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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 220

1877 - Altenburg : Pierer
220 Neuere Geschichte. Dritter Abschnitt. Oestreich (36 Mill. Einwohner auf 11,000 Dsd?.), mit vortrefflichem Boden und Anbau, in den deutschen Provinzen auch mit betrchlichem Kunst-flei und Handel, ist der an Producten reichste Staat Europas; doch hat durch die langen Kriege der Wohlstand gelitten, und die Finanzen sind sehr zerrttet. Erffnung der Wiener Weltausstellung Mai 1873. Preußen (6400 Um. mit 24*/a Mill. Einwohnern) ist in Ausdehnung und Bevlkerung die kleinste und zugleich die rmste der fnf Hauptmchte Europas, aber durch fein Militrfyftem, seine geregelte Verwaltung und die Intelligenz seines Volkes an die Spitze des neuerstandenen Deutschen Reichs getreten. (. 134.) Auch der Gewerbflei ist sehr bedeutend und der Binnen-Handel durch viele Straen, Kanle und Eisenbahnen erleichtert. Der norddeutsche Bund zhlte auf 7500 [j2jt. 29 Mill. Einwohner. Die Bundesgesetzgebung (das Staatsbrgerrecht, das Heer, die Marine, die Zoll- und Handelsgesetzgebung und das Mnz-, Pa-, Post- und Telegraphen-Wesen umfassend) wurde von dem Bund es rat h (in welchem Preußen 17, Sachsen 4, Schwerin und Braunschweig je 2, die brigen Mitglieder je 1 Stimme fhrten) und dem aus allgemeinen directen Wahlen mit geheimer Abstimmung hervorgehenden Reichstag gebt. Das Bundes-Prsidium stand der Krone Preußen zu, welche den Bund vlkerrechtlich zu vertreten, Krieg zu erklären, Frieden und Bndnisse zu schlieen und Gesandte zu be-glubigen berechtigt war und den Oberbefehl der das Bundesheer und die Vundeskriegsmarine fhrte. (Vgl. ferner . 134.) . 129. Die Schweiz, Holland und Belgien. 1. Zu den (. 81 angefhrten) fnfzehncantonen der Schweiz kamen nach den Wirren der Revolution durch den Bundesvertrag von 1815 noch die ueren Cantoue St. Gallen, Aargau, Thurgau, Tessin, Waadt, Neuschatel, Genf. In Folge der Unruhen von 1830 wurden in mehreren Cantonen neue (demokratische) Verfassungen em-gefhrt, der Sonderbund der sieben katholischen Cantone aber durch ein Bundesheer unter Dusour ausgelst. Die Schweizer Eidgenossenschaft (752 Gm. mit 2/2 Mill. Einw.) wurde 1848 aus einem Staatenbunde der 22 souvernen Cantone in einen Bundes-staat (Fderativ - Republik) umgestaltet. An Stelle der bisherigen Tag-fatzuu g, die sich alle zwei Jahre abwechselnd in den drei Vororten Zrich, Bern und Luzern versammelte, trat als gesetzgebende Krperschaft die B u n d e s -Versammlung, bestehend aus a. dem Rationalroth, Abgeordnete des ganzen Volkes nach Magabe der Volkszahl von den Cantonen auf je drei Jahre gewhlt, b. dem Stnderath, Vertretung der einzelnen Cantonal-regierungen, zusammen 44 Mitglieder, zwei aus jedem Canton. Tie Execu-tivbehrde ist der Bundesrath, bestehend aus sieben, von der Bundesver-sammlnng auf drei Jahre ernannten Mitgliedern. Bundesstadt ist Bern. Einheitliches Militr-, Post- und Mnzwefen. Die Revisionen der Bundes-

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

3. Alte Geschichte - S. 19

1903 - Altenburg : Pierer
10. Kambyses, gypten. 19 dort eingewandert war. In Westen und Osten durch wste Gebirge und Wstenland abgeschlossen, hatte es sich in ganz eigentmlicher Weise entwickelt. Da Regen dort eine groe Seltenheit ist, und das Gedeihen des Landes von den regelmig eintretenden berschwemmungen des Nils (dauern von Juli bis Oktober) abhngt, waren die Bewohner darauf angewiesen, durch Anlegen von Kanlen mit groen Schpf-rndern den segensvollen Fluten eine mglichste Verbreitung zu geben. Dies frderte bei ihnen die Ausbildung der technischen und mathematischen Wissenschaften, sowie auch der Astronomie. Auch im Huser- und Tempelbau erlangten sie eine groe Fertigkeit, und die Gewerbe, wie Tischlerei und Metallgu gelangten zu hoher Ausbildung. Sie ver-standen die Kunst der Glasbereitung und wuten herrliche Gewnder zu weben. Frhzeitig waren sie im Besitze einer Bilderschrift, der Hieroglyphen, mit der sie die Wnde und Sulen ihrer Gebude be-deckten. Aus dieser hat sich allmhlich die Buchstabenschrift entwickelt. Auch in Beziehung auf ihre Religion unterschieden sich die gypter von allen brigen Vlkern. Ursprnglich hatten sie wohl nur einen Gott, Ra, verehrt, der der Herr des Himmels war; aber da jede Stadt ihn unter einem anderen Namen verehrte, so kam man bald zu einer groen Zahl von Gttern, unter denen Ammon, Horus, Osiris und seine Schwester Isis die bekanntesten sind. Auch an bse Götter, die mit den guten in stetem Kampf lgen, glaubten die gypter. Um den Schutz der guten zu erwerben und die Angriffe der bsen abzuwehren, bedurfte es bestimmter Zauberformeln, die aber nur die Priester vollstndig kannten. Da nun gleichzeitig die Priester allein im Besitze der Wissenschaften und Knste waren, so entstand bald ein streng abgeschlossener Priesterstand, der allmhlich alle Re-gierungsgewalt an sich ri und die Könige (Pharaonen) trotz ihrer unbeschrnkten Gewalt immer mehr von sich abhngig machte. Diese Macht des Priesterstandes wurde noch durch den Glauben der gypter an die Unsterblichkeit der Seele vergrert. Die gypter glaubten, da die Fortdauer der Seele von der des Krpers abhnge. Sie balsamierten daher die Leichen sorgfltig ein (Mumien) und verwahrten sie in festen Grbern, indem sie entweder steinerne Gebude der den-selben errichteten (daher die Pyramiden), oder sie in tiefen Felsen-grbern verbargen. Die Einbalsamierung aber bedurfte die Erlaubnis der Priester. Nach dem Tode erfolgte vor den Gttern ein Gericht, das die Seele entweder zur Seligkeit im Kreise der Götter zulie, oder zur Qual der Seelenwanderung durch Tierleiber verurteilte. Wer dort bestehen wollte, mute die richtigen Gebete anwenden, die aber auch grtenteils nur den Priestern bekannt waren. Die Götter offen-barten ihr Wesen nach dem Glauben der gypter in den Tieren. Daher der Tierdienst derselben und die Verehrung bestimmter Tiere, wie des Rindes und besonders des Apisstieres, der Katze, des Sperbers, des Ibis, des Krokodils. Da der gypter sehr fest an dem Herkommen hielt, so trat gewhnlich der Sohn in den Stand des Vaters. Daraus entstand eine strenge 2*

4. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 3

1893 - Altenburg : Pierer
3 Zur Erklrung: bermenschlich von Gebrde, Sohn der Erde, Marken, Markstein. Ergnzung durch den geschichtlichen Bericht und darauf ge-luterte Wiedergabe unter der berschrift: Des Weibes Drohung. Es war kein gewhnliches Weib, das dem Drnsns tun Strande der Elbe entgegentrat : es war eine Priesterin, eine Alrune, die ans den Blttern und aus dem Rauschen der Bume die Zukunft erkannte. Drohend erhob sie die Hand und rief dem Drnsns gebieterisch ein Halt" zu. Ja, sie hatte aus den Blttern der alten Eichen und Buchen das Schicksal des Rmers herausgelesen, das sie diesem jetzt mit lauter Stimme verkndete. Kehre um, Unersttlicher," rief sie, deines Lebens und deiner Thaten Ende ist nahe! Nie wird es dir gelingen, die Deutschen Hu knechten. Wodan wird sein Volk aus seinem Schlummer wecken, und es wird sich einmtig erheben, das verhate Rmerjoch abzuschtteln!" Spekulationsfrage: Wird das Weib durch ihre Drohung erreichen, was sie gewollt? (Vermutungen.) Drusus, da sie kaum gesprochen, eilends ist er aufgebrochen; Aus den Schauern deutscher Haine fhrt er schnell das Heer zum Rheine. Vor den Augen sieht er's flirren, deutsche Waffen hrt er klirren, Sausen hrt er die Geschosse, strzt zu Boden mit dem Rosse, Hat den Schenkel arg zerschlagen, starb den Tod nach dreiig Tagen. Also wird Gott alle fllen, die nach Deutschlands Freiheit stelle." Was wollten wir wissen? Welche Antwort erhalten wir? Drusus ist der des Weibes Drohung sehr erschrocken; Angst und Furcht bemch-tigt sich seiner, und schnell fhrt er fein Heer aus jenen unsicheren Gaueu. Und wie steht's mit des Weibes Prophezeiung? Es trifft ein, was sie gesagt; er stand am Markstein seines Lebens; denn auf der Flucht fand er feinen Tod. Und wie konnte ihn dieses Geschick treffen? In seiner Angst macht er sich allerhand Gedanken und sieht sich bereits von den Deutschen verfolgt. Die blinkenden Sonnenstrahlen dnken ihn die blitzen-den Schwerter zu sein, und das Rauschen der Bume und der Schall der Huftritte der rmischen Rosse kommen ihm vor wie der Schlachtruf und das Wasseugeklirr der Feinde. Er giebt seinem Pferde die Sporen, um so bald als mglich in das feste Lager zu gelangen. Doch dieses stolpert auf dem unwegsamen Waldpfade. Drnsns strzt vom Pferde und bricht das Beim Dreiig Tage danach stirbt er. Erklrung* Schauern deutscher Haine, flirren, sausen. Ergnzung durch den geschichtlichen Bericht. Darauf geluterte Wiedererzhlung unter der berschrift: Des Drusus Flucht und Tod. Drnsns war ein Heide und als solcher sehr aberglubisch. Er hielt das Wort der germanischen Priesterin fr eine Weissagung und bse l*

5. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 58

1893 - Altenburg : Pierer
58 lichen Arbeit gewannen und zu der Erkenntnis gelangten, da nur da-durch ihr Wohlstand gehoben werden knnte.) Wie suchte nun Karl dies zu erreichen? Er richtete ihren Siuu mehr auf friedliche Arbeit Acker-bau. Weinbau. Obstbau. Handel und sorgte dafr, da darin wesent-liche Verbesserungen vorgenommen wurden. So lenkte er den Sinn von deu rohen Gelsten ab und machte das Volk zugleich gebildeter und gesitteter. Das Verstndnis fr die Notwendigkeit seiner Einrichtungen bahnte er an durch den Bau von Kirchen, Klstern und Schulen. So zeigt er dadurch, da ein Fürst auch zu sorgen hat fr seiner Unterthanen Wohlstand und Bildung und da Gottes-furcht, Vaterlandsliebe und Kunstsinn unter dem Volke zu Pflegen sind. System. Durch diese Manahmen ist er ein Vorbild geworden und hat gezeigt, a. da es eines Fürsten erste Pflicht ist. fr seines Volkes und Reiches Sicherheit zu sorgen, d. durch weise Einrichtungen und umsichtige Leitung den inneren Halt des Staates zu frdern c. und den Wohlstand und die Bildung des Volkes zu heben und Gottesfurcht, Vaterlandsliebe und Kunstsinn unter dem Volke zu pflegen. Methode. Warum hat Karl den Beinamen der Groe" erhalten? a. Er war groß als Feldherr. (Nachweis.) b. Er war groß als Regent. (Nachweis.) c. Er war groß als Landesvater. (Nachweis.) 10, Vonifatius. Ziel: Heut' wollen wir lernen, wie die deutschen Vlkerstmme dem Christentnme zugefhrt worden sind. Analyse. Sind denn die Germanen nicht von jeher Christen gewesen? (Nein, vor alters, zu den Zeiten Armins und Chlodwigs, waren sie Heiden. Da verehrten sie viele Götter, beteten zu Wodan, dem Allvater, der ihnen im Kampfe den Sieg verlieh, zu der Freia, die ihre cker segnete; sie opferten ferner dem Donnergotts Donar, der aus seinem roten Barte die Blitze zur Erde sandte. Unter mchtigen Bumen und in heiligen Hainen brachten sie ihre Opfer dar. In solcher Finsternis wanderten unsere Vor-fahren Jahrhunderte lang dahin, ohne eine Ahnung von dem Dasein des

6. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 12

1892 - Altenburg : Pierer
12 nach diesem der Glcklichste zu sein schiene, nannte Solon den Kleobis und Biton, zwei Shne einer Priesterin der Hera zu Argos. Diese zogen einst den Wagen der Mutter nach dem Tempel. Da flehte die Mutter die Gttin an, sie mchte ihren Shnen das geben, was fr sie das beste wre, und als sie zu ihnen zurck-kehrte, fand sie die Jnglinge tot. Als Solon also sprach, wurde Krsus unwillig und sagte: Achtest du denn mein Glck so ge-ring, da du mich nicht einmal gemeinen Brgern gleichstellst?" Solon aber sagte: Oft ist ein armer Mann glcklicher, als ein reicher; auch kann sich vieles im Leben ndern, und niemand ist deshalb vor seinem Tode glcklich zu preisen." Das erschien dem Krsus sehr thricht, und er wandte dem Solon den Rcken; aber spter, als er von einem schmachvollen Tode bedroht war, dachte er an jenes Wort, und das rettete ihm das Leben. 3 Cyrus, König von persien. 560. 14. Die Jugend des Cyrus. Um dieselbe Zeit, wo Solon lebte, war in Asien ein mchtiger König aufgestanden, der König Cyrus von Persien. Dem Könige sthages von Medien, so wird erzhlt, trumte einst, aus dem Sche semer Tochter Mandne wachse ein Weinstock, der ganz Asien ber-schatte. Da ihm nun die Priester dies so deuteten, da der Sohn der Mondne ganz Asien beherrschen werde, frchtete er sich und vermhlte sie mit Kambyses, einem Perser von zwar vornehmem, aber nicht frstlichem Geschlecht. Als sie aber einen Sohn, den Cyrus, gebar, wurde der König durch einen neuen Traum erschreckt. Deshalb bergab er das Kind einem seiner Hofleute, dem Harpagus, da er es ttete. Der frchtete aber die Rache der Mandane und berlie deshalb die Vollziehung des Befehls einem Hirten. Dieser brachte das Kind seiner Frau, die eben ein totes Kind geboren hatte, und dieselbe beredete ihn, da er den Knaben behielt und dafr das tote Kind aussetzte. So wuchs Cyrus als Hirtenknabe auf. Einst wurde er im Spiel von den anderen Knaben zum König gewhlt, aber der Sohn eines vornehmen Meders, der mit ihnen spielte, wollte ihm nicht gehorchen. Cyrus lie ihn deshalb zchtigen; der Knabe aber klagte es seinem Vater und dieser dem Könige. Dieser lie den Cyrus vor sich kommen, und als er ihn sah, schpfte er so-gleich Verdacht wegen seiner Herkunft. Er lie den Hirten rufen, und dieser gestand alles. Auch Harpagus wurde geholt und wagte nicht zu leugnen. Der König aber nahm an ihm furchtbare Rache, indem er ihn zur Tafel lud und dem nichts Ahnenden seinen eigenen Sohn zu essen gab. Cyrus wurde zu seinen Eltern nach Persien geschickt; als er aber herangewachsen war, reizte ihn Harpagus zum Kriege gegen Astyages. Cyrus zog an der Spitze der Perser gegen den König, schlug sein Heer, nahm ihn selbst gefangen und machte dem medifchen Reiche ein Ende. 15. Die Kriege des Cyrus. Sein Tod. Krsus, welcher der Schwager des Astyages war, beschlo den-

7. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

8. Theil 4 - S. 199

1880 - Stuttgart : Heitz
Sonderbund. 199 sogenannten „Sonderbund" zu gegenseitiger Abwehr fremder Ueberfälle. Die radicale Partei forderte dagegen Ausweisung der Jesuiten und die Auflösung des mit den Bundesgesetzen nicht verträglichen Sonderbundes, und erlangte bei der allgemeinen Tagsatzung wirklich einen hierauf lautenden Beschluß. Die katholischen Cantone fügten sich nicht, und so beschloß denn die Tagsatzung, sie mit Gewalt ihrem Willen zu unterwerfen. Der General Du-four rückte an der Spitze einer von Genf gestellten Armee gegen Freiburg und Luzern an, nach deren Unterwerfung die übrigen Cantone sich freiwillig ergaben. In Folge dieses Ausgangs setzten die Radicalen eine Aenderung der schweizer Verfassung durch, um der Bundesregierung mehr Gewalt gegenüber den einzelnen Cau-tonen zu geben.

9. Theil 4 - S. 447

1880 - Stuttgart : Heitz
Der Kulturkampf in Deutschland, der Schweiz und Italien. 447 das deutsche Vaterland an Macht und Ehre ungekränkt und unbeschädigt das Ziel des Friedens erreichen möge. In der Schweiz war der von der Hierarchie veranlaßte Kampf mit der Staatsgewalt von dieser ebenfalls in energischer Weise aufgenommen worden. Es lag in der Natur des republi-canischen Staatswesens, daß die Betheiligung und Mitwirkung des Volkes dabei lebhafter sichtbar wurde. Genf und das Bisthum Basel waren die Ausgangspuncte des Streites. Der Papst hatte den Canton Genf von der Diöcese Lausanne abgezweigt und den Pfarrer Mermillod in Genf zum dortigen Bischof ernannt. Der Staatsrath des Cantons verweigerte dieser Maßregel seine Anerkennung, und als darauf Mermillod vom Papste als apostolischer Vicar mit den Rechten eines Bischofs eingesetzt wurde, erklärte der Bundesrath, die oberste Behörde der Schweiz, daß eine solche ohne die Zustimmung der Staatsbehörde vorgenommene Veränderung in der kirchlichen Verfassung des Cantons null und nichtig sei. Mermillod beharrte bei seiner päpstlichen Beauftragung und wurde darauf aus der Schweiz ausgewiesen. Der Canton Genf stellte nun durch ein Gesetz fest, daß die Wahl neu anzustellender Pfarrer von den katholischen Bürgern vorzunehmen sei, daß sie dem Staate den Eid leisten und von ihm besoldet werden sollten. Auch in andern Kantonen schritt man zu ähnlichen Maßregeln. Im Bisthum Basel hatte der Bischof Lachat, dessen Wohnsitz in Solothurn war, einen Pfarrer abgesetzt, weil derselbe das Dogma von der Unfehlbarkeit nicht annehmen wollte. Darüber war der Bischof nicht nur mit der Gemeinde des Pfarrers, sondern auch mit den Behörden von Solothurn in Widerspruch gerathen. Das neue Dogma wurde von letzteren nicht anerkannt, und als Bischof Lachat dasselbe dennoch verkündigen ließ, erfolgte seine Absetzung und später auch die Aufhebung des Domkapitels von Basel. Ultramontaner Widerspruch fehlte freilich auch in der Schweiz nicht. Im Berner Jura mußte eine ganze Anzahl Geistlicher, welche den vaterländischen Gesetzen sich nicht fügen wollten, abgesetzt werden. Aber in dem größeren Theile der Schweiz wurde das Verlangen nach dem Ende der geistlichen Abhängigkeit von Rom laut ausgesprochen; es solle, forderte man, ein schweizerisches Nationalbisthnm ohne alle Mitwirkung Roms errichtet werden. Die Erreichung eines solchen Zieles lag jedoch noch in der Ferne; vorläufig ge-

10. Theil 4 - S. 448

1880 - Stuttgart : Heitz
448 Neueste Geschichte. 3. Periode. nehmigte der Bundesrath die Gründung einer altkatholischen Fa-cnltät an der Universität Bern und eines allkatholischen Bisthums, zu dessen Bischof die Synode den Pfarrer Herzog erwählte. Vorher schon hatte die päpstliche Nuntiatur aufgehört; der Nuntius hatte Bern im Februar 1874 verlassen. Pius Ix. sprach im Jahre darauf seinen Zorn über die Vorgänge in der Schweiz aus. Leo Xiii. dagegen richtete am Tage seiner Thronbesteigung, wie an den deutschen Kaiser, so auch an den Bundesrath der Schweiz ein Schreiben, in welchem er die obwaltenden kirchlichen Differenzen beklagte. Der Bundesrath erwiederte in Ehrerbietung, aber mit Festigkeit: „Die Lage der katholischen Religion in der Schweiz, sei nicht als beklagenswerth zu bezeichnen, sie genieße, wie alle andern Glaubensbekenntnisse die Freiheit, welche durch die Bundesverfassung gewährleistet und nur durch den Vorbehalt beschränkt sei, daß die kirchlichen Behörden weder in die Rechte und Befugnisse des Staates, noch in die Rechte und Freiheiten der Bürger übergreifen dürfen." Auch in der Schweiz wird also nicht eine unftuchtbare Auseinandersetzung über gegenseitige Berechtigungen und Ansprüche zum Ziele führen, sondern der Friede zwischen Staat und Kirche wird nur durch unbefangene Erkenntniß der richtigen Verbindung des religiösen und des nationalen Lebens gefördert werden. Anfänge dazu sind schon wahrnehmbar geworden. Der Culturkampf in Italien wird außer den Gegensätzen, welche diesen Streit überall charakterisiren, noch durch andre Verhältnisse beeinflußt, welche ihm hier ein ganz eigenthümliches Gepräge verleihen. Das Königreich Italien hatte der weltlichen Herrschaft des Papstthumes ein Ende gemacht, es hatte ihm den Kirchenstaat und mit ihm die landesfürstliche Hoheit genommen. Früher durch staatlichen Besitz Mitglied unter den Souverainen Europas hatte nun der Papst zwar den Rang und die persönlichen Rechte eines Sonverains behalten, aber die Grundlage dieses Rechtes, die Herrschaft über Land und Leute, war ihm doch entzogen. Diese Thatsachen hatten sich unter dem Schutz der Ereignisse von 1870 vollendet; Rom selbst hatte den Herrscher gewechselt, es war die Residenz des Königs von Italien geworden. Pins Ix. protestirte natürlich gegen alle diese von der italienischen Regierung vollzogenen Handlungen, welche er als Attentate der piemonteftschen Regierung bezeichnet?. Er verweigerte die Annahme der ihm über-
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