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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 54

1879 - Berlin : Nicolai
54 Settern konnten nun Wörter zusammengesetzt werden; war ein Bogen abgedruckt, so sonnte man die Settern aus einander nehmen, um dieselben zum Druck eines andern zu benutzen. Vielfacher Versuche bedurste es aber noch, um die neue Erfindung so zu vervollkommnen, daß große Bücher, wie die Bibel, abgedruckt werden konnten. Dazu waren mit Erfolg thätig Peter Schösser und Johann Faust, indem sie Gutten-bergs Erfindung erheblich verbesserten. Diese Erfindung war aber für die Verbreitung bildender Kenntnisse von der allergrößten Wichtigkeit; denn nun erst wurde es möglich, schriftliche Mittheilungen jedermann Zugänglich zu machen; nun erst konnten Schul- und Sese-Bücher billig hergestellt, konnten die Fortschritte der Wissenschaften auch den Unbemittelten mitgetheilt werden. 12. Entdeckungen zur See. t Gljristof ßolumöus entdeckt einen neuen Krdttzeil. Seit alten Seiten stand Europa in einem lebhaften Handelsverkehr mit Asien, denn viele Produete dieses Erdtheils waren von den Europäern sehr begehrt. Aber ehe die Schiffe der Venetianer und Genueser die Waaren aufnehmen konnten, mußten diese durch weite Sandstrecken transportirt werden. Die Sänge des Weges, die Kostspieligkeit des Transportes, die Unsicherheit der Straßen erschwerten den Handel bedeutend, mithin wurde der Wunsch, mit dem reichen Jrchien zur toee verkehren zu können, allgemein. Damals aber war man noch nicht sicher, daß Afrika umschiffbar sei. Vor der Erfindung des Kompasses durste man sich von dem Sande nicht weit entfernen, um den Weg zur Rückkehr nicht zu verlieren. Da begannen die Portugiesen allmählich an der Westküste Afrikas südwärts vorzudringen. Sie fanden die Insel Porto Santo, die Azoren, die Inseln am grünen Vorgebirge. 1486 fand Bartholomäus Diaz das Kap der guten Hoffnung und stellte somit fest, daß Afrika wirklich eine Halbinsel sei. Erst 10 Jahre später fuhr Vasco de Gama um das Vorgebirge herum und dann über den indischen Ocean nach der Westküste Indiens. Aber schon war eine andere noch wichtigere Entdeckung gemacht, ein bisher unbekannter Erdtheil war aufgefunden worden. Je mehr man zu der Erkenntniß kam, daß die Erde die Gestalt einer Kugel habe, desto begründeter war die Hoffnung, in westlicher Richtung zu Schiffe die Ostseite Asiens zu erreichen. Daß aber außer dem atlantischen

2. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 55

1879 - Berlin : Nicolai
55 Ocean noch ein anderes weit größeres Weltmeer Europa von Asien trenne, daß zwischen beiden Meeren sich ein mächtiges Land von Norden nach Süden erstrecke, davon hatte man freilich keine Kenntniß. Da faßte der Genuese Christof Columbus, welcher sich auf der Universität zu Pavia mathematische und astronomische Kenntnisse erworben hatte, und dann, 14 Jahre alt, zur See gegangen war, den Entschluß, Asien auf dem westlichen Wege auszusuchen. Nachdem er auf einer Seereise bis nach Island gekommen war, ohne zu erfahren, daß das Festland Nordamerikas (Winland) vor langer Zeit bereits von den Normannen gefunden und besiedelt worden war, begab er sich nach Lissabon, um den Portugiesen seine Pläne vorzulegen und seine Dienste anzubieten. Dort abgewiesen, wandte er sich nach Spanien. Hier erhielt er endlich auf Befehl der Königin Jfabella drei Schiffe, mit denen er am 3. August 1492 den Hasen von 1492. Palos verließ und in das weite unbekannte Meer hinaussegelte. Ein beständiger Nordostwind trug die kleinen Fahrzeuge rasch vorwärts, erweckte aber in dem Schiffsvolke die Besorgniß, daß die Rückkehr unmöglich sein werde. Der muthige Mann wußte jedoch die Herzen der Menschen durch sein Vertrauen auf das Gelingen des Unternehmens immer wieder zu erheben und ihren Muth aufrecht zu erhalten. Da kamen auch Anzeichen, daß man einem Lande nahe sei, schwimmende Pflanzen, Landvögel, Baumstämme, ein schimmerndes Licht; endlich erscholl aus dem Mastkorbe der Pinta der Ruf: „Land!" Am Morgen lag ein grünes Eiland vor den Augen der Spanier. Sie fanden auf demselben nackte Menschen mit brauner Gesichtsfarbe, welche ihre Insel Guanahani nannten; Columbus aber hieß sie San Salvador. Columbus entdeckte darauf die Inseln Cuba und Haiti und fand auf dieser auch das von den Spaniern so heiß ersehnte Gold. Nachdem er hier eine Feste angelegt und eine Besatzung zurückgelassen hatte, kehrte er heim, um seiner Königin die Nachricht von seinen Entdeckungen zu bringen. Mit Freuden wurde er empfangen und mit Ehren überhäuft. Ein Jahr darauf trat er mit einem größeren Geschwader seine zweite Entdeckungsreise an. Er gelangte in zwanzig Tagen nach Haiti (San Domingo), fand aber dort feine Colonie zerstört; die Härte der Spanier hatte die Ein-gebornen zur Empörung getrieben. Er entdeckte freilich die Inseln Jamaika und Portoriko, allein die Unzufriedenheit der Spanier sowie

3. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 56

1879 - Berlin : Nicolai
56 Krankheiten seiner Leute zwangen ihn zur Heimkehr. Im Jahre 1498 unternahm er die dritte Fahrt und gelangte nach vielen Mühseligkeiten in der Hitze des Aequators an den Orinoco und von dort nach Haiti, wo er die neu angelegte Colonie in offener Auflehnung gegen sich sand. Beim spanischen Hose war er verleumdet worden, er trachte sich selbst zum Herrn der entdeckten Inseln zu machen und habe sich auf unredliche Weise bereichert. Er wurde darauf in Ketten nach Spanien gebracht. Wohl ward er dort freigesprochen und aufs Neue übers Meer geschickt; allein diese Reise war eine Kette von Unglücksfällen. Er erreichte das Festland von Mittelamerika, blieb aber in dem Glauben, er sei an der Küste Asiens. In Jamaika angelangt fand er, daß seine beiden Schiffe unbrauchbar geworden waren; sieben Monate mußte er hier aus ein Fahrzeug warten, das ihn abholte. Es war eine schwere, fchmerzensvolle Zeit, die der große Mann dort verlebte; die Spanier lehnten sich gegen ihn auf, die Eingebornen weigerten sich, ihm ferner Lebensmittel zu liefern. Nur dadurch, daß er diesen eine Mondfinsterniß voraus verkündete, entging er dem Untergange. Endlich in die Heimat Zurückgekehrt, hielt man ihm nicht, was ihm versprochen war. Durch den Kummer über den Undank gebeugt, starb er 1506. Er hat eine neue Welt entdeckt, ohne es zu wissen, denn er starb in der Meinung, er habe den Seeweg nach den Ostküsten Asiens gesunden. Erst als die Spanier die Landenge von Panama überschritten und den großen Ocean gesehen hatten, wurde es ihnen klar, daß sie sich auf einem neuen Erdtheile befanden. Sie setzten die Entdeckungen und Eroberungen fort. Eortez unterwarf Mexiko, Pizarro Peru. Ihre Habsucht verführte sie zu grausamer Bedrückung der Eingebornen. Als sich diese zu schwach erwiesen, die schweren Arbeiten zu verrichten, führten sie schwarze Sclaven aus Afrika ein. Ein späterer Reisender, Amerigo Vespucci, gab eine Beschreibung des neu entdeckten Erdtheils heraus; von ihm erhielt dieser den Namen Amerika. Der Portugiese Magel-lan fuhr durch die Straße, welche nach ihm genannt ist, und über den stillen Ocean nach den Diebsinseln und den Philippinen, wo er von den Eingebornen erschlagen wurde. Die Mannschaft, welche ihn überlebt hatte, gelangte zu den Molukken. Von hier aus kehrten dreizehn Personen, die Südspitze Afrikas umsegelnd, nach drei Jahren in die Heimat zurück. Sie hatten die erste Reise um die Erde gemacht.

4. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1903 - Berlin : Nicolai
seinen Namen so bekannt, daß man den neuen Erdteil nach ihm Amerika nannte. Die erste Umseglung der Erde. Der Portugiese Magelhaens sand endlich die lange vergeblich gesuchte Durchfahrt, die nach seinem Namen benannte Straße. Sie liegt dem Süden Amerikas verhältnismäßig nahe, ist eng, winklig, von hohen Felswänden eingeschlossen und daher dunkel. Magelhaens fuhr hindurch und segelte als der erste Europäer von Westen kommend, in den Großen Ozean. Er durchquerte diesen und gelangte wirklich an den Osten Asiens. Aber sein Ziel weiter zu verfolgen, war dem kühnen Manne nicht bestimmt. Er landete mit einer Mannschaft auf den Philippinen, wurde hier von Eingeborenen überfallen und erschlagen. Da man seine Leiche nicht fand, vermutete man, daß er von Menschenfressern verzehrt sei. Seine Schiffe aber segelten weiter und kamen zu den Molukken, die ja von den Portugiesen schon früher entdeckt waren. Durch die Straße von Malakka kam die noch übrig gebliebene Mannschaft in den Indischen Ozean. Nun kannte sie ja den Weg, der um Afrika herum in die europäische Heimat zurückführte. Dreizehn Personen kamen glücklich in Lissabon an als die ersten Erdumsegler. Sie kehrten in demselben Jahre zurück, in dem Luther vor dem Reichstage in Worms stand. Folgen der Entdeckungen. Zu den alten Erdteilen war durch die Entdeckungen ein neuer getreten, der Blick der Menschen reichte nun um die ganze Erde, und von der Verteilung von Land und Wasser auf ihr hatte man erst jetzt eine richtige Vorstellung. Die Wissenschaft erhielt durch die Entdeckungen einen reichen Gewinn, besonders die Naturkunde und die Geographie. Der Eifer, die aufgefundenen Länder näher kennen zu lernen, wurde mächtig angespornt. Dem Handel waren ganz neue Wege eröffnet, ganz neue Gebiete erschlossen. Früher bewegte sich der überseeische Verkehr hauptsächlich über das Mittelmeer, jetzt ging er über den Atlantischen, ja über den Großen Ozean. Bisher betrieben ihn besonders die italienischen und die deutschen Handelsstädte, von nun an ging er hauptsächlich in die Hände der Portugiesen und Spanier über. Groß war der Reichtum, der durch den Verkehr mit der neuen Welt besonders den Spaniern zufloß. Die ergiebigen Gold- und Silbergruben lieferten einen ungeheuren Ertrag, der meist nach Europa floß. Diese Reich-

5. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 100

1903 - Berlin : Nicolai
100 von der Erde durch kühne Reisende, Seefahrer und Missionare von Jahr zu Jahr. Ist Afrika eine Halbinsel? Diese Frage wurde immer wieder aufgeworfen, nicht allein von Gelehrten, sondern besonders von Kaufleuten. Diese suchten einen bequemeren Weg nach Indien. Schon seit den ältesten Zeiten kamen aus jenem Lande wertvolle Erzeugnisse nach Europa, so Seide, Baumwolle, Reis, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen und Edelsteine. Aber das Land lag in weiter Entfernung, der Landweg dahin war sehr beschwerlich und mit vielen Kosten und Gefahren verbunden. Konnte man aber aus dem Atlantischen Ozean in den Indischen zu Schiffe gelangen, so war man in der Lage, große Mengen von Waren aus Indien nach Europa zu befördern. Das war aber nur möglich, wenn Afrika eine Halbinsel war. Kein Europäer war so weit nach Süden gelangt, um die Wahrheit festzustellen. Die Phönizier freilich wollten schon um die Südspitze Afrikas herumgekommen sein. Aber man glaubte ihnen nicht, besonders deshalb nicht, weil sie behaupteten, sie seien südlich vom Roten Meere in eine Gegend gekommen, in der sie die Sonne mittags im Norden gesehen haben wollten. Für uns ist das ein Beweis, daß sie wenigstens über den Wendekreis des Krebses gelangt sind. Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch die Portugiesen. Wie die Genuesen und die Venetianer, trieben auch die Portugiesen eifrig die Seefahrt. Bei ihnen lebte ein Prinz, Heinrich der Seefahrer genannt, weil er ein besonderer Freund des Seewesens war. Reiche Mittel, die ihm zur Verfügung standen, glaubte er nicht besser verwenden zu können, als wenn er zur Bekehrung der Heiden und Erforschung des Landes Schiffe nach Afrika entsandte. Jährlich fuhren portugiesische Fahrzeuge an der Westküste dieses Erdteils nach Süden. Waren sie bis zu einem vorher noch nicht bekannten Punkte gekommen, so kehrten sie zurück, um Bericht zu erstatten. Diese Fahrten führten zu den wichtigsten Entdeckungen. Die Portugiesen fanden die Insel Porto Santo, die Azoren, Madeira, die Kanarischen und Kapverdischen Inseln. Nachdem sie den öden Weg an der Küste der Sahara zurückgelegt hatten, staunten sie über die Fruchtbarkeit der Länder am Senegal und Gambia. Bartholomäus Diaz. Das gab ihnen Mut, weiter nach Süden vorzudringen. Endlich näherte sich die Flotte unter Bartholomäus

6. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1903 - Berlin : Nicolai
102 angeschwemmt waren. Diese Dinge stammten, wie Kolumbus annahm, aus Indien. Entdeckung Amerikas. Nun wurde seine Seele ganz von dem Verlangen erfüllt, Indien auf westlichem Wege aufzusuchen. Da es ihm aber an Vermögen fehlte, für eine so weite Fahrt Schiffe auszurüsten und zu bemannen, so wandte er sich zunächst an seine Vaterstadt Genua, die viele Schiffe besaß, wurde von ihr aber wie ein Abenteurer abgewiesen. Die Portugiesen, an die er sich nun wandte, hielten ihn hin, denn sie dachten daran, den Versuch ohne ihn zu machen. Nun begab er sich nach Spanien, mußte aber auch hier lange warten, ehe seine Bitte erhört wurde. Erst als das spanische Königspaar, Ferdinand und Jsabella, durch die Eroberung der Stadt Granada, die sie den Mauren (Arabern) entrissen, in eine lebhafte Freude versetzt war, ging sein Wunsch in Erfüllung. Es wurde ein Vertrag abgeschlossen, nach dem Kolumbus Unterkönig aller neuen Länder werden und auch den zehnten Teil aller Einnahmen erhalten sollte. Mit drei kleinen Schiffen, von denen nur eins ein Verdeck hatte, und 120 Mann Besatzung segelte Kolumbus am 3. August 1492 aus dem Hafen von Palos ab. Wohl waren Wind und Wetter dem kühnen Seefahrer günstig, aber wochenlang glitten die Schiffe auf dem Meere dahin; gespannt blickten die Seefahrer nach Westen, aber es wollte sich kein Land zeigen. Das Schiffsvolk wurde unruhig, da es fürchtete, die Heimat nie wiederzusehen. Aber der Mut und die Zuversicht des Admirals hielt die Hoffnung der Mannschaft aufrecht. So vergingen sechs Wochen in Hoffnung und Zweifel. Allmählich mehrten sich aber die Anzeichen der Nähe eines Landes. Endlich am Morgen des 1492 12. Oktober 1492 erscholl aus dem Mastkorbe der Ruf: „Land!" Das jubelnde Schiffsvolk sah ein grünes Eiland vor sich liegen. Die Eingeborenen nannten die Insel Guanahani, Kolumbus aber hieß sie San Salvador. Indem er weiter steuerte, stieß er auf die großen Antillen und landete auf Cuba und Haiti. Nun kehrte er heim, um die Nachricht von seinen Erfolgen nach Europa zu bringen. Er wurde mit großen Ehren empfangen und mit reichen Mitteln ausgestattet. Auf weiteren Fahrten fand er die kleinen Antillen, landete auf Jamaika und Portoriko und betrat auch das Festland an der Mündung des Orinoko. Er blieb aber in der irrigen Meinung, er sei in Indien. Daher wurden die Eingeborenen

7. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 101

1903 - Berlin : Nicolai
101 Diaz der Südspitze Afrikas. Furchtbare Stürme verschlugen ihn weit in das Meer hinaus. Als er zur Küste zurückkehrte, bemerkte er, daß er die Südspitze Afrikas umfahren hatte. Er nannte das Vorgebirge das „stürmische", sein König aber „Kap der Guten Hoffnung". Basco de Gama. Erst zwölf Jahre später entsandte der König von Portugal den Seefahrer Vasco de Gama mit einer Flotte, um nach Indien vorzudringen. Dieser umfuhr das Vorgebirge, segelte dann an der Südostküste Afrikas nordwärts und darauf mit Hilfe eines arabischen Lotsen über das Indische Meer nach Indien. Hier gründeten er und seine Nachfolger ein portugiesisches Reich, das zu großer Blüte gelangte. Die Portugiesen drangen weiter nach Osten vor, kamen nach den Snndainseln und den Molukken, wo sie mit den Chinesen in Handelsverkehr traten. Dir Kugelgestalt der Erde. In den ältesten Zeiten nahm man an, daß die Erde eine Scheibe sei. Erst allmählich kam man zu der richtigen Ansicht, daß sie die Gestalt einer Kugel habe. War die Erde aber kugelförmig, so mußte man an den Osten Asiens gelangen können, wenn man von Europa aus nach Westen segelte. Dieser Meinung war auch Kolumbus. Er nahm aber mit seinen gebildeten Zeitgenossen fälschlich an, daß der Atlantische Ozean bis Asien hinüberreiche. Christoph Kolumbus. Der kühne Entdecker war 1447 in Genua als Sohn eines armen Tuchmachers geboren. Schon früh zeigte er große Neigung zum Seeleben, trat mit dem 14. Lebensjahre in den Dienst der Flotte und bildete sich zu einem tüchtigen Seemanne aus. Er war für diesen Beruf reich begabt, war kühn, rasch entschlossen und zeigte eine bedeutende Beobachtungsgabe. Mit 25 Jahren genoß er den Ruf eines tüchtigen Kapitäns. Höher aber als die meisten seiner Berufsgenossen stand er dadurch, daß er seine wissenschaftlichen Kenntnisse, namentlich in der Astronomie und Geographie, eifrig zu erweitern suchte. Darin unterstützten ihn Karten und Reisewerke, die er von seinem Schwiegervater, einem portugiesischen Seefahrer, erbte. Dieses Studium brachte ihn auf den Gedanken, Indien auf dem westlichen Wege aufzusuchen. Er wurde darin bestärkt, als er erfahren hatte, daß an die Ostküsten des Atlantischen Ozeans fremdartige Pflanzen, sogar eine Leiche mit roter Haut, I486 1498

8. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 103

1903 - Berlin : Nicolai
Indianer genannt. Nun brach das Unglück über den kühnen Mann herein. Seine Neider verleumdeten ihn; er wurde angeklagt und in Ketten nach Europa gebracht. Hier sprach man ihn Wohl frei, entsandte ihn auch wieder, um seine Entdeckungen fortzusetzen, aber das Unglück verfolgte ihn. Er gelangte an die Landenge, die man jetzt Isthmus von Panama nennt, und hörte hier auch von einem großen Meere, das dahinter liege, aber er forschte dem nicht weiter nach. Stürme hemmten seine weitere Fahrt, er litt Schiffbruch und mußte auf Jamaika sieben Monate auf ein Schiff warten, das ihn befreite. Schon versagten ihm die Eingeborenen die Lebensmittel. Als er aber den Eintritt einer Mondfinsternis voraussagte, da hielten sie ihn für ein höheres Wesen und gaben ihm bereitwillig, was er zum Leben bedurfte. Tod des Kolumbus. Als er nun nach Spanien zurückgekehrt war, beachtete man ihn kaum, hielt ihm auch die gegebenen Versprechungen nicht. Mit solchem Undanke wurde der Mann belohnt, der einen neuen Erdteil entdeckt hatte. Von seinen Zeitgenossen fast ganz vergessen, starb der große Mann 1506 zu 1506 Valladolid. Art dem Irrtume, daß er nach Indien gekommen sei, hielt er sein ganzes Leben lang fest. Weitere Entdeckungen. Die Spanier setzten die Entdeckungsreisen fort, auch andere Völker nahmen daran teil. Der Spanier Eortez unterwarf mit einer kleinen Mannschaft das große Reich Mexiko, Pizarro eroberte Peru. Die Spanier zeigten sich ländergierig und habsüchtig. Sie behandelten die Eingeborenen grausam und bedrückten sie mit unerträglichen Lasten. Immer neue Entdeckungen wurden gemacht. Die Spanier überschritten den Isthmus von Panama, und sahen den Ozean, den sie den Stillen oder Großen nannten. Nun wurde es zur Gewißheit, daß sie sich nicht in Indien, sondern in einem neuentdeckten Erdteile befanden. Die Durchfahrt. In einer weiten Ausdehnung von Nord nach Süd lagert sich der neue Erdteil zwischen den beiden Ozeanen und versperrt den Weg von dem einen zu dem andern. Man suchte nun eifrig nach einer Durchfahrt, um zu Schiffe in den Großen Ozean gelangen zu können, und fuhr zu diesem Zwecke an der Ostküste Südamerikas südwärts. Eine dieser Fahrten machte auch Michael Behaim aus Nürnberg mit, der Verfertiger des ersten Globus. Amerigo (Amerikas) Vespucei beschrieb diese Fahrten. Das auch in Deutschland viel gelesene Buch machte Be#rg-E'.;k- i »neun* *k mtvrnruonate Schulfcuv.v nun» •Nun.. 8 Sntutbucn»;.;.!

9. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 53

1893 - Berlin : Nicolai
53 Wege vervielfältigen könnte. Man hatte schon gelernt, Bilder in Holztafeln einzuschneiden und sie so abzudrucken; man schnitt auch die dazu gehörigen Unterschriften ein und lernte auf diese Weise auch Wörter und kleinere Schriften vervielfältigen; allein es war doch noch sehr mühselig, ganze Seiten eines Buches in Holztafeln einzuschneiden. Da that Johann Guttenberg aus Mainz, welcher von dort nach Straßburg übergesiedelt war, einen wichtigen Schritt vorwärts; er verfertigte bewegliche Buchstaben (Lettern) und goß sie in Metall (Typen). So wurde er der Erfinder des Buchdruckes. Aus den Lettern konnten nun Wörter zusammengesetzt werden; war ein Bogen abgedruckt, so konnte man die Lettern auseinander nehmen, um dieselben zum Druck eines andern zu benutzen. Vielsacher Versuche bedurfte es aber noch, um die neue Erfindung so zu vervollkommnen, daß große Bücher, wie die Bibel, abgedruckt werden konnten. Dazu waren mit Erfolg thätig Peter Schöffer und Johann Faust, indem sie Gutteubergs Erfindung erheblich verbesserten. Diese Erfindung war aber für die Verbreitung bildender Kenntnisse von der allergrößten Wichtigkeit; denn nun erst wurde es möglich, schriftliche Mitteilungen jedermann zugänglich zu machen; nun erst konnten Schul- und Lesebücher billig hergestellt, konnten die Fortschritte der Wissenschaften auch den Unbemittelten mitgeteilt werden. 12. Entdeckungen zur See. f Christoph Columtms entdeckt einen neuen Erdteil. Seit alten Zeiten stand Europa in einem lebhaften Handelsverkehr mit Asien, denn viele Produkte dieses Erdteils waren von den Europäern sehr begehrt. Aber ehe die Schiffe der Veuetianer und Genueser die Waren aufnehmen konnten, mußten diese durch weite Landstrecken geführt werden. Die Länge und Unsicherheit der Wege, die Kostspieligkeit der Überführung erschwerten den Handel so, daß der Wunsch, mit dem reichen Indien zur See verkehren zu können, allgemein wurde. Damals aber war man noch nicht sicher, daß Afrika umschiffbar sei. Vor der Erfindung des Kompasses durfte man sich von dem Lande nicht weit entfernen, um den Weg zur Rückkehr nicht zu verlieren. Da begannen die Portugiesen allmählich an der Westküste Afrikas südwärts vorzudringen. Sie sanden die Insel Porto I

10. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 54

1893 - Berlin : Nicolai
54 Santo, die Azoren, die Inseln am grünen Vorgebirge. 1486 entdeckte Bartholomäus Diaz das Kap der guten Hoffnung und stellte somit fest, daß Afrika wirklich eine Halbinsel sei. Erst 10 Jahre später fuhr Vasco de Gama um das Vorgebirge herum und dann über den indischen Ocean nach der Westküste Indiens. Aber schon war eine andere noch wichtigere Entdeckung gemacht, ein bisher unbekannter Erdteil war aufgefunden worden. Je mehr man zu der Erkenntnis kam, daß die Erde die Gestalt einer Kugel habe, desto mehr stieg die Hoffnung, in westlicher Richtung zu Schiffe die Ostseite Asiens zu erreichen. Daß aber außer dem atlantischen Ocean noch ein anderes weit größeres Weltmeer Europa von Asien trenne, daß zwischen beiden Meeren sich ein mächtiges Land von Norden nach Süden erstrecke, davon hatte man freilich keine Kenntnis. Da faßte Christoph Colmnbus den Entschluß, Asien aus dem westlichen Wege aufzusuchen. Er hatte sich auf der Universität zu Pavia Kenntnisse in der Mathematik und Sternkunde erworben, war in frühem Alter Seemann geworden. Auf einer feiner Reisen war er bis nach Island gekommen, ohne zu erfahren, daß das Festland Nordamerikas (Winland) bereits vor langer Zeit von den Normannen gefunden und besiedelt worden war. Darauf begab er sich nach Lissabon, um den Portugiesen seine Pläne vorzulegen und seine Dienste anzubieten. Dort abgewiesen, wandte er sich nach Spanien. 1492. Hier erhielt er endlich auf Befehl der Königin Jfabella drei Schiffe, mit denen er am 3. August 1492 den Hafen- von Palos verließ und in das weite unbekannte Meer hinaussegelte. Ein beständiger Nordostwind trug die kleinen Fahrzeuge rasch vorwärts, erweckte aber in dem Schiffsvolke die Besorgnis, daß die Rückkehr unmöglich sein werde. Der mutige Mann wußte jedoch die Herzen der Menschen durch sein Vertrauen auf das Gelingen des Unternehmens immer wieder zu erheben und ihren Mut aufrecht zu erhalten. Da kamen auch Anzeichen, daß man einem Lande nahe fei, schwimmende Pflanzen, Landvögel, Baumstämme, ein schimmerndes Licht; endlich erscholl aus dem Mastkorbe der Pinta der Ruf: „Land". Ant Morgen lag ein grünes Eiland vor den Augen der Spanier. Sie fanden auf demselben nackte Menschen mit brauner Gesichtsfarbe, welche ihre Insel Guanahani nannten; Coluntbus aber hieß sie San Salvador. Derselbe entdeckte darauf die Inseln Cuba uttd Haiti,
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