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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 110

1911 - Magdeburg : Creutz
110 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. v. Übersicht über die Beschäftigung der Kewohncr. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau. Dieser liefert besonders an der Saale, der Mulde und der Weißen Elster reiche Erträge an Weizen, Raps und Gerste, Zuckerrüben, Zichorien und Gemüse, rechts von der Mulde hauptsächlich Roggen und Kartoffeln. Außerdem gewinnt man hier viel Holz (Waldwirtschaft). Da auch große Wiesen flächen vorhanden sind, so treibt man viel Viehzucht (Vogt- land), im O. mehr Schafzucht. Braunkohlen- und einige Stein- kohlen gruben beschäftigen zahlreiche Bergleute. An der Weißen Elster (Olsnitz) und ihren Nebenflüssen treiben die Anwohner die Fischerei der echten Flußperlmuschel, deren kostbare Perlen man in den Handel bringt. Auch die Bearbeitung der Schalen des Tieres gibt einer großen Zahl Personen Verdienst. Indem man die Schalen beizt, schleift und poliert, stellt man die prächtigen Perlmutterwaren her, z. B. Geldtaschen, Knöpfe, Broschen, Messerschalen (Adorf). Andere Bewohner finden in Ziegeleien und Steinbrüchen ihr Brot. Die holzreiche Gegend rechts von der Mulde liefert das Brenn-, Bau- und Nutzholz. Hier sinden auch die Beerensam mler im Sommer ihr tägliches Brot. Die Bienenzucht ist hier zu Hause. In den Städten herrscht die Fabrik- tätig keit vor, z. B. in Woll-, Baumwoll-, Leder-, Topfwaren, Zigarren, Zucker, Zichorie, Stärke, Malz, Spiritus, Paraffin. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache» Sitten und Gebräuche der Kewohuer. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meistens Slaven. Viele Orts- und Flußnamen erinnern noch daran, z. B. Meißen = Schüssel, Pleiße = kleines Wasser, Zeitz = Weizen, Lützen = Waldwiese. In Zeitz gibt es noch heute einen „wendischen Berg" und eine „wendische Straße". Jetzt sind die Bewohner Deutsche. Sie sprechen obersächsisch. Hier und da hat sich auch noch wendische Sitte erhalten, so im Alten- burgischen in der Kleidung. Die Frauen tragen hier kurze, enge Röcke und Jacken. Eine gestickte Hanbe mit 18 langen, herabhängenden Seiden- bändern bildet den Kopfschmuck. An den Füßen tragen sie weiße Strümpfe und feidene Halbschuhe. Die weiblicheu Personen werden Märchen ge- nannt. Die Männer tragen Kniehosen und ein kurzes Wams mit blanken Knöpfen. Als Festtagsschmuck dient eine lange Kette aus großen Münzen. Die Männer heißen Melcher. Ihre Sprache klingt etwa so: „Wenn'r die Leite ämol su rächt vergnügt sän wullt, do mißt 'r ufs Vugelschießen hängieh, besunnersch 'rt lätzten Sunnt'g. Os do ä Lärm! Härre des Gewärche mißt 'r ämol sah!" E. Fischer. — In der Stadt Halle leben als besonderer Menschenschlag die Halloren. Sie sollen von den Franken abstammen. Schnallenschuhe, Kniehosen, ein langer Rock und ein dreieckiger Hut machen ihre Kleidung aus. Sie befassen sich entweder mit der Salz-

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 123

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 123 Eichenwald. Was anderwärts Landstraßen und Fuhrwerk bedeuten, das gelten hier die Wasserarine und Kähne. Jung und alt versteht den kleinen Kahn, den „Seelenverkäufer", meisterlich zu handhaben. Zu Kahn macht man seine nahen und fernen Besuche, seine Einkäufe, bringt den Dünger auf den Acker, holt die Ernte heim. Der Kahn führt das Kind zur Taufe, zur Schule, die Braut zur Kirche, den Toten auf deu Begräbnis- platz, den Briefboten, den Förster und Jäger an Ort und Stelle. Deckt aber eine dicke Eiskruste die Wasserarine, so tritt an die Stelle des Kahnes der Schlittschuh und der lange Eisspieß. Jung und alt fliegt dann Pfeil- geschwind über die glatte Fläche, jeder zu seiner Arbeitsstätte. Im Sommer ist der Spreewald eiue unvergleichlich schöne Landschaft. Zahl- lose Fremde kommen dann hierher, um auf den sanften Fluten sich zu ergötzen, an der Pracht der Natur sich zu erfreuen. Die Bewohner haben wie die der Halligen ihre Häuschen auf künstlichen Hügeln erbaut, die ihnen zugleich als Gemüsegärtcheu dienen. Auch auf deu größeren Ackerflächen zieht der Spreewälder viel schönes Gemüse, das er nebst Fischen und Geflügel nach Berlin liefert. (Der Spreewald ein Gemüsegarten für Berlin.) „Saure Lübbenauer ißt Bürger und Bauer." Deu Spreewald bewohnt ein eigenartiger Menschenschlag Die Borfahren desselben waren die heidnischen Wenden. Die Frauen kleiden sich durchweg uoch wie die Voreltern. Den Kopf ziert meist ein mannigfach verschlungenes Knoten- tuch, den Leib ein rot und blau gestreifter Rock, die Brust ein Mieder. Außer der vorherrschend wendischen Umgangssprache haben sie noch mancherlei wendische Bräuche und Sitten erhalten, die namentlich bei Familienfesten zur Geltung kommen. — Das Wasser (Fische, Krebse, Geflügel), der Wald (Holzarbeit), die Wiese (Heu), der Acker (Gemüse), die Jagd (Schuepsen und Hirsche) bieten dem sehr tätigen Spreewüldler seinen Unterhalt. In den vielen Tälern und Senken des östlichen Tieslandes stauten sich die Wassermassen aus; große Strecken versumpften. Solche Sumpf- oder Bruchländer befinden sich in besonders großer Ausdehnung an der Netze, der Warthe, der Oder und Havel. Diesen Ödländern wandte der große Preußenkönig Friedrich Ii. seine Aufmerksamkeit und Fürsorge zu. So ließ er bald nach seinem Regie- rungsantritt das Havelland (Havel- und Rhinbruch) zwischen Rathenow und Fehrbellin entwässern. Dnrch besondere Mnsterwirtschasten regte er die Land- wirte an, dem Ackerbau große Sorgsalt zu schenken. Nach und nach entstanden ans dem ergiebigen Neulande (4000 ha) 25 Dörfer. Der vorhandene gute Torf diente bis vor kurzem allgemein als Hauptheizstoff in der ganzen Gegend, Um das größte Sumpfgebiet, den Oderbruch bei Küstrin (660 qkm), in Frncht- land zu verwandeln, wurde erst der Oderlauf durch Deiche eingefaßt. Die Ent- wässerungsarbeiten dauerten über 100 Jahre und sind erst 1866 beendet worden. Heute erblickt man an Stelle der früheren Moorflächen Raps-, Weizen-, Gersten- felber und 43 freundliche Dörfer mit wohlhabenden Bewohnern. Als der Oder- bruch kaum zur Hälfte urbar gemacht war, konnte der König freudig voraus- schauend ausrufen: „Hier habe ich eine Provinz gewonnen, ohne einen Blutstropfen zu vergieße«!" Gleich nach dem glücklich beendeten siebenjährigen Kriege wurden der Netze- und Warthebruch (Landsberg) in ähnlicher Weise nrbargemacht und der Netze- oder Brombergerkanal angelegt, der die Weichsel mit der Oder verbindet.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 22

1911 - Magdeburg : Creutz
22 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre. H. Das Flachland. Das Land nördlich von der Ohre bis zur Elbe ist durchaus keine Ebene. Vielmehr wechseln niedere Höhenzüge, Täler und Einzelberge init- einander ab. Deshalb nennt man das Gebiet nach der Oberfläche ein welliges Land. Der Boden ist meist sandig und daher wenig fruchtbar, besonders im N.w. Kartoffeln und Roggen sind die Haupifnichte. Beffer gedeihen die Früchte da, wo der Boden lehmig ist. In den Sandgegenden sind Lupine und Buchweizen zu Hause, und die Ackerflächen dieneinals Brache den Schafherden zur Weide. Große Strecken sind mit Nadelholz bestanden. Im Schlitze der Wälder beschäftigt man sich auf dem mergel- reichen, feuchten Sandboden mit Hopfenbau. An vielen Orten treibt man auch Obstbau, der reichen Ertrag liefert. Die Letzlinger Heide. Die Letzlinger Heide nimmt den Süden des welligen Flachlandes ein. Sie ist ein großes Waldgebiet (28 677 ka). Die Kiefer herrscht zwar vor, aber auch Eichen-, Birken-, sichten- und sogar Lindenwälder trifft man an. (Zwischen Colbitz und Planken stehen 1600 Morgen Lindenwald.) Die Letzlinger Heide hat nur Hoch- wald. Der größte Teil der Heide ist durch ein hohes Wildgatter eingeschlossen. Seit länger als 300 Jahren ist die Letzlinger Heide den Hohenzollernsürsten ein geschätztes Jagdgebiet, Dam-, Rot- und Schwarzwild wird hier in großer Zahl gehegt und alljährlich bei der Kaiserjagd geschossen. Für das Wild werden im Forste an verschiedenen Stellen Ackerflächen, „Blößen", mit Lupinen, Hafer, Erd- äpfeln und Kartoffeln bebaut. Durch verstellbare Gatter sind diese Blößen um- friedigt. Kurz vor der Kaiserjagd werden die Fruchtfelder dein Wilde überlassen. Am Jagdtage ^wird das Rot- und Damwild in den Dickungen aufgescheucht und dicht vor die Schützen gebracht. Das Schwarzwild dagegen wird eingefangen und in eine Unn'riedigung gesperrt, von wo es durch einen umhegten Gang dicht vor die Büchse gelangt. Seit 1559 befindet sich in dem Dorfe Letzlingen, nach dem die Waldnng benannt wird, ein Jagdschloß, In neuerer Zeit ist dieses vergrößert und aus- gebessert ivorden. Hier wohnt während der Jagdtage der Kaiser mit den Fürsten. Die übrigen Jagdgäste finden im Dorfe Unterkunft. Dicht beim Schlosse liegt ein großer und schöner Park, der Tiergarten- Die stärkste Eiche tauftekönigfriedrich Wilhelm Iv. „Königseiche". Der vor längerer Zeit gefällte Baum hatte in Brusthöhe beinahe 7 m Umfang, Vom Schlosse aus führen durch das ganze Jagdgebiet schöne fahrbare Wege. Bemeikenswert ist, daß man in der Letzlinger Heide zahlreiche Mauerreste findet. Es sollen die Überreste von alten Wendendörfern sein, was aber sehr un- wahrscheinlich ist. Die Heide führt daher mich den Namen Wendenheide. Iii. Die Niederungen. Niederungen befinden sich an der Elbe, an der Ohre und an der Milde. .i) Ter Drömling. 1. Wo liegt der Drömliug? Wir fahren mit der Eisenbahn von Magdeburg über Neuhaldens- leben nach Obisfelde, welches dicht an der westlichen Grenze der Provinz Sachsen liegt. Zur rechten Hand begleitet uns das Flnßchen Ohre. Fahren wir nun in nördlicher Richtung nach der Stadt Salzwedel oder

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 92

1911 - Magdeburg : Creutz
92 4. Der Harz. Der Bewohner des Unterharzes unterscheidet sich wenig in seinen Charaktereigenschaften von den Bewohnern der Ebene. Der Oberharzer ist fast schmächtig, ja schwächlich zu nennen; aber er arbeitet mit Leichtigkeit, Gewandtheit und zäher Ausdauer, als wären seine Mnskeln von Eisen und seine Gelenke von federndein Stahle. Bei aller Armut ist der Harz- bewohner gastfrei, gesellig und liebt ein heiteres Vergnügen. Für Musik und Gesang hat er große Begabung. Die Zirher und das Horn werden von ihm oft meisterhaft gespielt. Seine Vorliebe zur Jagd läßt ihn nicht selten zum Wilddieb werden. Er hält zäh fest an den Sitten der Vor- eltern. Der Sohn wird, was der Vater war. Von seinen Bergen kann er sich nicht lange trennen. Wie die Väter, so hegt er alte Festgebräuche. Am Osterheiligabend zündet er auf den Bergen Ofterfener an und ver- zehrt am ersten Festtage sein „Osterlamm"; am Johannistage seiert er unter grünen Tannenbäumen das Johannisfest und schmückt die Häuser mit Blumen und Kränzen. F. Geschichtliches. Das Harzgebirge rvar lange Zeit unbewohnt. Am frühesten wurde sein Fuß — Quedlinburg, Werla, Bodfeld waren um 90v die Lieblingsorte Heinrich 1. und Otto I- —, am spätesten der Oberbarz besiedelt (Anfang 1300). Als die ersten Um- und Anwohner nennt die Geschichte die Cherusker, d. f). Schwert- männer; dann folgen die Sachsen, die Thüringer, die Hessen, die Friesen, die Flamländer. Etwa im 7. Jahrhundert ließen sich auch slawische Völker, die korben, am Harze nieder. Aus der Endung der Ortsnamen kann man häufig auf die ersteu Bewohner schließen- too waren die jetzt auf -itz, -isch endigenden Orte ehemals Wohnstätten der Sorben^ Die von den Sachsen stammenden Ortsnamen endigen meist auf hausen und -heim, während die Thüringer -leben und -stedt (Wohnstätte, Haus) wählten oder die Bodenbeschaffenheit -berg, -dach berücksichtigten. Die ersten Anfänge der Orte waren Einzelgehöfte, erst die Endung -dors deutet ein geineinsames Zusammen- wohnen vieler an. Als die Bevölkerung wuchs, wurden die schmalen Täler zu eng und konnten die Menge nicht mehr ernähren: da mußte man das Gebirge beziehen. Wo aber Dickicht das Vordringen und die Besiedlung hinderten, rodete man den Wald mit der Axt (Jener) aus und entwässerte die Moräste. Die neuen Siedlungen, die entstanden, erhielten meist die Endung -rot (-rode), -holz, -loh, -feld, -Hägen, -Hain, -schwende (durch Feuer verschwunden). Die Kunde von den reichen Erzlagern lockte vom zwölften Jahrhundert an aus den verschiedensten Gegenden Einwanderer herbei, so die Flamländer, die Obersachsen. Die Schrecken des 30jährigen Krieges verbreiteten sich auch über das Harzgebiet. Der Herzog Friedrich Ulrich richtete eine herzbrechende Klageschrift an den Kaiser und bat um Beistand. Vergeblich! In ihrer Verzweiflung taten sich die Bauern zusammen, um sich selbst ihrer Peiniger zu erwehren. Sie nannten sich „Harzschützen" und waren den wilden Kriegern ein schlimmer Feind, weil sie jeden Schlupfwinkel kannten. Was sie dem Feinde abnahmen, teilten sie mit der armen Bevölkerung. (Noch jetzt heißt die Straße, die vom Auerberge nach Stiege führt, die Harz- schützenstraße.) Am 27. August 1626 wurde am nordwestlichen Fuße des Harzes bei Lutter eiue Schlacht geschlagen, die für die Evangelischen verloren ging. Die Bevölkerung des Harzes ist größtenteils evangelisch. Der Harz ge- hört jetzt zu drei Ländern, zum Königreich Preußen, zu den Herzogtümern Braunschweig und Anhalt.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 36

1911 - Magdeburg : Creutz
36 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre. Ii. Das Flachland. Das Land nördlich von der Ohre bis zur Elbe ist durchaus keine Ebene. Vielmehr wechseln niedere Höhenzüge, Täler und Einzelberge mit- einander ab. Deshalb nennt man das Gebiet nach der Oberfläche ein welliges Land. Der Boden ist meist sandig und daher wenig fruchtbar, besonders im N.w. Kartoffeln und Roggen sind die Hauptfrüchte. Besser gedeihen die Früchte da, wo der Boden lehmig ist. In den Sandgegenden sind Lupine und Buchweizen zu Hause, und die Ackerflächen dienen als Brache den Schafherden zur Weide. Große Strecken sind mit Nadelholz bestanden. Im Schutze der Wälder beschäftigt man sich auf dem mergel- reichen, feuchten Sandboden mit Hopfenbau. An vielen Orten treibt man auch Obstbau, der reichen Ertrag liefert Die Letzlinger Heide. Die Letzlinger Heide nimmt den Süden des welligen Flachlandes ein Sie ist ein großes Waldgebiet (28 677 ha). Die Kiefer herrscht zwar vor, aber auch Eichen-, Birken-, Fichten- und sogar Lindenwälder trifft man an. (Zwischen Eolbitz und Planken stehen 1600 Morgen Lindenwald.) Die Letzlinger Heide hat nur Hoch- wald. Der größte Teil der Heide ist durch ein hohes Wildgatter eingeschlossen. Seit länger als 300 Jahren ist die Letzlinger Heide den Hohenzollernsürsten ein geschätztes Jagdgebiet. Dam-, Rot- und Schwarzwild wird hier in großer Zahl gehegt und alljährlich bei der Kaiserjagd geschossen. Für das Wild werden im Forste an verschiedenen Stellen Ackerflächen, „Blößen", mit Lupinen, Hafer, Erd- äpfeln und Kartoffeln bebaut. Durch verstellbare Gatter sind diese Blößen um- friedigt. Kurz vor der Kaiserjagd werden die Fruchtfelder dem Wilde überlassen. Am Jagdtage wird das Rot- und Damwild in den Dickungen aufgescheucht und dicht vor die Schützen gebracht. Das Schwarzwild dagegen wird eingefangen und in eine Umfriedigung gesperrt, von wo es durch einen umhegten Gang dicht vor die Büchse gelangt. Seit 1559 befindet sich in dem Dorfe Letzlingen, nach dem die Waldung benannt wird, ein Jagdschloß. In neuerer Zeit ist dieses vergrößert und aus- gebessert worden. Hier wohnt während der Jagdtage der Kaiser^mit den Fürsten. Die übrigen Jagdgäste finden im Dorfe Unterkunft. Dicht beim Schlosse liegt ein großer und schöner Park, der Tiergarten- Die stärkste Eiche taufte König Friedrich Wilhelm I V. „Königseiche". Der vor längerer Zeit gefällte Baum hatte in Brusthöhe beinahe 7 m Umfang. Vom Schlosse aus führen durch das ganze Jagdgebiet schöne fahrbare Wege. Bemerkenswert ist, daß man in der Letzlinger Heide zahlreiche Mauerreste findet. Es sollen die Überreste von alten Wendendörfern sein, was aber sehr un- wahrscheinlich ist. Die Heide führt daher auch den Namen Wendenheide. Iii. Die Niederungen. Niederungen befinden sich an der Elbe, an der Ohre und an der Milde. a) Der Drömling. 1. Wo liegt der Drömling? Wir fahren mit der Eisenbahn von Magdeburg über Neuhaldens- leben nach Obisfelde, welches dicht an der westlichen Grenze der Provinz Sachsen liegt. Zur rechten Hand begleitet uns das Flüßchen Ohre. Fahren wir nun in nördlicher Richtung nach der Stadt Salzwedel oder

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 124

1911 - Magdeburg : Creutz
124 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. D. Übersicht über die Beschäftigung der Kewohuer. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau. Dieser liefert besonders an der Saale, der Mulde und der Weißen Elster reiche Erträge an Weizen, Raps und Gerste, Zuckerrüben, Zichorien und Gemüse, rechts von der Mulde hauptsächlich Roggen und Kartoffeln. Außerdem gewinnt man hier oiel Holz (Waldwirtschaft). Da auch große Wiesen flächen vorhanden sind, so treibt man viel Viehzucht (Vogt- land), im O. mehr Schafzucht. Braunkohlen- und einige Stein- kohlen gruben beschäftigen zahlreiche Bergleute. An der Weißen Elster ldlsnitz) und ihren Nebenflüssen treiben die Anwohner die Fischerei der echten Flußperlmuschel, deren kostbare Perlen man in den Handel bringt. Auch die Bearbeitung der Schalen des Tieres gibt einer großen Zahl Personen Verdienst. Indem man die Schalen beizt, schleift und- poliert, stellt man die prächtigen Perlmutterwaren her, z. B. Geldtaschen^ Knöpfe, Broschen, Messerschalen (Adorf). Andere Bewohner finden in Ziegeleien und Steinbrüchen ihr Brot. Die holzreiche Gegend- rechts von der Mulde liefert das Brenn-, Bau- und Nutzholz. Hier finden auch die Beere nfam ml er iin Sommer ihr tägliches Brot. Die Bienenzucht ist hier zu Hause. In den Städten herrscht die Fabrik- tätig keit vor, z. B. in Woll-, Baumwoll-, Leder-, Topfwaren, Zigarren, Zucker, Zichorie, Stärke, Malz, Spiritus, Paraffin. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache» Sitten und Gebräuche der Bewohner. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meistens Slaven. Viele Orts- und Flußnamen erinnern noch daran, z. B. Meißen = Schüssel, Pleiße = kleines Wasser, Zeitz = Weizen, Lützen = Waldwiese. In Zeitz gibt es noch heute einen „wendischen Berg" und eine „wendische Straße". Jetzt sind die Bewohner Deutsche. Sie sprechen obersächsisch. Hier und da hat sich auch noch wendische Sitte erhalten, so im Alten- burgischen in der Kleidung. Die Frauen tragen hier kurze, enge Röcke und Jacken. Eine gestickte Haube mit 18 langen, herabhängenden Seiden- bändern bildet den Kopfschmuck. An den Füßen tragen sie weiße Strümpfe und feidene Halbschuhe. Die weiblichen Personen werden Märchen ge- nannt. Die Männer tragen Kniehosen und ein kurzes Wams mit blanken Knöpfen. Als Festtagsschmuck dient eine lange Kette aus großen Münzen. Die Männer heißen Melcher. Ihre Sprache klingt etwa fo: „Wenn'r die Leite ämol fu rächt vergnügt fän wüßt, do mißt r ufs Vugelfchießen hängieh, besunnersch 'n lätzten Sunnt'g. Os do ä Lärm! Harre des Gewärche mißt 'r ämol sah!" E. Fischer. — In der Stadt Halle leben als besonderer Menschenschlag die Halloren. Sie sollen von den Franken abstammen. Schnallenschuhe, Kniehosen, ein langer Rock und ein dreieckiger Hut machen ihre Kleidung aus. Sie befassen sich entweder mit der Salz-

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 79

1902 - Magdeburg : Creutz
F. Geschichtliches. 79 „Knau Aden halt Triät! I, tmt kuan ich Triät gehal, Gerg Aden het mich uf d'n Schlump'n getratn/' d. h. Johann Aden halte Tritt! I, wo kann ich Tritt halten, Georg Aden hat mich ans den Schlappen (Pantoffel) getreten, A. Haselhuhn, Die Eichsselder sind meist katholisch und streng kirchlich. Trotz ihrer Ärmlichkeit und schweren Arbeit sind sie fröhlich, genügsam und in der Kleidung sehr einfach. Der selbstgefertigte blaue Leinwandkittel ist das gewöhnliche Oberkleid der Männer. Die Frauen tragen außer einem dicken kurzen Warprocke eine kurze Sackjacke und als Kopfbedeckung ein buntes Tuch. Mann und Frau gehen in nägelbeschlagenen Schnürschuhen. Die Kuh ist das gewöhnliche Zugtier. Die Häuser sind meist einstöckige Fach- werkbauteu (Lehmschlag). Selten sieht man ein Fenster ohne Blumen, und die Vorderseite des Hauses ist meist dnrch einen hochstämmigen, weitver- zweigten Rosenstock verziert. Die Bewohner des Stufenlandes gehören meist der evangelischen Religion au. Sie zeichnen sich durch eine besondere Begabung für Gesang und Musik aus. Ehrlichkeit, Arbeitsamkeit, Zufriedenheit und Gastfreundschaft sind ihre besten Eigenschaften. Der Fürst Karl August von Weimar konnte deshalb mit Recht sagen: „Einen so kräftigen, schönen Menschen- schlag wie meine Thüringer, so treu und ehrlich und so liederreich — den gibt es sonst nicht im deutschen Reich". Das Land ist ungemein reich an Sagen. Bald lehnen sich diese an eine der vielen Ritterburgen und Kloster- ruinen, bald an ein Schloß oder Dorf bald an eine Höhle oder einen Stein, einen Berg, ein Tal, ja an einen Baum an. Am Althergebrachten hat der Thüringer bis heute vielfach treu festgehalten. Zu Lichtmeß weckt mau den Langschläfer mit einer Rute und ruft: „Ich will die Lerche wecken". Am Fastnachttage läßt man das Spinnrad ruhen, damit nicht Frau Holle den Flachs verwirre. Um Mitternacht am Osterheiligabend holt man Oster- wasser und besprengt damit alle Gegenstände im Hanse, auch das Vieh, um Unglück fern zu halten. In der Walpurgisnacht steckt man Holunderzweige an den Rand des Flachsfeldes und springt darüber. So hoch man springt, so hoch wächst in dem Jahre der Flachs. Am Johannistage schmückt man die Häuser mit Blumenkränzen, um das Glück festzuhalten. Bei der letzte» Getreidefuhre bringt man den Erntekranz. Die Kirmeß beschließt die Ernte. Das Hauptvolksfest ist aber das Vogelschießen. — In den Städten finden sich häufig noch altertümliche Giebelbanten. Bei Mühlhausen spricht man etwa so: „No Nabbr, wi is dann; wu m an en bischen zun Voilschieß'n gih? Me nahmen nnsre Fränwen mät. Nä, Jergewilme, blieb d'rheime. D'rheime es d'rheime, wenns Stickchen Brnd nach klänner es". A. Haselhuhn. F. Geschichtliches. Einst war Thüringen ein mächtiges Königreich, das weit über den Harz mnausreichte. Allein es unterlag im Kampfe mit den Franken und Sachsen. Unter Karl dem Großen wurde Thüringen eine Grenzmark gegen die wendischen Sorben,

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 98

1902 - Magdeburg : Creutz
98 Das Norddeutsche Flachland. Schule, die Braut zur Kirche, den Toten auf den Begräbnisplatz, den Brief- boten, den Förster und Jäger an Ort und Stelle. Deckt aber eine dicke Eiskruste all die Wasserarme, so tritt an die Stelle des Kahnes der Schlitt- schuh und der lange Eisspieß. Zuug und alt fliegt dann pfeilgeschwind über die glatte Fläche, jeder zu seiner Arbeitsstätte. In? Sommer ist der Spree- wald eine unvergleichlich schöne Landschaft. Zahllose Fremde kommen dann hierher, um auf den sanften Fluten sich zu ergötzen, an der Pracht der Natur sich zu ersreuen. Die Bewohner haben wie die der Halligen ihre Häuschen auf künstlichen Hügeln erbaut, die ihnen zugleich als Gemüse- gärtcheu dienen. Auch aus den größeren Ackerflächen zieht der Spreewäldev viel schöues Gemüse, das er nebst Fischen und Geflügel nach Berlin liefert. (Der Spreewald ein Gemüsegarten für Berlin.) „Saure Lübbenauer ißt Bürger und Bauer." Den Spreewald bewohnt eiu eigenartiger Menschen- schlag. Die Vorfahren desselben waren die heidnischen Wenden. Die Frauen kleiden sich durchweg noch wie die Voreltern. Den Kops ziert meist ein mannigfach verschlungenes Knotentuch, den Leib ein rot und blaugestreister Rock, die Brust ein Mieder. Außer der vorherrschend wendischen Umgangs- sprache haben sie noch mancherlei wendische Bräuche und Sitten erhalten^ die namentlich bei Familienfesten zur Geltung kommen. — Das Wasser (Fische, Krebse, Geflügel), der Wald (Holzarbeit), die Wiese (Heu), der Acker (Ge- müse), die Zagd (Schnepfen und Hirsche) bieten dem sehr tätigen Spree- wäldler seinen Unterhalt. In den vielen Tälern und Senken des östlichen Tieflandes stauten sich die Wassermassen ans, große Strecken versumpften. Solche Sumps- oder Brachländer befinden sich in besonders großer Ausdehnung an der Netze, der Warte, der Oder und Havel. Diesen Ödländern wandte der^ große Preußenkönig Friedrich Ii. seine Aufmerksamkeit und Fürsorge zu. öo ließ er bald nach seinem Re- gierungsantritt das Havelland (Havel- und Rhinbruch) zwischen Rathenow und Fehrbellin entwässern. Durch besondere Musterwirtschaften regte er die Landwirte an, dein Ackerbau große Sorgfalt zu schenkein Nach und nach entstanden ans dem ergiebigen Neulande (4009 ha) 25 Dörfer- Der vorhandene gute Torf diente bis vor kurzem allgemein als Hauptheizstoff in der ganzen Gegend. Um das größte ^umpfgebiet, den Oderbruch bei Küstrin (660 qkm) in Fruchtland zu verwandeln, wurde erst der Oderlauf durch Deiche eingefaßt. Die Entwässerungsarbeiten dauerten über 100 Jahre und sind erst 1866 beendet worden. Hente erblickt man an Stelle der früheren Moorflächen Raps-, Weizen-, Gerstenfelder und 43 freundliche Dörfer mit wohlhabenden Bewohnern. Als der Oderbruch kaum zur Hälfte urbar gemacht war, konnte der König freudig vorausschauend ausrufen: „Hier habe ich eine Pro- vinz gewonnen, ohne einen Blutstropfen zu vergießeu!" Gleich nach dem glücklich beendeten siebenjährigen Kriege wurden der Netze- und Wartebruch (Landsberg) in ähnlicher Weise urbar.gemacht und der Netze- oder Brombergerkanal angelegt, der die Weisel mit der Oder verbindet. b. Das Marschland. Hur Zeit der Ruhe schwemmt das Meer einen fetten Schlamm an die Küste und lagert ihn hier ab. Aber auch die Flüsse setzen hier viel Schlamm ab. Nach und nach erhöht sich der Boden, daß ihn kleinere Fluten nicht mehr unter Wasser setzen. Bald siedeln sich dann Pflanzen an. Nun umzieht der Anwohner das neue Land mit Dämmen oder Deichen

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 25

1902 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 25 Eichen-, Birken-, Fichten- und sogar Lindenwälder trifft man an. (Zwischen Colbitz und Planken stehen 1600 Morgen Lindenwald.) Die Letzlinger Heide hat nur Hoch- wald. Der größte Teil der Heide ist dnrch ein hohes Wildgatter eingeschlossen. Seit länger als 300 Jahren ist die Letzlinger Heide den Hohenzollernfürsten ein geschätztes Jagdgebiet. Dam-, Rot- und Schwarzwild wird hier in großer Zabl gehegt und alljährlich bei der Kaiserjagd geschossen. Für das Wild werden im 'Forste an verschiedenen Stellen Ackerflächen, „Blößen", mit Lupinen, Hafer, Erd- äpseln und Kartoffeln bebaut. Durch verstellbare Gatter sind diese Blößen um- friedigt. Kurz vor der Kaiserjagd werden die Fruchtfelder dem Wilde überlassen. Am Jagdtage wird das Rot- und Damwild in den Dickungen aufgescheucht und dicht vor die Schützen gebracht. Das Schwarzwild dagegen wird eingefangen und in eine Umfriedigung gesperrt, von wo es durch einen umhegten Gang dicht vor die Büchse gelangt. Seit 1559 befindet sich in dem Dorfe Letzlingen, nach dem die Waldung benannt wird, ein Jagdschloß. In neuerer Zeit ist dieses vergrößert und ausgebessert. Hier wohnt während der Jagdtage der Kaiser mit den Fürsten. Die übrigen Jagdgäste finden im Dorfe Unterkunft- Dicht beim Schlosse liegt ein großer und schöner Park, der Tiergarten. Die stärkste Eiche tanfte König Friedrich Wilhelm Iv. „Königseiche". Der vor kurzem gefällte Baum hatte in Brusthöhe beinahe 7 m Umfang. Vom Schlosse ans führen durch das ganze Jagdgebiet schöne fahrbare Wege. Bemerkenswert,, ist, daß man in der Letzlinger Heide zahlreiche Manerreste findet. Es sollen die Überreste von alten Wendendörfern sein, was aber sehr un- wahrscheinlich ist. Die Heide führte daher den Namen Wendenheide. Iii. Die Niederungen. Niederungen befinden sich an der Elbe, an der Ohre imd an der Milde. a. Der Drömling. Der Drömling mar bis ungefähr vor 100 Jahren ein großer Morast und Sumpf. Dichtes Gestrüpp machte ihn noch unzugänglicher. Der König Friedrich der Große ließ 1777 die Entwässerung des Sumpsgebietes vor- nehmen. Hunderte vou Arbeiter» arbeiteten Jahre lang an den Gräben, Kanälen, Brücken, Dämmen und Schleusen. Daß Flüßchen Ohre, das vor- her den Drömling unregelmäßig durchfloß, erhielt ein von Dämmen ein- geschlossenes Bett und mußte alle Abwässer aufnehmen und zur Elbe führen. Der große König hatte den Plan, in das gewonnene Land Kolonisten zu bringen, aber die markigen Drömlinger ließen sich kein Stuck Land nehmen. — Durch die Entwässerung ist ein Stück Fruchtlaud von etwa 37 (5 Meilen) Länge und 22 km (3 Meilen) Breite gewonnen. Der Boden besteht aus Moorsand, Humus-, Ton- und Lehmerde, worauf üppiges Getreide wächst. An den Gräben dehnen sich große Wiesenflächen aus, die saftiges Viehfutter liefern. An vielen Orten sticht man auch Torf. Sogar die Moorgebiete beginnt man jetzt dem Ackerbau zu gewinnen, indem man den Moorboden zwischen je 2 Gräben dammartig aufwirft und dann bestellt (Dammkultur). — Die ersten Ortschaften im Drömling waren auf natürlichen Erhöhungen (Horsten) angelegt. Die Namen der Dörfer er- innern häufig heute uoch daran, z. B. Miesterhorst, Buchenhorst. b. Die Wische. Die Elbe bildete ehemals der Havelmündung gegenüber ein großes Sumpfland. Da kamen vor etwa 800 Jahren (um 1150) niederländische

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 38

1902 - Magdeburg : Creutz
38 Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Halm- und namentlich Hackfrüchte wachsen hier in größter Üppigkeit. Weniger fruchtbar sind die Äcker am Alvenslebener Höhenzuge, weil hier der Sand vorherrscht. Das Flachland ist besonders durch die Börde und den Blumengarten bei Quedlinburg gekennzeichnet. Die Magdeburger Börde. Das üppige Fruchtland zwischen der Saale und Ohre längs der Elbe heißt die Börde. (Börde bedeutet soviel wie fruchtbares Ackerland.) Wie Leim haftet der fette Boden bei anhaltendem Regenwetter an den Ackergeräten und den Füßen des Menschen. Dieser lernt hier buchstäblich die Wahrheit des Sprichwortes: „Vorwärtsschreiten — rückwärtsgleiten". Bald aber ist die Feuchtigkeit von der Oberfläche verschwunden, doch der Untergrund (Lehm) hält sie für die Pslanzenwnrzeln fest; deshalb dörrt auch der Bördeboden bei anhaltender Trocknis nicht so schnell aus. So ist er auf alle Fälle für das Wachstum der Pflanzen höchst geeignet, und der Fleiß des Landmanns hat ein wahres Gartenland daraus geschassen. Der Ackerbau ist die Hauptbeschäftigung der Bördebewohner. Wälder und Wiesen mußten dem Pfluge weichen. Selbst die Kuppen der Hügel werden bebaut. Stundenweit erblickt das Auge nichts als Hack- und Halmfrüchte. Der tiefgründige Boden ist so recht geeignet für den Anban langwurzeliger Pflanzen, wie der Zuckerrübe und der Cichorie; aber auch Getreide, besonders Weizen, und Gemüse (Gurken, Kohl, „Magdeburger Sauerkohl") gedeihen hier vorzüglich. Der Anbau der Cichorie und Zuckerrübe hat in einem Menschenalter die ganze Gegend verändert. Die Dörfer haben oft mehr als die doppelte Anzahl von Bewohnern erhalten, besonders durch Zuzug aus ärmeren Gegenden. Sie zählen hier nicht Hunderte, sondern Tausende von Einwohnern. Viele Ortschaften haben Zuckerfabriken und Eichoriendarren. Einzelne Großgrundbesitzer beschäftigen außer deu Ein- heimischen oft „Koppeln" von hundert und mehr Polen oder Eichsfeldern (Sachsengänger). Die Dörfer machen einen städtischen Eindruck infolge ihrer Größe und der Bauart der Häuser, namentlich die der Grundbesitzer. Breite, mit Obstbäumen bepflanzte Ehausseeen oder gar Eisenbahnen ver^ binden die Bördedörfer mit dem größten und wichtigsten Orte, der Stadt Magdeburg, wonach dieser gesegnete Landstrich auch benannt ist. Die Tier- welt ist besonders durch den gefräßigen Hamster, den schenen Hasen, die Feldmaus und die Trappe vertreten. Zur Vertilgung des Hamsters sind besondere Hamsterfänger angestellt, die nicht selten an einem ^age über 100 Stück erlegen. Alter Spruch von deu els wohlhabendsten Bördedörfern: Schemmern, Biere, Barendorp, Zeus, Mülinge, Eickendorp, Brumbi) und Glöte, Jllnitz und Ferstede, Atzendorp is ok bnbi, Solln det »ich elf Dörper si?
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