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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 230

1906 - München : Oldenbourg
230 42. Charakterbild des Kurfürsten Maximilian I. Für seine Familie und Untertanen hatte er ein warmes Herz, doch war sein Gemütsleben entschieden weniger entwickelt als sein Verstand und weit öfter als Liebesbeweise bekommen die Untertanen seine Strenge und die drückenden Folgen seiner Politik zu spüren. Wo ein religiöser Grund wirksam war, konnte die Strenge sogar in grausame Härte ausarten. Als ein Jngolstädter Bürger von dem ordentlichen Gericht wegen Gotteslästerung zur Stadtverweisung verurteilt wurde, setzte er an Stelle dieser Strafe den Tod. Seine Religiosität hatte eine so ausgeprägt konfessionelle Färbung wie nur möglich. Darum hatten es Konvertiten, wie man an Wallenstein, Pappenheim n. a. gewahrt, immer leicht seine Gunst zu erwerben. Er verordnete, daß jeder seiner Untertanen einen Rosenkranz besitzen müsse; er hielt seine Beamten bei Geldstrafe zur Teilnahme an den wöchentlichen Prozessionen an; er selbst konnte sich in Prozessionen und Wallfahrten kaum genug tun. In seiner Verehrung der heiligen Jungfrau lag ein schwärmerischer Zug, der bei seinem nüchternen Wesen um so auffallender ist. In Altötting ließ er — „Peccatorum Coryphaeus“ — eine mit seinem Blute geschriebene Widmung an sie hinterlegen. Wichtige Aktionen verlegte er, wenn es anging, auf einen Marienfesttag, so den Aufbruch des Heeres gegen Donauwörth 1607 auf Mariä Empfängnis, seine Vereinigung mit Bucquoy 1620, den Einmarsch in die Oberpfalz 1621, seinen Einzug in Regensburg zu Ferdinands Iii. Königswahl aus Mariä Geburt. In der Schlacht auf dem Weißen Berge bestimmte er seinen Trnppen den Namen der heiligen Jungfrau als Feldgeschrei. Und während er den Bischöfen von Freising und Regensburg wegen der großen Zahl der bestehenden Feiertage die Einführung des Korbinians- und Wolfgangstages als Feiertage abschlug, bewog er 1638 den Episkopat seines Landes zu den zahlreichen Frauenfesttagen zwei weitere festzusetzen: Mariens Besuch und ihre Darbringung im Tempel. Täglich, sagt der Stifter der Mariensäule in der Instruktion für die Erziehung seines Erstgebornen, erfahre ich, daß nach Gott die Mutter des Erlösers unsere größte Beschützerin und Patronin ist. Er machte es seinem Sohne zur Pflicht außer einem Sonn- oder Feiertage jedes Monats auch an allen Marienfesttagen zur Beichte zu gehen. Er gab diesem Sohne, was gegen alle Gewohnheit war, neben dem Namen seines mütterlichen Großvaters auch den Namen Maria und bürgerte damit in Bayern die Sitte ein, daß dieser Vorname auch von Männern an zweiter Stelle geführt wird. In den Jesuiten bewunderte und verehrte er die Männer, die nach seiner Überzeugung dem Reiche Gottes auf Erden die besten Dienste leisteten, und ihre Mitwirkung bei den Aufgaben eines gottesfürchtigen Fürsten schien ihm unerläßlich. Darum scheute er keilte Opfer für sie, empfahl auch dem Nachfolger in seinem Testament sie gegen männiglich zu schützen, zu lieben, zu ehren und in besonderer Affektion zu halten, legte ihm ihre Kollegien zu München, Ingolstadt, Regensburg, Landsberg, ihre Niederlassung in Altötting

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 461

1868 - München : Lindauer
461 Beilagen zum fünften Zeitraum. 69. Auf dem Berge Andechs, eine halbe Stunde vom Ammersee ent- fernt, hatte sich kurze Zeit, nachdem Kaiser Karl der Große das Herzog- thum Bajoarien zum fränkischen Reiche (788) geschlagen, eine Veste er- hoben, die ursprünglich dem Karolingischen Herrschergeschlechte gehörte und nach dessen Erlöschen in Deutschland an die Nachkommen Ratolds I (Sighards?), eines natürlichen Sohnes des deutschen Kaisers Arnulf (887 bis 899), überging, die den Titel „Grafen von Andechs" führten. An die Kapelle, die sich innerhalb dieser Veste befand, hatte schon Kaiser Ludw ig der Fromme (814—840), der drittgeborne Sohn Karls desgroßen, einige Reliquien geschenkt, bestehend in einem Theile des Schwammes, womit Christus am Kreuze getränkt wurde, und in zwei Stückchen Eisen, daö eine von einem Nagel, womit der Heiland an das Kreuz geheftet war, das andere von dem Speere, mit welchem die Seite des Erlösers geöffnet worden. Dazu kam entweder durch Ludwigs des Frommen Bruder Pippin (-s 810), oder, was mehr Glauben verdient, durch Ludwigs des Frommen Sohn Pippin (ch 838) das sogenannte Sieges kreuz Karls des Großen. Ein Sohn des oben genannten Ratold I, mit Namen Ras so, Razzo oder Ratho, Graf von Dießen und Andechs, berühmt dnrch seine Körpersgröße und noch mehr durch seine Tapferkeit gegen die Ungarn, die er 949 und 950 schlug, begleitete Judith, des Luitpoldinger Arnulf I Tochter, welche mit dem bayerischen Herzog Heinrich I (948—955) aus dem sächsischen Hause vermählt war, auf einer Reise in's heilige Land und wurde dort beim Besuche der heiligen Orte von dem Verlangen erfüllt, Reliquien zu sammeln. Nachdem Rasso mit Zustimmung des Papstes Agapet Ii zu Jerusalem, Konstantinopel, Rom und Mailand kostbare Reliquien gesammelt hatte, hinterlegte er dieselben in dem von ihm erbauten Kloster Wö rth (dem heutigen „Gr af Rath" bei Fürstenfeldbruck), wo er als Mönch am 15. Juni 954 sein Leben beschloß. Als im folgenden Jahre (955) die Ungarn neuerdings in Bayern einsielen und tief nach Schwaben vordrangen, flohen die Mönche des Klosters Wörth mit ihren heiligen Schätzen nach Andechs, um sich und ihre Heiligthümer vor der Wuth der Ungarn in der festen Burg zu schützen. Nach der Niederlage, welche die Ungarn auf dem Lechfelde (955) erlitten, kehrten die Mönche von Wörth in ihr Kloster zurück, die Reliquien dagegen ließen sie in Andechs, weil das Kloster Wörth für dieselben nicht genug Sicherheit bot. Die Zahl dieser heiligen Schätze mehrte Graf Pop Po von Andechs, des Markgrafen Bcrthold Ii von Istrien Bruder, der unter dem Namen „Graf von Plassenburg" während des zweiten Krenzzuges (1147—1149) unter König Konrad Ii (1138—1152) Berühmtheit erlangt hat. Durch seine Verwandte, die griechische Kaiserin Irene in Konstantinopel, kam er in den Besitz vieler heiliger Reliquien, die von ihm sämmtlich in Andechs hinterlegt und zunächst durch König Ludwigen von Frankreich (1137—1180), und später durch den Bischof Otto Ii von Bamberg (1177 bis 1196) vermehrt wurden. Letzterer übersandte 1182 seinem Bruder, dem Markgrafen Berchold Ii von Istrien, zur Abwendung der auf seinem Gebiete Andechs-Istrien lastenden Bedrängnisse drei heilige Hostien, die bis dahin in Bamberg die größte Verehrung genossen hatten. Zwei derselben, vom Papste Gregor dem Großem (590 — 604) consecrirt (die eine läßt ein blutfärbiges Kreuz, die andere ein blutfärbiges Fingerglied erkennen), hatte Papst Leo Ix (1048—1054) dem deutschen Kaiser Heinrich Iii (1039 bis 1056) persönlich überbracht, die dritte (welche das blutfarbige Zeichen Iiv^S ~ das bedeutet in hoc signo vinces — in diesem Zeichen wirst du siegen — erkennen läßt) war vom Papste Leo Ix selbst consecrirt und dem Kaiser Heinrich Iii zugeschickt worden. Seit diese Hostien nach Andechs gekommen waren, wurden an der Schloßkapelle daselbst regelmäßig etliche

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 243

1868 - München : Lindauer
243 Bayern unter Maximilian l. Linz eilig nach Böhmen. Am weißen Berge bei Prag stießen die feindlichen Heere am 8. November 1620 aufeinander. Als unter den Feldherren der katholischeil Truppen über die Art des vorzunehmenden Angriffs gctheilte Meinung herrschte, trat der alte, im Rufe eines Wunderthäters stehende Carmelitermönch P. Do minien s de Jesu Maria zu den Anführern und ver- mochte sie durch [eine begeisternden Worte zu einem unmittelbaren Angriff auf Prag, der am 8. November, einem Sonntage, Mit- tags 12 Uhr erfolgte. Unter Tilly's Fahne focht hier, kaum 24 Jahre alt, der nachmals so berühmte Denker Rens Des- cartes. In einer Stunde war das durch einen Nachtmarsch ermüdete Heer Friedrichs Y vollständig geschlagen, gerade an dem Sonntage, an welchem das Evangelium der treffenden Messe die Worte enthielt: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Beim Gastmahle sitzend, vernahm Friedrich den Anfang und beit Ausgang der Schlacht. Die von Maximilian ihm gewährte achtstündige Waffenruhe benützte er, um mit den Seinigen Prag zu verlassen, wo er in der Eile und Bestürzung Krone und Scepter zurückließ. An demselben Tage, an welchem der „Winterkönig" Friedrich von der Pfalz nach Breslau geflohen war, hielt der Bayernherzog Maximi- lian I seinen Einzug in der böhmischen Hauptstadt. Nachdem er für den Kaiser die Huldigung empfangen hatte, übergab er die weitere Verwaltung dem Fürsten Karl von Lichtenstein als kaiserlichem Statthalter und reiste nach München, wo er am 25. November 1620 eintraf und mit großem Jubel empfangen wurde. Er verfügte sich geraden Weges in die Frauenkirche und begab sich erst nach Beendigung des dort gefeierten Gottes- dienstes in die Gemächer des von ihm (1601 — 1616) erbauten westlichen Flügels*) der neuen Residenz. Hier berichtete er un- verzüglich an den Papst Paul V mit den Worten: „Ich kam, *) Den Bau dieses Flügels hatte Herzog Maximilian I im Jahre 1601 unternommen, weil während seines Aufenthaltes in Schleißheim ein Theil der neuen Residenz niedergebrannt war. In der Nähe der östlichen ^and dieses Flügels, am Schlüße des südlichen Portals rechts, ließ derselbe Herzog gleichzeitig eine Kapelle bauen, die sogenannte schöne Kapelle, die gegenwärtig noch steht. 16 *

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 60

1876 - Essen : Bädeker
60 den großen, metallenen Glocken. Ihr feierliches, bedeutungsschweres Ge- läute ladet uns in's Gotteshaus, mahnt zur Andacht und zum Gebete, oder erinnert ernst an Tod und Grab: „Wer weiß, wie bald auch dein Grabgelauk erschallt!" Und die Thurmuhr zeigt und ruft weithin, wie viel Uhr oder wie spät es ist: „Unser Leben fähret schnell dahin! Wirke, so lange es Tag ist!" — In der Kirche finden sich nicht, wie in den Häusern, viele kleine, abgesonderte Räume oder Stuben. Der Fußboden ist gewöhnlich mit Steinplatten belegt, und die Decke bildet meistens ein Gewölbe, das auf den Seitenmauern oder auf den Pfeilern ruht. Die Pfeiler oder Säulen stehen in Reihen zwischen dem Mittel- oder Haupt- schiffe und den Seiten- oder Nebenschiffen. Was bemerkst du an den Wänden? Sind in unserer Kirche auch Gallerien oder Empor- oder Chorbühnen (Chöre)? — Alle Sonn- und Festtage und auch manchmal am Morgen oder Abend in der Woche ist Gottesdienst in dem lieben Gotteshause. Dann sollen aus der Gemeine oder Pfarre die erwachsenen Christen und auch die größeren Kinder, wie der zwölfjährige Jesus that, gerne die schönen Gottesdienste besuchen. Hier sitzt in dem Schiff der Kirche oder auf den Chorbühnen Arm und Reich, Kinder Eines Vaters, auf langen Bänken oder in Stühlen, so daß Alle das höher- gelegene Chor und die Kanzel sehen können; bei der Liturgie stehen sie auf. Von oben herab, von einer Chorbühne, ertönt lieblich und mächtig die Orgel, deren glänzende Pfeifen man sieht; der Organtzst spielt dies herrlichste und größte aller Instrumente. Und die Gemeine singt Gott dem Herrn heilige Lieder aus dem Kirchengesangbuche, mitunter auch ein Sängerchor, und von der Kanzel herab, auf oer die Bibel aufgeschlagen liegt, verkündigt der Prediger der Gemeine das Wort Gottes. Dann wird wieder gebetet und gesungen. Und wenn von den Diakonen oder Almosenpflegern das christliche Almosen für Arme und Hülfsbedürftige gesammelt ist — „ Wohl- zuthun und mitzutheilen vergesset nicht; denn solche Opfer (Gaben) gefallen Got't wohl" —, und der Geistliche oder Pfarrer die Gemeine gesegnet hat, verlassen Alle stille das Gotteshaus und gehen belehrt, getröstet und erbaut in ihre Häuser, und: „Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren, den Willen thun des Vaters im Himmel!" Der Herr Jesus sagte einmal zu seinen Jüngern, als man Kindlein zu ihm brachte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes." Und er herzte sie, legte die Hände auf sie, und segnete sie. Darum bringen die Eltern auch jetzt noch ihre kleinen Kindlein dem Herrn Jesus dar. Sie tragen sie zur Kirche und lassen sie taufen „im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes". Die Eltern und die Pathen (Taufzeugen) geloben, zu sorgen, daß das Kindlein ein rechtes Christenkind werde. Dann erhält es auch seinen Tauf- oder Vornamen, zur Erinnerung an die empfangene Taufe. Nun ist das Kind ein Schäflein des treuen Hirten Jesus Christus. Wenn es etwas größer geworden, geht es in die Schule und später auch in den Katechumenen-

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 42

1826 - Kempten : Dannheimer
gebirge zuwanderte, gewahrte er mit Moos bedeckte Ruinen einer ehemals großen Stadt, auf dem Schulte der gebrochenen Säulen sah er Tempelgemäucr, verfallene Palläste und Siegeöboqen, e6 war das längst verschwun- dene Iuvavo der stolzen Römer r — Fromm und klug erbat sich der Priester des Herrn diese Einöde von dem Herzog Bojoarie ns, um auö dem Getrümmer des hadrianischen Iuvaviums Kloster und Kirche zum Gedächtniß des Fürsten der heiligen zwölf Boten er- bauen zu können. — Theodo n. schenkte ihm die ver- gessene Römerstadt, samml der Veste auf dem Bergrücken im Morgen und einen großen Umfang Landes auf beiden Ufern der Salzach, dazu den dritten Thetl deü Salz- brunnens, zwanzig Pfannen fammt Knechten; desgleichen den Zehent von Salz und Zoll, der dem Landesherrn erhoben ward, nebst vielen andern Gütern. Darauf holte Rupert aus Franken zwölf Gehilfen von der Regel des heiligen Benedicts, erbaute daö Kloster St. Peter und eine Kirche dem heiligen Maximilian zu Ehren, der vor dreihundert Jahren als Bekehrer hier gewandelt, und dessen Grab Hordbertü Knechte wnnderbar fan- den. — Anbau und Kultur kam in die Wildniß, bis in das tiefste Pongau — wurden die Wälder ausgestockt und das weite Moorland trocken gelegt. — Erntrudis, die Nichte Nupertö, kam ebenfalls auö Franken, um frommen Jungfrauen ein Spiegel christlicher Zucht zu werden; am Nonnberg (Nunberg) baute ihr Rupert ein Kloster, das erste in Baiern für Nonnen, wo sie Vorsteherinn wurde. — Frg. 34) Welcher bojoarische Fürst machte zur festen Begründung des Christenthums die erste Reise nach Rom, — wie und wann kamen die ersten päpstlichen Legaten nach Bojoarien, welche christlichen Anstalten wollten selbe grün- den, und wann starb Theodo Ii.? Anlw- Die Jünger de6 heiligen Benedicts machten den Herzog Bojoaricns und feinen Hof vertraut mit den heiligen Versammlungen und Satzungen der morgen, und abendländischen Kirchenväter, mir dem sichtbaren Ober-

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 48

1826 - Kempten : Dannheimer
48 o ten Baiern rasch , und plünderten bei ihrem Rückzüge zwei und fünfzig Tage lang mit allem Gräuel das ero- berte Land; — vom Lech bis an den Inn war Baiern mit Schutt und Leichen bedeckt. Odilo, mit wenigen feiner Treuen, erreichte zwar den Inn, wurde aber zu, letzt doch von den Feinden ergriffen - und nach Franken abgeführt. Hildrude reiste zu ihrem gefangenen Ge- mahl nach Frankreich. Odilo wurde wieder frei und mach Jahr und Tag seinem Volke zurückgegeben. — Wah- rend die Franken die Bojoarter überwanden, drang zwar Herzog Hunald mit seinen Wasken, treu dem gege- benen Worte, feindlich ober die Loire ins Land des Fran- ken'königs, bis Charles ein, eroberte diese Stadt, ver- brannte sie, schleifte ihre Mauern, und legte alles schreck- lich in Asche, doch leider fruchtlos für Odilo! — Frg. 5?) Wie lang regierte Odilo? Anlw. Von 7.37 bis 748 — Einem alten Todten- Verzeichniß des Emmeran - Klosters zufolge war der 18. Jäner 748 Odilos Slcrbkag. Frg. 3») Wie war der damalige Zustand des Chriftenthnms in Bojoarien, — welche Verdienste hatte Bonifaeius, der Apostel German niens, um Baiern, — wann stiftete Odilo die vier Bisthümer: Regensburg, Passau, Salzburg und Fr ei sing, — und mit welchen Kirchen und Klöstern schmückte dieser fromme Re- gent Baiern? Antw. Die heidnischen Bojoaren sahen im weiten Lande umher gottgeweibte Mauern von Kirchen anfstei- gen, hörten alltäglich Worte der Erlösung, Botschaft des Heils, und allnächtlich Gesarrq und Gebet der Mönche in den Kloster Chören, ihre Herzen wurden bewegt und sie gingen freiwillig zur Taufe; der Bekehrungen warm aber zu viele und zu schnelle, viele Priester und Lehrer des Wortes waren oftmals fast so unwissend und roh, als die 1821. I. und Ii. Buch, bei Jos. Eggensperger. Mit zwei Landkarten.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 215

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Vierter Zeitraum. Don 525 bis 30 v. Chr. 215 Parther, gerieth aber (l40) in parthlsche Gefangenschaft, in welcher er bis zu dem Jahre 130 bleiben mußte. Doch Antiochus von Sida, der jüngere Sohn von Demetrius , macbte die Rechte der Seleuciden geltend. Er gewann daß Heer, und trieb den Tryphon vö'n Stadt zu Stadt, bis dieser endlich in oder bei Apamea das Le- den verlor. Nachdem aber Antiochuö von Sid'ä kl 3l) in einem Kriege gegen die Parther umgekommen war, be- stieg Demetrius 1l. (130) wieder den Thron seiner Va- ter. Doch das Verderben wich nimmermehr von den Se- leuciden. Nach wenigen Zähren (126) verlor Demetri- us 1!. den Thron analexander Z e b i n a s, welchen Pto- lemäus Physcon von Ägypten gegen ihn ausgestellt lyat!^, und ward ermordet, als er sich stüchten wollte. Immer tiefer sank von nun an Syrien. Cleopatra, die Wittwe Demetrius Ii., und ihre Söhne führten nicht nur mit Alexander Zebinas, sondern auch unter sich selbst die verderblichsten Kriege, und die Enkel Cleopatra's setz- ten den verwüstenden Kampf fort. Endlich (85 ) verei- nigte Ti grau es, den Wünschen der Syrer gemäß, Syrien mit Armenien, aber in dem Jahre 64 ward es'von Ponipejus zur römischen Provinz gemacht. Vi. Judäa. 1. Judäa unter chaldäischer, persischer, ägyp- tischer und syrischer Hoheit (588-167 v.chr.). Der Zustand der Israeliten in Chaldäa war, wie es scheint, wenigstens erträglich. Viele siedelten sich an und wurden einheimisch; einigen wurden sogar von ihren Sie- gern bedeutende Ämter anvertraut. Manche sehnten sich indessen doch wohl in daö Land ihrer Väter zurück. Cyruö, als er daö chaldäisch-babylonische Reich sich unterworfen hatte, crtheilte ihnen die Erlaubniß hiezu. Von ihm unterstützt, kehrte (536) eine Caravane Juden unter Serubabel und Iosua nach Palästina zurück, und sorgte hier vor allem für die Wiederaufbauung des zer- störten Tempels zu Jerusalem. Allein die Samaritaner

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 216

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
2i6 Alte Geschichte. legten den neuen Ankömmlingen so viele Schwierigkeiten in den Weg, daß der Bau erst unter der Negierung des Darms Hystaspis vollendet werden konnte. Unter Esra (um 478) und Nehemia (um 444) wurden neue An- siedler hingeführt. Von nun an stärkte sich die Colonie mehr und mehr, und genoß, wie es scheint, unter der milden persischen Oberherrschaft ruhige Tage. Neben den Statthaltern dauerte auch die Würde der Hohenpriester fort, deren Macht und Ansehen in eben dem Maße stieg, in welchem das persische Reich kraftloser wurde. Bis zu dem Falle dieses Reiches blieben die Juden persische Un- terthanen. • Nach der Eroberung von Tyrus (352) kam auch Pa- lästina in die Gewalt Alexanders des Großen. Er soll die Juden mit, ausgezeichneter Güte behandelt haben. Aber wahrend des verwirrungsvollen Kampfes nach feinem Tode ward Judäa bald diesem, bald jenem Sieger zw Theil, und erst durch die Schlacht bei Zpsus (300 kam es unter ägyptische Oberherrschaft, unter welcher ek bis gegen das Jahr 203 blieb. - « Das Glück, welches der ägyptische Staat unter den drei ersten Ptolemäern genoß, theilte Judäa ebenfalls. Auch nahmen die Juden seit dieser Zeit au griechischer Bildung Anthcil, und jüdische Begriffe und Ansichten wurden zu- gleich den Griechen bekannter. Schon Ptolemaus U hatte (312 ) mehrere tausend Juden nach Ägypten ver- pstanzt, wo Viele derselben, durch griechisch - alexandrini- sche Gelehrsaiwkeit gebildet, die Aufmerksamkeit und Gunst mehrerer ägyptischer Könige zu gewinnen wußten. Die siebzig Dolinetscher. ' * Auch Anriochus der Große von Syrien, welcher um das Jahr 203 den Ptolemäern Judäa entrissen, und zur syrischen Provinz gemacht hatte, bestätigte dem Lande seine Vorrechte. Aber bald nach ihm brach eine Zeit großer Noth über Zndäa herein. Antiochus Iv. Epiphanes (176- 164) behandelte die Juden sehr hart, und erthcilte sogar den Befehl, daß sie bei Todes-Strafe dem Jehova-Cul- tus gänzlich entsagen, und dagegen den griechisch-syri- schen Götterdjenst annehmen sollten. Viele der Vorneh-

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 218

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
L18 Alte Geschichte. zu widerstehen. Simon ward dzrrch einstimmigen schiltst seines Volkes zum Hohenpriester und Fürsten Iu- daa's erklärt. Johannes Hyreanuö (1z5 - 107). sein Sohn und Nachfolger, befreite sogar (130) Judäa ganz vg, der syrischen Hberherrsch^ft, und unterwarf sich Samaria und Idunräa. Ariftobulus (107- 106), Hyrcans ältester Sohn und Nachfolger, nahm bereits im Jahre 107 den königlichen Titel an. ^ Kaum war indessen die Selbstständigkeit des jüdischen Staates hergestellt, als rheils wegen der Unbestimmtheit der Thronfolge, theils, und« hauptsächlich durch die Um- triebe der Pharisäer und Sadducäer, innere Ulrru- hcn ausb "achcn. Schon die Negierung Alexanders Iannä'uz (106-79), deö Bruders und Nachfolgers Aristobuls, ward durch eine von don Pharisäern erregte Empörung beunruhigt. Übrigens hatten dieser Alexander sowohl, als sein ' Bruder Ariftobulus die Granzen des Staates durch Unterwerfung einiger Landschaften jenseits des Jor- dans erweitert. Alexandra (79-71), die Wittme und Nachfol- gerin Alexanders, regierte im Einverständnisse mit den Pharisäern, und daher ruhig und gefürchtet. Aber nach ihrem Tode (71) stritten sich ihre Söhne Hyrcanus !I. und Ariftobulus Ii. um die Thronfolge. Beide Brü- der wandten sich endlich an Pompejus, welcher um diese Zeit Syrien in eine römische Provinz verwandelte. Pom- pejus entschied für Hyrcanus. Ariftobulus und dessen Söhne wurden gefangen nach Nom geführt. Hyrcanus blieb Fürst Zudäa's, ward aber den Nömern zinsbar und stand überdieß ganz unter der Herrschaft des Idumäers Antipater, eines treuen Anhängers von Mm. Bald indessen veranlagten Unruhen, welche Alexander, der Sohn Aristobuls, erregt hatte, den römischen Procónsul Gab in ins, die Verfassung Judäas in eine Aristocratie umzuwandelu. Doch Cäsar, dessen Partei Antipater ergriffen hatte, setzte den Hyrcanus wieder ein, gab ihm aber den Antipater zum Pr.ocurator. / Endlich (39) wur- de von den Römern Herodes, der Sohn Antipaters, zum

10. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 75

1822 - München : Lindauer
§. Vl Theodo Ite 640—630. 1) Ankunft des heil. Emmeram, und trau- riges Schicksal dieses Heiligen unter Her- zog Theodo; 2) Kriege wider die Hun- nen; 3) Hintritt dieses Herzogs um 680. l)^e zahlreicher und betrübter die Erfahrungen waren, daß bey einem rohen, und halb verwilder- ten Volke kein Landesfürft ruhig und glücklich regie- ren, und überhaupt keine wohlgeordnete Regierung bestehen könne: desto mehr fiengen die Eltern und Verständiger» der Nation bereits an, sich nach An- stalten, wodurch einige Bildung derselben bezwecket, und nach Männern, durch welche solche Anstalten errichtet, und zweckmäßig ansgebreitet werden konn- ten, zu sehnen. Die weisen Vorschriften, und sanf- ten Lehren der christlichen Religion waren damals in Baiern nicht unbekannt, und die eigentlichen Den- ker der Nation waren lange überzeugt, daß Einwoh- ner, welche nach der christlichen Religion lebten, ganz andere Menschen, daß sie die vortrefflichste« Staatsbürger seyn müßten. Einiges Licht darüber hatte schon der heil. Severin, welcher nach dem im Jahre 45z erfolgten Tode des Hunnenkdnigs Attila (S. 17.) von Asien nach Pannonien, und das ripenr fische Norikum gekommen war, ausgebreitet. Die- ser unvergleichliche heilige Mann (t im I. 482) hielt sich einige Zeit zu Künzen bey Osterhofen auf I), zog
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