Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge - S. 45

1917 - Breslau : Hirt
B. Europa. 45 B. Europa. 10 Millionen qkm, 450 Millionen Einwohner, 45 Einwohner auf 1 qkm. Das Deutsche Reich ist ein Teil des Erdteils Europa, in dessen Mitte § 55. es etwa liegt. Unser Nachbar im 0, das Kaiserreich Rußland, besitzt die Hälfte des Erdteils, der nach 0 untrennbar in Asien übergeht. Im 80 grenzt das Kaiserreich Österreich-Ungarn an unser Vaterland, im 8 die kleine Schweiz, im Sw die Republik Frankreich, die so groß ist wie das Deutsche Reich. Im Nw und N haben wir wie im 8 und 80 größten- teils germanische Stammesvettern zu Nachbarn: das Großherzogtum Luxemburg, das Königreich Belgien, das Königreich der Nieder- lande (vielfach auch Holland genannt) und das Königreich Dänemark. Der südlichste Punkt Europas befindet sich an der Straße von Gibraltar, der nördlichste, das Nordkap, in Norwegen. Ganz Europa liegt auf der nördlichen Halbkugel. Europa ist trotz seiner geringen Größe (^ der gesamten Landfläche) für § 56. die Entwicklung der Menschheit viel wichtiger geworden als die übrigen Erdteile. Das verdankt es erstens seinem Klima. Weder übermäßige Kälte noch Hitze hindern die regelmäßige Arbeit, und nur an wenigen Küstenstellen des Mittelmeeres herrscht Fieberluft. In welcher Zone liegt fast der ganze Erdteil? Welchen Einfluß hat der Golfstrom? (§ 19.) Sodann ist kein anderer Erdteil so vorteilhaft gegliedert durch tief ins Land dringende Meere und Busen. Groß und zahlreich sind die Halb- inseln und Inseln. Zähle diese Glieder nach der Karte auf! Ferner wechseln in Europa aufs glücklichste Hochgebirge, Mittel- gebirge, Hügelland und Tiefland. a) Den Kern Europas bildet gewissermaßen das Hochgebirge der Alpen. Sein höchster Gipfel heißt Montblanc, d.i. Weißer Berg (4800 m). Welches ist der höchste Berg des Deutschen Reiches in den Alpen? d) Um die Alpen lagern sich als zweite, niedrigere Stufe drei Mittelgebirge: das Französische und das Deutsche Mittelgebirge und die Karpaten. Letztere umschließen an der Nord- und Ostseite die Ungarische Tiefebene. c) Vor die Mittelgebirge lagern sich als dritte, niedrigste Stufe drei Tiefländer: das Französische, das Deutsche und das Russische. Letzteres nimmt reichlich die Hälfte des Erdteils ein. d) Das Uralgebirge scheidet die Russische Tiefebene von Asien. e) Auf den größten Halbinseln liegen das Skandinavische Gebirge, die Pyrenäen, der Apennin und der Balkan. Merkenswert sind ferner in Italien zwei Vulkane: am schönen Golf von Neapel der bis über Brockenhöhe aufsteigende Vesuv, und auf Sizilien der die Zugspitze noch um 300 m überragende Etna.

2. Grundzüge - S. 46

1917 - Breslau : Hirt
46 Iv. Anfangsgründe der Länderkunde. Von den Flüssen werden nur die Südeuropas und Skandinaviens durch steile Gebirge oder durch die Enge des Landes behindert, sich recht zu entwickeln, die übrigen sind meist gut schiffbar. Die Wolga, die in den größten Landsee der Erde, den Kaspischen See, mündet, und die Donau sind die längsten unter ihnen. Am wichtigsten ist der Rhein. § 57. Die Bewohner Europas sind meist „Weiße" und gehören der das Mittelmeer umwohnenden Mittelländischen Rasse an. Ihre Zahl beträgt 450 Millionen (= über \ aller Menschen). Kein anderer Erdteil ist so dicht bevölkert, d. h. in keinem wohnen so viel Menschen auf 1 qkm wie in Europa, wenn man die Einwohnerzahl gleichmäßig auf die ganze Fläche verteilt (45 gegen 20 in Asien, 5 in Afrika). Der Erdteil ist in viele Staaten zersplittert. Nur die Osthälfte ist im Besitz eines einzigen Volkes: der Russen. Es gibt Staaten, die von Fürsten erblich regiert werden (Monarchien), und Republiken, deren Präsident auf bestimmte Zeit gewählt wird. Sechs Staaten bezeichnet man als Groß- mächte: Kaiserreich Rußland (Hauptstadt St. Petersburg, alte Hauptstadt Moskau); Kaiserreich Deutsches Reich (Berlin); die österreichisch-unga- rische Monarchie (Wien); Königreich Italien (Rom); Republik Frank- reich (Paris); Königreich Großbritannien und Irland (London, mit Millionen Einwohnern die größte Stadt der Erde). Lerne die übrigen Länder sowie ihre Hauptorte, Gebirge, Flüsse nach der Karte! Ungeheure Flächen der anderen Erdteile sind von Europa aus besiedelt und zum großen Teil unmittelbare Besitzungen europäischer Völker, vor allem der Briten, Russen, Franzosen, Deutschen, Niederländer, Portugiesen. Die überaus tätige Bevölkerung Europas, die sich zu Wasser wie zu Lande glänzende Verkehrsmittel geschaffen hat, steht auf der ganzen Erde fast auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit und Bildung an erster Stelle. C. Afrika. Dreimal so groß wie Europa, ein Drittel |o viel Einwohner. § 58. Afrika liegt südlich von Europa und vom ^mrelländischen Meere, das durch die 14 km breite Straße von Gibraltar mit dem Atlantischen Ozean zusammenhängt. Welcher Ozean begrenzt den Erdteil im W, welcher im O? Mit Asien hängt Afrika nur durch die schmale, dazu von einem Kanäle durchschnittene Landenge von Sues zusammen. Es liegt zu beiden Seiten des Äquators etwa gleichweit nach N und S. Der Erdteil ist sehr wenig gegliedert. Der N bildet ein großes Viereck. An seine Südseite fügt sich ein kleineres Dreieck. Die einzige größere Halbinsel ist die Somäl-Halbinsel, der einzige große Meerbusen der Golf von Guinea [ginea]. Die einzige große Insel heißt Madagaskar. Sie ist größer als das Deutsche Reich. Wo liegt sie?

3. Grundzüge - S. 56

1917 - Breslau : Hirt
56 Iv. Anfangsgründe der Länderkunde. dschaneru^, die reichlich 1 Million Einwohner zählt, liegt an einer schönen Bucht. Sie wird aber oft vom Gelben Fieber heimgesucht. Unter welcher Breite liegt Rio? 2. Argentinien, am La Pläta und seinen Zuflüssen, besitzt auf ausgedehnten Weidegründen (Pampas) unermeßliche Herden von Rindern, Pferden und Schafen. Es hat sich zum ersten Ackerbau- und Handelsstaat Südamerikas entwickelt. Weizen, Wolle, Fleisch und Mais bilden die hauptsächlichsten Ausfuhrwaren. Die Hauptstadt Buenos Aires [eures], d. i. Gute Lüfte, hat 1^ Million Einwohner. 3. Chile [t)chue] liefert viel Salpeter. Seine Hauptstadt heißt Santiago, d. i. St. Jakob. G. Zusammenfassung. § 70. Nur etwa \ der Oberfläche der Erde besteht aus Land. Dieses ist wieder zu drei großen Festländern oder kontinenten, d. h. zusammenhängenden Landmassen, vereinigt. Das Wasser, das überall nach den tiefsten Stellen der Erdoberfläche strebt, hat sich zu einem zusammenhängenden Meere ver- einigt, das fast -£ der Erdoberfläche bedeckt. Durch die dazwischen empor- ragenden Festländer wird diese Wassermasse in drei Weltmeere oder Ozeane gegliedert. Festländer: 1. Die Ostfeste oder Europa, Asien, Afrika. 2. Die Westfeste oder Nord- und Südamerika. 3. Die Südfeste oder Australien. Ozeane: 1. Atlantischer Ozean. 2. Indischer Ozean. 3. Großer oder Stiller Ozean. Um die Pole und in den Ozeanen liegen außerdem noch Landmassen, die zu keinem Erdteile gehören. Die polaren Ge- biete sind größtenteils mit Eis bedeckt und noch wenig bekannt (Bild 45). Auf der nördlichen Halbkugel findet sich weit mehr Land als auf der südlichen. Der Große oder Stille Ozean ist größer als der Atlantische und Indische zusammen und noch um die Fläche Afrikas größer als sämtliches Land der Erde. In ihm liegt östlich von Asien 0 1 2 3 hci die tiefste Stelle des Meeres (fast 46- Land- und Wasserbedeckung 10 000 m tief). der Erde. Erdoherflächt: 510 Mülq Jirtv. Meeres ob erifläche •• 361 Mill.cfknv. Landob crlfläche 1y9 Miu.qkm.

4. Grundzüge - S. 58

1917 - Breslau : Hirt
58 Länderkunde Europas. das Hochgebirge der Pyrenäen und der Balkan. In Großbritannien merken wir das Schottische, in Skandinavien das Skandinavische Gebirge. Der höchste Punkt Europas ist mit 4800 m der Gipfel des Montblanc in den Alpen. § 75. Die Hauptwasserscheide des Erdteils läuft von der Straße von Gibraltar nach dem mittleren Ural von Sw nach No. So entsteht eine Nordwest- abdachung zum Atlantischen Ozean und zum Eismeer und eine Südostabdachung zum Mittelländischen, Schwarzen und Kaspischen Meer. Die beiden größten Flüsse, die Wolga (3700 Km) und die Donau (2900 Km), folgen der letzt- genannten. Sie ergießen sich in Binnengewässer (welche?), und so kommt es, daß der Rhein (1300 Km) für den Verkehr weit wichtiger ist als sie. Die Zahl der schiffbaren Flüsse ist sehr groß, namentlich auf dem Rumpfe Europas. Da die Hauptwasserscheide oft sehr niedrig ist, konnten leicht Kanalverbindungen zwischen beiden Abdachungen hergestellt werden. Von den Seen Europas ist der größte der Lädoga-See^ (18000 qkm = Württemberg oder Schleswig-Holstein). Zu den bekanntesten gehören der Bodensee und der Genfer See am Nordfuße der Alpen. Die meisten stehenden Gewässer liegen in den Ländern um die Ostsee. § 76. Wie die reiche Ausstattung mit Flüssen und Seen beweist, hat der Erdteil keinen Mangel an Niederschlägen. Das Klima wird besonders günstig beeinflußt durch den Golfstrom, einer von Mittelamerika kommen- den, an der Nordwestküste Europas entlang ziehenden warmen Meeres- strömung. Im ganzen ist es gemäßigt. Die große östliche Ebene bis in die Gegend der Oder wird im Winter von kalten Winden aus Asien oder von N her beherrscht. Im Sommer dagegen ist bei wolkenlosem Himmel die Hitze beträchtlich. Die Ubergangsjahreszeiten, Frühling und Herbst, sind kurz. Ein solches Klima nennt man ein Binnenlandsklima. — Mitteleuropa, nördlich der Alpen, die eine wichtige Scheide bilden, und der Nw er- freuen sich eines ausgeprägten Seeklimas. Denn das langsam sich erwärmende und erkaltende Meer mildert die Hitze des Sommers wie die Kälte des Winters, und die westlichen Winde führen zu allen Jahreszeiten den Regen bis tief in das Festland. — Das Mittelmeerklima der südeuropäischen Halbinseln wird vor allem durch den Stand der Sonne bedingt: auf einen heißen, oft dürren Sommer folgt ein milder Regenwinter. §77. Die Zahl der Bewohner Europas beläuft sich auf 450 Millionen ( = i der Menschheit). Auf 1 qkm leben also 45 Menschen, eine Dichte, die von keinem andern Erdteil erreicht wird 2. Die Bewohner gehören meist der Mittelländischen Rasse an. Diese gliedert sich in Europa in drei Völkergruppen^: a) im O wohnen die Slawen. Sie zerfallen in die Ostslawen oder Russen, die Westslawen (Polen, Slowaken und Tschechen) und die Südslawen (Kroaten, Slowenen, Serben, Bulgaren). 1 Den Kaspischen See rechnet man besser zu Asien. 2 Asien 20, Afrika 5, Amerika 4, Australien f. 3 Vergleiche die Völkerkarte im Atlas!

5. Grundzüge - S. 51

1917 - Breslau : Hirt
D. Asien. 51 Von den Tiefländern haben Hindostän und das Chinesische Tief- land die größte Bedeutung. Beide empfangen reichlich Regen, sind überaus fruchtbar und ernähren die dichteste Bevölkerung. Nordwestlich vor den Hochländern von Hinterasien liegt das kalte Tiefland von Sibirien. Von den Flüssen sind die, welche in das Nördliche Eismeer münden, viele Monate zugefroren. Am wichtigsten sind: Der weithin schiffbare Jäntsekiäng in China. Der Ganges, der heilige Strom der Inder; er entspringt im Himalaja und bildet ein großes Delta. Der Euphrät und der Tigris, die im Unter- lauf die Landschaft Mesopotamien umrahmen. Das Klima begünstigt mit Temperatur und Niederschlägen Vorderindien, Hinterindien und China. Die Hochländer sind meist regenarme Wüsten. Der N hat sehr kalte und lange Winter. In Asien wohnt die Hälfte aller Menschen*. Vorderindien und § China beherbergen allein mehr als f aller Bewohner des Erdteils. Die Asiaten gehören im Sw meist der Mittelländischen, im >1 und 0 der Mongolischen und namentlich auf den südostasiatischen Inseln der Malaiischen Rasse an (Buntbild S. 46). 1. Die Asiatische Türkei steht unter dem Sultan zu Konstantinopel und umfaßt die westlichen Länder Vorderasiens und einen Teil von Arabien. In Kleinasien liegt die große Handelsstadt Smyrna, in Syrien an einer Oase das herrliche Damaskus. Jerusalem in Palästina und Mekka in Arabien sind für das religiöse Leben der Christen und der Mohammedaner wichtige Städte. 2. Das britische Kaiserreich Indien besteht aus Vorderindien und dem W von Hinterindien. Es zählt 300 Millionen Bewohner. Trotz großer Fruchtbarkeit des Bodens, der namentlich Reis, Zuckerrohr, Indigo und Baumwolle liefert, lebt das Volk ärmlich. Schlangen und Tiger töten jährlich 25 000 Menschen. Kalkutta, im Delta des Ganges, hat über 1 Million Einwohner. Benäres, am Ganges, der Wallfahrtsort für die Hindu, ist voll sinnverwirrenden Treibens (heilige Affen, Rinder, Fakire). 3. Die Ostindische Inselwelt gehört meist den Niederländern. 4. Das Kaiserreich Japan besteht hauptsächlich aus mehreren größeren und vielen kleineren Inseln. Die Hauptstadt Tokio, auf der Insel Hondö, hat mehr als 2 Millionen Einwohner (Bild 26). 5. Die Republik China umfaßt das kreisrunde eigentliche China, das im N durch die Reste der „Großen Mauer" begrenzt wird, und die Nebenländer in Hoch- asien. Das ganze Reich ( = \ Asiens) ist größer als Europa und hat 350 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt Peking, im N, zählt gegen 1 Million Seelen. Die größte Stadt im 8, Känton, hat mit den Vororten und den Bewohnern der auf dem Flusse nebeneinander festgelegten Hausschiffe an 1 Million Einwohner (Bild 27). Deutsch ist die Kolonie an der Bucht von Kiautschou [fjcfub[djö=u]. 6. Der ganze N und Nw gehört zu Russisch-Asien. Das Gebiet übertrifft Europa weit an Größe, hat aber nicht halb so viel Einwohner wie das Deutsche Reich. 1 Die Gesamtzahl aller Menschen beträgt etwa 1650 Millionen (davon in Deutsch- land 65 Millionen). 4*

6. Grundzüge - S. 62

1917 - Breslau : Hirt
62 Länderkunde Europas. Von den größeren Flüssen ist nur einer ganz deutsch: die Weser. Was ist von Donau, Rhein, Elbe, Oder, Weichsel deutsch, was nicht? Auch hierin offenbart sich die Mittellage unseres Reichs. Im Deutschen Reich vollzieht sich von W nach O allmählich der Übergang vom Seeklima Westeuropas zum Landklima Osteuropas. Demgemäß ist der W wärmer und regenreicher als der O. Von großem Einfluß ist die Höhenlage. Im allgemeinen gilt die Regel: je höher ein Ort, desto kälter und regenreicher ist er^. Die wärmste Gegend des Reichs ist das Gebiet des Oberrheins, die kälteste Ostpreußen. § 83. Das Deutsche Reich ist ein Bundesstaat. 25 selbständige deutsche Staaten haben sich während des Krieges 1870/71 auf ewig verbündet und den König Preußens, des größten Staates, als Kaiser an die Spitze des Reichs gestellt. Diese 25 Bundes- staaten sind: 4 Königreiche: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg; 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Sachsen-Weimar, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg; 5 Herzogtümer: Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Alten- bürg, Anhalt, Vraunschweig; 7 Fürstentümer: Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß Alterer Linie, Reuß Jüngerer Linie, Waldeck, Lippe (Detmold), Schaumburg-Lippe; 3 Freie Städte: Bremen, Hamburg, Lübeck. Hinzu kommt als 26. Bundesstaat das 1871 gewonnene Reichsland Elsaß- Lothringen. Reichshauptstadt ist die Hauptstadt Preußens, Berlin. I. Deutsches Alpenland. § 84. Vorbetrachtung. Das Hochgebirge der Alpen reicht in großem Bogen vom Ligurischen Meere etwa 1000 km nach No bis an die Donau bei Wien. Man teilt das Gebirge durch eine Linie vom Bodensee über den Splügenpaß zum Comer See in West- und Ostalpen. In jenen ragt der Montblanc, d. i. Weißer Berg, der höchste Gipfel Europas, 4800 m empor. Die Alpen sind ein Kettengebirge. Aber sie bestehen nicht aus einer einzigen langen Kette, sondern meist laufen mehrere in der Hauptrichtung des Gebirges, durch Längstäler getrennt, nebeneinander her. Diese Ketten zerfallen durch quergerichtete Einsenkungen (Quertäler und Pässe) wieder in viele Gruppen. Wie die Karte zeigt, sind die höchsten Teile der Alpen das ganze Jahr mit Eis und Schnee bedeckt. Die erheblichen Niederschläge und die im Sommer abtauenden zahlreichen Gletscher verursachen den Reichtum der Alpen an fließenden und stehen- den Gewässern. Drei Meeren eilen die Flüsse zu. Suche sie samt den ihnen zueilen- den Gewässern auf der Karte auf! Von den Seen sind der Genfer See und der Bodensee die größten. Beide liegen am Nordfuß des Gebirges. Der Verkehr über die Alpen geschieht durch die Quertäler, die zahlreich zu den Einsenkungen des Gebirgskammes (Pässen) hinaufführen. Die beiden wichtigsten Übergänge sind der St. Gotthard in der Schweiz (Reuß-Tessin) und der Brenner in Tirol (Jnn-Etsch). Beide Pässe sind von einer Eisenbahn erschlossen, die Gotthard- bahn zieht jedoch in einem 15 km langen Tunnel 1000 m unter der Paßhöhe hindurch. 1 Die Regenkarte spiegelt die Gebirgskarte wider.

7. Grundzüge - S. 66

1917 - Breslau : Hirt
66 Länderkunde Europas. Maschinenbau und Handel Augsburg an einem altenlechübergang (115). Bayerns Hafen am Bodensee ist das kleine Lindau (Bild 51). Regensburg (55), die Hauptstadt des Regierungsbezirks Oberpfalz, ist wichtig als Schnittpunkt der großen Bahnen Wien—frankfurt a. M. und Berlin—münchen sowie als Anfangs- punkt der Donaudampfschiffahrt. Am Zusammenfluß von Inn und Donau liegt malerisch die Grenzstadt Passau (Regierungsbezirk Niederbayern). b) Württembergs Anteil: Wo die Donau durch die Iller schiffbar wird, ist Ulm (60), eine starke Festung, entstanden. c) Zu Baden gehört das am Südufer des Bodensees gelegene Konstanz (30)' 51. Die Jnselstadt Lindau (400 m) am Bodensee mit dem Blick auf die Österreichischen Alpen im Südosten des Sees. Die günstige Lage des Sees und seine Eignung für Schiffahrt und Handel, das müde Klima und die Fruchtbarkeit der Umgebung lockten früh, wie die Reste von Pfahlbauten verraten, eine zahlreiche Bevölkerung an seine Ufer, besonders an die Ost- und Westseite. Lindau, das „schwäbische Venedig", einst freie Reichsstadt, blüht jetzt von neuem empor. Iii. Deutsches Mittelgebirgsland. Das Deutsche Mittelgebirgsland zerfällt in: A. das Südwestdeutsche Bergland, B. die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. A. Das Südwestdeutsche Bergland. § 88. Das Südwestdeutsche Bergland umfaßt den Rest Süddeutschlands vom Jura bis an die französische Grenze. Es entwässert nur zum kleinsten Teil zur Donau, meist zum Rhein. Ein reicher Wechsel von Gebirgen und Ebenen erfüllt es. Es sind zu unterscheiden:

8. Grundzüge - S. 103

1917 - Breslau : Hirt
1. Das Deutsche Reich. 103 Magdeburg (280), eine alte Vrückenstadt und Festung, der erste deutsche Zucker- markt und ein bedeutender Industrieort. Das altertümliche Halb er st ad t (50) wächst durch Industrie und die Nähe von Kalisalz- und Braunkohlenlagern. Durch Salz- abbau sind Aschersleben (30) und Staßfurt wichtig. Gärtnerei und Samen- zucht blühen in Quedlinburg. b) Die Provinz Hannover (= Ostpreußen) hat mit allen sechs Regierungs- bezirken Anteil am Westelbischen Tieflande. Zwischen Elb- und Wesermündung liegt der Bezirk Stade. (Die äußerste Landspitze nimmt aber Hamburgs Vorhafen Eux- Häven ein.) An der Wesermündung bildet Geestemünde, Deutschlands erster Hochseefischereihafen,mit dem bremischen Vorhafen Bremerhaven fast eine Stadt. Zwischen Elbe und Aller erstreckt sich der Hauptteil des Bezirks Lüneburg. Dieser ist ein dünn bevölkertes Geestland mit viel Wald und Viehzucht (Schweine). Lüne- bürg (30) hat eine bedeutende Salzquelle. Schnell aufgeblüht ist durch Hamburgs Nähe und rührigen Industriebetrieb Harburg (70) an der Elbe. Beide Orte sind Stationen der Hamburg-Hannover-Frankfurter Bahn. Vom Regierungsbezirk Hildesheim (§105) liegt nur der Nordsaum im Tiefland. Im Regierungsbezirk Hannover wuchs die schöne Hauptstadt der Provinz, Hannover (305), durch Ver- kehrslage (Kreuzung der Bahnen Lissabon-Paris-Berlin-St. Petersburg und Hamburg-Frankfurt-Mailand, Endpunkt des im Vau begriffenen Rhein-Weser- Kanals), durch vielseitige Industrie und Hochschulen schnell empor. Die aufstrebende Fabrikstadt Linden (75) ist nur durch die Leine von Hannover geschieden. Die beiden westlichen Regierungsbezirke der Provinz Hannover, Osna- brück und Aurich, werden vom übrigen Hannover fast ganz durch das Großherzog- tum Oldenburg getrennt. Der Bezirk Aurich (Ostfriesland) bildet die Nord- westecke des Reichs. Zu ihm gehören die als Nordseebäder bekannten Inseln Borkum und Norderney. Der wichtigste Hafen ist Emden, der Endpunkt des Dortmund-Ems-Kanals. Die kleine Hauptstadt Aurich befindet sich im Innern des Landes am Ems^Iade-Kanal. Am Iadebusen, umgeben von oldenburgischem Gebiet, entstand der zum Bezirk Aurich gehörige deutsche Kriegshafen Wilhelms- Häven (35). Der Bezirk Osnabrück, das Gebiet der mittleren Ems und der Hase, enthält viele Moore und ist deshalb nur spärlich bevölkert. Seine Hauptstadt liegt schon im Mittelgebirgsland (§ 105). c) Die Münstersche Bucht macht etwa die Hälfte der Provinz Westfalen aus (Anteil am Mittelgebirge § 101 und § 105). In dem fruchtbaren Landstrich nördlich vom Haarstrang dringt der Kohlenbergbau immer weiter an und über die Lippe vor. Bei dem wichtigen Eisenbahnknotenpunkte Hamm (45) an der Lippe be- ginnt das große Industriegebiet. Nördlich von Paderborn (30) finden wir West- falens ödesten Teil, die Senne. Den Hauptteil der Bucht erfüllt der Regierungs- bezirk Münster mit der Provinzhauptstadt Münster (90) in der Mitte. Die an alten Bauten reiche Stadt, der Sitz einer Universität und eines Bischofs, ist ein wich- tiger Markt für Landeserzeugnisse (Getreide, Schinken). d) Die Rheinprovinz wurde durch den großartigen Aufschwung ihrer Industrie die volkreichste preußische Provinz (mehr als viermal so viel Einwohner wie das ebenso große Westpreußen). Sie hat am Tieflande mit der Kölner Tieflands- bucht Anteil (Mittelgebirgsland § 101). An der Mündung der Ruhr liegt Duis- bürg [busburg] (230), der größte Binnenhafen Europas. Starke Schleppdampfer

9. Grundzüge - S. 107

1917 - Breslau : Hirt
2. Frankreich. 107 b) Als Rhone Saöne-Becken bezeichnet man die tiefe Senke westlich der § 136. Westalpen und des Juras. Nach 8 gegen das Mittelmeer breit geöffnet, steht es im N durch die Burgundische Pforte in bequemer Verbindung mit der Oberrheinischen Tiefebene und ist so ein wichtiges Durchgangsland. Im W wird die grabenförmige Senke scharf begrenzt durch den Steilabfall des Französischen Mittelgebirges. Der Neigung nach 8 folgen die Gewässer. Die Saöne entspringt zwischen den Vogesen und dem Plateau von Langres. Welche beiden anderen Flüsse entstehen in der Nähe? Die Saöne empfängt vom Jura den mit dem Rhein durch einen Kanal verbundenen Doubs und vereinigt sich bei Lyon mit dem Rhone. Wo entsteht dieser? Welchen See durchströmt er? Der Rhone durchbricht, zum Teil in unterirdischem Laufe, den Jura und gibt schließlich von Lyon ab der großen Sammelader des Beckens den Namen. Welche beiden Nebenflüsse nimmt er weiterhin von links auf? Er mündet in einem großen Delta. Seine Anschwemmungen, vom Meere nach W getrieben, haben bis an die Pyrenäen eine öde Küste mit Nehrungen und Strandseen hervorgerufen. Deshalb liegen auch die wichtigsten Häfen östlich der Rhönemündung. Die Gunst des Klimas wird im Rhönetal beeinträchtigt durch einen trocknen, oft kalten, heftigen Eebirgs- wind, den Mistral. 77. Nizza an der französischen Rivie'ra. Zu den anmutigsten und vornehmsten Städten der französischen Riviera gehört die einst italienische „Blumenstadt" Nizza. Sie hat seit ihrer Zugehörigkeit zu Frankreich einen außerordentlichen Aufschwung genommen und ist im Winter und im zeitigen Frühjahr der Lieblingsaufenthalt zahlreicher Kurgäste aus aller Welt.

10. Grundzüge - S. 83

1917 - Breslau : Hirt
1. Das Deutsche Reich. 83 Der Harz ist durch seine hohe Lage recht rauh und regenreich. Die wichtigsten Gewässer entstehen in den Mooren des Brockenfeldes. Nach W gehen Zuflüsse zur Leine, nach N eilt die Oker der Aller zu (Strom- gebiet?). Nach 0 bricht die Bode in wildem Tale nach dem Tieflande zur Saale durch (Stromgebiet?). Wald und Erz (Blei, im 0 namentlich Kupfer) sind die Schätze des Harzes. Der Bergbau, im Oberharz durch eingewanderte Franken besorgt — die übrigen Bewohner sind Niedersachsen und im 80 Thüringer —, hat im Gebirge selbst eine ganze Reihe kleinerer Städte hervorgerufen (Zellerfeld-Klaustal). Endlose Waldungen, tiefe Täler, rauschende Bergbäche und mächtige Höhlen (Bild 63) machen den Harz zu einem der besuchtesten Gebirge Deutschlands. Zahlreiche, Sommer und Winter betriebene Kurorte sind deshalb entstanden. Um den Fuß des Gebirges, in das sich die preußischen Provinzen Hannover und Sachsen und die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt teilen, reiht sich Stadt an Stadt. Bekannt sind vor allem am Nordrand die alte Kaiserstadt Goslar und Bad Harzburg, an der Südseite Nordhausen (Ausgangspunkt der Harz- querbahn). Zwischen Harz und Thüringer Wald liegt das muldenförmige, hügelige § 107. Thüringer Becken. Es wird durch eine Reihe ostwestlich gerichteter Höhen- züge, unter denen der Kiffhäuser am bekanntesten ist, in die kleine Helme- Mulde („Goldene Aue") und die größere Unstrut-Mulde zerlegt. Der Nw, das Eichsfeld, bildet die Wasserscheide zwischen Weser und Elbe. Inwiefern? Von hier senkt sich das Land, wie der Lauf der Urtstrut1 zeigt, nach O zur Saale. Diese kommt vom Fichtelgebirge und durch- schneidet in einem tiefen Tale in nördlicher Richtung die Thüringer Hoch- fläche. Das Klima Thüringens zeigt den Übergang zum Festlandsklima an. Während das Land gegen nördliche Winde geschützt ist, bringen ihm die östlichen im Winter größere Kälte, im Sommer größere Wärme, die Obst und sogar noch Wein gedeihen läßt. Die Niederschläge nehmen von W nach 0 ab. Bei meist fruchtbarem Boden ist Thüringen größtenteils ein Ackerbauland. Vielfach werden aber auch Salze und Braunkohlen abgebaut. Das Land ist dicht bewohnt von den mitteldeutschen Thüringern, die als fleißig, frohsinnig und zu- frieden bekannt sind. Thüringer und Franken stoßen zusammen im Thüringer Walde. § 108. Dieses Gebirge zieht als lange, scharf ausgeprägte Kette von Nw nach So, wo es sich hochflächenartig zum Frankenwald verbreitert. Dieser geht ohne scharfe Grenze in die Platte des Sächsischen Vogtlands über und verwächst im 80 mit dem hufeisenförmigen Fichtelgebirge. Welche drei Gebirge lehnen sich an dieses? Das Fichtelgebirge erreicht im Schneeberg 1050 m. Der Frankenwald ist etwa 800 m hoch. Der Thüringer Wald steigt zwar im Beerberg zu fast 1000 m an, die Aussicht ist aber weiter und lohnender vom Jnselsberg (900 m). Wegen seiner Schönheit stellt der 1 Vergleiche ihren Lauf mit dem der Bode! 6*
   bis 10 von 32 weiter»  »»
32 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 32 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 3
7 3
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 3
14 0
15 0
16 0
17 4
18 7
19 0
20 0
21 1
22 4
23 0
24 7
25 0
26 0
27 0
28 0
29 5
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 2
36 0
37 0
38 9
39 0
40 3
41 3
42 0
43 0
44 4
45 0
46 0
47 0
48 0
49 20

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 0
2 0
3 1
4 7
5 2
6 0
7 0
8 0
9 0
10 2
11 7
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 2
19 0
20 0
21 10
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 3
29 0
30 0
31 0
32 1
33 2
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 3
45 0
46 0
47 2
48 9
49 5
50 15
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 2
58 0
59 0
60 0
61 17
62 2
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 16
71 0
72 0
73 1
74 0
75 0
76 0
77 1
78 1
79 1
80 5
81 0
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 3
94 0
95 4
96 0
97 2
98 0
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 11
1 5
2 1
3 3
4 0
5 2
6 28
7 1
8 0
9 0
10 0
11 9
12 12
13 3
14 21
15 0
16 0
17 1
18 0
19 4
20 4
21 0
22 0
23 0
24 7
25 16
26 0
27 0
28 1
29 8
30 0
31 4
32 17
33 0
34 22
35 0
36 6
37 0
38 33
39 2
40 2
41 0
42 0
43 0
44 1
45 4
46 0
47 19
48 0
49 0
50 0
51 2
52 11
53 8
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 1
63 0
64 0
65 0
66 7
67 2
68 4
69 0
70 4
71 0
72 2
73 0
74 0
75 3
76 8
77 1
78 30
79 0
80 0
81 15
82 0
83 24
84 0
85 0
86 5
87 7
88 0
89 5
90 18
91 4
92 15
93 4
94 1
95 18
96 4
97 0
98 2
99 2
100 2
101 4
102 6
103 0
104 4
105 1
106 1
107 2
108 1
109 16
110 11
111 0
112 1
113 4
114 1
115 2
116 0
117 1
118 0
119 30
120 0
121 2
122 35
123 0
124 2
125 4
126 1
127 2
128 0
129 22
130 7
131 10
132 0
133 21
134 1
135 4
136 0
137 1
138 4
139 24
140 0
141 0
142 13
143 0
144 2
145 0
146 0
147 1
148 0
149 2
150 0
151 0
152 1
153 12
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 12
160 22
161 0
162 0
163 0
164 9
165 1
166 0
167 0
168 0
169 1
170 1
171 0
172 0
173 1
174 6
175 2
176 2
177 0
178 2
179 0
180 8
181 0
182 0
183 15
184 5
185 2
186 2
187 1
188 25
189 0
190 0
191 0
192 1
193 23
194 1
195 2
196 1
197 2
198 0
199 9