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1. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 70

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Älhambia Äranada (Nach einer Photographie der Pltutdflloli'tfo., Zürich ) Llus der südlichen Randzone Spaniens. Granada, (>50 in. Tie Alhambra, das letzte Bollwerk der Mauren in Europa, erhebt sich an den Ausläufern der Sierra Nevada und erregt noch heute durch die Zahl und Pracht ihrer Moscheen, Paläste, Säle und Höse (der „ Vöwenhos") die Bewunderung aller Reisenden. Kranada selbst, „die Stadt der Granaten", liegt in einem wasserreichen und fruchtbaren Hochtal, der Bega von Granada. Einst die Residenz maurischer Fürsten, ist die Stadt heute still und mir von geschichtlicher Bedeutung. (Jlnrt) einer Photographie der Phologlol' (?o, ^Üricfi.) Ans der östlichen Randzone Spaniens. Ter Palmenmald von Elche^bei Alicante, der einzige in Europa, hat etwa 7(» Ooti Stämme und gibt dem sonst kahlen Hügelgelände der Stadt das 'Ansehen einer afri- kanischen Läse. Tie Stadt Elche E.) treibt Handel mit Tatteln und gebleichten Palmblättern, die zum Palmenfest in Spanien und im Auslande ausgeführt werden.

2. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 15

1911 - München : Oldenbourg
Die Germanen. 15 Hause und am Herde die Kobolde (Wichtel-, Heinzelmnnlein) ihr Wesen, in den Lften die eigentlichen Elfen, in den Wldern die Schrate (Schrtlein), in den Gewssern die Nixe und Niren (unter ihnen der herrlich singende N ck), in den Bergen und Klften die schmiedekundigen Zwerge, in den Alpen und auf den Firnen die fertigen Frulein" usw. Die Seelen der Abgeschiedenen erschrecken die Menschen als Gespenster oder belstigen sie in schweren Trumen als Alpe oder Druden (Alpdrcken). Diese bernatrlichen Wesen spielen eine Hauptrolle in den deutschen Sagen und Mrchen; vgl. den Zwergknig Alberich, den Elfenknig (Erlknig) Oberon und feine Gemahlin Titania, den Zwergknig Laurin, der in den Sdtiroler Dolomiten feinen Rosengarten" htet, den Schmied Wieland, den Zwerg Mime, der ebenfalls ein berhmter Schmied ist, die Nixen Undine, Melusine, Loreley u. a., die verschiedenen Riesen und Drachen, z. B. der Drache Fafner, das Ungeheuer Grendel (im Beowulfslied) u. dgl. d) Die Borstellung vom Weltende. Die germanischen Götter sind nicht ohne Schuld und Fehler. Deshalb werden sie bestraft und gehen zugrunde. Dies geschieht durch das sog. Ragnarok (Gtterschicksal), eine Vorstellung, die wahrscheinlich erst spter unter dem Ein-flusse des Christentums^) entstanden ist. In einem grausigen Kampfe vernichten sich die Götter und Einherier einerseits, die Riesen, verbunden mit Loki und seinen Kindern, anderseits; dabei entzndet sich das Weltall, bricht zusammen und ver-sinkt schlielich im Meere. Hierauf entsteht ein neuer Himmel und eine neue Erde, auf der dann die wiedergeborenen Afen und Menschen in Reinheit und Unschuld ein friedliches, leidloses Dasein führen. e) Religise Gebruche. 1. Die Verehrung der Götter. Eigentliche Tempel und Gtterbilder hatten die Germanen ursprnglich so wenig wie die brigen Jndogermanen. Man verehrte die berirdischen vor schmucklosen Mren auf Bergeshhen, in heiligen Hainen, unter alten, ehrwrdigen Bumen oder an heiligen Quellen und opferte ihnen Frchte, Tiere, besonders Bcke, Eber und namentlich Pserde, in lterer Zeit wohl auch Menschen (Kriegsgefangene, Sklaven, Verbrecher). Ferner entzndete man zu Ehren der Götter Scheiterhaufen und trank zu ihrem Gedchtnis (Minne"). Als Sinnbilder der Gottheit galten ein Speer (Wodan), ein Hammer (Donar), ein Schwert oder eine Sule (Ziu, Jrmin), ein Wagen (Nerthus), Spindel und Webstuhl (Frigga, Freya) u. . Die Hauptfestzeiten schloffen sich an die verschiedenen Jahreszeiten an; die wichtigsten waren die Wintersonnwend- oder I u l seiet (unser Weihnachten), das Frhlingsfest (unser Ostern), die Sommersonnwendfeier (unser Johannisfest) und die Herbstfeier, noch heute wie frher Ernte- und Dankfest. 2. Die Stellung der Priester entsprach etwa derjenigen bei den Griechen, d. h. es gab keinen abgeschlossenen, bevorrechteten Priesterstand. Jeder Haus-vater konnte fr feine Familie Opfer darbringen. Dagegen whlte man fr die ffentlichen, gemeinsamen Gottesdienste-) der Vlkerschaft besondere Priester 1) Vielleicht hat in spterer Zeit auch die Bekanntschaft der Germanen mit der grie-chischen Mythologie (Kampf der Giganten gegen die griechischen Götter) eingewirkt. 2) Zu religisen Zwecken, d. h. zur gemeinschaftlichen Verehrung einer Gottheit, drften auch die Vlkerverbnde der Jngvonen, Jstvonen und Hermionen geschlossen worden sein.

3. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 32

1910 - München : Oldenbourg
32 Jndogermanen. der Spitze der guten Mchte steht die Lichtgottheit Ormuzd (= Mithras), während Ahriman, der Herr der Finsternis und des Todes, die bsen ununterbrochen antreibt, die Werke der guten zu vernichten. Pflicht des Menschen ist es, durch Reinheit, Wahrhaftigkeit, Treue, Flei und Frderung der Kultur sich an der Bekmpfung der verderblichen Mchte nach Krften zu beteiligen. i Tempel und Gtterbilder waren den alten Iranern unbekannt? dagegen errichteten sie im Freien womglich auf Bergeshhen Altre, von denen das reine und reinigende Feuer als Sinnbild der Gottheit emporloderte. Ihre Priester hieen Magier: sie verschmolzen nach der Eroberung der semitischen Lnder mit den Chaldern" (im engeren Sinne) zu einem besonderen Gelehrtenstand, dem man in spterer Zeit allerlei geheimnisvolle Knste und Zauberkrfte zuschriebt Whrend der rmischen Kaiserzeit entfaltete sich der alte Mithrasdienst zu neuer Blte und verbreitete sich der das ganze Rmerreich (mit Ausnahme Griechen-lands); in Gallien und am Rhein, in Spanien und Britannien entstanden Mithren (Mithrasheiligtmer), in denen nun auch Mithrasbilder ausgestellt wurden. Kaiser D i o c l e t i a n und sein Mitregent Maximian erklrten den Mithras als sol invictus feierlich zum eigentlichen Schutzgott des Rmischen Reiches. Doch konnte sich der Mithrasglaube auf die Dauer gegen das innerlich berlegene Christentum nicht behaupten. Die Staatsverfassung. Whrend in der lteren Zeit das patriarchalische Stammesknigtum herrschte, das an die Zustimmung der vornehmen Adelsfamilien gebunden war und bei dem z. B. jeder Perser stets freien Zutritt zur Person des Knigs hatte, entstand spter die Despotie. Der König umgab sich nach assyrisch-gyptischem Muster mit einem prunkvollen Hofstaat, schtzte sich durch eine Leibwache von 10 000 Unsterblichen" und verlangte von jedem, der seiner Person nahte, die fufllige Ber-ehrung (Tcoooxvvriois); deshalb vermiten die Griechen an den Persem die Freiheit". Geschichte. A) Das Medische Reich. Nachdem die iranischen Stmme lange Zeit unabhngig nebeneinander gewohnt hatten, gelang es den Medern im um nordwestlichen Gebirgslande, den greren Teil derselben zu einem Staats-60# wesen zusammenzufassen. Unter Khaxares Ii. gewann Medien durch den kraftvollen Widerstand gegen die Skythen groes Ansehen und trat nach dem Untergang der Assyrer neben dem Neubabylonischen, gyptischen und Lydischen Reiche als ebenbrtige Gromacht auf. Aber schon der 550 (Sohn des Kyaxares, Astyges Ii., verlor beipasargad Krone und Land an die Perser. b) Die Grndung des Perserreiches durch Cyrus und Kambhses. Um die Mitte des 7. Jahrh. drangen die Perser ans dem sdwestlichen Gebirgslande Irans in die Kstenebene am Persischen Meerbusen vor.

4. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 9

1910 - München : Oldenbourg
Die Babylonier und Assyrer. 9 Schrittweite eines Mannes berechnete man zu Iv- Ellen (Elle Lnge vom Ellbogen bis zur Handspitze). Daher 1 Stadion = 240 Schritte = 360 Ellen, 1 gemeine Elle = etwa 496 mm. Doch ma man gewhnlich mit der Doppel eile (992 mm). Nach der Eroberung Vorderasiens durch die Perser kamen die sog. kniglichen, d. h. persischen Mae aus: sie waren etwas grer: 1 knigl. Elle = durchschnittlich 550 mm; also 1 knigl. Doppelelle = 1,1 m; demgem 1 Stadion = 198 m. Daraus ergab sich der Stundenweg eines Fugngers zu 30 Stadien =-5,94 km = 1 Parasanges. Einheit fr das Hohlma war ('/' Doppelelle) also ein Raum etwas kleiner oder grer als 11, je nachdem es gemeines oder knigliches Ma war. Das Wassergewicht dieses Hohlraumes = 1 Mine, und zwar 1 schwere Mine (= 2 leichte Minen): dahn^eichte Mine = rund 1 V, eine schwere Mine = rund 1 kg.1) (60 Mmen = 1 Talents 1 Mine = 60 Schekel (Lot). Gewogen wurden auch die Mnzen, d. h. die Edelmetalle in Form von Barren, Platten und Ringen. Religion und Staatsverfassung. Die Religion. Von der Verehrung der Naturerscheinungen ausgehend, bildete sich eine reiche Gtterwelt. An der Spitze stand in alter Zeit der Mondgott Sin. An seine Stelle trat dann der Sonnengott B a 1 (oder Bel = Herr), dessen Vorstellung spter mit der des Stadtgottes M a r d u k (Merodach) von Babel zu der licht- und lebenspendenden Haupt-gottheit Bal-Marduk zusammenflo. Ihm gesellte man als Balit (= Herrin; griech. Mylitta) die licht- und lebenempfangende Gttin Jstar (Astarte) bei; sie versinnbildlichte ursprnglich den Morgen- und Abend-stern, dann, als die Gestalt des Mondgottes Sin allmhlich in Vergessenheit geriet, auch den Mond, ja mitunter selbst die Erde. Der so bekannt gewordene Sterndienst der alten Babylonier erklrt sich daraus, da sie in den Gestirnen und ihren ^ewewngen nur die uere Er-scheinungs- und'wirkungsform der persnlich gedachten Götter erblickten. Die Staatsform war in geschichtlicher Zeit die Dewotie (s. Grund-begriffe S. Ix). Wenn der Groknig" nicht im Felde weilte, fhrte er in den Palsten seiner Hauptstdte eine prunkvolle Hofhaltung, deren Kosten teils aus den Abgaben der unterworfenen Völker (Tributen) teils aus den Geldbuen oder den Einknften des kniglichen Grundbesitzes bestritten wurden. Unter dem Herrscher standen zahlreiche Beamte, von denen die obersten als Statthalter und Heerfhrer die Provinzen des Reiches regierten und verteidigten. Sehr einflureich waren auch die Priester; sie besaen weitgehende Vor-rechte. Ihre Hauptbedeutung beruhte darauf, da sie in ihren mit den Heilig-tmern verbundenen Tempelschulen begabte Jnglinge in allen Bildungszweigen unterrichteten und so fr die Pflege der Kunst und Wissenschaft, fr die Staats-Verwaltung u. dgl. einen tchtigen Nachwuchs heranzogen. i) Im Lause der Zeit trat, besonders bei den Griechen, eine Gewichtsvermin- derung bis auf etwa 2/3 des ursprnglichen Gewichtes ein; so sank die schwere attische Handelsmine gemeiner Norm allmhlich auf rund 655 g usw.

5. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 142

1910 - München : Oldenbourg
142 Die Griechen. ist trefflich geschildert. Der sog. Farnesische Stier (jetzt in Neapel) versinnbildlicht eine hnliche wilderregte Handlung, nmlich die Szene, wie Amphiou und Zethos die Feindin ihrer Mutter an die Hrner eines grimmigen Stieres binden. b)der Pergamenischen Schule: Die Gigantenschlacht an dem groen Ware des Zeus und der Athene in Pergamum^), ausgefhrt als Fries, 2,75 m hoch und 125 m lang. Vorgefhrt wird der Kampf smtlicher Götter gegen die erdentsprossenen, die rohen Naturkrfte versinnbildlichenden Giganten. Mit fesselnder Lebendigkeit ist das grimmige Ringen der berlebensgro heraus-tretenden Krper geschildert. In der Zeusgruppe schmettert der Gtterknig Blitz auf Blitz in die teils mit Menschengestalt teils mit Schlangenfen, Lwen-kpfen u. dgl. ausgestatteten Unholde. In der Athenegruppe empfngt die sieg-reiche Zeustochter von der herabschwebenden Nike einen Kranz. Von den nach Athen gestifteten Kunstwerken verdienen Erwhnung der Sterbende Gallier (jetzt im Kapitolinischen Museum) und der Gallier und sein Weib (aus der Villa Ludovisi in Rom). Die erstgenannte Statue zeigt uns einen keltischen Krieger, der, von Feindeshand in die Brust getroffen, auf seinen Schild zusammen-gebrochen ist. Die einen hnlichen Gedanken behandelnde Gruppe stellt einen trotzigen Barbaren dar, der die Niederlage seines Volkes nicht berleben will; sein Weib hat er soeben selbst gettet, um es der schimpflichen Gefangenschaft zu entziehen; nun stt er sich mit wilder Entschlossenheit das Schwert in die Brust. der Alexandrinischen Schule: Der berlebensgroe Nil (jetzt in Rom): ruhig und majesttisch liegt der brtige Flugott dahingestreckt, das trumerische Antlitz voll wohlwollender Milde in die Ferne gerichtet (vgl. S. 12). X) der Attischen Schule: Die Kolossalstatue der Hera Ludovisi (vgl. S. 50); erhalten ist nur der Kopf mit seiner wunderbaren Verschmelzung von Hoheit und Liebreiz, Wrde und Anmut. Der Farnesische Herkules, das Urbild mnnlicher Kraft (vgl. S. 55). Der sog. Borghesische Fechter (benannt nach der Villa Borghese bei Rom; jetzt im Louvre), ein schlanker, sehniger Krieger, der sich mit der beschildeten Linken deckt und mit der Rechten zum Stoe aus-holt; seine hagere Muskulatur ist bis ins kleinste genau herausgearbeitet. Weitere berhmte Skulpturen hellenistischer Herkunft sind: Die wahrscheinlich zusammengehrenden Statuen des Apollo vom Belvedere (vgl. S. 50) und der Diana von Versailles; hoheitsvoll zrnend2), schreitet der Gott schwebenden Ganges einher; ebenbrtig an Schnheit erscheint seine Schwester, dargestellt als Jgerin in Begleitung einer Hindin. Die sog. Venns von Milo ist eine der vollendetsten Frauengestalten aus dem Altertum. Jf. Die Malerei machte groe Fortschritte und schuf Wandbilder und Tafel--gemlde; besonders die Portrtkunst blhte. Doch hat sich auer einigen in gypten gefundenen (auf Holz gearbeiteten) Kopfbildern und den in Pompeji erhaltenen Wandgemlden wenig3) Nennenswertes auf die Nachwelt gerettet. x) Durch Ausgrabungen deutscher Forscher, des. H u m a n n s , wurden grere Reste zutage gefrdert; sie befinden sich im Berliner Pergamum-Museum. 2) Die Statue soll nach Delphi gestiftet worden sein zum Andenken an die unter Apollos Beistand erfolgte Abwehr der Kelten (s. S. 137). 3) 1907 fand man bei dem alten Pagas (heute Volo) am gleichnamigen Golf in Thessalien etwa 40 Grabsteine mit Gemlden aus dem 3. oder 2. vorchristlichen Jahrhundert; die Bilder stellen Abschiedsszenen dar und haben, da sie eingemauert waren, ihre Farben tadellos erhalten.

6. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 57

1910 - München : Oldenbourg
Die nationalen Einigungsmittel. 57 der dann gewhnlich ein heiliges Gtterbild enthielt. An dieses Heiligtum im engeren Sinne schlssen sich noch Priesterwohnungen, Schatzhuser, Opfersttten u. dgl. an. Die Opfer, die man nur mit reinem Herzen und reinen Hnden darbringen durfte, bestanden aus unblutigen Gaben (Getreide, Frchten, Wein, Weihgeschenken:c. ic.) oder blutigen (Tieren)^). Bei besonderen Feierlichkeiten schlachtete man sog. Hekatomben (wrtlich = 100 [d. h. viele) Rinder); einzelne Stcke der Opfertiere wurden zu Ehren der Götter verbrannt, die brigen den Festteilnehmern zum Opfermahle gereicht. 2. Die Stellung der Priester war nicht die gleiche wie im Orient. Sie bildeten keinen abgeschlossenen, bevorrechteten Stand; jeder Hausvater konnte fr seine Familie Opfer darbringet:. Die ffentlichen Gottesdienste standen unter Aussicht des Staates und wurden teilweise durch weltliche Beamte (veatxqoi = Tempelwrter, eigtl. Tempelfeger) besorgt. Die Priester hatten nur den Tempel und das Gtterbild zu hten, den Tempelschatz zu verwalten und die Opferhandlungen zu vollziehen. Da man aus den hiebei sich abspielenden Vor-gngen zugleich den Willen der Götter zu erkennen glaubte (Opferschau), waren die Priester meistens auch Seher. Als solche weissagten sie auerdem noch aus dem Vogelflug, aus Himmelszeichen, Trumen und sonstigen aufflligen Ereignissen. Die nationalen Einigungsmittel. 1. Die Orakel. Mit bet Religion hngen innig zusammen die Orakel (illavreia). Es waren bies berhmte Tempel ober heilige Sttten, an benen Priester den Ratsuchenben aus allerlei geheimnisvollen Erscheinungen die Meinung der Gottheit kunbgaben. Man unterschieb Zeichen- und Spruchorakel. Zu den ersteren gehrte das altberhmte Heiligtum des Zeuszu Dodona, wo die Priester aus dem Rauschen der heiligen Eichen und dem Klange der baran aufgehngten ehernen Beckerrweissagten. Das wichtigste Spruchorakel war das des A p o l l o zuldelphij es bilbete in der geschichtlichen Zeit jahrhunbertelang nicht nur den religisen und politischen Mittelpunkt Griechenland (,,xom) eozia trjg'ellddog" Plut. Arist. 20) sonbern hatte auch Bebeutung frs Auslanb, inbem es bei wichtigen Entscheibungen bis von Kleinasien und Italien her um Rat angegangen wrbe. Nicht zu unterschtzen ist ferner die Verebelung der Sitten, die der belphische Apollobienst durch Sicherung des Lanbfriebens, Beschrnkung der Blutrache (vgl. Orestes), Anleitung zur Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung erstrebte. An den Tempelwnben stanben die Sprche geschrieben: Erkenne bich selbst" (von Ehilon)-) und Nichts bertreiben" (von olon)2). !) Die in der ltesten Zeit wohl noch vereinzelt vorkommenden Menschenopfer (vgl. die beabsichtigte Opserung der Iphigenie in Anlis und der Menschentribut der Athener an den Minotaurus) deuten auf fremde (hethitisch-phnicische) Einflsse hin. 2) Beide Männer gehren zu den sog. Sieben Weisen, deren Sprche" (/^t) Gemeingut der Hellenen wurden. Es waren Thales von Milet: Brgschaft bringt

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

8. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 91

1897 - München : Oldenbourg
39. Formen des nationalen Zusammenschlusses der einzelnen Staaten. 91 eine groe Zahl kleinerer Staaten und Stdtegenossenschaften. Aber trotz dieser Zersplitterung fhlte das griechische Volk seine Zusammengehrigkeit so lebhaft, da es verchtlich alle Nichtgriecheu schlechthin als Barbaren bezeichnete. Dieses Bewutsein der Einheit wurde aufrecht erhalten durch die Gemein-samkeit der Sprache und des Gtterkultes sowie auch durch mehrere Arten von religisen und politischen Verbnden. Das hellenische Volk ist eines Blutes und einer Sprache, und gemeinsam sind ihm seine Gtterbilder, seine Opfer und seine Sitten." Mit diesen Worten begrndeten die Athener, wie Herodot berichtet, in der Zeit uerer Bedrngnis die Notwendigkeit eines allgemeinen Zusammenstehens. I. Gemeinsamkeit der Sprache. ?ie griechische Sprache ist die ausgebildetste und edelste aller alten Sprachen. Sie war zwar in mehrere Mundarten geschieden, blieb aber zu allen Zeiten bis auf den heutigen Tag dem griechischen Volke das vorzg-lichste Merkmal seiner eigenen Nationalitt. Schriftsprache und Dialekte. Die griechische Sprache trat etwa seit dem Ende des 8. Jahrhunderts als Schriftsprache auf. Sie bediente sich hiezu eines aus den semitischen Sprachen hergeleiteten Alphabets. Aus dem griechischen Alphabet hinwiederum hat sich das lateinische entwickelt. Die griechischen Schriftwerke sind zumeist in dem bestausgebildeten Attischen Dialekt geschrieben. Nur die lteren Werke (wie die Dichtungen Homers und Hesiods und die Geschichte Herodots) sind im Jonischen Dialekt verfat. Die Dorische und die olische Mundart ist uns vorzglich in lyrischen Dichtungen erhalten. Ii. Gemeinsamkeit des Gtterkultes. Der Gtterkult war in seinen Haupterscheinungen kaum minder als die Sprache allen griechischen Stmmen gemeinsam, wenn auch die einzelnen Landschaften dieser oder jener Gottheit eine besondere Verehrung zuerkannten. 1. Z>ie chtterverehrung. Der Gtterdienst war nicht etwa blo Sache der einzelnen, fondern zugleich eine hervorragende ffentliche Angelegenheit. Den heimischen Gottheiten zu Ehren wurden auf Staatskosten prchtige Tempel erbaut und 'ffentliche Feste veranstaltet. Zur Obhut der Heilig-tmer waren besondere Priester oder Priesterinnen bestellt. a) ffentliche Keste. Dieselben wurden entweder alljhrlich oder innerhalb grerer Zeitrume begangen. Die bekanntesten waren: die Panathenen, welche in Athen zu Ehren der Stadtgttin Athene alle vier Jahre gefeiert wurden, die Eleusinien in Eleusis zu Ehren der Gttin Demeter, die Pan-jonien zu Ehren des Poseidon auf dem Vorgebirge Mykle (in Kleinasien gegenber der Insel Samos), die Heren zu Ehren der Hera in Argos: ferner die Dionysien, welche alle Frhjahre dem Dionysus zu Ehren in Stadt und Land unter volkstmlichen Lustbarkeiten, aber auch mit gesanglichen und deklama-torischen Vortrgen mehrere Tage lang gefeiert wurden (vgl. S. 54, Abs. 1).

9. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 161

1897 - München : Oldenbourg
77. Die Religionsordnung. 161 b) Z>ie Hriutkomitien. Neben der Scheidung in Vermgensklassen war noch eine lokale Teilung des Volkes in Bezirke oder Tribus eingerichtet (4 stdtische, dazu im Lause der Zeit 16 31 lndliche Tribus). Aus Grundlage dieser Bezirks-teilung veranstalteten die Plebejer zur Beratung der eigenen Interessen Tribut-komitieu (mit Abstimmung nach Tribus und nach Kopfzahl). In der Folge ver-langten sie fr diese ihre Beratungen dieselben Rechte, wie sie den eigentlichen Volksversammlungen zukamen. In der That traten nach etwa 50 Jahren die Tributkomitien in viele derjenigen Befugnisse ein, welche bis dorthin den Centuriat-komitien vorbehalten waren. 8. der das Kriegswesen und die brgerlichen Einrichtungen vgl. S. 170 ff. ^ 9 77. Die Ktligionsordnung. 1. Der Otterdienst. Den zahlreichen heimischen Gttern wurden, teils m alljhrlicher Wiederkehr, teils aus besonderen Anlssen, groe Feste (oder Ferra) gefeiert. Dieselben wurden mit Gebeten, Tieropfern und Gelbden begangen; auch waren damit Speisungen des Volkes und ffentliche Spiele verbunden (vgl. S. 172, Abs. 4). Alle Unternehmungen von einiger Bedeutung wurden nicht nur mit Opfern, sondern auch mit Auspicien (d. i. Vogelschau und Beobachtung anderer Zeichen) eingeleitet. Zur Ersorschung des Gtterwillens tonten vielerlei altberfommcne T'i 9elf,u8, Opserschau, bas Fressen der Heiligen Hhner und sonstige Beobachtungen lieen glcklich- wie unheilvolle Auzeicheu (oder Prodiqieu) er-(mnen. I besonders wichiigeu Fllen wurden die Sibhllinischen Bcher befrag., und mtcche^Cn$:em,,Cl us-whrt-Sammlung von al.en Prophezeiungen . 2, patricifchc Ari-st-rt. Das Religionswesen und die damit verbundene Deutung der heiligen Vorzeichen waren von hchstem Ansehen und Emflu im ffentlichen Leben der Rmer. Hieuach war es eine Macht- ??'> x he *at*cier' da die bestehenden Priesterwrden ausschlielich Mitgliedern ihres Standes vorbehalten blieben. Die Sage schreibt die gottesdieustliche Ordnung dem Konig Nnma zu der Mte r1*,6" 9rio 6cwen wurde Kraft dieser Darstellung ollte ans den reltgiosen Einrichtungen, wie sie znm Vorteil der Patricier ge- lu6 Tn Zencnh st' Unm'icc "= ruhen. In Wirklichkeit lag auch in Ihnen da Ergebnis einer allmhlichen Entwicklung vor. welche in der der Titel Sit " ^"'T9 "stweilig-j, Abschln sand (wie schon fr elll r'9 ' ,nnc die|ei 8=it g-fchaffene Priesterwrde, besagt,. nlfs- ? ,,9'8fcn Meichberechtigunz mssen die Plebejer spterhin hnliche Kamps- fuhren wie um die Erweiterung ihrer politischen Rechte. 3..Pi' N".-rkoigi-n. Abgesehen von dem einen Opserknig" mint" fstf 9l,n(ia' in e'"n W felbfi ergnzenden) Mehrzahl zu Winter, Lehrbuch der Alten Geschichte. ^ 3 ' S

10. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 65

1897 - München : Oldenbourg
31. Argivische Heroen. 65 Chimra, ein feueratmendes Ungetm (mit einem Lwen-, Ziegen- und Drachenkopf), welches die lycischen Ksten verheerte. Durch diese und andere Thaten bermtig geworden, wollte er sich auf dem Pegasus in den Olymp emporschwingen, wurde aber abgeworfen und geblendet. Der Pegasus (oder Hippogryph) ist erst nach spterer Um beutung zum Dichterro gemacht toorben, das seinen Reiter der die Erbe empor zu himmlischen Hhen trgt. 5. Wps, Sohn des Tantlus und angeblich phrygischer Herkunft, war nach dem Peloponnes bergesiedelt, der nach ihm seinen Namen trgt. Hierselbst hat er, nachdem er durch frevelhafte List die Herrschaft von Elis und die Hand der Knigstochter Hippodamia gewonnen hatte, auch das Geschlecht des Perseus und alle anderen Frstenhuser verdrngt. Aber durch seine ruchlosen Thaten zog er sich schweren Gtterfluch zu, der nicht nur feine Shne (Atreus und Thyestes), sondern auch noch seine Enkel und Enkelkinder verfolgte und in immer neue Schuld verstrickte (vgl. Agamemnon und sein Haus, S. 75). Schon sein Vater Tantalns, einstens ein Liebling des Zeus und Tischgenosse der Himmlischen, hatte sich gegen biefe so schwer verfehlt, ba er zur Strafe in den Tartarus geworfen und zu peinigenben Dualen verbammt wurde: im Wasser stehend und von lieblichen Frchten umgaukelt, die zurckweichen, wenn er die Hand nach ihnen ausstreckt, leidet er ewig Hunger und Durst; dazu be-reitet ihm ein der seinem Haupte wankender Felsblock unaufhrliche Todesangst. 6. Kastor und Wohdeukes (oder Pollux), auch Dioskuren d. i. Zeus-shne geheien, waren ein treues Brderpaar. Der erstere war als Rosse-bndiger, der letztere als Faustkmpfer ausgezeichnet. Nach ihrem Tode wurden sie als die Zwillinge" unter die Sterne versetzt. Sie gelten als Shne der Leda, der Gemahlin des Knigs Tynbrens von Sparta. Sie wurden hauptschlich in Argos und in Lakonien als Retter in Kampf- und Sturmesnot verehrt. Ihre Beiben Schwestern waren Helena und Klytmnestra. 32. Thessalisch-Sotische Zagen. Nach Thessalien oder nach Botien wurden mit Vorliebe solche Sagen ver-legt, welche nicht blo den dortigen Vlkerschaften, fondern dem ganzen Griechenvolke gemeinsam waren. Hieher gehren auer zahlreichen Gtter-Mythen die weihevollen berlieferungen der wunderbare Snger der Vorzeit und jene Heldensagen, welche auf groe gemeinschaftliche Unternehmungen Bezug haben. f Olympuslanbschast Thessalien, die einstige Heimat der Dorier und der Ssotier, und ebenso das mittelgriechische Aonien ober Botien waren in ltester Zeit Hauptsitze der pelasgischen Kultur gewesen. Im Verlaufe der Dorischen Wanberung waren sie zum Sammelplatz der olischen und achischen Stmme Winter, Lehrbuch der Alten Geschichte. 5
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