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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 178

1888 - Habelschwerdt : Franke
178 Zweiter Abschnitt. Kaiser aus dem Dause Kommen- Kuseemvueg, 1347-1438. I. Kart Iv., 1347—1378. Er war ein wissenschaftlich gebildeter und praktischer Fürst, der mehr auf dem Wege der Diplomatie, als durch Waffen erreicht hat. Seinem Erblande Böhmen war er ein Vater, dem Reiche ein „Erzstiesvater." 1. Zug nach Italien. Auf einem Zuge nach Italien erwarb er die lombardische und die Kaiserkrone; doch erfüllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu versöhnen und Recht und Ordnung herzustellen. Daher kehrte er verspottet zurück. 2. Thätigkeit für das Reich. Diese beschränkte sich auf den Erlaß des Reichsgesetzes der „Goldenen Bulle," 1356. Dieselbe enthält: a) Bestimmungen über die Wahl und Krönung des römischen Königs und über die Rechte der Kurfürsten. Letztere erhalten in ihren Ländern die höchste Gerichtsbarkeit, von der eine Appellation an den Kaiser nicht zulässig ist; ihre Länder werden für unteilbar erklärt, und es stehen ihnen die vollen Hoheitsrechte und Regalien zu; b) Bestimmungen über den Landfrieden. Bedeutung der Goldenen Bulle. Dieselbe stellte die kurfürstliche Oligarchie als gesetzlich fest. Die selbständige Stellung der Kurfürsten mußte schließlich eine Zerstückelung des Reiches zur Folge haben. Karl Iv. glaubte allerdings, durch die Goldene Bulle gewonnen zu haben, da er zwei Kurfürstentümer besaß und seinen Nachfolgern die Krone gesichert hatte. 3. Sorge für die Hausmacht. Zu seinen Erbländern, Böhmen und der Oberlausitz, erwarb Karl die Oberpfalz, Schlesien, die Niederlausitz und im Vertrage zu Fürstenwalde 1373 Brandenburg. Seine landesväterliche Sorge erstreckte sich vorzüglich auf Böhmen. a) Er gründete in Prag die erste deutsche Universität, 1348; b) er ließ Böhmen durch deutsche Ansiedler germanisieren und kul- tivieren; c) die Stadt Prag, seine Residenz, wurde verschönert; d) die Badeorte Karlsbad und Teplitz verdanken ihm ihre Entstehung ; e) er hob den Berg- und Weinbau, Handel und Verkehr. Vor seinem Tode gab Karl Iv. seinem bereits zum Kaiser ge-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 181

1888 - Habelschwerdt : Franke
181 der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende. 3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400. Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos. Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt. 1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken. a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396. b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten. 2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg. A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe: a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 251

1888 - Habelschwerdt : Franke
__251 zahlt werden, wovon 8 Pfennige in die kurfürstliche, 4 Pfennige in die städtischen Kassen flössen. Die Stadt Stendal, welche sich der Einführung der Steuer widersetzte, wurde ihrer Privilegien beraubt. 2. Wissenschaftliche Bestrebungen. Aus dem Reichstage zu Worms, 1495, war den Fürsten seitens des Kaisers die Anregung gegeben worden, Universitäten zu errichten. Johann legte, unterstützt von dem Arzte Pistoris, in Frankfurt a. d. Oder den Grund zu einer solchen. In Stendal errichtete er die erste Buchdruckerei der Mark, in Berlin die erste Apotheke. 3. Erwerbungen. Die große Sparsamkeit des Kurfürsten machte es ihm möglich, 1490 die Herrschaft Zossen, die früher zur Lausitz gehörte, zu kaufen. V. Joachim I. Nestor, 1499—1535. Obgleich er erst 15 Jahre alt war, besaß er doch eine so ungewöhnliche geistige Reife, daß er die Regierung selbständig antreten konnte. 1. Rechtspflege. a) Die durch Mißwachs in den letzten Jahren des vorigen Kurfürsten hervorgerufene Not unter dem Adel, sowie die noch immer vorhandene Neigung zum „Stegreifreiten" ließen bei der Jugend des Kurfürsten das Raubritterwesen noch einmal aufleben. Joachim aber ergriff ernste Maßregeln dagegen und bestrafte in einem Jahre 70 Übelthäter, darunter viele vom Adel, mit dem Tode. b) In gleicher Weise glaubte Joachim der Gerechtigkeit Genüge zu leisten, als er 1510 eine Verfolgung der Juden veranstaltete, die der Entweihung von Hostien beschuldigt wurden. c) Um der Mangelhaftigkeit in der Rechtspflege abzuhelfen, gründete der Kurfürst 1516 das Kammergericht, das viermal im Jahre, zu Köln und zu Tangermünde, 'zusammentrat. Auch für das Familien- und Erbrecht führte er gleiche Normen durch die Constitutio Joachimica ein. 2. Verwaltung. a) Einen gleich praktischen Blick zeigte Joachim in der sogenannten Reformation der Städte (1515), die nach dem Verluste ihrer Selbständigkeit sehr herabgekommen waren. Es wurde ein Grundgesetz für die städtische Verwaltung bekannt gemacht, das alles betras, was den Wohlstand der Städte bezweckte.

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 254

1888 - Habelschwerdt : Franke
254 Die Schuldenlast übernahmen die Stände, aber nicht ohne Widerspruch. Dem Adel wurden dafür manche Vorrechte gewährt. 2. Kirchen und Schulwesen. a) Johann Georg richtete sein besonderes Augenmerk auf die kirchlichen Angelegenheiten. Die äußere Form der Landeskirche suchte er durch die 1573 erlassene Visitations- und Konsistorial-ordnung einheitlich zu gestalten; die innere Einheit aber bahnte er durch Einführung der Konkordienformel an, einer der symbolischen Schriften der Protestanten. b) Der Universität Frankfurt verschaffte er größere Einkünfte; in Berlin gründete er das Gymnasium zum Grauen Kloster; über den Unterricht selbst enthält die Visitationsordnung treffliche Ermahnungen. 3. Gewerbthätigkeit. Der Friede im Lande vermehrte nach allen Seiten hin den Wohlstand. Aus den Niederlanden wanderten fleißige Handwerker ein, die auf Veranlassung Philipps Ii. ihre Heimat verlassen hatten. Von nicht unbedeutendem Einflüsse auf die Entwickelung des gewerblichen Lebens war der merkwürdige Leonhard Thnrneisser, dessen vielseitige Thätigkeit manche Industriezweige ins Leben rief (Druckerei in Berlin, Alaun- und Salpetersiedereien; er beschäftigte Holzschneider, Zeichner, Kupferstecher, Goldschmiede). Der steigende Wohlstand vergrößerte aber auch den Luxus, gegen den der Kurfürst strenge Gesetze erließ. Übrigens richtete auch er nach Abtragung der Schulden seinen Hof glanzvoller ein. Johann Georg starb 1598 mit Hinterlassung einer zahlreichen Familie. Vih. Joachim Friedrich, 1598—1608. 1. Der Geraer Hausvertrag, 1603. Bis zum Tode seines Vaters war Joachim Friedrich mit Entschiedenheit dessen Bestimmung entgegen gewesen, die Neumark seinem Stiefbruder zu überlassen, und es bot sich bald Gelegenheit, diese für Brandenburg nachteilige Teilung auf friedlichem Wege verhindern zu können. Joachim Friedrich verzichtete zu Gunsten feiner Stiefbrüder auf den Anfall der fränkischen Besitzungen Anspach und Bayreuth, der in naher Aussicht stand, da der dortige Markgraf Georg Friedrich kinderlos und der nächste Erbe, der Herzog Albrecht Friedrich von Preußen, geistesschwach war. Dafür erlangte er die Zustimmung zu dem Geraer Hausver-

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 133

1888 - Habelschwerdt : Franke
dadurch den Ritterstand; c) das neue schlagfertige Heer schulte er im Kampfe gegen die Heveller, deren Feste Brennabor er eroberte, und gegen andere slavische Stämme. Die Slavengrenze sicherte er durch die Gründung der Nordmark an der Elbe, 928. Als hieraus die Ungarn einfielen, wurden sie 933 in der Nähe von Merseburg geschlagen. B. Gegen die Dänen. Heinrich besiegte den dänischen König Gorm den Alten und sicherte wiederum die Nordgrenze. Heinrich I. starb 936. Er ist der Schöpfer des deutschen Reiches auf nationaler Grundlage. Ii. Htto I., d. Hr., 936—973. Sein Ziel war, eine starke Königsmacht zu schaffen. Otto war eine gewaltige Herrschernatur, voll Gottvertrauen, Treue und Großmut. Bei seiner feierlichen Krönung in Aachen versahen die Herzöge zum erstenmale den Dienst der Erzämter (Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall). 1. Empörungen int Innern. Das Gefühl der Überlegenheit der Sachsen, welche auf die in ihrem Stamme befindliche königliche Herrschaft stolz waren, und das Streben nach Selbständigkeit bei den anderen Stämmen waren die Ursachen wiederholter Ausstände. Es empörten sich a) die Söhne des Herzogs von Bayern, b) der Herzog von Franken in Verbindung mit Ottos Stiefbruder Thankmar, und dann mit dem Herzog von Lothringen und Ottos jüngerem Bruder Heinrich, der sogar das Leben des Königs bedrohte, c) später sein Sohn Ludolf. Otto wurde der Empörungen, oft mit Mühe, Herr und beschränkte die Macht der Herzöge durch Einsetzung der Pfalzgrafen oder strebte auch danach, die Herzogtümer in seiner ober in der Hand seiner Verwanbten zu vereinigen. Lothringen teilte er in Ober- und Nieber-Lothringen. 2. Ottos Kriege. a) Krieg mit den Slaven. Währenb die nördlichen Wenden an der unteren Elbe durch den tapferen Hermann Billung niedergehalten wurden, sicherte an der mittleren Elbe Gero, der Markgraf der sorbischen Mark, die Grenzen. Zur Befestigung des Christentums wurden Bistümer gegründet. b) Krieg mit den Dänen, 947. Der Dänenkönig Harald Blauzahn mußte das Christentum annehmen, zu dessen Siche-

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 153

1888 - Habelschwerdt : Franke
153 1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann. B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg. C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen. Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte. D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge. a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 249

1888 - Habelschwerdt : Franke
249 Preußens erhoben hatten, überließ bei seiner Geldnot dem Kurfürsten die Neumark für 40000 Gulden, 1455. c) Die Ansprüche auf Pommern konnte Friedrich Ii. bei der Unentschiedenheit des Kaisers nicht durchsetzen. Das pommersche Wappen war der einzige Erwerb aus den langwierigen Händeln. 2. Thätigkeit im Innern. Hier war sein Bestreben, das kurfürstliche Ansehen den Städten gegenüber zu bewahren, durch deren Freiheiten er sich in seinen Rechten verkürzt sah. In der mächtigen Doppelstadt Berlin-Köln, die unter einer gemeinschaftlichen Verwaltung stand, wurde Friedrich von den Zünften, die auch hier im Kampfe mit den Geschlechtern lagen, zu Hilfe gerufen. Der Kurfürst trennte die Verwaltung der beiden Städte und sicherte seine Herrschaft durch eine Burg zwischen beiden Orten. Berlins Niederlage schreckte die übrigen Städte. Friedrich Ii. überließ 1470 die Regierung seinem Bruder Albrecht und starb 1471. Iii. Albrecht Achilles, 1470—1486. Da er alle seine Brüder überlebte, so vereinigte er die fränkischen und brandenbnrgischen Besitzungen wieder in einer Hand. Wie Maximilian steht er als Muster mittelalterlicher Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Scheide der Zeitalter. 1. Das Hohenzollersche Hausgesetz. Von Wichtigkeit für die Zukunft Brandenburgs war das Hausgesetz, welches Albrecht 1473 als Grundlage für künftige Erbteilungen aufstellte (Dispositio Acliillea). Danach sollte die Mark stets ungeteilt an den ältesten Sohn fallen, während jüngere Geschwister durch die fränkischen Besitzungen und Geld abgefunden werden sollten. Bedeutung dieser Erbordnung: Dieselbe bewirkte, daß a) die Mark stets eine bedeutende Stelle unter den deutschen Ländern einnahm; b) daß ihre Herrscher eine selbständigere Politik führen konnten. 2. Kampf mit den Ständen. Albrecht hatte von seinem Bruder von dem pommerschen Kriege her eine bedeutende Schuldenlast geerbt, die er zum Teil auf die Stände übertragen wollte. Die neue Besteuerung erregte aber lebhaften Widerspruch, und auswärtige Feinde benutzten diesen inneren Kampf zum Angriffe. Zwar erklärte sich ein Schiedsgericht zu Gunsten Albrechts, aber der prachtliebende Kurfürst täuschte sich nicht über die Abneigung der nüchternen Märker gegen

9. Geschichtsbilder - S. 74

1899 - Konitz : Dupont
— 74 — Albrecht Achilles 1470—1486. („In Gotts Gewalt hab ich's gestellt, Er hass gefügt, daß mir’5 genügt/) Albrecht war ein thatkräftiger und ritterlicher Fürst. Von ihm schreibt Acncas Sylvins: „Wie groß ist der Rnhni des Markgrafen Albrecht von Brandenburg, mag man nun auf Tapferkeit sehen oder auf Vorsicht! Schon von Jugend an in den Waffen geübt, hat er an mehr Kriegen teilgenommen, als andere vielleicht gelesen haben. Gekämpft hat er in Polen, Schlesien, Preußen, in Böhmen, Österreich, Ungarn und in Sacbsen. Aus dem Treffen öfter zum Einzelkampfe herausgefordert, streckte er immer seinen Feind nieder. Bei Belagerungen der Städte hat er oft zuerst die Mauern erstiegen. Daher wird er nicht mit Unrecht der „Deutsche Achilles" genannt." Er ist allerdings durch anderweitige Sorgen, meistens durch Reichsgeschäfte, von der Mark ferngehalten worden. Albrecht schuf für Brandenburg ein sehr wichtiges Gesetz, das Achillische Hausgesetz. Nach diesem sollte das Kurfürstentum ungeteilt nach dem Rechte der Erstgeburt in männlicher Linie forterben. Dadurch wurde der Zerstückelung der Mark vorgebeugt und der Grund zu Einfluß und Macht gelegt. Johann Cicero 1486—1499. („All Ding ein Weil.") Dieser Kurfürst war ein Freund der Wissenschaft, und seine Fertigkeit in der lateinischen Rede verschaffte ihm den Beinamen Cicero. Er war der erste Fürst, der dauernd seinen Wohnsitz in der Mark nahm. Die Brandenburger waren ihm darum zugethan und bewilligten ihm 1483 die „Bierziese." Von jeder Tonne Bier wurden 1‘2 Pfennige erhoben, zwei Drittel dieser Einnahme erhielt der Kurfürst, ein Drittel die Stände. Es war dies die erste regelmäßige Steuer, die in der Mark auskam. In seinen letzen Lebensjahren beschäftigte sich Johann eifrig mit dem Plane, im Sanbe eine Universität zu errichten. Frankfurt a. O. würde zum Sitz bcr Hochschule bestimmt. Joachim I. Nestor. 1499 — 1535. („Durch Gericht und Gerechtigkeit.") Joachim kam schon mit dem 15. Scbensjahre znr Regierung. Die Mark ivurbe zu Anfang feiner Regierung von Mißernten, Teuerung und Seuchen schwer heimgesucht, und eine Folge davon waren Gesetzlosigkeit und Auflehnung gegen. Fürst und Obrigkeit. Der Adel fing wieder an, das alte Unwesen zu treiben, und man betete damals im öffentlichen Kirchcngcbctc: „Vor Köckcritzc und Siiberitze, Vor Krachte und vor Jtzcnplitze Behüt' uns, lieber Herre Gott!" Der junge Kurfürst griff mit männlicher Entschlossenheit ein und ließ die Anführer hängen. Man beklagte sich, daß der Kurfürst den adligen Stand mißhandle, und der Junker von Otterstedt ging in seiner Frechheit soweit, daß er an Joachims Thür die Worte schrieb: „Jochimkin, Jochitnkin, Hüde dy, Wo wy dy krygen, hangen tut) dy." Der Kurfürst ließ sich aber nicht beirren, und es gelang ihm, das Unwesen zu dämpfen. Im Sande hatte bisher eine traurige Rechtsunsicherheit geherrscht. Er versuchte, das Gerichtswesen und die Gesetzgebung unter feiner fürstlichen Seitung einheitlich zu gestalten und richtete das Kammergericht ein, das als oberste Instanz für alle Gerichtshöfe der Mark diente. In des Kurfürsten Namen sollte das Gericht unentgeltlich allen seinen Unterthanen dienen. 1506 eröffnete er die Universität Frankfurt, die zur Hebuug der Bilbnng bebeutetib beitrug. Unter seiner Regierung begann die Reformation, von der er nichts wissen wollte, und die er als eine Auflehnung gegen kirchliche und staatliche Gewalt ansah. Deshalb verbot er auch die neue Sehre in feinem Sanbe; die sich jedoch im Stillen schnell verbreitete. Selbst des Kurfürsten Gemahlin Elisabeth, Tochter des Königs von Dänemark, hing Suthers Sehre an und mußte deshalb vor dem erbitterten Kurfürsten das Sand verlassen. Joachim Ii. Hektor. 1535—71. („Wahrhaft königlich ist's, allen wohlzuthun.") Der Kurfürst führte in Brandenburg die Reformation ein und empfing selbst 1539 in der St. Nikolaikirche zu Spandau mit feinem Hose und einem großen Teile des Adels das Abendmahl unter beiderlei Gestalten; auch veranlaßte er eine allgemeine Kirchenvisitation imb ordnete das Verhältnis zwischen Kirche und Staat. An den kriegerischen Kämpfen zwischen beut Kaiser und bettt Schmalkalbischen Bnnbe war er nicht beteiligt; aber seine Bemühungen gingen baraus hin, Versöhnung anzubahnen. Für die fernere

10. Geschichtsbilder - S. 73

1899 - Konitz : Dupont
ruhiger Zustand zuteil, auch seine Sorge und Mühe etwas verringert werde." Dein Burggrafen wurde die unumschränkte Verfügung über das Land mit dem Rechte über Krieg und Frieden, sowie der ausgedehntesten Gerichtsbarkeit übertragen; nur die Ausübung der Kurwürde wurde ausgenommen. Auch sollte die Verwaltung der Mark sich aus des Burggrafen Nachkommen vererben. Nur ein Punkt wurde aufgenommen, der einerseits den Burggrafen sicher stellte, ihn aber auch wieder beschränkte. Es wurden nämlich dem Burggrafen auf die Mark 100 000 Goldgulden angewiesen, damit er das Land um so besser aus seinem verderblichen Zustande befreien könne, „weil er das auf feine Kosten und feinen Schaden nicht thun könne"; es wird aber bestimmt, daß der König oder seine Erben die Mark zurückfordern können gegen Erstattung jener Summe. So war denn das Land den Hohenzollern zugefallen. Noch waren sie nicht Kurfürsten; aber es sprach alles dafür, daß die Mark in ihrem Besitze blieb. Friedrich I. 1415—1440. (Wahlspruch: „Wer auf Gott vertraut, beit verläßt er nicht.") 1412 traf Friedrich als Statthalter in Der Mark ein und ließ sich vott den Ständen huldigen. Nicht alle erschienen. Zugleich verbündete sich der Adel, besonders die Quitzow, Rochow und Bre-doro durch einen Eid, gemeinsam gegen den Burggrafen zu stehen: „Und wenn es Burggrafen regnete noch ein Jahr, so sollte sie das nicht kümmern." Friedrich griff nicht gleich mit aller Kraft durch, sondern suchte durch Leutseligkeit die Widerspenstigen zu gewinnen. Als aber der Widerstand der Hans und Dietrich von Quitzow und ihrer Anhänger größer wurde, mußte er sich entschließen, mit Gewalt den Trotz zu beugen. Er zog vor die Burg Friesack und brach die mächtigen Mauern mit Unterstützung einer Kanone. Dietrich floh. Hans und die übrigen boten Unterwerfung an, und in kurzer Zeit hatte der „Nürnberger Tand" die Ordnung hergestellt und die Fürstengewalt wieder zu Anerkennung gebracht. „So guten Frieden hatte der Burggraf dem Lande verschafft, wie dasselbe seit Karls Iv. Zeiten nicht mehr genossen hatte; daher man es als eine besondere Schickung der Gnade des Allmächtigen pries." Dem Kaiser blieb ein solches Wirken nicht unbekannt. Zum Lohne für diese und andere Dienste übertrug er dem Statthalter am 30. April 1415 aus dem Konzil zu Konstanz die Mark als erblichem Kurfürsten und Erzkämmerer. Leider konnte sich der Kurfürst seinem Lande nur noch vorübergehend widmen; er mußte den Kaiser in den schwierigen Husitenkrtegcn unterstützen. Die Husiten blieben meist Sieger, und auch die Mark wurde von ihnen schrecklich verwüstet. Friedrich war durch die unermüdlichen Arbeiten im Interesse des Reiches müde geworden und sehnte sich nach Nahe; darum übertrug er seinem Sohn die Statthalterschaft in der Mark und zog sich nach Süddeutschland zurück, wo er 1440 auf der Kadolzburg starb. Friedrich Ii. (Eisenzahn) 1440—1470. („Beten und arbeiten.") Hatte sein Vater den Adel zum Gehorsam zwingen müssen, so mußte Friedrich Ii. sich gegen die selbständig gewordenen Städte, besonders Cölln und Berlin im der Spree, wenden. Der Kurfürst erschien plötzlich mit 600 Mann in Berlin, trennte die beiden Stadtgemeinden, gab jeder einen besonderen Rat, nahm die Gerichtsbarkeit an sich, ließ sich einen Teil städtischen Bodens in Cölln, an der Grenze Berlins, abtreten und legte darauf eine Burg an, welche er 1451 selbst bezog. Mit Berliw-Cölln waren alle Städte der Mark gebeugt; der Kurfürst hatte ihnen die „eisernen Zähne" gezeigt. Friedrich vereinigte die Neumark mit Brandenburg (gegen eine Abfindungssumme von 40 000 Mark vom Ritterorden abgetreten) und erwaxh mehrere Besitzungen in der Lausitz.
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