Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 57

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Calbe. 57 gerechtigkeit über einen Teil des Schlosses besaß, nicht anerkennen; sie verkailste es an den Herzog Rudolf von Sachsen. Kaiser Karl Iv. schlichtete den daraus sich ent- spinnenden Streit; 1362 wurde die Stadt Magdeburg damit belehnt. Allein dieselbe wurde ihres Besitzes nie recht froh. Im Jahre 1573 verkaufte es die Stadt für 93000 Thaler au Ludolf von Alvensleben. Derselbe ist der Erbauer der Schloß- kapelle imd der Mühle und stiftete 1586 ein Hospital. Der Urenkel desselben, Geb- hard v. Alvensleben, ließ das im Jahre 1644 zerstörte und abgebrannte Schloß wieder neu ausbauen. Die Herren von Alvensleben erwarben auch die Ortschaften Hohen- dors, Löbnitz und Glöthe. Das Schloß ist sehr einfach. Vom alten Schlosse stehen nur noch ein runder und ein viereckiger Turm. Über dem Eingange zum Schlosse steht der Vers: „Dein Segen, Herr, dis Havs verwalte, Dein reines Wort darin erhalte, Las es Krieg, Schuld und Brand verschonen, Vnd Tvgend liebende hier wohnen. Uneinigkeit und Streit verhüte, Den Rest befehl ich Deiner Güte." An der Thür der Wassermühle steht auf einer Tafel: Anno 1589. Darüber die Inschrift: „Der Herr wird mir in Trevbsal Brod und in Angst Wasser geben." Esaj. 20. Die Herren v. Alvensleben führen ihren Namen nach der früheren Burg in den Geineinden Dorf und Markt Alvensleben, welche im Kreife Neuhaldeuslebeu am Ufer der Bever liegen. Von dem Stammvater derer v. Alvensleben erzählt die Sage: Es war im Jahre 800, als Kaiser Karl der Große mit seinem Heere vor der Stadt Rom lag. Die Römer wehrten sich gar tapfer sieben Tage lang, bis der kühne Held Gerold von Schwaben die Thore der ewigen Stadt erstürmte. Ein wackerer Mann aus dem Braunschweigischen hatte vor allen anderen dem Schwabenherzoge rühmlich beigestanden; das war Herr Alvo. Er führte des Kaifers Banner, wie beim Stnrme so bei der Krönung. Zum Zeichen seiner unbefleckten Treue und seiner hohen Dankbarkeit ward dieser Sachse mit jenem Wappen beschenkt, welches die Alvensleben heute noch führen, dem goldenen Schilde, auf dessen Querbalken drei Roseu verteilt sind. Das Haus der Grafen v. Alvensleben teilte sich später in drei Linien, die rote, weiße und schwarze. Seinen Stammsitz verlegte es später von der Burg zu Alvensleben nach Erxleben im Kreise Neuhaldensleben, wo es noch heute begütert ist. Aus dein Hause der Grafen v. Alvensleben gingen bedeutende Männer hervor: Gebhard Vi. war Laudeshauptmann der Altmark im 14. Jahrhundert. Bufso Viii. v. Alvensleben war Bischof von Havelberg 1487—1493. Ludolf Xi. führte die Reformation auf seinem Herrensitze Hundisbnrg ein und erwarb das Schloß Neugattersleben. Johann Friedrich Ii. v. Alvensleben war Königl. Groß- britannischer Staatsminister, Schöpfer der alten Herrlichkeit des Schlosses Hnndisburg. General Friedrich Karl Ii. v. Alvensleben kämpfte in den Freiheitskriegen bei Groß-Görfchen und Bautzen und vor Paris und wurde vom russischen Kaiser am Abend der letzten Schlacht mit dem St. Georgsorden, dem höchsten kriegerischen Schmucke des Zarenreiches, geschmückt.

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 69

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben. 69 Zu erwähnen ist ferner das Freikreuz zu Croppenstedt. Dasselbe ist 4,4 m hoch und hat auf jedem Kreuzesschenkel ein kleineres Kreuz stehen. Die 3 oberen Arme und die beiden kleinen Kreuze sind nach vorn mit Ornamenten in den Feldern ausgefüllt. In der Mitte des großen Kreuzes ist das vielfach behelmte große brandenburgische Wappen angebracht. Am Standpfosten des Kreuzes erblicken wir das Wappen der Stadt, und darunter befinden sich bis zum Fuße 8 Wappen von Bürgermeistern. Auf der Rückseite sieht man 9 Wappen mit Namen. Der Fuß des Kreuzes ist auf allen 4 Seiten mit einem Löwenkopfe geziert. Das Kreuz ist zum Andenken an die Erteilung verschiedener Privilegien an die Stadt von der kursürst- lichen Regierung zu Brandenburg im Jahre 1851 errichtet worden. Auf dem Rathause wird ferner ein silberner Becher aufbewahrt, der „Croppen- stedter Vorrat" genannt. Derselbe hat eine Höhe von 26 cm. Auf dem Deckel be- findet sich eine kleine Figur, die einen auf seinem Hörne blasenden Hirten mit seinem Hunde darstellt. An den Becher knüpft sich die Sage von einem Hirten, dem in einem Jahre 14 Kinder geboren seien. Die Veranlassung zu dieser Sage läßt sich aber nicht feststellen. Auf dem Rathause befinden sich ferner zwei seidene Fahnen, deren eine mit zwei Zipfeln ausgeschnitten, aber sehr zerrissen und ohne Aufschrist ist. Die andere hat Kurfürst Friedrich Iii. 1689 den Croppenftedter Reitern geschenkt: sie zeigt auf der einen Seite einen Reiter in voller Bekleidung aufgestickt, auf der anderen Seite die Ge- rechtigkeit mit der Binde vor den Augen, in den Händen Schwert und Wage, alles im Lorbeerkranz. Die Einführung stehender Garnisonen machte den Reiterdiensten in Croppenstedt ein Ende. Über dieselben erfahren wir folgendes: Lndolph Lange, der Sohn eines Ackerbürgers aus Croppenstedt, wurde ums Jahr 1200 Erzbischos zu Magdeburg. Er ließ im Jahre 1204 eine Kompanie Reiter in seinem Geburtsorte anwerben, die er dem Kaiser Philipp übersandte, der sich im Kriege gegen die Böhmen befand. Die Reiter kämpften so tapfer, daß sie nach Beendigung des Krieges der Erzbischos als seine Leibgarde beibehielt. Der Kaiser begnadigte ihre Stadt mit verschiedenen Privilegien. Bis zum dreißigjährigen Kriege behielten die folgenden Erzbischöfe von Magdeburg diese Reiter im Solde. Nach dem dreißigjährigen Kriege wurden in Croppenstedt 27 oder 28 Ackerleute mit den dortigen wüst gewordenen Ackerhöfen be- lehnt; dafür hatten sie von nun an die Reiterdienste zu übernehmen. Sie waren zur Wache und zur Begleitung des Landesherrn und zur Bewachung der Heerstraßen verpflichtet. Die Reiter trugen blaue Uniform. Sie hatten einen Ausreiter, einen Korporal und zum Anführer den jedesmaligen Bürgermeister von Croppenstedt. Der Große Kurfürst pflegte bei Reisen in unserer Provinz in Groningen zu resi- dieren und ließ sich dann von den Croppenstedter Reitern bewachen. 3. Groningen, 3170 Einwohner. Groningen, an der Bode gelegen, hat eine Superintendentur, ein Amts- gerkht und ein Postamt. An Fabriken besitzt Groningen eine Zuckerfabrik, eine Zuckerraffinerie und eine Papierfabrik. Die älteren Namensformen sind Groninga, Gronninga, Gronigge, Gruninge, Gruninga, noch bis in neuere Zeiten häufig Grüningen. Im Jahre 934 schenkte König Heinrich I. dem Grafen Siegfried den Hof Gröningen, Croppenstedt und Ammendorf. Zuerst ist nur von einer Burg Gröuingen die Rede, welche in Kloster Gröningen gelegen und zwischen 1253—1289 mit Bestimmtheit erbaut ist. Einzelne Teile dieses Schlosses sind im 15. und 16. Jahrhundert umgebaut worden. Ein

3. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 71

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben. 71 hielt und es dann mit den Orten Neindorf, Hordorf und Nienhagen an Ulrich von Regenstein zu Lehen gab. Das heutige Schwanebeck besteht aus der eigeutlichen Stadt und dem^ Dorfe Büblingen. 1808 wurden beide zu einem Gemeindeverbande vereinigt, 181. aber wieder getrennt. Nach der zweiten Vereinigung im Jahre 1829 ließ der Magistrat ein sonderbares Siegel anfertigen. Auf demselben ist unter einer Krone ein Schild mit 2 Wappen und Helmzier dargestellt, das Siegel der Stadt mit dem Schwan und ein fingiertes Siegel des Dorfes mit einer Glocke (Büblingen - Bimmelingen), Hacke und Sense, dem Zeichen des Ackerbaues; darunter 2 verschlungene Hände. Das Dorf Büblingen ist älter als die Stadt, und ebenso seine Kirche. Ältere Ge- bäude finden sich in Schwanebeck außer dem Judenhose nicht infolge der großen Feuersbrünste, von denen die Stadt 1560, 1629, 1652, 1674 und 1766 heimgesucht worden ist. Schwanebeck hatte einst eine berühmte Fronleichnams-Kapelle. Südöstlich von der Stadt, nur wenige Minuten von ihr entsernt, liegt jetzt mitten in einem Garten diese alte Kapelle mit kleinem Turm, die zum Andenken an ein wunder- bares Ereignis, das zur Verehrung des heiligen Blutes Anlaß gegeben hat, im 14. Jahrhundert erbaut ist. Der Hergang wird in folgender Weise erzählt: Ans der damaligen Pfarrkirche zu St. Johann in Schwanebeck war eine Schachtel mit ge- weihten Hostien gestohlen und in dem Acker, der dem Halberstädter Kloster St. Burchardi gehörte, vergraben worden. Als nun einst ein Knecht auf diesem Acker pflügte, fielen an der Stelle plötzlich die Pferde nieder und waren nicht wieder in die Höhe zu bringen. Der Knecht steckte den Peitschenstock in die Erde, lief nach Schwanebeck und erzählte den Vorfall den Geistlichen. Diese zogen, viel Volks hinter sich, in Prozession hinaus, sahen den Peitschenstock grün ausschlagen (die schöne Linde, die bis auf den heutigen Tag hier steht, wird auf diese Zeit zurückge- führt) und fanden beim Nachgraben die Hostien. Es wurde au dieser Stelle eine Kapelle gebaut, bei ihrer Einweihung sollen wieder allerlei Wunder geschehen sein. 3. Wegeleöen, 3231 Einwohner. Wegeleben liegt am Goldbach. Es besitzt eine Zuckerfabrik. Außerdem ist es Eisenbahnstation. Wegeleben wird zuerst als Wigenlove in einer Urkunde Bischof Reinhards in den Jahren 1109—1120 erwähnt und 1136 als Wegenleve. Burg und Ort gehörten bis 1267 den Anhaltinern; in diesem Jahre nahmen die Grasen Otto und Hein- rich Iii. Schloß und Ort und alles, was innerhalb der Mauer lag, und außerdem verschiedene audere Orte vom Erzstist Magdeburg um den Preis von 600 Mark zu Lehen. Mit diesem Akte wurde der Grund gelegt zu einem langen Streite zwischen Magdeburg und Halberstadt über den Besitz von Wegeleben, denn wenige Jahre vorher (1262) hatte der Gras Heinrich Ii. Wegeleben als Eigentum dem Stifte Halberstadt über- lassen. Wegeleben ist früh mit Mauern umgeben worden. 1393 wurden die Mauern erweitert und das ehemalige Dorf Kuhley mit in die Befestigung einge- schlössen. Der Stadtgraben wurde 1583 zugeworfen und Gärten darauf angelegt. Tie Mauer stand bis 1724. An den 3 Thoren, dem Halberstädter, Quedlinburger und Bruchthor, stand bis in die neueste Zeit je ein viereckiger gut erhallener Turm, ^etzt ist nur noch ein einziger am Ouedlinburger Thor übrig. Von den Mauern der Stadt sind nur noch schwache Spuren erhalten. Die Stadt ist im dreißigjährigen Kriege arg mitgenommen worden. An der Pest starben zusammen 1194 Personen. 1631 wurde der evangelische Gottesdienst abgeschafft, aber nach dem Siege der Schweden bei Leipzig wieder hergestellt. 1636 am Mittwoch vor Palmarum wurde die Stadt
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 3
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 2
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 2
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 0
3 1
4 0
5 3
6 4
7 0
8 0
9 0
10 3
11 1
12 2
13 1
14 2
15 0
16 0
17 1
18 1
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 21
26 1
27 0
28 0
29 5
30 3
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 4
42 1
43 3
44 0
45 0
46 0
47 5
48 0
49 0
50 3
51 4
52 2
53 0
54 0
55 0
56 3
57 1
58 1
59 3
60 2
61 2
62 0
63 0
64 1
65 2
66 24
67 0
68 0
69 0
70 2
71 0
72 23
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 14
82 1
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 4
90 0
91 1
92 0
93 0
94 31
95 0
96 0
97 30
98 0
99 15
100 5
101 0
102 4
103 0
104 0
105 0
106 14
107 2
108 0
109 0
110 2
111 2
112 1
113 0
114 1
115 0
116 2
117 0
118 0
119 6
120 0
121 1
122 0
123 0
124 6
125 0
126 0
127 0
128 0
129 1
130 41
131 0
132 0
133 4
134 0
135 0
136 0
137 2
138 0
139 0
140 0
141 0
142 47
143 1
144 0
145 1
146 0
147 0
148 0
149 0
150 1
151 1
152 1
153 0
154 0
155 2
156 1
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 1
169 3
170 0
171 1
172 0
173 2
174 1
175 1
176 0
177 0
178 0
179 0
180 1
181 0
182 1
183 9
184 0
185 3
186 0
187 1
188 5
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 3
195 1
196 1
197 0
198 0
199 4