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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 297

1888 - Habelschwerdt : Franke
297 Justizpflege vorzunehmen, deren Resultat „das Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" (von v. Carmer und Snarez bearbeitet) ist, dessen Veröffentlichung (1794) Friedrich nicht mehr erlebte. F. Kirche, Wissenschaft und Kunst. a) Der Gang seiner eigenen Bildung und der Geist des Jahrhunderts hatten Friedrich dahin geführt, sich von der Konfession loszulösen und den Grundsatz religiöser Duldung zur vollsten Geltung zu bringen. Das kirchliche Lcbm erfuhr daher bei seiner Hinneigung zur französischen Aufklärung keine besondere Anregung. b) Den hohen Schulen bewies er nur so viel Aufmerksamkeit, als die Stellung eines Fürsten es nötig machte. Er stellte die „Akademie der Wissenschaften" wieder her und gewann für sie Wolff und Maupertuis. Die unbedingte Denkfreiheit, welche der König gestattete, gaben den Wissenschaften eine große Anregung. Friedrich selbst fand seine Erholung in dem geistreichen Verkehre mit französischen Gelehrten (d'argens, Voltaire). Obgleich er bei seiner Vorliebe für das Französische der deutschen Litteratur, die freilich damals noch daniederlag, nicht günstig gesinnt war, so hat er doch durch seine Thaten zur Anregung der Geister in Deutschland wesentlich beigetragen. Die Volksschule verdankt dem Könige die Einrichtung von Lehrerseminaren und das „General-Landschul-Reglemeut" (1763). c) Große Summen verwandte der König auf Bauten, die zwar nicht immer Kunstwerke waren, aber doch Berlin den Charakter einer europäischen Hauptstadt gaben (Opernhaus, Akademie, Hedwigskirche, Dom). In Potsdam baute sich Friedrich das prächtige Schloß Sanssouci. 6. Auswärtige Angelegenheiten in der letzten Halste seiner Regierung. A. Tiic erste Teilung Polens, 1772. a) Polen. Hier war auf August Ii., den Starken, sein Sohn August Iii., 1733—1763, gefolgt, der die Auslösung des Reiches nicht aufhalten konnte. Die Ursachen des schon im 17. Jahrhunderte vorauszusehenden Verfalls waren: der Mangel jeder staatlichen Ordnung, das Daniederliegen des Mittelstandes, der Stumpfsinn des niederen Volkes, das von den herrschenden Ständen ausgepreßt wurde und auch nicht das geringste Bildungsbedürfnis fühlte.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 159

1888 - Habelschwerdt : Franke
159 a) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Schon im Jahre 1224 hatte Friedrich zu Neapel eine glänzend ausgestattete Universität gegründet. Er begünstigte Gelehrte und Studenten, sammelte Klassiker, legte Tiergärten an und ließ Nachgrabungen nach alten Kunstwerken anstellen; an seinem Hose zu Palermo sammelten sich Philosophen, Dichter und Künstler. b) Rechtspflege. Sein Streben war, ein Recht zu schaffen und aus den verschiedenen Stämmen ein Volk zu bilden. Das Gesetzbuch, von Petrus a Vineis versaßt, enthielt Bestimmungen über Ärzte, Apotheker, über Handel, Gewerbe und Ackerbau. Der Grundgedanke aber war der Absolutismus, der die Rechte der Städte, des Adels und die Selbständigkeit der Kirche beschränkte. 5. Der Kaiser in Deutschland, 1233—36. Hier war der thatkräftige Reichsverweser Engelbert von Köln ermordet worden, und König Heinrich, von seinem bisherigen Ratgeber befreit und nach Unabhängigkeit vom Vater strebend, nahm den Städten gegenüber, in denen sich demokratische Elemente regten, eine schwankende Stellung ein. Daher waren schon auf den Reichstagen zu Worms und Ravenna 1231 die Freiheiten der geistlichen Fürsten zu Ungunsten der Städte erweitert worden, und als Heinrich seine Politik nicht ausgab, ward er nach Apulien gebracht, wo er nach langer Gefangenschaft starb. Auf einem glänzenden Reichstage zu Mainz wurde nun Friedrichs zweiter Sohn Konrad zum Nachfolger bestimmt und ein Reichsgesetz erlassen, das vorzüglich den Landfrieden und das Gerichtswesen betraf. Der Kaiser stand jetzt auf der Höhe seines Glückes. 6. Streit mit den Lombarden und dem Papste, 1236—50. a) Ursachen. Friedrich wollte über die Lombarden ebenso wie über Sizilien seine unmittelbare Herrschaft geltend machen und hatte auf den Reichstag von Ravenna die lombardischen Städte vergeblich eingeladen; vielmehr hatten diese, um die Absichten des Kaisers zu durchkreuzen, den alten Bund erneuert. Der Papst war ungehalten, daß der Kaiser bei der Ordnung Siziliens sich Eingriffe in die Freiheiten der Kirche erlaubt hatte, und hatte auch die Überzeugung, daß nach dem Falle der Lombardei die Freiheit der Kurie bedroht sei. Die Lombarden wurden darum die natürlichen Bundesgenossen des Papstes. b) Der Kampf. Friedrich eröffnete den Kampf mit dem

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 251

1888 - Habelschwerdt : Franke
__251 zahlt werden, wovon 8 Pfennige in die kurfürstliche, 4 Pfennige in die städtischen Kassen flössen. Die Stadt Stendal, welche sich der Einführung der Steuer widersetzte, wurde ihrer Privilegien beraubt. 2. Wissenschaftliche Bestrebungen. Aus dem Reichstage zu Worms, 1495, war den Fürsten seitens des Kaisers die Anregung gegeben worden, Universitäten zu errichten. Johann legte, unterstützt von dem Arzte Pistoris, in Frankfurt a. d. Oder den Grund zu einer solchen. In Stendal errichtete er die erste Buchdruckerei der Mark, in Berlin die erste Apotheke. 3. Erwerbungen. Die große Sparsamkeit des Kurfürsten machte es ihm möglich, 1490 die Herrschaft Zossen, die früher zur Lausitz gehörte, zu kaufen. V. Joachim I. Nestor, 1499—1535. Obgleich er erst 15 Jahre alt war, besaß er doch eine so ungewöhnliche geistige Reife, daß er die Regierung selbständig antreten konnte. 1. Rechtspflege. a) Die durch Mißwachs in den letzten Jahren des vorigen Kurfürsten hervorgerufene Not unter dem Adel, sowie die noch immer vorhandene Neigung zum „Stegreifreiten" ließen bei der Jugend des Kurfürsten das Raubritterwesen noch einmal aufleben. Joachim aber ergriff ernste Maßregeln dagegen und bestrafte in einem Jahre 70 Übelthäter, darunter viele vom Adel, mit dem Tode. b) In gleicher Weise glaubte Joachim der Gerechtigkeit Genüge zu leisten, als er 1510 eine Verfolgung der Juden veranstaltete, die der Entweihung von Hostien beschuldigt wurden. c) Um der Mangelhaftigkeit in der Rechtspflege abzuhelfen, gründete der Kurfürst 1516 das Kammergericht, das viermal im Jahre, zu Köln und zu Tangermünde, 'zusammentrat. Auch für das Familien- und Erbrecht führte er gleiche Normen durch die Constitutio Joachimica ein. 2. Verwaltung. a) Einen gleich praktischen Blick zeigte Joachim in der sogenannten Reformation der Städte (1515), die nach dem Verluste ihrer Selbständigkeit sehr herabgekommen waren. Es wurde ein Grundgesetz für die städtische Verwaltung bekannt gemacht, das alles betras, was den Wohlstand der Städte bezweckte.

5. Theil 2 - S. 301

1827 - Leipzig : Fleischer
3üi und wenn fein Hofmeister schlief, stand er am offenen Fenster mit dem Himmels-Globus in der Hand, und studirte die Sternbilder. Als er noch nicht 20 Jahre alt war, reiste er von Leipzig nach seinem Vaterlande zurück, weil sein Vater und sein Oheim, der ihn bisher hatte studiren lassen, gestorben waren. Seine Verwandten glaubten, er würde nun ein brauch- barer Rechtsgclehrter seyn; da er aber versicherte, er verstehe von dem Rechte zwar nur wenig, könne aber den Lauf der Gestirne berechnen, so zuckten sic verächtlich die Schultern, und meinten, das wären brodlose Künste. Er verließ daher diese Menschen, die für seine Wissenschaft keinen Sinn hatten, be- suchte die Universität Wittenberg, und ging dann nach Rostock, wo er das Unglück hatte, daß ihm in einem Duell die Nasen- spitze abgeschlagen wurde, so daß er fortan mit einer silbernen Nase sich behelfen mußte. Zn diesen beiden Städten und in Augsburg brachte er 6 Zähre abwechselnd zu; dann sah er sein Vaterland wieder. Hier bemerkte er im November 1572 plötzlich an einem heitern Abende einen Stern von einer unge- wöhnlichen Größe, den er noch nie bemerkt hatte, und der auch in keinem Sternverzeichnisse zu finden war» Er traute kaum seinen Augen, und konnte sich nicht anders denken, als daß dieser vorher noch nie gesehene Stern erst entstanden seyn müsse. Nun beobachtete und beschrieb er ihn genau. Er war so hell, daß er die Venus an Größe und Helle übertraf, und selbst am Tage gesehen werden konnte. - Von da an wurde er allmälig immer kleiner, und im März 1574 verschwand er ganz. Tycho's Ruhm wurde nun immer mehr verbreitet. Ei- nige wißbegierige Zünglinge baten ihn, Vorlesungen über Astro- nomie in Koppcnhagen zu halten; endlich willigte er auf Bit- ten des Königs Friedrichs 2. von Dänemark ein. Dann trat er eine Sveife nach Italien und die-Schweiz an, und wollte sich für immer bei Basel niederlaffen. Aber der König wünschte ihn im Lande zu behalten, und schenkte ihm die Insel Hw een im Sunde, wo er ihm auf seine Kosten eine Sternwarte, die Uraniborg, baute, und mit schönen Instrumenten versehen ließ. Nun war Tycho erst recht in seinem Element. Ein und zwanzig Jahre lang brachte er hier unablässig mit Beobachtun-

6. Theil 2 - S. 105

1827 - Leipzig : Fleischer
105 rief seine Vasallen zusammen, um, wie er sagte — diese Bauern mit seinem Fuße zu zertreten, und dies schien ihm so leicht,, daß er viele Stricke mitzunehmen befahl, um die Gefan- genen aufzuhenken oder zu binden- Als man den Waldstädten zuredete, den Frieden mit dem Herzoge zu suchen, antworteten sie: „wir hätten wohl Ursache über den Herzog zu klagen; wir wollen ihn aber, wenn er uns mit Krieg überziehen will, mit Gott erwarten, und seiner Macht uns wehren." Leopold hatte ein auserlesenes Heer, lauter krieggewohnte Ritter, mit Eisen bepanzert von oben bis unten. So zogen sie über Zug heran, mit hochwallenden Helmbüschen und klirrenden Lanzen; Landen- berg war auch unter ihnen. Die Männer von Uri und Unter- walden eilten den Schwyzern zu Hülfe. Aber dennoch kamen nur 1300 zusammen. Diese stiegen auf einen Berg, der den Agerisee überschaut. Als die Sonne am löten November 1315 aufging, beschien sie die glänzenden Helme und Kürasse der heranziehenden Ritter, alle auf edeln Rossen, und so weit man sehen konnte, schimmerten Speere und Lanzen. Die Schweizer auf dem Berge sahen das wohl mit vieler Bewegung des Ge- müths; indessen sie trauten auf Gott, der in gerechter Sache auch dem Schwachen nahe ist. Zwischen dem Berge und dem See ist eine schöne Wiese; über sie geht ein Weg; den zogen die Ritter. Als nun der Weg zwischen Berg und See von Menschen und Pferden dicht angefüllt war, erhoben sich die 1300. Mit lautem Geschrei wälzten sie große aufgehäufte Felsenstücke den Berg hinab. Dann rannten sie getrost hinun- ter, fielen den Rittern, welche durch den Raum beengt, kaum sich rühren konnten, in die Seite, schlugen mit Keulen darein, und stachen mit Hellebarden die Ritter von den Pferden. Da entstand eine greuliche Verwirrung. Die Pferde wurden scheu, und drängten zurück auf das nachfolgende Fußvolk. Andere x sprangen in den See, und fanden hier den Tod. Die Blüthe des östreichischen Adels fiel, viele wurden von den Pferden oder ihren Cameraden zertreten, noch mehrere von den Schweizern erschlagen. Unter den Wenigen, welche sich retteten, war Her- zog Leopold; ein der Wege kundiger Mann half ihm durch. Auf abgelegenen Pfaden kam er todtendlaß und in tiefer Trau,

7. Theil 1 - S. 76

1827 - Leipzig : Fleischer
76 t>cn Sbageti, und jogen if>re 9)2uttcr biß ¿um Tempel. 3cbcri mann tobte bic cble Sljat, und bic grauen wunfdjten der 9)?ut= ter ©tuef, fold)C @ot)ne ¿u haben. 5i6ec die Butter flehte bic ©bttin an, ihren @bf)nen daß febonfte Booß, wcld;eß 9)tens fd;en gii Speif werben fonntc, $u ocrleiljen. 9iadj dem Opfer legten fid) bic Jünglinge in einen Sbinfcl beß Sempelß/ und fdjliefen ein. 2llß man sie aber meefen wollte, fanb man fic tobt; die ©bttec ¿cigtcn, daß cß daß feijonfte Booß fcp, naef; einer cbetn Shat ju fterben. ©ie Sjiitbürgcr ehrten it)r 2lns benfen, ließen ihnen Sbitbfautcn oerfertigen, und feilten tiefe in ©clphi auf/' Gtbfuß ärgerte ftd), daß ©olon ihn nici>t alß den ©lücfiidjftcn nannte, und fagte empftnblich: „hältfr bu benn meine Bage für fo wenig glüdlid;, daß bu fic mit der einiger ^rioatperfonen ocrglcidjft?" — „D ^onig/' — fo iautete bic benfwürbige Antwort beß weifen ©otonß, „in ci= nem langen Beben muß man fo mand;cß frhen und leiben, waß man nicht wünfdjt. Diec^nc ich ^as menfd)iid)e Beben auf 70 3af)re, fo finb bieß 25,550 Sage, oon benen fein einziger dem andern ganj gleid)fommt. ©er Sjienfd) ifi alfo beftanbigem Sbechfel unterworfen. 3d) weiß ¿war, bafc bu fcl)r reich W und über ©>icle herrfcheft. 2lbcr icf; fann bi cf) nicht eher glüefs licl) nennen, biß id) l)^re/ daß bu auch glücflich geenbigt hoff* ©enn auch der Dieid)fte iff nicht glücflieber alß der, welcher nur für einen Sag genug ¿u leben hat, wenn jener nicht biß an feinen Sob glücflich bleibt. 23ei allen ©ingen muß man den 5lußgang abwarten. ©enn Soianefjer, den bic ©etter mit ©lüef fegneten, heit clcnb geenbigt." — Sbie fcl;bn und wie wahr! Slber dem ^onig wollte die Siebe nicht gefallen. Sr entließ den @olon gleichgültig alß einen foienfehen, der daß ©lüef beß Sicichthnmß und der Sdiacht nicht ¿u fehlen oecs ftdnbe- Slber balb hotte ec Urfac^c, einjufeljen, wie richtig ©oton gcurtheilt hatte. Sr harte oon den gortfd;rittcn, welche Spruß machte, und wollte ihnen Sinjjalt tpun. Sborher aber fragte ec daß £)ra= fei in ©elphi um Siatl), und um den Slpotto ¿u einer günftis gen Antwort ¿u bewegen, opferte er ihm 3000 (Stiere (auf Sin Suial, und fd;icfte ungeheure ©cfd)enfc nad> ©elphi, bic frei*

8. Theil 1 - S. 45

1839 - Leipzig : Fleischer
45 Der 2te Messenische Krieg 685—668. Nachdem Messe- nien sich von den Uebeln des Kriegs wieder erholt hatte, sehnten sich die Nachkommen jener besiegten Messenier nach Erlösung von sparta- nischem Joche. Ein junger Held, der dem Aristoden^ würdig nach- eiferte, und ihn bald an Glück und Tollkühnheit weit übertraf, Aristo, men es, sammelte einen Haufen gleichgesinnter Jünglinge, und begann die Feindseligkeiten. Nachdem er in einem Treffen großen Ruhm er- worben, und die ihm angebotene Königswürde ausgeschlagen hatte, war er so keck, während der Nacht in die offene, dunkle Stadt Sparta einzudringen, und in dem Tempel der Pallas Athene seinen Schild mit seinem Namen zum Andenken seiner über die Feinde errungenen Vor- theile aufzuhangen. Wenn die Spartaner durch diese Dreistigkeit in Staunen gesetzt wurden, so wurden sie bald darauf nicht minder durch ein anderes Ereigniß erschreckt. Als sie einst im Lager das Fest der beiden Göttersöhne Kastor und Pollux begingen, erschienen zwei Messenische Jünglinge, Gefährten des Aristomen, Gonippos und Pan- ormos, auf schnaubenden Rossen, in weißer Kleidung, über welche ein purpurner Mantel geworfen war, Lanzen in der Hand. Ihr un- gewohntes Erscheinen machte die Spartaner glauben, daß die beiden himmlischen Jünglinge vom Himmel gekommen wären, das Fest mit ihrer Gegenwart zu beehren. Sie liefen daher unbewaffnet herbei, und sielen ehrfurchtsvoll vor ihnen nieder. Jene dagegen legten ihre Speere ein, stachen und ritten eine Menge zu Boden, und sprengten dann eben so schnell, wie sie gekommen waren, davon. — Die Spar- taner baten endlich das Orakel in Delphi um einen Rath in ihrer mißlichen Lage. Die Antwort lautete: „erbittet euch von den Athe- nern einen Feldherrn!" So schwer sich auch die stolzen Spartaner dazu entschlossen, so wurde doch eine Botschaft nach Athen geschickt. Der Feldherr, den ihnen die Athener sandten, war ein gefeierter Dich- ter, Tyrtäos, aber ohne kriegerische Berühmtheit, und obendrein lahm. Dennoch wurde er als ein Geschenk der Götter willig ange- nommen, und wurde ihnen später noch theurer, als er durch seine Schlachtgesänge sie zu Muth und Tapferkeit begeisterte. — Eines Tages erfuhr Aristomen, daß eine Anzahl spartanischer Frauen und Mädchen in einem unweit der Gränze gelegenen Tempel der Demeter ein Fest feierten. Er übersiel sie mit einer kleinen Schaar, um sie zu rauben, fand aber einen unerwarteten Widerstand, indem sich die Weiber mit Messern, Beilen und brennenden Fackeln hartnäckig wehr- ten; ja zuletzt wurden die Messenier verjagt, und Aristomen gefangen genommen. Zu seinem Glücke lieferte ihn die Oberpriesterin, die Mit- leid mit ihm fühlte, nicht nach Sparta aus, wo er gewiß mit dem Leben hätte büßen müssen, sondern entließ ihn während der Nacht seiner Haft. — Nachdem die Messenier gegen die Spartaner eine

9. Theil 3 - S. 32

1839 - Leipzig : Fleischer
32 wieder aufdringen wollen. Darum bewirkte der thätige Philipp von Hessen eine Zusammenkunft aller evangelischen Stände in Schmal- kalden, einer hessischen Stadt am Thüringer-Walde, und hier wurde 1531 der schmalkaldische Bund geschlossen. Sie versprachen, sich gegenseitig beizustehen, wenn sie der Religion wegen befehdet würden. Die Verbundenen waren: Johann von Sachsen, Philipp von Hessen, die Herzoge von Braunschweig und von Lüneburg, der Fürst von Anhalt, die Grafen von Mannsfeld, und mehrere, zum Theil große und reiche Städte: Straßburg, Ulm, Magdeburg, Bremen, Lübeck, Costnitz, Memmingen u. a. Wer weiß, ob es nicht schon damals zu einem Kriege zwischen beiden so sehr gespannten Partheien gekommen wäre, hätte nicht Fer- dinand andere größere Sorgen gehabt. Die Türken nämlich, damals ein weit tapfereres Volk als ihre jetzt lebenden verweichlichten Nach- kommen, angeführt von dem kriegerischen Sultan Solimán 2., machten häufige Einfälle in Ungarn. Ja 1529 waren sie gar bis vor Wien vorgedrungen, und hätten die Stadt beinahe im Sturme weggenom- men. Sich selbst zu helfen, war Ferdinand, dem durch die Theilung mit seinem Bruder Karl die deutsch-östreichischen Länder zugefallen waren, viel zu schwach. Daher mußte er unaufhörlich die deutschen Fürsten um Hülfe ansprechen. Die Evangelischen wollten aber nicht eher helfen, bis man ihnen freie Religionsübung bewillige. Nach langem Hin- und Herstreiten wurde 1532 ein sogenannter Religions- friede in Nürnberg abgeschlossen, der aber eigentlich nur als ein Waffenstillstand betrachtet werden konnte, weil weder die Einen noch die Andern damit zufrieden waren. Es wurde darin versprochen, daß Keiner bis zu dem nächstens zu haltenden Concil seines Glaubens wegen beeinträchtigt werden sollte. Nun erst gaben die Evangelischen die von ihnen verlangte Unterstützung gegen die Türken, die bereits wieder in Ungarn eingefallen waren, und bis ins Oestreichische streif- ten, sich aber wieder zurückzogen, da sie die großen Anstalten sahen, die man gegen sie gemacht hatte. Kaum waren die Katholischen und Evangelischen fürs erste etwas beruhigt worden, so singen auf einer andern Seite Unruhen an. Die Anhänger Münzers waren in Deutschland überall hart verfolgt wor- den, und darum nach den Niederlanden gegangen. Von hier schickten die Schwärmer, die sich nun Wiedertäufer nannten, Missionarien nach Westphalen, um ihren Anhang zu vergrößern. Zwei von ihnen kamen 1533 nach Münster in Westphalen: Johann Bockold, ein Schneider von Leiden, und Johann Matthiesen, ein Bäcker aus Hartem. Nach und nach brachten sie viele Bürger auf ihre Seite, selbst den Prediger Rottmann, der ein (unwürdiger) Schüler Luthers gewesen war. Der Magistrat jagte die Unruhestifter mehrmals aus

10. Theil 3 - S. 70

1839 - Leipzig : Fleischer
70 August von Sachsen die Vollziehung derselben übertragen. Dieser belagerte nun Gotha und das dasige Residenzschloß Grimmenstein 1567, bis die Besatzung sich empörte, sich des Grumbachs und meh- rerer seiner Anhänger bemächtigte, und mit dem Kurfürsten in Unter- handlung trat. Johann Friedrich mußte sich dem Kaiser auf Gnade und Ungnade ergeben, der Grimmenstein wurde geschleift (erst später wurde an dessen Stelle das jetzige Residenzschloß Friedenstein erbaut), Grum- bach und mehrere seiner Anhänger hingerichtet, und Johann Friedrich nach Wien als Gefangener abgeführt. Hier ließ ihn der Kaiser auf einem offenen Wagen durch die Stadt führen, und dann auf Lebens- zeit nach Wienerisch-Neustadt ins Gefängniß bringen. Hier hat er 28 Jahr lang bis an seinen Tod gesessen. Seine brave Frau Elisa- beth, eine Tochter jenes Friedrichs 3. von der Pfalz, versüßte ihm die lange Gefangenschaft durch ihre Gesellschaft, indem sie sich mit ihm einsperren ließ, bis sie ein Jahr vor ihm starb. Das Jahr 1566 ist durch eine berühmte Waffenthat ausgezeich- net: die Vertheidigung von Szigeth gegen die Türken. Sul- tan Solimán 2., der alte Plagegeist Ungarns und Oestreichs, war wieder einmal in Ungarn eingefallen, und belagerte die Festung Szi- geth an der Theiß. Es lag zwar nur eine kleine Besatzung darin, aber der Befehlshaber derselben, der tapfre Nicolaus Zrini, hatte ihr seinen Heldengeist mitgetheilt. Zwanzigmal stürmten die Türken, ohne die Mauern ersteigen zu können, und hatten'schon 20,000 Mann verloren. Endlich mußte er sich aus der Stadt in das innere Schloß zurückziehen, und da dieses vom Feuer ergriffen wurde und in Flam- men stand, versammelte er seine Leute, nur noch 600, um sich, zeigte ihnen die Unmöglichkeit, den Platz länger zu behaupten, erklärte, er werde lieber mit den Waffen in der Hand sterben, als sich der Gnade der Türken ergeben, und fragte, ob sie dächten wie er. Da nun alle ihm beistimmten, steckte er die Schlüssel zum Schlosse zu sich, mit der Versicherung, daß sie ihm Keiner bei lebendigem Leibe nehmen solle, stürzte sich mit dem Schwerte in der Hand in die Feinde, und wurde zuletzt durch zwei Schüsse zu Boden gestreckt. Auch alle die Seinigcn sielen. Zuletzt, als das Feuer den Pulverthurm ergriff, flog das Schloß mit einer Menge von Türken in die Luft. Der 76jährige Solimán war 3 Tage vorher am Schlagflusse vor Szigeth gestorben. Als Maximilian 1576 (auf einem Reichstage in Regensburg), erst 49 Jabr alt, starb, wurde er von allen seinen Unterthanen beweint. Sein Sohn Rudolph 2., 1576 — 1612, war zwar auch ein gutmüthiger Herr, aber es fehlte ihm Thätigkeit und Festigkeit, und statt seine ganzen Kräfte seinem Volke zu widmen, beschäftigte er sich lieber mit Sammlung von Alterthümern und Kunstsachen, mit Betrachtung sei-
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