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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

2. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 26

1912 - München : Oldenbourg
2h Die Deutschen üanbjchoften. Die Vorberge, das Rheintal entlang, schmücken Laubwälder, Obsthaine und Rebengärten. Auf den mittleren Höhen finden sich prächtige Nadelwälder, während die höchsten Gipfel waldlos sind. Klima und Pflanzenkleid sind je nach der Cr- Hebung verschieden (f. Abb. S. 24 u. 25). . Die schönsten Tannen des Schwarzwaldes werden als sogenannte „Holländer" auf dem Rheine nach Holland zu Masten verstößt. Ferner dient das Holz einer großartigen Uhrenindustrie, zu Holzschnitzereien und zur Fabrikation von Musik- werken (Orchestrions.) Gar manchem Orte bildet sodann der Fremdenverkehr eine Quelle des Einkommens, besonders seitdem die Schwarzwaldbahn von Donau- eschingen nach Offenburg ein Hauptanziehungspunkt für Reisende geworden. Die Bevölkerung des Schwarzwaldes lebt hauptsächlich von den Erträgnissen des Waldes. — Das gewerbliche Leben der Wasgentäler hat sich anders entwickelt. Die reichen Wasserkräfte des Gebirges stehen hier im Dienste der Baumwoll- spinnerei und -weberei, besonders in M ü l h a u s e n. Der A b st a m m u n g nach gehören die Bewohner der Oberrheinischen Tiefebene und ihrer Randgebirge in den südlichen Teilen dem alemannischen Volks- stamme an, etwa von Karlsruhe an wohnen Rheinfranken. Im Oberelsaß sprechen gegen 45 000 Einw. sranzösisch. Entstehung der Oberrheinischen Tiesebene. Ursprünglich bildeten Schwarzwald und Wasgenwald eine einheitliche Gebirgsmasse, daher auch ihre große Ähnlichkeit; erst später ist ihr mittlerer Teil eingesunken. Die Niederung erfüllte dann ein Binnensee, der durch Vertiefung der Abflußstelle bei Bingen ent- leert und durch die Anschwemmungen des Rheins und seiner Zuflüsse eingefüllt wurde. Staaten und Siede lungen. An der Oberrheinischen Tiefebene und ihren Randgebirgen haben folgende Staaten Anteil: die Großherzogtümer Baden und Hessen, das Reichsland Elsaß, die Bayerische Pfalz und Preußen mit einem Teile der Provinz Hessen-Nassau. Im Großherzogtum Baden: In der Rheinebene und zwar von S. nach N. folgen: Freiburg (int Breisgau), 85 000 Einw., mit herrlichem Münster und prächtiger Umgebung; Universität. Lahr mit mannigfachen Industrien. Rastatt, früher Festung; südlich davon in freundlicher Bergumrahmung Baden-Baden, einer der berühmtesten Badeorte. — Karlsruhe, 135 000 Einw., Haupt- und Resi- denzstadt, Sitz einer technischen Hochschule. — Heidelberg am Neckar, sast 50 000 Einw., in reizender Lage, überragt von den Ruinen des Schlosses der Wittels bachischen Kurfürsten von der Psalz, die hier residierten; Universität, -latiti^ h e i m am Einfluß des Neckars in den Rhein, der von hier an der Großschiffahrt dient, wichtigster Rheinhafen Süddeutschlands, fast 200 000 Einw. — Am Nordrande des Schwarzwaldes: Psorzheim, 70 000 Einw., mit großartiger Bijouterie waren-Erzeugung. ^) — Zu Baden gehört auch die Stadt Konstanz am Boden- see in prächtiger Lage und Umgebung. Im Bodensee liegt die Insel M ainau mit Schloß und Park. i) Bijouterie-Waren sind kleinere Schmucksachen teils aus edlem teils aus unedlem Metall.

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 66

1897 - München : Oldenbourg
66 Ii. Bayern. 3. Pfalz. sdie Rheinpfalz, im Gegensatz zu der mit ihr bis 1628 verbundenen Ober- pfalz^ auch Unterpfalz oder Kurpfalz genannt, kam i. I. 1214 an Bayern, wurde jedoch bereits 1310 wieder vom Hauptlande getrennt. Erst 1777 fand die Ver- einigung beider Gebiete wieder statt, als Karl Theodor von Pfalz-Zweibrücken auch Kurfürst des rechtsrheinischen Bayern wurde. — Die Pfalz ist sehr stark bevölkert. Am dichtesten drängt sich die Bevölkerung an den Ostabhängen der Haardt und in der fruchtbaren Thalebene des Rheins zusammen; weniger dicht bevölkert ist die rauhere gebirgige Hinterpfalz^ x Die wichtigsten Orte sind-) a) ßn der Rheinebene: Speyer a. Rhein, 19000 E., Hauptstadt des Kreises, vor allem berühmt durch seinen herrlichen romanischen Dom, in dem acht Kaiser und drei Kaiserinnen ruhen, „Totenstadt der deutschen Kaiser". — N. von Speyer Ludwigshasen a. Rhein, von Ludwig I. gegründet, 1840 noch eine Rheinschanze mit 90 E., jetzt die zweitgrößte Stadt (40000 E.) und eine Iber ersten Fabrik- und Handelsstädte der Pfalz; seine Anilin-, Alaun- und Sodafabriken zählen zu den bedeutendsten in Deutschland; wichtiger Rheinhafen, lebhafter Bahn- und Schiffsverkehr. — Das benachbarte Frankenthal, 14 000 E., das mit dem Rhein durch einen Kanal verbunden ist, hat eine der größten Rübenzuckerfabriken Deutschlands, bedeutende Kesselfabriken und Glockengießereien (Kaiser- glocke in Köln), sowie reiche Gewerbthätigkeit und blühenden Gartenbau. — S. von Speyer die Festung Germersheim.j b)|Art der Haardt: Im S. Bergzabern, n. davon Landau a. Queich, 14000 E., mit bedeutendem Weinhandel. — Weiter n. Edenkoben, 5000 E. — N. davon Neustadt, 16000 E., in schönster Lage, Knotenpunkt der pfälzischen Bahnen und Mittelpunkt des geselligen Lebens der Pfalz. —- Im O. Dürkheim a. Jsenach, 6000 E., mit Bad und Saline. — N. davon liegt in anmutiger Umgebung Grünstadt. c) Im Westrich: Kaiserslautern, 41000 E., ungefähr in der Mitte des Kreises gelegen, Knotenpunkt von Straßen und Eisenbahnen, größte und gewerbthätigste Stadt der Pfalz, blühende Industrie, groß-

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 330

1868 - München : Lindauer
330 Bayern unter Karl Theodor. Rumford mit 10,000 Mann bayerischer Truppen vergeblich zu decken suchte. Da Preußen durch den Separatfrieden, den es am 5. April 1795 mit Frankreich geschlossen, die übrigen Reichsglieder preisgegeben und unter solchen Verhältnissen die Fortsetzung des Krieges von Seite Bayerns auch nicht die min- deste Aussicht ans guten Erfolg hatte, so schloß Bayern nach dem Beispiele Badens und Württembergs am 7. September 1796 zu Pfaffenhofen mit Moreau einen Waffenstillstand, worin man versprach, den Franzosen freien Zug durch das Land zu gestatten und 10 Millionen Livres nebst einer Menge von Naturalien, selbst Kunstschätzen (3300 Pferde, 200,000 Centner Getreide, eben so viel Heu, 100,000 Paar Schuhe, 10,000 Paar Stiesel, 30,000 Ellen Tuch, 20 Gemälde ans der Bildergallerie it. a. nt.) zu entrichten. Doch der schnelle Rückzug Jourdans an den Rhein, ein verlornes Treffen bei München gegen die österreichischen Generale Frölich und Fürst von Fürstenberg (11. September 1796), das Anrücken des österreichischen Generals Hotze gegen Ingolstadt nöthigte auch Moreau zu dem berühmt gewordenen Rückztlg über Augsbtlrg nach Schwaben, durch den Schwarzwald und das Kiuzingthal nach Straßbilrg. Bayern war so der aufgelegten Lieferimgen enthoben und binnen wenigen Tagen von Feinden leer. Uebrigens hatte es durch Qnartier- lasten, Contributionen, Plünderungen und Erpressungen aller Art von den Oesterreichern und Condoern nicht weniger erlitten als von den Franzosen. Der Schaden dieses Krieges belief sich auf dreißig Millionen. Diesen mehrte noch eine verheerende Viehseuche, die sich 1796—1799 über das ganze Land verbreitete. Glücklicher als Jonrdan und Moreau in Deutschland war Na- poleon Bon aparte in Italien gewesen. Seine Siege bei Montenotte, Millesimo (ein Collectivname für die Gefechte vom 13.—15. April 1796), Lodi, Arcole, Tarvis zwangen den Kaiser Franz Ii zum Frieden von Campo Formio (17. Oktober 1797). Ein geheimer Artikel dieses Friedens ver- hieß den Oesterreichern Salzburg und von Bayern alles Land am rechten Ufer des Inn nebst der Stadt Wasser- burg, wogegen Oesterreich in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich einwilligte, ein würdiges Seitenstück

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 388

1868 - München : Lindauer
388 Bayern unter König Ludwig Ii. Generallieutenant Zoller, Kommandant der bayerischen dritten Division, fällt bei Winkels in der Nähe von Kissingen, von einem Granatstücke tödtlich verwundet. 1866 11. u. 12. Juli. Concentrirung der bayerischen Armee bei Schweinfurt und Gerolzhofen. 13. Juli. Die Hessen werden bei Laufach von den Preußen zurückgedrängt. 14. Juli. Die Stadt Aschaffenburg fällt in die Hände der Preußen. 23. Juli. Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Oester- reich und Preußen. 24. Juli. Die Württemberger werden an der Tauber von den Preußen zurückgedrängt. 25. — 27. Juli. Unterhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen zu Nikolsburg zum Abschlüsse eines Waffenstillstandes und zur Feststellung von Friedenspräliminarien; Oesterreich tritt aus dem deutschen Bund und überläßt dem Olmützer Uebereinkommen entgegen Bayern mit den übrigen süddeutschen Bundesgenossen der Gnade Preußens; 25. Juli. Kampf der Bayern mit den Preußen bei Helm- stadt, welcher mit dem Rückzuge der Bayern nach Waldbrunn und Uettingen endete. 26. Juli. Kamps der Bayern mit den Preußen bei Roß- brunn; die Angriffe der Preußen werden blutig zurückgewiesen, wodurch der von den Bayern beabsichtigte Rückzug hinter den Main unbehelligt bewerkstelligt werden konnte. Eine gut geführte bayerische Cavallerie-Attaque bei den Hettstädter Höfen bringt den Preußen eine empfindliche Schlappe bei. 27. Juli. Die preußische Artillerie eröffnet ihr Feuer gegen die Feste Marienberg bei Würzburg ohne Erfolg. 29. Juli. Der im Dienste Preußens stehende Großherzog von Mecklenburg wirft sich bei Seibottenreuth (südlich von Bayreuth) mit dem zweiten preußischen Reserve-Corps auf ein bayerisches Bataillon. 31. Juli. Preußen unter Führung des Großherzogs von Mecklenburg rücken in Nürnberg ein. 2. Aug. Dreiwöchentlicher Waffenstillstand zwischen Preußen und Bayern. 22. Aug. Preußen und Bayern schließen Frieden und ein geheimes Schutz- und Trutzbündniß, welches am 3. März 1867 veröffentlicht wurde. Bayern muß an Preußen 30 Millionen bezahlen und folgende Gebietstheile abtreten: 1) Bezirksamt Gersfeld mit 23,361 E.; 2) Landgericht Orb ohne Aura mit 9109 E., zusammen 32,470 E. nach der Volkszählung

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 344

1868 - München : Lindauer
344 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. Oesterreich das Schweigen und ließ, als seine Truppen bereits an der Ostgrenze Bayerns standen, durch den Fürsten Schwar- zenberg (6. September 1805) in München Eröffnungen machen, die auf eine Vereinigung der bayerischen Truppen mit den österreichischen abzielten. Max Iv verlangte aus Besorguiß für seinen Kurprinzen Ludwig, der sich damals auf Reisen in Frankreich befand, nochmals die Bewilligung zu einem neu- tralen Verhalten, wurde aber unverzüglich zum Anschluß an Oesterreich aufgcfordcrt und für den Weigerungsfall mit einem Einfalle österreichischer Truppen in Bayern gedroht. Auf dieß hin schloß sich der Kurfürst an Napoleon an, trat in der Nacht vom 8. auf den 9. September 1805 mit seiner ganzen Familie, dem Hofe, den Ministern und den Gesandten Oester- reichs, Rußlands und Frankreichs die Reise nach Würzburg an und ratifizirte dort den Allianzvertrag, den unterm 24. August 1805 sein Minister Montgelas provisorisch mit Frankreich geschloffen hatte. Das Anerbieten Oesterreichs, Bayern zum Königreiche zu erheben und ihm Salzburg, Berchtes- gaden, Passau und Eichstädt einzuverleiben, wenn für den Bruder des Kaisers Toskana wieder erobert wäre, kam zu spät und konnte schon darum keine Berücksichtigung finden, weil die österreichischen Truppen unmittelbar nach der Entfernung Maxi- milians Iv von München (am 9. September 1805) in feind- licher Absicht den Inn überschritten (am 12. September 1805) und München besetzt hatten. Oesterreich, welches dafür hielt, der Krieg würde wieder in Italien entschieden werden, wie es früher geschehen war, sendete 120,000 Mann unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzoge Karl, nach Italien, stellte 30,000 Mann unter dem Erzherzoge Johann in Tyrol auf und ließ 80,000 Mann unter dem General Mack durch Bayern und Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes ziehen, wohin bald zwei rus- sische Heere Nachfolgen sollten. Napoleon aber wollte vor Allem das österreichische Heer am Schwarzwalde schlagen, ehe die russische Verstärkung eingetrosfen wäre. Daher entbot er den Massen« mit 60,000 Mann nach Italien zur Defensive, wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz tu Deutschland und coneentrirte sein

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 353

1868 - München : Lindauer
353 Bayern unter König Max I Joseph. Die Franzosen folgten ihnen nach, warfen (am 23. April) auf der Ebene vor Regensburg die österreichische Reiterei und erstürmten in wenigen Stunden die Stadt. Beim Abzüge aus Negensburg zündeten die Oesterreicher Stadtamhof an, um die nachsetzenden Franzosen aufzuhalten, und gelangten über Cham und Waldmünchen nach Böhmen. Um die Macht Oesterreichs vollends zu brechen, eilte Napoleon mit seinen Heeresmassen längs der Donau Oesterreich zu, brachte (am 13. Mai 1809) Wien in seine Gewalt und gewann am 5. und 6. Juli 1809 die Entscheidungsschlacht bei Wagram, in welcher die Bayern unter Wrede rühmlich mitkämpften. Am 12. Juli 1809 wurde zu Znaim Waffenstillstand, und am 14. Im 1809 zu Schön- brunn der sogenannte Wiener Friede geschlossen. Oester- reich verlor 2058 Quadratmeilen mit 3’/2 Millionen Menschen und mußte 85 Millionen Franken Kriegssteuer bezahlen. Von den Ländern, die es abtreten mußte, sollte Salzburg mit etlichen benachbarten Gütern an Bayern kommen. Während dieses an der Donau vorging, hatte Andreas Hofer, Sandwirth zu Passeyr, unterstützt von dem Freiherrn von Hormayer, dem österreichischen Major Teimer, dem Wirthe Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, die zu Gunsten Oesterreichs geschehene Erhebung der Tyroler geleitet und es dahin gebracht, daß ganz Tyrol unter den Waffen stand. Mit Hilfe der Oesterreicher unter dem Feldmarschall-Lieutenant Marquis von Cha steter wurden die im Lande zerstreuten Bayern theils getödtet, theils gefangen, theils vertrieben. Am 12. April 1809 eroberte Hofer die Stadt Innsbruck und nahm die bayerische Besatzung gefangen. Tags darauf streckte ein französisches Corps unter General Bifson bei Will au die Waffen. Wenige von den gefangenen Bayern und Franzosen entgingen dem Tode. Auch die Vorar lberger unter dem Ad- vokaten Schneider, Doktor Gries und dem Wirth Ried- müller in Bludenz folgten dem Beispiele der Tyroler. Ein warnender Aufruf an die Insurgenten vom 1. Mai blieb ohne Erfolg. Zur schnellen Unterdrückung des Aufstandes rückten daher zwei bayerische Divisionen, von dem Kronprinzen Ludwig und dem General Wrede unter dem Oberbefehl Lefevre's geführt, gegen Tyrol vor. Die Bewohner Tyrols leisteten überall ver- ■ zweiflungsvollen Widerstand. Die Bayern erstürmten (11. Mai) Sattler, bayer. Geschichte. Oq

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 359

1868 - München : Lindauer
359 Bayern unter König Maxi Joseph. im Jahre 1814 nahmen die Bayern unter Wrede und dem königlichen Prinzen Karl an dem auf Frankreichs Boden fort- gesetzten Kampfe gegen Napoleon rühmlichen Antheil, so in der Schlacht bei Brienne (1. Februar), bei Bar an der Aube (27. Februar) und bei Arcis (20. und 21. Marz)*). Paris ergab sich am 21. März. Napoleon mußte (11. April) die Krone Frankreichs an Ludwig Xviii, Bruder Ludwigs Xvi, überlassen und sich mit der Insel Elba begnügen. Am 30. Mai 1814 erfolgte der erste Pariser Friede, und fünf Tage darnach (3. Juni) wurde zwischen dem österreichischen Minister Metternich und dem (am 7. März 1814) zum Marschall und (bald darnach) zum Fürsten erhobenen Wrede ein Vertrag verabredet, gemäß welchem Bayern an Oesterreich Tyrol und Vorarlberg, das Inn- und Hausruckviertel abtreten und dafür Würz bürg und Asch affen bürg und das zu Böhmen gehörige Amt Nedwitz an der Bayrenther Grenze erhalten sollte. Da Bayern durch diesen Austausch eine Einbuße von wenig- stens 200 Quadratmeilen bevorstand, so gab Oesterreich die beruhigende Zusage, bei den Alliirten dahin zu wirken, daß Bayern die N he in Pfalz mit einem Landstriche erhalte, der das Gebiet am Nh ei ne mit dem am Maine verbände. Die Haupt- frage über die Landesentschädigung aller Betheiligten und über den künftigen Zustand Deutschlands und Enropa's sollte aus einem Congresse zu Wien durch gemeinsame Berathungen aller Mächte gelöst werden. Während dieser Congreß, der am 5. Oktober 1814 eröffnet wurde, die ihm gestellte Aufgabe zu lösen bemüht war, führte die Entweichung Napoleons von der Insel Elba und sein Wiederauftreten in Frankreich (1. Mai 1815) einen neuen Krieg der Alliirten gegen Frankreich herbei, wozu Bayern mit der höchsten Anspannung seiner ganzen Wehrkraft eiiw Armee von 80,000 Mann zusammenbrachte. Der gänzliche Sturz Na- poleons wurde durch die große Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance am 18. Juni 1815 entschieden, demselben *) König Ludwig I hat zur Erinnerung an diese Waffenthaten drei Straßen Münchens nach diesen Kampfplätzen benannt.

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. XIII

1889 - München : Lindauer
xin 1804 werden die Hochschulen in Dillingen und Bamberg aufgehoben. 1805 allgemeine Dielistpflicht. 1805 dritte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf der Seite Frankreichs. 1805 am 26. Dez. Friede zu Preburg: Tirol, die Frstentmer Brixen und Trient, die Markgrafschaft Burgau, die Reichsstadt Augsburg ic. an Bayern; Wrzburg an den Kurfrsten von Salzburg, das Herzog-tum Berg an Frankreich; Kurfürst Max Iv erhlt den Knigstitel. 1806 1. Januar wird Bayern als Knigreich proklamiert. Ansbach wird von Preußen an Bayern abgetreten. Eugen Beanharnais vermhlt sich am 14. Januar mit Augusta Amalia, des Knigs Max I Joseph Tochter. Am 1. Mrz Grndung des Militr-Max-Joseph-Ordens. 1806 am 12. Juli der Rheinbund: die Reichsstadt Nrnberg kommt an Bayern; Mediatisieruugen. 1806 am 26. August wird der Buchhndler Palm von Nrnberg auf Befehl Napoleons in Braunau erschossen. 18061807 Erfindung des Flint- und Krownglases durch Fraunhofer. 18061807 vierte Koalition gegen Frankreich. Bayern auf Seite der Koalition. 1806 am 2. Dez. sind Bayern an der Eroberung der Festung Glogau beteiligt. 1807 helfen bayerische Truppen am 4. Januar Breslau, am 16. Januar Brieg, am 16. Febr. Schweidnitz, am 1. Juni Neisse, am 18. Juni Kosel und am 25. Juni Matz wegnehmen; ein anderer Teil der Bayern kmpft am 13. Mai in Polen bei Pnltnsk und Sierok und am 15. Mai bei Poplawi siegreich. 1807 am 9. Juli der Friede in Tilsit: Bayern erhlt keinerlei Entschdigung. 1808 Grndung der Akademie der Knste fr Malerei, Bildhauerei, Bau-und Kupferstecherkunst. 1809 Krieg zwischen sterreich und Frankreich. Bayern als Glied des Rheinbundes auf der Seite Frankreichs. 1809 im April siegt Napoleon mit Hilfe des Rheinbundes bei Abensberg, Landshut, Eckmhl und Regensburg, wird am 21 und 22. Mai bei Aspern und Esling geschlagen und siegt am 5. und 6. Juli bei Wagram. Whrend dieser Vorgnge an der Donau erfochten Bayern unter Wrede am 13. Mai bei Wrgl der die Tiroler einen Sieg, muten aber am 21. August Tirol rumen. 1809 am 14. Oktober der Friede zu Wien (Schnbrunn): Bayern erhlt Salzburg. Berchtesgaden, das Jnnviertel, den grten Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und die Stadt Regens-brg mit dem frstbischflichen Gebiete. 1809 am 1. November erstrmen die Bayern in Tirol den Berg Jsel bei Innsbruck. 1810 am 1. Mai erhlt Bayern einen Teil Tirols. 1810 werden fr die protestantische Gesamtgemeinde in Bayern vier Generaldekanate, Baireuth, Ansbach, Regensburg und Mnchen, geschaffen. 1812 am 29. Mai das Konskriptionsgesetz. 1812 Feldzug Napoleons gegen Rußland. Bayern als Mitglied des Rhein-bundes auf der Seite Napoleons. Die Bayern kmpfen am 16., 17., 18. und 22. August mit groer Auszeichnung bei Polock, wo die Generale Deroy und Siebein fielen; 2000 Bayern unter Wrede decken bei Wilna den Rckzug des franzsischen Generals Ney. 18131814 der Freiheitskrieg der Verbndeten gegen Napoleon. Bayern steht anfangs auf der Seite Napoleons. 13* Georg-Eckert-Institut fr internationale Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchbibliothek -

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 104

1889 - München : Lindauer
104 Stehern Napoleon dagegen entbot denmassena nach Italien zur Defensive und whlte fr sich selbst den Kriegsschauplatz w rr mren 01tail Gleichzeitig rckte der franzsische Marschall Bernadotte mit einem Corps von Hannover gegen Franken vor, vereinigte sich mit den von Deroy und Wrede befehligten Bayern und mit einem andern franzsischen Corps das unter Marmont aus Holland kam, und drang mit Vereng der Neutralitt Preuens durch das Ansbachsche gegen Ingolstadt vor. Mack ward in Ulm eingeschlossen und ubergab am 20. Oktober 1805, fnf Tage vor der in der Kapi-tiilation bezeichneten Frist, die Festung. Als nun der Erz-herzog Karl Italien aufgab, und der franzsische General Ney Tirol eroberte, rckte Napoleon gegen Wien vor. Das inzwischen am Inn eingetroffene russische Heer unter Kutusow zog sich vor Napoleon nach Mhren zurck wohin sich auch der Wiener Hof und das zweite russische Heer mit dem Kaiser Alexander begab. Die vereinigten Russen und sterreicher griffen das ihnen nach Mhren gefolgte franzsische Heer an, wurden aber von Napoleon am 2. Dezember, dem Jahrestage seiner Krnung durch Papst Pius Vii, bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht vollstndig geschlagen. Zunchst vereinbarte Preußen, welches nach dem Durch-zuge Beruadotte's durch das neutrale Ansbacher Gebiet dem st er reichisch -russischen Bndnisse bedingt beigetreten war, mit Napoleon zu Schnbrunn am 15. Dezember 1805 einen Separatvertrag, darauf schlo Kaiser Franz Ii mit Napoleon am 26. Dezember 1805 den Frieden zu Preburg. Gem den Bestimmungen des Schnbruuuer Ver-trags sollte Preußen die Markgrafschaft Ansbach an Bayern abtreten; hiegegen sollte Bayern das Herzogtum Berg an Napoleon, und die meisten seiner Herrschaften in Bhmen an den Erzherzog Ferdinand berlassen. Dem Frieden zu Pre brg zufolge trat sterreich ganz Tirol samt den Frstentmern Brixen und Trient, viele Gter in Vorarlberg und Schwaben, sowie die Stadt Lindau und die Markgrafschaft Burg an (zwischen
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