenz des Sultans und Hanptstapelplatz des Handels an der Ostküste Afrikas; Ausrüstungsort für die ostafrikanischen Handels- karawanen, belebt von einem bunten, vielsprachigen Völkergewimmel. 25. Antananarivo auf Madagaskar, Residenz der Königin. 26. Tamatave, natürliche Eingangspforte Madagaskars, Haupthandels- Hafen mit bedeutender Ausfuhr von Rindern, Häuten, Kautschuk, Wachs, Kaffee und Einfuhr von Geweben, Flinten, Töpferwaren, Salz. § 97. Aufgaben und Bergleiche. I. Mer!ie' Afrika, der drittgrößte Erdteil, steht auch nach Einwohnerzahl und Durchschnittsbevölkerung unter den Erdteilen an dritter Stelle; es besitzt drei Riesenströme, die drittgrößte Insel und den drittgrößten See der Erde. — Gieb Namen und Lage dieser geographischen Objekte an! Ii. Vergleiche Nil und Niger: a) nach ihrer Entdeckungsgeschichte (Mündungen zuerst, Quellen zuletzt bekannt), b) nach ihrer Lage (Hauptstromsysteme des 0. und W. Nordafrikas), c) nach ihrem Ursprung (mehrere Quellflüsse), d) nach der Beschaffenheit ihres Laufes (verschiedene Namen für Ober- und Unterlauf, Teilung und Jnfelbildung, Katarakte, Überschwemmungen, gleich große Deltas), e) nach ihrem Wert für die afrikanische Kultur (Userreiche: Äquatoria, Ägypten - Fulbestaaten, Joruba; Handelscentra: Omdurman, Kairo, Alexandria — Timbuktu)! Iii. Grdne die afrikanischen Besitzungen der europäischen Mächte: England, Frank- reich, Spanien, Portugal, Italien, Türkei und deutsches Reich, und zwar a) den Kolonialbesitz, b) die Schutzstaaten! ') Hier der Pachthof Longwood, in dem Napoleon I. 1821 als Verbannter starb.

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 30

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Wein, Orangen, Johannisbrot, Tabak, im 8. berühmten Kaffee (Mocha) und Spezereien (Weihrauch, Balsam, Myrrhen, Gummi) hervor. Die Viehzucht in den Wüsten und Oasen liefert die berühmten arabischen Rosse, Kamele, Esel und Schafe. An Mineralien werden Salz, Asphalt und iu Arabien Edelsteine (Rubin, Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und Perlen gefischt. Die Industrie ist unbedeutend. Der von Engländern) Juden und Arabern betriebene Handel führt Datteln, Feigen, Kaffee und Spezereien, Perlen und Straußenfedern aus, Lebensmittel und europäische Jndnstrieerzengnisse, besonders Baumwollstoffe, ein. § 52. Staaten und Städte. Politisch zerfällt das Tafelland in fünf selbständige Staaten, darunter die von einer fanatischen Mohammedanersekte bewohnte Berglandschaft Nedfchd (Hauptstadt Riad) und das uuter englischem Einflnfse stehende Sultanat Oman (Hauptstadt Maskat) und türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien und Türkisch-Arabien (Hedsckm, Jemen), den Engländern die Hi. Aden. Randftädte des syrischen Tafellandes: 34. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, das „Auge des Orients," Hauptstadt Syriens, zweite Handels- und Industriestadt der Levaute (Shawls, Seidenstoffe, Waffen, Rosenwasser), in einer reich bewässerten Palmenoase. — Hafenstadt von Damaskus ist Beirut, die wichtigste Seestadt Syriens^). 35. Jerusalem, am Fuße des Ölberges, vou Mohammedanern, Juden, römische und griechisch-katholischen Christen (Armeniern) in getrennten Stadt- vierteln bewohnt. Im Innern der engen, uusaubern Stadt die Grabeskirche und die auf der Tempelstätte erbaute Moschee Omars. — Jerusalems Hafeu ist das durch eine Eisenbahn mit ihm verbundene Jasa oder Joppe, Landnngs- platz der Pilger. Randftädte des arabischen Tafellandes: 36. Medina, zweite heilige Stadt des Islam und Wallfahrtsort der Mohammedaner mit der Grabstätte des Propheten. 37. Mekka, Geburtsort Mohammeds und Hauptheiligtum des Islam mit der Kaaba (s. Abb. 3). — Der Hafen Mekkas ist Dfchidda, Landnngs- statte der Pilger, Handelsplatz mit Spezereien, Datteln, Straußenfedern. 38. Aden, das „Gibraltar des Orients," stark befestigt, Kohlenstation für Jndienfahrer und ein Hauptmarkt Arabiens und der afrikanischen Gegen- küste. Ausfuhr von Kaffee, Gummi, Tabak, Straußenfedern. *) Hier lagen an der Mittelmeerküste im Altertum die berühmtesten Städte Phöniciens, Tyrus und Sidon.
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TM Hauptwörter (200)200

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