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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuzeit - S. 20

1912 - Stuttgart : Bonz
20 Bald begann der kraftvolle, aber eigenwillige Herzog eine verschwen-derische Regierung, so da die Schuldenlast sich rasch verdoppelte. Eine neue Steuer fhrte zu dem Bauernaufstand des armen Konrad oder Kunz (d. h. des armen Mannes) 1514, der vom Remstal aus fast das ganze Land ergriff. Ulrich mute sich mit den Landstnden im Tbinger Ber- 1514. trag vom 8. Im 1514, der Grundlage der altwrttembergifchen Ver-sassung, dahin einigen, da die Landschaft allmhlich die Schulden abzn-tragen versprach; dagegen durften hinfort ohne die Zustimmung der Land-stnde keine Steuern mehr ausgeschrieben, keine Kriege mehr angefangen werden. Darauf wurden die aufstndischen Bauern im Remstal mit Hrte niedergeworfen. Bald darauf strzte den Herzog seine Leidenschaftlich-keit ins Verderben. Als er seinen Stallmeister Hans von Hutten aus Eifer-sucht im Schnbuch ermordete (1515) und die Familie, deren Sache Ulrich von Hutten in leidenschaftlichen Schriften fhrte, Rache verlangte, wurde Ulrich in die Acht getan, aber wieder davon entbunden, als er einwilligte, fr 6 Jahre auf die Regierung zu verzichten (1516). Als er aber in seiner tyrannischen Weise fortfuhr, wurde er aufs neue gechtet. Da er die Reichsstadt Reutlingen, in -der ein herzoglicher Vogt erschlagen worden war, zu einer wrttembergischen Landstadt machte, zog der Schwbische Bund (I. S. 317), dem er nicht mehr beigetreten war und an dessen Spitze die feindlichen Bayernherzoge standen, gegen ihn. Es war die Zeit der Kaiserwahl. Ulrich stand auf der franzsischen Seite. Von der Schweiz erhielt er bedeutenden Zuzug. Aber die Eidgenossenschaft, von Karls 1519. Agenten bearbeitet, rief die Schweizer nach Hause. So mute Ulrich 1519 das Land rumen. Er hatte nur noch Mmpelgard und den Hohentwiel. 1521. e. Reichstag zu Worms (1521). Die erste Angelegenheit, mit der sich Karl in Deutschland zu beschftigen hatte, war die Sache Luthers. Dem Wunsch der Reichsstnde entsprechend, lud der Kaiser Luther unter Zusicherung freien Geleites vor den Reichstag, ent-gegen dem Begehren des Legaten Aleander, der nach dem alten Recht die sofortige Verhngung der Acht der den von der Kirche gebannten Ketzer forderte. Furchtlos erschien Luther, dessen Reise ein wahrer Triumphzug wurde, 16. April in Worms und beantwortete die For-derung des Widerrufs seiner Schriften am 18. April mit entschiedenem Nein. Als der das Wort fhrende Offizial Johann von Eck von Trier eine Verhandlung der das ablehnte, was von der Kirche lngst gegenber von Hus in Konstanz entschieden worden sei, und die entscheidende Frage dahin formulierte, ob er wenigstens die in Konstanz verurteilten Stze widerrufen wolle, weigerte sich Luther, da auch Papst und Konzilien fters geirrt haben, und blieb auf erneuten Vorhalt bei der unerhrten Behauptung, da ein Konzil irren knne. Damit war fr den Kaiser und die Stnde die Sache entschieden. Der Kaiser erhob sich emprt. In der dadurch herbeigefhrten all-gemeinen Unruhe hrte man Luther noch rufen: Ich kann nicht anders! Hie stef)' ich, Gott helfe mir! Amen." Luthers Auftreten machte doch auf Freund und Feind gewaltigen Eindruck. Weitere Verhandlungen waren umsonst. Von einem Geleitsbruch wollte der

2. Theil 3 - S. 70

1880 - Stuttgart : Heitz
70 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Holbein, wurden aber nun kalt abgefertigt. Auch diesmal reiste er wieder ohne Frau und Kinder ab. Daß er lieber ohne jene lebte, war natürlich, und die Kinder konnte er, der fast immer außer dem Hause arbeitete, nicht beaufsichtigen. Da er aber noch immer ein Bürger von Basel war und ein solcher nicht ohne Erlaubniß des Rathes abwesend sein durfte, so erhielt er nur auf einige Jahre Urlaub. Wie sehr man jetzt seinen Werth in Basel zu schätzen wußte, geht daraus hervor, daß ihm der Rath 50 Gulden Wartegeld aussetzte und außerdem seiner Frau alle Jahre 40 Gulden zahlte. Dennoch blieb er in London und hat Basel nur noch zweimal auf kurze Zeit besucht. Auch nach Heinrichs Viii. 1547 erfolgtem Tode stand Holbein bei seinem Sohne und Nachfolger Eduard Vi. in großen Gnaden. Ms dieser aber schon nach 6 Jahren starb und die katholische Maria, Heinrichs älteste Tochter, Königin wurde, die alle, welche nicht Katholiken waren, haßte, scheint er sich mehr vom Hofe zurückgezogen zu haben; denn er war der Reformation zugethan. Er starb endlich 1554 in London an der Pest, 56 Jahre alt. 91. Zwingli und Calvin. — Die Bartholomäusnacht, 1572. Zu derselben Zeit, als Kaiser Karl V. in Deutschland, Spanien und Neapel herrschte, war in Frankreich sein erbitterter Feind, Franz I., König (1515—47). Unter ihm lebte der berühmte Ritter Bayard, den man den Ritter ohne Furcht und ohne Tadel nannte, von dessen Thaten zu erzählen hier aber der Raum fehlt. Schon unter Franz war die neue Lehre nach und nach aus der Schweiz nach Frankreich gekommen. In der Schweiz nämlich waren, mit Luther fast zu gleicher Zeit, zwei treffliche Männer, Zwingli in Zürich und Calvin in Genf, darauf gekommen, die Christen zu der einfachen Lehre unseres Heilandes zurückzuführen und dasjenige aus unserer Religion zu verbannen, was erst nach und nach durch Menschenwerk hineingebracht war. Beide waren, wie Luther, durch das Lesen der Bibel darauf geleitet worden und hatten, wie er, mancherlei Verfolgungen ausstehen müssen. Die Lehre dieser beiden Männer stimmte ziemlich überein und ihre Anhänger wurden nachmals Reformirte genannt. Man merke sich von beiden berühmten Männern Folgendes:

3. Theil 2 - S. 202

1880 - Stuttgart : Heitz
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen. Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.
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