Argos nach der Nordküstc des Peloponnes, die nun den Namen Achaia erhielt.
2. Die Auswanderung der Joner, die sich von der Nordküste des Peloponnes zu ihren Stammesgeuossm nach Attika retteten und auch hier zur Übervölkerung und neuen Auswanderung Veranlassung gaben.
3. Die dreifachen überseeischen Wanderzüge:
a) Achäer und Äoler ließen sich nach harten Kümpfen an der Küste Mysiens und auf den Inseln Losbos und Teuedos nieder.
b) Jouer nahmen von der lydischen und karischeu Küste (Milet, Ephesus u. a.) und den Inseln Chios und Samos Besitz.
c) Die Dorer gründeten ans der Insel Rhodns und au der Küste Kariens einen Bundesstaat von 6 Städten.
Kultur in der heroischen Zeit.
1. Dichtkunst. Das heroische Zeitalter hat den größten epischen Dichter, Homer, hervorgebracht. Einzelne Teile seiner Ilias und Odyssee mögen indes schon vor ihm im Munde des Volkes feste Gestalt angenommen haben.
2. Die bildende Kunst mar noch in rohen Ansangen. Merkwürdige Überreste der Bautunst sind die eyklopischen Mauern.
Kinigungsmittek der Kellenen.
Obgleich die Bodcngestaltung Griechenlands eine Anzahl einzelner Staaten geschaffen hatte, so fehlte es doch nicht an Mitteln, die das Gefühl der Zusammengehörigkeit stärkten. Diese waren:
1. Die Sprache. Durch die Einheit der Sprache fühlten sich die Griechen als ein Volk und stellten sich, in der Überzeugung von der Schönheit derselben, den fremd redenden „Barbaren" gegenüber.
2. Die Religion. Ursprünglich wurden die Götter als persöu-lieh gedachte Naturkrüfte aufgefaßt; der hellenische Geist schuf sie aber zu frei waltenden Wesen um. Diesen Untergang der alten griechischen Religion und das Vordringen der neuen stellt die Sage vom Titaueu-kampfe dar.
Die Griechen verehrten 12 Hauptgottheiten.
a) Zens, der Vater der Götter und Menschen, der Herr über die Himmelserscheinungen, das Urbild der Könige aus Erden, bewacht schirmend alle
staatlichen und bürgerlichen Verhältnisse.
1)) Hera, die Gemahlin des Zeus, ist das Ideal der griechischen Gattin
und Hausfrau.
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Wesen, weshalb sie ein tiefes religiöses Gefühl zu erwecken imstande waren.
b) Die Hauptgottheiten.
A. Licht- und Himmelsgottheiten. 1. Janus, der alte Stammesgott der Römer, der Gott des Ein- und Ausganges und des Ansanges. 2. Jupiter, oberster Staatsgott, der Lenker der physischen und Wächter der sittlichen Weltordnung. 3. Juno, Schutzherrin des weiblichen Geschlechtes, Patronin der Ehen und Familien. 4. Diana, anfangs Hüterin des Familienlebens, später Göttin der Jagd. 5. Minerva, Schutzgöttin aller häuslichen Verrichtungen, sowie der Künste und Wissenschaften. 6. Quirinus, Beschützer des vereinigten Volkes.
B. Gottheiten des irdischen Naturlebens. 1. Mars, der Gott des Todes, daher auch vorzüglich der Kriegsgott. 2. Ceres, die Göttin der Saatfrüchte; Liber, der Gott des Weines; Saturnus, der Gott der Baumkultur. 3. Vesta, die Göttin des Herdfeuers, die Begründerin des Hausstandes. 4. Vulkanus, der Gott des zerstörenden Feuers. 5. Neptunus, der Gott der See. 6. Merkurius, der Gott des Handels und Wandels.
Als Genien, götterähnliche Schutzgeister, wurden verehrt: die Penaten, Laren und Manen.
c) Die priestertümer. Sie versahen den Dienst einzelner Gottheiten. 1. Die Flamines leiteten den Kult des Jupiter, Mars und Quirinus. 2. Die vestalischen Jungfrauen unterhielten das heilige Stadtseuer. 3. Die Salier bewachten den heiligen Schild des Mars. 4. Die Ackerbrüder brachten der Ceres jährliche Opfer dar.
d) Die Priesterkollegien. Sie wachten über die Traditionen des Kultus. 1. Die Pontifices (eig. „Brückenbauer," da sie für die Erhaltung der Tiberbrücke sorgten) hatten die Aussicht über den gesamten Kultus und das geistliche Recht, stellten auch den Kalender fest. 2. Die Augurn erforschten den Willen der Götter. 3. Die Fetialen bewachten die Staatsverträge.
3. Tullus Hostilius, ein kriegsliebenber Fürst. Unter ihm brach ein Krieg mit der Stadt Alba Longa ans, der durch den Zweikampf von Drillingsbrüdern, den Horatiern und Knriatiern, entfchieben würde. Alba wurde zerstört.
4. Ankus Marcius. Er war friebltebenb. Jnbes die Latiner erhoben Krieg, wurden aber besiegt und auf dem Aventinus angesiebelt. Daburch soll die Plebs begrünbet worben sein. Ankus legte auch den Seehasen Ostia an.
Die attrömische Merfassrmg.
1. Die Geschlechter und Kurien. Das römische Volk entstand
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106
eine Schar Kriegsgefährten um sich und zog auf Beute und Eroberung aus.
5. Religion. Die Nachrichten über die Religion der Germanen sind nur spärlich, werden aber durch die altnordischen Göttersagen (die beiden Eddas) ergänzt. Die noch bestehenden Überreste des alten germanischen Götterglaubens in der Bezeichnung der Wochentage und mancher Feste, in den Helden- und Volkssagen, sowie in den Sitten und im Aberglauben des Volkes lassen einen wesentlichen Zusammenhang mit der nordischen Götterlehre erkennen.
Die Götter der Germanen waren Personifikationen von Natur-kräften. Eigentümlich ist der germanischen Religionsanschauung der feste Glaube an das Jenseits und au eine Vergeltung.
A. Hauptgotthe 5ten. a) Wuotau, Wodan oder Odin ist der weltlenkende Gott, der Beherrscher des Himmels und der Gott der Feldschlacht; b) Donar oder Thorr gebietet über Wolken und Regen und schleudert deu Blitz herab; c) Zio oder Tyr ist der Gott des Krieges, d) Baldur der schöne Lichtgott, e) Freyr der Sonnengott, dessen Fest das Jnlfest war; f) Frija, die Gemahlin des Wodan, ist die Beschützerin der Ehen, g) Freyja die Göttin der Liebe; h) Ner-thns war die Erdmutter; i) Holda (Frau Bertha im Volksglauben); k) Ostara (Ostern!); 1) Hela, Göttin des Todes; das böse Prinzip repräsentiert m) Loki, der die feindlichen Mächte führt und den blinden Hödnr beredete, auf Baldur zu schießen.
B. Nebengottheiten waren die Walkyrien oder Schlachtenjungfrauen und die Nomen.
C. Außerdem treten als Mittelwesen Riesen, Zwerge, Kobolde, Nixen und Elsen auf.
D. Gottesdienst. Man verehrte die Götter nicht in Tempeln, sondern auf Bergen und unter alten Bäumen. Es wurden ihnen Opfer dargebracht, die aus Feldfrüchten, Tieren, auch aus Menschen bestanden. Die Priester bildeten keine Kaste. Gottbegeisterten Frauen, Alruueu, legten die Germanen die Gabe der Weissagung bei.
6. Staatliche Zustände. A. Die Stände. Es gab bei den Germanen 3 Stände:
a) Die Adligen. Aus ihnen wurden die Könige, Stammesfürsten, gewählt, deren Gewalt beschränkt war. (Nicht alle
Stämme hatten das Königtum.) d) Die Freien. Sie stammten von Freien ab, waren Waffen-
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1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren.
2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt.
Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet.
Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.)
Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war
ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt.
1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte.
2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er.
V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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Extrahierte Ortsnamen: Avignon Deutschland Holland Schweiz Schwyz Habsburg Nassau Luxemburg Italien Italien Mailand Neapel
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der Mayer, 1314—1347. Ersterer war von der Habsburgischen Partei (Köln, Pfalz, Sachsen-Wittenberg), letzterer von der luxemburgischen (Trier, Brandenburg, Böhmen) gewählt worden. Die Folge der zwiespältigen Wahl war ein 8jähriger
1. Bürgerkrieg. Auf der Seite Ludwigs standen die Städte und die Schweizer, zu Friedrichs Partei hielt der Adel. Friedrichs Bruder Leopold wurde von den Schweizern bei Morgarten 1315 besiegt; er selbst erlitt von Ludwig bei Mühldorf 1322 eine Niederlage und geriet in Gefangenschaft. Da Leopold den Krieg fortsetzte und der in Avignon residierende Papst Johann Xxii., der das Entscheidungsrecht bei einem Thronstreite beanspruchte, den französischen König auf den deutschen Thron erheben wollte, so entließ Ludwig Friedrich aus der Haft. Dieser konnte jedoch die eingegangenen Verpflichtungen nicht einlösen, stellte sich darum wieder als Gefangenen und wnrde nun zum Mitregenten angenommen. Er starb 1330.
2. Streit mit dem Papste. Der Papst Johann Xxii. hatte Ludwig in den Bann gethan und das Interdikt über das Reich verhängt, weil dieser die Ghibelliuen in Mailand unterstützt hatte. Ludwig nahm daher in Rom die Kaiserkrone aus der Hand des Volkes an und stellte in dem Minoriten Nikolaus (V.) einen Gegenpapst aus, den er jedoch nicht behaupten konnte. Da er hierauf vergebliche Versuche der Aussöhnung mit dem Papste gemacht hatte, so erklärten die Fürsten auf dein ersten Kurverein zu Rheuse am Rhein, daß der von den Kurfürsten Gewählte auch ohne die päpstliche Bestätigung rechtmäßiger König sei, 1338.
3. Vermehrung der Hausmacht. Das gute Einvernehmen mit den Fürsten verscherzte sich Ludwig durch seine Ländergier, a) Bereits 1324 hatte er die Mark Brandenburg nach dem Aussterben des askamschen Hauses seinem Sohne Ludwig übertragen; b) er erwarb ferner Niederbayern und Holland; c) endlich trennte er, um Tirol zu erwerben, die Ehe des Prinzen Johann von Böhmen mit Margareta Manltasch, der Erbin Tirols, und vermählte dieselbe mit seinem Sohne Ludwig. Dadurch zog er sich namentlich den Haß der Luxemburger zu und gab auch dem Papste Gelegenheit, gegen ihn einzuschreiten. Die Mehrzahl der Kurfürsten erhob Karl, den Sohn des Königs Johann von Böhmen, zum Könige, der sich gegen Ludwig und uach dessen Tode (1347) gegen Günther von Schwarzburg behauptete.
12
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Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Sachsen-Wittenberg Brandenburg Avignon Mailand Rom Minoriten_Nikolaus Rhein Brandenburg Niederbayern Holland Tirols
wählten Sohne Wenzel Böhmen; sein anderer Sohn Sigmund erhielt die Mark Brandenburg, sein Neffe Jobst Mähren.
H. Wenzel, 1378—1400 (f 1419).
I. „Einungen." Seine geringe Sorge für das Reich veranlaßte die Stände, sich durch Verbindungen selbst Zu schützen, und die schon früher vorhandenen Einungen erlangten unter ihm die höchste Blüte.
A. Verbindungen der Städte.
a) Die Kansa (= Verbindung). Dieselbe entstand teils aus kaufmännischen Vereinen, gebildet zur Beförderung gemeinsamer Handelsinteressen, teils aus Städtebündnissen, deren Zweck der äußere Schutz des Handels war. Lübeck und die wendischen Städte waren der Kern des Bundes; allmählich wurde die Hansa die erste Handels- und Seemacht im nördlichen Europa. Die höchste Blüte hatte sie zur Zeit ihres siegreichen Krieges mit Dänemark (1361—1370), und nun übte sie auch eine politische Macht im Norden aus. Im 15. Jahrhunderte teilte sie sich in 4 Quartiere: das westfälische mit Köln, das wendische mit Lübeck, das sächsische mit Braunschweig, das preußische mit Danzig als Vorort.
b) Die (Eidgenossenschaft der 7 friesischen Städte. Die Friesen, in denen ein konservatives Element lebte, das sich im Festhalten an den alten Freiheiten zeigte, schlossen sich gegen die holländisch^ Grafen zu einer Eidgenossenschaft zusammen.
c) Die schweizerische (Eidgenossenschaft. Dieselbe hatte sich durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern vergrößert und wies einen zweiten Versuch Österreichs, die Herrschaft zu erneuern, durch den Sieg bei Sempach 1386 zurück (Arnold Winkelried).
(1) Die Städtehündniffe im südwestlichen Deutschland.
1. Weiterentwickelnng der städtischen Verfassung. Mit dem Fortschritte der Teilung der Arbeit stieg irt den Städten die Bedeutung des Handwerkes und Gewerbes. Die Handwerker, die ihren Zuwachs vorzüglich durch Pfahlbürger erhielten, schlossen sich zu Zünften zusammen, die sich neben die Gilden der Kaufleute stellten. Es beginnt nun der Kamps zwischen den in den Zünften vertretenen plebejischen Elementen mit den Patriziergeschlechtern um
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212
wuudet, auf dem Krankenbette zu dem Entschlüsse einer Gott gewidmeten Lebensrichtung gebracht ward. In Paris, wo er Theologie studierte, faud er Gesinnungsgenossen, darunter Franz datier, den nachmaligen „Apostel Indiens." Der Orden verpflichtete sich außer zu den drei Mönchsgelnbden zum unbedingten Gehorsame gegen den Papst und erhielt 1540 von Paul Iii. als „Gesellschaft Jesu" die Bestätigung. Die Jesuiten stellten sich besonders 3 Aufgaben: a) die Seelsorge und den Unterricht der Jugend, b) die Mission, c) die Wiedergewinnung des der katholischen Kirche verloren gegangenen Gebiets. Der Orden verbreitete sich sehr rasch und wurde durch seine Organisation und durch die richtige Verwendung seiner Kräfte eine mächtige Waffe der katholischen Kirche.
iv. Ausbreitung der Reformation.
Außer in Italien und Spanien fand die Reformation in den meisten Ländern Europas Eingang.
A. Zn der Schweiz. Hier traten Zwingli und Kaloin als Reformatoren auf.
1. Ulrich Zwingli, Pfarrer zu Zürich, wurde, >oie Luther, durch die Verkündigung eines Ablasses zur Opposition gegen die kirchlichen Satzungen veranlaßt, 1519. Von Luther, mit dem er ein vergebliches Religions-gespräch zu Marburg führte, unterschied er sich in der Abendmahlslehre. Zwinglis Lehren fanden besonders in den industriellen Kantonen Eingang, während die Hirtenkantone Schwyz, Uri, Unterwalden katholisch blieben. Als er den ersteren auch das politische Übergewicht verschaffen wollte, entbrannte ein Bürgerkrieg, in dem die katholischen Waldstütte siegten und Zwingli in der Schlacht bei Kappel fiel, 1531.
2. Johann Kalvill, 1509—64, aus Noyon in der Pikardie gebürtig, kam, aus Frankreich vertrieben, nach einem unsteten Wanderleben nach Genf, das er zum Mittelpunkte der reformatorifchen Bewegung machte. Eigentümlich ist ihm die Lehre von der Gnadenwahl. Der üppigen Stadt Genf gab er eine strenge, theokratische Verfassung mit demokratischer Grundlage (Wahl der Kirchenältesten). Kaloins Lehre, zum Unterschiede von der lutherischen die reformierte genannt, verbreitete sich in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und erhielt im Heidelberger Katechismus 1563 eine genaue Fassung.
B. In Arankreich. Hier verbreitete sich besonders Kalvins Lehre, deren Bekenner den Namen Hugenotten erhielten. Da der unzufriedene Adel die neue Lehre zu politischen Zwecken benutzte, so entstanden bald blutige Bürgerkriege.
C. In Schweden, Norwegen und Dänemark.
1. Vorgeschichte. Skandinavien, die Heimat der Normannen, konnte lange Zeit kein starkes Königtum erblühen sehen. Die ältesten Dynastieen Dänemarks und Schwedens leiten ihren
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Indiens Italien Spanien Europas Schweiz Marburg Schwyz Frankreich Genf Genf Frankreich Deutschland Niederlanden Heidelberger_Katechismus Arankreich Schweden Norwegen Skandinavien Schwedens
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Letzterer machte siegreiche Feldzüge nach Syrien, Mesopotamien, Äthiopien und Nordafrika. Theben und Memphis schmückte er mit gewaltigen Bauten.
2. Die Herrschaft der Äthiopen, 745—695. Um 745 unterwarfen die Äthiopen das Land; sie wurden aber nach 50jähriger Herrschaft von 12 Fürsten in Unterägypten vertrieben. Einer von diesen, Psammetich, verdrängte die übrigen, indem er sie mit Hilfe griechischer Truppen besiegte.
3. Die letzte (26.) Dynastie, 670—525. Dieselbe eröffnete den Fremden die Häfen, wodurch der Handel aufzublühen begann und Ägypten sich zur Seemacht entwickelte.
a) Psammetich nahm seinen Sitz zu Sais. Wegen der Bevorzugung der Griechen im Heere wanderte die Kriegerkaste nach Äthiopien aus. Zur Vermittlung des Verkehrs gründete er die Kaste der Dolmetscher.
b) Necho. Er machte den Versuch, beim Zerfall des assyrischen Reiches in Asien Eroberungen zu machen, wurde aber bei Kar-kemich (Circesium) von Nebnkadnezar besiegt, 604 (s. S. 12).
c) Amasis beförderte den Handel und stand in freundschaftlicher Beziehung zu Cyreue und dem Tyrannen Polykrates von Samos.
d) Psammenit. Ihn besiegten die Perser bei Pelusium, 525, und Ägypten wurde eine persische Provinz.
Die Ursachen des Verfalls unter der letzten Dynastie waren:
a) der Gegensatz des einziehenden fremden Geistes zur starren Einförmigkeit des ägyptischen Lebens;
b) die Auswanderung der Kriegerkaste;
c) der Reiz, den der steigende Wohlstand des Landes ausübte;
d) die aufstrebende Macht der Perser.
Kultur der Ägypter.
1. Die Religion.
a) Die Götterlehre. Die Ägypter verehrten die Sonne, den Nil, das befruchtete Land, die Wüste und den Chamsin als göttliche Wesen. Ra ist der Sonnengott; zu Theben wurde Ammon als Herr des Himmels verehrt. — In der späteren Religion tritt vorzüglich die Verehrung der Osiris und der Isis hervor. Die auf sie bezügliche Göttersage ist eine Symbolik der Naturerscheinung (Mythe von Osiris und Typhon).
b) Der Tierdienst. Derselbe ist nur der ägyptischen Religion eigen-
tümlich. Den Göttern waren Tiere heilig, und erstere wurden auch
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c) Poseidon ist der Beherrscher des Meeres, der Quellen und der Feuchtigkeit.
(1) Demeter versinnbildlicht die Triebkraft der Erde, lehrt die Menschen den Ackerbau und mit ihm Recht, Gesetze und geordnete staatliche Zustände.
e) Apollo und Artemis sind Kinder des Zeus. Apollo ist
aa) der Gott des reinen Himmelslichtes (Phöbus),
bb) der Gott der Begeisterung (Dichtergabe) und Weissagung.
f) Artemis wurde als Beschützerin des Weidwerks gedacht.
g) Hephaistos wurde als das Feuer ausgefaßt, besonders soweit es zur Bearbeitung der Metalle benutzt wird.
b) Pallas Athene ist die Schöpferin jeder geistigen Thätigkeit und Erfindung, gleichsam der persönlich gefaßte Gedanke des Zeus. i) Ares war der zerstörende Kriegsgott.
k) Aphrodite war die Göttin der sinnlichen Schönheit und Liebe.
1) Hermes wurde als Götterbote verehrt und war daher auch der Gott der Straßen und Wege, m) Hestia ist die Göttin des häuslichen Herdes.
Außer diesen Hauptgottheiten verehrten die Griechen besonders noch den Dionysus oder Bacchus als Gott des Weines, den Hades oder Pluton als Gott der Unterwelt, ferner die Er in nyen oder Eu meniden und Musen.
3. Die Orakel. Durch sie erteilte nach dem Glauben der
Griechen die Gottheit den Menschen Ausschlüsse über die Zukunft.
Es gab
a) Spruchorakel; das bedeutendste war das zu Delphi, wo die Priesterin Pythia in der Verzückung weissagende Worte ausstieß, die von den umstehenden Priestern zu einer meist vieldeutigen Antwort zusammengestellt wurden;
b) Zeichenorakel, wovon das älteste zu Dodona war;
c) Traumorakel, von denen das in Epidanrns als das berühmteste galt.
4. Die Amphiktyonieen. Es waren Verbindungen benachbarter
Stämme hauptsächlich zum Schutze eines Heiligtumes. Die Mit-
glieder verpflichteten sich indes auch zu gegenseitigem Beistände. Die wichtigste war die delphische, die sich an den Apollotempel zu Delphi anschloß.
5. Die Nationalspiele. In ihnen feierten körperliche Kraft
und Gewandtheit ihre Triumphe. Die berühmtesten waren:
a) Die Olympien. Sie wurden zu Olympia in Elis zu Ehren des Zeus gefeiert. Seit dem Jahre 776 wurden die Namen
der Sieger öffentlich aufgezeichnet und die Spiele nach Ver-
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1. Die Färberei (vom Purpur bis zum glänzenden Schwarz) und Weberei.
2. Die Glasbereitung und Verfertigung von Glaswaren.
(Die Erfindung des Glases gebührt den Ägyptern.)
3. Der Bergbau und die Bearbeitung der Metalle. Daher legten sie auch ihre Kolonieen gern in metallmchen Ländern an. Die Gefäße im salomonischen Tempel hatten lyrische Meister gefertigt.
4. Die Schrift. Das phönizische Alphabet ist das älteste, welches die einzelnen Laute durch Zeichen darstellt. Die griechische Überlieferung berichtet, daß der Phönizier Kadmus die Buchstabenschrift nach Griechenland gebracht habe.
Die Kultur.
1. Die Religion. Dieselbe war bei den Phöniziern eine Vergötterung der Naturkräfte. Als Licht- und Sonnengott erscheint Baal (d. i. Herr), dem Astarte, die Erde, als weibliche Gottheit entspricht. Baal ist als Moloch der Gott des Feuers; in Tyrus wurde er als Melkarth (d. i. Stadtkönig) verehrt; als Adonis stellt er die Frühlingssonne dar. Astarte hat die Beinamen Dido, Elissa, Anna. Im religiösen Kult der Phönizier zeigt sich ein Gemisch von Grausamkeit und Wollust.
2. Die Verfassung. An der Spitze der größeren Städte standen Könige, die durch einen Rat beschränkt waren. Seit der persischen Herrschaft sandten zur Wahrnehmung gemeinsamer Angelegenheiten die 3 bedeutendsten Städte Tyrus, Sydon und Aradus Abgeordnete zu einem Bundestage nach Tripolis. Eine bedeutende politische Macht hat Phönizien nie gebildet.
3. Die ßnlnjlonicr und Ässyrier.
Das Land am Euphrat liitb Tigris.
Die Doppelströme Euphrat und Tigris entspringen auf dem armenischen Gebirge. Sie nähern sich nach einem von Felsen eingeschlossenen Oberlaufe bis auf etwa 18 km, umschließen dann eine weite Ebene und vereinigen sich vor der Mündung zu einem Strome. Das Stromland zerfällt in drei Teile:
a) Der nördliche Teil bis zur Annäherung der beiden Flüsse (Mesopotamien).
b) Die Ebene südlich vor der Annäherung oder Babylonien. Dieselbe war infolge der Überschwemmungen, welche die Bewohner durch Schöpfmafchiuen und Dämme zu regeln verstanden, so
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