Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 2

1883 - Hannover : Helwing
2 Mittlere Geschichte. dasselbe herrschten zwei Brüder als Könige; einer von ihnen hatte einen dritten Bruder ermordet, einen vierten im Kriege getötet. Chlodwig warb um die Tochter des Ermordeten, um Chlothilde. Er suchte da- durch Grund zum Kriege: wenn man ihm die Gewünschte abschlug, konnte er die Beleidigung rächen; erhielt er sie, so mußte er die Blut- rache für den gemordeten Vater übernehmen. Man gab sie ihm. Chlo- thilde aber, obwohl Christin, ließ bei ihrer Brautfahrt die Grenzdörfer im Lande ihres Oheims anzünden und dankte Gott, als sie in die vom Feuer erleuchtete Gegend hinaussah, daß er sie diesen Rachetag habe er- leben lassen. Sie drang in Chlodwig, daß er Christ würde; er schwankte lange, bis er sich im Älemannenkriege dazu entschloß. Die Alemannen wohnten an beiden Seiten des Oberrheins, nördlich bis zur Lahn, östlich bis zum Lech. Im Jahre 496 überzogen sie einen König der ripuarischen Franken, Siegbert von Köln, mit Krieg. Siegbert, ein Vetter Chlodwigs, ries diesen zu Hülfe. Chlodwig 496 schlug die Alemannen in der Schlacht bei Zülpich (zwischen Aachen und Bonn) und legte das Gelübde ab, Christ zu werden. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Alemannen; da rief Chlodwig: „Hilf mir, Jesus Christus, den sie den Sohn Gottes nennen; ohnmächtig sind meine Götter, die denen nicht helfen, die ihnen dienen. Wenn du mir in dieser Not bei- stehst, will ich an dich glauben!" Chlodwig siegte, der Alcmanncnherzog fiel, und bis zum Neckar hieß seitdem auch dessen Land Franken. Als Chlothilde ihrem vom Siege heimkehrenden Gemahle entgegeneilte und ihn an sein Versprechen erinnerte, antwortete er: „Chlodwig hat die Alemannen, und du hast Chlodwig überwunden." Chlothilde aber entgegnete: „Dem Herrn gebührt die Ehre des zweifachen Sieges." Nach kurzem Unterricht durch den heiligen Remigius empfing Chlodwig 496 am Weihnachtsfeste mit noch 3000 edlen Franken die heilige Taufe im Dome zu Reims (spr. Rängß). Als sie alle in weißen Kleidern in die hell erleuchtete und von Weih- rauch duftende Kirche einzogen, fragte Chlodwig den Bischof: „Mein Vater, ist dies das Reich, welches Ihr mir versprochen habt?" „Nein," antwortete Remigius, „es ist nur der Weg, der in dasselbe führt." Als Chlodwig dann von dem Leiden Christi hörte, ries er aus: „Wäre ich mit meinen Franken dabei gewesen, ich hätte ihn gerächt!" Bei der Taufhandlung sprach der Bischof: „Beuge still dein Haupt, Sigambrer, bete an, was du bisher zerstörtest, zerstöre, was du angebetet!" Bei der Taufe, so erzählt die Sage, fehlte das Salböl, weil der Priester, der es herbei- tragen sollte, nicht durch die Volksmenge dringen konnte. Da kam auf das Gebet des Bischofs eine weiße Taube vom Himmel herab und brachte in ihrem Schnabel ein Fläschlcin geweihten Öls. Während alle übrigen germanischen Könige Arianer waren, nahm Chlodwig den katholischen Glauben an. Der Papst nannte ihn deswegen den „allerchristlichsten König", ein Name, der auf alle seine Nachfolger übertragen wurde. Aber das verwilderte Herz Chlodwigs wurde durch seinen Übertritt zum Christentume nicht gebessert. Zunächst überzog er, durch seine rachsüchtige Gemahlin aufgereizt, die Burgunder mit Krieg. Zwar konnte er ihr Land nicht einnehmen; er zwang sie aber zur Annahme des katholischen Bekenntnisses. Wie bisher die Bur- gunder, so waren auch die Westgoten Arianer. Sie wohnten südlich der Loire und besaßen den schönsten Teil Galliens. Chlodwig sprach: „Es ärgert mich, daß diese Ketzer den schönsten Teil Galliens inne haben, laßt uns mit Gottes Hülse ausziehen und ihn in unsere Gewalt bringen!"

2. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 4

1883 - Hannover : Helwing
4 Mittlere Geschichte. der Franken, Bischof Gregor von Tours: „So fällte Gott täglich seine Feinde unter feiner Hand, darum, daß er mit rechtem Herzen vor ihm wandelte und that, was seinen Augen wohlgefiel." Chlodwig genoß die Früchte seiner Frevelthaten nicht lange. Er starb schon 511 in seiner Hauptstadt Paris, erst 45 Jahre alt. Sein Reich wurde unter seine vier Söhne verteilt. 6. Das Lehnswesen. Das fränkische Reich war von Anfang an stark und fest durch das L eh ns wesen. In den vielen Kriegen wurde das eroberte Land größtenteils Königseigentum. Der König teilte es mit seinem Gefolge, und jeder erhielt sein Losteil als freies Eigentum, als Allod. Dennoch behielt der König für sich so viel, daß er den Ge- treusten und Höchsten seines Gefolges noch Land geben konnte, das ihm zwar eigen blieb, jenen aber zur Nutznießung gelehnt war. Ein solches Land hieß Lehen (feudum, beneficium, d. i. Wohlthat). Der Geber war der Lehnsherr, der Empfänger hieß Lehnsmann oder Basall. Der Vasall besaß das Lehen, wenn er es nicht durch Treulosigkeit (Felonie) verwirkte, gewöhnlich auf Lebenszeit. Abgaben bezahlte der Lehnsmann davon nicht; nur war er in jedem Streite zur Heeresfolge verpflichtet; auch mußte er von Zeit zu Zeit Hofdienst leisten, d. h. an dem Hofe erscheinen. Auch die Häupter der Kirche, die Bischöfe und Erzbischöfe, meist Welsche, wurden nicht mit Geld besoldet, sondern er- hielten Lehen. Dadurch wurde die Kirche bald reich und konnte selbst kleine Lehen austeilen, ebenso wie die großen Vasallen dies thaten. Solche kleinere Lehen waren: einzelne Städte, Burgen und Schlösser, Fischereien, Wälder, Weinberge, Salzpfannen, Mühlen, Brauereien, Häuser, Höfe, selbst einzelne Hufen. Vor allem aber wurden Klöster mit ihren reichen Einkünften oft an weltliche Große gegeben. Später galten auch Ämter, wie die der Schultheißen, Vögte und Grafen, als Lehen. Für diese niederen Lehen wurden entweder geringe Dienste verlangt, z. B. den Wagen eines Klosters zu geleiten und gegen räuberische Anfälle zu schützen, den Abt zu Pferde zu begleiten oder ihm das Pferd zu leihen; oder es wurde für den Nießbrauch des Lehens ein jährlicher Zins gezahlt. Aus den kleinen Lehnsleuten entstand der niedere, aus den höchsten der hohe Adel. Ii. Zustinian; 527-565. 3. Fall des Vandalenreichs. Als das weströmische Reich bereits untergegangen war, gelangte das oströmische unter dem Kaiser Justinian noch einmal zur Blüte. Er kehrte seine Waffen zunächst gegen das Vandalenreich in Afrika. Sein Feldherr Belisar zog siegreich in die Hauptstadt Karthago ein, und das Vandalenreich wurde 534 eine oströmische Provinz. Der einst so kräftige Stamm der Vandalen hatte unter der heißen Sonne Afrikas und bei der veränderten Lebensweise seine alte Kraft verloren. Sein König verteidigte sich in einem Bergschlosse des Atlas drei Monate lang. Dem Verhungern nahe, ließ er den feindlichen Hauptmann, der ein Deutscher war, um drei Dinge bitten: um ein Stück Brot, seinen Hunger zu stillen, um einen Schwamm, seine

3. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 7

1883 - Hannover : Helwing
Die Araber; Muhamed. 7 in. Die Araber; Mnhamed; 622. a. Arabien und seine Bewohner. Die Halbinsel Arabien ist von drei Seiten vom Wasser umgeben; im Norden wird ste von Syrien und Palästina durch unzugängliche Wüsten getrennt, durch welche alle Eroberer, sogar Alexander und die Römer, ferngehalten wurden. Von einzelnen Oasen unterbrochen, ist das öde Hochland größtenteils eine Heimat für Nomaden, d. i. wandernde Hirtenvölker; die Lebensweise dieser Beduinen (Söhne der Wüste) hat sich seit Jahrtausenden kaum verändert; noch immer ist der Besitz eines Brunnens oder einer besseren Weide Ursache eines Kampfes zwischen den einzelnen Stämmen, der sich von Geschlecht zu Geschlecht vererbt. Fruchtbarer sind die Ränder des Hochlandes, besonders das glückliche Arabien (im Südwesten), das schon im Altertume durch Weihrauchpflanzen (Aloe, Myrrhen), Palmen- gärten und seine Bewässerungsanstalten mit großen Wasserbehältern und unterirdischen Kanälen berühmt war, und wo noch heute alle Kultur- pflanzen der Erde, insbesondere Zuckerrohr, Baumwollen- und Kaffee- bäume gedeihen. Von den Tieren Arabiens sind besonders das edle Roß und das Kamel, „das Schiff der Wüste", zu erwähnen. Die Araber sind ein edles, begabtes Volk, ernst und schweigsam. Das ewige, mühsame Wander- und Hirtenleben in der öden Wüste hat den Körper der Wüstensöhne eigentümlich gestählt, die schmale und geringe Kost den Leib hager erhalten. In diesem schlanken, aber ge- schmeidigen und muskelkraftigen Körper wohnt ein mutiger und auf- merkender Geist, den der Kampf mit Räubern oder feindlichen Stämmen stets rege erhält. So entwickelte sich bei ihnen ein stolzer, unabhängiger Sinn, Liebe zur Freiheit und eine starke Anhänglichkeit an den väter- lichen Stamm, für dessen Ehre jeder Einzelne bis auf den Tod kämpft. Ihr lebendiger, scharfer Verstand führte die Araber frühzeitig zur Pflege der Mathematik, ihre Lebensweise zur Astronomie, d. i. "Sternkunde; auch die Dichtkunst entwickelte sich bei ihnen früh. — Ihre Religion bestand in der Verehrung eines obersten Gottes, der sich in Sturm und Gewitter, wie in der heißen Sonnenglut offenbarte; daneben verehrten ste eine weibliche Gottheit, die Erde mit ihrer Fruchtbarkeit. Der stete Aufenthalt im Freien und besonders während der Nacht, da die Karawanen reisten und die Hirten die Herde weideten, um der Gluthitze des Tages zu entgehen, führte sie von selbst zur Verehrung der Sterne. Vom Himmel herabgefallene Steine, Meteoriten, waren dem Volke Sinnbilder der Götter und wurden auf den Bergen aufgerichtet und angebetet. Keiner dieser Steine aber hatte ein höheres Ansehen als der zu Mekka befindliche, welcher uoch jetzt an der Außenmauer eines kleinen würfel- förmigen Tempels, der Kaaba, aufgerichtet ist. Diesen Stein hat Gott — so glauben die Araber — schon dem Adam gegeben, als dieser die Kaaba errichtete, während der Sündflut wieder zu sich genommen und Abraham zurückgegeben, als dieser den Tempel wieder aufbaute. In letzterem entspringt ein Quell, nach Meinung der Araber derselbe, aus welchem Hagar den Ismael erquickte (1. Mose 21, 19), für dessen Nach-

4. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 9

1883 - Hannover : Helwing
Die Araber; Muhamed. 9 Seine Anhänger entwichen auf seinen Rat in die Wüste; er selbst rettete sich durch die Flucht nach der seinem Stamme feindlichen Stadt Iatreb und wurde mit Jubel empfangen. Die Stadt führte später nach ihm den Namen Medina al Na kn (d. i. Stadt des Propheten), oder kurz Medina. Diese Flucht, Hedschra genannt, geschah im Jahre 622 und bildet den Anfang der m uham ed anisch en Zeitrechnung. Die Sage hat die Flucht mannigfach ausgeschmückt: der Engel Gabriel offenbarte Muhamed die Verschwörung : dieser trat seinen Verfolgern mutig entgegen und über- streute sie mit Staub, wodurch sie mit Blindheit geschlagen wurden. — Auf der Flucht verbarg sich Muhamed in einer Höhle; die Verfolger kamen auch dahin, fanden aber in dem Eingänge ein Taubennest mit Eiern und vor dem Eingänge ein Spinn- gewebe, daher suchten sie nicht weiter. Tauben und Spinnen sind deswegen den Muhamedanern heilig. In Medina erhob sich die erste Moschee; von hier aus breitete Muhamed seine Lehre aus, aber nicht nur mit der Kraft seiner Beredsamkeit, sondern auch mit dem Schwerte (vergl. Matth. 26, 52). Aus dem begeisterten Propheten ward ein siegreicher Heerführer, der den Seinen den Kampf gegen die Ungläubigen zur Pflicht machte. „Wen das Wort nicht bekehrt, den bekehre das Schwert," sagte er. „Das Schwert ist der Schlüssel des Himmels. Ein Tropfen Blut für Gottes Sache vergossen, eine Nacht unter den Waffen zugebracht, ist mehr wert als zweimonatliches Fasten und Beten. Am Tage des Gerichts glänzen die Wunden der Gläubigen wie Rubine und duften wie Moschus. Wer in der Schlacht fällt, wird sofort ein Fürst des Paradieses. Und wer fallen soll, fällt doch, wenn er sich auch von der Schlacht fern hält; wen der Herr erhalten will, der darf sich dreist in alle Pfeile. Lanzen und Schwerter der Feinde stürzen." Durch solche Verheißungen wußte Muhamed seine Anhänger zu be- geistern und verrichtete Wunder der Tapferkeit mit ihnen. Mit Hunderten zog er gegen Tausende. Zuerst unternahm er Streifzüge gegen Karawanen der Koreischiten; als diese im folgenden Jahre Medina angriffen, schlug er sie siegreich zurück. Dann unterwarf er die zunächst wohnenden Stämme und gelangte bald zu Macht und Ansehen. Schon 628 forderte er den König von Persien, den Statthalter von Ägypten, ja selbst den Kaiser von Konstantinopel auf, seinen Glauben anzunehmen. 629 rückte er mit einem Heere von 10 000 Mann vor Mekka und gewann die Stadt. Triumphierend zog er in diese heilige Stadt ein. verzieh seinen Feinden und ritt — dem alten Gebrauche folgend — siebenmal um die Kaaba, indem er jedesmal den schwarzen Stein mit einem Stabe be- rührte und ausrief: ..Allah ist groß!" Dann ging er in den Tempel hinein und ließ alle Götzenbilder hinauswerfen und zerschlagen. Von Mekka zog Muhamed durch das umliegende Lan>d; Ehrfurcht und Schrecken gingen vor ihm her. Durch Freigebigkeit, Klugheit und Tapferkeit brachte er es dahin, daß alle Stämme Arabiens, teils ge- zwungen, teils freiwillig, sich ihm unterwarfen. Ja, er drang sogar mit einem Heere von 30 0oo Mann nach Syrien, bis in die Nähe von Damaskus vor, um den griechischen Kaiser zu bekriegen, und zeigte damit den Seinen den Weg zu weiteren Eroberungen. — Zum letztenmal unternahm der Prophet eine Wallfahrt von Medina nach Mekka/ Mehr als 1o0 000 Gläubige begleiteten ihn. In der Kaaba bekannte er oft und laut seinen Glauben an Gott, redete viel zu seinen Bekennern und machte ihnen die Wallfahrt nach Mekka zur heiligen Pflicht. 622

5. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 10

1883 - Hannover : Helwing
10 Mittlere Geschich te. Bald nach seiner Rückkehr siel er in eine schwere Krankheit; er hielt dieselbe für eine Folge von Gift, das ihm eine Jüdin beigebracht habe, um zu erfahren, ob er auch ein Sterblicher sei. Bis zum dritten Tage vor seinem Ende ließ er sich täglich in die Moschee tragen und betete. Er starb in Medina im Jahre 632. Sein Sarg wird in der Moschee daselbst noch heute gezeigt, und jeder gläubige Muhamedaner macht wenigstens einmal in seinem Leben eine Wallfahrt dorthin. o. Muhameds Lehren waren aus den Grundlehren des Heidentums, Judentums und Christentums zusammengesetzt. Er lehrte einen ewigen, durch ihn aufs neue geoffenbarten Gott, Allah, Schöpfer und Erhalter der Welt, eine Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben. Moses und Jesus ließ auch er als Propheten gelten, sich selbst' aber nannte er den größten und letzten Propheten. Die Lehren und zufälligen Äußerungen Muhameds waren von seinen Anhängern auf einzelne Blatter geschrieben; nach seinem Tode wurden diese zu einem Buche, Koran, d. h. Schrift, vereinigt; das ist das heilige Buch der Moslemin. 1 Es umfaßt Glaubens- und Sittenlehren, Vorschriften über Gottesdienst, Ceremonieen und Gebete, Opfer und Wallfahrten Der Gott der Moslemin ist nicht ein heiliger und gerechter, der die Sünden haßt und straft; auch nicht ein erbarmender, eines solchen glauben sie nicht zu bedürfen, da er seinen Anhängern gestattet, den Lüsten des natürlichen Menschen zu frönen, wenn sie nur äußerlich die Gesetze und Gebräuche beobachten. Eine wahre Reue kennt der Muhamedaner nicht. Auch die Vorstellungen über das Leben nach dem Tode sind höchst sinnlich. Der Himmel hat sieben Stufen, über der siebenten liegt das Paradies. Schatten- reiche Gärten mit wohlschmeckendem Obste, anmutigen Bächen und von erfrischenden Winden abgekühlt, unermeßliche Schätze, prächtige Kleider und Pferde, ausgesuchte Speisen und Getränke, eine Bedienung von 80 000 Sklaven und 72 der schönsten, ewig blühenden Jungfrauen — das sind die Freuden, welche den frommen Muselmann erwarten. — Täglich fünfmal müssen die Moslemin sich waschen, darnach beten, das Gesicht nach Mekka wendend; am Freitage, ihrem heiligen Feiertage, ist gemeinschaft- licher Gottesdienst. Die Beschneidung und das Verbot des Schweinefleisches sind aus dem Judentum herübergenommen. Auch der Genuß des Weines ist nicht gestattet, wohl aber die Vielweiberei; doch ist die Zahl der Frauen auf vier beschränkt. — „Beten führt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bringt an den Eingang des Himmels, und Almosen öffnen die Thür. Aber für den Glauben in der Schlacht streiten und Feinde töten, das führt zur höchsten Seligkeit." d. Spätere Ausbreitung des Islam. Die Nachfolger und Stell- vertreter des Propheten, Kalifen genannt, fuhren fort, seine Lehre durch Feuer und Schwert auszubreiten. Sie unterwarfen das Perserreich bis zum Indus, ebenso Syrien, Phönicien und Palästina, er- 637 stürmten 637 Jerusalem und erbauten an der Stelle des Tempels eine Moschee. Dann überschritten sie die Landenge von Suez, unter- warfen Ägypten und eroberten nach 14monatlicher Belagerung das wichtige Alexandria. Die ganze Nordküste Afrikas ward dann in raschem Siegesläufe erobert; nur die Stadt Karthago widerstand noch bis zum Ende des Jahrhunderts. * Moslemin oder Muslemin bedeutet Gott-Ergebene; aus diesem Worte machten ' die Perser das Wort Muselman, die Deutschen das Wort Muselmänner.

6. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 12

1883 - Hannover : Helwing
12 Mittlere Geschichte. Iv. Lonisacius. Aas Driflenturn öci den Deutschen; die Klöster. 9. Die ersten Bekehrungsversuche in Deutschland. Diejenigen germanischen Völker, welche während der Völkerwanderung römische Provinzen besetzten, nahmen von den besiegten Römern das Christentum an. Wie wenig aber der neue Glaube die Sitten dieser Völker änderte, zeigt besonders die Geschichte der Franken. Zu den inneren deutschen Stämmen, den Alemannen, Bayern, Thüringern. Sachsen und Friesen, war das Christentum bis ins sechste Jahrhundert noch nicht gedrungen. Nicht von ihren bekehrten, aber dennoch entarteten Brüdern, sondern von der „Insel der Heiligen", von Irland, erhielten sie die ersten Spuren desselben. Columban war der thätigste unter diesen irischen Missionaren. Als seine Mutter ihn zum Missionsamte nicht ziehen lassen wollte, sondern sich vor ihm auf die Erde warf, die Thür zu verschließen, sprang er über sie hinweg und zog aufs Festland zu den Alemannen im Vogesengebirge. Von hier vertrieben, kam er an den Bodensee, wo von der Völker- wanderung her noch alles Land wüste lag. Aufs neue erhob sich die Stadt Bregenz am Bodensee, und während er selbst über die Alpen wanderte, gründete sein Schüler, der heilige Gallus, mitten in der Wildnis das Kloster St. Gallen. In ähnlicher Weise wirkte Fridolin im Kloster Seckingen am Rhein, Pirmin im Kloster Reichenau am Bodensee. Kilian in Würzburg und ein Franke, Cm me ran, in Bayern. Dennoch wurden durch diese Missionare nur hie und da Pflanzstätten des Christentums begründet; in größerem Umfange geschah dies durch die Angelsachsen. Sie waren in der Völkerwanderung als Heiden nach Britannien gekommen und hatten hier das Christentum wieder ver- tilgt, bis die Botschaft des Evangeliums auch zu ihnen kam. Der Papst Gregor der Große (um 600) hatte einst gesehen, wie angelsächsische Jünglinge auf dem Markte zu Rom verkauft werden sollten. Gerührt durch ihr Unglück und ihre Schönheit, beschloß er die Bekehrung der Angelsachsen. Der König derselben war mit einer merowingischen, mithin katholischen Königstochter vermählt. Diesem schickte der Papst mehrere Missionare, die freundlich aufgenommen wurden. Bald bekehrte sich die ganze Insel zur katholischen Kirche. Nach kurzer Zeit wurden die Angelsachsen die eifrigsten Verkündiger der christlichen Lehre. Am ersten brachten sie den Friesen das Evangelium, weil sie noch deren Sprache verstanden und also keines Dolmetschers bedurften. Einer der ersten dieser Missionare war Willibrord, für den Karl Martell als Stütz- punkt der friesischen Mission das Bistum Utrecht in Holland gründete. b. Wirksamkeit des Bonifacius. Aber noch bedeutender wurde sein Schüler Winfried, d. h. Kampffried, der später den Namen Boni- facius erhielt. Er war 680 in England geboren. Nach dem Willen seiner Eltern sollte er in der Welt sein Glück machen; aber schon als fünfjähriges Kind zeigte er eine Neigung zum Klosterleben und dann zur Mission. Er kam nach Friesland (715), als die Friesen sich aufs neue ihren Götzen zugewandt hatten.

7. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 13

1883 - Hannover : Helwing
Bonifacius. 13 Es wurden dem Meeresgotte sogar Menschen geopfert, die, am Strande aus- gesetzt, beim Steigen der Flut von der Brandung ergriffen und in die Tiefe gezogen wurden. Einer der Edelinge der Friesen, Radbod, hatte sich schon einmal taufen lassen wollen. Schon mit dem Fuße im Taufwasser stehend, fragte er den Geist- lichen, ob seine Vorfahren im Himmel seien. Als dieser es verneinte, trat er mit den Worten zurück: „Lieber will ich mit meinen Vorfahren in der Hölle 1 ein, als bei den armen Christen im Himmel." Da Winfried bei den Friesen nichts ausrichten konnte, kehrte er nach England zurück. Hier wollte man ihn zum Abt machen, lieber aber wollte er nochmals sein Werk versuchen. Zunächst reifte er (718) nach Rom zu dem Papste, der ihn freundlich aufnahm und zum Missionar unter den inneren deutschen Stämmen bestimmte. Winfried ging zu- nächst zu den Thüringern, kehrte aber bald zu Willibrord nach Friesland zurück und unterstützte diesen drei Jahre. 722 ging er nach Hessen und gründete dort das erste Kloster, Amönabürg, an der oberen Lahn; Tausende ließen sich taufen. Da forderte der Papst Winfried nach Rom, um sich von dessen Rechtgläubigkeit zu überzeugen. Dieser folgte der Aufforderung im Jahre 723. Der Papst erkannte in ihm ein treffliches Werkzeug zur Ausbreitung des Christentums, weihte ihn zum Bischof der neuen deutschen Kirche und gab ihm den Ehren- namen Bonifacius, d. i. Wohlthäter. Bonifacius aber leistete den Eid: „Im Namen des dreieinigen Gottes verspreche ich, Bonifacius, dir, heiligem Petrus, deinem Stellvertreter und seinen Nachfolgern, nie in etwas zu willigen, was der katholischen Kirche und ihrem Haupte zu- wider ist. Dies gelobe ich dir bei der Strafe des Ananias und der Sapphira." Winfried besuchte dann Karl Martell, um ihm Empfehlungs- briefe des Papstes zu bringen. Mit einem Schutzbriefe Karls ging Boni- facius wieder in das Land der Hessen und Thüringer, fällte bei Fritzlar die dem Thor geweihte uralte Eiche und gründete die Klöster Fritzlar, Büraburg, Hersfeld und Fulda. Bei Fritzlar (südwestlich von Kassel) stand eine ungeheure, dem Thor ge- heiligte Eiche. Um diese versammelten sich die Heiden zur Anbetung. In einer Rede zeigte Bonifacius ihnen die Nichtigkeit ihrer Götter. „Gott, der seine Liebe in der Sendung seines Sohnes allen Menschen bezeugt, ist der allein Mächtige, die Götzen sind eite! und nichts. Vor euren Augen werde ich diese, eurem Gotte geweihte Eiche umhauen, und ihr werdet sehen, daß niemand herbeikommt, sie vor dem Falle zu schützen." Die Axtschläge dröhnten durch den Wald, die Heiden erwarteten, daß der Hammer Thors den Frevler vernichten werde; aber krachend und ohnmächtig zerfiel der Baum in vier Stücke. Bonifacius ließ aus demselben ein Bethaus bauen, und viele Heiden ließen sich taufen. In der Nähe Triers übernachtete er in einem Kloster. Bei Tische mußte ein fünfzehnjähriger Knabe einen Abschnitt aus der lateinischen Bibel vorlesen. Da fragte ihn Winfried, ob er das Gelesene auch verstanden habe und ins Deutsche über>etzen könne, und als der Knabe das verneinte, erklärte Winfried den Abschnitt. Davon wurde der Knabe so ergriffen, daß er Winfried zu folgen beschloß. Als seine Abtissin es ihm nicht erlauben wollte, sprach er: „Wenn du mir kein Pferd geben willst, so folge ich ihm zu' Fuße." Da ließ sie den Knaben mitziehen. Besonders wichtig für die Verbreitung des Christentums in Deutschland war die Gründung des Klosters Fulda, das Bonifacius sich als Ruhestätte für sein Alter ausersah. Sein Schüler Sturm, ein Bayer, war der erste Abt desselben. Die Ordensregel war sehr streng; aber dennoch kamen Männer, Jünglinge und Knaben

8. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 51

1883 - Hannover : Helwing
Die Kreuzzüge. 51 asiatisches Nomadenvolk, entweihten die heiligen Örter und mißhandelten die Christen. Schon Gregor Vh. wollte ein Heer zur Wiedereroberung des heiligen Landes aussenden; aber seine Kämpfe mit Heinrich Iv. verhinderten ihn daran. Einem schlichten Einsiedler gebührt der Ruhm, das ganze Abendland zu diesem Zwecke unter die Waffen gerufen zu haben. b. Peter von Amiens. Das war Peter von Amiens (spr. Amjäng). Er war zu Amiens in der Picardie geboren; zuerst war er Soldat, nachher Einsiedler und gelangte bald durch seine große Enthalt- samkeit in den Ruf besonderer Heiligkeit. Auch er machte eine Wall- fahrt ins gelobte Land und sah die Greuel an den heiligen Stätten, ließ sich die Marter erzählen, welche die Glaubensbrüder von den Türken erdulden mußten, und faßte den Entschluß, das Abendland zum Kampfe gegen die Ungläubigen aufzurufen. Wie er nachher vorgab, bestärkte ihn der Heiland selber in diesem Gedanken mit den Worten: „Eile, Peter, dein Vorhaben auszuführen. Verkünde die Leiden meines Volkes, daß ihm geholfen und die heilige Stadt von den Ungläubigen befreit werde!" Er kam nach Rom. Papst Urban Ii. nahm ihn freudig auf, gab ihm Empfehlungsbriefe an die Großen Frankreichs und beauftragte ihn, predigend Stadt und Land zu durchziehen, um die Gemüter für dieses große Unternehmen vorzubereiten. In eine Mönchskutte gekleidet, die durch ein Seil zusammengehalten wurde, barfuß, ein Kruzifix in der Hand haltend, ritt er auf einem Esel durch Italien und Frankreich, redete bald vor den Großen, bald vor dem Volke, und sein flammendes Auge, sein mageres, von vielen Entbehrungen durchfurchtes Gesicht gaben seinen Worten Nachdruck. Er erzählte von den Leiden der Christen im heiligen Lande, von seiner himmlischen Erscheinung, las ihnen Briefe des Patriarchen zu Jerusalem vor und gewann so alle Herzen für den gottgefälligen Zug. Wie einen Heiligen verehrte ihn das Volk: glücklich schätzte sich derjenige, der nur seine Kleider berühren durfte; die seinem grauen Esel ausgerupften Haare wurden als Reliquien gesammelt und verkauft. e. Die Versammlungen zu Piacenza und Clermont. Gleich- zeitig kam auch eine Gesandtschaft des griechischen Kaisers Alexius, die um schleunige Hülfe aller christlichen Völker gegen die Ungläubigen bat. Da berief der Papst Urban Ii. im März 1095 eine Kirchenver- sammlung nach Piacenza (spr. Pjatschensa) am Po, die so reichlich besucht war, daß die Stadt die Besucher nicht zu fassen vermochte. Eine zweite Versammlung zu Clermont (spr. Klärmong) im südlichen Frank- reich, im November desselben Jahres, war noch besser besucht; allein 14 Erzbischöfe, 225 Bischöfe, 400 Äbte und eine große Menge Fürsten und Ritter waren erschienen. Zuerst erklärten sich die Geistlichen zum Zuge bereit, ihnen folgten viele Laien. Alle hefteten ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter, daher hießen sie Kreuzfahrer und der Zug Kreuzzug. Alle umliegenden Städte und Dörfer waren mit Menschen angefüllt, und viele mußten noch trotz der Kälte unter freiem Himmel übernachten. Zuerst trat Peter auf und schilderte in feuriger Rede die Not der christlichen Brüder in Palästina; als da- durch die Herzen wunderbar ergriffen waren, erhob sich der Papst selbst und forderte mit hinreißender Beredsamkeit, die viele zu Thränen rührte, zum Kampfe für die 4'

9. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 15

1883 - Hannover : Helwing
Bonifacius. 15 Sein Leichnam ward nach seinem Willen in Fulda beigesetzt; auf einem erhabenen Platze vor dem Dome steht, von Erz gegossen, das Bild des gewaltigen Gottesmannes in langem Mönchsgewande, mit einem aus zwei Geisern zusammengebundenen Kreuze in der Hand, und predigt von dort aus dem lebenden Geschlechte: „Sei getreu bis an den Tod!" Die Arbeit des „Apostels der Deutschen" ging nicht mit demselben unter: überall hatte er Bistümer gegründet als Mittelpunkte großer Sprengel (Diöcesen). An einem Bischofssitze entstand zuerst eine Kirche, anfangs klein und aus Holz gezimmert, später groß und prächtig. (Dome, Kathedralen.) Neben der Kirche stand die Pfalz, die Wohnung des Bischofs. Aus dem Bischofssitze entstand bald eine Stadt, indem sich Handwerker, ja selbst adelige Vasallen ansiedelten. Darum gehören die Bischofssitze zu den ältesten Städten. cl. Klöster. Ebenso wurden durch die Missionare die ersten Klöster in Deutschland errichtet. Das Klosterwesen entstand schon früh in Ägypten. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christo zogen sich hier viele in die Wüste zurück, um sich fern von der Welt in 'der Einsamkeit Gott zu weihen. Als Stifter des Mönchslebens ist der Ägypter Antonius zu betrachten. Er teilte sein ganzes Vermögen unter die Armen und ging in die Wüste. Durch seine große Enthaltsamkeit kam er in den Ruf eines Heiligen, viele fromme Menschen zogen in seine Nähe; sie hießen Mönche, d. i. Alleinlebende. Antonius beaufsichtigte sie und hielt sie zum Fasten, Beten und zur Handarbeit an. Sein Schüler Pachomius vereinigte die Mönche in gemeinschaftliche Gebäude, Klöster genannt; der Vorsteher eines solchen Klosters hieß Abt. Auch Frauen bildeten in Ägypten solche Verbindungen in Nonnenklöstern. Die Klöster wurden bald in großer Zahl errichtet und zwar nicht immer in Einöden, sondern auch in den Städten. Aus dem Morgenlande kam das Mönchswesen nach Europa und erhielt hier eine andere Bedeutung durch Benedikt von Nursia, der 529 das Kloster Monte Cas- sin o in Unteritalien stiftete. Er hob das beschauliche Leben der Mönche auf, indem er in seiner schriftlichen Regel außer Fasten und Beten namentlich Arbeit und Jugendunterricht zur Pflicht machte. Außerdem mußte sich jeder Mönch zu den drei Gelübden der Ehelosigkeit, Armut und des Gehorsams verstehen. Die Regel der Benedik- tiner wurde auch von vielen andern Klöstern angenommen. Die Bene- diktinerklöster haben in Deutschland viel Segen gestiftet: sie schufen Heiden und Wälder in blühendes Ackerland um, sie waren die Stützen der Armut, die gastlichen Herbergen der Reisenden, und namentlich Pflege- stätten der Bildung, da die fleißigen Mönche unterrichteten, Bücher ab- schrieben und vervielfältigten. Die Klöster waren frei von allen Abgaben und erhielten den Zehnten. Solche Klöster gab es in St. Gallen, Fulda, Reichenau, Weißenburg und Corvey an der Weser. Ein Kloster in Irland hatte ums Jahr 600 etwa 2100 Mönche.

10. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 16

1883 - Hannover : Helwing
16 Mittlere Geschichte. V. Die Karolinger im Frankenreiche. 1) Kart Martett und Züpin der Kteine. Die Nachfolger Chlodwigs, die nach Meroväus, dem Großvater Chlodwigs, Merowinger genannt werden, waren nicht minder grausam und habgierig als Chlodwig selbst. Sechs merowingische Könige kamen in 40 Jahren durch Gift oder durchs Schwert um. Im Kriege eroberten sie das Land der Thüringer, Burgunder und den Rest des Ale- mannenreichs; selbst Bayern trat in ein Abhängigkeitsverhältnis. Die letzten Könige aus dem Geschlechte der Merowinger waren weniger grausam, aber auch weniger thatkräftig. Die Macht lag ganz in den Händen des ersten Hofbeamten, des Majordomus (Hausmaier). Der Besuch der jährlichen Volksversammlungen (Märzfelder) auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen war endlich das einzige Geschäft der schwachen Merowinger. Das fränkische Reich war in Neustrien (west- lich), Austrasien (östlich) und Burgund (südöstlich) geteilt. Anfangs hatte jedes der drei Reiche einen eigenen Majordomus, bis es dem klugen und tapfern Pipin von Heristal (bei Lüttich) gelang, alleiniger Majordomus des Frankenreichs zu werden. Er nannte sich „Herzog und Fürst" der Franken. Sein Sohn Karl Martell erbte seine Macht. Dieser schlug die Araber (S. 11) bei Tours und Poitiers. Nach Karls Tode (741) folgten ihm seine Söhne Karl mann und Pipin. Karlmann ging ins'kloster, sein Bruder, Pipin „der Kurze", blieb an der Spitze sämtlicher Franken. Um jene Zeit wurde der Papst Zacharias von dem Longobarden- könige in Italien bedrängt und suchte deshalb Hülfe bei dem mächtigen Majordomus der Franken. Pipin aber ließ ihn fragen: „Ist es zu billigen, daß derjenige König ist, der müßig zu Hause sitzt, und nicht derjenige, der die Mühen und Gefahren der Regierung trägt?" Zacharias entschied diese Frage zu Pipins Gunsten, und Bonifauus salbte diesen 752 zum Könige der Franken. Dem letzten Merowinger, Child er ich Ul., schor man die Königslocken und schickte ihn ins Kloster. Bald darauf floh der folgende Papst, Stephan Ii., vor dem Longobardenkönige zu Pipin und vollzog nun selbst noch einmal die Salbung an ihm und seinen Söhnen. Dann führte ihn Pipin nach Rom zurück, nahm den Langobarden das Exarchat und schenkte es dem Papste. Es ist der Anfang des Kirchenstaates. 1 Der Papst machte Pipin zum „Patricius von Rom". Pipin starb 768. 1 Unter den Bischöfen genossen die 5 Patriarchen zu Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem das größte Ansehen. Der Bischof zu Rom gelangte aber bald zu allgemeiner Anerkennung (zunächst im Abendlande), teils durch die vielen neu entstandenen Kirchen in Britannien und Deutschland, „welche dem römischen Stuhle untergeordnet wurden, teils durch die persönliche Überlegenheit einiger römischer Bischöfe. Der erste römische Bischof, der sich förmlich als Papst (von Papa, d. i. Vater) krönen ließ, war Nicolaus I. (858—867); der Name Papst (Papa universalis) wurde dem römischen Bischöfe schon durch ein Konzil im Jahre 451 beigelegt.
   bis 10 von 4837 weiter»  »»
4837 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4837 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 244
1 81
2 279
3 75
4 226
5 171
6 81
7 277
8 42
9 95
10 474
11 237
12 164
13 88
14 217
15 96
16 260
17 106
18 109
19 536
20 198
21 150
22 62
23 213
24 85
25 190
26 275
27 325
28 402
29 103
30 219
31 136
32 8
33 197
34 348
35 148
36 150
37 1022
38 162
39 196
40 75
41 95
42 200
43 245
44 33
45 270
46 305
47 347
48 225
49 149

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 83
1 360
2 97
3 132
4 181
5 56
6 349
7 129
8 111
9 432
10 65
11 131
12 192
13 64
14 162
15 91
16 742
17 1285
18 28
19 193
20 104
21 158
22 193
23 437
24 261
25 101
26 172
27 93
28 95
29 249
30 45
31 148
32 42
33 27
34 175
35 28
36 89
37 228
38 437
39 192
40 55
41 164
42 434
43 143
44 134
45 261
46 82
47 89
48 102
49 54
50 138
51 164
52 74
53 51
54 133
55 241
56 206
57 83
58 77
59 213
60 170
61 135
62 46
63 115
64 88
65 238
66 38
67 111
68 241
69 149
70 261
71 318
72 209
73 39
74 165
75 112
76 119
77 214
78 85
79 158
80 62
81 124
82 260
83 290
84 261
85 218
86 212
87 213
88 99
89 113
90 204
91 114
92 458
93 26
94 223
95 92
96 132
97 65
98 254
99 18

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 44
1 48
2 61
3 64
4 49
5 61
6 56
7 90
8 11
9 157
10 147
11 26
12 91
13 37
14 58
15 48
16 57
17 43
18 128
19 131
20 18
21 129
22 109
23 25
24 138
25 19
26 127
27 98
28 244
29 33
30 117
31 26
32 65
33 344
34 77
35 109
36 31
37 102
38 81
39 142
40 159
41 27
42 111
43 91
44 170
45 15
46 145
47 85
48 73
49 43
50 86
51 35
52 51
53 16
54 71
55 118
56 63
57 45
58 143
59 403
60 45
61 180
62 135
63 28
64 52
65 146
66 19
67 107
68 25
69 0
70 12
71 113
72 86
73 67
74 27
75 163
76 33
77 80
78 98
79 64
80 123
81 417
82 33
83 76
84 226
85 99
86 34
87 41
88 49
89 35
90 17
91 91
92 0
93 34
94 13
95 98
96 5
97 86
98 41
99 60
100 359
101 43
102 95
103 100
104 36
105 38
106 51
107 145
108 45
109 66
110 57
111 87
112 113
113 57
114 73
115 71
116 53
117 40
118 51
119 92
120 116
121 207
122 46
123 47
124 410
125 56
126 56
127 81
128 54
129 56
130 18
131 308
132 102
133 163
134 47
135 20
136 111
137 80
138 32
139 52
140 120
141 83
142 120
143 163
144 65
145 195
146 95
147 36
148 34
149 11
150 88
151 118
152 161
153 23
154 45
155 153
156 221
157 184
158 78
159 64
160 51
161 116
162 48
163 97
164 68
165 66
166 91
167 76
168 45
169 78
170 91
171 207
172 23
173 112
174 66
175 112
176 108
177 211
178 13
179 85
180 71
181 80
182 100
183 299
184 65
185 22
186 50
187 104
188 87
189 110
190 65
191 60
192 116
193 95
194 84
195 103
196 132
197 74
198 132
199 57