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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 26

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
26 Ii. Germanen und Römer. Der Wanderzug der Kimbern und Teutonen durchflutete die sumpf- und moorreichen germanischen Arwälder und stieß in den Ostalpen auf römisches Reichsgebiet. Die Bitte um Weideplätze fand bei den römischen Beamten kein Gehör, denn sie hofften, mit den schlecht bewaffneten Laufen schnell fertig zu werden. Da erlag ein konsularisches Leer ihrem Ungestüm. Während jedoch Rom in dem „Kimb rischen Schrecken" zitterte, zogen die Sieger, anstatt ins römische Reich einzudringen, quer durch Süddeutschland, setzten über den Rhein und stiegen in das fruchtbare Rhonetal hinab. Lier vernichteten sie während eines Jahrzehntes mehrere Leere, die zum Schutze der transalpinischen Provinz herbeieilten. Nun ging es nach Spanien; doch zur festen Niederlassung kam es auch hier nicht/ Vielmehr wandte sich der Laufe wieder über die Pyrenäen zurück, um durch die Alpenpässe in die Poebene vorzudringen. Aber vor dem Einfalle trennte er sich. Dem kriegskundigen Konsul Marius gelang es, bei Aquä Sextiä 102 die Teutonen und bei Bercellä 101 die Kimbern zu vernichten. Die Menschenlawine, vor der Rom gebebt hatte, ruhte unter der Scholle oder diente im Sklavenjoch. An heldenmütiger Tapferkeit germanischer Männer und Frauen hatte es freilich nicht gefehlt. Aber sie konnte Roms Sieg nicht hindern: hier straffe militärische Ordnung und planvolle Taktik, dort wildes Anstürmen regelloser Laufen; hier kriegserfahrene Führer, deren strenges Kommando keine Widersetzlichkeit duldete, dort nur das anfeuernde Borbild der Führer, denen jegliche Strafgewalt abging, denn nur den Priestern stand das Strafrecht zu; hier erprobte Schutz-und Trutzwaffen: Panzer, Lelme, Arm- und Beinschienen, feste Fußbekleidung, dort dagegen Sippenhaufen, die nur mit eisengespitzten Lolz-spießen, Keulen oder Schwertern bewaffnet waren und barfuß, barhäuptig und vielfach nackt kämpften. Nur Edelinge waren besser bewaffnet. Das gleiche Schicksal bereitete fünfzig Jahre später Cäsar den germanischen Stämmen, die unter Ariovists Führung im heutigen Elsaß über den Rhein gezogen waren, um sich in Gallien anzusiedeln. Selbstbewußt zwar trat Ariovist, der erste Germane, den wir aus Cäsars „Gallischem Krieg" persönlich kennen, dem römischen Statthalter entgegen, als dieser ihn zu einer Unterredung einlud. „Wenn Cäsar," so geschichtlichen Funden kennen, aus seinen Wohnungen und Gräbern; in manchen Alpenseen sind Reste alter Pfahlbauten entdeckt worden, aus denen die Arbewohner gegen wilde Tiere geschützt waren, und in Urnen und Lünengräbern fanden sich zahlreiche steinerne Geräte und Waffen aus einer Zeit, der das Metall noch unbekannt war, der Steinzeit. Einer etwas späteren Periode gehören Werkzeuge und Schmuckfachen aus Bronze an. Erst in den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt wurde die Verarbeitung des Eisens auch nördlich der Alpen allgemeiner.

2. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 103

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iii. Die Anfänge des neueren Staates in Frankreich und England. 103 Mit den drei Söhnen Philipps Iv. war in Frankreich das Laus der Kapetinger ausgestorben; als nächste männliche Erben folgten die Valois. Ihnen gegenüber behauptete Eduard Iii. von England, als Sohn einer Tochter Philipps Iv. ein näheres Anrecht auf die französische Krone zu haben, und darüber entbrannte 1340 der „hundertjährige Krieg". Einen weiteren Grund zur Feindschaft gab den Engländern Frankreichs Bestreben, seinen Einfluß auf Flandern auszudehnen, dessen Städte dank ihrer blühenden Tuchindustrie die besten Abnehmer der englischen <2bolle waren. Auf diesen Handelsbeziehungen beruhte ein großer Teil des ^Wohlstandes der £ords, und somit lag die Bekämpfung des französischen Nebenbuhlers auch in ihrem Interesse. Der Krieg verlief günstig für England: die leichten Bogenschützen des Inselreiches zeigten sich den schwergerüsteten französischen Rittern und den sie unterstützenden Söldnerhaufen überlegen. Auch Geschütze, die nach den Worten des Chronisten „mit donnerähnlichem Getöse Eisenkugeln warfen", wurden schon von den Engländern verwendet und sollen zu ihrem Siege bei Creey 1346 nicht wenig beigetragen haben. Aber trotz der Überlegenheit der englischen Waffen, die sich noch in wiederholten Siegen kundtat, war das Königtum der Valois zu sehr gefestigt, als daß seinem Bestand ernstliche Gefahr hätte drohen können. Im Frieden (zu Bretigny) 1360 entsagte Eduard Iii. seinem vermeintlichen Rechte auf den französischen Thron und begnügte sich neben dem Besitze von Calais mit der Abtretung von Guyenne, Gascogne und Poitou, die ihm aber zum größten Teile schon nach 15 Jahren entrissen wurden. Die kriegerischen Anstrengungen hatten in beiden Ländern auch die stärkste finanzielle Leistung verlangt. Sowohl das englische Parlament wie die französischen Stände kargten ihren Königen gegenüber nicht mit Steuerbewilligungen für die Zwecke des Krieges, benutzten diese Gelegenheit aber dazu, sich Rechte auszubedingen, die sie zu Teilhabern der Regierung machten. So durften die Könige nicht eigenmächtig Auflagen erheben; jedesmal war erst die Bewilligung der Stände erforderlich. £lnfc> auch über die Verwendung der aufgebrachten Gelder beanspruchten sie eine Aufsicht. Daneben versuchten sie ihre Macht auch dazu zu benutzen, den in ihren Reihen nicht vertretenen Bauernstand in größere Abhängigkeit und Hörigkeit zu bringen; ein Bestreben, das in beiden Ländern blutige, aber ergebnislose Aufstände der Landbevölkerung zur Folge hatte. Vergebens trat Richard Ii. in England für die Geknechteten ein: die Lords bewiesen ihre Macht auch gegen ihn, indem sie ihn zur Thronentsagung nötigten und Heinrich Iv. aus dem Lause Lancaster die Krone verschafften. Sein Sohn und Nachfolger Heinrich V.

3. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 82

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
82 Vii. Nom und Karthago. In die Provinzen sandten die Römer anfänglich Prätoren und Quästoren, später aber Prokonsuln (d. H. Stellvertreter der Konsuln) als Statthalter. Schließlich wurde es Sitte, daß die nach Schluß des Amtsjahres abtretenden Konsuln die Verwaltung erledigter Provinzen unter sich verlosten. Die einheimische Bevölkerung verlor das Waffenrecht; römische Besatzungen hatten für Schutz und Sicherheit zu sorgen. Mannigfaltig waren die Einkünfte, die aus den Provinzen in die Staatskasse flössen: Einnahmen von Staatsgütern, Grund- und Kopfsteuern, Weidegeld, Lasen- und Straßenzölle, Getreide, Erträge von Bergwerken, so daß die finanzielle Lage des römischen Staates sich nunmehr außerordentlich günstig gestaltete. 2. Der Zweite punische Krieg. (218—201). Bald erholte sich Karthago von seiner Niederlage wieder und rüstete M neuen Kämpfen. Die Seele des erneuten Angriffs auf die römische Macht wurde Lannibal. Sein Vater Lamilkar, der den Römern als punischer Feldherr im letzten Teile des ersten Krieges viel zu schaffen gemacht hatte, nahm den Knaben mit auf den spanischen Kriegsschauplatz, wo er den Karthagern für den Verlust des wertvollen Siziliens einen ebenbürtigen Ersatz zu erobern trachtete. In einer Reihe von Feldzügen wurde das silberreiche Land unterworfen und aus Söldnern und Eingeborenen ein schlagfertiges Leer geschaffen. Mit dieser Macht den römischen Nebenbuhler zurückzudrängen, war sein letzter und höchster Plan. Voll glühenden Römerhasses, den er schon als Knabe dem Vater geschworen, unternahm später Lannibal die Führung des Leeres. Zu ihm hatten die Soldaten das größte Vertrauen und zeigten unter ihm den entschlossensten Wagemut. In Gefahren paarte er die höchste Kühnheit mit der höchsten Besonnenheit Keine Strapaze konnte ihn ermüden. Er war gleich abgehärtet gegen Litze wie gegen Kälte, war mäßig in Speise und Trank und des Schlafes nur wenig bedürftig. Auch pflegte er der Ruhe nicht auf weichen Polstern oder in der Stille, vielmehr ruhte er am liebsten zwischen Wachen und Vorposten auf bloßer Erde, bedeckt mit einem Soldatenmantel. Nichts unterschied ihn von dem gemeinen Soldaten als seine blitzenden Waffen und sein mutiges Streitroß. Im Laufen, Reiten und Fechten der tüchtigste, der vorderste beim Angriff, des Leeres Abgott, so ungefähr schildert ihn Livius im 21. Buche seiner Geschichte der Stadt Rom „ab urbe condita“. Nach einem zwischen Rom und Karthago vereinbarten Vertrage sollte der Ebro die Grenze sein zwischen den beiderseitigen „Interessensphären". Diesen Vertrag hatten die Römer verletzt, in-

4. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 19

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
4. Festspiele. 19 schen Spiele gefeiert wurden. Wettspiele waren zwar schon von uralter Zeit her beliebt, besonders in Verbindung mit Totenfeiern. Achill veranstaltet solche zu Ehren seines Freundes. Dabei handelte es sich um die Gewinnung wertvoller Preise, schöner Waffen, Sklaven, Rinder. In Olympia dagegen war des Siegers höchster Preis ein Ölzweig, auf dem Zsthmos ein Fichtenkranz und in Delphi ein Lorbeerzweig. Die Ehre, der Tüchtigste und Gewandteste im Wettkampf zu sein, das war hier alles. Welche Freude der Griechen an Leibestüchtigkeit und Leibesschönheit! Ursprünglich war die Feier nur eintägig, aber je mehr aus dem örtlichen ein allgriechisches Fest wurde, desto umfangreicher wurden die Spiele. Seit etwa 500 dauerte das Fest fünf Tage. Der erste Tag begann mit den Zeusopfern und der Überreichung der Weihgeschenke durch Festgesandtschasten. Daraus mußten die angemeldeten Kämpfer vor den Kampfrichtern schwören, daß sie sich in den Turnanstalten der Äeimat den Forschriften gemäß vorbereitet hätten. Nun erfolgte die Feststellung der Reihenfolge. Am zweiten Tage begannen die Spiele mit Wettkämpfen der männlichen und auch der weiblichen Zugend im Laufen, Ringen, Reiten und Fahren. Der dritte Tag brachte den Dauerlauf der Männer, die in ungestümem Laufe nackt die ein Stadion (192 m) lange Laufbahn 24ntal durchmaßen. Darauf folgten Ring- und Faustkämpfe, wobei mit Riemen, die mit Metallplatten belegt waren, schmerzhafte Liebe ausgeteilt wurden. Das glänzendste und spannendste Schauspiel war das Wagenrennen des vierten Tages- Auf Vier- und Zweigespannen durchflogen die Jünglinge die Bahn, und mancher Wagen sank zertrümmert in den Staub. Auch Wettreiten folgte und eine Gruppe von Leibesübungen, die „die eigentliche Blüte griechischer Gymnastik" bildeten: das war der Fünfkampf, das Pentathlon: Weitsprung, Diskoswurf, Speerwurf, Laufen und Ringen. Am fünften Tag krönte man die Sieger, und der Ölzweig war des Äellenen höchster Besitz. Mehrmalige Sieger dursten in Olympia sogar ihre Bildsäulen ausstellen. So maß man sich in Olympia in allerlei Fertigkeiten. „Immer der erste zu sein und voraus zu fein vor den andern" in Kraft und Gewandtheit, das war dem Hellenen das höchste Ziel. Im Stärkeren sah er auch stets den Edleren und — Besseren. Leibestüchtigkeit veredelt den Menschen, meinte man. Rur im schönen Leibe wohne auch die schöne Seele. Neben den Leibeskämpfen gab es in Olympia aber auch noch Wettkämpfe des Geistes, wenn in den Pausen Dichter, Redner und Musiker sich hören ließen. — Nach Schluß des eigentlichen Festes kam das Geschäftliche zur Geltung. Handwerker, Künstler und Kaufleute schlossen Geschäfte ab. Verträge und Gastfreundschaften wurden von einzelnen und von ganzen Staaten abgeschlossen und ausgeübt. Das Olympische Fest, dessen Feier seit 776 die Grundlage der Zeitrechnung und Iahreszählung nach Olympiaden bildete, wurde auch noch gefeiert, als die Römer im Lande herrschten. Erst Kaiser 2*

5. Griechische Geschichte, römische Geschichte bis zum Ende der Republik - S. 55

1912 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Xvi. Die makedonische und hellenistische Zeit. 55 Übergang über den Äellespont die Ebene von Troas besuchte. Um Granikos bereits stieß er auf ein persisches Leer. Semen Scharen vorauseilend, geriet er im Kampfe in persönliche Lebensgefahr; aber die Schlacht wurde gewonnen. Nun zog der Sieger südwärts die Küste entlang; er befreite dre kleinasiatischen Griechen und nahm Tausende von ihnen unter ferne Truppen auf. Dem geistesgegenwärtigen, tatendurstigen Iünglmg, den keine Widerstände schreckten, flogen überall in Kleinasien die Lerzen zu; die Sage vom Gordischen Knoten deutet es an. Ber Issos, an der Südostecke Kleinasiens, schlug er den Großkönig selbst, als dieser an der Spitze eines mehrfach überlegenen Leeres heranrückte. Welcher Gegensatz: Darms als Zuschauer inmitten ferner Truppen auf königlichem, mit weißen Schimmeln bespanntem Wagen; Alexander auf mutigem Streitroß in vorderster Reihe kämpfend; der Großkönig von Priestern umgeben, die dem Lerrn das heilige Feuer vorantrugen, während dem von tapferen Freunden umringten makedonischen Lelden das Feuer in Brust und Auge loderte. Wie langsam und schwerfällig der gealterte Asiate im stolzen Prunk, und wie beweglich der junge iöellene! Das persische ioeer, das teilweise zu Alexander überging, unterlag völlig, und Darms vermochte kaum durch die Flucht das nackte Leben zu retten; sogar seine Familie fiel in die Lände des Siegers, der sie großmütig behandelte. Der flüchtige Darms bot dem Sieger die Abtretung von Asien bis zum Euphrat an. Aber Alexanders hochfliegender Geist kannte keine Grenzen. Der Weltherrschaftstraum begann ihn zu umnebeln, zumal ihm auch die persische Flotte nichts anhaben konnte. Sie löste sich bald auf, da Darius die Besatzungen der Schiffe ins Landheer einstellte. Zwar folgte Alexander dem flüchtigen Feinde nicht auf dem Fuße nach, sondern unterwarf erst die persischen Küstenländer. Nur einmal trat dem Sieggewohnten auf diesem Zuge unerwarteter Widerstand entgegen. Das war vor der Inselstadt Tyrus, dem größten phönizischen Handelsplatz im ganzen Mittelmeer. Erst nach monatelanger Belagerung wurde die Stadt erobert und zerstört. Neu-Tyrus, das sich auf dem Trümmerfelde erhob, hat die Blüte und Größe der alten Meerbeherrscherin nie erreicht. Ohne Gegenwehr anzutreffen, zog nun der König, dem der Ruf der Lärte und Milde zugleich voranging, durch Palästina und über die Sinai-Äalbinsel nach dem alten Pharaonenlande. Seit Jahrhunderten gab es hier eine zahlreiche griechische Bevölkerung. Sie begrüßte Alexander als den Erlöser vom persischen ^Ioche, und das Land fiel ihm ohne Schwertstreich zu. Neue Ströme hellenischer Einwanderer kamen auf die Kunde von Ägyptens Ein-

6. Bd. 1 - S. 453

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Nom. 453 römische Verfassung im Kleinen nach; er errichtete einen römischen Senat und besetzte die einzelnen obrigkeitlichen Würden. Die Kinder der Eingcbohrnen ließ er nach römi- schen Sitten erziehen. Mithridat bot ihm, bei erneuer- tem Kriege gegen Rom, ein Bündniß an. — Sein Plan war, als Perperna ihm die Uebcrrcsie des Heeres des Lepidus zugeführt hatte, in Italien zu landen. Da sandte der Senat den Po mp ejus (77) gegen ihn, der bereits in Afrika und Sicilien gesiegt hatte. Po mp ejus ging, als Nachahmer des Hannibals, über die Alpen, konnte aber Anfangs wenig gegen den wachsamen Sertorius unter- nehmen, und mußte sich nach Gallien in die Winterquartiere zurück ziehen. Im folgenden Jahre verhinderte Sertorius lange Zeit die Vereinigung des Metellus mit dem Pom- pejus, obgleich, selbst nach der geschehenen Vereinigung beider, der Krieg noch zwei Jahre ohne einen entscheiden- den Schlag fortgesetzt ward. Der in offenem Felde unbe- siegbare Held hatte seine Feinde in seiner eigenen Nahe. Mehrere seiner Anhänger gingen zu der Fahne des Me- tel lus über, und Perperna, der selbst nach der Herr- schaft über Lusitanien strebte, ließ ihn (72) durch Verschworne ermorden. Die Lusitanier verließen den Verrathcr, und Pomp ejus nahm ihn gefangen. Sich zu retten, über- gab er diesem die Briefe vornehmer Römer, die den Ser- torius nach Italien eingeladen hatten. Po mp ejus aber dachte so edel und klug, diese Briefe zu verbrennen, damit nicht durch ihre öffentliche Mittheilung zu neuen innern Kämpfen Veranlassung gegeben würde; den Perperna ließ er hinrichten. 167. Sklaven krieg. Kaum hatte Po mp ejus den Kampf in Spanien aus- gekämpft, als ihn sein günstiges Geschick bestimmte, auch in andern Gegenden Kriege zu vollenden, die durch die vorhergegangenen Siege bereits sich i hrem Ende näher- ten. So beendigte er den Fechter- oder S k l a v e n k r i e g,

7. Bd. 1 - S. 21

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
E ! u l e è t u tt g. 21 Freue dich, Jüngling, der du aus teutschem Blute stammest, deines Vaterlandes! Eine dichte Reihe von Ed- len, die für Wahrheit, Tugend und Recht, für Freiheit und vaterländischen Boden, bald mit der Feder, balo mit dem Schwerte, bald in hohen Thaten kämpften, verklärt den Namen, der von unbesiegten Vorfahren auf dich herab erbte! Vergiß es uie, daß es Teutsche waren, denen Roms Weltherrschaft unterlag; daß es Teutsche waren, welche neue Throne in Spanien, Gallien und Britannien gründeten, nachdem sie diese Lander den entnervten Rö- mern entrissen hatten; daß es Teutsche waren, welche Dä- nemark und Schweden zu festen Staatsformcu gestal- teten; daß das Niederland und die Schwei; einst der mächtigen Germania zugehörten; daß Karl der Große ein Teutscher war, der den Sieg über die alten Grenzen Tcutschlands hinaustrug, und daß Heinrich der Sachse sein Volk von dem entehrenden Zolle an die Ungarn be- freite ; daß die sl av i sch c n Völker, obgleich unmuthig und widerstrebend, dennoch unter die Uebermacht der teut- schen Kraft sich beugen mußten; daß die Teutschen am spatesten unter allen christlichen Völkern im Mittelalter dem römischen Bischosse huldigten; daß die muthigen sa- li sehen und hohenstau fischen Kaiser das stolze und entnervte Italien bändigten; daß die Teutschen zuerst von dem Wahnsinne der heiligen Züge genasen; daß die großen Namen: Huß, Guttenbcrg, Reuchlin, Hntten, Erasmus, Luther und Melanchthou unserm Volke angehören; daß auf teutschem Boden die große Idee der religiösen und kirchlichen Freisteht durch Huß und Luther ins Leben trat, und auf diesem Boden der furchtbare dreißigjährige Kampf für die Freiheit des Geistes mit Sieg-und Ruhm ausgekämpft ward; daß in Teutschland der dritte Stand frühzeitig das erste Wie- dererwacheu der Kultur bewirkte und durch sie seine großen Vorrechte geltend machte; daß teutsche Kultur dem rus- sischen Reiche seine schnell errungene Größe gab, und daß Preußens politisches Gewicht im Zeitalter des teut- schen Ordens, so wie später in den Tagen des großen»

8. Bd. 1 - S. 73

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
73 Politische Verfassung China's. vorhandenen und einwandernden Völkerstamme und auf die Verwandtschaft ihrer religiösen Begriffe, ein unermeßliches Feld eröffnet, 12. Politische Verfassung Chinas. Die bürgerliche Verfassung China's ist auf Ackerbau gegründet; daher ward auch der Fleiß der Grundzug des Volkes selbst, und alle Künste und Erfindungen, die zur sorgfältigen Betreibung des Ackerbaues erfordert werden, trifft die Geschichte bei den Chinesen frühzeitig an. Bei diesem mühsamen Fleiße und Sinne für Erwerb fehlt aber der höhere selbstthätige Schwung des Geistes. Er ist aufs Kleinliche gefallen; er wühlt in seinen Bergen, zieht sorg- fältig Kanäle, und vervielfältigt seine Hieroglyphenschrift fast ins Unendliche. — Doch muß man es den Chinesen zugestehen, daß sie Seidenbau, Porzellan, Schiffsbau, Pul- ver und Blei, Buchdruckerkunst, — vielleicht auch Hiero- glyphen - und Buchstabenschrift,— früher als andere Völker kannten. Nur für Philosophie, Dichtkunst, Stern- kunde, Tonkunst und alles das, was den Geist emporhebt und dessen höhere Reife befördert, hat der Chinese keine Empfänglichkeit. Dagegen aber gewöhnt sich *) seine Ein- bildungskraft an Drachen und Ungeheuer; in der Zeichnung hängt er an einer sorgsamen Kleinfügigkeit unregelmäßiger Gestalten; in den Vergnügungen des Auges an dem un- förmlichen Gemische der Gärten, in den Gebäuden an wü- ster Größe oder pünktlicher Kleinheit, in den Aufzügen, Kleidungen und Lustbarkeiten an eitler Pracht, an zerquetsch- ten Füßen, an einem großen Trosse von Begleitern, Ver- beugungen, Gebräuchen und Höflichkeiten, in den Wissen- schaften an dem Geklingel wortreicher Aussprüche und For- meln, und in dem öffentlichen Leben an beständiger Beschäf- tigung ohne eigentliche Thätigkeit. Das Gepräge dieses Volkes ist eine merkwürdige Eigenheit in der Geschichte, *) Dergl. Herders Ideen, Th. Z, S. 15 ff.
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