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1. Die Geschichte des deutschen Volkes - S. 308

1845 - Berlin : Klemann
308 Fünftes Buch. Vierter Abschnitt. zu, und gebeut ihm, mit dem Schwert in der Faust: „Rufe die heilige Jungfrau Maria an, so behältst du das Leben." Aber Zwingli weigert sich dessen; denn weil er sein Lebenlang die Anbetung der Heiligen für sündhaft gehalten, so will er's auch jetzt aus leidiger Todesfurcht nicht thun; sondern faltet die Hände und blickt gen Himmel; da durchstößt ihm der Unterwaldner den Hals, daß Zwingli den Geist aufgibt; doch ruft er ver- scheidend noch: „Den Leib können sie tödtcn, die Seele nicht!" Also starb Zwingli, seinem Volk und seinem Glauben getreu, mit ihm sechshundert Züricher. Da frohlockten alle Päpstlichen über den Sieg. Aber der Fort- gang der Reformation ist dadurch doch nicht aufgehalten worden. Vielmehr hat später ein gelehrter, eifriger und strenger französischer Geistlicher, Jo- hann Kalvin (eigentlich hieß er Chauvin), geboren J509 zu Noyon in der Pikardie, Zwinglis Werk mit strengerem Eifer in Genf fortgesetzt; seine Anhänger hießen Kalvinisten. 4. Ob Alles im ewigen Wechsel kreist, Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist. S ch i l l e r. Inzwischen hatte der kühne Landgraf Philipp von Hessen schon lang Pläne gefaßt, um den vertriebenen Herzog Ulrich von Würtemberg wie- der tu sein Land einzusetzen. Schon fünfzehn Jahre war dieser jetzt draus fern, lind seinen Sohn Christoph hatte der Kaiser lang in Haft gehalten, bis Christoph endlich glücklich entfloh; dem Ulrich selber gab der edle Land- graf in seinem Lande Unterkunft und Schutz, des Kaisers Zorn zum Trotz. Das Volk in Würtemberg aber war meist der evangelischen Lehre zugethan und mochte den aufgedrungenen fremden Herrit, den König Ferdinand, tlicht leiden, welchen sein Bruder, der Kaiser, damit belehnt hatte; denn Ferdi- nand wollte die Reformatioll auch in Würtemberg ausrotten. Um nun dies zrl verhindern, so wie um die Uebermacht des Hauses Oesterreich zu däm- men, setzte Landgraf Philipp Alles in Bewegung. Durch seinen Betrieb geschah's, daß sich der „schwäbische Bund" auflöste, welcher eine Haupt- stütze Oesterreichs und des Katholicismus in Schwaben gewesen war; auch schloß der Landgraf ein heimliches Bündniß mit dem Feinde des Kaisers, dem König Franz I. von Frankreich. Endlich sammelte er ein großes Heer und führte es rasch gen Schwaben. Die Oesterreicher standen beim Städt- lein Laufen am Neckar. Als der Landgraf dies erfuhr, rief er: „Sind die Feinde einmal im Laufen, so ist's ein gutes Zeichen für uns!" Fro- hen Muthes griff er sie an, schlug sie und gewann gar rasch dem Herzog Ulrich das Würtemberger Land wieder. Da empfingen die braven Schwa- den diesen mit hellen Freuden und vergaßen alle Ulrichs streng Regiment von ehedem; ein Volk, so alt es auch wird, vergißt stets das Böse gar gern und hofft auf gute Zukunft. Dies geschah '1534. Der Kaiser und sein Bruder Ferdinand waren damals grade fern und konnten nichts dawi- der thun, so leid es ihnen auch war, daß Oesterreich das kostbare Würtem- berger Land wieder verlor. Also ward Friede geschlossen zu Kadan, un-

2. Theil 3 - S. 70

1880 - Stuttgart : Heitz
70 Neue Geschichte. 1. Periode. Deutschland. Holbein, wurden aber nun kalt abgefertigt. Auch diesmal reiste er wieder ohne Frau und Kinder ab. Daß er lieber ohne jene lebte, war natürlich, und die Kinder konnte er, der fast immer außer dem Hause arbeitete, nicht beaufsichtigen. Da er aber noch immer ein Bürger von Basel war und ein solcher nicht ohne Erlaubniß des Rathes abwesend sein durfte, so erhielt er nur auf einige Jahre Urlaub. Wie sehr man jetzt seinen Werth in Basel zu schätzen wußte, geht daraus hervor, daß ihm der Rath 50 Gulden Wartegeld aussetzte und außerdem seiner Frau alle Jahre 40 Gulden zahlte. Dennoch blieb er in London und hat Basel nur noch zweimal auf kurze Zeit besucht. Auch nach Heinrichs Viii. 1547 erfolgtem Tode stand Holbein bei seinem Sohne und Nachfolger Eduard Vi. in großen Gnaden. Ms dieser aber schon nach 6 Jahren starb und die katholische Maria, Heinrichs älteste Tochter, Königin wurde, die alle, welche nicht Katholiken waren, haßte, scheint er sich mehr vom Hofe zurückgezogen zu haben; denn er war der Reformation zugethan. Er starb endlich 1554 in London an der Pest, 56 Jahre alt. 91. Zwingli und Calvin. — Die Bartholomäusnacht, 1572. Zu derselben Zeit, als Kaiser Karl V. in Deutschland, Spanien und Neapel herrschte, war in Frankreich sein erbitterter Feind, Franz I., König (1515—47). Unter ihm lebte der berühmte Ritter Bayard, den man den Ritter ohne Furcht und ohne Tadel nannte, von dessen Thaten zu erzählen hier aber der Raum fehlt. Schon unter Franz war die neue Lehre nach und nach aus der Schweiz nach Frankreich gekommen. In der Schweiz nämlich waren, mit Luther fast zu gleicher Zeit, zwei treffliche Männer, Zwingli in Zürich und Calvin in Genf, darauf gekommen, die Christen zu der einfachen Lehre unseres Heilandes zurückzuführen und dasjenige aus unserer Religion zu verbannen, was erst nach und nach durch Menschenwerk hineingebracht war. Beide waren, wie Luther, durch das Lesen der Bibel darauf geleitet worden und hatten, wie er, mancherlei Verfolgungen ausstehen müssen. Die Lehre dieser beiden Männer stimmte ziemlich überein und ihre Anhänger wurden nachmals Reformirte genannt. Man merke sich von beiden berühmten Männern Folgendes:

3. Theil 2 - S. 202

1880 - Stuttgart : Heitz
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen. Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.
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