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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 94

1876 - Essen : Bädeker
94 * llirtenreigen. 1. Was kann schöner sein, was kann edier sein, als vonhirten abzu- stammen, da zu alter Zeit, arme Hirtenlent’ selbst zu Königswörden kamen- Moses war ein Hirt mit Frenden; Joseph musst’ in Sichern weiden; ja, der Abraham und der David kam von der Hürd’ und grünen Weiden. 2. Sieh, der Herr der Weit kommt vom Himmelszelt, um bei Hirten einzukehren! Lasst uns jederzeit arme Hirtenleut’ halten drum in grossen Ehren! Die auf Seid’ und Gold sich legen, sollten billig dies erwägen: dass der Hirten Tracht Christus nicht veracht’t, und in Krippen dargelegen. * Morgengruss. 1. Ihr Vögelein, so zart und fein, was singet ihr zum Morgen mir? 2. „Wir singen dir von unsrer Zier, vom Sangesschall der Nachtigall;" 3. „Vom kühlen Hain, vom Quell so rein, vom Blümlein blau auf grüner Au.“ 4. „Auch singen wir von Nächten dir, wie sanft der ruht, der fromm und gut,“ 5. „Und wie es sei dem Vöglein frei in reiner Luft und süssem Duft." 6. Dank, Vögelein, so zart und fein! schön singet ihr zum Morgen mir> (Singweise Nr. 96 in Greefa Liederiialn. Essen, Bädoher.) Siebenter Abschnitt. Der Wald und die Wiese. 1. Namen der Dinge in Wald und Wiese. Die Eiche, die Buche, die Tanne oder die Fichte, die Kiefer oder die Föhre, der Lärchenbaum, die Esche, die Pappel, die Espe, die Birke, die Erle oder die Else, die Hainbuche, die Ulme, die Weide; der Haselnußstrauch, der Brombeerstrauch, der Himbeerstrauch, der Wachholderstrauch, der Hollunderstrauch, der Heidel- oder Waldbeer- strauch, die Stechpalme, der Schlehendorn, der Weißdorn, der Kreuz- dorn, das Geißblatt, der Epheu, der Ginster, das Heidekraut; die Erdbeere, der Waldmeister, das Farrenkraut, das Labkraut, der Storch- schnabel, die wilde Balsamine oder das Springkraut oder das Kraut- lein Rührmichnichtan, das Weidenröslein, die Klette, das Maiblümchen, das Veilchen, der rothe Fingerhut, der gefleckte Schierling, der klettemde Nachtschatten, das Bilsenkraut, die Tollkirsche, der Stechapfel; das Moos, der Pilz oder der Schwamm; das Gras, das Schilf oder das Rohr, die Segge oder das Riedgras, die Binse, der Schachtelhalm; der Klee, das Gänseblümchen oder die Masliebe, der Ehrenpreis, das Vergißmeinnicht, der Löwenzahn, der Hahnenfuß, die Dotterblume, der Wegerich, die Malve, die Bärenklaue, die Brennnessel, der Kalmus; — der Hirsch, das Reh, der Hase, das Kaninchen, der Fuchs, der Dachs, das Eichhörnchen, das wilde Schwein, der Wolf, der Igel, die Ratte, die Maus; die Nachtigall, der Gimpel oder Blutfink, der Buchfink, der Stieglitz oder der Distelfink, der Hänfling, die Amsel,.

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 95

1876 - Essen : Bädeker
95 das Rotkehlchen, das Rothschwänzchen, die Bachstelze, die Grasmücke, die Kohlmeise, der Zaunkönig, der Goldammer, der Specht, der Kukuk, die Taube, die Schnepfe, der Rabe, die Krähe, die Elster, der Eich- häher, der Staar, die Drossel, die Wachholderdrossel oder der Kramets- vogel, der Kiebitz, der Habicht, der Sperber, der Reiher, der Storch, die Eule; der Frosch, die Kröte, die Eidechse, die Blindschleiche; der Maikäfer, der Schmetterling, die Raupe, der Hirschkäfer, der Todten- gräber, das Johanniswürmchen, die Heuschrecke, die Fliege, die Mücke, die Biene, die Bremse, die Hummel, die Wespe, die Hornisse, die Spinne, die Ameise; der Regenwurm, die Schnecke I. Beschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Eiche. Wachsen, blühen, sich beblättern oder belauben, sich entblättern oder entlauben, tragen, welken, verdorren, beschatten, sich beugen, brechen, nutzen, schaden, stehen, fallen, krachen. (Das Thätigkeits- oder Zeitwort.) Das Wachsen, das Wachsthum, der Wuchs; das Blühen, die Blüthe, die Blume u. s. w. Das Wachsen des Baumes, das Wachsthum der Pflanze, der Wuchs des Mannes u. s. w. — Die Eiche ist (wie?) hoch. Die Eichen sind hoch. Ist die Eiche hoch? Sind die Eichen hoch? U. s. w. Die Eiche ist (was?) ein Waldbaum. Die Eichen sind Waldbäume Ist die Eiche ein Waldbaum? Sind die Eichen Waldbäume? U. s. w. Die Eiche (was thut?) wächst. Die Eichen wachsen. Wächst die Eiche? Wachsen die Eichen? U. s. w. Die Eiche ist ein großer Baum. Die Eiche wächst im Walde und heißt daher ein Waldbaum. Sie hat sehr starke Wurzeln, welche sich in der Erde weit verbreiten. Ihr Stamm ist hoch und dick. An dem Stamme sitzen viele krumme Äste. An den Ästen sitzen die Zweige, und an diesen die Blätter, Blüthen und Früchte. Die Blüthen der Eiche sind Kätzchen. Die Früchte sind eirund und sitzen mit dem untern Ende in einem Näpfchen. Sie heißen Eicheln. Die Rinde ist rauh, dick und rissig. Die Blätter der Eiche nennt man gewöhnlich Eichenlaub. Die Blätter sind glatt und am Rande gebogen ausgeschnitten; sie sind buchtig. Die Eiche ist ein sehr nützlicher Baum. Man gebraucht ihr Holz vorzugsweise zum Bauen der Häuser, Mühlen, Brücken und Schiffe. Aus dem Eichen- holz werden Karren- und Wagenräder und viele andere Acker- und Haus- geräthe verfertigt. Die Rinde wird, wenn sie abgeschält, getrocknet und gemahlen ist, Lohe genannt und dient zur Zubereitung des Leders oder zum Gerben. Mit den Eicheln werden die Schweine gemästet; auch benutzt man sie, geröstet und gemahlen, als Kaffee. Ihr habt wohl schon eine große Eiche gesehen und euch gewundert, daß sie so dick und groß geworden ist. Wo sie steht, da wurde viel- leicht vor hundert oder mehr Jahren eine Eichel in den Boden gelegt. Aus der Eichel ist der Baum mit seinem hohen Stamme, seinen vielen

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 96

1876 - Essen : Bädeker
96 Asten und Zweigen hcrvorgewachsen. Anfangs war er so klein, daß man ihn ohne Mühe mit der Hand hätte ausreißen können. Durch seine Wurzeln zog er Nahrung aus der Erde, Thau und Regen tränkten ihn, und so wuchs er allmählich empor. Jetzt ist er vielleicht hundert Fuß hoch; seinen Stamm kannst du mit beiden Armen nicht umfassen, und die ausgebreiteten Äste beschatten mit ihren belaubten Zweigen einen großen Platz. Mit seinen starken Wurzeln ist der Eichbaum in der Erde so fest gewurzelt, daß der starke Wind seine Zweige wohl durcheinander peitschen, ihn selbst aber nicht ausreißen, nicht ent- wurzeln kann. Der Mensch aber, welcher die Eichel in den Boden gelegt hat, ist nun schon lange todt. So steht der Eichbaum da als ein Sinnbild der Kraft, der Stärke und der Ausdauer. 2. Die Tanne. Wachsen, auöschwitzen, kleben, geben, tragen, stehen, beschatten, welken, verdorren, brechen, festwurzeln, llch entwurzeln, umfallen, nutzen, brennen. Das Ausschwitzen, der Schweiß; das Kleben, das Klebrige, die Klebrig- keit u. s. w. Das Ausschwitzen der Tanne, der Schweiß der Menschen, die Klebrig- keit des Peches u. s. w. — Die Tanne ist (wie?) schlank. Die Tannen sind schlank. Ist die Tanne schlank? Sind die Tannen schlank? U. s. w. Die Tanne ist (was?) ein Baum. Die Tannen sind Bäume. Ist die Tanne ein Baum? Sind die Tannen Bäume? U. s. w. Die Tanne (was thut sie?) schwitzt aus. Die Tannen schwitzen aus. Schwitzt die Tanne aus? Schwitzen die Tannen aus? U. s. w. Die Tanne ist ein schlanker und schöner Waldbaum, der hundert bis hundert fünfzig Fuß hoch werden kann. Sie hat statt der Blätter Nadeln und bleibt während des ganzen Jahres grün. Ihre Rinde ist bräunlich oder grau, rauh und zerrissen; sie ist klebrig, weil sie Harz ausschwitzt. Aus diesem Harz wird Terpentin, Geigen- harz oder Kolophonium, Theer und schwarzes Pech oder Schisfs- pech bereitet. Die untern Äste sind ziemlich lang und stehen gewöhn- lich quirlförmig um den Stamm. Nach oben hin werden sie immer kürzer, so daß die Krone oben in eine regelmäßige Spitze endigt. Man sagt daher: Die Tannen haben eine pyramidenförmige Krone. Die Nadeln der Tanne sind steif, einen halben bis einen Zoll lang, und kurz zugespitzt; sie können stechen. Der Same dieses Baumes steckt in Tannenzapfen, welche fünf bis acht Zoll lang, walzig und schuppig sind. Das Tannenholz ist uns sehr nützlich. Die Stämm- chen der jungen Tannen werden zu Bohnenstangen und Zaunstöcken benutzt. Aus den Stämmen der alten und dicken Tannen werden Balken und Bretter geschnitten. Jene dienen zum Bauen der Häuser, und diese zum Belegen der Fußböden und Speicher. Schreiner und Zimmerleute machen aus dem Tannenholze Tische, Stühle, Schränke und Bänke. Das Tannenholz ist auch ein gutes Brennmaterial. Die Tanne wird am liebsten zum Christbaum genommen. Warum?

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 123

1876 - Essen : Bädeker
123 selben Stelle stehen bleiben muß, so heißt es ein stehendes Master. Die Oberfläche eines stehenden Masters hat eine wasserrechte oder wagerechte Lage. Stehendes Master, welches sich bei Regenwetter in Feldern oder Wegen gebildet hat, das aber bei schönem Weiter bald wieder austrocknet, heißt eine Pfütze. Ist das stehende Master aber so groß, daß es nicht austrocknet; so nennt man es entweder einen Teich, oder einen Landsee. Ist eine große Bodenfläche nur seicht mit Master bedeckt, aber von ihm so erweicht, daß man leicht in den Boden einsinkt, so ist sie ein Sumpf oder ein Morast. Eine sumpfige oder morastige Gegend heißt ein Äruch. Doch nicht alle Gewässer sind stillstehende; einige fließen unaufhörlich von einer Stelle zur andern. Diese heißen fließende Gewäster. Jhreanfänge kommen aus der Erde hervor. Das Master, welches als Regen und Schnee herabfällt, sickert in die Erde, und da sammelt sich dann an manchen Stellen in der Erde eine solche Menge Master, daß es sich einen Ausweg sucht und wieder aus derselben herv orquillt. Die Stelle, wo dieses geschieht, heißt eine Duelle oder ein Born. Das Master fließt von der Quelle weg, und zwar immer von oben nach unten, oder abwärts — von der höhern Bodenfläche nach einer niedern. Das aus einer großen Quelle abfließende Master bildet einen Masserzug oder einen Wasserlauf, und dieser heißt ein Bach. Der Bach kann aber die niedrigen Bodenflächen nicht immer auf geradem Wege finden, und darum macht er viele Bie- gungen und Krümmungen — er schlängelt sich. Auf seinem Laufe spült der Bach den Boden, über den er fließt, zum Theil mit sich fort — er gräbt sich eine Vertiefung, durch die er fließt. Diese Vertiefung heißt sein Bett. An feinen zwei Seiten ist er nun von erhöhetem Boden eingeschlosten, und das sind feine zwei Ufer. Wenn man sich mit dem Rücken nach der Quelle des Baches stellt, d. h. dahin, woher das Master kommt, und mit dem Angesicht dahin, wohin das Master fließt; so hat man rechts das rechte und links das linke Ufer. Gehen wir einem Bache weiter nach, so kommen wir endlich an eine Stelle, wo er sich in ein anderes Master ergießt oder darein mündet. Wo dieses geschieht, da ist seine Mündung. Mündet er in ein stillstehendes Master, so hört er auf zu fließen, da er nicht mehr tiefer gelangen kann. Oft ist aber auch quer durch das Bett eines Baches ein Wehr und daneben eine Schleuse an- gelegt. Das Wehr soll das Master hemmen, damit es sich in großer Menge ansammele. Das durch die Schleuse abfließende Master treibt alsdann die Räder von Mühlen und Fabriken. Ein kleines Bächlein ist im Stande, ein oberschlächtiges Mühlrad zu treiben; aber zum Umdrehen eines unterschlächtigen Rades ist schon sehr viel Wasser erforderlich. Wenn der Bach aber das Mühlrad rundgedreht hat, so fließt er unterhalb desselben unermüdet weiter. Endlich mündet er in einen andern Bach, und dieser wird nun durch das hinzugekommene Master in seinem fernern Lause immer breiter'und tiefer. Er heißt

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 97

1876 - Essen : Bädeker
97 3. Vergleichung der Eiche mit der Tanne. Die Eiche ist ein Baum, die Tanne auch. Die Eiche und die Tanne sind Waldblume. Sowohl von der Eiche, als von der Tanne erhalten wir Bau- und Brennholz. Beide werden sehr hoch. Die Eiche trägt Blätter und ist daher ein Laubholz ; die Tanne dagegen trägt Nadeln und wird deswegen ein Nadelholz genannt. Die Tanne ist auch im Winter grün; die Eiche aber verliert im Herbste ihre Blätter. Welche von den Bäumen und Sträuchern im Walde sind Laubh'ölzer? — Welche sind Nadelhölztr? — 4l Die Moose. Grünen, wachsen, stehen; kriechen, bedecken, erwärmen, schützen, nützen Das Grüne, das Grün; das Wachsen; das Stehen, der Stand u. s. w Das Grüne des Mooses, das Grün der Bäume u. s. w. — Das Moos ist (wie?) klein. Die Moose sind klein. Ist das Moos klein? Sind die Moose klein? U. s. w. Das Moos ist (was?) eine Pflanze. Diese Moose sind Pflanzen. Ist das Moos eine Pflanze? Sind die Moose Pflanzen? U. s. w. Das Moos (was thut?) grünt. Die Moose grünen. Grünt das Moos? Grünen die Moose? U. s. w. Unten am Waldesboden lebt ein winziges Geschlecht, bescheiden und harmlos: das Moos. Seine Pflänzchen sind die Zwerge der Pflanzenwelt. Die größten davon sind nicht viel länger, als ein Finger. Viele sind nicht größer, als ein Nadelknopf. Wie zierlich überziehen sie den Grund des Waldes! Hier bilden sie dichte Polster von dunkelgrüner Farbe; dort stehen andere in hellgrünem Gewände. Mehr als hundert verschiedene Arten von Moosen leben still in Wald und Sumpf, an Stämmen und Felsenwänden, an Mauern und Dächern. Wie schwach ist doch solch ein kleines Pflänzchen! Sein Stengel ist von zart und schön geformten Blättchen dicht umhüllt und kaum so stark, wie ein Zwirnfaden. Der Fußtritt eines Vögleins wirft es um, ja ein Käfer, der vorbeiläuft, stößt das einzeln stehende zu Boden. Darum hat der liebe Gott es auch stets in Gesellschaft wachsen lassen. Tausend und aber tausend solcher Pflänzchen stehen nahe beisammen. Diese kleinen Zwerglein richten in Gesellschaft gar Manches aus. Wenn im rauhen Herbst die Bäume ihre gelben Blätter verlieren, dann ist das Moos am schönsten und wächst am besten. Es fängt die Eicheln und die Nüsse der Buchen und Haseln aus und umhüllt sie weich und warm. Die tausend Käfer des Sommers suchen sich Verstecke zum Schutze vor dem rauhen Herbstwind. Sie kriechen hinein ins weiche, warme Lager von Moos und schlafen darin den ganzen, langen Winter hindurch. Hier liegen runde Häuschen Spinneneier, dort ähnliche von Schmetterlingen. Hier hat sich eine Bärenraupe ihr Winter- lager ausgesucht, dort ruht zusammengerollt eine Blindschleiche. Ho« st er s' Lesebuch für Mitteln. evangel. Volkssch.. 7

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 104

1876 - Essen : Bädeker
104 stehen mcht, wie im Garten, in geraden Reihen, sondern unregel- mäßig durcheinander; denn sie haben sich meistens selbst gesäet. An manchen Stellen stehen sie so dicht Lei einander, daß man durch das Dickicht nicht hindurch gehen kann. Die Waldbäume sind entweder Laub-, oder Nadelhölzer. Die Sträucher und die untern Äste der Bäume werden bisweilen abgehauen, damit die Bäume desto besser wachsen können. Das abgehauene Holz wird als Reisig in Bündel gebunden; diese Reisigbündel heißen auch Schanzen. Sie dienen als Brennholz. Die Bäume bleiben stehen, bis sie hoch und dick genug sind. Dann werden sie umgehauen und zu Balken und Brettern zer- schnitten, um als Bauholz u. s. w. benutzt zu werden. Es dauert aber oft über hundert Jahre, ehe ein Baum hierzu dick und hoch ge- nug ist. Ja, es soll Eichen geben, die über tausend Jahre alt sind. Wenn die Holzhauer so einen Baum umhauen, dann gibt es ein gewaltiges Krachen und einen Fall, daß die Erde bebt. Die Äste der umgehauenen Bäume werden im Walde zu Brennholz zubereitet. Sie werden in 3 Fuß lange Klötze zersägt, und diese Klötze mit Kei- len in Splitter oder Scheite gespalten. Nun werden die Scheite sorgfältig zwischen Pfählen aufgeschichtet, 6 Fuß lang, 6 Fuß hoch und 3 Fuß breit, und das ist eine Klafter Holz. Das Scheit- oder Klafterholz wird alsdann verkauft und zum Heizen der Back- öfen u. s. w. benutzt. — Stehen in einem Walde nur Eichen, so ist er ein Eichenwald. Was ist nun ein Tannenwald? — Was ein Buchenwald? — U. s. w. — Unter den hohen Bäumen des Waldes stehen aber auch Sträucher oder Gesträuch aller Art: Haselnüsse, Himbeeren, Brombeeren und Waldbeeren, welche sich mei- stens selbst gesäet haben; und zwischen den Sträuchern wachsen wie- der mancherlei Kräuter und Gräser, Moose und Schwämme. In der Nähe des Waldes gibt es aber auch oft große Boden- flächen, welche nicht mit Bäumen und Sträuchern, sondern mit Gras und tausenderlei Blumen bewachsen sind. Das sind die Wiesen. Die Wiesen liegen gewöhnlich niedriger, als die Felder und Wälder, weil das Gras die Feuchtigkeit liebt. Oft wird deswegen auch das Wasser der Bäche und Flüsse in Rinnen über die Wiesen geleitet; sie werden bewässert. Dann rieselt das Wasser lispelnd durch das Gras und befeuchtet seine Wurzeln, und nun kann es noch ein- mal so gut wachsen. Es gibt auf der Wiese viele Arten Gräser. Sie haben ebenso, wie der Roggen und Weizen, einen hohlen, knoti- gen Halm und tragen auch, wie diese, ihren Samen in Ähren oder, wie der Hafer, in Rispen. Aber die Gräser in den Wiesen zieht man nicht wegen ihrer Frucht, sondern wegen ihrer Halme und Blätter, welche als Viehfutter benutzt werden. Sie heißen daher auch nicht Getreidegräser, sondern Futtergräser. Auch werden sie nicht, wie die Getreidegräser, alle Jahre neu gesäet, sondern sie pflanzen sich von selbst fort. Sie sind ausdauernde Pflanzen. —Im Früh- ling sproßt das Gras in den Wiesen hervor und wird immer höher

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 124

1876 - Essen : Bädeker
124 alsdann ein Fluß. Wenn ein kleiner Fluß in einen größern mündet, so heißt dieser der Hauptfluß und jener der Nebenfluß. Wenn ein solcher Hauptsiuß nun aber in einen andern mündet; so wird er zum Nebenfluffe, der andere aber zum Hauptflusse. — Fließt auch ein Bach oder ein Fluß durch unsere Gemeinde? — Wie beißt der Bach? (der Fluß?) — Auf welchem Ufer dieses Baches (Flusses) liegt unsere Schule? — unser Wohnort? — 3. Oft theilt sich ein Fluß in zwei Arme, so daß ein Theil de8 Waffers in dem einen Bette, ein anderer Theil in dem andern fließt. Kommt nun nachher das getheilte Wasser wieder zusammen, oder ver- einigen sich die beiden Arme wieder zu einem Flusse; so ist das zwischen den Armen liegende, überall von Wasser eingeschlossene Land eine Insel. Sehr große Flüsse nennt man Ströme. Die Ströme münden in die See oder das Meer — ein gewaltig großes Wasser. „Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasier nannte er Meer." (1. Mos. 1, 10.) Die Flüsse und Ströme haben ebenso, wie die Bäche, eine Quelle, ein Bett, zwei Ufer und eine Mündung. Zwischen der Quelle und der Mündung befindet sich der Lauf oder das Gefälle. In ebenen Gegenden haben die Bäche, Flüsse und Ströme ein schwaches Gefälle und daher einen ruhigen Lauf; in bergigen Gegenden haben sie gewöhnlich ein starkes Gefälle und daher kommt es, daß sie hier plätschernd, brausend, rauschend und reißend dahin eilen. Sehr kleine Bäche, welche schnell fließen, lasten einen ange- nehmen Ton hören, welchen man Nieseln nennt. Fällt aber ein Bach oder ein Fluß in seinem Bette schäumend und brausend mit Ungestüm von einer Höhe jäh herab, so nennt man das einen Wasserfall. — Die Oberfläche der fließenden Gewässer hat keine wagerechte, son- dern eine schiefe Lage. Woraus erkennst du das? 4. Über kleine Bäche kann man schreiten oder wenigstens springen; über die größern führt gewöhnlich ein Steg von einem Ufer zum andern, oder es sind Brücken darüber gebaut. Über große Flüsse sind nicht viele Brücken gebaut, weil diese sehr viel Geld kosten, und man muß daher gewöhnlich auf N a ch e n über sie hinüberfahren. Auf den großen Flüssen fahren aber auch Schiffe, welche nicht bloß Menschen, sondern auch allerhand Waaren von einem Orte zum andern bringen. Diese Schiffe werden entweder von Pferden gezogen, oder vom Winde fort- bewegt, indem dieser in die aufgespannten Segel bläs't. Am schnellsten aber fahren die Dampfschiffe, welche von Rädern getrieben werden, die der Dampf eines Wasserkessels umdreht. Wenn der Wind nicht weht, ist die Oberfläche der Gewässer ruhig und so glatt, wie ein Spiegel. In ihr spiegeln sich die Ufer mit den Bäumen und andern Dingen ab, und sie heißt darum der Waflerspiegel. Wenn aber ein starker Wind weht oder stürmt, dann entstehen auf dem Wasserspiegel Wellen oder Wogen, welche die
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