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1. Theil 3 - S. 70

1880 - Stuttgart : Heitz
70 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Holbein, wurden aber nun kalt abgefertigt. Auch diesmal reiste er wieder ohne Frau und Kinder ab. Daß er lieber ohne jene lebte, war natürlich, und die Kinder konnte er, der fast immer außer dem Hause arbeitete, nicht beaufsichtigen. Da er aber noch immer ein Bürger von Basel war und ein solcher nicht ohne Erlaubniß des Rathes abwesend sein durfte, so erhielt er nur auf einige Jahre Urlaub. Wie sehr man jetzt seinen Werth in Basel zu schätzen wußte, geht daraus hervor, daß ihm der Rath 50 Gulden Wartegeld aussetzte und außerdem seiner Frau alle Jahre 40 Gulden zahlte. Dennoch blieb er in London und hat Basel nur noch zweimal auf kurze Zeit besucht. Auch nach Heinrichs Viii. 1547 erfolgtem Tode stand Holbein bei seinem Sohne und Nachfolger Eduard Vi. in großen Gnaden. Ms dieser aber schon nach 6 Jahren starb und die katholische Maria, Heinrichs älteste Tochter, Königin wurde, die alle, welche nicht Katholiken waren, haßte, scheint er sich mehr vom Hofe zurückgezogen zu haben; denn er war der Reformation zugethan. Er starb endlich 1554 in London an der Pest, 56 Jahre alt. 91. Zwingli und Calvin. — Die Bartholomäusnacht, 1572. Zu derselben Zeit, als Kaiser Karl V. in Deutschland, Spanien und Neapel herrschte, war in Frankreich sein erbitterter Feind, Franz I., König (1515—47). Unter ihm lebte der berühmte Ritter Bayard, den man den Ritter ohne Furcht und ohne Tadel nannte, von dessen Thaten zu erzählen hier aber der Raum fehlt. Schon unter Franz war die neue Lehre nach und nach aus der Schweiz nach Frankreich gekommen. In der Schweiz nämlich waren, mit Luther fast zu gleicher Zeit, zwei treffliche Männer, Zwingli in Zürich und Calvin in Genf, darauf gekommen, die Christen zu der einfachen Lehre unseres Heilandes zurückzuführen und dasjenige aus unserer Religion zu verbannen, was erst nach und nach durch Menschenwerk hineingebracht war. Beide waren, wie Luther, durch das Lesen der Bibel darauf geleitet worden und hatten, wie er, mancherlei Verfolgungen ausstehen müssen. Die Lehre dieser beiden Männer stimmte ziemlich überein und ihre Anhänger wurden nachmals Reformirte genannt. Man merke sich von beiden berühmten Männern Folgendes:

2. Theil 2 - S. 202

1880 - Stuttgart : Heitz
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen. Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.

3. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 157

1877 - Stuttgart : Heitz
Aus einem tiefen, schattigen Hintergründe, einer Tapete von grünem Damast ähnlich, trat der in wunderbarer Wahrheit aufgefaßte Kopf der Königin hervor. Das hellbraune Haar war frei weggehoben, und zeigte die ganze Schönheit der königlichen Slirn. Die lichtvollste Freiheit der Ge- danken schien diese schöne Wölbung selbst gebildet zu haben, und das glän- zende Licht, das von Innen aus diese reine Form zu durchdringen schien, hätte auch ohne den Ausspruch dreier Kronen sie zur geistigen Beherrscherin ihrer Zeit erhoben. Von den seinen, leicht eingedruckten Schläfen bildete sich der Contur des zarten Kopses im reinsten Oval, bis zu dem vollen jugendlichen Kinn, über dem mit allen Grazien der schön gewölbte Mund die holde Mähre von ihren Scherzen, ihrem seinen Witze zu erzählen schien. In den vollen, leicht gefärbten Wangen ruhte der seine Ansang eines zarten Grübchens, geschaffen, um ihres Lebens Liebesglück und Schmerzen zu verrathen. Ihr waren zuerst die Augen verliehen, die, seitdem ein Erbtheil ihres unglücklichen Stammes, mit einem Zauber jeden zu fesseln wußten, aus wen sie einmal in Liebe sich geheftet. Unter einer kaum merklichen Wölbung der seinen Augenbrauen ruhten weit und schön geschnitten die großen braunen Augen, die klar und tief den hohen Geist, der ihnen inne wohnte, von Lieb' und Sehnsucht halb bezwungen, zeigten. Sie schienen wider Willen der hohen Abkunft von Mißgeschick zu reden, und die langen schwarzen Wimpern hingen auch beim vollsten Aus- blick wie ein leichter Trauerschleier um den vollen Glanz. Dazwischen hob sich an der Stirn breit und voll die seine griechische Nase, und verstärkte mit ihrer edeln, festen Form den hohen geistigen Aus- druck ihrer Züge. Ihr wunderschönes braunes Haar war ohne Schmuck der Königin, sich selbst in seiner seltenen Fülle die Krone flechtend, doch zeigte es unverdeckt in einem hohen Spitzkragen die runde, schlanke Säule des Halses, aus welcher der Kops so leicht und zierlich ruhte, daß beide je zu trennen, nur ein Barbar zu denken wagen konnte. Hier hörte das Bildniß aus; leicht in den Schulterlinien war ein schwarzes Sammetkleid angegeben, das unter dem Kragen mit einem in Brillanten eingelegten rothen Steinp befestigt war. Ungezählt entflohn die Augenblicke vor diesem Bilde, und das innerste geheimste Leben Richmond's trat hervor, und ließ sich nicht mehr zur Rechen- schaft ziehen vor dem Geiste der Ueberlegung, der fragend, ja mißbilligend es anschaute. Es war da! und hatte sich zum sichersten Bewußtsein in diesen Augenblicken aufgeschwungen; es lebte! und sein Leben ward einge- standene Wonne. Still und mit Rührung gelobte sich Richmond, der Welt, dem rohen Vertrauen der Menschen ewig verhüllt, wollte er selbst nimmer- mehr mit diesem Gefühle hadern, sondern es hoch halten. Eine kleine glück- selige Insel sollte es in ihm fortan bilden, aus der er landen wollte, aus der Wirklichkeit verschlagen. So sich jugendlich überspannend, störte es ihn nicht, Gesang und Harsen- ton vom Altan her zu hören. Die schönen vollen Frauentöne, das kunst-
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