Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Theil 2 - S. 289

1867 - Breslau : Max
Schlacht bei Granson. 287 Pferde. Alles vergebens; Karl hatte sich einmal in den Kopf gesetzt, die Rheinländer von den Quellen des Flusses an zu be- sitzen. Er drang in die Schweiz ein und belagerte Granson. Ungeduldig, wie er war, forderte er die Schweizer aus, ihm die Thore zu öffnen. „Wenn ihr mich aufhaltet, soll euer Lohn der . Galgen sein!" — Es wurde ihm abgeschlagen. Darüber er- grimmte er, und als sie sich endlich ergaben, ließ er Einige wider- rechtlich an Bäume hängen und Andere, an Stricke gebunden, so lange durch den See schwemmen, bis sie ertranken. Sonst war Karls Gemüth nicht so böse; aber jetzt war er verstimmt und kannte nun kein Erbarmen. Aber die That war abscheulich und dieser Tag der letzte seines Glücks. Jetzt zogen die Schweizer herbei, so viele ihrer beisammen waren, und griffen die Burgunder an. Vorher fielen die from- men Helvetier nieder auf die Kniee, breiteten die Arme aus und beteten zu Gott um Sieg. Da glaubten die Burgunder, sie flehten um Gnade und schlugen ein lautes Gelächter auf. Aber Karl empfand bald, daß es noch die alten Schweizer waren. Viele seiner besten Leute wurden erschlagen. So kam der Nachmittag heran. Plötzlich beleuchtete die Sonne die schimmernden Waffen eines neuen Heeres, welches sich auf den Bergen zeigte. „Was für ein Volk ist das?" fragte Karl einen gefangenen Schweizer. „Das erst", antwortete dieser, „sind die wahren alten Schwei- zer vom hohen Gebirge, die Männer, welche die Oestreicher schlugen!" — In diesem Augenblicke ertönte drei Mal der Uri- Stier, das lange Horn der Urner, welches sie in ihren Thälern, wie in der Schlacht, zu blasen pflegen, und wunderbar erklang das Waldhorn der Unterwaldner, daß es Karl durch Mark und Seele drang. „Ei," ries er bedenklich aus, „was wird aus uns werden? Schon die Wenigen haben uns so ermüdet." Und so war es auch. Die Burgunder verloren, die Schlacht bei Granson, und eine überschwängliche Beute siel den Siegern in die Hände; denn so eilig ging die Flucht, daß Karl sein gan- zes Lager im Stiche lassen mußte. Alle seine kostbaren Zelte, sein reich mit Edelsteinen besetzter Hut, sein Prachtschwert, dessen Griff von Diamanten Rubinen, Saphiren, Hyacinthen und Per- len glänzte, sein reiches Silbergeschirr und andere Sachen von hohem Werthe wurden von den Schweizern erbeutet. Aber so unbekannt waren diese Leute mit den Luxuswaaren, daß sie die silbernen Teller für zinnerne hielten und das Stück für wenige

3. Theil 2 - S. 215

1867 - Breslau : Max
Schlacht bei Sempach und Näfels. L13 Mann war, im Fallen mit zu Boden. Plötzlich stürzten seine Kriegsgesellen über seinen Leichnam in die Reihen der Ritter hin, schlugen auf die Wehrlosen rechts und links und machten sich Bahn, während andere Schweizer sie eilig verstärkten. Die Hitze des Tages war so groß — es war der 9. Juli —, daß manche Ritter im Gedränge erstickten. Das Gefecht wurde immer hefti- ger; denn nun stritten Mann gegen Mann. Viele edle Herren wurden hier erschlagen. Da sprach Leopold: „Es ist so mancher Graf und Herr mit mir in den Tod gegangen; ich will mit ihnen ehrlich sterben!" Von Wehmuth und Verzweiflung hingerissen, stürzte er sich in die feindlichen Haufen und fand den gesuchten Tod. Als die Schaaren ihren Herzog nicht mehr sahen, verloren sie die letzte Hoffnung. Sie sahen sich eilig nach ihren Pfer- den um. „Pferde her! Pferde her!" riefen sie; aber nur Wenige konnten sie schnell genug erreichen. Sechshundertsechsundfunfzig Grafen, Herren und Ritter fanden hier, in der Schlacht von Senipach (1386), ihren Tod, die vielen Knappen ungerechnet. Welche wilde Tapferkeit die Schweizer beseelte, davon nur ein Beispiel: Die Einwohner der Stadt Zofingen hatten ihr Banner (Fahne) ihrem Schultheiß (Bürgermeister), Nikolaus Gutt (oder Thut), anver- traut. Als er von den Feinden umringt wurde und keine Ret- tung sah, dachte er nur, das Banner zu retten, um seiner Stadt die Schande zu ersparen. Er riß das Zeuch in viele Stücke, den Stock aber faßte er mit den Zähnen fest; so fand man seine Leiche. Seit der Zeit ließen die Bürger von Zofingen ihre Schultheißen schwören, das Banner der Stadt so zu hüten wie Nikolaus Gutt. Der bei Sempach gefallene Herzog Leopold hinterließ einen Sohn, Leopold den Stolzen. Dieser 17jährige Jüngling schickte 1388 wieder einen Haufen Oestreicher, der durch viele Ritter aus der Schweiz, die-es mit Oestreich hielten, verstärkt wurde, in die Schweizer Alpen, diesmal auf Glarus zu. Eilig sammelte sich hier der Landsturm; auch Urner, Unterwälder, Ln- zerner und Schwyzer eilten herbei. Man traf in der Schlacht bei Näfels unweit Glarus auseinander. Die Oestreicher wur- den geschlagen und versprengt, und Viele fanden ihren Tod. Nun erst ließ sich Oestreich herab, mit den Helvetiern einen Frieden, zu schließen. Der Bund der drei Waldstädte, welchen Stauffacher, Fürst

4. Theil 4 - S. 54

1862 - Breslau : Max
54 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. aber es war kein rechter Ernst und keine Einigkeit unter ihnen- Sie wurden nach einiger Gegenwehr geschlagen und Bern, Frei- burg und Solothurn besetzt. Jetzt wollten sie die ganze Schweiz umkehren. Da traten die Waldstädte, die einst so mannhaft gegen Oestreich und Burgund gekämpft hatten, zusammen, den treulosen Angriff abzutreiben. Aber — es waren nicht mehr die alten Schweizer. Es fehlte auch hier an Einigkeit und Ver- trauen, und auch sie mußten nun den Einmarsch der verhaßten Franzosen dulden, welche die alte Eintheilung in 13 Cantons aufhoben und die Schweiz nach französischem Muster in eine einzige Republik verwandelten, die nun ganz von Frankreich ab- hängig blieb. Kaiser Franz hatte den Frieden von Campo Formio so schnell und übereilt geschlossen, daß dabei das verlassene deutsche Reich ganz übergangen war. Das mußte nun also für sich allein mit den Franzosen unterhandeln. In Rasta dt, einer kleinen Stadt im Badenschen, eine Stunde vom Rhein, kamen deutsche und französische Unterhändler zusammen. Das Erste, was die un- verschämten Franzosen verlangten, war, daß die Deutschen ihnen alle Länder, die sie auf dem linken Rheinufer gehabt hatten, abtreten sollten. „Aber," sagten Die, welche dabei verloren, „wie kommen wir dazu, allein verlieren zu sollen?" — „Ihr sollt entschädigt werden!" antworteten die Franzosen; und als man fragte: wovon? so machten sie den Vorschlag, den geistlichen deutschen Fürsten, z. B. den Kurfürsten von Mainz, Trier und Cöln, dem Erzbischöfe von Salzburg u. s. w., ohne Weiteres ihre Länder zu nehmen und davon die Entschädigungen zu bestreiten. Die Deutschen willigten endlich ein; aber kaum war eine Be- dingung bewilligt, so waren die Franzosen schon wieder mit einer neuen da, und machten die Deutschen nur einige Schwierigkeit, so wurde ihnen gleich gedroht und sie daran erinnert, daß sie wehrlos wären. Dabei zogen die Franzosen die Unterhandlungen bis ins zweite Jahr hin, und wenn die Deutschen darüber klagten, so warfen sie ihnen vor, sie, die Deutschen, wären schuld daran, weil sie sich nicht schnell genug in alle Forderungen fügten. End- lich glaubten diese Alles überstanden zu haben, und nahmen den ihnen dictirten Frieden an. Allein nun trat Kaiser Franz wieder aus, um den Krieg mit Frankreich zu erneuern. Das übermüthige Betragen der Franzosen gegen den Papst, die Schweiz und in Rastadt bewies ihm, daß man bei ihnen auf keine Treue und

5. Theil 4 - S. 199

1862 - Breslau : Max
Pius Ix. Bewegungen in Italien. 199 ihrem Widerspruch gegen das kühne Beginnen des Papstes nicht zurück. Derselbe umgab sich jedoch vertrauensvoll mit einer neu berufenen Bürgerwehr und ahnte so wenig, wie seine zahlreichen Bewunderer in ganz Europa, bis zu welchem Abgrunde ihn der Freiheitstaumel des seit langen Jahren zum ersten Male entfes- selten Volks führen würde. Aber es währte nicht lange, da stiegen schon Wolken an dem Horizont der neu gewährten Freiheit auf. Der Papst hatte von vorn herein gewährt, was er überhaupt an Freiheiten zu bieten vermochte; das junge Italien aber, welches über sein Auf- treten jubelte, nahm diese ersten Gaben nur als einen Anfang für die Verwirklichung aller patriotischen Wünsche und Träume hin, und versuchte den Papst zur Anbahnung des ersehnten eini- gen Italiens allenfalls auch auf den Weg der Gewalt zu drän- gen. Als er ihren Forderungen widerstehen mußte, verlor er nach und nach die Zügel der von ihm hervorgerufenen Bewegung aus den Händen; an seiner Statt wurde das Volk von kühnen Agitatoren und Tribunen geleitet, und als die Revolution in Frankreich ausbrach, wurde er vollends von den Wogen der demokratischen Leidenschaften überflutet. Schon vorher waren in Folge der römischen Ereignisse große Bewegungen in andern Theilen Italiens entstanden. Sicilien hatte sich von Neapel losgerissen und auch in Neapel selbst hatte ein Aufstand den König Ferdinand zur Gewährung einer freien Verfassung genöthigt; eben so war der Großherzog Leopold von Toscana und selbst der strenge Karl Albert von Sardinien zur Einführung freierer Einrichtungen gedrängt worden. Gegen die Oestreicher aber richtete sich in ganz Italien vorzüglich die Wuth der Volkspartei, überall gab es Reibungen zwischen den Italienern und den „Deutschen", und in Oberitalien sah sich Oest- reich genöthigt, den Kriegszustand zu erklären, um die Bewegung niederzuhalten. Auch in der Schweiz hatten in den letzten Jahren zwischen den politischen und kirchlichen Parteien bedeutende und zum Theil blutige Kämpfe stattgefunden, an welchen ganz Europa lebhaften Antheil nahm. Die radicale Regierung des Cantons Aargau hatte in Folge thätlicher Widersetzlichkeit der Katholiken gegen getroffene Anordnungen acht Klöster in Beschlag genommen, und die Bundesregierung aller Cantone hatte diese Handlung bestätigt. Da spaltete sich das ganze Schweizervolk in Radicale und Eon-

6. Theil 1 - S. 72

1827 - Breslau : Max
72 wollte Aegistheus auch umbringen, damit er nicht einst die Er- mordung des Vaters rachen möchte; aber die zärtliche Elektra rettete ihn, und brachte ihn heimlich zu einem benachbarten Kö- nig, mit dessen Sohn Pylades er ein so inniges Freundschafts- bündniß schloß, daß man schon km Alterthume von zwei zärtli- chen Freunden zu sagen pflegte: sie liebten sich wie Orestes und Pylades. Als er erwachsen war, wurde er von mehreren Ora- kelsprüchen aufgefordert, den Tod seines Vaters zu rachen. Er ging daher mit seinem Freunde Pylades nach Mycenä, entdeckte sich heimlich der guten Elektra, und um den Aegistheus recht auf die Probe zu stellen, gab er sich ihm nicht zu erkennen, sondern erzählte die Nachricht von seinem eignen Tode. Aegisth konnte seine Freude nicht verbergen; da sielen beide Freunde über ihn her, und durchbohrten ihn. Klytamnestra stieß ein lau- tes Jammergeschrey aus, und überhäufte die Mörder mit Ver- wünschungen. Unwillen über die unwürdige Mutter verblendete da die Seele des Orestes; er dachte nur an seinen einst durch sie hingeopferten Vater, ergriff die Mutter, riß sie zu dem blu- tigen Leichname hin, und in einem Anfalle von Wuth stieß er auch sie nieder. Kaum war die That geschehn, so verschwand in ihm jeder Groll, und das Gräßliche des Muttermordes stand vor seiner Seele. Zugleich stürzten die Rachegöttinnen, die Fu- rien (Eumeniden oder Erinnyen), auf ihn los, und verfolgten ihn mit Schlangengeißeln und brennenden Fackeln, bis er, von Angst gefoltert, sein Vaterland verließ, und, stets begleitet von dem blutigen Schatten seiner Mutter, nach Delphi eilte, um hier im Tempel des Apollo Ruhe zu suchen. In den Tempel hinein durften freilich die furchtbaren Rachegeister ihm nicht fol- gen; aber sie umlagerten die Schwellen, damit er ihnen, her- auskommend, nicht entrinnen sollte. Die Verfolgung begann also von neuem; aber auf Apollo's Rath floh er nach Tauris, einer jenseits des schwarzen Meers, in der heutigen Krimm, liegenden Stadt. Hier stand ein berühmter, der Diana geweih- ter Tempel; hier, so sprach das Orakel, sollte er Ruhe finden. Aber so schien es anfangs nicht, ja er schien nur einem noch herberen Geschick anheim zu fallen. Denn es lebte hier ein grausamer König, der jedes ankommende Schiff festhielt, und . den Vornehmsten der Ankommenden der Göttin opfern ließ.

7. Theil 1 - S. 19

1827 - Breslau : Max
19 Erde. Herodot hat es gesehen und beschrieben. Er versichert, es sey von so unvergleichlicher Pracht, daß man in Versuchung wäre, zu zweifeln, ob Menschen so etwas hatten Hervorbringen können. Stand man auf dem platten Dache, so erschien cs wie ein ungeheures Steinfeld. In den Gemächern unter der Erde standen die Mumien der Könige und der heiligen Croco- dile; denn diese wurden in manchen Städten als Gottheiten verehrt. Jetzt ist von diesem Riesenwerke keine Spur mehr da. Einst waren die Zwölfherrscher in Memphis in einem Tem- pel versammelt, ein feierliches Trankopfer zu bringen. Der Priester reichte die goldenen Schalen herum, aber aus Verse- hen waren nur 11 mitgebracht. Psammetichus, der zuletzt stand, ging leer aus. Schnell sich besinnend hielt er seinen ehernen Helm bin, und verrichtete das Trankopfer. Da erinnerten sich die andern Herrscher eines Orakelspruchs, daß der, welcher aus einer ehernen Schale opferte, die Alleinherrschaft erobern würde. „Das sollst Du nicht!" riefen sie einmüthig, und wiesen dem Psammetich den schlechtesten Landesstrich an (dafür hielten sie ihn wenigstens), das Delta, das Land zwischen den Mündun- gen des Nils. Aber der kluge Psammetich wußte das sonst so morastige Land trefflich zu benutzen. Er legte Kanäle und Schleusen an, und erhielt einen Orakelspruch, eherne Männer würden aus der See steigen, und ihm beistehen. Bald lande- ten auch zufällig geharnischte Seeräuber aus Klein-Asien, die er geschwind in Dienst nahm, mit ihnen die übrigen 11 Tyran- nen vertrieb, und sich zum Alleinherrscher von Aegypten machte. Aber nicht alle seine Nachfolger waren so klug wie er. Nicht viel über hundert Jahre nach ihm, 525 vor Christus, reizte einer von ihnen unklugerweise den wilden Kambyses, König von Persien. Dieser drang ein in Aegypten, ließ den damaligen König, Psammenit, hinrichten, und so mußten, obgleich unter mannichfachen Empörungen, die Aegypter das persische Joch tragen, bis Alexander der Große sie seinem groß- ßen Reiche einverleibte. 4. Israeliten. Wenn man von Aegypten über die Landenge von Suez ging, gelangte man ins Land der Israeliten, Kanaan, das gelobte 2*

8. Theil 2 - S. 156

1827 - Breslau : Max
von Lanzen sich zu nähern. Aber die Schwyzer waren wohlge- muth; ihnen kamen in der Stunde der Gefahr einige Hundert aus Uri und Unterwalden zu Hülfe, so daß es 1300 waren. Wie Wenige gegen so Viele! Aber sie stritten für ihr Vaterland, ihre Weiber und Kinder, hatten eine gerechte Sache, trauten auf Gott, und waren aller Wege und Engpässe wohl kundig. Sie stellten sich auf einen Berg, an dessen Fuß ein kleiner See, der Aegerisee, liegt. Zwischen ihm und dem Berge ging der Weg, den die trefflichen Ritter von Oestreich zogen; die Gegend ward nachher der Morgarten genannt. Sobald die ganze schwere Reiterei in dem engen Wege war, erhoben sich die 1300, rollten große Steinblöcke, die sie oben zusammengebracht hatten, hinab, und schleuderten mit großer Kraft Steine unter den dichtgedräng- ten Haufen. Jeder Stein traf. Die Füße der Pferde wurden zerschmettert; die Thiere wurden scheu, und drängten zurück in großer Angst. Aber hinten stand das Fußvolk, und drängte vor, so daß die Reiter zu ihrem Schrecken sahen, daß hier nicht zu entfliehen, und daß alle Waffen unnütz seyen. Jetzt, wo die Verwirrung allgemein einriß, rannten die Schweizer mit lautem Geschrei hinab, stießen und schlugen mit Hellebarden, Morgen- sternen, Schwertern und Keulen auf die Ritter, die in dem dichten Gewühle die Arme zu rühren und die Lanzen einzulegen nicht vermochten. Viele setzten mit ihren Pferden in den See hinein, vom Wasser mehr Erbarmen erwartend als von den grim- migen Schweizern. Hier fanden viele — viele edle Ritter ihren Tod; Landenberg war unter ihnen. Herzog Leopold entkam nur mit genauer Noth, indem ein der Wege kundiger Mann ihn ret- tete. Aber todtenblaß und in tiefer Traurigkeit kehrte er aus diesen furchtbaren Bergen zurück. Er ist nie wieder in die Pässe der Waldstädte gekommen. Dies war die Schlacht bei Mor- garten, 1315. Was ihm nicht gelungen war, wollte 70 Jahre später seines Bruders Sohn, auch ein Leopold von Oestreich, auf einem andern Wege versuchen. Er zog auch mit einer auserlesenen Schaar von Rittern und ihren Knechten in das Schweizerland, aber auf Luzern zu. Bei Sempach erwarteten ihn die Schwei- zer, nur etwa 1400 Mann, und mit schlechten Waffen. Viele hatten kurze Schwerter, oder Morgensterne, oder Hellebarden;

9. Theil 2 - S. 158

1827 - Breslau : Max
eiligst verstärkten. Die Hitze des Tages war so groß, — es war der 9te Juni 1386 — daß viele Ritter im Gedränge erstickten. Das Gefecht wurde immer heftiger; denn nun stritten Mann ge- gen Mann. Viele edle Herren wurden hier erschlagen. Da sprach Leopold: „Es ist so mancher Graf und Herr mit mir in den Tod gegangen; ich will mit ihnen ehrlich sterben!" Von Wehmuth und Verzweiflung hingerissen, stürzte er sich in die feindlichen Haufen, und fand den gesuchten Tod. Als die Schaa- ren ihren Herzog nicht mehr sahen, verloren sie die letzte Hoff- nung. Sie sahen sich eilig nach ihren Pferden um. „Pferde her! Pferde her!" riefen sie, aber nur Wenige konnten sie schnell genug erreichen. Sechshundert sechs und fünf- zig Grafen, Herren und Ritter fanden hier, in der Schlacht von Sempach, ihren Tod, die vielen Knappen ungerechnet. Welche wilde Tapferkeit die Schweizer beseelte, davon nur ein Beispiel: Die Einwohner der Stadt Zosingen hatten ihr Ban- ner (Fahnch ihrem Schultheiß (Bürgermeister), Nikolaus Gutt, anvertraut. Als er von Feinden umringt wurde, und keine Ret- tung sah, dachte er nur, das Banner zu retten, um seiner Stadt die Schande zu ersparen. Er riß das Zeug in viele Stücke, den Stock aber faßte er mit den Zahnen fest; so fand man seine Leiche. Seit der Zeit ließen die Bürger von Zosingen ihre Schult- heißen schwören, das Banner der Stadt so zu hüten, wie Niko- laus Gutt. Der Bund der drei Waldstädte, welchen Stauffacher, Fürst und Melchthal geschlossen hatten, nahm nach und nach zu, indem sich auch andere Cantons anschlossen. Zuerst kam Luzern, und begehrte Aufnahme; dann Zürich, Glarus, Zug und Bern. Das waren die acht alten Orte; doch waren darüber 46 Jahre verflossen. Späterhin kamen Freiburg, Solothurn, Basel, Schaffhausen und Appenzell. So waren 18 Cantons bei- sammen, und so ist es geblieben bis auf die neueren Zeiten. Oestreich hat die wachsamen Schweizer nie wieder unter seine Herrschaft bringen können, obgleich es noch oft versucht wor- den ist. 70. Die Jungfrau von Orleans 1430. So wie es unter zwei Hausnachbarn nicht selten Streitig-

10. Theil 2 - S. 200

1827 - Breslau : Max
200 lander von den Quellen des Flusses an zu besitzen. Er drang in die Schweiz ein, und belagerte Gran son. Ungeduldig, wie er war, forderte er die Schweizer auf, ihm die Thore zu öffnen. „Wenn ihr mich aufhaltet, soll euer Lohn der Galgen seyn!" — Es wurde ihm abgeschlagen. Darüber ergrimmte er, und als sie sich endlich ergaben, ließ er Einige widerrechtlich an Bäume hen- ken, und Andere, an Stricke gebunden, so lange durch den See schwemmen, bis sie ertranken. Sonst war Karls Gemüth nicht so böse; aber jetzt war er verstimmt, und kannte nun kein Erbar- men. Aber die That war abscheulich, und dieser Tag der letzte seines Glücks. Jetzt zogen die Schweizer heran, so Viele beisammen waren, und griffen die Burgunder an. Vorher sielen die frommen Hel- vetier nieder auf die Knie, breiteten die Arme aus, und beteten zu Gott um Sieg. Da glaubten die Burgunder, sie flehten um Gnade, und schlugen ein lautes Gelachter auf. Aber Karl em- pfand bald, daß es noch die alten Schweizer waren. Viele sei- ner besten Leute wurden erschlagen. So kam der Nachmittag heran. Plötzlich beleuchtete die Sonne die schimmernden Waffen eines neuen Heeres, welches sich auf den Bergen zeigte. „Was ist das für ein Volk?" fragte Karl einen gefangenen Schweizer. „Das erst," antwortete dieser, „sind die wahren alten Schweizer vom hohen Gebirge, die Männer, welche die Oestreicher schlu- gen!" — In diesem Augenblicke ertönte drei Mal der Uristier, das lange Horn der Urner, welches sie in ihren Thälern, wie in der Schlacht zu blasen pflegen, und wunderbar erklang das Land- horn der Unterwaldner, daß es Karln durch Mark und Seele drang. „Ei!" rief er bedenklich aus, „was wird aus uns wer- den? Schon die Wenigen haben uns so ermüdet." Und so war es auch. Die Burgunder verloren die Schlacht bei Granson, und eine überschwengliche Beute siel den Siegern in die Hände; denn so eilig ging die Flucht, daß Karl sein ganzes Lager in Stich lassen mußte. Alle seine kostbaren Zelte, sein reich mit Edel- steinen besetzter Hut, sein Prachtschwert, dessen Griff von Dia- manten, Rubinen, Sapphiren, Hyacinthen und Perlen glanzte, sein reiches Silbergeschirr und andere Sachen von hohem Werthe wurden von den Schweizern erbeutet. Aber so unbekannt wa- ren die ehrlichen Leute mit den Luxuswaaren, daß sie die silber-
   bis 10 von 31 weiter»  »»
31 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 31 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 4
6 0
7 5
8 0
9 0
10 3
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 4
26 0
27 4
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 3
34 2
35 1
36 3
37 21
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 14
44 4
45 3
46 2
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 15
2 6
3 1
4 3
5 0
6 0
7 13
8 3
9 1
10 2
11 0
12 1
13 6
14 10
15 1
16 18
17 73
18 0
19 4
20 5
21 9
22 78
23 14
24 2
25 4
26 5
27 0
28 3
29 0
30 1
31 0
32 2
33 1
34 1
35 12
36 0
37 4
38 0
39 18
40 2
41 4
42 3
43 15
44 2
45 11
46 0
47 4
48 0
49 1
50 0
51 0
52 7
53 14
54 1
55 0
56 3
57 1
58 46
59 1
60 4
61 1
62 0
63 2
64 0
65 1
66 3
67 0
68 9
69 8
70 0
71 3
72 1
73 1
74 4
75 8
76 0
77 34
78 1
79 0
80 2
81 0
82 20
83 2
84 0
85 0
86 3
87 2
88 20
89 3
90 9
91 3
92 39
93 6
94 35
95 0
96 3
97 0
98 18
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 2
2 119
3 13
4 50
5 11
6 23
7 66
8 2
9 44
10 31
11 2
12 29
13 7
14 0
15 15
16 62
17 25
18 15
19 19
20 3
21 22
22 23
23 10
24 7
25 8
26 69
27 49
28 2
29 3
30 37
31 10
32 0
33 281
34 9
35 13
36 0
37 20
38 0
39 18
40 15
41 18
42 17
43 31
44 10
45 6
46 13
47 9
48 38
49 64
50 82
51 75
52 14
53 11
54 59
55 23
56 16
57 9
58 13
59 559
60 10
61 16
62 30
63 8
64 22
65 79
66 0
67 38
68 20
69 9
70 0
71 24
72 19
73 97
74 5
75 45
76 4
77 27
78 3
79 24
80 25
81 454
82 6
83 0
84 9
85 38
86 2
87 16
88 119
89 15
90 0
91 57
92 22
93 4
94 0
95 0
96 0
97 32
98 22
99 7
100 245
101 0
102 165
103 38
104 2
105 2
106 7
107 2
108 10
109 0
110 7
111 26
112 73
113 3
114 4
115 11
116 92
117 9
118 18
119 1
120 11
121 196
122 7
123 21
124 32
125 13
126 18
127 23
128 52
129 41
130 1
131 102
132 28
133 3
134 8
135 0
136 80
137 0
138 4
139 1
140 106
141 16
142 38
143 350
144 6
145 38
146 47
147 6
148 29
149 5
150 24
151 16
152 98
153 4
154 3
155 63
156 127
157 12
158 47
159 4
160 1
161 15
162 17
163 28
164 4
165 16
166 38
167 19
168 3
169 38
170 14
171 42
172 17
173 44
174 6
175 154
176 28
177 199
178 11
179 43
180 3
181 44
182 164
183 79
184 27
185 3
186 25
187 9
188 9
189 8
190 49
191 21
192 27
193 1
194 7
195 6
196 71
197 33
198 33
199 7