Vorwort,
Ix
W. Zahn, Der Drömling, Festschrift 1905. ^-alzwedel, Buch-
Handlung Weyhe.
W. Bürger, Der Regenstein bei Blankenburq a. H. Braunschweia,
E. Appelhans & Comp.
R. Steinhofs, Der Regenstein. Blankenburg a. H., Brüggemann.
E. Wollesen, Werben-Elbe, Die Elbüberschwemmnng der alt-
märkischen Wische im Jahre 1909. Selbstverlag.
A. Zweck, Deutschland nebst Böhmen und dem Mündungsgebiet des
Rheins. Teubner, Leipzig.
Die Provinz Sachsen in Wort und Bild, Band I und Ii.
Berlin, Klinkhardt.
W. Barges, Der Lauf der Elbe im norddeutschen Flachlande.
Beilage zum Jahresbericht des Realgymnasiums zu Ruhrort.
Koenigs Städte-Lexikon des Deutschen Reichs mit der Einwohner-
zahl nach der Volkszählung von 1910. Guben.
Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1910.
Magdeburg, den 1. April 1911.
Friedrich Kohlhase.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Ix
W._Zahn Weyhe W._Bürger Regenstein H._Braunschweia Appelhans Steinhofs Regenstein W._Barges Koenigs Friedrich_Kohlhase Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Blankenburg Deutschland Rheins Leipzig Berlin Ruhrort Guben Magdeburg
34 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre.
F. Geschichtliches.
Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren Deutsche oder Germanen. Sie
waren zuerst Heiden und wurden durch Karl den Großen zum Christentume bekehrt
(800). Er nannte unser Land die Nordmark. Später erhielt diese den Namen
Altmark.
Zur Zeit Karls des Großen drangen slavische Völker, die Wenden, von O. über
die Elbe vor und setzten sich in der Altmark fest. Zwischen ihnen und unseren Vor-
fahren entbrannten heiße Kämpfe, und Jahrhunderte schien es, als sollten die Heid-
nischen Fremdlinge Sieger bleiben. Allein unter den Kaisern Heinrich I. und
Otto I. (Hermann Billung) und später unter dem Markgrafen Albrecht dem Bären
und seinen Nachfolgern wurde die Macht der Wenden gebrochen. Die zurück-
bleibenden Wenden wurden Christen und vermischten sick mit den Deutschen. Unter
Albrecht dem Bären, aber auch später, wanderten Holländer, Flamländer und
Franken (Pfälzer) ein. Diese trugen viel zur Urbarmachung öder Gegenden (Wische)
bei, hoben den Ackerbau und die Fabriktätigkeit. Im Jahre 1415 kam Friedrich I-,
der erste Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern, in den Besitz der Allmark, und den
Hohenzollern gehört sie heute noch. Die Altinark ist das «Ätammland oder die Wiege
Preußens. Salzwedel, Stendal, Gardelegen, Tangermünde waren die Hauptstädte.
Während des schrecklichen 30jährigen Krieges (1618 —48) hatte die Altmark
von den Kaiserlichen und den Schweden arg zu leiden, so daß nach dem Kriege die
meisten Orte verödet dalagen. Unter der segensreichen Regierung der Hohen-
zollernfürsten, besonders Friedrichs des Großen, erholte sich die Altmark wieder.
Aber am Ansänge unseres Jahrhunderts kam ein neues Unglück über die Mark.
Der Franzosenkaiser Napoleon I. hatte unser Vaterland erobert und bildete aus deu
Ländern links von der Elbe, wozu also auch die Altmark gehörle, ein neues fran-
zösisches Reich, das Königreich Westfalen. So waren die Altmärker französische
Untertanen geworden. Allein schon im Jahre 1814 gelang es, die Franzosen zu
vertreiben. Die Altmark war wieder frei und gehört seitdem in alter Liebe und
Treue zum Hohenzollernhause.
(x. Sagen.
1. Der Roland in Stendal.
Am Anfange des 16. Jahrhunderts stellte sich ein Fremdling dem Stendaler
Rate als weitgereister Bildhauer vor. Er lobte die herrlichen Bauten, die aus-
gezeichneten Schnitzwerke und die kostbaren Bilder, wie sie allenthalben die Bürger-
Häuser, die Stadttore, der Dom und das Rathaus zeigen. Die Ratsherren hörten
mit Stolz die Lobsprüche und ehrten den großen Künstler. Als dieser am Fenster
lehnte und über deu weiten Marktplatz blickte und den steinernen Roland betrachtete,
meinte er: „Der ehrwürdige Roland hat zwar eine recht ansehnliche Gestalt; aber
leider ist sie für die große Umgebung noch viel zu klein. Wenn der hochedle Rat
meiner Kunst vertrauen möchte, so wollte ich bald einen viel längeren Roland her-
stellen." Die Ratsherren waren diesem Angebot zwar nicht abhold, entgegneten
dem Künstler aber nach ernstlicher Beratung: „Der Roland war für unsere Väter
lang genug, so ist er's auch für uns; überdies würde die Veränderung viel Geld
kosten; kurz, wir wollen ihn nicht länger haben." Argerlich über diesen Bescheid
entfernte sich der Künstler und beschloß, dem Rate einen Streich zu spielen. Er
erzählte den Bürgern, daß der Rat den ehrwürdigen Roland nicht länger haben
wolle. Die Bürger waren darob nicht wenig erstaunt und mißgestimmt, daß das
schon von ihren Vätern so hoch verehrte Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit und Reichs-
freiheit beseitigt werden sollte. Bald versammelte sich viel Volks vor dem Rat-
Hause und wollte Rechenschaft fordern. Der weise Rat wußte schier uicht, wie
ihm geschah. Umsonst war alles gütliche Zureden. Die tobende Menge versteht
nicht die Worte des Rates, „wir wollen ihn nur uicht länger haben". Schon mischt
sich in das wilde Schreien das Klirren der Fensterscheiben, da verwandelt sich mit
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Hermann_Billung Albrecht Albrecht Albrecht Friedrich_I- Friedrich Friedrichs Napoleon_I. Roland Roland Roland Roland Roland Roland
62 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Vom Bischof Burchard Ii. (Buko), der ein großer Kinderfreund gewesen sein
muß, geht noch heute das Wiegenlied:
Buko von Halberstadt,
Bringt doch nsem Kinneken wat!
Wat soll eck ehni den bringen?
Rode Schau mit Ringen,
Rode Schau mit Golle beschlan,
Da soll use Kinniken tau Danze gahn.
Von Quedlinburg aber sagt der Volksmund: Queddelborger Brennewien,
Queddelborger Masteschwien.
D. Geschichtliches.
Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren Niederdeutsche, nämlich Sachsen
und Thüringer. Vom 7. Jahrhundert ab siedelten sich aber auch slawische Völker
an. Die von ihnen gegründeteu Ortschaften endigen heute zumeist auf: itz, a, au,
die der Sachsen auf: Hausen, igen, heim, das sich aber oft in am und um ver-
wandelt hat, die der Thüringer auf: leben, stedt, berg, dach. Die hier sehr häufige
Endung leben soll Erbteil, Wohnstätte bedeuten. Die Vorfahren waren Heiden und
verehrten an besonderen Opferstätten (Teuselsmauer, Regenstein, Höhe bei Gutens-
wegen) ihre Götzen. Dnrch Karl d. Gr. wnrde das Christentum uuter unseren
Vorfahren eingeführt. Nach ihm waren es besonders Mönche, die von ihren
Klöstern die Religion und gesittetes Leben verbreiteten. Es entstanden bald das
Erzstift Magdeburg und das Bistum Halberstadt. Die slawischen Völker, die immer
weiter nach W. vordringen wollten, gerieten mit unsern Vorfahren in heftigen Streit.
Durch die Kaiser Heinrich I-, Otto I. (Gero) und den Markgrafeil Albrecht den
Bären und seine Nachfolger wurden sie vollständig besiegt und immer weiter uach
O- gedrängt. Schon zu Dr. Martin Luthers Zeiten nahmen die Bewohner dieser
Gegend die evangelische Lehre an. Ihres neuen Glaubens wegen hatten sie oft
viel Drangsal zu erleiden; allein sie hielten daran fest mit aller Zähigkeit, selbst
die Verheerungen des 30jährigen Krieges, der die ganze Gegend in eine Wüste
verwandelte, konnten sie nicht vom evangelischen Glauben bringen. Bald nach dem
30 jährigen Kriege kam unser Gebiet an das Hohenzollernhaus, und bis heute hat
es ihm bis aus eine kurze Unterbrechung (1806—13) getreulich angehört. Als am
Anfange des vorigen Jahrhunderts der Kaiser Napoleon unser Vaterland besiegt
und erobert hatte, warf er unser Gebiet zu dem neuen Königreiche Westfalen. So
waren seine Bewohner französische Untertanen geworden. Französische Beamte
regierten sie nach französischem Gesetze. Unerschwingliche Steuern mußten gezahlt
und harte Behandlung mußte erduldet werden. Unter dem Beistande der Russen,
Österreicher und Engländer gelang es, die Franzosen zu besiegen. Das Vaterland
war wieder frei. Die treue Fürsorge der Hohenzollernsürsten und die großen Er-
finduugeu der Neuzeit (Dampfmaschinen, Eisenbahn, Dampfpflng--) ließen
bald die Wunden der Fremdherrschaft heilen.
E. Sagen.
1. Marienliorn.
Der fromme Hirt Conrad weidete einst in einem lieblichen Tale feine Herde-
Da war es ihm, als käme eine Schar Jungfrauen mit Fackeln in den Händen
daher. Sie zogen feierlich nach einem Quell oder Borne und beteten hier. Ein
andermal sah er, daß sich ein Bildnis der heiligen Jungfrau aus den Wolken in
den Born niederließ und daß dabei zwei Engel das heilige Kreuz darüber hielten.
Nun stand es bei ihm fest, daß der Brunnen ein heiliger Ort fei; und er weilte
oft und gern hier. Als er auf dem Sterbebett lag, erzählte er seinem Beichtvater,
was er an dieser Quelle beobachtet hatte. Nun verbreitete sich bald die Mär von
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Burchard Rode Regenstein Karl_d Karl Heinrich_I- Heinrich Otto_I. Gero) Albrecht Albrecht Martin_Luthers Napoleon Marienliorn Conrad
18 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Wohnorte hatten meist die Endung 010, itz, z. B- Jerichow, Rathenow, Buckow,
Steinitz usw. Die Endung ow hat sich heute vielfach in au verwandelt, z. B.
Cracau, Buckau . . .
Die Weuden wurden im S. durch Markgraf Gero, im N. durch Albrecht den
Bären und die Mönchsorden (Klöster, z. B. Leitzkau) nach und nach zum Christen-
tum bekehrt. Zur Zeit der Reformation nahmen die Bewohner den evangelischen
Glauben an. Auch breiteten sich unter ihnen deutsche und fremde Einwanderer,
besonders Flamländer, aus und vermischten sich mit den Wenden; so entstand im
Laufe der Zeit der jetzige Menschenschlag.
Im Schweiße des Angesichts suchten unsere Voreltern dem wenig fruchtbaren
Boden durch Ackerbau, Viehzucht und Waldwirtschaft das tägliche Brot abzuringen:
aber anch der Fischfang und der Handel mußten dazu beitragen. Da kam der
30jährige Krieg, in dem sich die Katholiken und die Evangelischen der Religion
wegen bekämpften. Er verwandelte das Land in eine Wüste. Die Dörfer und
Städte waren zerstört; die Äcker lageil wüst da; die meisten Bewohner waren
getötet. Unter der segensreichen Regierung der Hohenzollern erholte sich das Land
wieder. Besonders machten sich der Große Kurfürst und Friedrich der Große nin
diese Gegend verdient. Letzterer ließ die Sümpfe (Fiener) entwässern und legte den
Planer Kanal an.
Der südliche Teil des rechtselbischen Gebietes wurde erst im Jahre 1815
unserem Heimatlande einverleibt.
G. Sage.
Die Kutterjungfer auf dem Marktplätze in Zerbst.
In einer Zeit, in der noch der Stärkere allein herrschte, hatten die Grasen von
Lindau die Zerbster gezwungen, ihnen einen Zoll auf alle Nahrungsmittel, die nach
Zerbst gebracht wurden, zu zahlen. Weil die Grafen den Zoll nach Willkür
erhöhten, wurden die Landlente, die nach Zerbst Butter, Eier, Gemüse lieferten,
hart betroffen. Die Zerbster konnten die Waren kaum bezahlen. Mit Herzleid
nierkten die Bauer», daß der Verkauf täglich geringer wurde. Um nicht zu ver-
armen, führten die Landleute die Waren nicht mehr in die Stadt, fondern richteten
vor dem Heidetore, am Bntterdamm, einen förmlichen Markt ein. Nun konnten
zwar die Hausfrauen Butter, Eier, Geflügel billiger einkaufen, hatten abei einen
weiten und beschwerlichen Weg zurückzulegen. Um die Stadt von der drückenden
Stener zu befreien, ging eine edle Jungfrau zum Grafen von Lindau und bat ihn,
gegen eine Abfindungssumme den Zoll zu erlassen. In seinem Übermute forderte
der Graf so viel Goldstücke, als man auf dem Wege vom Heidetore bis zum
Markte dicht nebeneinander legen könnte. Er hoffte, niemand würde die Summe
bezahlen. Aber die wohltätige Jungfran willigte ein. Sie opferte alle ihre Schätze
und brachte die Summe wirklich zusammen- — Aus Dankbarkeit seyte man der
Jungfrau ein Standbild. Es ist eine vergoldete weibliche Figur, die auf einer 7 m
hohen Säule steht. Der Volksmund nennt sie knrz die Bntterjungfer.
H. Ortsltunde.
a) An der Elbe. Mtthlberg (3)*). Schiffahrt, Holz- und Getreidehandel,
Fischfang, Korbflechterei. (Schlacht, Kaiser Karl V. siegt über Jobann Friedrich
den Großmütigen 1547.)
Wittenberg (22), d. h. weißer Berg; Sandbügel? Umgebung fruchtbar: Gemüse-
bau- Fabriken: Tnch. Brauereien: Bier. Brennereien: Branntwein. Fischerei.
Die Reformation hat Wittenberg zu einer berühmten Stadt gemacht. Durch
De Martin Luther nahm sie hier ihren Anfang am 31. 10. 1517. Die 95 Glaubens-
*) Die eingeklammerten Ziffern geben die Einwohnerzahlen der Orte in
Tausenden an.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Extrahierte Personennamen: Steinitz Gero Albrecht Friedrich_der_Große Friedrich Mtthlberg Karl_V. Karl_V. Friedrich Friedrich Martin_Luther
102 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland.
„Na Nabbr, wi is dann; wu m an en bischen zun Voilschieß'n gih?
Me nahmen unsre Fräuwen inät. Nä, Jergewilme, blieb d'rheime^
D'rheiiue es d'rheime, Wenns Stickchen Brud nach klänner es."
A. Haselhuhn.
F. Geschichtliches.
Emst war Thüringen ein mächtiges Königreich, das weit über den Harz hinaus-
reichte. Allein es unterlag tat Kampfe mit den Franken und Sachsen. Unter
Karl dem Großen wurde Thüringen eine Grenzmark gegen die wendischen Sorben,
die von O. eindrangen. Zu seiner Zeit brachten fromme Leute (Missionare) den
Thüringern das Christentum, z. B. Kilian und Bonifatius. Kirchen und Klöster
entstanden nun überall. Jni Dorfe Helfta soll die älteste Kirche Thüringens liegen.
In kirchlicher Beziehung gehörte Thüringen seitdem zu dem Erzbistume Mainz und
dem Bistume Merseburg. Die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich Jl. und Otto I. hatten
in Thüringen ihre Pfalzen (Meinlebeu, Tilleda). Nach und nach zerfiel das Land
in eine große Zahl kleinerer Länder, die teils unter Fürsten, teils unter Herzögen
und Großherzögen standen. Seit dem Ansänge dieses Jahrhunderts gehört ein großes
Stück voil Thüringen zum Königreich Preußen, während der übrige Teil noch seine
besonderen Regenten l).it. Die günstige Lage Thüringens zwischen dein N. und S.
unseres Vaterlandes gab ihm seit alters her eine große Bedeutung. Durch das
Saaletal, über den Thüringerivald und durch das Hörseltal sührten Heerstraßen,
an denen wichtige Handelsplätze entstanden, z. B. Erfurt, Mühlhausen, Nordhofen,
Merseburg, Halle.
G. Sage.
Der verzauberte Kaiser.
Ein ehrsamer Bergmann ging einmal am dritten Ostertage auf deu Kysfhäuser.
Hier sah er einen steinalten Mönch mit schneeiveißem Barte neben dem Wartturme
sitzen. Als der Mönch den Bergmann bemerkte, trat er auf ihn zu und sprach:
..Komm mit zu Kaiser Friedrich. Der Zwerg hat mir eben eine Springwurzel
gebracht-" Dem Bergmann bangte zwar ein wenig, aber der Mönch redete ihm
freundlich zu. So gingen sie miteinander auf eiuen freien Platz. Hier zeichnete
der Mönch einen großen Kreis und hieß den Bergmann eintreten. Dann las er
laut einige Gebete vor, schlug mit dem Stabe dreimal auf die Erde und rief: „Tue
dich auf!" Da zitterte der Berg, und ein dumpfes Getöse wurde hörbar. Jetzt faßte
der Mönch den Bergmann bei der Hand, und beide sankeil auf der Kreisfläche in
die Tiefe. Nun waren sie in einem großeil Gewölbe. Der Mönch schritt voran,
und der Bergmann folgte. In einem Krenzgange machte der Mönch Halt und
zündete zivei Fackeln an Dann betete er wieder und öffnete mit der Springwurzel
eine verschlossene Tür. Nun staudeu sie in einer prächtigen Kapelle. _ Der Bodeu
war glatt ivie Eis, die Decke und die Wände flimmerten beim Fackelscheine wie Gold
und Edelstein. In der einen Ecke stand ein Altar und in der andern ein goldenes
Tanfbecken mit silbernem Fuße. Der Bergmann war von allem Glänze geblendet
und wagte nicht weiterzugehen. Doch der Mönch winkle ihm, hieß ihn in der Mitte
stehen bleiben lind beide Fackeln halten. Er selbst trat an eine Tür, die wie blankes
Silber schimmerte. Nachdem er dreimal angeklopft halle, tat sich^die Tür auf.
Jil dem hellen Zimmer saß auf einem goldeneil Throne der Kaiser Friedrich Bar-
barossa mit einer goldenen Krone auf dem Kopfe. Sein langer, roter Bart war
dnrch den steinernen Tisch, der vor ihm stand, hindurchgewachsen. Der Kaiser nickte
mit dem Kopfe, bewegte die Augenlider uild winkte den Mönch zu sich. Dem
Bergmann klopfte das Herz, als er den lieben Kaiser sah, von dem die Leute soviel
Gutes erzählten. Es war der glücklichste Tag seiiies Lebens. Endlich kam der Mönch
zurück, und sie gingen dem Eingange zu. Hier wurden sie wieder sanft empor-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Kilian Kilian Heinrich_Jl Heinrich Otto_I. Bergmann Bergmann Friedrich Friedrich Bergmann Bergmann Bergmann Bergmann Bergmann Friedrich_Bar- Friedrich Bergmann
Das Flachland.
105
verwaltet und erhielt daher seinen Namen, während das Osterland (d. h.
Ostmark) nach seiner Lage zu Thüringen benannt wurde. Das Osterland
umfaßt hauptsächlich das Gebiet der früheren Bistümer Naumburg-Zeitz.
c) Der Petersberg.
In dem nördlichen Teile des Gebiets finden sich mehrere Einzel-
berge, die plötzlich aus der welligen Ebene aufsteigen. Der bedeutendste
Einzelberg ist der Petersberg bei Halle. Er steigt etwa 250 m hoch
und besteht aus festem Gestein (Porphyr), das in Steinbrüchen gewonnen
wird. Fast bis zum Gipfel deckt den Felsen Erdreich, das der Pflug des
Landmannes bebant, oder das mit prächtigem Eichenwalde bestanden ist.
Ans der Höhe des Berges liegen die Ruinen eines Klosters. Der König
Friedrich Wilhelm Iv. ließ daneben eine schöne Kirche errichten. Von
dem Berge hat man einen großen Fernblick. Man sieht etwa 40 Städte.
Als unsere Vorfahren noch Heiden waren, sollen sie auf dem Berge ihren
Götzen geopfert haben. Etwa 2 Stunden südöstlich vom Petersberg liegt
der Landsberg. Als letzter Rest einer alten Burg trägt er eine Kapelle,
die aus 2 übereinanderliegenden Kirchenräumen (Doppelkapelle) besteht.
Wetterregel: Wenn der Pastor auf dem Petersberge raucht, dann regnet
es bald.
2. Das Flachland.
Der nördliche Teil des Gebiets ist eine Ebene. Nur hier und da
sind winzige Erhebungen vorhanden. Die Ackerkrume ist sehr verschieden.
Im allgemeinen wird sie von W. nach O. geringer, der Sand tritt mehr
und mehr zutage. Während mau zwischen Saale und Mulde frucht-
baren Acker- und Wiesenboden sieht, trifft man zwischen Mulde und Elbe
meist dürftige Äcker, viel Kiefernwald, Heidekraut und Brachfelder. Links
von der Mulde gedeihen Weizen, Zuckerrüben und Raps, rechts sind
Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte.
Dübener Heide.
1. Wo liegt die Dübener Heide.
Wir bezeichnen mit diesem Namen ein viereckiges Stück Land, das
von der Elbe im O. und der Mulde im W. eingeschlossen wird. Im N.
reicht die Dübener Heide bis zu den kleinen Städtchen Gräfenhainichen
und Kemberg, im S. bis Düben an der Mulde; im O. erstreckt sie sich
über Schmiedeberg hinaus fast bis zur Elbe. Wir berühren sie im N.,
wenn wir mit der Eisenbahn von Wittenberg über Gräfenhainichen
und Bitterfeld nach Halle fahren, im O., wenn wir von Wittenberg
an dem linken Elbufer entlang nach Torgau reisen. Die Dübener Heide
ist 20 km lang und ebenso breit. Wieviel Stunden würdest du gebrauchen,
um die Heide von Düben nach Kemberg zu durchwandern?
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Bodenformen. 87
werke: Kupfer, Brannkohle. Baudeukmäler: Ulrichskirche mit dein Grabe Ludwigs
des Springers.
Allstedt. Bedeutende Zuckerfabrik. Einst Pfalz der deutschen Kaller.
Eislcbcu (25). Ackerbau: Getreide, Gemüse, Blumen, Obst. Bergbau: Silber.
Sitz der Bergbaubehörden. Geschichtliches: Geburts- und Sterbehaus Luthers,
Lutherdenkmal. Rathaus. —- Lehrerseminar.
Gerbstädt (v). Bergbau: Kupfer. In der Nähe liegt der^chlachtort Welses-
holz. Herzog Lothar besiegt den Kaiser Heinrich V. und den Grafen v. Mansseld.
Alsleben (4).
Schraplau (2). Ackerbau: Getreide, Obst. Steinbrüche: Kalk. Gruben:
Braunkoble.
Querfurt, d. h. Furt durch die Qucrue (5). Getreide- und Zuckerrübenbau.
Brennerei: Kalk und Ziegel.
Schafstädt (3). Steinbrüche, Zuckerfabrik.
Lauchstädt. Bierbrauerei. Mineralquelle (Eisen, Salz), daher Badeort.
Mücheln (2). In der Nähe liegt das Dorf Roßbach. Friedrich der Große
siegt.x hier über die Franzosen am 5. 11. 1757.
g) An der Saale. Merseburg (21). Weberei: Woll-, Baumwoll-, Leinenstoffe.
Fabriken: Pappschachteln, buntes Papier, Maschinen, Leim, Zigarren. Merseburg
ist die Hauptstadt des gleichnamigeil Regierungsbezirks und Sitz des Provinzml-
landtages. Baudenkmäler: Dom, Schloß- Geschichtliches: Merseburg ist wahr-
scheinlich zur Zeit Karls des Großen gegründet. Olto I. und viele seiner Nach-
folger hielten sich hier gern auf.
Die Städte dieses Gebietes gehören folgenden Kreisen an: B«Henstedt,
Aschersleben, Mansfeld (1 und 2), Merseburg, Querfurt, Sanger-
hausen, Nordhausen, Grafschaft Hohnstein. — Aber auch das Herzogtum
Braunschweig und die Provinz Hannover haben Anteil an dem Gebiete.
6. Thüringer Wald, Frankenwald und Fichtelgetiirge.
A. Sodenformen.
Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde anf die Bodeuforinen und die Be-
wässerung des Gebietes!
a) Der Thüringer Wald.
Der Thüringer Wald erstreckt sich zwischen zwei welligen Ebenen als
eine immer schmaler und niedriger werdende Bergzunge von So. nach
Nw. (130 km). Er ist ein echtes Kammgebirge. Nach No. fällt der
Thüringer Wald steil ab und gewährt, von der nördlichen Hochebene
aus gesehen, einen entzückenden Anblick. Die mächtigen Gipfel heben sich
von dem langen Rücken scharf ab. Einzelne Queräste schieben sich in
die Ebene vor, z. B. der Kickelhahn, der Bürzel, der Kienberg, der Wart-
burgberg. Den wundervoll mit Laubwald (Buche, Eiche, Ahorn) ge-
schmückten Nordwestabhang durchschneiden kurze, wilde Quertäler voll
malerischer Felsgruppen, in denen schäumende Waldbäche mehr hör- als
sichtbar dahineilen. Nach S. stuft sich das Gebirge allmählich ab, so daß
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Baudeukmäler Ludwigs Lothar Heinrich_V. Heinrich_V. Friedrich Baudenkmäler Karls Olto_I.
Der Dreiigjhrige Krieg.
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Das protestantische Deutschland sah diesen Vorgngen unttig zu, die Union lste sich auf, der Kurfürst von Sachsen stand auf feiten des Kaisers, und nur die Niederlande, deren Krieg gegen Spanien von neuem ausgebrochen war, gewhrten dem unglcklichen Kurfrsten Zuflucht und Untersttzung. Fr feine Sache stellten der Graf Ernst Peter von Mansfeld, der jugendliche Christian von Braunschweig, der Ad-ministrator des Bistums Halberstadt, und der Markgraf Georg Fried-rich von Badeu-Durlach Heere ins Feld. Zuerst wurde Tilly im April 1622 von Mansfeld und dem Markgrafen bei Wiesloch besiegt; als diese sich aber trennten, gelang es Tilly, bei Wimpfen im Mai 1622 den Markgrafen zu schlagen. Tilly hatte sich durch die spanischen Truppen Cordovas verstrkt, berraschte den Feind, und es kam zu einem blutigen Kampf. Auf beiden Seiten riffen die Geschtze ganze Reihen nieder; gegen Abend flogen im markgrflichen Lager fnf Pulverwagen in die Luft und richteten entsetzliche Verheerung an. Die Schlacht war verloren, das Lager in den Hnden der Feinde; fast wre der Markgraf mit seinen beiden Shnen gefangen genommen worden.
Sptere Sage erzhlt, der Brgermeister Deimling mit 400 Pforzheimern habe sich sr seinen Markgrafen geopfert; alle seien den Heldentod fr ihn gestorben. Der Markgraf floh nach der Hochburg, fhrte 1627 noch dem Dnenknige ein Heer zu, war aber erfolglos und zog sich nach Stra-brg zurck, wo er 1638 starb. Die Regentschaft hatte er schon 1622 zugunsten seines Sohnes Friedrich V. niedergelegt, in der vergeblichen Hoffnung, dadurch seine Markgrafschaft vor Verwstung zu schtzen.
Tilly zog darauf nach dem Main, dem dritten Gegner entgegen, Christian von Braunschweig, den er im Juni 1622 bei Hchst und 1623 bei Stadtlohn in Westfalen schlug.
Im Laufe zweier Jahre waren die pflzischen Lande vollstndig erobert, die Städte Frankenthal, Mannheim, Heidelberg trotz Gegenwehr von Tilly genommen. Unter Mord und Brand drang er in letzterem ein, das der Gouverneur van der Merven mehrere Wochen entschlossen verteidigt hatte. Einen unersetzlichen Verlust erlitt die altberhmte Universitt. Die welt-bekannte Bibliotheca Palatina wurde in 184 Kisten nach Rom geschleppt, und Maximilian war froh, mit diesem literarischen Raub, dem Rstzeug der protestantischen Wissenschaft", den Papst auf billige Weise entschdigen zu knnen.
Die Ob er Pfalz (das Gebiet nrdlich von Regensburg) wurde mit-samt der pflzischen Kurwrde auf Maximilian von Bayern bertragen. Die Gebiete an der Bergstrae, die 1461 von dem Erzbischos von Mainz, Diether von Isenburg, an Friedrich I. von der Pfalz verpfndet worden waren, wurden nun von Kurmainz wieder in Besitz genommen und zur katholischen Lehre zurckgefhrt.
118. Der Niederschsisch-Dnische Krieg (1625 1629). Die Besorgnis vor einer katholischen Reaktion bestimmte die Mitglieder des niederschsischen Kreises, ein Heer zu ihrem Schutze anzuwerben. Gleichzeitig schlo Jakob I. von England mit den Niederlanden und dem
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Extrahierte Personennamen: Ernst_Peter_von_Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Georg_Fried-rich_von_Badeu-Durlach Tilly Tilly Tilly Friedrich_V. Friedrich_V. Tilly Christian_von_Braunschweig Tilly Maximilian Maximilian Maximilian_von_Bayern Maximilian Diether_von_Isenburg Friedrich_I. Friedrich_I. Jakob_I._von_England
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Niederlande Spanien Mansfeld Wiesloch Main Stadtlohn Westfalen Mannheim Heidelberg Rom Regensburg Mainz Kurmainz
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Deutsche Geschichte im Mittelalters
Konrad Ii. ist einer der bedeutendsten Könige des Mittelalters, auf Mehrung der Knigsmacht bedacht, krftig eingreifend, gewandt und aus-dauernd im Unterhandeln, ruhmvoll als glcklicher Krieger.
Er verfgte wie die Ottoueu unbeschrnkt der Bistmer und Reichsabteien, das Reichsgut nahm er in eigene Verwaltung, die er feinen Ministerialen, abhngigen, zum Teil unfreien Leuten, die zu Hof-und Kriegsdienst verpflichtet waren, anvertraute. Die Herzogswrde in Schwaben und Bayern bertrug er auf seinen Sohn Heinrich.
Er hob die unteren Stnde, indem er fr die Erblichkeit der kleinen Lehen eintrat, und begnstigte die aufblhenden Städte. Beide vergalten seine Frsorge durch ihre Anhnglichkeit.
Zweimal war Konrad in Italien. Auf dem ersten Zuge wurde er zum Kaiser gekrnt; auf dem zweiten gelang es ihm erst nach harten Kmpfen, das deutsche Ansehen in Oberitalien wiederherzustellen.
In Polen krnte sich Boleslav Chrobry selbst zum König und lste sich damit tatschlich vom Reiche los. Erst seinen Sohn und Nach-folger unterwarf Konrad; er mute die Knigswrde ablegen und als Herzog Polen zu Lehen nehmen.
Nach dem Tode Rudolfs Iii., des letzten Knigs von Burgund, fiel 1032 dieses Land an das Reich. Es war 933 aus der Vereinigung der Reiche Hoch- und Niederburgund entstanden, die sich um das Jahr 880 gebildet hatten; es umfate die heutige Westschweiz, die Lnder zwischen der Sane und der Rhone und dem Kamm der Westalpen. der Burgund geriet Konrad Ii. mit seinem Stiefsohne Herzog Ernst von Schwaben in Streit, der als Groneffe Rudolfs Iii. zur Nachfolge nher berechtigt zu fein glaubte. Aber seine Emprung wurde rasch niedergeschlagen; denn seine Lehnsleute erklrten ihm, sie seien dem Kaiser, ihrem obersten Lehnsherrn, mehr Gehorsam schuldig als ihm. Mit seinem Freunde Werner von Kybnrg wurde Ernst nach einem abenteuerlichen Leben auf der Burg Falkenstein im Schwarzwalde im Kampfe gettet und im Mnster zu Konstanz beigesetzt.
Konrad bertrug zuletzt die sddeutschen Herzogtmer auf seinen Sohn Heinrich; es scheint, als habe er die Herzogswrde berhaupt ab-schaffen wollen. Er starb zu Utrecht und ist im Dom zu Speyer begraben worden.
Heinrich Iii. (10391056) war gelehrt erzogen worden, von starker, durch kluniazensische Gedanken gefrbter Frmmigkeit, energisch und herrisch wie sein Vater.
Um dem Fehdewesen zu steuern, versuchte er die treuga Dei, den Gottesfrieden, der in Frankreich unter dem Schutze der hohen Geistlichkeit eingerichtet war, in Deutschland einzufhren, doch mute er dem Widerstande des Adels gegenber sein Vorhaben aufgeben.
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Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Italien Oberitalien Polen Rudolfs Burgund Rhone Burgund Rudolfs Burg_Falkenstein Konstanz Speyer Frankreich Deutschland
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Deutsche Geschichte im Mittelalter,
Regentin, sondern verstndigte sich mit dem Adel. Fürsten und Bischfe gingen endlich eine Verschwrung gegen sie ein und entfhrten ihr zu Kaiserswerth ihren Sohn. Der harte und strenge Erzbischos Anno von Cln bernahm seine Erziehung und zugleich die Regierung. Da Anno aber die Eifersucht der Fürsten erweckte, ntigten sie ihn, sich mit Adalbert von Bremen in die Geschfte zu teilen, der dem Knig-tum ebenso unbedingt ergeben war und ebenso ehrgeizig wie Anno, aber von nachsichtsvoller Milde gegenber den Launen und Leidenschaften Heinrichs. Als dieser 1065, fnfzehnjhrig, in Worms die Schwertleite empfing, wurde Adalbert sein Ratgeber.
48. Anfang der selbstndigen Regierung Heinrichs. Die Knigs-gewalt, wie sie Otto I. begrndet hatte, beruhte darauf, da der König, gesttzt auf die Bischfe, der das Reichsgut wie der das Kirchen-gut und die Besetzung der Bistmer frei verfgend, die Laienfrsten zum Gehorsam zwang.
Unter Heinrich Iv. trat nun der Fall ein, da im Kampfe mit den weltlichen Fürsten die geistlichen versagten und seine kaiserlichen Rechte im Streit mit dem Papste in Frage gezogen wurden.
Nicht ohne Schuld an dem Ausbruche des Kampfes hat Heinrich ihn in einer bewunderungswrdigen Weise durchgefochten.
Zuerst erfahren wir von Konflikten mit den Fürsten. Auf dem Reichstage zu Tribur 1066 traten sie pltzlich hervor, sie verlangten und erreichten die Entlassung Adalberts vom Hofe. Die Fürsten machten es damals dem König allgemein zum Vorwurfe, da er ihren Rat in An-gelegenheiten des Reiches zu selten hre; sie nahmen also ein Recht auf Beteiligung an der Reichsregierung in Anspruch.
Spter steht das Zerwrfnis mit den Sachsen im Vordergrund. Die Beschwerden der Sachsen kennen wir nicht genau. Wir wissen, Heinrich hielt sich dauernd am Harze auf, nahm das dort liegende Knigs-gut in eigene Verwaltung, sicherte es durch Anlage von Burgen und schien in Goslar oder ans der Harzburg eine feste Residenz anlegen zu wollen. Die Sachsen sahen hierdurch ihre Freiheit, auf die sie stolz waren, bedroht; ferner erbitterte sie die Freundschaft des Knigs mit Adalbert von Bremen, der sich mit den schsischen Groen verfeindet hatte; und endlich erregte die Gefangennahme ihres Herzogs Magnus, des letzten Billnngers, die Besorgnis, der König wolle die Herzogsgewalt an sich bringen.
1073 brach der Aufstand der Sachsen aus. Heinrich hatte ein Reichsheer gegen die Wenden aufgeboten und hielt sich in der Harzburg auf, während sich der schsische Heerbann versammelte. Pltzlich wandten sich die Sachsen gegen die Burg, um sie zu belagern. Kaum entkam der König. Es fragte sich, ob die sddeutschen Fürsten, deren Aufgebote bereits in der Gegend des Klosters Fulda eintrafen, ihm Beistand gegen
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Otto_I. Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Magnus Magnus Heinrich Heinrich