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1. Vaterländische Geschichtsbilder für die mittleren Bürgerschulen des Herzogtums Braunschweig - S. 6

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 6 — dischen (Günther, Krimhild, Hagen), des hunnischen (König Etzel) und des ostgotischen Sagenkreises (Dietrich von Bern). Dem Sagenkreise der Nordsee gehört das herrliche Gudrunlied an. (Deutsche Jugend 5, Die Sage von Siegfried. Die treue Gudrun.) Iii. Die Völkerwanderung. ® 1. Die Völkerverbindungen. Die leider ewig uneinigen Deutschen vereinigten sich im 3. Jahrhundert it. Chr. zu großen Völkerbündnissen. Die Sachsen, zu denen auch die Cherusker gehörten, wohnten von der Ems bis nach Holstein, von der Nordsee bis zum Harz. Die Braunschweiger, Hannoveraner, Westfalen und Holsteiner sind noch jetzt Sachsen, während die heute Sachsen genannten Völker meist Thüringer sind. Am Mittel- und Niederrhein hatten die Franken ihren Sitz, am Oberrhein die Alamannen oder Sueben. Die Goten aber dehnten sich über ganz Ost- und Südeuropa bis zur Wolga aus. Im Tieflande der Donau wohnten die Westgoten, im südlichen Rußland die Ostgoten. 2. Die Hunnen. Aus den asiatischen Steppen erschien im Jahre 375 375 das wilde Reitervolk der Hunnen. Es waren kleine, untersetzte Gestalten mit viereckigen Köpfen, denen die kleinen, schiefstehenden Schlitzaugen, die vorstehenden Backenknochen und die straff herunterhängenden dunklen Haare ein schreckliches Ansehen verliehen. Ihre Häßlichkeit wurde noch dadurch vermehrt, daß mau den Knaben früh tiefe Wunden auf den Wangen beibrachte, um den an sich schon spärlichen Bartwuchs noch mehr zu hindern. Auf den kleinen, struppigen, aber ausdauernden Pferden waren sie wie festgewachsen. Auf ihnen aßen, tranken und schliefen sogar die Männer, während Weiber und Kinder in mit Filz überspannten Wagen zusammen mit den Hunden hausten. Rohes Pferdefleisch war stete Nahrung, und dieses wurde auf den Pferden mürbe geritten. Die Kampfesweise der Hunnen brachte ihre Gegner in Verwirrung: Zuerst überschütteten sie den Feind mit einem Hagel von vergifteten Pfeilen, dann ritten sie im schnellsten Laufe gegen die feindliche Schlachtordnung und warfen ihre Schlingen. Schnell aber machten sie Kehrt und rissen die Gefangenen mit sich fort. Dagegen nützte alle Tapferkeit der zu Fuß kämpfenden Germanen nichts. Zuerst stießen die wilden Hunnen mit den Ostgoten zusammen, deren greiser Heldenkönig Hermanrich in offener Feldschlacht von ihnen geschlagen wurde, die Ostgoten mußten Heeressolge leisten. Der ganze

2. Vaterländische Geschichtsbilder für die mittleren Bürgerschulen des Herzogtums Braunschweig - S. 43

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 43 — neuen Kreuzzuge. Der König Ludwig von Frankreich und der deutsche Kaiser Konrad Iii. (s. S. 32) nahmen das Kreuz. Beide Heere wurden in Kleinasien durch griechische Wegweiser irre geführt; viele erlagen den Schwertern der Sarazenen; dazu kam Neid und Eifersucht der nach Palästina eingewanderten Christen. Unmutig kehrten die Kreuzfahrer 1149 heim. Nun wurde die Lage der Christen im Morgenlande ganz gefährlich; besonders als der kluge, edle und duldsame Sultan Saladin von Ägypten alle Länder von Ägypten bis Palästina unter seine Herrschaft gebracht hatte und in Jerusalem eingezogen war. Die Kunde von dem Fall der heiligen Stadt entflammte noch einmal die Begeisterung für die heilige Sache. Die drei mächtigsten Herren der Christenheit: Friedrich Barbarossa, König Richard L'öwenherz von England und Philipp August von Frankreich rüsteten zum Kreuzzuge. Allein mit dem ungeheuren Heere wurde nichts erreicht. • 4. Friedrich Barbarossas fimmita und Tod. Mit einem herrlichen Heere zog der alte Friedrich Barbarossa durch Ungarn Über Konstantinopel nach Asien. Unter fortwährenden Kämpfen bewegte sich das Heer langsam durch Kleinasien; „viel Steine gab's und wenig Brot, und mancher deutsche Reitersmann hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen, fast mußte der Reiter die Mähre tragen." (Deutsche Jugend 4, Schwäbische Kunde.) Endlich erreichte man den Fluß Salef. Über denselben war eine Brücke gebaut, über welche das Heer nur langsam marschieren konnte. Ungeduldig und voll jugendlichen Eifers spornte der greise Held trotz aller Warnungen der Seinen sein Roß in die Flut Die starke Strömung riß ihn hinweg, und nur als Leiche rettete ihn ein Reiter aus den Wellen. Die Krieger 1190 und später das deutsche Volk konnten es sich gar nicht denken, daß ein so ruhmvoller Held von ihnen genommen sei. Immerfort ging die Sage, er sei niemals gestorben, er schlafe im Kyffhäuser nur einen langen Schlaf und werde zu seiner Zeit wieder hervorgehen, um des Reiches und des deutschen Volkes Herrlichkeit zu erneuern. (Deutsche Jugend 5, Der Kyffhäuser. Friedrich Barbarossa. Deutsche Jugend 5, Barbarossas Erwachen.) ® Die Führung der Deutschen übernahm Barbarossas Sohn Friedrich von Schwaben, welcher mit den Engländern und Franzosen gemeinsam Akkon belagerte und einnahm. Bald brach aber unter den Nationen Zwietracht aus, welche besonders durch das hochfahrende Benehmen Richards hervorgerufen war. Als dieser einst die, deutsche Fahne in den Sand getreten hatte, zog Herzog Leopold von Österreich, welcher nach Friedrichs von Schwaben Tode die Deutschen führte, ab. Bald folgte ihm auch der von Richard schwer gekränkte König von Frankreich. Löwen-

3. Vaterländische Geschichtsbilder für die mittleren Bürgerschulen des Herzogtums Braunschweig - S. 46

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 46 — nur den Fürsten und ausnahmsweise reichen Rittern eigen. Sie bestanden aus einer Umfassungsmauer mit Thor und Zugbrücke, einem Palas, dem Hauptgebäude für die Männer, mit dem Rittersaal, einer Kemnate (Frauengemach) für die Frauen mit daranstoßender Küche. (Bild: Im Rittersaale.) Der letzte Zufluchtsort bei Belagerungen war der Burgfried, d. H. ein oder zwei Türme, die entweder mit dem Palas in Verbindung standen oder getrennt davon lagen und dann nur auf Leitern zu ersteigen waren. Oben befand sich die Warte, unten das schreckliche Burgverließ. Da bei einem Burgstalle alle die genannten Räume in einem Turme Platz finden mußten, so wohnten die Ritter sehr eng, zumal wenn in einer Burg mehrere Familien zusammen hausen mußten. Hierzu kam noch, daß selbst in der kleinsten Burg Hofbeamte vorhanden waren, z. B. durfte der Marschalk (Pferdeknecht) nicht fehlen, welcher auch die Waffen anfertigte und ausbesserte. Die Wohnungen derselben waren innen an die Mauer angebaute armselige Hütten. War der Ritter nicht auf der Kriegsfahrt oder zum Waffenspiel, dann war sein Leben öde und traurig, denn auf der Burg ging es sehr einförmig zu; nur die Jagd und der Besuch eines Freundes oder Sängers gab Zerstreuung und Abwechselung. Im Winter war das Leben fast unerträglich, da die Burgen nicht Fenster befaßen, sondern nur Öffnungen, welche mit Vorhängen oder Holzladen geschlossen waren. Im Kamin brannten große Holzklötze, so daß man, um denselben geschart, vorn erglühte und am Rücken erstarrte. (Deutsche Jugend 4, Die Burg. Deutsche Jugend 5, Der Sänger.) • d. Turniere. Bei den Turnieren kam es darauf an, den vom Kopf bis zu den Füßen in Eisen gehüllten Gegner mit der stumpfen Lanze vom Pferde zu stoßen. In einem Buhurt kämpften Haufen von Rittern gegen einander; eine Tjost war ein regelrechter Zweikampf. Ganz ungefährlich war ein Turnier nicht, denn zuweilen kamen bei einem solchen bis zu 40 Todesfälle vor. Besonders kostspielig wurde es, wenn ein Ritter mit feinem Gefolge zu Ehren der Dame seines Herzens eine Turnierfahrt veranstaltete. Dabei waren die Gäste zu bewirten und zu beschenken. (Deutsche Jugend 5, Das Turnier zu Rostock. Deutscher Brauch.) (Bild: Turnier.) 6. Ritterliche Dichtung. Was die Ritter erfreute: der Frühling, die Sommerzeit, die Festeslust und die Minne, Heldentum und Heldenthaten, das feierte die ritterliche Dichtung, der Minnegesang. Die berühmtesten Dichter der Zeit waren Walter von der Vogelweide als Minnesänger und Wolfram von Eschenbach, der Verfasser des großen Heldengedichts Parzival; beide gehörten selbst dem Ritterstande an. 2. Der Bauernstand. Ursprünglich war jeder freie Deutsche ein

4. Vaterländische Geschichtsbilder für die mittleren Bürgerschulen des Herzogtums Braunschweig - S. 5

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 5 — Böse, die übrigen Götter werden Hexen*), Feen, Kobolde. Sie lebt fort in Orts- und Tagnamen: Wohldenberg, Wohlsberg, Donnerstag, Freitag. In unseren Märchen erkennen wir die alten Gottheiten wieder: Wodan rast als wilder Jäger durch die Sturmnacht, Brunhilde, welche in eine Burg hinter einem flammenden Wall verzaubert war, ist Dornröschen. Oster- und Iohannisseuer stammen noch aus der Urzeit. Die christlichen Festtage sind in die Zeit der heidnischen Feste verlegt: Ostern ist das Fest der Frigga-Ostara, Weihnachten das alte Julsest zur Zeit der Wintersonnenwende. Besondere Priester hatten die Germanen nicht, ebensowenig Tempel und Götzenbilder?). Das Priesteramt verwaltete der König, das Stammoder Familienhaupt. Jungfrauen waren Verkünderinnen des göttlichen Willens und Friedensstifterinnen. Die Götter wurden in Wäldern und auf Berghöhen verehrt, und ein gewaltiger Baum galt als Sinnbild der Gottheit. (Jrminsul S. 14) • 3. Die Sage vom Helden Siegfried. Siegfried war der Sohn des Königs in Niederlanden. (Wie er zu einem Schmiede kam, S. Deutsche Jugend 3 „Siegfrieds Schwert"). Er erlegte den in einer Schlucht hausenden Drachen, badete sich in dessen Blute und erhielt eine Hornhaut, nur eine Stelle zwischen den Schultern blieb verwundbar. Darauf wählten ihn die Söhne des Zwergkönigs, welche den unermeßlich großen Schatz der Nibelungen unter sich teilen wollten, zum Schiedsrichter und schenkten ihm das herrliche Schwert Batmung. Nachher wollten sie ihm dasselbe mit Hülfe ihrer Riesen und Zwerge wieder entreißen, Siegfried aber überwand sie alle, nahm dem Zwerge Alberich die unsichtbar machende Tarnkappe ab und erlangte den Hort der Nibelungen. Als einstmals ein feuriger Drache die Königstochter zu Worms geraubt hatte, beschloß er, dieselbe zu retten. Der Zwergkönig Eigil zeigte ihm die Drachenburg, vom Riesen Kuperan erkämpfte er sich den Schlüssel, und als nun der Drache heimkehrte, bezwang er diesen nach hartem Kampfe, rettete die Königstochter und nahm sie zur Gemahlin. ® 4. Nibelungenlied und Gudrun. Auch die Heldensage ist aus der Göttersage entstanden. Siegfried z. B. ist der Frühlingsgott Baldur. Der Nibelungen-Sagenkreis, welcher in dem Nibelungenlied behandelt ist, ist eine Verschmelzung des fränkischen (Siegfried), burgun- i) Maifeier der Hexen auf dem Blocksberg, wo lange nach Bekehrung der Sachsen noch altheldmscher Gottesdienst stattfand. ' J) Tempel und Götzenbilder kommen erst in späterer Zeit vor, besonders bei den Sachsen und Normannen.
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