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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge - S. 1

1917 - Breslau : Hirt
Erster Teil. Anfangsgründe. I. Erste Grundbegriffe. Der Mensch lebt auf der Erde. Uns von dieser Erde Kenntnis zu § oerschaffen, ist die Aufgabe der Erdkunde oder Geographie (griechisch = Erdbeschreibung). Zuerst müssen wir lernen, uns zurechtzufinden. Sich zurechtfinden heißt § mit dem geographischen Ausdrucke sich orientieren. Von alters her haben sich die Menschen nach der Sonne orientiert. Die Gegend, roo die Sonne aufgeht, nennt man Morgen oder Osten; die, too sie untergeht, Abend oder Westen; die, wo sie um die Mitte des Tages steht, Mittag oder Süden. Dem Süden gegenüber liegt Norden (Mitternacht). Norden, Osten, Süden, Westen sind die vier Haupthimmelsgegenden. Nach ihnen benennt man die Zwischen- oder Nebenhimmels- gegenden Nordosten, Südosten, Südwesten, Nordwesten. Für alle diese Himmelsgegenden gebraucht man Abkürzungen (X, 0, 8, W; No, So, Sw, Nw). Die Himmelsgegenden werden auch mit dem Kompaß gefunden. Dieser ist so eingerichtet, daß auf einem Stifte über einer Windrose (Fig. 1) frei- beweglich eine Magnetnadel schwebt, deren Spitze nach Norden zeigt. Man orientiert sich nun mit der Nase nach Norden: dann ist rechts Osten, links Westen, hinter uns ^ Süden. Nicht einmal in unserer engeren Heimat können wir jeden Fleck aufsuchen, wieviel weniger ^ auf der ganzen Erde! Trotzdem vermögen wir ^ Kenntnis und Vorstellung von den übrigen Teilen der Erde zu gewinnen, z. B. durch Schilde- rungen, Bilder oder künstliche Nachbildungen L Windrose, von otücfen der Erdoberfläche aus Sand, Ton u. dgl., sogenannte Reliefs [reliefs]. Das wichtigste Mittel aber ist die Herstellung von Plänen und Karten. Gezeichnet wird dabei die Fläche, auf der wir stehen, bei der Erde also ihre Oberfläche. Die Zeichnung ist immer so hergestellt zu denken, als ob der Zeichner in einem Ballon senkrecht über den Gegenständen schwebte. E. v. Seydlitz-Tronnier, Geographie. Ausg. A. 26. Bearbtg. 2. Neudruck. l

2. Grundzüge - S. 20

1917 - Breslau : Hirt
20 Ii. Reise um die Erde. 8 23. Am Abend des 13. Juli nimmt uns der Zug der Pazifik^pwm-Bahn auf. Das Wort kommt vom lateinischen paci'ficus = „still" her, und es werden damit die Bahnen bezeichnet, die vom Atlantischen nach dem Stillen Ozean führen. Drei Tage und vier Nächte sollen wir im Zuge eingesperrt sein. Eine schöne Aussicht! Aber ein Blick in die großartigen, in Chicago gebauten Pullmanwagen beruhigt uns. Man kann in ihnen spazierengehn, schreiben, essen, trinken, schlafen und sogar baden. Mit 80 Km Geschwindigkeit in der Stunde saust im ebenen Lande der Zug in die Dunkelheit hinaus. Wärterhäuser und Wärter gibt es nicht. Die Brücken sind zum Teil aus Holz gebaut und erscheinen von weitem wie ein Gerüst aus Streichhölzern (Bild 22). Menschenleben werden hier nicht so sorgfältig gehütet wie in Deutschland. Endlose Stoppelfelder begleiten den Zug. Auf ihnen reisten bis zum Juni unermeßliche Hafer- und Weizenernten. Dampfpflug und Erntemaschine haben hier gearbeitet, und da der Boden noch billig ist, so können die ftom- massen zu geringen Preisen nach Europa geliefert werden. Die Ackerfelder hören auch noch nicht auf, nachdem wir über die trübe Wassermasse des längsten Flusses der Erde hinüber sind, den wir nach den Indianern den Mississippi, d. i. „Großer Fluß", nennen. Bald aber weichen die Acker sonn- verbrannten Grasfluren, den weiten Steppen» die hier Prärien heißen. Auf ihnen fällt nicht so viel Regen, daß Bäume und ftorrt wachsen können. Jtochge~birge / Ito cheb erte _ flcind >T- ~__. Jfeetpssp. 30c 0 m Tsc 0m 500m 200m 23. Einteilung der Gebirge nach der Höhe. Die rotbraunen Männer, die sie einst belebten, sind jetzt verschwunden. Die schöne, freie Jagdzeit der Indianer ist dahin, seitdem der wilde Bison (fälschlich Büffel genannt) ausgerottet und der Lachs in den Gewässern spär- lich geworden ist. Nur im „wilden Westen" hausen noch etliche Tausend Indianer als Jägerstämme. Die meisten jedoch sind seßhafte „amerika- nische Bürger" geworden und treiben Ackerbau. § 24. Im W erheben sich jähe Zinnen, kahle Felsspitzen und schneebedeckte kuppen. Sie ragen auf im Felsengebirge. Dieses bildet einen Teil des ungeheuren Kettengebirges, das ganz Amerika vom N bis in die Süd- spitze durchzieht. Es ist ein Hochgebirge (H 19f.), wie in Europa die Alpen. Ein Gebirge wird Hochgebirge genannt, wenn es in seiner Hauptmasse höher als 1500 m ist. Mittel- gebirge halten die Mitte zwischen Hochgebirge und Hügelland (Fig. 23). Das Gebirge, auf dessen höchsten Teilen „ewiger Schnee" lagert, ist weiterhin völlig kahl, aber dafür strahlen seine Gesteine in den buntesten Farben, und seine Felsen sind zu den seltsamsten Figuren zerrissen.

3. Grundzüge - S. 45

1917 - Breslau : Hirt
B. Europa. 45 B. Europa. 10 Millionen qkm, 450 Millionen Einwohner, 45 Einwohner auf 1 qkm. Das Deutsche Reich ist ein Teil des Erdteils Europa, in dessen Mitte § 55. es etwa liegt. Unser Nachbar im 0, das Kaiserreich Rußland, besitzt die Hälfte des Erdteils, der nach 0 untrennbar in Asien übergeht. Im 80 grenzt das Kaiserreich Österreich-Ungarn an unser Vaterland, im 8 die kleine Schweiz, im Sw die Republik Frankreich, die so groß ist wie das Deutsche Reich. Im Nw und N haben wir wie im 8 und 80 größten- teils germanische Stammesvettern zu Nachbarn: das Großherzogtum Luxemburg, das Königreich Belgien, das Königreich der Nieder- lande (vielfach auch Holland genannt) und das Königreich Dänemark. Der südlichste Punkt Europas befindet sich an der Straße von Gibraltar, der nördlichste, das Nordkap, in Norwegen. Ganz Europa liegt auf der nördlichen Halbkugel. Europa ist trotz seiner geringen Größe (^ der gesamten Landfläche) für § 56. die Entwicklung der Menschheit viel wichtiger geworden als die übrigen Erdteile. Das verdankt es erstens seinem Klima. Weder übermäßige Kälte noch Hitze hindern die regelmäßige Arbeit, und nur an wenigen Küstenstellen des Mittelmeeres herrscht Fieberluft. In welcher Zone liegt fast der ganze Erdteil? Welchen Einfluß hat der Golfstrom? (§ 19.) Sodann ist kein anderer Erdteil so vorteilhaft gegliedert durch tief ins Land dringende Meere und Busen. Groß und zahlreich sind die Halb- inseln und Inseln. Zähle diese Glieder nach der Karte auf! Ferner wechseln in Europa aufs glücklichste Hochgebirge, Mittel- gebirge, Hügelland und Tiefland. a) Den Kern Europas bildet gewissermaßen das Hochgebirge der Alpen. Sein höchster Gipfel heißt Montblanc, d.i. Weißer Berg (4800 m). Welches ist der höchste Berg des Deutschen Reiches in den Alpen? d) Um die Alpen lagern sich als zweite, niedrigere Stufe drei Mittelgebirge: das Französische und das Deutsche Mittelgebirge und die Karpaten. Letztere umschließen an der Nord- und Ostseite die Ungarische Tiefebene. c) Vor die Mittelgebirge lagern sich als dritte, niedrigste Stufe drei Tiefländer: das Französische, das Deutsche und das Russische. Letzteres nimmt reichlich die Hälfte des Erdteils ein. d) Das Uralgebirge scheidet die Russische Tiefebene von Asien. e) Auf den größten Halbinseln liegen das Skandinavische Gebirge, die Pyrenäen, der Apennin und der Balkan. Merkenswert sind ferner in Italien zwei Vulkane: am schönen Golf von Neapel der bis über Brockenhöhe aufsteigende Vesuv, und auf Sizilien der die Zugspitze noch um 300 m überragende Etna.

4. Grundzüge - S. 46

1917 - Breslau : Hirt
46 Iv. Anfangsgründe der Länderkunde. Von den Flüssen werden nur die Südeuropas und Skandinaviens durch steile Gebirge oder durch die Enge des Landes behindert, sich recht zu entwickeln, die übrigen sind meist gut schiffbar. Die Wolga, die in den größten Landsee der Erde, den Kaspischen See, mündet, und die Donau sind die längsten unter ihnen. Am wichtigsten ist der Rhein. § 57. Die Bewohner Europas sind meist „Weiße" und gehören der das Mittelmeer umwohnenden Mittelländischen Rasse an. Ihre Zahl beträgt 450 Millionen (= über \ aller Menschen). Kein anderer Erdteil ist so dicht bevölkert, d. h. in keinem wohnen so viel Menschen auf 1 qkm wie in Europa, wenn man die Einwohnerzahl gleichmäßig auf die ganze Fläche verteilt (45 gegen 20 in Asien, 5 in Afrika). Der Erdteil ist in viele Staaten zersplittert. Nur die Osthälfte ist im Besitz eines einzigen Volkes: der Russen. Es gibt Staaten, die von Fürsten erblich regiert werden (Monarchien), und Republiken, deren Präsident auf bestimmte Zeit gewählt wird. Sechs Staaten bezeichnet man als Groß- mächte: Kaiserreich Rußland (Hauptstadt St. Petersburg, alte Hauptstadt Moskau); Kaiserreich Deutsches Reich (Berlin); die österreichisch-unga- rische Monarchie (Wien); Königreich Italien (Rom); Republik Frank- reich (Paris); Königreich Großbritannien und Irland (London, mit Millionen Einwohnern die größte Stadt der Erde). Lerne die übrigen Länder sowie ihre Hauptorte, Gebirge, Flüsse nach der Karte! Ungeheure Flächen der anderen Erdteile sind von Europa aus besiedelt und zum großen Teil unmittelbare Besitzungen europäischer Völker, vor allem der Briten, Russen, Franzosen, Deutschen, Niederländer, Portugiesen. Die überaus tätige Bevölkerung Europas, die sich zu Wasser wie zu Lande glänzende Verkehrsmittel geschaffen hat, steht auf der ganzen Erde fast auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit und Bildung an erster Stelle. C. Afrika. Dreimal so groß wie Europa, ein Drittel |o viel Einwohner. § 58. Afrika liegt südlich von Europa und vom ^mrelländischen Meere, das durch die 14 km breite Straße von Gibraltar mit dem Atlantischen Ozean zusammenhängt. Welcher Ozean begrenzt den Erdteil im W, welcher im O? Mit Asien hängt Afrika nur durch die schmale, dazu von einem Kanäle durchschnittene Landenge von Sues zusammen. Es liegt zu beiden Seiten des Äquators etwa gleichweit nach N und S. Der Erdteil ist sehr wenig gegliedert. Der N bildet ein großes Viereck. An seine Südseite fügt sich ein kleineres Dreieck. Die einzige größere Halbinsel ist die Somäl-Halbinsel, der einzige große Meerbusen der Golf von Guinea [ginea]. Die einzige große Insel heißt Madagaskar. Sie ist größer als das Deutsche Reich. Wo liegt sie?

5. Grundzüge - S. 57

1917 - Breslau : Hirt
Zweiter Teil. Länderkunde Europas, mit besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches. Allgemeine Übersicht. Europa ist der nordwestliche Teil der Ostfeste. Größtenteils vom Meere § 71. umgeben, im 0 eng mit Asien verbunden, erscheint es wie eine Halbinsel Asiens. Größe, Gliederung, Klima, Bevölkerung und Stellung auf der Erde rechtfertigen aber, daß man es als besonderen Erdteil betrachtet. Von welchen Meeren wird Europa im N, W und S begrenzt? Im O § 72. gelten als Grenze: Manytsch-Niederung, Kaspischer See, Urälfluß, Urälgebirge. Innerhalb dieser Grenzen ist Europa mit 10 Millionen qkm der zweitkleinste Erdteil. Der nördlichste Punkt des Erdteils ist das Nordkap (71° >1), der süd- lichste Kap Tarifa (36° N). Europa liegt also hauptsächlich in der nörd- lichen gemäßigten Zone. In welche Zone reicht der Nordrand? Vom 60? östlicher Länge bis zum 10? westlicher Länge sich erstreckend, gehört Europa, abgesehen von dem Westrand, der. östlichen Halbkugel an. Die Weltlage Europas ist sehr vorteilhaft; es bildet etwa den Mittel- punkt der Landhalbkugel der Erde und grenzt an den Atlantischen Ozean, der die Erde in die Ost- und Westfeste scheidet. Sehr günstig ist ferner, daß Europa die reichste Gliederung von § 73. allen Erdteilen aufweist. Der Rumpf hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Grundlinie am Ural, dessen Spitze am Eolf von Biscaya [totsfaja] liegt. Mache auf der Karte eine Fahrt um Europa vom Eismeer bis ins Asowsche Meer! Welche wichtigen Meerbusen, welche Glieder (Halbinseln und Inseln), welche Flußmündungen triffst du? — Zu Europa rechnet man auch das ferne Island (§ 150). Die Bodengestaltung Europas ist sehr mannigfaltig. Im ganzen über- § 74. wiegt vorteilhafterweise das Tiefland (fast -§-). Der Rumpf besteht vorwiegend aus Flachland. Das Russische Tief- land umfaßt die Hälfte Europas und setzt sich nach W in der Walachei und im Deutschen und Französischen Tieflande fort. Im gebirgigen Südwestteil des Rumpfes bildet den Mittelpunkt das Hochgebirge der Alpen. Um diese ziehen sich halbkreisförmig das Fran- zösische und das Deutsche Mittelgebirge und die Karpaten. Zwischen Alpen und Karpaten senkt sich das Ungarische Tiefland ein. Für sich, am Ostrand, liegt der Ural. Die Glieder sind dagegen meist Gebirgsland. An die Alpen schließen sich im Sw der Apennin und im So die Dinarischen Alpen. Welche Halbinseln durchziehen sie? Auf den südeuropäischen Halbinseln sind ferner zu erwähnen

6. Grundzüge - S. 58

1917 - Breslau : Hirt
58 Länderkunde Europas. das Hochgebirge der Pyrenäen und der Balkan. In Großbritannien merken wir das Schottische, in Skandinavien das Skandinavische Gebirge. Der höchste Punkt Europas ist mit 4800 m der Gipfel des Montblanc in den Alpen. § 75. Die Hauptwasserscheide des Erdteils läuft von der Straße von Gibraltar nach dem mittleren Ural von Sw nach No. So entsteht eine Nordwest- abdachung zum Atlantischen Ozean und zum Eismeer und eine Südostabdachung zum Mittelländischen, Schwarzen und Kaspischen Meer. Die beiden größten Flüsse, die Wolga (3700 Km) und die Donau (2900 Km), folgen der letzt- genannten. Sie ergießen sich in Binnengewässer (welche?), und so kommt es, daß der Rhein (1300 Km) für den Verkehr weit wichtiger ist als sie. Die Zahl der schiffbaren Flüsse ist sehr groß, namentlich auf dem Rumpfe Europas. Da die Hauptwasserscheide oft sehr niedrig ist, konnten leicht Kanalverbindungen zwischen beiden Abdachungen hergestellt werden. Von den Seen Europas ist der größte der Lädoga-See^ (18000 qkm = Württemberg oder Schleswig-Holstein). Zu den bekanntesten gehören der Bodensee und der Genfer See am Nordfuße der Alpen. Die meisten stehenden Gewässer liegen in den Ländern um die Ostsee. § 76. Wie die reiche Ausstattung mit Flüssen und Seen beweist, hat der Erdteil keinen Mangel an Niederschlägen. Das Klima wird besonders günstig beeinflußt durch den Golfstrom, einer von Mittelamerika kommen- den, an der Nordwestküste Europas entlang ziehenden warmen Meeres- strömung. Im ganzen ist es gemäßigt. Die große östliche Ebene bis in die Gegend der Oder wird im Winter von kalten Winden aus Asien oder von N her beherrscht. Im Sommer dagegen ist bei wolkenlosem Himmel die Hitze beträchtlich. Die Ubergangsjahreszeiten, Frühling und Herbst, sind kurz. Ein solches Klima nennt man ein Binnenlandsklima. — Mitteleuropa, nördlich der Alpen, die eine wichtige Scheide bilden, und der Nw er- freuen sich eines ausgeprägten Seeklimas. Denn das langsam sich erwärmende und erkaltende Meer mildert die Hitze des Sommers wie die Kälte des Winters, und die westlichen Winde führen zu allen Jahreszeiten den Regen bis tief in das Festland. — Das Mittelmeerklima der südeuropäischen Halbinseln wird vor allem durch den Stand der Sonne bedingt: auf einen heißen, oft dürren Sommer folgt ein milder Regenwinter. §77. Die Zahl der Bewohner Europas beläuft sich auf 450 Millionen ( = i der Menschheit). Auf 1 qkm leben also 45 Menschen, eine Dichte, die von keinem andern Erdteil erreicht wird 2. Die Bewohner gehören meist der Mittelländischen Rasse an. Diese gliedert sich in Europa in drei Völkergruppen^: a) im O wohnen die Slawen. Sie zerfallen in die Ostslawen oder Russen, die Westslawen (Polen, Slowaken und Tschechen) und die Südslawen (Kroaten, Slowenen, Serben, Bulgaren). 1 Den Kaspischen See rechnet man besser zu Asien. 2 Asien 20, Afrika 5, Amerika 4, Australien f. 3 Vergleiche die Völkerkarte im Atlas!

7. Grundzüge - S. 49

1917 - Breslau : Hirt
D. Asien. 49 2. Französisch ist fast ganz Nordwestafrika. Algerien versorgt uns im Winter mit Gemüse und Obst. Welche große Insel gehört den Franzosen? 3. Britisch ist vor allem die Kapkolonie, der südlichste Teil Afrikas. Die Hauptstadt Kapstadt liegt am Fuße des Tafelberges. 4. Andere Kolonien gehören den Portugiesen, Italienern, Spaniern und Belgiern. Ägypten ist ein Schutzstaat der europäischen Türkei unter einem eigenen Fürsten. Tatsächlich wird es aber von den Briten beherrscht. Im fruchtbaren, all- jährlich vom Nil überfluteten Stromtale wohnen 10 Millionen fleißige Menschen. Die Hauptstadt des alten Pharaonenlandes ist Kairo. In seiner Nähe stehen viele Pyramiden. Abessinien bildet ein selbständiges, christliches Kaiserreich. D. Asien. 4^ mal so groß wie Europa, doppelt so viel Einwohner. Asien ist der größte Erdteil. Das Festland liegt ganz auf der nörd- § 61. lichen Halbkugel und erstreckt sich vom Äquator bis ins Nördliche Eismeer. Abgesehen vom Südlichen Eismeere berührt Asien alle Ozeane. Von Amerika wird es durch die Bering-Straße getrennt. Die Grenze gegen Europa bilden das Urälgebirge, der Urälfluß und der Kaspische See, der -§ so groß ist wie das Deutsche Reich. Von Afrika scheiden Asien der Sues- kanal und das Rote Meer. Der weitaus größere östliche Teil heißt Hinterasien. An dieses schließt sich im W Vorderasien an. Der Erdteil ist reich gegliedert. In das Mittelmeer springt eine Halb- insel vor, an der Südseite liegen wie in Europa drei. Wie heißen sie? Zahlreich sind auch die Inseln, besonders im 80 und 0. Dem europäischen Großbritannien entsprechen hier die Japanischen Inseln. Unter den Hinterindischen Inseln ist das vulkanreiche, äußerst fruchtbare, dichtbevölkerte Java am wichtigsten. Der vorderindischen Halbinsel lagert sich Ceylon vor. Kein anderer Erdteil hat so gewaltige Hochländer. Sie übertreffen zum § 62. Teil die Höhe des Montblanc. In ihren Randketten ragen die bedeutendsten Gipfel der Erde empor. Die höchste dieser unwirtlichen Landschaften, in denen zum Teil die Gewässer in öden Salzseen enden und ein furchtbares Klima kaum menschliche Besiedlung duldet, ist das Hochland von Tibet. Seine südliche Randkette bildet der Himalaja, d. i. Wohnung des Schnees (Bild 42). Von seinen vergletscherten Gipfeln ist der Mount Everest [maurtt ctverest] mit 8800 rn der höchste Berg der Erde (= 5^ mal Schneekoppe). Jrt Vorderasien folgen sich von 0 nach W mehrere Hochländer. Nörd- lich vom Ararat dehnt sich von Nw nach So die lange Kette des Kaukasus. E. v. Seydlitz-Tronnier. Geographie. Ausg. A. 26. Bearbtg. 2. Neudruck. 4

8. Grundzüge - S. 60

1917 - Breslau : Hirt
60 Länderkunde Europas. geschichtliche Entwicklung, auf Fleiß, Wohlhabenheit und kriegerische Tüchtigkeit, doch noch an der Spitze der Menschheit. Die Erfindungen und der gesteigerte Völkerverkehr des 19. Jahrhunderts haben im westlichen Europa eine solche Verdichtung der Bevölkerung bewirkt, daß hier Ackerbau und Viehzucht nicht mehr zur Ernährung und Bekleidung aller Bewohner ausreichen. Getreide, Fleisch, Wolle, Baumwolle und andere Rohstoffe müssen des- halb aus Osteuropa und den fremden Erdteilen zugeführt werden. Sie werden bezahlt mit den Fabrikwaren, welche der kunstfertige Fleift Westeuropas aus den Rohstoffen herstellt und in weniger kultivierte Länder sendet. Freilich wird es immer schwieriger, Absatzgebiete für diese Waren zu finden. A. Mittel- und Westeuropa. § 80. Die natürlichen Hauptteile Europas sind in Fig. 47 dargestellt. Alpen und Karpaten bilden die wichtigste Scheidegrenze des Erdteils. Durch ihren Eebirgsbau hängen die Alpen- und Karpatenländer am nächsten mit Südeuropa zusammen. Das die Hälfte des Erdteils einnehmende Russische Flachland nennt man Osteuropa. Die Skandinavische Halbinsel bildet Nordeuropa. Die Britischen Inseln und Frankreich faßt man als West- europa zusammen. Zwischen allen diesen Teilen eingebettet liegt endlich Mitteleuropa. Dieses besteht im wesentlichen aus dem Deutschen Reich und einem, freilich lückenhaften Kranze von Nachbarländern, deren Bewohner vorwiegend oder zum größeren Teil Germanen sind.

9. Grundzüge - S. 119

1917 - Breslau : Hirt
6. Großbritannien und Irland. 119 hervorragenden Insel Wight [nett], und Southampton [feaufeamt'n] (120), der Anlaufplatz der deutschen Ozeandampfer. Industriegebiet (Bild 83): am Bristol-Kanal liegen Eardiff (180, § 145) und Bristol (350). Nördlich der Halbinsel Wales wurde Liverpool [liw'rpül] {mit Vororten 875) Englands zweitgrößter Hafen und Weltmarkt für Baumwolle. Als erster Ausfuhrplatz und Auswandererhafen ist es zugleich der Sitz der großen Dampferlinien. Östlich und südöstlich davon reihen sich die großen Industriestädte aneinander. Manchester [mantschest'r] (725) betreibt Baumwollindustrie, Leeds [litis] (450) Tuchweberei. Sheffield [schefftld] (450) und Birmingham [bbr= mirtg'm] (525) liefern Stahlwaren. An der Ostküste nehmen nach London den ersten Rang ein: Hull [hall] (300) und Newcastle [njükäßl] (300). Letzteres ist der Ausfuhrort des nordenglischen Steinkohlenbeckens. Siedlungen in Schottland. Die beiden Hauptorte entstanden in dem schmalen Tieflandstreifen zwischen Förth- und Elyde-Busen, in dem sich die meisten Bewohner Schottlands zusammendrängen. Herrlich über Hügel und Täler ausgebreitet liegt hier im O die Hauptstadt des einstigen Königreichs, Edinburg (400), im W das als Eisenmarkt und Schiffbauplatz bedeutende Glasgow [gläsgö] (800). Der Hauptsitz der schottischen Hochseefischerei ist Dundee[dändi] (165). Auch Aberdeen [äb'rdtn] (165) treibt viel Fischfang. In beiden Nordseestädten blüht die Leinen- Industrie. B. Irland. Irland ist größer als Bayern. Es wird von Großbritannien durch die 8 148. Irische See getrennt. Es ist überwiegend ein flaches Tiefland mit nn- zusammenhängenden, bis über 1000 m hohen Eebirgsgruppen an den Rändern. Sümpfe, Moore und Seen bedecken infolge reichen Regenfalls und der Niedrigkeit des Tieflands weite Gebiete. Bodenschätze fehlen. Aus- gedehnte Weideflächen (das „grüne" Irland) begünstigen die Viehzucht. Die Bevölkerung (4^ Millionenjnner-London) ist meist keltischen Ursprungs, spricht aber jetzt größtenteils Englisch. Die Iren sind zu -§ Katho- liken. Sie leben meist als Tagelöhner und Kleinpächter englischer Groß- grundbesitzer in sehr dürstigen Verhältnissen. Durch Auswanderung ging ihre Zahl im letzten Jahrhundert um fast die Hälfte zurück. Die bedeutendsten Städte liegen auf der Ostseite. Sitz des englischen Vizekönigs ist Dublin [dablm] (400), in einer Breite mit Liverpool. Nördlich davon ent- wickelte sich Belfast (400) zur größten Industrie- und Handelsstadt Irlands. An der buchtenreichen Südwestküste bildet die Insel Valentia [walenschjä] den Aus- gangspunkt mehrerer Kabel nach Amerika. In Europa besitzt Großbritannien außerdem noch Gibraltar (Wo? Bedeutung?) und Malta (Lage?). Sein Kolonialbesitz erstreckt sich über die ganze Erdkugel und macht es zum größten Staat der Erde. Ein Fünftel der Landober- fläche (30 Millionen qkrn) und jeder vierte Mensch stehen unter britischer Ober- Hoheit (400 Millionen).

10. Grundzüge - S. 121

1917 - Breslau : Hirt
1. Skandinavien. 121 B. Nord- und Osteuropa. 1. Skandinavien. 775 000 qkm, 8 Millionen Einwohner, lf mal so groß, aber nur Tv so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. Skandinavien ist die größte Halbinsel Europas. Es erstreckt sich vom 8 151 Nordkap, dem nördlichsten Punkte Europas (Breite?), etwa 400 Km breit, fast 2000 Km nach Sw. Im S wird es durch das Skager Rak in eine norwegische und eine schwedische Halbinsel gespalten. Die östliche (schwedische) reicht mit ihrer Südspitze südlicher als Deutschlands nördlichster Punkt (Breite?). Nenne die umgrenzenden Meere nach der Kartei Welcher Staat ist der einzige Landnachbar? Die Küsten Skandinaviens sind von Tausenden kleiner Felsinseln um- lagert, den Schären. Fern der Küste liegt nur Gotland, die größte Insel der eigentlichen Ostsee. In das norwegische Gebirge dringen tief hinein vielverzweigte, steilwandige, vom Meer erfüllte Täler von beträcht- licher Tiefe: die Fjorde [fjöre]. Der längste ist der Sogne Mgne^-Fjord, 180 Km lang (Bild 85). m Schären G/om Finnla.nd m 200°V < h°-R— 1 r2q°° Moide San dsvall 84. Höhenquerschnitt durch Skandinavien und den Bosnischen Busen auf 62° 30' N. 12^fach überhöht Bodengestalt. An der Westseite Skandinaviens zieht von Sw nach No ein mächtiges, von schmalen, tiefen Tälern in Hochlandsblöcke zer- teiltes Gebirge. Die öden, trümmerbedeckten, unabsehbaren Hochflächen sind schwachwellig, die Gipfel meist abgerundete Buckel. Zu einer groß- artigen Hochgebirgslandschaft mit Schneefeldern, Gletschern, Wasserfällen und Steilabstürzen erhebt sich das Skandinavische Gebirge im O des Sogne- Fjords in den Jötun-Fjelden [fjellert], d. i. Riesengebirge. Hier ist der Galdhöpig [gdllöpptg] mit 2500 m der höchste Gipfel Nordeuropas. Nach dem Ozean stürzt das Gebirge steil ab (an den Fjorden bis 1700 m hoch), nach der Ostsee hin senkt es sich allmählich zu einer Küstenebene hinab (Fig. 84). Überall finden sich hier, in der Heimat der Eiszeit, die Spuren der abhobelnden und ablagernden Tätigkeit der alten Gletschermassen. Der Abdachung nach 80 folgen die Gewässer. Größere Flüsse konnten sich nur nach dieser Seite entwickeln. Sie entstehen nahe der atlantischen Küste und durchströmen im Oberlaufe großenteils lange, schmale Seen, die Gegenstücke der Fjorde auf der anderen Seite der Wasserscheide. Ihrer
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