Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
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zu eröffnen schien; auch Sigbrit gab ihre Einwilligung,
weil die Prinzcssinn eine Niederländerinn und folglich ihre
Landsmännin war. Im Jahre 1515 wurde die Vermäh.
lung vollzogen. Zwei Jahre nachher, 1517, starb Düveke
plötzlich an vergifteten Kirschen, die ihr aus dem Garten
des Schloßhauptmanns geschickt worden waren. Der Schloß-
hauptmann, Torben Ore, kam in Verdacht; ward zwar
vom Reichsrath freigesprochcn, aber von 12 Bauern ver-
urtheilt und darauf hingcrichtet. — Unter den mehrfachen
Anstalten Christians, sich Geld zu verschaffen, um das Kö-
nigreich Schweden an sich zu bringen, waren einige, die
das Mißvergnügen der Unterthanen vergrößerten, andere
die zum Wohle des Landes gereichten. Er beförderte den
Handel, um den Zoll einträglicher zu machen; gab den
Handelsstädten große Vorrechte und Kopenhagen das Sta-
pelrecht; rief niederländische Colonisten ins Land und über-
ließ ihnen die Insel Amack; legte den Zoll auf ausländische
Waaren; verlegte den Sundzoll von Helsingör nach Kopen-
hagen und machte die schlaue und wachsame Sigbrit zur
Aufseherin desselben; verschaffte einigen Hospitälern, von
Rom aus, das Recht, Ablaß zu verkaufen; versagte seinen
Gläubigern die Zinsen; entriß ihnen wohl gar die verpfän-
deten Güter, ohne die darauf schuldigen Capitale zu be-
zahlen; behauptete, daß er das Vermögen seiner Unter-
thanen wie sein Eigenthum betrachten könne; ließ schlechte
Münzen prägen, die man von ihrer eckigen Gestalt Kl ip-
pinger nannte, und ließ Galgen für diejenigen errichten,
welche diese Münzen nicht annehmen wollten.— Es be-
gann nun ein harter Krieg mit Schweden, der endlich mit
der Eroberung dieses Reiches endigte. Christian hielt 1520
einen prächtigen Einzug in Stockholm und ließ den Frie-
den durch Trompetenschall verkünden, zugleich aber auch
an mehreren Orten der Stadt Galgen errichten. Als er
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Extrahierte Personennamen: Torben_Ore Christians Christian
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Kopenhagen Rom Schweden Stockholm
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63
aber am 6. November 1520, auf Anrathen der Sigbrit
und des Diedrich Slaghek, eines Verwandten derselben,
das scheußliche, kannibalische Trauerspiel des Stockholmer
Blutbades anrichtete, fühltete sich Gustav Erikson Wasa
berufen, der Retter seines Vaterlandes zu werden. Als
Bauer verkleidet war dieser junger Mann, der im Kriege
gefangen genommen und nach Lannemark abgeführt wor-
den war, von seinem Verhaftsorte Ka llö e in Jütland 1519
nach Flensburg entwischt und in Gesellschaft einiger Ochsen-
händler glücklich nach Lübeck gekommen. Im Mai 1520
wagte er es auf einem Lübeckschen Kauffartheischiffe nach
Schweden zu reisen, wo er sich den Sommer über verbor-
gen hielt. Bei der Nachricht vom Stockholmer Blutbade,
von dem gewaltsamen Tode seines Vaters und der gefäng-
lichen Abführung seiner Mutter nach Dannemark, faßte
er den heldenmüthigen Entschluß, sein Vaterland den blu-
tigen Klauen des Ungeheuers zu entrelßen. Bald sah er
sich an der Spitze eines Heeres, das seinen Muth theilte
und mit dem er mehrmals die König!. Truppen besiegte.
Im Jahre 152t ward er auf einem Reichstage zu Wad-
stena zum Reichsvorsteher erwählt und Schweden ging
nun für Christian verloren. Zwei Jahre nachher, 1523,
kündigte auch der Jütländische Adel dem Könige den Ge-
horsam auf und trug dem Herzog Friedrich die Krone an.
Mit Freuden nahm dieser das Anerbieten an. Christian
gerieth dadurch in die schrecklichste Lage. Er that Abbitte,
Versprechungen, aber alles war vergebens. Jetzt entschloß
er sich an seine Sicherheit zu denken und sing an einzu-
packen. Alle Kostbarkeiten, die Reichskleinodien, das Rcichs-
archiv, seine Gemahlinn und fünf Kinder wurden einge-
schifft. Das Volk sähe zu, ließ alles ungestört geschehen
und paßte bloß auf — Sigbrit. Dies hatte Christian vor-
hergesehen; wohlbedachtig ließ er sie daher in einer Tonne
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Extrahierte Personennamen: Diedrich_Slaghek Gustav_Erikson_Wasa Gustav Muth Christian Friedrich Friedrich Christian Christian
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8
grafschaft in Schleswig an, 931. Gorm's Gemahlinn,
Thyra, war die Tochter eines Jarls aus Südjütland.
Sie hatte, als eifrige Ehristinn, keine Neigung zu dem
eifrig heidnischen Gorm, hoffte aber durch ein Ehebündniß
mit ihm, ihn zur Annahme des Christentums zu bewegen.
Sie fand sich aber in ihrer Erwartung getauscht. Lhyra
wurde, ihrer Klugheit und Leutseligkeit wegen, von Jeder-
mann geliebt und erhielt den Beinamen „Dannabod"
(Danen-Trost). Sie ließ das berühmte Dannewirke
ausbessern. Mit der Thyra hatte Gorm2söhne: Knud
Dannaast, d. i. der Dänen Freude, und Harald Blaa-
tand, von seinen Zahnen so genannt. Der Erstere wurde
von dem Vater in einem so hohen Grade geliebt, daß er
einst feierlich schwur, den umbringen zu lassen, der ihm den
Tod desselben berichten würde. Knud verlor nicht lange
darauf das Leben, und alle, die um den König lebten,
wachten ängstlich über sich, um nichts zu erwähnen. Thyra
gerreth endlich auf den Einfall, ihrem Gemahl die traurige
Bothschaft auf einem Umwege beizubringen. Durch ange-
legte Trauerkleider und andere Zeichen des Schmerzes,
machte sie ihn so aufmerksam, daß er voll banger Ahndung
ausrief: „Bedeutet dies Knuts Tod? „Du selbst", brach
Thyra aus, „verkündigst dir die schreckliche Nachricht" Der
verzweifelte Greis ergriff das Schwerdt und endigte sein
Leben. Dies geschah 941.
§. 6.
Neqierungsverfassung, Wissenschaften, Lebensart, Ber
schaftigungen, Sitten und Gebräuche. Es bilden
sich Städte und Dörfer.
Die Verfassung Danncmarks war wahrend dieses Zeit-
raums sehr eingeschränkt. Der Staat bildete viele kleine
Reiche, welche bald mehr, bald weniger vereinigt waren.
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13
vormals über Dännemark regiert haben und war beim
Lode seines Vaters (Swend Lweffiäg's) erst 19 Jahre alt.
Der Vater hatte die Theilung seiner Länder dergestalt be-
schlossen, daß der ältere seiner Söhne, Knud, über England,
der jüngere Harald, hingegen über Dännemark regieren
sollte. Swend hatte sich aber in England so verhaßt ge-
macht, daß es nach seinem Tode seinen Sohn nicht als
König anerkennen wollte, sondern den alten Königsstamm
wieder zu haben wünschte. Der geflüchtete Ethelreth ward
also zurückgerufen und als König eingesetzt. Knud ging
nach Dannemark. Hier erhielt er nun Hülfe von seinem
Bruder. Eine ungewöhnlich große und prächtige Flotte
von 340 Schiffen ward ausgerüstet lind zur Eroberung
Englands bestimmt. Nach mehreren blutigen Schlachten
mit Ethelreth und nach dessen Tode (1016) mit dem Sohne
desselben, dem tapfern und weisen Edmund Jernside,
ward Knud zuletzt Herr des ganzen Landes. Um sich nun
bei seinen Unterthanen beliebt zu machen, heirathete er Ethel-
reths Wittwe, die Königinn Emma, ein Frauenzimmer,
welches List, Ehrgeiz und Unkeuschheit unter äußerlichem
Gottesdienste übte. Doch äußerte sie einen wohlthätigen
Einfluß auf Knud. Kurz nach der Eroberung Englands
ward Knpd, nach dem Tode seines Bruders Harald, auch
König in Dännemark. Nachher unterwarf er sich einige
Theile von Schottland und Pommern und in den letzten
Jahren seiner Regierung ganz Norwegen. Mit Recht führt
er den Beinamen des Großen, nicht bloß wegen seiner
Siege und großen Macht, sondern vorzüglich wegen der
herrlichen Eigenschaften, die seinen Geist zierten, wovon viele
von ihm getroffenen trefflichen Verfügungen und Einrich-
tungen zeugen. Er machte die christliche Religion zur herr-
schenden Religion in Dännemark, gab verschiedene sowohl
weltliche als geistliche Gesetze; gründete zwei Bisthümer,
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Extrahierte Personennamen: Knud Harald Swend Knud Emma Harald
Extrahierte Ortsnamen: England England Dannemark Englands Englands Dännemark Schottland Pommern Norwegen Dännemark
Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
„breckien, daß dein Name durch mich über die ganze Erd-
kugel verbreitet wurde. Sage doch, wer that vorher so
„viele und große Dinge, um deinen Ruhm bis zu den
„Sternen zu erheben?" Von Wandsbeck ging Tycho Brahe
nach Prag zum Kaiser Rudolph, der ihm alle möglichen
Beweise seiner Liebe und Hochachtung gab und ihm ein
Jahrgehalt von 15000 Thalern anwies. Hier starb er im
Jahre 16oi. — Friedrich Ii. überließ seinen Antheil von
Schleswig und Holßein seinem jüngern Bruder Johann,
und als der König nach dem Tode seines Vaterbruders
Johann von Hadersleben, die Halste von dessen Landern
erbte, überließ er auch diese seinem Bruder. Der Herzog
Johann der Jüngere hinterließ 4 Söbne. Diese theilten
die Lander des Vaters, wodurch die 4 Linien: Norburg,
Sonderburg, Glücksburg und Plön entstanden.
Die Sonderburgscke Linie, obgleich die kleinste, theilte sich
in 5 andere, von welchen die A u gu stenburgsche die
merkwürdigste ist. Die Besitzungen der andern Linien
sind nach und nach unter die dänische Krone gekommen.—
Friedrich Ii. las fleißig in der Bibel, war übrigens mun-
ter, gesellig, mildthatig gegen die Armen und mäßig in
feiner Lebensart; dadurch und durch seine Gerechtigkeitslwbe,
seine Sparsamkeit und seine Sorge für die Wohlfahrt des
Landes erwarb und erhielt er sich die Liebe und Ehrfurcht
seiner Unterthanen bis an seinen Tod 1588. — Zu den
merkwürdigsten Männern unter Friedrich Ii. gehört vor-
züglich Herluf Trolle; im Kriege gegen Schweden
führte er mit Ehren die Flotte an und opferte zuletzt sein
Leben fürs Vaterland. Seine Mildthatigkeit war so groß,
daß er nicht nur auf seine Kosten viele dürftige Studi-
rende in fremde Lander reisen ließ, sondern auch Kirchen,
Schulen und Hospitälern ansehnliche Summen schenkte
und zuletzt die Schule zu Herulfsholm, von seinem Gute
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Extrahierte Personennamen: Rudolph Friedrich_Ii Friedrich Johann Johann Johann_von_Hadersleben Johann Johann Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
derlage nach Dannemark verbreitet, als der Adel, die Geist-
lichkeit und das gesammtevolk sich vereinigten den König
und seinen gekrönten Sohn Erich zu entthronen. In einer
feierlichen Urkunde kündigte man beiden Eid und Treue
auf. Christopher entfloh nun nach Rostock und Waldemar,
Herzog von Schleswig, ward nun zum Könige erwählt.
Gerhard ward von Waldemar mit dem Herzogthume Schles-
wig belehnt. Dieser erzwang von den Landleutcn viele
und ungewohnte Steuern, um sich dadurch zu bereichern.
Mit dem Murren des Dänischen Adels über dieses Verfah-
ren stieg des geflüchteten Königs Hoffnung zur Rückkehr.
Er suchte bei mehreren Fürsten Hülfe, aber vergebens.
Endlich wandte er sich an die Lübecker. Durch demüthi-
ges Bitten des Königs geschmeichelt und durch lockende
Aussichten auf versprochene große Handelsaussichten ge-
reizt, verschafften sie ihm Hülfe. Es kam ein Bündniß zu
seinem Besten zu Stande und er landete 1328 wieder auf
Seeland. Allein Christopher konnte sich nicht wieder zu
Macht und Ansehn erheben und alle Versuche, seinen Ge-
genkönig zu verdrängen, liefen unglücklich ab. Er ward
ein unbedeutender König. Ein kleiner Theil von Jütland
mit dem Schlöffe Skanderborg, ein Eheil von Fühnen
mit Nyeborg und das Schloß Wordingborg auf Seeland,
dies war alles was man ihm von Dännemark gelassen
hatte. Ja auch dieses verlor er im nächsten Jahre; er
behielr nun nichts als die Insel Laaland; alle übrigen Pro-
vinzen des Reichs gehörten theils ausländischen, theils in-
ländischen Herren, entweder als Pfand oder als Eigenthum.
Hier lebte der arme unglückliche König nun noch 2 Jahre
und hielt sich zu Saxkjöping auf. Einst befand er sich bei
einem Bekannten zu Gaste; da steckten zwei Adliche das
Haus worin er sich befand in Brand, und als er aus dem
Fenster sprang, bemächtigten sie sich seiner und brachten
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Extrahierte Personennamen: Erich Christopher Waldemar Gerhard Waldemar Christopher
Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
47
wurde mit dem Herzoge von Meklenburg und Letztere mit
dem Norwegischen Könige Hagen dem Sechsten, Mag-
nus Smeks Sohne vermählt. Mit Waldemars Tode
erlöscht der männliche Stamm der bisherigen Könige, aus
der Nachkommenschaft Ewend Estridsen's, der beinahe 400
Jahre regiert hat.
8 33.
Die Königin» Margaretha.
(reg. von 1387—1412.)
Der Todesfall Waldemar des Dritten hatte die wich,
tige Folge, daß zuerst Norwegen und hernach auch Schwe-
den mit Dannemark vereinigt wurde. Denn die Dänen
wählten zu ihrem Kö ge den zehnjährigen Prinzen Oluf,
Margarethens Sohn, welcher wenige Jahre nachher, 1380,
bei seines Vaters, Hägens Tode, auch das Königreich Nor.
wegen erbte. Dieser liebenswürdige und hoffnungsvolle
junge König starb zu großem Leidwesen aller Unterthanen
beider Reiche schon im Jahre 1387, und Margarerha, bis.
herige Regentinn, wurde nun einstimmig sowohl von Dän.
nemark als auch von Norwegen als Königin» anerkannt.
Auch auf Schweden richtete sie nun ihr Augenmerk, wo
allgemeines Mißvergnügen über des Königes Albrechts
willkührliche Regierung herrschte. Albrecht im Gegentheit
trachtete eben so sehr nach dem Besitze der Dänisch-Nor-
wegischen Krone. Obgleich nun der Kampf sehr ungleich
war, da auf der einen Seite eine sehr kluge und bedäch.
tige Frau, auf der andern ein schwacher und unvorsichtiger
Mann; auf der einen Seite die Liebe, auf der andern der
Haß des Volkes stand: so war dennoch Albrecht der erste,
welcher durch Neckereien den Ausbruch einer offenbaren
Feindseligkeit beförderte. Aus unverzeihlicher Unbesonnen,
heit verachtete er seine mächtige, ihm so sehr überlegene
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Extrahierte Personennamen: Hagen Smeks Margaretha Albrechts Albrechts Albrecht Albrecht
Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
segensreiche Regierung noch lange dauern! so sprechen
alle seine Unterthanen wie aus einem Munde.
Während der Regierung unscrs jetzigen Königs sind
bisher unter andern folgende verdiente und denkwürdige
Personen gestorben; 1) die Landgräfinn Louise von
Hessen-Cassel, Mutter unserer regierenden Königinn.
Ihre herablassende, liebenswürdige Freundlichkeit und Güte
war nicht bloß eine schöne Mitgabe der Natur, nicht das
Kunstwerk der Erziehung, sondern die Frucht der Weis»
heit und der Religion. Mit Gebet sing sie an und mit
Gebet endigte sie den Tag, und, streng gegen sich selbst,
bemerkte sie jedes Wort, welches sie den Tag über gere-
det, jede Handlung, die sie verrichtet hatte, um vor ihrem
eigenen Gewissen davon Rechenschaft ablegen zu können.
In der Erfüllung ihrer anerkannten Pflichten war sie un-
beweglich und im Wohlthun unermüdet. Sie war eine
weise Untcrstützcrinn jeder gemeinnützigen, milden Anstalt,
eine Mutter der Waisen und die Zuflucht der Armen.
Sie starb den 6. Januar 1831 im 61. Jahre ihres Alters. —
2) Der Herzog zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks-
burg Friedrich Wilhelm Paul Leopold, Schwager
des Königs, ein Fürst, welcher die Erde zu segnen bestimmt
zu seyn schien. Er wurde in der vollen Kraft seines Al-
ters plötzlich von dem Schauplatze der Erde hinweggeris-
sen, im April 1831. Um ihn trauerte die tief fühlende
König!. Familie; wehklagte die von Schmerz tief ergrif-
fene Gattinn, umringt von einer Reihe hoffnungsvoller
Kinder; weinte der ehrwürdige Greis, der Landgraf Carl
von Hessen, dessen Schwiegersohn er war; klagte das
Kriegsheer, dessen weiser Führer, die Stadt Schleswig,
deren Wohlthater, das Vaterland, dessen Hoffnung er
war. — 3) Der Graf Johann Ludwig Reventlov
zu Trolleborg auf Fühnen; er nahm sich des Aolksichul-
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Extrahierte Personennamen: Louise_von
Hessen-Cassel Friedrich_Wilhelm_Paul_Leopold Friedrich Wilhelm Leopold Carl
von_Hessen Johann_Ludwig_Reventlov Johann Ludwig
Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
114
Gottez befördert und diemissionsyereine sind bemüht
das Christcnlhum in der Heidenwelt zu verbreiten. Durch
zeitgemäße Verbesserung vorhandener und Gründung neuer
Bildungsinstitute, wie durch Anerkennung und Würdigung
wahrer Verdienste, haben Wissenschaften und Bildung sich
merklich gehoben. Der Ackerbau und die Viehzucht sind
zu unfern Zeiten zu einem bedeutenden Grade der Voll-
kommenheit gediehen, wahrend die Schifffahrt und der Han-
del und damit zugleich manche Nahrungszweige und Ge-
werbe stocken. Möchten wir bald glücklichere Zeiten erle-
den! — „Gottlob, ich sehe die Saaten gedeihen!" — so
sprach unser theurer König auf seiner Neise im Juni 1831
beim Anblick der gesegneten Fluren des Vaterlandes. Welche
Wonne würde es also nicht für ihn seyn, wenn er seine
Unterthanen, die er alle, wie ein Vater seine Kinder liebt,
noch vor seinem Tode im Wohlstände sehen könnte! Wollte
Gott ihm diese Freude schenken! —
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Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
56
Friedrich Iii. mit vieler Pracht empfangen. Der Kai-
ser gab ihm seine Zuneigung besonders auch dadurch zu
erkennen, daß er die Grafschaft Holstein zu einem Her-
zogthume erhob, und Dithmarschen, welches bisher selbst-
ständig gewesen war, mit Holstein vereinigte. Auch der
Pabst nahm Christian sehr liebevoll auf; ertheilte ihm die
Erlaubniß zur Anlegung einer Universität in Kopenhagen;
sprach ihm von dem gethanen Gelübde gegen die Türken
zu ziehen los, beschenkte ihn mit einer geweihcten goldenen
Rose; reichte ihm am Osterfeste persönlich das heilige Abend-
mahl und bezahlte Alles was er mit seinem Kanzem Ge-
folge wahrend seines Aufenthalts in Rom, verzehrt hatte.'
Der König dagegen schenkte dem Pabste Heerlnge, Stock-
fische und- Hermeline, Sachen die in Italien- sehr selten
waren. — Sehr viel hat dieser treffliche König zur Be»
förderung der Wissenschaften- der Künste und des Handels-
gethän. Was die Gesetzgebung betraf, so sprach er im Jahre
1457 alle Dänische Unterthanen von der herkömmlich ge-
wordenen Verpflichtung frei, sich in der ersten-Instanz vor
einem ausländischen Gericht zu stellen. Er starb im Mai
des Jahres 1481, mit Hinterlassung zweier Söhne, Johann
und Friedrich. " ,
§. 39.
Johann oder Hans.
(reg. von 1481 — 1513.) yh' .u .
Er war schon im Jahre 1455, wenige Monate nach
seiner Geburt, auf Bitten seines Vaters, Christian des
Ersten, von dem Dänischen Neichsrath zum Thronfolger be-
stimmt worden. Wenn also von Seiten der Dänen seiner
Thronbesteigung, nach dem Absterben seines Vaters, nichts
im Wege stand, so machten ihn doch die Norweger und
sein jüngerer Bruder, Friedrich, viel zu schaffen. Jene,
j
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Christian Johann Friedrich Friedrich Johann Hans Christian_des Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Dithmarschen Holstein Kopenhagen Rom Italien- Dänischen_Neichsrath