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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 117

1849 - Münster : Coppenrath
117 kläger wider einzelne Verbrechen, namentlich Wucherei 5). So einflußreich für die römische Verfassung war das Jahr 366 6). Camillus, der Wiederherfteller des Friedens, legte jetzt die Dictatur nieder und erbauete der Eintracht den angelobten Tem- pel. Der große Mann, der, wie Livius bemerkt, weder im Glücke noch im Unglücke je seines Gleichen hatte, starb schon im Jahre darauf, 365, nach einem langen thatenreichen Leben, an der Pest, von welcher damals Rom heimgesucht wurde. Und kaum hatte die Pest aufgehört, als ein Erdbeben ausbrach, das zum Schrecken der Römer mitten auf dem Forum einen großen Abgrund eröffnete. Die Priester verkündeten: dieser würde sich nicht eher wieder schließen, als bis das Kostbarste, was Rom besitze, als Weihgeschenk in denselben Hinabgelaffen wäre. Da sprengte ein heldenmüthiger Jüngling, M. Curtius, in voller Rüstung, auf seinem prächtig geschmückten Streitrosse herbei, und mit dem Siegcsrufe: „Nichts kostbarer, denn kriegerische Tapferkeit!" stürzte er sich mit seinem Roß in den offenen Ab- grund hinab. Und augenblicklich, setzt die Sage hinzu, schloß sich der Boden über seinem aufgenommenen Opfer wieder zu- sammen. §. 27. Endlicher Sieg der Plcbcssr. Gleichstellung aller Wehte und Würden. Seitdem die Patricier aus den Hauptvorrechten ihrer Ge- burt verdrängt waren, blieb der Kamps unr gleiche Berechtigung zu den noch übrigen Ehren und Würden nur ein Spiel für das Volk. Unter dem siegreichen Banner der Tribunen schritt es muthig auf der Bahn vorwärts, von einer Eroberung zur an- deren. Wenngleich die Patricier sich mit den neuen Würden des Prätors und Ädilis curulis trösteten, so zeigte sich doch bald, wie gering, ja nichtig dieser Ersatz für das eingebüßte wichtige Vorrecht war. Schon nach zwei Jahren (364) wurde ein Ä di- Cicero (de leg. Iii. 3.) bezeichnet di ese Adilen als curatores urbis, annonae et ludorum solemnium. 6) Von diesem sagt Livius (Vii. 1): Annus hic erit insignis novi hominis consulatu, insignis novis duobus magistratibus, praetura et cu- ruli aedilitate. Ilos sibi patricii quaesivere honores pro concesso plebi altero consulatu.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 70

1849 - Münster : Coppenrath
70 nerva vollenden und denselben mit ehernen Götter- und Königs- bildern ausschmücken. In einem unterirdischen Gewölbe dieses Tempels wurden auch die sibillinischen Schicksalsbücher aufbe- wahrt, in deren Besitz der König auf folgende Art gekommen sein soll. Einst kam eine unbekannte Alte zu ihm und bot ihm neun Bücher zu einem außerordentlich hohen Preise an. Weil der König sie nicht so theuer bezahlen wollte, verbrannte sie drei derselben, kam dann zum Könige zurück und verlangte die vorige Summe für die noch übrigen. Wiederum abgewiesen verbrannte sie abermals drei und erneuerte nun das Anerbieten der drei letzten unter denselben Bedingungen. Das fiel dem Könige auf, und nun fragte er seine Auguren. Man erkannte die Bücher für die Orakel der Sibille von Cumä. Tarquin kaufte sie, und die Alte verschwand. Diese Bücher, welche als ein Kleinod in den Händen des Königs und nachmals in Verwahrung des Se- nats blieben, zog man bei Bedrängnissen und Gefahren zu Rathe und wußte darin jedes Mal die dienlichsten Orakelsprüche für das Interesse des Staates zu finden. Eines Tages setzte eine furchtbare Erscheinung im königli- chen Palaste die ganze Familie in Angst und Schrecken. Eine Schlange schlüpfte aus einer hölzernen Säule und raubte das auf den Altar gelegte Opferfleisch. Bange Ahnung beunruhigte den König, und er beschloß, das Orakel zu Delphi zu Rache zu ziehen. Er schickte zwei seiner Söhne mit kostbaren Weih- geschenken dahin, und gab ihnen seiner Schwester Sohn, den L. Junius Brutus, zum Begleiter. Dieser spielte, um sein Leben zu retten, die Rolle eines Blödsinnigen, seitdem sein älte- rer Bruder vom Könige war ermordet worden. Auch er brachte dem delphischen Gotte ein Weihgeschenk, seinen hölzernen Stab nämlich, der aber einen goldenen in sich schloß — ein Sinnbild seiner selbst! Als die Jünglinge den Auftrag des Vaters vollzogen hatten, trieb sie die Neugierde, das Orakel zu befragen, wer nach dem Vater in Rom regieren würde. Derjenige — war die Antwort — welcher zuerst die Mutter küssen wird. Die Brüder beschlos- sen, hierüber das Loos entscheiden zu lassen. Brutus aber hatte den Sinn des Orakels anders aufgefaßt. Er warf sich unter dem Scheine, als wäre er über etwas gestolpert, zu Boden und

3. Die alte Geschichte - S. 70

1872 - Münster : Coppenrath
- I 70 und salbte nach der Eingebung Gottes im Jahre 1095 vor Chr. den tapfern Jngling Sal aus dem Stamme Benjamin zum Könige. Sal (10951055) regierte anfangs gut und glcklich und wurde daher geliebt und geehrt. Die alten Feinde seines Volkes schlug er siegreich zurck. Allein die Knigswrde machte ihn bald bermthig, das Kriegsglck raubschtig. Weil er Gottes Gebote verachtete, so verwarf ihn der Herr. In Folge eines neuen Auftrages ging Samuel hinab nach Bethlehem zu Jsai und salbte dessen jngsten Sohn, den frommen David, im Stillen zum Könige von Israel. Seitdem Sal von Gott verworfen war, verfiel er in eine finstere Traurigkeit und Schwermuth; er hatte keine ruhige Stunde mehr. Man rieth dem unglcklichen Könige, er mchte, um sich aufzuheitern, einen geschickten Harfenspieler kommen lassen; und David wurde nach Hofe berufen. Oft schon hatte der gottselige Knabe, wenn er so einsam auf dem Felde bei seinen Lmmern sa und rund um sich her die Werke Gottes mit herzlicher Freude betrachtete, beim Klange der Harfe schne Lieder zur Ehre des Schpfers gesungen. Jetzt heiterte er durch das holde Saitenspiel des Knigs dstere Seele auf. Jedoch bald sollte sich der Hirtenknabe durch eine entschlossene muthvolle That den Weg zum Knigsthrone bahnen. Gegen den mchtigen Riesen Goliath, der in furchtbarer Waffen-rftung dem ganzen israelitischen Volke Hohn sprach, trat khn der junge David auf, im leichten Hirtenrocke, seine Schleuder mit dem Steine in der Hand. Ein Schwung, und der treffende Stein streckte zum Erstaunen Aller den Riesen dahin. Jubelnd und frohlockend fhrte das Volk seinen jungen Sieger heim. Sanl, so sangen sie, hat tausend erschlagen, David aber zehn-tausend. Das verdro den König, und er fate einen Groll gegen David. Vergebens suchte dieser durch sein schnes Har-fenfpiel den König zu erheitern und alles Mitrauen zu ent- I

4. Die alte Geschichte - S. 138

1872 - Münster : Coppenrath
138 in den andern spter. Die meisten bildeten mit der Zeit eben so viele Republiken oder Freistaaten, in denen eine be-stimmte Zahl Brger, die das Volk aus seiner Mitte whlte, abwechselnd die Negierung fhrte. 45, Vereinignngspunkte smmtlicher griechischer Staaten. Ungeachtet der Zerstckelung des Landes in eine Menge kleiner unabhngiger Staaten hrten doch die Griechen nicht auf, sich fortwhrend als eine ungeteilte Nation zu betrachten. Auer der gemeinsamen Sprache, dem festen Bindungsmittel einer jeden Nation, gab es vorzglich drei Einrichtungen, welche den Nationalsinn bei ihnen rege hielten und die traurigen Fol-gen der Eifersucht und Zwietracht milderten, die aus jener Zerstckelung nothmendig hervorgehen muten. Diese waren: die gemeinsame Religion (Mythologie) berhaupt und die Orakel insbesondere, die Amphiktyonieu und die Nationalspiele. 1) Die gemeinsame Religion. Die Griechen verehrten nicht wie wir einen einzigen Gott, sondern mehre Götter und Gttinnen. Diese bedeuteten eigentlich nur die Krfte und Mchte der uns umgebenden sichtbaren Natur, durch welche unser Leben sowohl erhalten als auch bedroht wird. In der Stimmung eines ungewhnlich erhhten Lebensgefhles glaub-ten sie daher auch den Gott unmittelbar selbst in ihrer Brust zu fhlen, im Donner ihn zu hren, im Wehen der Lfte zu empfinden, in der rieselnden Quelle ihn zu vernehmen. Sie dachten sich ihre Götter ganz menschlich, mit allen Vorzgen; und Gebrechen der menschlichen Natur; nur an Macht ragten sie der diesen empor. Wer ihnen Opfer brachte, sie anslehete und den Weg der Tugend wandelte, dem waren sie gewogen? den Frevler ereilte ihre Strafe. Die Priester standen als Diener der Gottheit und Vorsteher der Religion im hchsten Ansehen-Man glaubte, da die Götter sie ihres persnlichen Umganges wrdigten und ihre Gebete am ersten erhrten. Der Glaube

5. Die alte Geschichte - S. 130

1872 - Münster : Coppenrath
1 130 gattung abzutheilen. Es kam auch weit mehr auf die vorkam-pfenden Fürsten, als auf die Heere selbst an. Jene entschieden in der Regel durch persnliche Tapferkeit den Ausgang der einzelnen Schlachten. Whrend nmlich die beiderseitigen Schlacht-reihen gegen einander standen und sich recht grimmig ansahen, kam aus der geffneten Reihe ein Fürst zu Wagen in die Mitte gesprengt, rhmte laut seine edele Abkunft und forderte stolz einen feindlichen Fhrer zum Zweikampfe heraus. Die Heere sahen blo dem grausigen Kampfe in ihrer Mitte mit gespann-ter Erwartung zu. Aber sobald der Eine oder der Andere fiel, wurden sie um die Rettung der Leiche und der kostbaren Rstung handgemein. Nach der Schlacht trat gewhnlich ein Waffen-stillstand von mehren Tagen ein, um die Leichen zu verbrennen und Todtenfeste zu feiern. Dann begann der Kampf von Neuem. Siege und Verluste wechselten auf beiden Seiten. Es war ein groer Nachtheil fr die Griechen, da ihr grter Held Achilles, aus bitterem Grolle gegen Agamemnon, mit welchem er sich entzweit hatte, eine geraume Zeit sich ganz vom Kampfe zurckzog und sogar frohlockte, als die Trojaner siegend selbst in das feindliche Lager drangen. Nur erst, da sein Herzensfreund Patroklus vom Hektor erschlagen war, erhob er sich wieder wie ein grimmiger Lwe. Wthend durchrannte er das Schlachtfeld und durchbohrte einen Trojaner nach dem anderen. Doch alles Blut der Erschlagenen konnte seine Rache nicht sttigen. Hektor, den Mrder seines Freundes, suchte er. Ihn traf er am Abend und erhob ein frchterliches Freuden-gefchrei. Hektor, so khn er auch sonst war, diesmal floh er vor Angst davon. Aber hastig war Achilles mit der Lanze hinter ihm her und holte ihn ein. Nun begann unter beiden ein grimmiger Kampf. Achilles traf ihn endlich mit der Lanze gerade in die Kehle, da er sinnlos niederstrzte. Sterbend bat der Unglckliche noch, seinen Leichnam nicht zu schnden, aber fr den Mrder seines theuersten Freundes gab es keine Gnade mehr. Er durchbohrte ihm die Fe, zog einen Riemen hindurch 1

6. Die alte Geschichte - S. 364

1872 - Münster : Coppenrath
364 Erinnerung. Nackte Schdel stierten von den Baumstmmen herab. Noch standen die Altre, auf welchen die Hauptleute der Rmer geblutet. Germanicus lie im sechsten Jahre nach dem Unglckstage die Gebeine beerdigen und ein Todtenmal errichten. Dann zog er racheschnaubend tiefer in das Land hinein. Da aber kommt Hermann abermals mit Sturmeseile aus den Wldern herangeflogen und mit dem Rufe: Ein zweiter Varus und seine Legionen!" wirft er sich mit Lwen-grimm auf den erschrockenen Feind. Bald sind dessen Reihen durchbrochen; und nun wirft Alles Wehr und Waffen ab und eilt voll Entsetzen zurck nach dem Rhein und ruhet nicht eher, als bis der Strom mit seinen gewaltigen Fluthen vor den nachsetzenden Deutschen schtzt. So blieben auch des Germanicus Siege ohne Erfolg. Weder ihm noch irgend einem an-deren gelang es, festen Fu auf deutschem Boden zu fassen-Deutschland war und blieb ein freies Land.*) 120. Tod des Augustus. Seine nchsten Thronfolger. So glcklich der Kaiser Augustus während seiner langen Regierung bis auf die Kriege gegen die Deutschen war, so iw glcklich war er als Gatte und Vater. Die beiden Hoffnung^ vollen Shne seiner mit Agrippa vermhlten Tochter Julia starben in der Jugend dahin. Julia selbst verursachte durch ihren unsittlichen Wandel dem alten Vater solchen Kummer, da er sie verbannte. Das Reich kam nun bald an Augustus adoptirten Stiefsohn, den kraftvollen, aber menschenfeindlichen Tiberlus, durch die Rnke seiner herrschschtigen Mutter Livla, der dritten Gemahlin des Kaisers. Der Kaiser selbst starb im Jahre 14 nach Chr. zu Nola. Kurz vor seinem *) In der Nhe des heutigen Detmold, auf der Spitze des 1200 Fus> hohen Teilt oder Grotenburg, soll beut Befreier Deutschlands ein artiges Standbild, das Hermann's - Denkmal, errichtet werden, das fch" vor vielen Jahren angefangen, aber noch immer nicht zur Vollendung 0r bracht ist.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1872 - Münster : Coppenrath
60 jhrlich dreihundert Pferde als Tribut zu liefern und das unter ihnen angefangene Bekehrungswerk nicht zu hindern. Aber kaum hatte der Sieger den Rcken gewandt, so erschlugen sie ihre Bekehrer, verbrannten die Kirchen und kehrten jauchzend in die Wlder zu den Altren ihrer vaterlndischen Götter zurck. Karl sah wohl ein, da ohne vllige Unterwerfung dieser ge-fhrlichen Nachbaren keine Ruhe, keine Sicherheit fr sein eigenes Reich zu gewinnen sei. Auch hielt er sich als Christ im Gewissen verpflichtet, das Heidenthum und insbesondere die grausamen Menschenopfer unter den Sachsen auszurotten und diese mit Gewalt zur Annahme des Christenthums zu zwingen. Auf einer groen Reichs Versammlung zu Worms, im Jahre 772, wurde der Krieg gegen sie beschlossen. Damals ahnete Karl wohl nicht, da dieser Krieg mit geringer Unterbrechung einunddreiig Jahre dauern wrde. Auf des Knigs Ruf griffen die Franken gegen ihre alten Feinde frendig zu den Waffen. Wie ein verheerender Strom brachen sie in das unvorbereitete Sachsen ein und berfluteten die Beste Ehresburg, einen den Sachsen heiligen Ort. Hier war der Hauptsitz ihrer Götter und Priester, ihrer Volksfeste und Zu-sammenknste. Hier war der heilige Hain mit der Jrmensnl oder Jrmensnle, einem Riesenbaume, der nach dem Glauben der Sachsen das Weltall trug. Da baten die berfallenen um Frieden mid stellten Geiel. Karl ging diesen Frieden jetzt um so lieber ein, weil ihn gerade neue Unruhen nach Italien riefen. 17. Karl erobert das longobardische Reich (774). In Paota, der Hauptstadt des Longobardenreiches, herrschte nach dem Tode Aifulf's Desiderius. Karl hatte dessen Toch-tcr zur Gemahlin genommen, dieselbe aber schon nach dem ersten Jahre ihm zurckgeschickt. Darber wurde Defiderius hchst ausgebracht und schwur dem treulosen Gemahle seiner Tochter bittere Rache. Gegen ihn selbst wagte er zwar ffentlich nichts zu unternehmen, heimlich aber warb er eine Partei fr die beiden Shne des verstorbenen Karlmann, welche sich mit ihrer

8. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1872 - Münster : Coppenrath
120 - besonders in den Stdten unter den Brgern, denen das ber-mthige Betragen der Groen verhat war. Dennoch dauerte der Kampf um die Krone fast drei Jahre lang und wurde mit der grten Erbitterung gefhrt. Die blhendsten Lnder wur-den schrecklich verwstet. Endlich, im Jahre 1080, trafen beide, Heinrich und sein Gegenknig Rudolph, in einer entscheidenden Schlacht bei Mlsen an der Elster zusammen. Heinrich selbst kmpfte mitten im Schlachtgeivhle mit bewundemugs-wrdiger Tapferkeit. Dennoch blieb der Sieg lange unentfchie-den und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich' Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, gerade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem frchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer ver-mundet wurde er aus dem Getmmel getragen. Als man ihm seine tobte Hand zeigte, rief er wehmthig aus: Die ist es, mit der ich einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolf's Tod war fr Heinrich ein groes Glck. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Viele hielten auch den Tod des Gegenknigs fr ein Strafgericht Gottes und schlssen sich wieder an den rechtmigen König. Die Zahl seiner An-Hnger wurde von Tag zu Tag grer. Unterde war er von dem Papste, der sich fr Rudolf erklrt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf fein Glck, nicht als Bender um Gnade flehen; mit Heeresmacht wollte er nach Rom ziehen und den Papst zch-tigen. Wiederholt erklrte er ihn fr abgesetzt und lie einen Erzbischof zum Gegenpapste whlen. Dann trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mchtigen Heeres feinen Rachezug au. Aber selbst in der grten Bebrngni verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wnrde er in Rom hart belagert. Da endlich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiscard,

9. Geschichte des Mittelalters - S. 136

1872 - Münster : Coppenrath
136 in sich geschlossen, deren Boden das kostbare Blut der seligen Mrtyrer getrunken; sollen wir als Feige und Verworfene sie noch lnger der Barbarei, der Ruchlosigkeit und der Un-einigkeit zum Raube lassen? Von Jerusalem ging das Wort des Herrn aus. Auf denn, wider den Feind des christlichen Namens wendet die Schwerter, welche ihr ohne Aufhren gegen einander schrft.' Dort ziehet hin, gegen den Aufgang,'dort sind gerechte Beleidigungen zu rchen. Dort be jeder seine hier begangenen Frevel. Werdet ans Soldaten des Teufels Soldaten des lebendigen Gottes! Frchtet nichts unter seiner glorreichen Fahne. Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Mrtyrerkrone erringen. Denn vollkommener Abla und die gewisse Hoffnung himmlischer Freuden begleitet euch in den heiligen Streit. Kein irdisches Band, nicht eheliche Liebe, nicht kindliche Pflicht darf euch au eure Heimath fesseln. Und damit keine bange Besorgni eure Brust beenge, so verleihen wir Assen, die sich diesem verdienstlichen Unternehmen widmen, den Schutz der Kirche und vllige Sicherheit ihrer Habe und ihrer Person und verfluchen den, der es wagt, das Eigenthum der heiligen Streiter anzutasten." So und noch mehres sprach der heilige Vater. Die ganze Versammlung war tief gerhrt und erschttert. Endlich ging das leise zurckgehaltene Aechzen in den lauten Ruf des ganzen Haufens der: Gott will es! Gott will es!" Wohin man blickte, berall sah man inbrnstig zum Himmel erhobene Hnde, berall vernahm mau das Hallen der gegen die Brust geballten Faust. Im kriegerischen Ungestm pochten Aller Her-zen. Und noch einmal erhob sich der heilige Vater und sprach mit lauter Stimme: Ja, Gott will es! Sehet denn in der Einstimmigkeit dieses Rufes die augenscheinliche Erklrung des Ewigen, da es sein Werk ist, welches ihr beginnet, und da er mit euch ziehen werde. Lasset diese glcklichen Worte das Feldgeschrei sein, an welchem sich im heiligen Kampfe die Streiter erkennen. Aber den Streitern Jesu gebhrt es auch, ein

10. Geschichte des Mittelalters - S. 322

1872 - Münster : Coppenrath
322 sten Regenten Deutschlands; in allen seinen Handlungen bewies er sich thtig, rasch und unternehmend. An ritterlichen Tugenden bertraf ihn Keiner. Auf einem Turniere zu Worms erschien einst ein franzsischer Ritter, Claude de Barre, von riesenartiger Gre und forderte hier die ersten deutschen Ritter auf das Keckste zu einem Zweikampfe heraus. Lange mochte es keiner wagen, mit diesem Goliath in die Schranken zu treten. Da kam in glnzender Waffen-rstung mit geschlossenem Visir ein Ritter herangesprengt und warf nach kurzem Kampfe zum Erstaunen Aller den Franzosen aus dem Sattel in den Sand dahin. Und als nuu der Sieger das Visir auf-schob, da erkannten Alle den Kaisersohn. Alle jubelten, die ganze Nation rechnete sich die Ehre des Sieges zu. Schon in der Jugend schien fr seinen Muth keine Gefahr zu groß. Den Gemsen kletterte er mit Gefahr seines Lebens bis auf die steilsten Felsenspitzen nach, eben so unerschrocken ging er mit seinem Speere auf die Bren los. Immer voran, wo es Deutschlands Ehre galt, bildete er auch den Mittelpunkt einer groen geistigen Thtigkeit. Die ersten Dichter und Knstler waren von ihm hoch geehrt. Er war ihr Freund, ihr Frderer. Er selbst sprach mehre Sprachen; er selbst schrieb mehre Bcher. Dazu war er ein Jngling von auerordentlicher Schn-heil der Gestalt und ungemeinem Liebreiz der Sitten. Sein offenes und geflliges Wesen zog Aller Herzen an; auf ihn richteten Alle ihre Hoffnung. Maximilian tuschte diese Hoffnung nicht; jedoch wrde er fr Deutschland unendlich mehr haben thun knnen, wre er nicht so oft in auswrtige Kriege verwickelt worden. Um Italien stritten unter sich die Könige von Frankreich und Spanien, bis es jenem gelang, Mailand, und diesem, Neapel zu bekommen. Von allen diesen Kriegen, in welche er unaufhrlich verflochten wurde, zog er keinen Vortheil, weil er, zu gerade und ehrlich, jenen Knigen an List nicht gewachsen war. Auch ging er nicht haus-hlterisch genug mit dem Gelde um. Er verschwendete es oft zut Unzeit; und gerade dann, wann er es am nthigsten hatte, fehlte es ihm. Eben deshalb milangen viele seiner Unternehmungen- Uebrigens hat Deutschland diesem herrlichen Kaiser viele ntz-' i
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