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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 122

1879 - Berlin : Nicolai
brachte, die Ordnung, welche unter seiner Regierung wiederkehrte, die wohlthätigen Maßregeln, welche er traf, erhoben ihn zu einem solchen Ansehen, daß er die höchste Gewalt über Frankreich in seiner Familie erblich machen konnte. Unter der Zustimmung des Volkes stürzte er die Republik und erhob sich als Napoleon I. zum Kaiser der , Franzosen (1804). Allein auch damit fand seine Ehr- und Herrschsucht keine Befriedigung; er trachtete nach der Oberherrschaft über Europa. Rastlos ging er auf dieser Bahn weiter. Er vereinigte Italien mit Frankreich, drang in Deutschland ein und entriß dem Könige von England Hannover. Diese Umwälzungen aber bewirkten, daß sich Oestreich und Rußland aufs Neue zum Kriege Wider ihn verbanden. Der Jel'dzug von 1805; der Wheinöund. Nun aber drang Napoleon in Deutschland ein, zwang die süddeutschen Staaten, Baden, Würtemberg, Baiern, Nassau, sich mit ihm zu verbinden, nahm ein östreichisches Heer bei Ulm gefangen, zog die Donau abwärts und besetzte Wien. Die Oestreicher wichen nach Mähren zurück, wo sie sich mit den Russen verbanden. Hier kam es zu der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dez.), wo Napoleons Feldherrngenie wieder einen glänzenden Sieg erfocht. Eilig schloß der Kaiser Franz Frieden. Nun war Napoleon Herr in Deutschland. Reich belohnte er seine Bundesgenossen. Baiern und Würtemberg erhob er zu Königreichen, Baden zum Range eines Großherzogthums. Dem deutschen Reiche aber versetzte er den Todesstoß dadurch, daß er mit seinen deutschen Verbündeten den Rheinbund schloß (1806). Durch denselben wurden diese der Oberhoheit des Kaiser Franz entzogen, erkannten Napoleon als ihren Beschützer (Proteetor) an und stellten ihre Heere unter seinen Oberbesehl. Durch den Rheinbund wurde das deutsche Reich gesprengt. Der französische Kaiser gebot im Süden und Westen, aus seinen Wink standen deutsche Heere zum Kampfe gegen ihre Brüder bereit. In Folge dessen legte der Kaiser die deutsche Krone nieder und nannte sich Franzi.,Kaiser von Oestreich. So endete das deutsche Reich, welches einst so glänzend dagestanden, auf schmachvolle Weise. Seine Völker hatten vergessen, daß sie eines Landes Kinder seien, und seine Kaiser und Fürsten hatten oft den eigenen Vortheil auf Kosten des Ganzen gesucht. Wo das geschieht, muß ein Reich zu Grunde gehen. f Wreuhen im Kampf gegen Frankreich. Jena. Tilsit. 1806-7. Preußen hatte an dem letzten Kriege gegen Napoleon keinen Theil

2. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 134

1879 - Berlin : Nicolai
134 er wieder vor. Da bemerkte er, wie die Franzosen über die reißende Katzbach setzten. Jetzt schien ihm der rechte Augenblick gekommen, denselben eine Niederlage beizubringen. Als ein Theil von ihnen den Fluß überschritten hatte, der übrige aber noch zurück war, gab er das Zeichen zum Angriff. Mit Heldenmuth stürzte sich Iork mit seinen Truppen aus den Feind und warf ihn die steilen Abhänge des Flußusers hinab. Maedonald führte zwar frische Schaaren heran, aber von Neuern griff sie Z)ork an und Blücher hieb mit der Reiterei so mächtig aus sie ein, daß sie in wilder Flucht dem Flusse zueilten. Hier erlagen ihrer viele dem Schwerte der Verfolger, viele fanden den Tod in den reißenden Wellen. Von Blücher heftig verfolgt, floh Macdonald in größter Unordnung aus Schlesien. Auch hier, wie bei Großbeeren, hatten die Kolben das meiste gethan, weil der Regen in Strömen herunterfiel. Nach heißer Schlacht in der kalten Regennacht, auf durchnäßtem Boden litten auch die Sieger ungemein, aber sie waren frohen Muthes, hatten sie doch den verhaßten Feind gänzlich geschlagen. — Dresden. Kulm. Napoleon hatte sein Heer deßhalb in Schlesien so eilig verlassen, weil er gehört hatte, daß die Böhmische Armee über das Gebirge gestiegen war und gegen Dresden marschire. Er eilte daher zurück, um diesen Angriff zurückzuschlagen. In der zweitägigen Schlacht bei Dresden zeigte sein überlegenes Feld Herrntalent sich von Neuem. Er erfocht einen glänzenden Sieg. Aber nicht allein schlagen, vernichten wollte er die Feinde. Während die geschlagene Armee mit Mühe durch die Schluchten des Erzgebirges den Rückzug bewerkstelligte, sollte Vandamme schnell auf der großen böhmischen Straße vordringen, nach Böhmen hinabsteigen und die Verbündeten, wenn sie ermüdet und nicht zur Schlacht vorbereitet aus dem Gebirge hervorkämen, einzeln angreisen und vernichten. Daß dieser Plan nicht gelang, verdanken wir der Tapferkeit der russischen Generäle Ostermann und Eugen von Würtemberg. Mit Heldenmuth vertheidigten sie die Straße Schritt für Schritt. Bei Culm hielten sie dem Feinde stand und nahmen die Schlacht an. Zwei Tage wurde hier heftig gekämpft. Da erschien der preußische General Kleist im Rücken des Feindes. Zwischen zwei feindliche Armeen eingeklemmt, mußte sich Vandamme fast mit seinem ganzen Heere ergeben. So hinderte die Schlacht bei Culm die Vernichtung der Böhmischen Armee.

3. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 133

1893 - Berlin : Nicolai
133 Groß war daher die Freude über den Sieg, besonders in Berlin. Alles eilte am andern Morgen hinaus, um den Siegern zu danken, sie zu erquicken und die Verwundeten zu Pflegen. Hier zeichneten sich zuerst die preußischen Frauen durch ihren Eifer aus, die Wunden des Krieges zu heilen. Einige Tage darauf wurde ein anderer französischer Heerhaufen von dem General Hirschfeld bei Hagelsberg nach einem mörderischen Kampfe vernichtet. t Die Katzbach. Der unermüdlichste von allen Feinden Na-Aug. poleons und der grimmigste Franzosenhasser war der 71 jährige General Blücher. Rastlos drängte er seine Leute zum Kampfe, sie nannten ihn daher den Marfchall „Vorwärts". Gegen ihn hatte Napoleon selbst den Befehl übernommen. Blücher zog sich, weil es ihm ausdrücklich befohlen war, vor dem Kaiser über die Katzbach zurück. Kaum aber hatte er erfahren, daß der Kaiser das Heer verlassen habe und daß statt seiner der General Macdonald den Oberbefehl führe, da drängte er wieder vor. Nun bemerkte er, wie die Franzosen über die reißende Katzbach setzten. Jetzt schien ihm der rechte Augenblick gekommen, denselben eine Niederlage beizubringen. Als ein Teil von ihnen den Fluß überschritten hatte, der übrige aber noch zurück war, gab er das Zeichen zum Angriff. Mit Heldenmut stürzte sich Aork mit seinen Truppen auf den Feind und warf ihn die steilen Abhänge des Flußufers hinab. Maedonald führte zwar frische Schaaren heran, aber von neuem griff sie Mrk an, und Blücher hieb mit der Reiterei so mächtig auf sie ein, daß sie in wilder Flucht dem Flusse zueilten. Hier erlagen viele dem Schwerte der Verfolger, viele fanden den Tod in den reißenden Wellen. Von Blücher heftig verfolgt, floh Maedonald in größter Unordnung aus Schlesien. Auch hier, wie bei Großbeeren, hatten die Kolben das meiste gethan, weil der Regen in Strömen herunterfiel. 'Nach heißer Schlacht in der kalten Regennacht, auf durchnäßtem Boden, litten auch die Sieger ungemein, aber sie waren frohen Mutes, hatten sie doch den verhaßten Feind gänzlich geschlagen. — Dresden. Kulm. Napoleon hatte sein Heer deshalb in 26.U.27. Schlesien so eilig verlassen, weil er gehört hatte, daß die Böhmische ma' Armee über das Gebirge gestiegen war und gegen Dresden marschiere. Er eilte daher zurück, um diesen Angriff zurückzuschlagen. In der zweitägigen Schlacht bei Dresden zeigte sein überlegenes Feldherrn-

4. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 121

1893 - Berlin : Nicolai
121 Rückkehr nach Frankreich. Die Unzufriedenheit, welche hier gegen die Regierung herrschte, beförderte seine ehrgeizigen Pläne. Er stürzte dieselbe und bemächtigte sich der Herrschaft unter dem Namen eines ersten Konsuls. Bald hatte er den Östreichern alle ihre Eroberungen entrissen (Schlacht bei Marengo) und dieselben zum Frieden gezwungen. Der Ruhm, welchen der siegreiche Feldherr über Frankreich brachte, die Ordnung, welche unter seiner Regierung wiederkehrte, die wohlthätigen Maßregeln, welche er traf, erhoben ihn zu einem solchen Ansehen, daß er die höchste Gewalt über Frankreich in seiner Familie erblich machen konnte. Unter der Zustimmung des Volkes stürzte er die Republik und erhob sich als Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen (1804). Allein auch damit fand seine Ehr- und Herrschsucht 1804. keine Befriedigung; er trachtete nach der Oberherrschaft über Europa. Rastlos ging er auf dieser Bahn weiter. Er vereinigte Italien mit Frankreich, drang in Deutschland ein und entriß dem Könige von England Hannover. Diese Umwälzungen aber bewirkten, daß sich Östreich und Rußland aufs neue zum Kriege wider ihn verbanden. f Der Feldzug von 1805; der Rheinbund. Nun aber drang Napoleon in Deutschland ein, zwang die süddeutschen Staaten, Baden, Württemberg, Bayern, Nassau, sich mit ihm zu verbinden, nahm ein östreichisches Heer bei Ulm gefangen, zog die Donau abwärts und besetzte Wien. Die Östreicher wichen nach Mähren zurück, wo sie sich mit den Russen verbanden. Hier kam es zu der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dez.), wo Napoleons Feldherrngenie wieder einen glänzenden Sieg erfocht. Eilig schloß der Kaiser Franz Frieden. Nun war Napoleon Herr in Deutschland. Reich belohnte er seine Bundesgenossen. Bayern und Württemberg erhob er zu Königreichen, Baden zum Range eines Großherzogtums. Dem deutschen Reiche aber versetzte er den Todesstoß dadurch, daß er mit seinen deutschen Verbündeten den Rheinbund schloß (1806). Durch denselben wurden diese der Oberhoheit des Kaiser Franz entzogen, erkannten Napoleon als ihren Beschützer (Protektor) an und stellten ihre Heere unter seinen Oberbefehl. Durch den Rheinbund wurde das deutsche Reich gesprengt. Der französische Kaiser gebot im Süden und Westen, auf seinen Wink standen deutsche Heere zum Kampfe gegen ihre Brüder bereit. Infolgedessen legte der Kaiser die deutsche Krone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Östreich. So endete das deutsche Reich, welches

5. Der deutsche Kinderfreund - S. 74

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
74 Ii. Erzählungen Jedes nahm ein Stück schwarzes Brot mit, und dann brachen sie davon, warfen es in das Wasser, und die Fische schnapp, ten es weg. Da saßen sie nun oft eine Stunde lang, und sahen zu, wie die Fische auf und ab schwammen, die Küfer, die im Wasser leben, hin und her fuhren, hier und da ein Frosch den Kopf aus dem Wasser steckte, — und husch ! — wieder hinunter war, wenn ihm ein Kind zu nahe kam. Da wünschten die Kinder oft: wenn ich nur ein Mal so ein Thier fangen, und in der Nähe sehen könnte! Herbst ließ es aber nicht zu, daß ein Kind darnach greifen durfte. War dies wohl recht? Ich glaube wohl. Ein Kind ist kein Frosch und kein Fisch, die im Wasser leben. Wenn eins von ihnen in das Wasser fiele, so wäre es aus mit ihm. Ein Mal sprach auch Herr Herbst.' wollen wir nach dem Teiche gehend Za, ja! riefen Alle, und zogen fröhlich mit ihm fort. Bernhard sprang voraus, und kam zuerst bei dem Teiche an. Kaum war er da, so drehere er sich um, und rief den anderr Kindern zu: Karl! Hanne! Lotte! der Vater macht einen Spaß! kommt geschwind herbei! Da lief Alles, was laufen konnte. Tausend! was war da! Das Wasser war aus dem Teiche abgelassen, und auf dem Boden wimmelte es von großen und kleinen Thieren. Hier zappelte ein großer Karpfen, dort ein Paar Schleien, die sich in dem Schlamme einzuwühlen suchten! Schmerlen, Krebse, Frösche, Küfer, Larven u. s. w. bedeckten den Bo, den des Teichs; kurz, der ganze Schlamm lebte. Da hätte man die Freude der Kinder sehen sollen! Eins rief: Vater! sieh den schrecklich großen Frosch! Ein anderes: Lotte! Lotte! komm geschwind her, und sieh den Krebs,! Hannchen rief: o wer holt mir den Küfer! sieh, Bernhard! dort nicht wert von dem Karpfen, er hat einen gelben Saum um die Flügel! Endlich fing Bernhard an, und sagte: ach lieber Va, ter! wenn du uns eine rechte Lust machen willst, so laß uns in den Teich gehen; und Alle stimmten bei: lieber Vater! thu' es doch! da wollen wir Fische, Krebse und Frösche fangen. Das soll eine rechte Lust sein! Nun, so geht denn hinein! sprach der Vater; ziehet aber erst Schuhe und Strümpfe aus, leget die obern Klei-- der ab, in denen die Arme stecken, und streift die Acrmel auf, damit ihr die Kleider nicht zu schmuzzig machet. Dort stehen die Körbe, (k welche die Fische kommen sollen; hier ist eé*

6. Der deutsche Kinderfreund - S. 85

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern. 65 lauft um die Sonne in gerader Linie zwischen der Sonne und dem Monde steht. Daraus kann man mit Zuverlässigkeit schließen, daß die Erde eint kugelartige Gestalt^ ha- den müsse. — Einen runden Körper kann man ganz um- gehen, so daß man bei immer gleicher Richtung des Weges wieder an die Stelle kommt, von der man ausgegangen ist. Wenn also die Erde eine kugelartige Gestalt hat, so muß man sie ebenfalls umgehen, oder um sie herumreisen können, und zwar auf die Art, daß, wenn man von seinem Wohnorte be» ständig nach dem Untergange der Sonne oder nach Westen zu reifete, man am Ende von der entgegengesetzten Seite, oder vom Anfange der Sonne, von Osten her, wieder nach Hause käme. Diesen Versuch haben auch schon mehrere Menschen, und zwar zu Schiffe gemacht, weil die Erde auf ihrer Ober- stäche ganz mit Wasser oder Meer umgeben ist. Eine solche Reise um die Erde kann in einem Zahre vollendet werden, wenn man sich nirgends lange aufhält, und Wind und Weti ter günstig sind. Wir haben schon gehört, daß der ganze Weg um die Erde eine Strekke von ungefähr 5400 Meilen betrage. Diese und manche andere Gründe, welche schwerer zu begreifen sind, beweisen, daß die Erde eine sehr große Kugel ist, aber eine unebene Kugel, wegen der vielen Berge, welche auf der Erde sind. Dkch machen diese Berge, so hoch sie auch zum Theil sind, bei der Größe der Erde nicht mehr aus, als kleine Sandkörner auf eurer Kegelkugel. Das Wasser nimmt auf der Oberfläche der Erde noch einmal so viel Platz ein, als das Land. Man hat Bilder, auf welchen die Oberfläche der ganzen Erde im Kleinen dar- gestellt ist; man nennt sie Landkarten. Auf einer solchen Landkarte sieht man zwei große Kreise. Aber deswegen muß Keiner sich vorstellen, daß die Erde aus zwei solchen Kreisen bestehe; denn die ganze Oberfläche- einer Kugel lässt sich nicht anders zeichnen, als auf diese Art. Denkt euch, ihr wolltet die ganze Flache eines Apfels abbilden; müsstet ihr ihn nicht als zwei erhaben runde Kreise darstellen? Gerade so muß es auch derjenige machen, welcher die Erde abbilden will, und daher kommen die beiden großen Kreise auf der Karte, welche die Erdkugel vorstellt. Ihr seht, daß auf dieser Karte einige Stükke mit bunten Farben überstrichen, und einige weiß gelassen sind. Die bunten Stükke stellen das Land, und die weißen das große Wasser vor, welche- dt« ganze Erde um-

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 15

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
und des Nachdenkens. 15 In einem Lande liegen Städte, Flekken und Dörfer. In den Dörfern wohnen die Landleute oder Bauern, welche steh mit dem Akkerbau und der Viehzucht befchäfftigen. Zn den Wäldern wohnen die Jäger und die Kohlenbrenner. An den Flüssen und Seen wohnen die Mi- scher. Zwischen den Städten und Dörfern liegen Felder, Wiesen, Wälder, Gebüsche, Berge, Felsen, Hügel, Ge- birge, Thäler, Ebenen, Moräste und Sümpfe, Seen, Teiche, Flüsse, Bäche und Quellen. Alles, was außerhalb einer Stadt oder eines Dorfes liegt, wird Feld genannt, oder auch Akk er, wenn es ein bebautes, d. h. gepflügtes und besäetes Feld ist. Ein Feld, welches einen sehr feuchten Grund oder Boden hak, und auf welchem von selbst Gras und Klee wächst, wird eine Wiese genannt. Ist es nur ein großer mit Gras bewachsener Platz, der in einem Dorfe oder in einer Stade liegt, so wird er ein Anger genannt, oder auch eine Weide (Viehweide). 'Aber wie nennt man ein solches Stück Land, welches mit einem Zaun oder mir. einer Mauer, oder einer Hekke eingeschlossen, und mit Obstbäumen, Blu- men un-d Küchengewächsen bepflanzt ist? Ein großes Feld, auf welchem starke und hohe Bäume ln großer Menge, aber nicht nach der Ordnung, bei ein- ander stehen, wird ein Wald genannt. Wie wird aber ein solches Feld genannt, auf welchem keine Bäume, son- dern viele Sträucher bei einander stehen? Ich weiß, daß ein Daum nur Einen starken Stamm, ein Strauch aber mehrere kleine und schwache Stämme hat. Auf vielen Feldern giebt es Hügel, oder kleine Erhör Hungen des Bodens. Sind diese Erhöhungen sehr groß, so daß man viel Zeit und Mühe gebraucht, um auf die Spitze zu kommen, so werden sie Berge, und wenn sie ganz ans Steinen bestehen, Felsen genannt. Zuweilen sieht man auf den Feldern ganz kleine Erhöhungen von frischer Erde: diese rühren von den Maulwürfen her, welche die Felder durchwühlen und großen Schaden anrichten. Felder, welche gar keine Erhöhungen haben, werden Ebenen genannt. Der ebene Raum, welcher von zwei oder mehreren Ber- gen eingeschlossen ist, wird ein Thal genannt. ' Ist dieser Raum so enge, daß man kaum mit einem Wage,, hindurch fahren kann, so heißt er eine Schlucht oder rin Hohl, weg. Zuweilen sind in den Bergen Vertiefungen, oder

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 15

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
15 und des Nachdenkens. In einem Lande liegen Städte, Flekken und Dör- fer. In den Dörfern wohnen die Landlente oder Bauern, welche sich mit dem Akkerbau und der Viehzucht beschäffti- gen. In den Wäldern wohnen die Jäger und die Kohlen- brenner. An den Flüssen und Seen wohnen die Fischer. Zwischen den Städten und Dörfem liegen Felder, Wiesen, Wälder, Gebüsche, Berge, Felsen, Hügel, Gebirge, Thäler, Ebenen, Moräste und Sümpfe, Seen, Teiche, Flüsse, Bäche und Quellen. Alles, was außerhalb einer Stadt oder eines Dorfes liegt, wird Feld genannt, oder auch Akker, wenn es ein bebautes, d. h. gepflügtes und besäetes Feld ist. Ein Feld, welches einen sehr feuchten Grund oder Boden hat und aus welchem von selbst Gras und Klee wächst, wird eine Wiese genannt. Ist es nur ein großer mit Gras bewachsener Platz, der in einem Dorfe oder in einer Stadt liegt, so wird er ein Anger genannt, oder auch eine Weide (Vieh- weide). Aber wie nennt man ein solches Strick Land, welches mit einem Zaun oder mit einer Mauer, oder einer Hekke eingeschlossen, und mit Obstbäumen, Blumen und Küchengewächsen bepflanzt ist? Ein großes Feld, auf welchem starke und hohe Bäume in großer Menge, aber nicht nach der Ordnung, bei ein- ander stehen, wird ein Wald genannt. Wie wird aber ein solches Feld genannt, auf welchem keine Bäume, son- dern viele Sträucher bei einander stehen? Ich weiß, daß ein Baum nur einen starkeir Stamm, ein Strauch aber mehrere kleine und schwache Stämme hat. Auf vielen Feldern giebt es Hügel, oder kleine Er- höhungen des Bodens. Sind diese Erhöhungen sehr groß, so daß man viel Zeit und Mühe gebraucht, um auf die Spitze zu kommen, so werden sie Berge, und wenn sie ganz aus Steinen bestehen, Felsen genannt. Zuweilen sieht man auf den Feldern ganz kleine Erhöhungen von frischer Erde; diese rühren von den Maulwürfen her, welche die Felder durchwühlen und großen Schaden anrichten. Felder, welche gar keine Erhöhungen haben, werden Ebenen genannt. Der ebene Raum, welcher von zwei oder mehreren Bergen eingeschlossen ist, wird ein Thal genannt. Ist dieser Raum so enge, daß man kaum mit einem Wagew hindurch fahren kann, so heißt er eine Schlucht od^r ein Hohl- weg. Zuweilen sind in den Bergen Vertiefungen, oder

9. Der deutsche Kinderfreund - S. 41

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
41 zur Beförderung guter Gesinnungen rc. seine Freude, als er endlich den Postwagen in der Ferne er- blickte, und nun seinem Nachbar die erwünschte Nachricht bringen konnte. Was würdet ihr gethan haben, wenn ihr in demselben Falle gewesen wäret? 12. Wer nicht hören will, muß fühlen. Karl kam an einem sehr kalten Wintertage auö der Schule. Es hatte seit zwei Tagen stark gefroren, und indem er mit einigen andern Knaben über eine Brükke ging, sah er, daß der Fluß mit Eis belegt war. Kommt, sagte er zu ihnen, wir wollen auf's Eis gehen! Alle waren sogleich dazu bereit, und nun liefen sie eine Treppe hinunter, die nach dem Flusse führte. Da kam ein alter Mann gegangen; Kinder! rief er, wo wollt ihr hin? Traut dem Eise nicht, cs ist noch lange nicht stark genug, um euch zu tragen; ihr werdet einbrechen! Da stutz- ten alle, und scheueten sich, aus das Eis zu gehen; nur der leichtsinnige Karl kehrte sich an die wohlgemeinte Warnung nicht, sondern ging doch auf das Eis; er spottete sogar über die Andern, und rief ihnen zu: schämt euch, ihr habt kein Herz; wer wird sich fürchten! Aber er war kaum einige Schritte gegangen, da brach er schon ein, und lag bis an den Hals im Wasser. Alle liefen schreiend davon, und Karl wäre ver- loren gewesen, wenn nicht der alte Mann, welcher aus gut- herziger Besorgniß in der Nähe geblieben war, hinzugelaufen wäre, und ihn gerettet hätte. Karl zitterte wie ein Espen- laub, war todtenblaß, und konnte Anfangs kein Wort her- vorbringen. Ob man sich gleich Mühe gab, ihn bald wie- der zu erwärmen, so wurde er doch recht krank, und musste einige Tage im Bette liegen. Merke dir, sagte der Vater, als er wieder gesund geworden war, die Warnung: wer nicht hören will, muß fühlen. Aber wenn nun Alles gut abgelaufen, und Karl nicht eingebrochen wäre, hätten die andern Knaben wohl Ursache gehabt, es zu bereuen, daß sie der Ermahnung des alten Mannes gefolgt waren? 13. Der Freund in der Noth. >^)örc, liebe Mutter, sagte der kleine Hartmann, als er eines Tages auö der Schule zu Hause kam: dem armen Niklas, der keinen Vater und keine Mutter mehr hat, geht es recht traurig; er ist sehr krank geworden, und die bösen -Leute welche ihn zu sich genommen haben, lassen ihn in einer ab

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 74

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
? 4 Ii. Erzählungen Jedes nahm ein Stück schwarzes Brot mit, und dann brachen sie davon, warfen es in das Wasser, und die Fische schnapp- ten eö weg. Da saßen sie nun oft eine Stunde lang, und sahen zu, wie die Fische auf unv ab schwammen, die Käfer, die im Wasser leben, hin und her fuhren, hier und da ein Frosch den Kopf aus dem Wasser steckte, — und husch! — wieder hinunter war, wenn ihm ein Kind zu nahe kam. Da wünschten die Kinder oft: wenn ich nur ein Mal so ein Thier fangen, und in der Nähe sehen könnte! Herbst ließ es aber nicht zu, daß ein Kind darnach greifen durfte. War dies wohl recht? Ich glaube wohl. Ein Kind ist kein Frosch und kein Fisch, die im Wasser leben. Wenn eins von ihnen in das Wasser fiele, so wäre es anö mit ihm. Ein Mal sprach auch Herr Herbst: wollen wir nach dem Teiche gehen? Ja, ja! riefen Nile, und zogen fröhlich mit ihm fort. Bernhard sprang voraus, und kam zuerst bei dem Teiche an. Kaum war er da, so drehete er sich um, und rief den andern Kindern zu: Karl! Hanne! Lotte! der Vater macht einen Spaß! kommt geschwind herbei! Da lies Alles, was laufen konnte. Tausend! was war da! Das Wasser war ans den: Teiche abgelassen, und auf dem Boden wimmelte es von großen und kleinen Thieren. Hier zappelte ein großer Karpfen, dort ein Paar Schleien, die sich in dem Schlamme einzuwühlen suchten! Schmerlen, Krebse, Frösche, Käser, Larven u. s. w. bedeckten den Bo- den des Teichs; kurz, der ganze Schlamm lebte. Da hätte man die Freude der Kinder sehen sollen! Eins rief: Vater! sieh den schrecklich großen Frosch! Ein anderes: Lotte! Lotte!'komm geschwind her, und sieh den Krebs! Hannchen ries: o wer holt mir den Käfer! sich, Bernhard! dort nicht weit von dem Karpfen, er hat einen gelben Saum um die Flügel! Endlich sing Bernhard an, und sagte: ach lieber Va- ter ! wenn du uns eine rechte Lust machen willst, so laß uns in den Teich gehen; und Alle stimmten bei: lieber Vater! thu' es doch! da wollen wir Fische, Krebse und Frösche fangen. Das soll eine rechte Lust sein! Nun, so geht.denn hinein! sprach der Vater; ziehet aber erst Schuhe und Strümpfe aus, leget die obern Klei- der ab, in denen die Arme ftekkeit, lind streift die Aermel auf, damit ihr die Kleider nicht zu schmuzzig machet. Dort stehen die Körbe, in welche die Fssche kommen sollen; hier ist eir
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