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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 9

1879 - Berlin : Nicolai
9 Westgothen übersetzte ihr Bischof Ulfilas schon im vierten Jahrhundert nach Christi Geburt die Bibel. In brüderlicher Einigkeit hielten die ersten christlichen Gemeinden zusammen. Mit der Zeit bildete sich aus den Gemeindemitgliedern der Stand der Geistlichen heraus, welcher den Gottesdienst ordnete und leitete; die Priester der größeren Städte wurden Ausseher (Bischöse) der übrigen. Noch größeres Ansehen erlangten die Bischöse in den Hauptstädten (Patriarchen), das größte aber gewann im Abendlande der Bischof von Rom, der für den Nachfolger des Apostels Petrus galt. Er nahm den Namen „Papst" d. h. Vater an. — Aber während die ausgewanderten Deutschen sich sämmtlich zum Christenthum bekannten, verharrten diejenigen, welche in der Heimat geblieben waren, noch lange im Glauben an Wodan und die übrigen Götter. 5. Karl der Große (768 — 814). pie Iranken. Unter allen deutschen Stämmen gelangten die Franken zur höchsten Macht. Unter ihnen bestanden ursprünglich viele kleine Herrschaften; diese alle vereinigte Chlodwig mit List und Gewalt zu einem Reiche. Nachdem er auch die andern in Gallien wohnenden deutschen Stämme unterworfen und die letzte römische Herrschaft vernichtet hatte, machte er sich zum alleinigen Könige des ganzen Frankenreichs und trat dann mit seinem ganzen Volke zum Christenthum über. Seine Söhne breiteten ihre Herrschaft auch über die deutschen Stämme aus, welche rechts vom Rheine wohnten; nur die Sachsen und Friesen (in Norddeutschland) blieben noch frei. So geboten die Frankenkönige über ein gewaltiges Reich. Dasselbe zerfiel in eine Anzahl von Grafschaften. Den Grafen lag die Sorge für das Kriegsheer (Heerbann) ob. Der freie Mann war zur Vertheidigung des Landes verpflichtet; wurde der Heerbann aufgeboten, so zog er mit Schild, Lanze und Schwert bewasfnet zu dem Sammelplatz seiner Grafschaft und stellte sich unter den Oberbefehl des Grafen. Auch hatte der Gras die Aufsicht über das Gerichtswesen. Es gab damals noch keine gelehrten Richter, sondern aus der Gemeinde der freien Männer wurden diejenigen auserwählt, welche in öffentlicher Gerichtssitzung Recht zu sprechen hatten; der Gras und seine Beamten vollstreckten das Urtheil. Ueber mehrere Grasen war ein Herzog gesetzt.

2. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 43

1879 - Berlin : Nicolai
43 einen bedeutenden Einfluß auf die weltlichen. In den großen Städten erstanden prachtvolle Kirchen, an denen oft ein halbes Jahrhundert gebaut wurde. Ueber zwei oder vier Reihen von Pfeilern erhoben sich mächtige Gewölbe. Anfangs wölbte man die Bogen rund (romanischer), später spitzte man dieselben oben zu (gothischer Baustil). Ebenso gewölbte Eingangspforten (Portale) führen in den mächtigen Raum, kunstvoll bemalte Fenster lassen das Licht nur matt hineinfallen; schone Schnitzereien, Bilder des Heilandes und der Heiligen, goldene und silberne Gefäße schmücken das Innere der Kirchen; hochragende Thürme bezeichnen sie auch äußerlich als Gotteshäuser. An der östlichen Schmalseite befindet sich der Hochaltar, von dem herab die Priester in prachtvollen Gewändern die Messe lesen; Orgelton und Chorgesang erhöhen die Andacht. An den großen Kirchenfesten, an den Tagen der Heiligen strömt das Volk von Nah und Fern herbei, in feierlichen Umzügen bewegt es sich nach der Kirche oder andern geweihten Orten. Wer den Vorschriften der Kirche nicht nachgekommen ist, muß sich auf ihr Geheiß Bußübungen unterziehen; verharrt er im Ungehorsam, so wird er aus der Gemeinschaft der Gläubigen aus-gestoßen. Ganze Städte, ja Länder tras oft diese Strafe (Jnterdict). Es gab eine große Anzahl von Klöstern. Neben dem Orden der Benedietiner waren zahlreiche andere entstanden; fo der Cisterzienser-(Lehnin, Chorin), später der Franziskaner- und Dominikanerorden; die letzteren lebten vom Betteln. Die Witter. Neben der Geistlichkeit ragten besonders diejenigen hervor, welche eine Reihe vornehmer Vorjahren ausweisen konnten; sie galten als adelig. In den ältesten Zeiten rechnete man zum Adel nur die Fürsten, Grafen und Freiherren; derselbe erbte in der Familie fort. Ursprünglich war die ganze Menge der freien Männer zum Kriegsdienst verpflichtet, aber nur innerhalb der Landesgrenzen und auf den Beschluß der Volksgemeinde. Als aber die Kriege immer häufiger und meist in fremden Ländern geführt wurden, war die Landwehr nicht mehr recht brauchbar, besonders auch deßhalb nicht, weil sie im Reiterdienst nicht geübt war. Die Könige schufen sich daher einen eigenen Kriegerstand, dessen Mitglieder sich von Jugend auf in den Waffen übten und ihrem Befehle zu jeder Zeit gehorsam sein sollten. Zu ihrer Erhaltung bekamen diese Krieger Land, zwar nicht

3. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 12

1879 - Berlin : Nicolai
12 haben, um in Abgeschiedenheit von der Welt ein gottseliges Leben zu sühren. Sie leisten das Gelübde der Armuth, Keuschheit und des Gehorsams gegen ihre Oberen (Abt, Probst) und die Gesetze (Regeln) ihres Ordens. Sie tragen ein gleichförmiges Gewand, die Nonnen verhüllen das Gesicht mit dem Schleier. Zwischen Andachtsübungen und Arbeit theilten sie ihre Zeit. In jenen Zeiten erwarben die Mönche sich ein großes Verdienst um die Bildung des Volkes; sie beförderten Feld- und Gartenbau, schrieben Bücher ab und gründeten neben den Klöstern die ersten Schulen. Bonifacius bewirkte, daß die Geistlichen in Deutschland den römischen Papst als ihren Oberherrn anerkannten; er wurde deshalb zum ersten Bischöfe der Deutschen ernannt. Allein er hatte keine Ruhe in feinem Bischofssitze; frommer Eifer trieb ihn wieder zu den Heiden. Als er aber in dem Lande der Friesen unweit der Nordsee sein Zelt ausgeschlagen hatte, um auch ihnen das Evangelium zu predigen, wurde er von einer Schaar der Heiden überfallen. Seine Gefährten wollten sich zur Wehr setzen, er aber rief ihnen zu: „Seid stark im Herrn, stark im Geiste, lasset euch nicht schrecken von denen, die den Leib todten, setzt eure Hoffnung aus Gott." Das Evangelienbuch vor sich haltend, fiel er unter den Streichen der Heiden. Pipin hatte solche Macht im Frankenreich gewonnen, daß ihm nur noch der königliche Name sehlte. Die fränkischen Großen schickten eine Gesandtschaft an den Papst und ließen ihn fragen, ob nicht derjenige auch den Namen eines Königs verdiene, der die Gewalt eines solchen habe. Der Papst Zacharias antwortete, wohl gezieme sich für Pipin auch der königliche Name. Da wurde der letzte Merowinger entsetzt und in ein Kloster geschickt. Pipin aber ward König der Franken. Als nun die Longobarden den Papst in Italien bedrängten, zog er diesem zu Hülfe und schenkte ihm die Landschaften, welche er jenen entrissen hatte. Nach seinem Tode theilten seine Söhne Karl und Karlmann das Reich. Als letzterer bald darauf starb und nur unmündige Söhne hinterließ, wurde Karl alleiniger Herrscher des Frankenreiches. Er hat sich durch seine Thaten den Beinamen « I „der Große" erworben. i Karts Kriege mit den Sachsen, Longoöarden und Ärabern. Karl verfolgte fein ganzes Leben hindurch rastlos ein Ziel. Er wollte alle deutschen Stämme unter seinem Scepter vereinen, die noch Heid-

4. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 58

1879 - Berlin : Nicolai
58 Iii. Die Neum (1500 dis jetzt). 13. Martin Luther (1483—1546). t Die Kirche. Mit der Verbrennung des Huß war der Streit in der Kirche nicht beendigt, das Verlangen nach der Verbesserung derselben nicht gestillt. Es nahm vielmehr die Unzufriedenheit mit verschiedenen Einrichtungen derselben immer mehr zu, die Klagen über Mißbrauche wurden immer lauter. Die Fürsten beschwerten sich, daß die geistlichen Gerichte auch in weltliche Dinge eingriffen und daß die Päpste ihre Unterthanen mit Abgaben beschwerten und so große Geldsummen nach Rom zögen. Besonders aber war die Unzufriedenheit groß über die Geistlichkeit; die höhere kümmere sich mehr um weltliche Dinge, als um kirchliche, die niedere sei meist unwissend, zum Theil in Lasterhaftigkeit versunken. Der Gottesdienst bewege sich nur in äußeren Formen und werde in einer Sprache abgehalten, welche der Gemeinde unverständlich sei; die Predigt dagegen ganz vernachlässigt, die heilige Schrift den Laien vorenthalten. Manche Satzungen und Lehren der Kirche seien in der Bibel gar nicht begründet, wie die Verehrung der Heiligen, das Fegefeuer, die Stellvertretung Jesu durch den Papst. Besonders ausgebracht aber war man über die Art, wie man die Sünden vergab. Ohne entschieden Rene, Buße und Besserung zu verlangen, ertheilten viele Priester die Sündenvergebung (Ablaß) für Geld. Diese Unzufriedenheit zeigte sich besonders in den wohlhabenden und gebildeten Städten. Da geschah es, daß Papst Leo X., um den Ausbau der Peterskirche zu Rom zu vollenden, einen großen Ablaß ausschrieb. Auf Veranlassung des Erzbischoss Albrecht von Mainz, welcher ein Bruder des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg war, zogen auch in Deutschland Mönche umher, um den Ablaß zu predigen und denselben für Geld zu ertheilen. Einer derselben, der Dominikaner Johannes Tetzel, kam auch in die Nähe von Wittenberg und erregte durch die Art, wie er feine Ablaßzettel gleich einer Waare anpries, das Mißfallen vieler katholischen Christen. Der Mönch Dr. Martin Luther, bamals Professor an der Universität zu Wittenberg, war durch bissen Miß-

5. Heimatkunde der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin - S. 19

1890 - Breslau : Hirt
19 10. Meligion. König Otto I. stiftete im Wendenland die Bistümer Havelberg (946) und Brandenburg (949). Als 983 die Wenden das Joch abwarfen, zer- störten sie die Kirchen und errichteten dem Triglav auf dem Harlunger Berg (Marienberg) bei Brandenburg und dem Gero Vit auf dem Domberg bei Havelberg Tempel. Albrecht der Bär stellte die Bistümer wieder her, denen sich noch als drittes auf m. Boden Lelms zugesellte. Die ältesten Klöster sind von den Benediktinern, Prämonstratensern und den Cisterziensern gegründet worden, die „mit dem Kreuz in der Linken, mit Axt und Spaten in der Rechten, lehrend und ackerbauend, bildend und heiligend" wirkten und unter andern Zinna, Lehnin, Neuzelle, Chorin und Himmelpfort stifteten. Nach ihnen gründeten auch andere Orden, wie die Franziskaner (graue Mönche), Dominikaner (schwarze Brüder) und Augustiner zahlreiche Klöster. Im 14. und 15. Jahrh. sind bei Angermünde und im Kreis Königs- berg Waldeuser gewesen, gegen welche die Ketzergerichte eingeschritten sind. Nach Joachims I. Tod 1535, eines Gegners von Luther, fand die Re- sormatiou Eingang in die M. Zuerst gestattete Johann von Küstrin seinen Unterthanen die Einführung der neuen Lehre; Kottbns und Königsberg waren die ersten Städte, welche um die Erlaubnis nachsuchten. Am 1. Nov. 1539 nahm auch Joachim Ii. in Spandan das Abendmahl nach lutherischer Weise, welches ihm Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg, reichte. Zur Erinnerung daran wnrde am 1. Nov. 1889 Joachim Ii. ein Denkmal in Spandau errichtet. Die lutherische und reformierte Kirche, die sich zeitweis schroff gegenüber- standen, wurden 1817 zur uuierteu Landeskirche vereint. Ein Teil der Lutheraner schloß sich von der Vereinigung aus und blieb als besondere Gemeinschaft der Altlutherauer bestehen. Die höchste evangelische Kirchenbehörde der M. ist das Konsistorium in Berlin; unter demselben stehen 3 Generalsuperintendenten (einer für Berlin, einer für die Kurmark, einer für die Neumark und Niederlausitz) und 73 Superintendenten. Die kath olisch e G eistlichkeit steht unter dem Fürst- bischof vou Breslau, dessen Delegat der Probst an der Hedwigskirche in Berlin ist. 1885 waren Evang. Kath. sonstige Christen Inden in Berlin........ 1 151 470 «9 462 64 355 Regb. Potsdam..... 1 185 325 32 298 2650 5761 Regb. Frankfurt..... 1 08t 105 26 015 2700 6403 Provinz (ohne Berlin) . . 2 266 436 58 343 5350 12164 Ii. Städte und Dörfer. 1885 waren Städte Landgemeinden ~~Xz* Gntsbezikij^ Regb. Potsdam..... 70 1518 1004 Regb. Frankfurt..... 65 1645 1026 Provinz ........ 135 3163 | 2030 Im Mittelalter waren die m. Städte mit Mauern geschützt, hinter denen sich die Bürger oft erfolgreich verteidigt haben. Die ans Feld- oder Back- 2*

6. Teil 1 - S. 13

1903 - Berlin : Schnetter & Lindemeyer
13 Sendgraser- ober Königsboten zu diesen Beamten. Sie über- wachten die Amtsführung der Gaugrafen, nahmen Beschwerden und Klagen entgegen, besuchten die Klöster und Gutshöfe und be- richteten dem Könige eingehend über die Verhältnisse im Gau. Der König wohnte nicht gern an einem bestimmten Orte. Biel lieber reiste er im Lande umher, um selbst nach dem Rechten zu sehen. Von allen seinen Schlössern und Pfalzen bevorzugte er Aachen wegen seiner warmen Quellen. Zweimal im Jahre hielt er Reichsversamm- lungen ab und beriet mit seinen Freien gemeinsam die wichtigsten Reichsangelegenheiten. Da die erste Reichsversammlung im Mai statt- fand, so nannte man sie das „Maifeld". Alle Beschlüsse dieser Ver- sammlungen galten als Gesetze. Karl sorgte auch für Gerechtigkeit in seinem Reiche. Überall, wohin er auf seinen Reisen kam, hielt er selbst Gericht ab. Seine Sorge für den Ackerbau. Große Sorgfalt wandte er dem Ackerbau zu. Wälder wurden ausgerodet. Neue Dörfer ent- standen, und Wein- und Obstbau wurden gefördert. Auf seinen Meie- reien und in den Klöstern entstanden Musterwirtschaften. Unermüdlich bekümmerte er sich selbst um die geringsten Angelegenheiten auf seinen Gütern. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit mußten die Amtleute dem Kaiser einen ausführlichen Bericht über den Stand der Güter geben und die Erträge einsenden. Auf diesen Pfalzen lebten neben den Ackerbauern manche Hörige, die als Handwerker alle notwendigen Geräte, Kleider und Waffen verfertigten. — Den Handel und Ver- kehr förderte er durch Anlegung von Land- und Wasserstraßen. Seine Sorge für die Bildung des Volkes. Karl hätte es am liebsten gesehen, wenn alle Kinder seines Volkes in den Schulen unterrichtet worden wären. Er gründete Klosterschulen und sorgte für eine gründliche Ausbildung der Geistlichen. An seinem Hofe errichtete er eine Schule für die Söhne der Hofbeamten und wohnte gern dem Unterrichte bei. Er belohnte die fleißigen und strafte und sorgte für ihre Ausbreitung unter den .Heiden. Überall erbaute er herrliche Kirchen und schmückte sie mit Gold und Silber aus. Er selbst versäumte selten den Gottesdienst, und um ihn weihevoller zu gestalten, ließ er in deutscher Sprache predigen, den Gesang durch Orgelspiel begleiten und Vorsänger aus Italien kommen. Als echt deutscher Mann pflegte er feine liebe Muttersprache. Er ließ Teile der heiligen Schrift aus dem Lateinischen in die deutsche Sprache übertragen, alte Volkssagen und Lieder aufschreiben und verfaßte eine Grammatik seiner Muttersprache. Den Monaten und Winden gab er deutsche Namen. Um sich in den Wissenschaften weiterzubilden, versammelte er an seinem Hofe die gelehrtesten Männer feiner Zeit. Harls Persönlichkeit. Karl war von großer, kräftiger Ge- statt. Aus seinen hellen Augen leuchteten Mut mib Entschlossenheit.

7. Teil 2 - S. 57

1903 - Berlin : Schnetter
— Cu auch die Juden ihre Freiheit. Die Juden waren während des ganzen Mittel- alters vom abergläubischen Volke mit den unsinnigsten Anklagen verfolgt worden. Auch die märkischen Jttden hatten schwere Verfolgungen zu erleiden, wie zur Zeit des falschen Waldemar und Joachiuis I. 1510 starben vierzig Juden auf dem neuen Markte, wo jetzt das Lntherdenkmal steht, den Fener- lod. Die übrigen Juden wurden aus der Mark vertrieben. Zum letzten Male fand unter Johann Georg eine Judenverfolgung statt. Die Be- stimmungen, unter denen nach dieser Zeit die Inden in Brandenburg- Preußen lebten, waren aber immer noch sehr drückend. Erst durch das Ge- setz vom 11. März 1812 wlirden die Inden für preußische Staatsbürger erklärt. Dabei wurde allen Juden die Verpflichtung auferlegt, feste Familien- namen anzunehmen und sich der deutschen Sprache zu bedienen. Ihre volle Gleichberechtigung als Staatsbürger erlangten sie erst unter König Wilhelm I. <1869). g) Die Neuordnung des Heerwesens. Am nötigsten war eine Verbesse- rung des Heerwesens. Diese wurde von Scharnhorst durchgeführt. Auf seine Veranlassung wurden alle Festungsbefehlshaber und Offiziere, die im letzten Kriege feige gewesen waren, vor ein Kriegsgericht gestellt und aus dem Heere gestoßen. Alsdann wurde der Grundsatz der allgemeinen Wehr- pflicht aufgestellt. An die Stelle des Söldnerheeres trat ein Heer, das nur ans Landeskindern bestand. Künftig mußte jeder diensttaugliche Preuße vom 20. Jahre ab seinem Könige mit der Waffe dienen, wenn dieser es verlangte. Um das Ehrgefühl des Soldaten zu wecken, wurden alle eittehrenden Strafen abgeschafft. Beini Einrücken in Offizierstellen sollte nur noch die persönliche Tüchtigkeit entscheiden; so konnten von nun an auch Bürgerliche zum Offizier befördert werden. In Wirklichkeit konnte die allgemeine Wehrpflicht noch nicht durchgeführt iverdeu; denn das ansgesogeue und verschuldete Preußen tonnte kein starkes stehendes Heer ernähren. Nach dem Tilsiter Frieden war bestimmt worden, daß das preußische Heer nur 42 000 Manu betragen durfte. Napoleon wollte eben verhüten, daß ihm Preußen in einem Kriege gefährlich werden könnte. Aber Scharnhorst fand einen Ausweg. Er ordnete an, daß bei jeder Kompanie monatlich fünf der ältesten Soldaten ans Urlaub ent- lassen und dafür fünf Rekruten eingezogen wurden; auf diese Weise bekam jede Kompanie jährlich 12 - 5 — 60 ausgebildete Soldaten über den Bestand hinaus. Wie die überzähligen Schlvadronspferde, so wurden auch die beur- laubten und überzähligen Infanteristen spottweise Krümper genannt. Haupt- sächlich durch die Einführung des Krümpersystems brachte Scharnhorst bis 1813 das Heer ans 200 000 Mann Linientruppen und Landwehr. Die all- gemeine Wehrpflicht wurde erst am 3. September 1814 durch den Kriegs- minister von Bogen gesetzlich eingeführt. h) Die sittliche Hebung des Volkes. Tüchtige Gelehrte, Geistliche und Dichter hoben die Bildung des Volkes, verbreiteten echte Gottesfurcht und Sittlichkeit und erfüllten die Herzen mit begeisterter Vaterlandsliebe. In den vielen neugegründeten Volksschulen wurde der Unterricht nach den Grund- sätzen des Schweizers Pestalozzi erteilt. Der Berliner Theologe Schleier-
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