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Abtretung Spaniens und aller Inseln im Mittelmeere an. Sci-
pio aber forderte im stolzen Vorgefühle des Sieges unbedingte
Unterwerfung. Da brach Hannibal die Unterhandlung ab; der
Gott der Schlachten sollte jetzt entscheiden. Am folgenden Tage
begann der blutige Kampf. Mit Muth und Anstrengung fochten
beide Heere, aber die Kräfte waren zu ungleich. Hannibal hatte
außer wenigen Kerntruppen, die er aus Italien mitgebracht, nur
ungeübte, erst vor Kurzem geworbene Miethssoldaten. Er er-
munterte sie durch Wort und That, aber sein ermunternder
Schlachtruf verhallte wie ein matt rollender Donner; von allen
Seiten wich das feige Miethsgest'ndel zurück. Auf das hart-
nackigste fochten aber die altgedienten Krieger, die er selbst an-
führte. Er stand, wie sonst, mitten im Gedränge, wo der Kampf
am hitzigsten war, ihnen zur Seite. Alle Angriffe der Römer
wurden von diesen Tapfern mit unerschütterlichem Muthe zurück-
geschlagen. Endlich jedoch brach auch ihre Kraft; Hannibal ent-
kam mit einer kleinen Schar nach Adrumetum. Dieser rieth jetzt
selbst seinen Mitbürgern zum Frieden, als zu dem einzigen Ret-
tungsmittel vor völligem Untergange; auch Scipio wünschte ihn,
damit nicht etwa ein anderer Consul ihm die Ehre rauben mögte,
den Krieg geendigt zu haben. Das von der Land- und Seeseite
her bedrohete Karthago nahm den Frieden an, welchen der Sie-
ger unter sehr harten Bedingungen bewilligte. Es mußte auf
Spanien, seine letzte Kraft, verzichten; seine Flotte bis auf zehn
Schiffe, zur Nothwehr gegen Seeräuber, ausliefern; den Ma-
sinissa, seinen Erbfeind und künftigen Beobachter, als König
von Gesammt - Numidien anerkennen; innerhalb fünfzig
Jahren zehntausend Talente (fast zwölf Millionen Thaler) Krie-
geskosten bezahlen und geloben, keinen Krieg ohne Einwilligung
der Römer zu führen. Nicht ohne Widerspruch wurden diese
Bedingungen im folgenden Jahre (201) in Rom vom Senate
bestätigt.
Jetzt kehrte Scipio über Sicilien nach Rom zurück. Der
ganze Weg durch Italien glich einem ununterbrochenen Triumph-
zuge. Alle Straßen, auf welchen er reifete, waren mit Menschen
angefüllt; alle wollten den Helden sehen, der den furchtbarsten
Feind Roms besiegt und seine Vaterstadt auf den höchsten Gip-
fel der Macht und des Ruhmes erhoben hatte. Als er sich Rom
Wetter, Geschichte der Römer, 12
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nerva vollenden und denselben mit ehernen Götter- und Königs-
bildern ausschmücken. In einem unterirdischen Gewölbe dieses
Tempels wurden auch die sibillinischen Schicksalsbücher aufbe-
wahrt, in deren Besitz der König auf folgende Art gekommen
sein soll. Einst kam eine unbekannte Alte zu ihm und bot ihm
neun Bücher zu einem außerordentlich hohen Preise an. Weil
der König sie nicht so theuer bezahlen wollte, verbrannte sie drei
derselben, kam dann zum Könige zurück und verlangte die vorige
Summe für die noch übrigen. Wiederum abgewiesen verbrannte
sie abermals drei und erneuerte nun das Anerbieten der drei
letzten unter denselben Bedingungen. Das fiel dem Könige auf,
und nun fragte er seine Auguren. Man erkannte die Bücher
für die Orakel der Sibille von Cumä. Tarquin kaufte sie, und
die Alte verschwand. Diese Bücher, welche als ein Kleinod in
den Händen des Königs und nachmals in Verwahrung des Se-
nats blieben, zog man bei Bedrängnissen und Gefahren zu Rathe
und wußte darin jedes Mal die dienlichsten Orakelsprüche für
das Interesse des Staates zu finden.
Eines Tages setzte eine furchtbare Erscheinung im königli-
chen Palaste die ganze Familie in Angst und Schrecken. Eine
Schlange schlüpfte aus einer hölzernen Säule und raubte das
auf den Altar gelegte Opferfleisch. Bange Ahnung beunruhigte
den König, und er beschloß, das Orakel zu Delphi zu Rache
zu ziehen. Er schickte zwei seiner Söhne mit kostbaren Weih-
geschenken dahin, und gab ihnen seiner Schwester Sohn, den
L. Junius Brutus, zum Begleiter. Dieser spielte, um sein
Leben zu retten, die Rolle eines Blödsinnigen, seitdem sein älte-
rer Bruder vom Könige war ermordet worden. Auch er brachte
dem delphischen Gotte ein Weihgeschenk, seinen hölzernen Stab
nämlich, der aber einen goldenen in sich schloß — ein Sinnbild
seiner selbst!
Als die Jünglinge den Auftrag des Vaters vollzogen hatten,
trieb sie die Neugierde, das Orakel zu befragen, wer nach dem
Vater in Rom regieren würde. Derjenige — war die Antwort
— welcher zuerst die Mutter küssen wird. Die Brüder beschlos-
sen, hierüber das Loos entscheiden zu lassen. Brutus aber hatte
den Sinn des Orakels anders aufgefaßt. Er warf sich unter
dem Scheine, als wäre er über etwas gestolpert, zu Boden und
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tes zusammen, ihren verwüstenden Strom zu hemmen. Alles,
was nur Waffen tragen konnte, wurde zu dem gefahrvollen
Kampfe aufgeboten. Ja er ließ die Kostbarkeiten seines Palastes
öffentlich versteigern, um die Unkosten des Krieges zu bestreiten,
der mit geringen Unterbrechungen von 166 bis 180 geführt
wurde. Anfangs führten ihn die beiden Brüder gemeinschaftlich
und drängten siegreich den Feind zurück. Seit dem Jahre 169
aber, in welchem Berns starb, führte er als alleiniger Kaiser
den Krieg noch elf Jahre fort und kämpfte in vielen mörderi-
schen Schlachten mit wechselndem Glücke, doch immer unverzagt,
gegen die verbündeten Völker an. Der Hauptschauplatz des
Krieges war in der Gegend des alten Carnuntum (Heimburg)
in Pannonien. Von hier aus den Kampf leitend, schlug Aure-
lius die Jazygen auf der gefrornen Donau (173) und drang
dann in das Land der Quaden, die in Mähren und dem östli-
chen Theile von Böhmen wohnten. Dort war es, wo im Jahre
174 sein Heer durch eine größtentheils aus Christen bestehende
Legion (legio fulminatrix) wunderbarer Weise gerettet sein soll.
Das römische Heer war nämlich in einer ganz wasserlosen Ge-
gend vom Feinde eingeschlossen und dem Untergange nahe. Da
plötzlich, heißt es, öffnete der Himmel auf das heiße Gebet der
Christen seine Wolken, rettete durch einen strömenden Regen das
lechzende Heer und brachte durch den rollenden Donner einen
solchen Schrecken über die Feinde, daß diese die Flucht ergriffen.
Roch in demselben Jahre 174 gelang es dem Kaiser, durch Son-
derverträge mit den einzelnen Völkerschaften den Frieden wieder-
herzustellen. Er mußte hierauf gegen den aufrührischen Statt-
halter von Syrien, Avidius Caffius, ziehen, der auf ein falsches
Gerücht vom Tode des Kaisers sich selbst zum Kaiser hatte aus-
rufen lassen. Allein noch vor der Ankunft des Rächers war
der Empörer von seinen eigenen Soldaten erschlagen worden.
— Aber auch der Friede mit den Markomannen war nicht von
Dauer. Im Jahre 178 begannen sie wieder ihre verheerenden
Züge, und der Kaiser mußte abermals gegen sie das Schwert
ergreifen. Er schlug sie zwar zurück, erlebte aber das Ende des
Krieges nicht. Er starb zu Vindobona (Wien) im März 180.
Er war, wie sein Biograph sagt, größer als sein ganzes Zeit-
alter und tadellos bis auf einen eiüzigen Punkt, die blinde Liebe
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Extrahierte Personennamen: Berns Avidius_Caffius
Extrahierte Ortsnamen: Carnuntum Heimburg Pannonien Donau Syrien Wien
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zeigten ihnen gar freundlich die Anlagen ihrer neuen Stadt. Die Fremden konnten sich der die sonderbare Stadt nicht ge-nug wundern; sie besahen alles auf das Genaueste und setzten sich dann neugierig zu den Spielen nieder. Aber während Aller Augen auf das Schauspiel gerichtet waren; stehe, da strzen auf ein gegebenes Zeichen die rmischen Jnglinge in die Hau-fen der Zuschauer, jeder ergreift sich in der Geschwindigkeit eine Jungfrau und schleppt sie in seine Htte. Die bestrzten Eltern aber fliehen wehklagend auseinander.
Die Geraubten lieen sich in Rom von ihren Mnnern bald besnftigen, aber ihre Vter daheim sannen auf blutige Rache. Und in der That, wren jetzt die Völker alle vereint gegen Rom angezogen, so wre es wohl um den jungen Staat geschehen gewesen. Da sie aber in ihrer Wnth eine gemeinschaft-liche Rstung nicht abwarten konnten, so wurden sie, einzeln wie sie kamen, von dem Schwerte der Rmer blutig zurckgewiesen.
Die grte Gefahr aber stand ihnen von dem kriegerischen Volke der Sabiner bevor, die wohlgerstet unter ihrem Könige Titus Tat?us auf Rom loszogen. Nach mehren Gefechten kam es in einem Thale zwischen zwei Hgeln zu einer Schlacht-Whrend die beiden Schlachtreihen grimmig gegen einander standen, während schon die Pfeile herber und hinber flogen und die Männer niederstreckten; da pltzlich strzten die g^ raubten Sabinerinnen mit fliegenden Haaren und zerrissenen Kleidern mitten zwischen die feindlichen Reihen, fleheten hi^ zu ihren Mnnern, sie nicht zu Waisen, dort zu ihren Vtern, sie nicht zu Wittweu zu machen.
Dieser Anblick rhrte die Heere und ihre Fhrer. Alle senkten die Waffen. Es erfolgte eine tiefe Stille. Und gerh^ traten die beiden Könige in ihre Mitte und schlssen Frieden und Freundschaft. Fortan sollten beide Staaten vereinigt, die Regierung von beiden Knigen gemeinschaftlich zu Rom 9e' fhrt, und in den von Romnlus gestifteten Senat von 10 Rmern auch 100 Sabiner aufgenommen werden. Der Hg^
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in den andern spter. Die meisten bildeten mit der Zeit eben so viele Republiken oder Freistaaten, in denen eine be-stimmte Zahl Brger, die das Volk aus seiner Mitte whlte, abwechselnd die Negierung fhrte.
45, Vereinignngspunkte smmtlicher griechischer Staaten.
Ungeachtet der Zerstckelung des Landes in eine Menge kleiner unabhngiger Staaten hrten doch die Griechen nicht auf, sich fortwhrend als eine ungeteilte Nation zu betrachten. Auer der gemeinsamen Sprache, dem festen Bindungsmittel einer jeden Nation, gab es vorzglich drei Einrichtungen, welche den Nationalsinn bei ihnen rege hielten und die traurigen Fol-gen der Eifersucht und Zwietracht milderten, die aus jener Zerstckelung nothmendig hervorgehen muten. Diese waren: die gemeinsame Religion (Mythologie) berhaupt und die Orakel insbesondere, die Amphiktyonieu und die Nationalspiele.
1) Die gemeinsame Religion. Die Griechen verehrten nicht wie wir einen einzigen Gott, sondern mehre Götter und Gttinnen. Diese bedeuteten eigentlich nur die Krfte und Mchte der uns umgebenden sichtbaren Natur, durch welche unser Leben sowohl erhalten als auch bedroht wird. In der Stimmung eines ungewhnlich erhhten Lebensgefhles glaub-ten sie daher auch den Gott unmittelbar selbst in ihrer Brust zu fhlen, im Donner ihn zu hren, im Wehen der Lfte zu empfinden, in der rieselnden Quelle ihn zu vernehmen. Sie dachten sich ihre Götter ganz menschlich, mit allen Vorzgen; und Gebrechen der menschlichen Natur; nur an Macht ragten sie der diesen empor. Wer ihnen Opfer brachte, sie anslehete und den Weg der Tugend wandelte, dem waren sie gewogen? den Frevler ereilte ihre Strafe. Die Priester standen als Diener der Gottheit und Vorsteher der Religion im hchsten Ansehen-Man glaubte, da die Götter sie ihres persnlichen Umganges wrdigten und ihre Gebete am ersten erhrten. Der Glaube
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gattung abzutheilen. Es kam auch weit mehr auf die vorkam-pfenden Fürsten, als auf die Heere selbst an. Jene entschieden in der Regel durch persnliche Tapferkeit den Ausgang der einzelnen Schlachten. Whrend nmlich die beiderseitigen Schlacht-reihen gegen einander standen und sich recht grimmig ansahen, kam aus der geffneten Reihe ein Fürst zu Wagen in die Mitte gesprengt, rhmte laut seine edele Abkunft und forderte stolz einen feindlichen Fhrer zum Zweikampfe heraus. Die Heere sahen blo dem grausigen Kampfe in ihrer Mitte mit gespann-ter Erwartung zu. Aber sobald der Eine oder der Andere fiel, wurden sie um die Rettung der Leiche und der kostbaren Rstung handgemein. Nach der Schlacht trat gewhnlich ein Waffen-stillstand von mehren Tagen ein, um die Leichen zu verbrennen und Todtenfeste zu feiern. Dann begann der Kampf von Neuem. Siege und Verluste wechselten auf beiden Seiten.
Es war ein groer Nachtheil fr die Griechen, da ihr grter Held Achilles, aus bitterem Grolle gegen Agamemnon, mit welchem er sich entzweit hatte, eine geraume Zeit sich ganz vom Kampfe zurckzog und sogar frohlockte, als die Trojaner siegend selbst in das feindliche Lager drangen. Nur erst, da sein Herzensfreund Patroklus vom Hektor erschlagen war, erhob er sich wieder wie ein grimmiger Lwe. Wthend durchrannte er das Schlachtfeld und durchbohrte einen Trojaner nach dem anderen. Doch alles Blut der Erschlagenen konnte seine Rache nicht sttigen. Hektor, den Mrder seines Freundes, suchte er. Ihn traf er am Abend und erhob ein frchterliches Freuden-gefchrei. Hektor, so khn er auch sonst war, diesmal floh er vor Angst davon. Aber hastig war Achilles mit der Lanze hinter ihm her und holte ihn ein. Nun begann unter beiden ein grimmiger Kampf. Achilles traf ihn endlich mit der Lanze gerade in die Kehle, da er sinnlos niederstrzte. Sterbend bat der Unglckliche noch, seinen Leichnam nicht zu schnden, aber fr den Mrder seines theuersten Freundes gab es keine Gnade mehr. Er durchbohrte ihm die Fe, zog einen Riemen hindurch
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Schlacht bei Leuktra (371). Dieser biedere Held stand jetzt an der Spitze des thebanischen Heeres und rckte den Spartanern khn entgegen. Sein Freund Pelopidas befehligte eine besondere Abtheilung thebanischer Jnglinge, die heilige Schar genannt, welche sich durch einen feierlichen Eid verbun-den hatte, zu siegen oder zu sterben. Bei dem Stdtchen Leuk-tra in Botien stieen die Thebaner auf ein groes fpartani-sches Heer. Mustervoll stellte Epaminondas sein Huflein gegen dasselbe auf. Um nicht von der greren Zahl berflgelt zu werden, lie er es in einer schrgen keilfrmigen Richtung ge-gen dasselbe anrcken. Das Eigenthmliche dieser schrgen Schlachtordnung, durch welche auch der König von Preußen, i Friedrich der Groe, im siebenjhrigen Kriege die Schlacht bei Zeuthen (1757) gewann, besteht darin, da der Feind, auf einem Punkte mit Uebermacht angegriffen, sein Heer nur vereinzelt wirken lassen kann. Die spartanischen Schlachtreihen wurden durchbrochen, ihr König niedergehauen, mit ihm die Scharen seiner Getreuen. Da wichen die Spartaner bestrzt zurck und suchten ihr Heil in der Flucht. Durch diesen Herr-lichen Sieg gewann Theben einen groen Einflu in ganz Griechenland. Im Norden trat Pelopidas als Schiedsrichter auf und ordnete sogar die Thronfolge in Macedonien.
Als die Nachricht von dieser Niederlage nach Sparta kam, waren die Spartanerinnen, deren Shne sich durch feige Flucht gerettet hatten, uerst traurig; sie mochten sich vor Scham nicht sehen lassen. Diejenigen aber, deren Shne gefallen waren, erschienen frhlich, mit Blumenkrnzen geschmckt, auf dem Markiplatze, umarmten sich und wnschten sich Glck, dem Vaterlande so heldenmthige Shne geboren zu haben. Man war jetzt in groer Verlegenheit, wie man mit den Flchtlingen verfahren solle; denn das Gesetz des Lykurgus verurtheilte sie zu den hrtesten Strafen. Aber in dieser Zeit der Noth bedurfte man der Krieger zu sehr; deshalb sagte der eine König: O, lasset das Gesetz lieber fr heute schlafen, morgen aber in
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Extrahierte Personennamen: Mustervoll Friedrich_der_Groe Friedrich
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wie Schlachtreihen auf einander los, und der Kampf beginnt. Es blitzen, es klirren die Schwerter durcheinander, Schauder durchfhrt die Zuschauer. Pltzlich strzt ein Rmer, und der ihn noch ein Rmer sterbend hitt. Ein Freudengeschrei erschallt bei ihrem Falle aus dem albanischen Lager, während die Rmer voll Bestrzung keine Hoffnung mehr zu fassen wagen. Aber schwer verwundet sind alle drei Albaner; der eine noch brige Rmer hingegen ohne Wunden und frisch an Kraft und Muth. Dieser nimmt pltzlich die Flucht und lockt die anderen, ihn zu verfolgen. So trennt er liftig die dreifache Gewalt, wohl vor-aussehend, da sie ihm nur so folgen werden, wie es jedem seine schwchende Wunde zult. Nach kurzer Flucht bleibt er stehen und blickt sich um. Da sieht er seine drei Gegner weit von einander getrennt und einen schon nahe hinter sich. Auf diesen rennt er mit groem Ungestm zurck. Und während das albanische Heer den Cnriatiern zuruft, ihrem Bruder bei-zuspringen, hat der Horatier ihn schon erlegt und strmt auf den zweiten los. Unter tausendstimmigem Zurufe der Hoffnung" schpfenden Rmer gibt der Horatier auch diesem den Todes-' sto. Und als er 'endlich auch den dritten Albaner, der schwer verwundet und fast athemlos herankeucht, niederbohrt; da erheben sich unter lautem Jubel die Rmer und drangen fi# um ihren Sieger, ihm Glck zu wnschen.
Frohlockend zog nun der Horatier, die Rstungen der drei Cnriatier im Triumphe tragend, an der Spitze seiner jubelndes Mitbrger nach Rom. Vor dem Thore kam ihm seine Schwester entgegen, die mit einem der gefallenen Curiatier verlobt war-Als sie unter der Siegesbeute ihres Bruders auch den Waffel rock erblickte, den sie selbst fr ihren Brutigam gewirkt hatte? da fing sie laut zu weinen an. Sie ri vor Schmerz das Haar los, rang die Hnde und rief wehklagend ein der das andere Mal den Namen ihres Brutigams aus. Dieses winsel der Schwester bei seinem Siege, bei der so lauten, all^ gemeinen Freude emprte den Jngling. Wthend zog er das
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aus dem Lande trug, in welchem er dreizehn Jahre nach der Schlacht bei Cann und sechzehn Jahre berhaupt utterfcht' terlich gestanden, gekmpft und gesiegt hatte. Zu Rom wurde sein Abzug durch glnzende Feste und Opfer gefeiert. Er lan-dete bei Leptis und betrat dort mit seinem Heere nach 36 Jahren zum erstenmale wieder den vaterlndischen Boden.
Schlacht bei Zama (202). Er lagerte sich bei Zama, fnf Tagreisen von Karthago. Sogleich zog ihm Scipio ent* gegen. Hannibal sah wohl, wie sehr ihm dieser berlegen war, und lie ihn zu einer Zusammenkunft einladen, um ihm den Frieden anzubieten. Auf einem Hgel zwischen beiden Lagern kamen die beiden grten Feldherren ihres Zeitalters zusammen. Eine Zeitlang standen beide schweigend sich gegen-ber, einer den andern bewundernd: Scipio in der Blthe des Lebens und im Sonnenglanze des Glckes, Hannibal schon etwas alternd und von Gram gebeugt. Dann rieth Hannibal zum Frieden, indem er seinen Gegner an den mglichen Wech-sel des Glckes erinnerte, den er selbst schon erfahren habe, und bot ihm als Preis des Friedens die Abtretung Spaniens und aller Inseln im Mittelmeere an. Scipio aber forderte im stolzen Vorgefhle des Sieges unbedingte Unterwerfung. Da brach Hannibal die Unterhandlung ab. Jetzt sollte das Schwert entscheiden. Am anderen Tage begann der blutige Kampf-Mit Muth und Anstrengung fochten beide Heere, aber die Krfte waren zu ungleich. Hannibal hatte auer wenigen Kerntruppen, die er aus Italien mitgebracht, nur ungebte, erst vor Kurzem geworbene Miethfoldaten. Er ermunterte fte durch Wort und That, aber sein ermunternder Schlachtruf ver-hallte wie ein mattrollender Donner; von allen Seiten wich das feige Miethgesindel zurck. Am hartnckigsten fochten noch die altgedienten Krieger, die er selbst anfhrte. Er stand, wie sonst, mitten im Gedrnge, wo der Kampf am hitzigsten war, ihnen zur Seite. Alle Angriffe der Rmer wurden von diesen Tapferen mit unerschtterlichem Muthe zurckgeschlagen. End'
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jhrlich dreihundert Pferde als Tribut zu liefern und das unter ihnen angefangene Bekehrungswerk nicht zu hindern. Aber kaum hatte der Sieger den Rcken gewandt, so erschlugen sie ihre Bekehrer, verbrannten die Kirchen und kehrten jauchzend in die Wlder zu den Altren ihrer vaterlndischen Götter zurck. Karl sah wohl ein, da ohne vllige Unterwerfung dieser ge-fhrlichen Nachbaren keine Ruhe, keine Sicherheit fr sein eigenes Reich zu gewinnen sei. Auch hielt er sich als Christ im Gewissen verpflichtet, das Heidenthum und insbesondere die grausamen Menschenopfer unter den Sachsen auszurotten und diese mit Gewalt zur Annahme des Christenthums zu zwingen. Auf einer groen Reichs Versammlung zu Worms, im Jahre 772, wurde der Krieg gegen sie beschlossen. Damals ahnete Karl wohl nicht, da dieser Krieg mit geringer Unterbrechung einunddreiig Jahre dauern wrde.
Auf des Knigs Ruf griffen die Franken gegen ihre alten Feinde frendig zu den Waffen. Wie ein verheerender Strom brachen sie in das unvorbereitete Sachsen ein und berfluteten die Beste Ehresburg, einen den Sachsen heiligen Ort. Hier war der Hauptsitz ihrer Götter und Priester, ihrer Volksfeste und Zu-sammenknste. Hier war der heilige Hain mit der Jrmensnl oder Jrmensnle, einem Riesenbaume, der nach dem Glauben der Sachsen das Weltall trug. Da baten die berfallenen um Frieden mid stellten Geiel. Karl ging diesen Frieden jetzt um so lieber ein, weil ihn gerade neue Unruhen nach Italien riefen.
17. Karl erobert das longobardische Reich (774).
In Paota, der Hauptstadt des Longobardenreiches, herrschte nach dem Tode Aifulf's Desiderius. Karl hatte dessen Toch-tcr zur Gemahlin genommen, dieselbe aber schon nach dem ersten Jahre ihm zurckgeschickt. Darber wurde Defiderius hchst ausgebracht und schwur dem treulosen Gemahle seiner Tochter bittere Rache. Gegen ihn selbst wagte er zwar ffentlich nichts zu unternehmen, heimlich aber warb er eine Partei fr die beiden Shne des verstorbenen Karlmann, welche sich mit ihrer
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karlmann