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1. Die alte Geschichte - S. 138

1872 - Münster : Coppenrath
138 in den andern spter. Die meisten bildeten mit der Zeit eben so viele Republiken oder Freistaaten, in denen eine be-stimmte Zahl Brger, die das Volk aus seiner Mitte whlte, abwechselnd die Negierung fhrte. 45, Vereinignngspunkte smmtlicher griechischer Staaten. Ungeachtet der Zerstckelung des Landes in eine Menge kleiner unabhngiger Staaten hrten doch die Griechen nicht auf, sich fortwhrend als eine ungeteilte Nation zu betrachten. Auer der gemeinsamen Sprache, dem festen Bindungsmittel einer jeden Nation, gab es vorzglich drei Einrichtungen, welche den Nationalsinn bei ihnen rege hielten und die traurigen Fol-gen der Eifersucht und Zwietracht milderten, die aus jener Zerstckelung nothmendig hervorgehen muten. Diese waren: die gemeinsame Religion (Mythologie) berhaupt und die Orakel insbesondere, die Amphiktyonieu und die Nationalspiele. 1) Die gemeinsame Religion. Die Griechen verehrten nicht wie wir einen einzigen Gott, sondern mehre Götter und Gttinnen. Diese bedeuteten eigentlich nur die Krfte und Mchte der uns umgebenden sichtbaren Natur, durch welche unser Leben sowohl erhalten als auch bedroht wird. In der Stimmung eines ungewhnlich erhhten Lebensgefhles glaub-ten sie daher auch den Gott unmittelbar selbst in ihrer Brust zu fhlen, im Donner ihn zu hren, im Wehen der Lfte zu empfinden, in der rieselnden Quelle ihn zu vernehmen. Sie dachten sich ihre Götter ganz menschlich, mit allen Vorzgen; und Gebrechen der menschlichen Natur; nur an Macht ragten sie der diesen empor. Wer ihnen Opfer brachte, sie anslehete und den Weg der Tugend wandelte, dem waren sie gewogen? den Frevler ereilte ihre Strafe. Die Priester standen als Diener der Gottheit und Vorsteher der Religion im hchsten Ansehen-Man glaubte, da die Götter sie ihres persnlichen Umganges wrdigten und ihre Gebete am ersten erhrten. Der Glaube

2. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1872 - Münster : Coppenrath
60 jhrlich dreihundert Pferde als Tribut zu liefern und das unter ihnen angefangene Bekehrungswerk nicht zu hindern. Aber kaum hatte der Sieger den Rcken gewandt, so erschlugen sie ihre Bekehrer, verbrannten die Kirchen und kehrten jauchzend in die Wlder zu den Altren ihrer vaterlndischen Götter zurck. Karl sah wohl ein, da ohne vllige Unterwerfung dieser ge-fhrlichen Nachbaren keine Ruhe, keine Sicherheit fr sein eigenes Reich zu gewinnen sei. Auch hielt er sich als Christ im Gewissen verpflichtet, das Heidenthum und insbesondere die grausamen Menschenopfer unter den Sachsen auszurotten und diese mit Gewalt zur Annahme des Christenthums zu zwingen. Auf einer groen Reichs Versammlung zu Worms, im Jahre 772, wurde der Krieg gegen sie beschlossen. Damals ahnete Karl wohl nicht, da dieser Krieg mit geringer Unterbrechung einunddreiig Jahre dauern wrde. Auf des Knigs Ruf griffen die Franken gegen ihre alten Feinde frendig zu den Waffen. Wie ein verheerender Strom brachen sie in das unvorbereitete Sachsen ein und berfluteten die Beste Ehresburg, einen den Sachsen heiligen Ort. Hier war der Hauptsitz ihrer Götter und Priester, ihrer Volksfeste und Zu-sammenknste. Hier war der heilige Hain mit der Jrmensnl oder Jrmensnle, einem Riesenbaume, der nach dem Glauben der Sachsen das Weltall trug. Da baten die berfallenen um Frieden mid stellten Geiel. Karl ging diesen Frieden jetzt um so lieber ein, weil ihn gerade neue Unruhen nach Italien riefen. 17. Karl erobert das longobardische Reich (774). In Paota, der Hauptstadt des Longobardenreiches, herrschte nach dem Tode Aifulf's Desiderius. Karl hatte dessen Toch-tcr zur Gemahlin genommen, dieselbe aber schon nach dem ersten Jahre ihm zurckgeschickt. Darber wurde Defiderius hchst ausgebracht und schwur dem treulosen Gemahle seiner Tochter bittere Rache. Gegen ihn selbst wagte er zwar ffentlich nichts zu unternehmen, heimlich aber warb er eine Partei fr die beiden Shne des verstorbenen Karlmann, welche sich mit ihrer

3. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 113

1873 - Münster : Coppenrath
113 Beide regierten vierzehn Jahre lang zum Glck der Athener im Geiste des Vaters fort und machten sich sogar noch belieb-ter, als dieser, indem sie die Abgaben von dem jhrlichen Er-trage der Lndereien um die Hlfte verminderten. Hipparch ins-besondere frderte die Knste und Wissenschaften sehr. Er traf die Einrichtung, da die Gesnge Horner's jhrlich am Feste der Panathenen ffentlich vorgetragen wurden und zog die Dich-ter Anakreon aus Teos und Simonides aus Keos an seinen Hof. Um die Sitten des Volkes immer mehr zu mildern, lie er durch die ganze Stadt und an allen Heerstraen Hermen, oder steinerne Bsten des Merkur setzen, welche zunchst die Stelle unserer Meilenzeiger vertraten, zugleich aber auch, mit moralischen Denksprchen, als: Betrge deinen Freund nicht!" Beharre in der Gerechtigkeit!" beschrieben, stumme Lehrer fr die Vorbergeheilben sein sollten. Sptere Athener verglichen wohl bte milbe Regierung bieses Brberpaares mit dem golbe-nen Zeitalter des Saturn. Allein ungeachtet aller Milde und Migung fanben sich boch viele Athener, welche, der Regierung der Tyrannen berdrssig, sich nach der alten Freiheit sehnten. Da fhrte pltzlich eine geringfgige Ursache den Sturz der Herrschenben Brder herbei. Damals lebten zu Athen zwei junge Brger, die durch das innigste Banb der Freundschaft mit einanber verbun-ben waren, Harmobius und Aristogtton. Die Schwester des ersteren wrbe einst von Hipparch von einem festlichen Aufzuge athenischer Jungfrauen zurckgewiesen. der solche Schmach ergrimmte der Bruder, und noch mehr bessen Freunb Aristogiton. Beibe faten sogleich den Entschlu, ihr Leben daran zu setzen, um bte Stadt von den Tyrannen zu befreien. Das nahenbe Fest der Panathenen, bei welchem alle Brger bewaffnet erscheinen brsten, warb zur Ermorbung berselben be-stimmt. Sie vertraueten ihr Vorhaben nur Wenigen, inbem sie hofften, ba auf das blutige Signal alle Freunbe der Freiheit erwachen und sich zur Wieberherstellung berselben vereinigen wrben. Kaum grauete der verhngnivolle Tag, als bte Jnglinge ihre Dolche mit Myrthenzweigen umwickelten und sich nach der Vorstabt begaben, wo Hippias den Festzug orbnete, um Welter. Gesch. der Griechen. 3. Aufl. Q

4. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 52

1873 - Münster : Coppenrath
52 . 13. Rckblick auf diese Periode. Diese erste an Dichtungen und Sagen so reiche Periode bildet gleichsam das aufblhende Kindesalter des griechischen Volkes. Kein anderes hat eine so romantische Vorzeit aufzuwei-sen. Das Leben erscheint noch in einer anmuthigen, natrlichen Einfachheit, durch Feste und frohe Zusammenknfte vielfach erheitert. Die reiche Phantasie des lebensfrohen Griechen go fast der alle Verhltnisse ihren Zauber aus. Ihm erschien die ganze Natur als belebt und mit hheren Wesen erfllt, in deren sichtbarer Nhe und in deren Segnungen er verkehrte. Das Land selbst war gleichsam ein Garten der Musen, deren belebender Hauch Quellen, Strme und Haine erfllte. Auch die huslichen Einrichtungen bieten im Ganzen ein heiteres Bild dar. berall tritt uns eine milde, patriarchalische K-nigsherrschaft entgegen. Das Ansehen dieser kleinen Stamm-frften grndete sich grtenteils auf ihrer persnlichen Wrde. Krperliche Kraft und Gewandtheit galten als das Hchste und wurden durch fortwhrende bung ausgebildete In den homerischen Gedichten erscheinen die Könige (aoito sehr geehrt. Die Götter im Olymp sind ihre Ahnen, Zeus selbst hat ihnen die Herrschaft verliehen; daher heien sie dort auch Jioyevetg oder ix Jiog aoih^g d. t. von Zeus entsprossene Könige. Sie waren Anfhrer im Kriege, Richter im Frieden, gewhnlich auch Oberpriester. Das Zeichen ihrer Wrde war ein Scepter, welches ihnen der Herold reichte, so oft sie in der Versammlung einen Vortrag hielten. Ihre Einknfte flssen theils aus ihrem eigenen Grundbesitze, theils aus grerem Antheile an der gemachten Beute, theils aus Ehrengeschenken; sonst verlieh ihnen ihre Wrde wenig Vortheil. Ihnen zur Seite stand als bera-thende Behrde der Herren st and, eine Versammlung der Ede-len Qvay.ttg-), welche gleichsam die Vasallen der Könige waren. Wegen ihrer adligen Abkunft hieen sie Hochbrtige," Wohl-gebonte" cevnaxqism, Ebytveig). Das niedere Volk wurde allerdings zu den ffentlichen Versammlungen gelassen, aber blo um zu erklären, ob es einen Vorschlag annehmen wollte oder nicht. Jauchzende Acelamation, nicht Stimmrecht, war die uerung seiner Willigkeit. Von den eigentlichen Berathungen

5. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 35

1873 - Münster : Coppenrath
35 durchgemacht, insbesondere Athen, welches als das Vorbild der jonischen Staaten erscheint. Im Ganzen drfen wir es aber ein glckliches Geschick nennen, das durch Stammverschiedenheit die einseitige Richtung aufhob, die ein Volk, welches, wie das griechische, seine eigene Bahn ging und nur durch sich lernte, leicht htte nehmen knnen. K. 8. Sagen der fremde Ansiedelungen in Griechenland. Jedoch weisen auch mehrfache Sagen darauf hin, da Ko-lontften aus fremden Lndern, die schon einen hheren Grad von Bildung besaen, namentlich aus gypten und Kleinasien, schon in den ltesten Zeiten bei den Griechen sich niederlieen und auf Lebensart, Beschftigung, Religion und Sitten der Ein-geborenen vielfach einwirkten. So soll um 1550 vor Chr. Cekrops, den eine andere Sage als Ureinwohner Attikas nennt, mit einer Kolonie aus Sais in gypten nach Attika ge-kommen, und hier die Burg Cekropia (Akroplis) von ihm gegrndet sein. 0 Aus dieser ging allmlig, da sie ringsumher mit Wohnungen und Tempeln umbauet wurde, die berhmte Stadt Athen hervor, die nach ihrer gewhlten Schutzgttin Athen also benannt wurde. Durch Lehre und Beispiel rief er die ver-einzelten rohen Bewohner der Gegend zur Geselligkeit und menschlichen Sitte, grndete in ihrer Mitte den Dienst des Zeus und der Athen, fhrte feste Ehen, Gerichtswesen, Begraben der Todten und, worauf vorzglich die Fabeln hindeuten, den U und Getreidebau ein. So feiert ihn die Sage als den Stifter des Staates, aus welchem spter ein wohlthtiges Licht der alle Lnder stralte. Etwa fnfzig Jahre spter langte Kadmus, der Sohn des Phnizischen Kniges Agcnor, mit einer Kolonie aus Ph-nizien in Botien an und grndete hier die thebanische Burg Kadmea; sein Nachfolger Amphion, berhmt durch sein ergrei-ftndes Saitenspiel, die Stadt Theben selbst. Nach der Angabe des Herodot soll auch durch Kadmus die phnizische Buchstaben- ') Herod. Viii. 44. Strab. Ix. p. 397. 3*

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

7. Geschichte des Mittelalters - S. 229

1883 - Münster : Coppenrath
229 Wie haben da die Gerber so meisterlich gegerbt! Wie haben da die Frber so purpurrot gefrbt!" In den Tagen des Kniges Wenzel wandte ftdr aber das Glck, welches bis dahin den Stdten gelchelt hatte. Vieler Orten tobte der Krieg der feindlichen Parteien, am heftigsten am Rheine und abermals im Schwabenlande. Auf beiden Schaupltzen unterlagen die verbndeten Städte den Reichsfrsten. der den rheinischen Stdtebund siegte Rup-recht von der Pfalz in der Schlacht bei Worms, und die schwbischen Städte warf %af Eberhard, zrnend wegen der Niederlage seines Soh-ties, in der Schlacht bei Dffingen im Jahre 1388 vllig nieder. Im Erntemond geschah es, bei Gott, ein heier Tag! Was da der edlen Garben auf allen Feldern lag! Wie auch so mancher Schnitter die Arme sinken lt! Wohl halten diese Ritter ein blutig Sichelfest." So sang viel Hundert Jahre spter der edle Dichter Uhland von dem blutigen Stdtekriege seines Heimatlandes, in welchem die Frsten-geroalt endlich der das Brgertum den Sieg davontrug. b. Erneuerter Kampf sterreichs mit den Schweizern. (Schlacht bei Sempach (1386); Winkelried.) Unter der Regierung des Kniges Wenzel herrschte in sterreich Herzog Leopold, ein Neffe jenes Leopold, welcher im Jahre 1315 bei Morgarten geschlagen worden war. Dieser konnte der Schmach nicht vergessen, welche das Haus sterreich von den drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unterwalden erlitten hatte. Sein Zorn wuchs noch mehr, als er sah, wie sich ihr Bund immer mehr befestigte und immer neue Orte in denselben aufnahm. Darum beschlo er, strenge Rache zu nehmen. Im Jahre_l386 trat er den Zug an und zog an der Spitze seiner ge-harnischten Ritter gen Sempach im Kanton Zrich. Hier, in einem Walde, warteten seiner die Eidgenossen. Sie waren nur leicht bewaffnet, grtenteils mit Hellebarden, breiten Schwertern. Keulen und hlzernen Schilden, aber die Vaterlandsliebe verlieh ihnen hohen Mut. Nun hie der Herzog Leopold die Scharen seiner Ritter von den Rossen steigen, weil er von den Tieren Verwirrung im Berggefechte frchtete, und be-. fahl. Mann an Mann, gleich einer eisernen Mauer, mit vorgesenkten

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 117

1879 - Münster : Coppenrath
I 117 Männer sein. In die Schlacht zogen die Spartaner bekrnzt, mit Musik und Gesang wie zu einem Feste, in blutfarbiger Kleidung. Sieg oder Tod war die Losung. Der Flchtling blieb als Ehrloser ausgestoen. 'Darum gab einst eine spartanische Mutter ihrem Sohne, als er in den Krieg zog, den Schild mit den Worten: Mit ihm oder auf ihm!" -d. h. kehre entweder siegend aus der Schlacht mit deinem Schilde zurck, -oder fllst du, so sei es doch uach der tapfersten Gegenwehr, so da man dich mir auf deinem geretteten Schilde zurcktragen kann. Als eine Spartanerin die Nachricht erhielt, ihr Sohn sei gefallen, fragte sie rasch: Und hat er gesiegt?" Als man ihr das bejahete, fuhr sie frhlich fort: Nun, dazu habe ich ihn ja geboren, da er kein Beden-feit trage, fr das Vaterland zu sterben." Ihre Schwerter waren kurz: Denn," sagte einst ein Spartaner, wir lieben es, dem Feinde nahe zu sein." Der Angriff geschah nicht mit Hitze, sondern mit Klte und Besonnenheit. Schon die erste Erziehung des jungen Spartaners wies auf seine knftige Bestimmung hin. Sobald ein Kind geboren war, wurde es be-sichtigt; ob es auch gesund und stark sei. War es das nicht, so wurde es ausgesetzt; denn die Stadt sollte nur aus starken, wehrhaften Brgern bestehen. Sonst bekamen es die Eltern wieber und behielten es bis zum siebenten Jahre. Die ganze Erziehung bezweckte fast einzig Abhrtung des Krpers. Halbnackt liefen die Kleinen umher, halbnackt schliefen sie auf hartem Lager von Schilf, welchen sie sich, sobald sie eben laufen konnten, vom Ufer des Eurotas selbst holen muten. Mit dem siebenten Jahre gehrten die Kinder dem Staate an und kamen unter strenge mnnliche Aufsicht. Sie wrben abgehrtet gegen Hunger und Durst, Hitze und Klte, ja sogar gegen empfiubliche Krperschmerzen. Jhrlich einmal wrben Knaben ffentlich am Altare der Artemis (Diana) bis auf's Blut gegeielt.*) Die Elteru stauben babei und munterten ihre Kinder auf, mitthig bis an's Ende auszuhalten. Weinen war babei die grte Schanbe. Manche Knaben sollen unter den Geielhieben tobt hingesunken sein, ohne einen Laut des Schmerzes. Vorzglich ehrerbietig muten die Knaben gegen die Alten sein. Auf der Strae muten sie ihnen auf die Frage: Woher und wohin?" augenblicklich Rede stehen. *) Frher waren dieser Gttin Menschenopfer gebracht worden; spter, bei milder gewordenen Sitten, galt diese Geielung als Entschdigung fr jene Opfer.

9. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 422

1882 - Münster : Coppenrath
422 Der Kaiser Nikolaus erlie bedingungsweise Verzeihung, und die Polen kehrten zurck. Viele aber zogen es vor, in Frankreich oder England eine neue Heimat zu suchen. Durch diesen Unglck-lichen Aufstand verlor das vielfach geprfte Polen den letzten Schatten seiner Selbstndigkeit. Unruhige Austritte in mehren anderen Staaten. Fast in allen brigen europischen Staaten herrschte groe Gh-ruug und kam hier und dort zum gewaltsamen Ausbruche. Zu-nchst wurde ein groer Teil Mittelitaliens der Schauplatz gesetzloser Willkr und emprender Greuel. Schon im Februar 1831 brach ein Aufruhr in Modena aus. Dieser saud bald Nachahmung in dem Herzogtums Parma und selbst in einzelnen Provinzen des Kirchenstaates; und nur der nachgesuchte Schutz der sterreichischen Macht konnte Einhalt gebieten. Es ward die Ruhe zwar uerlich wieder hergestellt; aber die Ghrnng im Innern blieb und unterwhlte immer weiter den Boden der apen-ninischen Halbinsel. In der Schweiz, welche damals ein. offenes Asyl war fr alle Unzufriedene und Flchtlinge anderer Nationen, herrschte groes Parteigewhl und infolge dessen Aufstand und Emprung. Alte zu Recht bestehende Gesetze und Vertrge ganzer Kantone wurden nicht mehr geachtet. Die ge-waltsame Aufhebung der Stifte und Klster im Kanton Aargau (1841) fing an, auch den kirchlichen Frieden zu stren. Und als im Jahre 1846 die Stadt Luz eru von einer bewaffneten Frei-schar pltzlich berfallen wurde, da schlssen sieben katholische Kan-tone unter sich einen Sonderbund, um sich mit den Waffen gegen solche gewaltsame berflle zu schirmen. Da aber rief der Vorort Bern alle brigen Kantone zum bewaffneten Einschreiten auf, und nun begann ein greuelvoller Brgerkrieg von zwlf Kantonen gegen sieben. Der Sonderbund mute der bermacht erliegen und sich wieder auflsen. Aber die Ghrung im Lande blieb. Deutschland blieb im ganzen ruhiger und geno deshalb auch vorzugsweise die Segnungen des inneren Friedens. Mitten zwischen den Ghrnngen nah und fem legte das deutsche Volk auf seine alte biedere und treue Weise sein Geschick in die Hnde seiner Fürsten und erwartete vertrauensvoll die Erfllung

10. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch
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