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liche Stellung gedrngt, so gab er durch seine Einmischung in die schwbi-schen Verhltnisse, wo die drei Stnde ganz dicht neben einander saen, den unmittelbaren Anla zum Ausbruch des Krieges. Unter Fhrung Ulms schlssen 1377 die kniglichen Städte Schwabens sich zu einem Bunde zu-sammen und brachten noch im nmlichen Jahre dem Grafen Eberhard von Wrttemberg und dem ihm verbndeten schwbischen Reichsadel bei Reut-lingen eine vernichtende Niederlage bei.
Kart Iv. verpfndete dem Grafen Eberhard von Wrttemberg fr die Anerkennung seines Sohnes Wenzel, den er im Widerspruche mit einer Bestimmung der goldenen Bulle noch zu seinen Lebzeiten hatte whlen lassen, die schwbischen Reichs st dte Elingen,'Gmnd und Weil. Eine solche Verpfndung war meist nur die Einleitung fr die Verwandlung einer reichsunmittelbaren Stadt in eine landsssige: es fhlten sich daher auch die anderen kniglichen Städte Schwabens in ihrer Reichsnnmittelbarkeit bedroht.
Nach der Schlacht von Reutlingen enthielt sich Karl Iv. jeder Einmischung m die stndischen Kmpfe Schwabens. Die schwbischen Städte erlangten sogar (wenigstens indirekt) Anerkennung ihres Bundes, wiederum im Widerspruche mit der j goldenen Bulle. Bald darauf ist Karl Iv. gestorben.
/. König Wenzel und der groe Stdtekrieg.
^Die Ereignisse in Schwaben unter Karl Iv. hatten den Gegensatz zwischen^ Aristokratie und Brgertum verschrft. Sie veranlagen den Adel, dessen einzelne Mitglieder ohne Einigung widerstandsunfhig waren, sich eben-falls zusammenzuschlieen; rasch entstanden in Sddeutschland die Adels-bnde von S.wilhelm, vom Lwen, vom Georgenschild und hnliche Ver-einignngen in der Wetterau, in Hessen, in Westfalen. Aber auch die stdtische Bewegung zieht weitere Kreise; frher hatten sich nur die in ihrer Reichs-unmittelbarkeit bedrohten kniglichen Städte zusammengeschlossen, jetzt tritt dem schwbischen Bunde von kniglichen Stdten ein rheinischer Bund an die Seite, an dessen Spitze freie Bischofstdte stehen Mainz, Worms. Speyer, Straburg zc.). Beide Bnde verpflichten sich zu gemeinsamer Htlfe und streben zugleich die Verbindung mit der Schweizer Eidgenof-senschaft an, die seit dem Beitritte von Lnzern, Zrich, Zug, Glarus und Bern zu einer Vereinigung von buerlichen und stdtischen Gemeinden sich erweitert hatte. Wenzels Bemhungen, die stndisch gesonderten Einungen zu einem gemeinsamen Friedensbunde zu vereinigen, scheitern, er steht halt-los zwischen den beiden Parteien.
Y) Herzog Leopold von sterreich, welcher bei der Teilung der habsbnr-gischen Lande (f. S. 208) Tirol mit Vordersterreich erhalten hatte und die Habs-burgischen Interessen sowohl durch die Ausdehnung der Schweizer Eidgenossen-schaft als auch durch ihre Verbindung mit dem schwbisch-rheinischen Bnme bedroht sah, erffnete im Jahre 1386 den Krieg gegen die Schweizer, verlor
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Extrahierte Personennamen: Eberhard_von_Wrttemberg Eberhard_von_Wrttemberg Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Georgenschild Leopold Leopold
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Il Gtterbilder und Tempel. Auch von den Rmern wurden die Götter ursprnglich im Freien verehrt und zwar unter Sinnbildern (Fetischen); z. B. Mars unter dem Sinnbild einer Lanze. Durch etruskische und griechische Einflsse kam dann der Tempelbau aus, die Gtterbilder wurden fast durchaus nach griechischen Vorbildern gefertigt.
Iii. Die Priester. Sowenig wie bei den Griechen bildeten bei den Rmern die Priester eine eigene Kaste mit erblichen Vorrechten; sie waren vielmehr Staatsbeamte, von den weltlichen Beamten hauptschlich durch die lebenslngliche Dauer ihres Amtes unterschieden. Der Ursprung fast aller Priesterschasten wurde aus den zweiten König, den sabinischen Numa Pompilius, zurckgefhrt. Die grte Bedeutung hatten diejenigen Priester, welche den Willen der Götter durch Vogelschau und Opferschau zu erforschen hatten: die Augunt1 und die von den Etruskern berkommenen Harufplces^. Auch auf sonstige Vorzeichen (prodigia) wurde sorgfltig geachtet.
A. Die Knigszeit. 753510.
berblick. Rom bildet, von einheimischen und fremden Knigen regiert, seine eigenartige Verfassung aus und gewinnt an Stelle Albas die Vorherrschaft der Latium.
23.
Die berlieferungen der die Knigszeit.
I. Die Grndung Roms.
a) Die Sage. Die Rmer leiteten in der spteren Zeit das Geschlecht ihres Ahnherrn Romulus von dem Trojaner neas und von dem Gotte Mars ab3.
Anchises und Venus . Troia
neas (verm. m. Lavinia) Lavinium
Askanius od. Julus, Grnder von Alba; Alba
dessen 14. Nachfolger Prokas
Numltor Amulius Rhea Silvia (und Mars)
Romulus und Remus. Roma
1 v. avis und gustare kosten, erforschen.
2 . harga Opfertier und specio.
3 * Vgl. Cic. de re publ. Ii, 4: Romulus patre Harte natus concedamus enim famae hominum praesertim non inveteratae solum, sed etiam sap ienter a maioribus proditae, bene meriti de rebus communibus ut geuere etiam putarentur, non solum ingenio esse divino.
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Neben den Gttern verehrten die gypter zahlreiche Tiere als Symbole der Gottheit, so das Krokodil, die Katze, den Hund, den Ibis, den Sperber. Besonders heilig war der in Memphis als Sinnbild des Ptah verehrte schwarze Stier, der Apis. Spter wurden die Tierleiber auch als Aufenthaltsort der wandernden Menschenseelen betrachtet. Denn nach dem Glauben der gypter hatte die Seele des Abgeschiedenen je nach dem Spruche des Totengerichtes in der Unterwelt eine lngere oder krzere Wanderung zu bestehen.
Der durch die Religion gebotenen Erhaltung der Leichen war die groe Trockenheit des gyptischen Klimas frderlich. Frh kam auch die Sitte des Ein-balsamierens auf (mit Verwendung von Erdharz oder Asphalt, arab. mumiya'', davon Mumie).
2. Verfassung. An der Spitze des kunstreich gegliederten Staats-Wesens stand ein König: Pharao. Derselbe geno als Sohn des Gottes Ra" gttliche Verehrung. Zahlreiche des Schreibens kundige Beamte der-walteten die einzelnen Bezirke des Landes. König und Beamte wurden den bevorrechteten Stnden, den Priestern und Kriegern, entnommen. Das Heer bestand grtenteils aus leichtbewaffnetem Fuvolk; das Pferd wurde erst von den Hykfos in gypten eingefhrt und auch spterhin nur zu den Streit-wagen verwandt. Die niederen Stnde: Ackerbauern, Handwerker, Kaufleute, Hirten, waren als Nachkommen der ursprnglichen dunkelfarbigen Bevlkerung dienstbar.
Da die in Dienstbarkeit gehaltenen niederen Stnde kriegsuntchtig waren, so sah man sich nach Erschlaffung der einheimischen Krieger auf Sldner angewiesen; schlielich fiel gypten wiederholt, zuletzt dauernd der Fremdherrschaft anhebt.
3. Wissenschaften und Knste.
a) Die Wissenschaften. Die gyptischen Priester standen bei den Alten im Rufe hoher Gelehrsamkeit. Die griechischen Philosophen Thales und Pythagoras sollen ihre Bildung von ihnen empfangen haben; auch spter galten die gyptischen Gelehrten als Bewahrer und Mehrer der Wissenschaft. Insbesondere wurden Theologie und Geschichte, Mathematik und Astronomie1, Arzneikunde" und Rechtswissenschaft gepflegt.
Die gypter'gebrauchten zu ihren vielfachen Aufzeichnungen eine drei-s a ch e Schrift:'
1. die Hieroglyphen (v. tegog und yavyeiv schnitzen) oder die Bilder-schrist; die einzelnen Bilder bedeuten teils die Gegenstnde (somit ganze Wrter) teils nur Silben oder auch Laute, so bedeutet der Adler den Laut a, der Lwe den Laut 1.
1 Vgl. die Einfhrung des Sonnenjahres, S. 3.
2 Schon bei Homer (Odyssee 4,230) erscheint gypten als das Land der Heilkunde.
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176
1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren.
2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt.
Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet.
Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.)
Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war
ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt.
1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte.
2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er.
V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Johann_Parricida Johann Friedrich_Ii Friedrich Adolf Albrecht Albrecht Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_von_Kärnthen Heinrich Heinrich_Vii Heinrich Johann Johann Heinrich Heinrich Dante_Alighieri V._Ariedrich_von_Österreich
Extrahierte Ortsnamen: Avignon Deutschland Holland Schweiz Schwyz Habsburg Nassau Luxemburg Italien Italien Mailand Neapel
6
6. Von Osten fährt Hrym, im Arme den Schild,
Dnrch die Wogen wälzt sich die Weltschlange
Im Riesenzorne; rauh krächzt der grane Aar
Leichen zerreißend; los wird Naglfar.
7. Es segelt von Norden über die See ein Schiff
Mit den Lenten der Hel und Loki steuert;
Dem Wolfe folgen die wilden Gesellen,
Mit ihnen ist Byleipts Bruder im Zuge.
8. Vom Mittag kommt Snrt mit dem Mörder der Zweige,
Vom Schwerte leuchtet der Schlachtgötter Sonne,
Die Steinberge stürzen, es straucheln die Riesinnen,
Hel schlingt die Menschen, der Himmel birst.
9. Es naht der Hlin ein neuer Harm,
Wenn Walvater anszieht den Wolf zu bestehn
Und den Snrt der weiße Würger des Beli;
Der Frigg Freude wird fallen alsdann.
10. Widar kommt dann, Walvaters Sohn,
Der gewaltige Held, mit dem Wolf zu kämpfen:
Die Klinge stößt er dem Kinde des Riesen
Dnrch den Rachen ins Herz und rächt den Vater.
11. Auch Hlodyns Sohn, der herrliche, kommt dann;
Die Erdnmschlingerin öffnet gähnend
Den weiten Schlund bis zur Wölbung des Himmels,
Doch Odins Sohn geht dem Untier entgegen.
Str. 6, V. 1: Hrym, der Führer der Niesen im letzten Weltkampf. — V. 2: Die
Weltschlange Midgardsorm, die Midgardschlange, als Lokis Sohn gedacht, ein riesischer
Drache, der ans dem Grunde des Meeres die Erdscheibe umschlingt. — V. 3: Der graue
Aar, der Riese Hräswelg (Leichenschwelger), der am Himmelsrand sitzend mit seinen
Flügelschlägen den Wind erzeugt.
Str. 7, V. 2: Hel, die Unterweltsgöttin, zu der die nicht den Heldentod Ge-
storbenen gelangen. — V. 4: Byleipt, ein Bruder Lokis, sonst unbekannt.
Str. 8, V. 1: Snrt, der Fürst der Feuerriesen aus Muspellheim. —- Mörder der
Zweige — Feuer. — Der Schlachtgötter Sonne — der von den Waffen ausstrahlende Glanz.
Str. 9, V. 1: Hlin, sonst Nanie einer Dienerin der höchsten Göttin Frigg,
hier offenbar als die Gemahlin Odins selbst gedacht. — V. 2: Der Wolf, hier und in
Str. 10, V. 2 — Fenrir. — Ss. 3: Beli (der „Brüller"), ein Riese, den der Sonnengott Freyr
erschlagen hat, der deshalb „Würger des Beli" heißt. — V. 4: Der Frigg Freude — Odin.
Str. 10, V. 1: Widar, ein Sohn Odins; er tötet den Fenrir.
Str. 11, V.1: Hlodyns Sohn — Thor, nach seiner Mutterjord benannt, die auch Hlodyn
heißt. — V. 2: Die Erdnmschlingerin —die Midgardschlauge. — S3.4: Odins Sohn — Thor.
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5
b) Untergang der Welt.
1. Es befehden sich Bruder und fällen einander,
Die Bande des Blutes brechen Schwestersöhne;
Arg ist's in der Welt, viel Unzucht gibt es —
Beilzeit, Schwertzeit, es bersten die Schilde,
Windzeit, Wvlszeit, eh' die Welt versinkt —
Nicht einer der Menschen wird den andern schonen.
2. Mims Söhne hasten, es meldet das Ende
Der'.gellende Ton des Gjallachornes;
Laut bläst Heimdall, in der Luft ist das Horn,
Heervater spricht mit dem Haupte Mims.
3. Iggdrasil bebt, der Eschen höchste,
Es rauscht der alte Baum, der Riese wird frei;
In Angst sind alle in der Unterwelt,
Eh' der Blntsfrennd Surts seine Bahn betritt.
4. Wie steht's bei den Äsen? Wie steht's mit den Elben?
Ganz Riesenheim rast, im Rat sind die Äsen;
Es stöhnen die Zwerge vor den steinernen Türmen,
Der Waldberge Herrscher — könnt ihr weitres verstehen?
5. Garm bellt jetzt laut vor Gnipahellir,
Es reißt die Fessel, es rennt der Wolf.
Biel Weisheit hab' ich, kann weiter schauen
Auf das grimme Schicksal, das den Göttern naht.
Str. 1: Dem Untergang der Welt geht die Lösung aller sittlichen Bande, ein
Kampf aller gegen alle auf Erden vorher.
Str. 2, V. 1 n. 4: Mim, Mimir, urspriinglich ein Wassergeist, seine Söhne die
Gewässer; er läßt Odin einen Trunk aus dem Weisheitsqnell tun, wofür ihn: der Gott
sein eines Auge verpfänden muß. Als die Wanen im Streit mit den Äsen dem Götter-
boten Mim das Haupt abgeschlagen hatten, machte Odin dieses unverweslich und er-
hielt ihm durch Zauber die Fähigkeit zu sprechen, um in schwierigen Fällen den
weisen Rat Mims einzuholen. — V. 2—3: Das Gjallarhorn, das gellende Horn des
Gottes Heimdall (d. h. des über die Welt Glänzenden), der die Götterburg Asgard betvacht.
Str. 3, B. 2: Der R ie s e — Fenrir, ein Sohn Lokis, wird in Wolfsgestalt Odin
im letzten Kampfe töten. — B. 4: Snrt, der riesische König der Feuerwelt Muspellheim;
sein Blutsfreund ist Fenrir, da er mit ihm vereint die Götter bekämpft.
Str. 4, B. 1: Elben, Elfen, Alben, Alfen, Naturgeister, denen besonders die
Förderung des Pflanzenlebens zugeschrieben wird; sie bewohnen A lfheim, die Elbenwelt.
— V. 3: Die Zwerge, ursprünglich auch elbische Geister, die in den Bergen wohnen
und dort die Erze hüten und bearbeiten.
Str. 5, B. 1: Garm, der Höllenhund, der das Reich der Unterwelt in der „Fels-
höhle" Gnipahellir bewacht; vgl. den antiken Kerberos. — V. 2: Der Wolf —Fenrir.
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32. Er erschlug auch des Thurseu betagte Schwester,
Die das Brautgeschenk erbeten hatte;
Schläge bekam sie au der Schillinge Statt,
Und Hammerhiebe erhielt sie für Ringe.
So holte sich Odins Sohn seinen Hammer wieder.
Aus den Karvamak, den Sprüchen Hars.
Har, d. h. der Hehre, d. i. Odin selbst, der weiseste der Äsen, der Vielgcwanderte
und Vielerfahrene, spendet hier aus der Fülle seiner Erkenntnis. So faßte wenigstens
der Aufzeichner diese altnordischen Lebensregeln auf, denen er den Gesamtnamen
„Hawamal", d. h. Reden des Hehren, gab. Der Forschung zufolge sind in ihnen etwa
sechs verschiedene Lehrgedichte verschmolzen. Über diese Spruchweisheit der Edda •
urteilt Eugen Mogk: „Es spricht eine gesunde Lebensauffassung und ein tiefer sittlicher
Ernst aus den Lehren des Dichters, reiche Erfahrung und vor allem echt germanisches
Selbstbewußtsein: Traue niemaud, bevor du ihn nicht erprobt hast; prahle nicht mit
deiner Weisheit; sei mäßig in Essen und Trinken; sei gastfrei; auch mit Geschenken
geize nicht; sei ein Freund dem Freunde, ein Feind dem Feinde; baue nicht auf
Reichtum; das Beste ist ein guter Name: er stirbt nimmer."
1. Noch allen Ausgängen, ehe du eintrittst.
Sieh dich sorgsam um,
Erkundige sie klug:
Denn nimmer kann man genau es wissen,
Ob ein Feind nicht sitzt in der Flur.
2. Den Gebern Heil! Ein Gast trat ein,
Sagt, wo er sitzen soll;
Nicht weilen darf lange, wer seinen Gewinn
Auf Schneeschuhen erjagen muß.
3. Feuer bedarf der fernher Gekommene,
Dem vor Kälte das Knie erstarrt;
Kost bedarf und Kleidung der Mann.
Dessen Fuß über Felsen schritt.
4. Wasser bedarf und Willkommengrnß
Der Gast und zum Trocknen ein Tuch;
Selber erring' er sich rühmlichen Leumund,
Will er wieder geladen sein.
5. Witz bedarf, wer weit umherschweift,
Daheim hilft man sich leicht;
Es wird des Spottes Spielball der Dumme,
Wenn er bei Weisen weilt.
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Extrahierte Personennamen: Hars Eugen_Mogk Eugen Ernst
8
schwarze Stier, der Apis. Spter wurden die Tierleiber auch als Aufeut-Haltsort der wandernden Menschenseelen betrachtet. Denn nach dem Glauben der gypter hatte die Seele des Abgeschiedenen je nach dem Spruche des Totengerichtes in der Unterwelt eine lngere oder krzere Wanderung zu bestehen. Damit die Seele den Krper nicht sofort verlasse, wurden die Leichen der Vornehmeren einbalsamiert.
2. Verfassung. An der Spitze des kunstreich gegliederten Staats-wesens stand ein König: Pharao, d. i. Sohn des Gottes Ra. Der König geno gttliche Verehrung. Zahlreiche Beamte verwalteten die einzelnen Bezirke des Landes. König und Beamte wurden den bevorrechteten Stnden (Kasten), den Priestern und Kriegern, entnommen. Das Heer bestand grtenteils aus leichtbewaffnetem Fuvolk; das Pferd wurde erst von den Hyksos in gypten eingefhrt und auch spterhin nur zu den Streitwagen verwandt. Die niederen Stnde: Ackerbauer, Handwerker, Kaufleute, Hirten, waren als Nachkommen der ursprnglichen dunkelfarbigen Bevlkerung dienstbar.
3. Wissenschaften und Knste.
a) Die Wissenschaften. Die gyptischen Priester standen bei den Alten im Rufe hoher Gelehrsamkeit. Die griechischen Philosophen Thales und Pythagoras sollen ihre Bildung von ihnen empfangen haben; auch spter galten die gyptischen Gelehrten als Bewahrer und Mehrer der Wissenschaft. Insbesondere wurden Theologie und Geschichte, Mathematik und Astronomie1, Arzneikunde (Odyssee 4, 230) und Rechtswissenschaft gepflegt. <c
Die gypter gebrauchten zu ihren Aufzeichnungen eine dreifache Schrift:
1. die Hieroglyphen (v. iepog und ylvcpeiv schnitzen) oder die Bilderschrift; z. B. bedeutet der Adler den Laut a2, der Lwe den Laut 1.
2. Die hieratische oder priesterliche Schrift, in welcher die Bilder bereits zu leichteren Zeichen umgewandelt sind;
3. die demotische (v. drjog) oder Volksschrift, die der Buchstaben-schrift nahesteht.
Die einheimische Wasserstaude, der Papyrus, bot in dem Bast der Stengel ein bequemes und billiges Schreibmaterial.
Die wissenschaftliche Erschlieung der altgyptischen Schriftdenkmler begann mit der Expedition Napoleons v. I. 1798/99. Der franzsische Gelehrte Champollion
1 Vgl. die Einfhrung des Sonnenjahres, S. 3.
2 Unser a ist die zusammengeschrumpfte Form eines Adlers: hieroglypb, Jt Hieratisch ^ phnicisch griech. et, c- i. et . k,
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43
1. Verfassung. 1. An der Spitze der einzelnen Staaten (nofag Stadt wie Staat) stehen Könige, die ihre Macht von Zeus haben. Der König ist a) Heerfhrer, b) Richter, c) Priester. Sein Zeichen ist der Stab (axrjntqov); seine Einknfte bestehen
a) in einem Krongut (re/uevog);
b) in pflichtmigen Abgaben {Swqcc, &/uiareg);
c) in einem greren Anteil an der Beute und bei den gemeinsamen Mahlzeiten.
2. Dem König zur Seite stehen im Rate und im Kriege die Vor-nehmen (yeqovreg, ccqlgtoi, j]yt}Toqzg rjdi fxidovzeg, auch wohl ccgilrieg Und vaxreg gen.).
3. Das Volk (Stj/uog) wird uur manchmal berufen, um die Beschlsse des Knigs anzuhren und durch Zuruf zu besttigen.
* In der Aufrechthaltung der ffentlichen Ordnung untersttzen den König die iperolbe (xrjgvxeg). Neben georbneter Rechtspflege erscheinen noch Reste roherer Sitten, wie die Blutrache. Gegen Auslnber waren berflle und Rubereien erlaubt, berhaupt galt das Recht be Strkeren1 In dem Beschwren der Waffenstillstnde und sonstiger Vertrge sind die Anfnge eines Vlkerrechtes zu erkennen. Eine Milderung des rechtlosen Verhltnisses lag in der Einrichtung der Gastfreundschaft (&og erst hostis, dann hospes). Gegenber den orientalischen Reichen fehlt es den Griechen an einem beherrschenden Mittelpunkt, einer groen Hauptstadt; dem entsprechend ist auch die Herrschaft der Könige nicht unumschrnkt (despotisch), wenn schon z. B. die Eigenmchtigkeit des Agamemnon geduldet wird. Nicht einmal die Erblichkeit des Thrones ist unbestritten; vgl. Telemachs Zurcksetzung auf Jthaka.
Ii. Religion.
1. Die Götter erscheinen in der Umwandlung von Naturmchten in menschenhnliche Wesen begriffen; der Menschen und Gttern waltet das Schicksal (Moiqci).
2. Neben der lteren Gottesverehrung ohne Bild und Tempel finden sich bereits die Anfnge des spteren Kultus. Orakel und Vorzeichen haben groe Bedeutung.
Iii. Privatleben.
1. Beschftigungen. Wiewohl im Besitze vieler durch Krieg und Kauf erworbener Sklaven hlt der Vornehme, auch der König selbst, Handarbeit nicht unter seiner Wrde. (Odysseus verfertigt selbst seine Bettlade); die Hauptaufgabe des Edlen aber ist das Waffenhandwerk, er kmpft zu Fu
1 Auch spter war es nach griechischer Volksanschauung lblich, dem Freunde im Gutesthun, dem Feinde im Bsesthun berlegen zu fein. Vgl. Xen. mem. Ii, 6, 35;
pvdqos a^srrjv sirai, vixctv roi>$ per tpi'xovg eii noiqvyra, toi)? S' xay.cjg.
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TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus]]
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Ii. Gtterb ilder und Tempel. Auch von den Rmern wurden die Götter ursprnglich im Freien verehrt und zwar unter Sinn-bilderu (Fetischen); z. B. Mars unter dem Sinnbild einer Lanze. Durch etruskische und griechische Einflsse kam dann der Tempelbau auf, die Gtterbilder wurden fast durchaus nach griechischen Vorbildern gefertigt.
Iii. Die Priester. So wenig wie bei den Griechen, bildeten bei den Rmern die Priester eine eigene Kaste mit erblichen Vorrechten; sie waren vielmehr Staatsbeamte, von den weltlichen Beamten hauptschlich durch die lebenslngliche Dauer ihres Amtes unterschieden. Der Ursprung fast aller Priesterschaften wurde auf den 2. König, den sabinischen Numa Pompilms, zurckgefhrt. Die grte Bedeutung hatten diejenigen Priester, welche den Willen der Götter zu erforschen hatten: die Aitgurn1 und die von den Etruskern berkommenen Haruspices^.
A. Die nigsm 753-510.
berblick. Rom bildet, von einheimischen und fremden Knigen regiert, seine eigenartige Verfassung aus und gewinnt an Stelle Albas die Vorherrschast der Latium.
23.
Die berlieferungen der die Knigszeit.
I. Die Grndung Roms,
a) Die Sage. Die Rmer leiteten in der spteren Zeit das Geschlecht ihres Ahnherrn Romulus von dem Trojaner neas und von dem Gotte Mars ab.3
Auchises und Venus
neas (verm. m. Lavinia)
Askanius od. Julus, Grnder von Alba;
dessen 14. Nachfolger Prokas
Numitor Amnlius Rhea Silvia (und Mars)
Romulus und Remus.
1 v. avis und gustare kosten, erforschen.
2 v. harga Opfertier und specio.
3 *Vgl. Cic. de re publ. Ii, 4: Romulus patre Harte natus concedamus enim famae hominum praesertim non in veter atae solum sed etiam sapie nter a maioribus proditae, bene meriti de rebus communibus ut genere etiam putarentur, non solum ingenio esse divino.
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