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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 54

1888 - Habelschwerdt : Franke
54 а) durch die Übertragung der Satrapieen teils an Macedonier, teils au erprobte Einheimische; d) durch die Einführung des persischen Hofzeremoniells; c) durch die Beförderung von Wechselheiraten; d) durch die Anlage zahlreicher Kolonieen in den östlichen Ländern; б) dadurch, daß er 30000 vornehme junge Perser in griechischer Bildung unterweisen ließ. 3. Der indische Feldzug, 327—325. a) Veranlassung. aa) Alexander strebte, nachdem er die Grenzen des persischen Reiches erreicht hatte, danach, König von ganz Asien zu werden, dessen oceanischen Grenzen er schon nahe zu sein glaubte; bb) er wollte durch einen neuen Feldzug die innere Unzufriedenheit ablenken, die sich unter den maeedonischen Großen bereits kundgab. Namentlich erregte die Gleichstellung des iranischen Adels mit dem maeedonischen und das persische Hofzeremoniell Widerspruch. Opfer dieses Konflikts waren: Philotas, Parmeuio, sein verdientester Feldherr, und Klitns. b) Der Feldzug. Nach umfassenden Rüstungen trat Alexander in Verbindung mit dem indischen Fürsten Teiles und schlug dann den Gegner desselben, Porus, am Hydaspes (Elefantenschlacht). Der Sieger schloß Freundschaft mit dem an Seelengröße ihm ebenbürtigen Gegner und ließ ihm wie dem Tagles sein Land als Vasallenstaat. Als Alexander auch noch die Ganges-länder erobern wollte, verweigerte das Heer am Hyphasis den Weitermarsch, und Alexander entschloß sich zur Umkehr. 4. Rückkehr und Tod, 325—323. Er zog den Indus hinab und dann mit dem Landheer durch Gedrosien und Karmanien, während Nearchns die Flotte führte. In Susa angekommen, hielt er eine glänzende Reichsversammlung und entfaltete nun eine planmäßige Regententhätigkeit. Als Einheitsmittel für die Völker des Morgen-nnd Abendlandes sah er besonders das Heer an, das er durch Barbaren ergänzte. Den Verkehr begünstigte er durch Anlegung von Straßen, durch Hafeubauteu und Städtegründungen. Gesandte aller Völker erschienen bei ihm zur Huldigung. Mitten in dieser aufregenden Thätigkeit ereilte ihn der Tod, 323.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 72

1888 - Habelschwerdt : Franke
* * ' 72 Sizilien gegen die Karthager gekämpft hatte, riefen ihn die Tarentiner wieder nach Italien. Aber jetzt wurde er bei Bene-ventnm vom Konsul M. Kurius Dentatus geschlagen, und erging nach (Griechenland zurück. e) Folgen. Tarent ergab sich. Auch die Samniter, Lukauer und Bruttier mußten endgültig Roms Herrschaft anerkennen. Im Jahre 266 war Italien vom Rubiko bis zur Südspitze im Besitze Roms. Verhältnis Worns zu den besiegten Bökkern. Die Römer lösten die staatlichen Verbände in den eroberten Ländern ans und fügten die einzelnen Gemeinden mit verschiedenem Maß von Rechten und Freiheiten ihrem Staatsorganismus ein. Auf diese Weise wurden die abhängigen Gemeinden in ihren Interessen von einander getrennt gemäß dem Grundsätze Roms: Divide et impera! (Teile und herrsche!) Dem herrschenden Einflüsse auf die Unterworfenen dienten: 1. Die Anlage von Heerstraßen. Die wichtigsten waren: a) die Via Appia (nach Kapna und Brnndisinm)-; b) die Via Flaminia (nach dem Metanrns); c) die Via Ämilia (nach Placentia). 2. Die Gründung von Kolonieen. Der Zweck derselben war vorzüglich die militärische Sicherung eines Ortes. Sie wurden aus Römern und Latinern gegründet. Der Unterschied zwischen letzteren und den unterworfenen Völkern war bald so groß, daß jene dazu benutzt werden konnten, diese in Schranken zu halten. Zweiter Abschnitt. Die Zeit dee pxxxxxfdjexx Keiege, 264—133. Der erste punische Krieg, 264—241. 1. Vorgeschichte Karthagos. Karthago, 814 von Phönizien aus gegründet, hatte sein Gebiet nicht bloß in Afrika erweitert, sondern beherrschte auch das westliche Mittelmeer. Es hatte Besitzungen auf Sardinien, Korsika, in Spanien und an der Süd- und Westküste Siziliens. Hier mußten die Karthager in Berührung mit den Römern kommen, die nach der Eroberung von Italien nach dieser Insel strebten.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 382

1888 - Habelschwerdt : Franke
382 hindert Anleihen aufzunehmen, erhalten hatte, stand Ägypten vor dem Bankerott. Daher setzten England und Frankreich zur Wahrung ihrer Interessen eine Finanzkontrolle ein. Dagegen erhob sich aber eine ägyptisch-nationale Partei, an deren Spitze der Oberstleutnant Arabi stand, der nach der Absetzung Ismails (1879) unter dessen Sohne Tewfik Pascha Kriegsminister wurde. Bei seiner auf Befehl der Westmächte erfolgten Entlassung entstand in Alexandrien ein Aufruhr, 1882, und England ließ durch den General Seymour die Stadt beschießen. Arabi wurde geschlagen und nach Ceylon verbannt. England übernahm nun die innere Ordnung und den ferneren Schutz des Landes. 8. Während des vorigen Krieges hatte im Sudan eine religiös-poli-tische Bewegung um sich gegriffen, an deren Spitze ein Fanatiker stand, der sich Mahdi, d. i. Führer, nannte und vom Volke wie ein Prophet verehrt wurde. Die ägyptischen Provinzen im Sudan schlossen sich ihm gern an, und schon näherte er sich dem eigentlichen Ägypten. England, das sich der Verpflichtung, für die Sicherheit Ägyptens einzustehen, nicht gut entziehen konnte, sandte den General Gordon nach dem Herde des Aufstandes, der Khartum zum Ausgangspunkte seiner Unternehmungen machte. Aber weder versöhnliche Schritte Gordons (Gestattung des Sklavenhandels), noch seine Ausfälle konnten die feindliche Bewegung hemmen. Er wurde in Khartum eingeschlossen, und als am 28. Januar 1885 die Expedition des Generals Wolseley vor der Stadt ankam, war sie seit 2 Tagen im Besitze des Mahdi. Gordon hatte im Kampfe seinen Tod gefunden. B. Die im Inner«, auf welche die Lehren des schottischen Nationalökonomen Adam Smith (1723 — 1790) nicht ohne Einfluß waren, richtet sich vorzüglich auf Maßregeln, die für das wirtschaftliche Gedeihen des Volkes hohe Bedeutung hatten (Abschaffung der Kornzölle, wofür John Cobden agitierte, Abschaffung der Navigationsakte, Einführung der Einkommensteuer, Hebung des Volksschulwesens, Förderung der Verkehrsanstalten und des Versicherungswesens). Irland. Gefährlich für England waren die Zustände in Irland (siehe S. 218). Der nationale und religiöse Gegensatz zwischen der irischen und englischen Bevölkerung war seit den Zeiten Elisabeths durch Gewaltmaßregeln des englischen Parlaments verschärft worden. Massenhaft wurde irisches Land konfisziert und an Protestanten verteilt; besondere Strafgesetze gegen die Katholiken wurden erlassen, der katholische Unterricht und öffentliche Kultus verboten. Die Unzufriedenheit der Iren äußerte sich in wiederholten Aufständen, und gegen die im Dienste der englischen Regierung stehenden „Orangenmänner," eine protestantische Verbindung, entstanden Verbindungen der Iren, wie die „weißen Burschen" und die „Bandmänner." Die Nachricht von den Freiheitskämpfen in Amerika und die französische Revolution veranlaßten neue Bewegungen, und die Regierung versuchte 1801 durch eine Verschmelzung des irischen Parlaments mit dein englischen die Revolutionsgelüste niederzuhalten. Aber die von Pitt in Aussicht gestellte Emanzipation der Katholiken nahm

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 219

1888 - Habelschwerdt : Franke
219 Druck seiner Regierung erregte Unzufriedenheit und ertötete das geistige Leben des Volkes. A. Z>er Aöfass der Niederlande. Die erste Auflehnung gegen den Absolutismus Philipps Ii. ging von den Niederlanden aus. 1. Zustand der Niederlande. Dieselben bestanden damals aus 17 Provinzen, die von einem Generalstatthalter vermaltet wurden. Die einzelnen Provinzen hatten eigene Verfassungen und sandten in die Landesoer-tretung ihre Stände. Die wichtigste Regierungsbehörde war der Staatsrat zu Brüssel. Die Niederlande waren durch Handel und Industrie das reichste Land der Welt geworden. Neben Fleiß und Betriebsamkeit kennzeichnet die Niederländer namentlich der Sinn für geistige Bildung, Freiheitsstolz und Frohsinn. In politischer Beziehung gehörten die Niederländer früher zu Deutschland, und zwar zum burgundischen Kreise. Karl V. aber hatte ihre Trennung von Deutschland angebahnt, indem er sie zu einem Kronlande des habsburgischen Hauses machte, an Spanien verwies und die nationale Abneigung der Niederländer gegen die Spanier hierbei nicht berücksichtigte. Der verschlossene, ernste Philipp Ii. konnte sich bei dem Volke nicht beliebt machen. 2. Ursachen des Abfalls. Der Widerstand gegen die spanische Herrschaft ging vom hohen Adel aus und verbreitete sich allmählich über die Städte und das Land. Die Führer des Adels waren Wilhelm Gras von Nassau-Oranien (Taciturnus), ein Mann, der mit Energie eine berechnende Schlauheit verband, und Lamoral Graf von Egmont, durch sein leutseliges Wesen der Liebling des Volkes. In den Beweggründen ihrer Opposition vermischten sich politische und religiöse Bestrebungen: a) die spanische Besatzung des Landes widersprach den Landesprivilegien; b) der Adel strebte nach größerer Teilnahme an der Regierung, die unter der Statthalterin Margareta von Granoella, Bischof von Arms, säst willkürlich geleitet wurde und den Staatsrat, dessen Mitglieder die Adligen waren, verdunkelte; c) der Plan einer neuen Diözesaneinteilnng fand Widerspruch; d) die Regierung wollte dem Weitergreifen des Protestantismus durch die Einführung der Inquisition steuern. 3. Der Kampf bis zur Utrechter Union. Seit dem Jahre 1559 ließ Philipp Ii. die Niederlande durch Statthalter verwalten. a) Margareta von Parma, 1559—1567, eine Halbschwester Philipps. Um die Aufhebung der Inquisition durchzusetzen, vereinigte sich ein Teil des Adels in dem Kompromiß zu Breda und überreichte der Statthalter in eine Bittschrift zu Brüssel, 1566. Die spöttische Äußerung eines Mitgliedes des Staatsrates gab die Veranlassung, daß sich die Partei der Bittsteller Geusen nannte. Eine scheinbare Ermäßigung der Bestimmungen gegen die Protestanten konnte die Antragsteller nicht befriedigen. Überall nahm die Aufregung zu, und in Flandern brachen Kirchen- und Bilderstürme aus. Die Statthalterin schloß mit den

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 296

1888 - Habelschwerdt : Franke
296 und Prämien unterstützt (Leinenindustrie in Schlesien, Tuchfabriken, Spinnereien, Kattundruckereien, Porzellanfabrik in Berlin). c) Um die Industrie zu schützen, legte er hohe Zölle auf die Einfuhr fremder Industrie-Erzeugnisse und verbot die Ausfuhr von Rohprodukten (Merkantilsystem). d) Zur Erleichterung des Geldverkehrs wurde die Bank in Berlin gegründet. e) Den überseeischen Handel förderte die Seehandlung in Berlin. f) Um dem Binnenhandel bequeme Wege zu schaffen, wurde der Plaueufche, Finow- und Bromberger Kanal angelegt. D. Ackerbau. Für den Ackerbau hatten die Kriege die verderblichsten Folgen durch die Entvölkerung und Verwilderung der Gegenden und die Verarmung der Bewohner gehabt. Diese Schäden suchte der Köuig zu mildern a) durch Verteilung von Getreide, Mehl, Haser, Pferden und Geld an die verarmten Landbesitzer, b) durch Heranziehung ländlicher Arbeiter und Ansiedelung vou Kolonisten, c) durch den Wiederaufbau eingeäscherter Orte (Friedrich hat 500 neue Dörfer gegründet und 50 000 Kolonistenfamilien angesiedelt), d) durch Erleichterung des Frondienstes der Bauern. Er hat ferner den Oder-, Wartha- und Netzebrnch entwässert und eine Kredit-Anstalt für den Adel gegründet. E. Rechtswesen. Die Mängel des damaligen Rechtswescns lagen weniger in den geltenden Bestimmungen des bürgerlichen Rechts, als vielmehr in der Rechtspflege, welche Personen, die der Bestechung nicht unzugänglich waren, anvertraut war. Entscheidend für die Verbesserung des Gerichtswesens war es, daß der König vom Kaiser die unbedingte Gerichtsbarkeit in seinem Staate (Privilegium de non appellando) erhielt und in dem Minister Coceeji einen befähigten Reformator hatte. Die Coecejifche Reform erstreckte sich auf die Umbildung der Richterkollegien, die Art des Verfahrens und die Gesetzgebung selbst. Eine in den Augen des Königs ungerechte Entscheidung (im Arnoldschen Prozesse) war die Veranlassung, eine neue Verbesserung der

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 146

1888 - Habelschwerdt : Franke
146 e) Auch die bloße Veränderungslust hat viele zu dem Zuge in die weite Ferne verleitet. C. Nähere Veranlassung des 1. Kreuzzuges. Der Einsiedler-Peter von Annens schilderte auf einer Reise durch Frankreich und Deutschland die Leiden, welche die Pilger in Jerusalem von den Türken zu erdulden hatten und predigte den Kampf gegen die Ungläubigen. Der thatkräftige Papst Urban Ii. berief nach Piacenza und Klermont Kirchenversammlungen, 1095, auf denen er eine zahlreiche Volksmenge für deu heiligen Kampf begeisterte. Von dem Abzeichen, einem roten Kreuze auf der rechten Schulter, erhielten die Teilnehmer den Namen Kreuzfahrer. Die Kirche gab neben der Idee zu deu Kreuzzügen häufig auch die Mittel, nahm die Gelübde ab, stellte die Pilger unter ihren Schutz und versündigte in der Heimat den Gottesfrieden. 3. Werlauf des 1. Kreuzzuges. A. Die Führer. Nachdem schon im Jahre 1096 Scharen von Proletariern, die vom Adel nicht geführt sein wollten, ausgezogen, aber in Ungarn zusammengehauen worden waren, setzte sich im folgenden Jahre das Hauptheer, an 600000 Mann stark, in Bewegung. Die hervorragendsten Führer desselben, die namentlich der französischen und normannischen Ritterschaft angehörten, waren: Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-Lothringm, feine Brüder Balduin und Eustach, Herzog Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Gras Bohemund von Tarent, der Sohn Robert Guiskards, Tankred, der Neffe des vorigen. B. Die Hauptdaten des 1. Kreuzzuges sind folgende: a) Auf verschiedenen Wegen, teils an der Donaustraße entlang, teils zu Schiffe, wurde Konstantinopel als gemeinsames Ziel erstrebt. b) Der griechische Kaiser Alexius, der die kriegerische Bewegung zu seinen Zwecken auszubeuten suchte, versprach nur unter der Bedingung Unterstützung, daß die Kreuzfahrer für alle zu erobernden Gebiete ihm den Lehnseid leisteten. c) Zuerst wurde Nicäa erobert und dem griechischen Kaiser überlassen. d) Hieraus erfocht das Heer einen glänzenden Sieg bei Dorylänm über den Emir von Jkonium. e) Der Mangel eines einheitlichen Kriegsplanes hatte zur Folge, daß die Führer sich trennten und selbstsüchtige Zwecke verfolgten.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 390

1888 - Habelschwerdt : Franke
390 hatte, griff die Krisis auch nach Deutschland herüber. Die Fabriken standen plötzlich still, die Arbeiter wurden entlassen oder mußten sich Lohnkürzungen gefallen lassen; dem Aufschwünge folgte eine Lähmung des Unternehmungsgeistes, die mehrere Jahre anhalten sollte. _ 4 Das Sozialistengesetz. Diese allgemeine Unzufriedenheit im wirtschaftlichen Leben führte die arbeitenden Klaffen massenhaft der Sozialdemokratie zu, deren Lehren, aus Frankreich kommend, seit etwa 3 Jahrzehnten in Preußen und Deutschland Eingang gefunden hatten. Mit dem Wachstume des Proletariats bei der Überhandnähme des Fabrikwesens begannen sich die Arbeiter als vierten Stand der Gesellschaft zu fühlen und beanspruchten dieselben Rechte und denselben Lebensgenuß, dessen sich höher Gestellte erfreuten. Die neue Reichsverfassung hatte den Sozialdemokraten volle Freiheit der Bewegung und das allgemeine Wahlrecht gebracht; im Reichstage sowohl, wo ihre Kandidaten bereits saßen, wie in ihrer zügellosen Presse, die sich rasch vermehrte, trugen sie ihre Jdeeen, die Religion und Sitte verhöhnten und den Umsturz der politischen Anstände und der bestehenden Eigentumsverhältnisse predigten, vor. Vergebens machte die Regierung schon 1875 daraus aufmerksam, daß die Agitationen der Sozialdemokratie zur Gefährdung der Staatsordnung und zu Verbrechen führen müßten; die Zügellosigkeit der -Bewegung sand ihren Höhepunkt in zwei Attentaten auf den deutschen Kaiser (11. Mai und 2. Juni 1878). Als nun der Reichstag ein Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie ablehnte, wurde er aufgelöst. Die Neuwahlen brachten eine Mehrheit zu stände, und am 21. Oktbr. 1878 trat das Sozialistengesetz ans 3 Jahre in Kraft. Seine Dauer-ist seitdem mehrmals verlängert worden. 5. ^ Das Zollsystem. In der Zollpolitik hatte das neue Deutsche Reich die Grundsätze des Freihandels verwirklicht, die zur Zeit des Zollvereins bestehenden Schutzzölle für industrielle Erzeugnisse also herabgesetzt oder beseitigt. Als aber Frankreich und Österreich-Ungarn das Schutzzollsystem angenommen hatten, das in Rußland und in Nordamerika längst bestand, blieben die deutschen Erzeugnisse auf dem heimischen Markte der freien Konkurrenz bloßgestellt. Manchen Jn-dnstrieen, sowie der Land- und Forstwirtschaft drohte dadurch der Untergang. Dazu kam, daß der bestehende Zolltarif die schwerste Schädigung der Reichsfinanzen in sich schloß und der Kaiser durch

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 35

1888 - Habelschwerdt : Franke
35 Der zweite führte den Titel Basileus (Opferkönig), der dritte den Namen Polemarchos (Oberfeldherr). Die 6 übrigen hießen Thesmotheten und waren Vorsitzende in verschiedenen Gerichten. 3. Drakon (621). Der Drnck, den die Enpatridenherrschaft auf das Volk ausübte, machte bei letzterem den Mangel an geschriebenen Gesetzen fühlbar. Daher wurde Drakon mit der Abfassung eines für alle Stände gültigen Strafrechtes beauftragt, das aber so strenge Bestimmungen enthielt, daß die Wünsche des Volkes nicht befriedigt wurden. 4. Der Frevel gegen Kylon. Die allgemeine Unzufriedenheit benutzte Kylon, um mit Hilfe des Volkes die Adelsherrschaft zu stürzen. Er besetzte die Akropolis, mußte sich aber ergeben. Seine Anhänger wurden an den Altären der Götter niedergemacht. Von dieser Blutschuld entsühnte Epimenides aus Kreta die Stadt. Jhe solonische Verfassung, 594. Der Retter des attischen Gemeinwesens wurde Solou. Das Vertrauen seiner Mitbürger hatte er sich erworben a) durch einen glücklichen Krieg gegen Salamis, b) durch den 1. heiligen Krieg gegen die Stadt Krissa, die den Delphiern einen Teil ihres Gebiets entrissen hatte. Solons Aufgabe war es, die Wünsche dreier Parteien zu versöhnen : der reichen Grundbesitzer, welche die alten Zustände beibehalten wollten, der Küstenbewohner, die eine gemäßigte Verfassung wünschten, und der Gebirgsbewohner, die demokratischen Zuständen zustrebten. 1. Die Seisachtheia (Lastenabschüttelung). Solon begann seine gesetzgeberische Thätigkeit mit der Verminderung der Lasten der verschuldeten Bürger. Diese erreichte er a) durch Einführung eines neuen Münzfußes, b) durch Abschaffung der persönlichen Schuldhaft, c) durch Ermäßigung des Zinsfußes. 2. Die Klasseneinteilung. Das Ziel derselben war, den Unterschied zwischen dem Adel und Nichtadel im politischen Leben aufzuheben. Solon baute die neue Verfassung auf timokratischer Grundlage, d. H. er nahm das Vermögen als Maßstab für die staatlichen Rechte und ging dabei von dem Grundsätze aus, daß der Reichere ein 3* L

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 383

1888 - Habelschwerdt : Franke
383 O'conell, der Führer der Iren, als Anlaß zu weiteren Agitationen, und als dieselbe Gesetz geworden war, gründete er die sogenannten Repealvereine, deren Zweck die Auflösung der Union war. Neben seiner gemäßigten Partei entstand nach der französischen Februarrevolution die revolutionäre „irische Liga," welche mit dem Geheimbunde der „Fenier" in Verbindung trat, der sich von Amerika nach Irland verbreitet und die gewaltsame Losreißung Irlands von England zum Ziele hatte. — Seit Unterdrückung der Ausschreitungen der Fenier hat sich in Irland die Homerule-Partei gebildet, welche ein eigenes irisches Parlament erstrebt. Im Jahre 1879 wurde Parnell ihr Führer, der die irische Landesverteilung und die Notlage der eingeborenen Pächter in den Vordergrund stellte. 5. Die orientalische Frage. a) Rußland. Der Zar Alexander Ii., 1855—1881, hatte sich nach Beendigung des Krimkrieges bemüht, freundschaftliche Beziehungen mit den übrigen Mächten wieder herbeizuführen, um Zeit zu gewinnen, fein weit ausgedehntes Reich in sich zu kräftigen und von innen heraus zu reformieren. Der Kaiser ging mit Energie an diese Ausgabe heran. Dem Ackerbau und der Industrie wurden durch eine Reduktion der Armee viele Kräfte zugeführt, Eisenbahnen wurden angelegt und Bildungsanstalten gegründet, Polen und die Ostseeprovinzen mit besonderem Eifer russifiziert. Eine einschneidende Maßregel war die Aushebung der Leibeigenschaft, 1861. Im Jahre 1871 ging der Zar an eine Militärreorganifation, und daran schloß sich eine Steuerreform. Seit 1874 ist in Rußland eine Partei rührig, die alle bestehenden Zustände negiert und den Umsturz der Gesellschaft zum Ziele hat (Nihilisten). Ihren ruchlosen Attentaten fiel auch der Zar 1881 zum Opfer. Es folgte auf ihn sein Sohn Alexander Iii. b) Die Türkei. Das Osmanische Reich war durch die vielen Kriege mit Österreich und Rußland feit dem Beginne dieses Jahrhunderts so geschwächt, daß sein Verfall nur durch die Eifersucht der Mächte aufgehalten wurde. Die Finanzen waren zerrüttet, das Ansehen der Regierung gesunken, die Einheit des Staates durch die Unabhängigkeitsbestrebungen der Paschas erschüttert. Der Sultan Abd ul Medschid (1839—1861) wurde nach dem Krimkriege von den Westmächten veranlaßt, gründliche Reformen vorzunehmen, namentlich die bürgerliche Gleichstellung aller Unterthanen und Religionsbekenntnisse zu proklamieren. Die Befugnisse der Pforte über die Vasallenstaaten wurden fast völlig aufgehoben. Darum konnte sie es nicht hindern, 1. daß Serbien, das seit 1815 selbständig war und unter eigenen Fürsten stand, den dem Sultan ergebenen Alexander Karageorgie-witsch 1858 vertrieb und die Familie der Obrenowitsch zurückrief. Seit dem Jahre 1868 regiert hier Milan Iv., der 1882 die Königswürde annahm.
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