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Die Plätze an. In Aachen errichteten sie zum Schutze der Bader ein Kastell.
Auch wurden hier römische Gesetze und Sitten eingeführt. J)
Durch die Römer wurden die Bewohner am Rhein schon früh mit dein
Christentum bckannt. Bald predigten, vom hl. Apostel Petrus gesandt, die hl. Eu-
charius urd Valerius in Trier, der hl. Maternus in Trier, Cöln und
Tongern (Lüttich) und gründeten dort christliche Gemeinden. Die Bewohner von
Aachen und Umgegend sind wahrscheinlich von Cöln und Tongern aus zum
Christentum gesührt worden.
Zur Zeit Kaiser Konstantins des Großen unterschied man die Bewohner
zwischen Rhein und Maas in zwei Völkerschaften: die Ubier mit der Bischofsstadt
Cöln und die Tongerer mit der Hauptstadt Lüttlch. Die Grenzen dieser beiden
Völkerschaften bezeichnet eine Linie, welche die Orte Uren, Aachen, Herzogenrath,
Geilenkirchen, Randerath und Venlo berührt.
Im 5. Jahrbundert wurden die Franken die Herren des Landes: die
Diözese Cöln gehörte den ripuorischen und die Diözese Tongern den salischen
Franken. Vom ripuar>schen Herzogtum lagen im Regierungsbezirk Aachen: der
ganze Jülichgau, sowie Teile des Ardenner-, Eike!-, Zülpich-, Cölner und
Mühlgaues; vom salischen oder Hosbanien-Herzogtnm Teile des Ardenner-,
Lüttich-, Niedkr- und Ober-Maas- und Mühlgaues. *)
Unter Chlodwig, einem salischen Franken, wurden die beiden Herzogtümer-
vereinigt und noch durch andere Länder vergrößert, jedoch schon nach seinem
Tode in Austrasini iwozn auch unser Bezirk gehörte) und Neustrien geteilt.
Unter Pippin von Heristall, einem Ripuarier, und seinen Nachfolgern, na-
mentlich Karl dem Großen, gelangte das Fraukenreich und mit ihm unser
Heimatland zu hoher Blüte. Aachen wurde dauernd Kömgssttz; in Düren befand
sich eine königliche Pfalz; Eschweiler und Gangelt waren königliche Güter. Das
Christentum, welches schon frrh zu Anfang des 8. Jahrhunderts am Rhein
namentlich durch den hl. Will brord und den Hi. Bonifatius verkündet worden,
fand durch Karl den Großen besondere Verbreitung. Er stiftete mehrere Bischofs-
sitze, gründete Klöster (Aachen) urd errichtete eine hohe Schule (mit einer Bib-
liothek), welcher der berühmte Gelehrte Alkuin vorstand. 802 fand in Aachen
ein Konzil statt, und 803 wurden die salischen und ripuarischen Gesetze verbessert.
Nach der Teilung des Reiches zu Verdun in Frankreich im Jahre 843
fiel unser Land König Lothar zu, kam dann später an Ludwig den Deutschen
und 882 an Karl ten Dicken. Im Jahre 881 wurden viele Städte unseres
Bezirks, darunter auch Aachen, von den Normannen gebrandschatzt. Mit dem
i) An die römische Herrschast erinnern noch viele in letzter Zeit aufgefundene
Gegenstände: Münzen, Waffen, Überreste von Verschanzungen, Grabhügel (b.
Düren, Gressenich), Bäder ^Aachen, Mariawerler), Wasserleitungen, Wallgräben,
Trümmer von ztunststraßeu.
*) Die Gaue bestanden aus Honschasten, d. s. je 100 Ackergüter. Huben
genannt. An der Spitze eines Gaues stand ein Gaugraf, der die Volksversamm-
lungen zu leiten und das Volk im Krieg zu führen hatte.
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TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Apostel_Petrus Apostel Maternus Herzogenrath Chlodwig Pippin Karl_dem_Großen Karl Bonifatius Karl Karl Lothar Ludwig Ludwig Karl Karl
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gebe, die in diese Kirche komme. Die Obrigkeit stimmte zu. Auf den Rat eines
Mönches trieb man zuerst einen Wolf hinein. Wütend riß der Teufel dem
Wolfe die Seele aus. An diese Sage erinnert das Bild des Wolfes, das jetzt
in der Vorhalle des Münsters steht, und des Teufels Daumen an der Münster-
tür. Auch erinnert hieran das Sprichwort: De Oecher send der Diivol ze lous.
2. Die Entllehung des Lousberges.
Bei dem Münsterbaue in Aachen war der Teufel überlistet worden. Dafür
wollte er sich rächen. Er holte eine Düne vom Meere, um die Stadt damit zu
verschütten. In die Nähe von Aachen gekommen, fragte er eine Frau aus der
Soers, wie weit es noch bis Aachen sei. Diese erkannte den Teufel an seinem
Pferdefüße und warf einen Rosenkranz auf des Teufels Bürde. Voll Schrecken
ließ er die Sandbürde fallen und eilte davon. Der größere Teil des Sand-
berges heißt heute Lousbetg, der kleinere Salvatorberg.
3. Die Kapelle von Melaten.
Zur Zeit Karls des Großen wütete einmal zu Aachen eine ansteckende
Krankheit, die Pest. Der Kaiser betete inbrünstig zu Gott um Hilfe. Du erschien
ihm in der Nacht ein Engel und gab ihm den Auftrag, ins Feld zu reiten und
dort einen Pfeil abzuschießen. Die Pflanze, welche dieser beim Niederfallen
durchbohren würde, heile die Pest. Karl folgte sogleich, und der Pfeil durch-
bohlte eine Pflanze, welche man Kaiser Karl zu Ehren Carolina (Eberwurz)
nannte. An der Steve, wo der Pfeil niedergefallen war, ließ der Kaiser eine
Kapelle und ein Krankenhaus bauen. Jetzt steht an der Stelle des Kranken-
Hauses ein Bauernhof und an der Stelle der Kapelle ein Kreuz. Der Ort
heißt Melaten. Nach dem Muster der Kapelle zu Meiste» ist Die neue Kapelle
auf dem alten kath. Kirchhof am Adalbertsteinweg gebaut worden.
4. Die Heyhovener Jungfrau.
Auf den Heyhovener Wiesen bei Hünshoven zeigt sich oft eine in ein helles
Gewand gekleidete Jungfrau, die einen goldenen Schlüssel in der Hand trägt.
Es ist die letzte Bewohnerin des ehemaligen Schlosses Heyhoven (Margareta von
Äoltstein), die bei dem plötzlichen Versinken der Burg durch Teufelsgewalt ver-
schont blieb und nun ruhelos auf dem Schloßgelände umherirren muß. Sie
erscheint nur des Nachts zwischen zwölf und ein Uhr; ihre hohe Gestalt und die
huschenden Bewegungen flößen dem späten Wandrer Furcht und Schrecken ein.
Einst ging ein Bauersmann von Geilenkirchen nach Tevern. Er hatte Frucht
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Extrahierte Personennamen: Wolf Karls Karl Karl Karl Karl Carolina Steve Kirchhof Margareta_von
Äoltstein
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versaust und gute Geschalte gemacht; in seinem Freude hatte er dann etw^s tief
ins Gläschen geschaut. Da kam ihn plötzlich die Lust an, auch noch ein Tärz-
chen zu wagen. In seiner Trunkenheit rief er den Schwarzen an, ihm une
Tänzerin zu bringen. Alsbald erschien die häßliche, alte Jungfrau und tanzte
mit ihm in tollen Sprüngen über Feld und Flur, bis sie plötzlich am Rande
des Wurmbaches standen. Da kam dem Bauer die Besinnung zurück; er rief
den Namen Jesus an, und die Tänzerin entwand sich seinen Arnim.
5. Erkki, die Gründerin von Erkelenz.
In Mehlbusch, einem kleinen Orte bci Erkelenz, finden sich ncch heute die
Überreste einer alten Feste. Hier wobnte die Jungsrau Erka, deren Bild auf
dem Rathause zu Erkelenz gezeigt wird. In der rechten Hand hält dort Erka
ein entblößtes Schwert, in der linken einen Schild. Eine Inschrift auf diesem
besagt, von der Erka als Mutter solle eine Tochter abslammen, die Erkelenz
genannt werde. Eine andere Jnschrisl nennt sie: Erka, ein Mannweib, der
Erkelenzer Festung Patronin. Eifa war ein „Edell Frauwe, ein männlich
Weiss." Einst wurde Erkelenz belagert; hoch stieg die Not in der Festung. Da
gab Erka allen Männern ein Beispiel heldenhafter Tapferkeit. Wie eine Löwin,
die der feindlichen Geschosfe nicht achtet, wenn sie für ihre Jungen sich dem
Tode preisgibt, so griff Erka die Feinde an. Dadurch ermutigt, griffen auch
alle Bewohner zu den Waffen, und Stadt und Festung wurden gerettet.
6. Der Schneider von Linnich.
Hans Dumpfen, ein Schneider in Linnich, konnte sich wegen seines Zipper-
leins in den Beinen an dem Kampfzuge seiner Mitbürger gegen die Geiderner
(1444) nicht beteiligen. Eigne Neugierde und die Stichureden der Weiber trieben
ihn gleichwohl hinaus. Mit Mühe kam er bis zur Linde an dem Wege nach
Lindern, wo der kränkliche Herzog Gerhard von Jülich mit banger Sorge des
Ausgangs der Schlacht harrte. Auf seine Bitte half Gerhard dem Schneiderlein
bis zu den untern Baumästen, worauf es dann bis zum Gipfel allein (mpor-
krabbelte. Von feinem hohen Sitze machte es dem Herzog genaue Mitteilung
von dem Stande der Schlacht. Der siegreiche Gerhard äußerte nach der Schlacht,
als er Linnich aus Dankbarkeit für die geleistete Hilfe Siadtrvchte verlieh, lachend:
„Und daß ich nicht vergesse, Hans Trumpf, der Name dein,
Der soll das Wappenzeichen der jungen Freistatt sein."
Deshalb will das Volk im Linnicher Stadtwappen das Bild einer Maul-
trommel (mundartlich Trump) finden; wahrscheinlich sieht es den Ring, woran
das Wappen hängt, für die unerläßliche Maultrommel an.
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Extrahierte Personennamen: Erkki Erka Eifa Hans_Dumpfen Schneider Gerhard_von_Jülich Hans_Trumpf