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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 297

1888 - Habelschwerdt : Franke
297 Justizpflege vorzunehmen, deren Resultat „das Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten" (von v. Carmer und Snarez bearbeitet) ist, dessen Veröffentlichung (1794) Friedrich nicht mehr erlebte. F. Kirche, Wissenschaft und Kunst. a) Der Gang seiner eigenen Bildung und der Geist des Jahrhunderts hatten Friedrich dahin geführt, sich von der Konfession loszulösen und den Grundsatz religiöser Duldung zur vollsten Geltung zu bringen. Das kirchliche Lcbm erfuhr daher bei seiner Hinneigung zur französischen Aufklärung keine besondere Anregung. b) Den hohen Schulen bewies er nur so viel Aufmerksamkeit, als die Stellung eines Fürsten es nötig machte. Er stellte die „Akademie der Wissenschaften" wieder her und gewann für sie Wolff und Maupertuis. Die unbedingte Denkfreiheit, welche der König gestattete, gaben den Wissenschaften eine große Anregung. Friedrich selbst fand seine Erholung in dem geistreichen Verkehre mit französischen Gelehrten (d'argens, Voltaire). Obgleich er bei seiner Vorliebe für das Französische der deutschen Litteratur, die freilich damals noch daniederlag, nicht günstig gesinnt war, so hat er doch durch seine Thaten zur Anregung der Geister in Deutschland wesentlich beigetragen. Die Volksschule verdankt dem Könige die Einrichtung von Lehrerseminaren und das „General-Landschul-Reglemeut" (1763). c) Große Summen verwandte der König auf Bauten, die zwar nicht immer Kunstwerke waren, aber doch Berlin den Charakter einer europäischen Hauptstadt gaben (Opernhaus, Akademie, Hedwigskirche, Dom). In Potsdam baute sich Friedrich das prächtige Schloß Sanssouci. 6. Auswärtige Angelegenheiten in der letzten Halste seiner Regierung. A. Tiic erste Teilung Polens, 1772. a) Polen. Hier war auf August Ii., den Starken, sein Sohn August Iii., 1733—1763, gefolgt, der die Auslösung des Reiches nicht aufhalten konnte. Die Ursachen des schon im 17. Jahrhunderte vorauszusehenden Verfalls waren: der Mangel jeder staatlichen Ordnung, das Daniederliegen des Mittelstandes, der Stumpfsinn des niederen Volkes, das von den herrschenden Ständen ausgepreßt wurde und auch nicht das geringste Bildungsbedürfnis fühlte.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 159

1888 - Habelschwerdt : Franke
159 a) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Schon im Jahre 1224 hatte Friedrich zu Neapel eine glänzend ausgestattete Universität gegründet. Er begünstigte Gelehrte und Studenten, sammelte Klassiker, legte Tiergärten an und ließ Nachgrabungen nach alten Kunstwerken anstellen; an seinem Hose zu Palermo sammelten sich Philosophen, Dichter und Künstler. b) Rechtspflege. Sein Streben war, ein Recht zu schaffen und aus den verschiedenen Stämmen ein Volk zu bilden. Das Gesetzbuch, von Petrus a Vineis versaßt, enthielt Bestimmungen über Ärzte, Apotheker, über Handel, Gewerbe und Ackerbau. Der Grundgedanke aber war der Absolutismus, der die Rechte der Städte, des Adels und die Selbständigkeit der Kirche beschränkte. 5. Der Kaiser in Deutschland, 1233—36. Hier war der thatkräftige Reichsverweser Engelbert von Köln ermordet worden, und König Heinrich, von seinem bisherigen Ratgeber befreit und nach Unabhängigkeit vom Vater strebend, nahm den Städten gegenüber, in denen sich demokratische Elemente regten, eine schwankende Stellung ein. Daher waren schon auf den Reichstagen zu Worms und Ravenna 1231 die Freiheiten der geistlichen Fürsten zu Ungunsten der Städte erweitert worden, und als Heinrich seine Politik nicht ausgab, ward er nach Apulien gebracht, wo er nach langer Gefangenschaft starb. Auf einem glänzenden Reichstage zu Mainz wurde nun Friedrichs zweiter Sohn Konrad zum Nachfolger bestimmt und ein Reichsgesetz erlassen, das vorzüglich den Landfrieden und das Gerichtswesen betraf. Der Kaiser stand jetzt auf der Höhe seines Glückes. 6. Streit mit den Lombarden und dem Papste, 1236—50. a) Ursachen. Friedrich wollte über die Lombarden ebenso wie über Sizilien seine unmittelbare Herrschaft geltend machen und hatte auf den Reichstag von Ravenna die lombardischen Städte vergeblich eingeladen; vielmehr hatten diese, um die Absichten des Kaisers zu durchkreuzen, den alten Bund erneuert. Der Papst war ungehalten, daß der Kaiser bei der Ordnung Siziliens sich Eingriffe in die Freiheiten der Kirche erlaubt hatte, und hatte auch die Überzeugung, daß nach dem Falle der Lombardei die Freiheit der Kurie bedroht sei. Die Lombarden wurden darum die natürlichen Bundesgenossen des Papstes. b) Der Kampf. Friedrich eröffnete den Kampf mit dem

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 251

1888 - Habelschwerdt : Franke
__251 zahlt werden, wovon 8 Pfennige in die kurfürstliche, 4 Pfennige in die städtischen Kassen flössen. Die Stadt Stendal, welche sich der Einführung der Steuer widersetzte, wurde ihrer Privilegien beraubt. 2. Wissenschaftliche Bestrebungen. Aus dem Reichstage zu Worms, 1495, war den Fürsten seitens des Kaisers die Anregung gegeben worden, Universitäten zu errichten. Johann legte, unterstützt von dem Arzte Pistoris, in Frankfurt a. d. Oder den Grund zu einer solchen. In Stendal errichtete er die erste Buchdruckerei der Mark, in Berlin die erste Apotheke. 3. Erwerbungen. Die große Sparsamkeit des Kurfürsten machte es ihm möglich, 1490 die Herrschaft Zossen, die früher zur Lausitz gehörte, zu kaufen. V. Joachim I. Nestor, 1499—1535. Obgleich er erst 15 Jahre alt war, besaß er doch eine so ungewöhnliche geistige Reife, daß er die Regierung selbständig antreten konnte. 1. Rechtspflege. a) Die durch Mißwachs in den letzten Jahren des vorigen Kurfürsten hervorgerufene Not unter dem Adel, sowie die noch immer vorhandene Neigung zum „Stegreifreiten" ließen bei der Jugend des Kurfürsten das Raubritterwesen noch einmal aufleben. Joachim aber ergriff ernste Maßregeln dagegen und bestrafte in einem Jahre 70 Übelthäter, darunter viele vom Adel, mit dem Tode. b) In gleicher Weise glaubte Joachim der Gerechtigkeit Genüge zu leisten, als er 1510 eine Verfolgung der Juden veranstaltete, die der Entweihung von Hostien beschuldigt wurden. c) Um der Mangelhaftigkeit in der Rechtspflege abzuhelfen, gründete der Kurfürst 1516 das Kammergericht, das viermal im Jahre, zu Köln und zu Tangermünde, 'zusammentrat. Auch für das Familien- und Erbrecht führte er gleiche Normen durch die Constitutio Joachimica ein. 2. Verwaltung. a) Einen gleich praktischen Blick zeigte Joachim in der sogenannten Reformation der Städte (1515), die nach dem Verluste ihrer Selbständigkeit sehr herabgekommen waren. Es wurde ein Grundgesetz für die städtische Verwaltung bekannt gemacht, das alles betras, was den Wohlstand der Städte bezweckte.

5. Vaterländische Geschichte - S. 227

1900 - Berlin : Nicolai
227 Großmachtstellung nach außen zu wahren. Die preußische Armee konnte in Wahrheit als „ein Volk in Waffen" gelten. 6. Die Kriegstüchtigkeit der Armee bedingte nicht nur die Ausbildung des Körpers, sondern auch die des Geistes, welche durch eine strenge Durchführung der allgemeinen Schulpflicht ermöglicht wurde. Schon auf Anregung der Königin Luise gingen junge Schulmänner zu dem berühmten Erzieher Pestalozzi in der Schweiz, um fein Unterrichtsverfahren genau kennen zu lernen. Durch mannigfache Neueinrichtungen erlangte das preußische Schulwesen einen hohen Ruf. Hatten bisher nur zu oft abgedankte Unteroffiziere und notdürftig vorgebildetehandwerker das Erziehungsgeschäft verrichtet, so wurde von nun an auf eine ausreichende Vorbildung der Lehrer gedrungen. Damit hängen die zahlreichen Gründungen von Lehrerbildungsanstalten zusammen. Wie dem niederen, so wandte die Regierung auch dem höheren Schulwesen ihre Aufmerksamkeit zu. Das Realschulwesen bildete sich weiter aus. In Bonn wurde eine neue Universität gegründet, die Wittenberger mit der Hallenser vereinigt. 7. Während der Kriegszeit hatte sich in dem Gange der Er-eigniffe das Walten des Höchsten im Geschicke der Einzelnen und der Gesamtheit vielfach offenbart. An Stelle des Unglaubens und der Zweifelsucht war eine aufrichtige Frömmigkeit getreten. Was die Vorfahren des Königs vergeblich erstrebt hatten, was er selbst so lebhaft wünschte, das gelang ihm gelegentlich der dreihundertjährigen Jubelfeier der Reformation (31. Oktober 1817): die „Union" oder die Vereinigung der Reformierten und Protestanten zur evangelischen Landeskirche. Wiederholt hatte er es schmerzlich empfunden, daß sich beide Bekenntnisse feindlich gegenüberstanden. Die Eigenart der Glaubenssätze und der kirchlichen Gebräuche blieb unverändert. 8. Aus der Zeit der Not zog die Hauptstadt für die Wissenschaft und die Stadtverwaltung durch Errichtung der Universität und Einführung der Städteordnung reichen Gewinn. An den Freiheitskriegen beteiligte sich die Berliner Bevölkerung voll Begeisterung. Jubelnd wurde das Iorksche Korps aufgenommen. Durch die glorreichen Schlachten bei Großbeeren und Dennewitz ward die Gefahr erneuter Brandschatzung beseitigt. Nach dem Kriege begann die Verschönerung Berlins durch Prachtbauten und Denkmäler. Die Ausführung der bedeutendsten Bauten (das neue Schauspiel haus an Stelle des alten abgebrannten, das alte Museum, die Königsoder Neue Wache, die Schloßbrücke, die Werdersche Kirche u. a.) 15*

6. Vaterländische Geschichte - S. 185

1900 - Berlin : Nicolai
185 Lehrern in besonderen Anstalten. — Die völlige Erneuerung der Staatsverwaltung und des Heerwesens, die sich nach Friedrichs Tode, der selbst die Seele des Ganzen gewesen war, als'not-wendig erwies, wurde nicht in Angriff genommen. Auf diesen Fehler führt sich Preußens Unglück in der nun hereinbrechenden bewegten Zeit, die mit der französischen Revolution anhebt, zum großen Teil zurück. (Siehe Seite 199.) 4. Die Kunst hatte an Friedrich Wilhelm Ii. einen warmen Förderer. In Berlin entstand das neue Schauspielhaus und das mit dem Siegeswagen geschmückte Brandenburger Thor. — Handel und Verkehr wurden durch Anlegung des Ruppiuer-Kanals und der ersten preußischen Steinstraße (Chaussee) zwischen Berlin und Potsdam gefördert. — Das unter Friedrich Ii. begonnene „Allgemeine preußische Landrecht" wurde 1794 veröffentlicht und in Kraft gesetzt. — In Hinsicht auf die kirchlichen Verhältnisse und die si ttlichen Zustäude trat unter dem neuen Regiment ein merklicher Rückgang ein. Auf Veranlassung des Ministers Wöllner wurde der Nachdruck auf ^ das äußerliche kirchliche Wesen gelegt, worunter das wahre Christentum und das lebendige kirchliche Leben in den Gemeinden entschieden leiden mußte. Die sittlichen Zustände ließen viel zu wünschen übrig. Zwar war in jener „Zeit der Aufklärung" auch unser Vaterland in Gesahr, den rechten Glauben einzubüßen. Doch weniger durch strenge Vorschriften und Verordnungen, als vielmehr durch vorbildliches Leben seitens der Regierenden ließ sich hier Wandel schaffen. Das eine ohne das andere mußte notwendig die Gemüter erregen und verbittern. 5. Zweite und dritte Teilung Polens. In den Jahren 1793 und 1795 fanden zwei weitere Teilungen Polens durch die benachbarten Renche statt. In der zweiten Teilung erhielt Preußen außer Danzig und ^horn bte Gebiete, welche die heutige Provinz Posen bilden m der dritten fiel ihm ein ausgedehntes Gebiet mit der Hauptstadt Warschau zu, das spater zu Rußland geschlagen wurde. 6. Zur Entwickelungsgeschichte der Reichshauptstadt. In Berlin war schon unter Friedrich Wilhelm I. mit der Niederlegung der mittelalterlichen Befestigungen begouueu worden; unter Friedrich Ii. warb bte Entfestigung der Stadt beendet und so ihre Erweiterung erleichtert Mit dem Bau des Opernhauses (1741) begann die Nrngestaltimg des heute glänzendsten Teiles der Residenz. Der Schloßplatz wurde freigelegt und außer der Hedwigskirche der frühere Dom (am Lustgarten) gebaut. Der Tiergarten, bisher ein Jagd-

7. Vaterländische Geschichte - S. 203

1900 - Berlin : Nicolai
203 sondern auch das Ganze schädigt. Fichte, Lehrer an der im Jahre 1810 gegründeten Berliner Universität, sprach in seinen „Reden an die deutsche Nation" eindringlich aus, was das ganze Volk bewegte. Die Rettung des Staates erhoffte er vou einem neuen Geschlechte, das, von der verderblichen Selbstsucht befreit, Gut und Blut zur Rettung des Vaterlandes einsetzt. So begann und vollendete die Wissenschaft — von dem Feinde unbehelligt, weil nicht verstanden — ihr großes Werk. Vereinigungen und Gesellschaften wurden gestiftet, um im Vereine dem gleichen Ziele zuzustreben. Der „Tugendbund" verzweigte sich über das ganze Land. In jeder Stadt entstanden Bildungsvereine, wissenschaftliche Kränzchen und andere Verbindungen. Sie alle verfolgten den gleichen Zweck: das Vaterland von fremder Herrschaft zu befreien, das Volk heranzubilden für den letzten Entscheiduugskampf. Die Vaterlandsfreuude übten sich unablässig im Gebrauch der Schußwaffen und gründeten zu dem Zwecke Vereine (Schützenfeste). Andere arbeiteten für die körperliche Ausbildung der Jugend, allen voran der Turnvater Ludwig Jahn. Alltäglich zog er mit einer Schar gewandter, kräftiger Jünglinge hinaus auf den Turnplatz in der Hasenheide zu Berlin, um sie für den Kampf zu stählen, durch kernige Ansprachen ihren Mut anzuspornen und den Geist der Freiheitsliebe zu festigen. Während das preußische Heer im geheimen auf die dreifache Zahl gebracht wurde, arbeitete man in allen Werkstätten an der Ausrüstung für den neueu Krieg und schmiedete eiserne Waffen zu den geistigen. — Auch die Dichter erhoben begeistert und begeisternd ihre Stimmen. Worte aus den Werken des leider viel zu früh verstorbenen Schiller gingen von Mund zu Mund: „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr". „Ans Vaterland, ans teure, schließ' dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen, hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft." „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehz-e!" Ernst Moritz Arndt, Schenkendors, Körner, Rückert u.a. regten durch zündende Gedichte die Massen auf und durchdrangen sie mit der Sehnsucht, das fremde Joch abzuschütteln. — Angeregt -durch ein in seine Hände gefallenes Schriftstück von Stein, that Napoleon jetzt einen Schritt, den Geist der Freiheit zu ersticken; er zwang den König, die Wortführer der Bewegung. Stein und Arndt, aus seinem Lande zu treiben. Sie gingen nach Petersburg und setzten bei dem Kaiser Alexander ihr Werk fort. Der Minister v. Hardenberg trat an Steins Stelle.

8. Vaterländische Geschichte - S. 239

1900 - Berlin : Nicolai
239 Gründung von Fachschulen und Anlegung von reichhaltigen Sammlungen wurde es seitens der Behörden unterstützt. Den Zeitbedürfnissen entsprechend wurde das Schulwesen umgestaltet. Zu den Realschulen traten die Realgymnasien; auch die Gymnasien nahmen etwas mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse des Lebens. Die Volksschulen wurden verbessert, mit ausreichenden Lehrmitteln ausgestattet, das Lehrerbildungswesen wurde entsprechend geregelt. Eine Macht im Staate sind die Zeitungen, ist die Presse geworden. Infolge der schnellen Übermittelung von Nachrichten durch Eisenbahn und Telegraph hat sich der Umfang der Presse ganz außerordentlich erweitert. Dem Lesebedürfnis des Volkes kommt man des weiteren durch Gründung von Volksbibliotheken (und Lesehallen) entgegen. Mit der Weiterentwickelung aller Verhältnisse ging die außerordentliche Ausdehnung des deutschen Buchhandels Hand in Hand. Mittelpunkte des deutschen Buchhandels sind Leipzig, Berlin, Stuttgart. Die staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen der neuesten Zeit*) wirken belebend und fördernd auf das Volksleben zurück. Das öffentliche Gerichtsverfahren und die öffentlichen Verhandlungen in Reichs- und Landtag tragen fortgesetzt dazu bei, den Rechtssinn des Volkes zu läutern, seine Teilnahme am Staate zu beleben und es über seine wichtigen Angelegenheiten aufzuklären. Die allgemeine Wehrpflicht ist innig mit dem Volksleben verwachsen. d Zwar ist der „bewaffnete Friede" kostspielig, doch ist er das einzige Mittel zur Vermeidung verderblicher Kriege und zum Schutz der Landesgrenzen. Die Wahrheit dieser Behauptung erhärteten die Kriege, die Wilhelm I., Friedrich Wilhelms Iv. Bruder, zu führen ^atte; durch „Blut und Eisen" wurde auf den französischen Schlachtfeldern die langersehnteeinheit aller deutschenstämme erkämpft. Xii. Die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. „Eins nach außen, schwertgewaltig, Um ein hoch Panier geschart, Innen reich und vielgestaltig, Jeder Stamm nach seiner Art." (v, c Geibet. Vorbereitet und durchgeführt wurde das Werk der Einiquna oller deutschen Staaten zu einer nach außen einheitlichen Macht *) Siehe Seite 269 u. ff.

9. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 308

1889 - Berlin : Nicolai
— 308 der Person des bisherigen Kurators, oder eines anderen, von der Regierung dazu tüchtig befundenen Mannes angestellt werden. Das Amt dieses Bevollmächtigten soll sein, über die strengste Voll- ziehnng der bestehenden Gesetze und Discipliuar-Vorschristen zu wacheu, den Geist, in welchem die akademischen Lehrer bei ihren öffentlichen und Privat-Vorträgeu verfahren, sorgfältig zu beobachten, und demselben, jedoch ohne unmittelbare Einmischung iu das Wissenschaftliche und die Lehr- Methoden, eiue heilsame, auf die künftige Bestimmung der studierenden Jugend berechnete Richtung zu geben, endlich allem, was zur Beförderung der Sittlichkeit, der guten Ordnung und des äußeren Anstandes unter den Studierenden dienen kann, seine unausgesetzte Aufmerksamkeit zu widmen. - §. 2. Die Bundesregierungen verpflichten sich gegen einander, Uni- versitäts- und andere öffentliche Lehrer, die durch erweisliche Abweichung von ihrer Pflicht oder Überschreitung der Grenzen ihres Berufs, durch Mißbrauch ihres rechtmäßigen Einflusses aus die Gemüter der Jugeud, durch Verbreitung verderblicher, der öffentlichen Ordnung und Ruhe feind- feliger oder die Grundlagen der bestehenden Staatseinrichtuugeu unter- grabender Lehren ihre Unfähigkeit zur Verwaltung des ihnen anvertrauten wichtigen Amtes unverkennbar an den Tag gelegt haben, von den Uni- versitäten und foustigen Lehranstalten zu entfernen, ohne daß ihnen hierbei, so lange der gegenwärtige Beschluß iu Wirksamkeit bleibt, und bis über diesen Punkt definitive Anordnungen ausgesprochen seiu werde», irgend ein Hindernis im Wege stehen könne. Jedoch soll eine Maßregel dieser Art nie anders, als ans den vollständig motivierten Antrag des der Universität vorgesetzten Regierungs-Bevollmächtigten oder von demselben vorher ein- geforderten Bericht beschlossen werden. Ein ans solche Weise ansgeschlossener Lehrer dars in keinem andern Bnndesstaate bei irgend einem öffentlichen Lehr-Jnstitnte wieder angestellt werden. §. 3. Die seit langer Zeit bestehenden Gesetze gegen geheime oder nicht antorisierte Verbindnngen ans den Universitäten sollen in ihrer ganzen Kraft und Streuge aufrecht erhalten, und insbesondere anf den seit einigen Jahren gestifteten, nnter dem Namen der allgemeinen Bnrfchenschaft be- kannten Verein nm so bestimmter ausgedehnt werden, als diesem Verein die schlechterdings unzulässige Voraussetzung einer fortdauernden Gemein- schaft und Korrespondenz zwischen den verschiedenen Universitäten znm Grnnde liegt. Den Regiernngs-Bevollmächtigten soll in Ansehung dieses Punktes eine vorzügliche Wachsamkeit zur Pflicht gemacht werden. Die Regierungen vereinigen sich darüber, daß Individuen, die nach Bekanntmachung des gegenwärtigen Beschlusses erweislich in geheimen oder nicht autorisierten Verbindungen geblieben oder in solche getreten sind, bei keinem öffentlichen Amte zugelassen werden sollen.

10. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 317

1889 - Berlin : Nicolai
— 317 — Infanterie entluden sich von selbst, Gottlob! ohne irgend jemand zu treffen. Eine Rotte von Bösewichtern, meist aus Fremden bestehend, die sich seit einer Woche, obgleich aufgesucht, doch zu verbergen gewußt hatten, haben diesen Umstand im Sinne ihrer argen Pläne durch augenscheinliche Lüge verdreht und die erhitzten Gemüter von vielen Meiner treuen und lieben Berliner mit Rache-Gedanken, um vermeintlich vergossenes Blut! erfüllt, und sind so die gräulichen Urheber von Blutvergießen gewordeu. Meiue Truppen, Eure Brüder und Landsleute, haben erst dann von der Waffe Gebrauch gemacht, als sie durch viele Schüsse aus der Königsstraße dazu gezwungen wurden. Das siegreiche Vordringen der Truppen war die not- wendige Folge davon. An Euch, Einwohner Meiner geliebten Vaterstadt, ist es jetzt, größerem Unheil vorzubeugen. Erkennt, Euer König und treuester Freund beschwört Euch darum, bei allem, was Euch heilig ist, den unseligen Irrtum! kehrt zum Frieden zurück, räumt die Barrikaden, die schon stehen, hinweg, und entsendet an Mich Männer, voll des ächten, alten Berliner Geistes, mit Worten, wie sie sich Euren: Könige gegenüber geziemen, und Ich gebe Euch Mein Königliches Wort, daß alle Straßen und Plätze sogleich von den Truppen geräumt werden sollen und die militärische Besatzung nur ans die notwendigen Gebäude, des Schlosses, des Zeughauses und weniger anderer, und anch da nur aus kurze Zeit beschränkt werden wird. Hört die Väter- liche Stimme Eners Königs, Bewohner Meines treuen und schönen Berlin, und vergesset das Geschehene, wie ich es vergessen will und werde iu Meinem Herzen, um der großen Zukunft Willen, die unter dem Friedens- Segen Gottes für Preußen und durch Preußen für Deutschland an- brechen wird. Eure liebreiche Königin und wahrhast treue Mutter und Freundin, die sehr leidend darniederliegt, vereint ihre innigen, thränenreichen Bitten mit den Meinigen. Geschrieben in der Nacht vom 18.—19. März 1848. Friedrich Wilhelm. 245. Proklamation Friedrich Wilhelms Iv. „An Mein Molk!" 1848. (Reden 2c., Ii., Nr. 39.) Der in Meiner Haupt- und Residenzstadt Berlin seit geraumer Zeit herrschende gesetzlose Zustand, der das ganze Land in den Abgrund der Anarchie zu stürzen drohte, hat Mich genötigt, aus den Rat Meiner verantwortlichen Minister die zur Vereinbarung der Staats - Verfassung berufene Versammlung nach Brandenburg zu verlegen und bis zum 27. d. M. zu vertagen. Aus demselben Grunde habe Ich die Truppenmacht in Meiner Haupt- und Residenzstadt ansehnlich verstärken, auch die dortige Bürgerwehr mit Rücksicht aus ihr ungesetzliches Verhalten in Gemäßheit
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