Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 2

1910 - Düsseldorf : Schwann
*s 7/5? 9f Inhaltsverzeichnis. Ngeorg-Eckert-l nstitut für internationale Schulbuc orschung Braunschweig Schulbuchbibliothek 1. Aus der Römerzeit.............. 2. Einführung des Christentums Die Grafen von Berg. . . . Seite 5 . 10 . 13 4. Tie Schlacht bei Worringen und die Erhebung Düsseldorfs zur Stadt 15 Beitrüge zur Geschichte des Niederrheins. (Jahrbücher des Düsseldorfer Geschichtsvereins.) Blumberger, Alt-Düsseldorf. (Sternen, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Festschrift der Stadt Düsseldorf 1898. Führer durch Düsseldorf vom Verkehrsverein. Geschichte der Stadt Düsseldorf vom Geschichtsverein 1888. Hennig h anse n, Bericht über Verwaltung lind den Stand der Gemeinde-Angelegenheiten in der Stadt Gerresheim für das Rechnungsjahr 1905—06. Herchenbach, Der limburgische Erbfolgestreit und die Schlacht bei Worringen. Mey denbau er, Düsseldorf im Ausstellungsjahr 1902. Montanus, Vorzeit der Länder Kleve-Mark, Jülich-Berg und Westfalen. Redlich, Anwesenheit Napoleons in Düsseldorf. Ritter, Zur Geschichte von Düsseldorf. Schaarschmidt, Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst. Schaumburg, Historische Wanderung durch Düsseldorf. Schönnesh öfer, Geschichte des Bergischen Landes. Dr. Niepmann, Die bildlichen Darstellungen des Historischen Museums in Düsseldorf. 1905. vr. Zahn, Düsseldorf, ein deutsches Städtebild. Kessel, Der selige Gerach. Georg von Hirschfeld, Der Rhein und feine Ufer während der Römerherrschaft. 5. Die klevischen Herzoge................ 6. Ter Jülich-Klevische Erbfolgestreit 7. Wolfgang Wilhelm...................... 8. Johann Wilhelm........................ 9. Karl Theodor.......................... 20 25 27 28 40 44 51 62 75 93 10. Die Franzosenzeit 11. Düsseldorf als Festung 12. Unter den Hohenzollern 13. Geschichtliche Straßennamen 14. Vergleichende Zeittafel. . . Benutzte Schriften.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 14

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 14 — Namen von dem Ketelbache, dem heutigen Kittelbache. Im Keldaaau lagen der große, wildreiche Ketilwald, die Suitbertusinsel, die Könias-hofe und Mettmann, sowie das im Jahre 873 gegründete Kloster Gerresbeun; ferner die Orte Bilk, Himmelgeist, Benrath. Ratingen, Elberfeld, -Barmen u. a. Der Keldagau umfaßte somit hauptsächlich Gebiet zwischen Rhem, Anger und Wupper. Nach Süden grenzte er an den Deutzer Gau, und weiter südlich von diesem breitete Ä f-.3urr eieq der Sieg- und Auelgau aus. Auf der linken Jtgetn)eite lag dem Keldagau gegenüber der Gau Nievenheim. . 'nächtiges Geschlecht wußte diese drei Gaue nach und nach zu emer Grafschaft zu vereinigen. Es waren die Edlen von Ber a die zuerst um das Jahr 1000 n.chr. als Grafen des Deutzer Gaues ernannt werden. Ihre Stammburg lag bei Altenberg an der Dhün einem Nebenflüßchen der Wupper. Stolz blickte die Burg von steiler Felsenhöhe in das von waldigen Bergen durchzogene Land hinaus. Berg" nannten die Burgherren ihren Wohnsitz und sich selbst Grafen „vom Berge", später „von Berg". Nur noch wenige Drummer bekunden die statte, wo einst die mächtige Burg gestanden hat. Zu Anfang des 12. Jahrhunderts siedelten die Grafen von Berg nach dem neuerbauten Schlosse „Burg" a. d. Wupper Über. Auf ihrem Stammsitze aber gründeten sie ein Cisterzienserkloster, das indes schon nach wenigen Jahren in das liebliche Tal des Dhün* baches verlegt wurde. In unmittelbarer Nähe des neuen Klosters, bei späteren „Abtei Altenberg" erstand in den zwei folgenden Jahr-Hunderten der herrliche Altenberger Dorn, noch heute das größte und schönste kirchliche Baudenkmal des Bergischen Landes, eine Zierde gotischer Baukunst. Dorf an der Tiissel. Um diese Zeit war Düsseldorf nur ein kleiner, unbedeutender Ort. Er wird zuerst erwähnt in einer Urkunde vom Jahre 1159, zur Regierungszeit Friedrich Barbarossas, dreißig Jahre später ging das Dorf an der Düffel durch Kauf in den Besitz des Grafen Engelbert von Berg über. Da dieser um dieselbe Zeit auch viele andere Orte des Keldagaues, sowie Teile des nördlichen davon gelegenen Ruhr* gaueb erwarb, ]o war er Herr des ganzen Landes zwischen Sieg und Ruhr, das jetzt dauernd die „Grafschaft Berg" hieß.

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 20

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 20 — besonderen Grund. Zwischen Düsseldorf und Neuß, dessen Mauern damals noch von den Fluten des Rheines bespült wurden, befand sich bereits seit längerer Zeit eine Fähre, die den Grafen ooii Berg gehörte. Sie verband das Bergische Land mit dem geiverbreichen Neuß und den fruchtbaren linksrheinischen Gebieten. Hier konnte sich darum ein lebhafter Handelsverkehr entwickeln; hier schien auch wegen des Übcrgangspnnktcs der Warenzüge von Westen nach Osten der geeignetste Platz znr Anlegung einer Zollstätte zu sein. Die neue Stadt erhielt als Wappen den Löiven, den die Grasen von Berg in ihrem Banner führten, nebst einem Anker, dein Zeichen der Schiffahrt. 9j?it der Erhebung zur Stadt wurde den Bewohnern Düsseldorfs das Recht zuerkannt, die städtischen Angelegenheiten durch gewählte Vertreter in gewissen Grenzen selbständig zu ordnen. Sie waren für die Folge von allen Lasten und Abgaben an den Landesherrn befreit und dursten im ganzen Bergischen Lande ihre Waren zollfrei vertreiben. Außerdem erhielten sie das Recht, zur Förderung des Warenabsatzes jährlich zwei Märkte in der Stadt abzuhalten. Unter der steten* Fürsorge der Landessürstcn von Berg blühte die Stadt Düsseldorf rasch empor. Die blutige Schlacht bei Worringen aber, der Düsseldorf die Erhebung zur Stadt verdankt, ist von Meister Peter Iaussen in einem großen Gemälde, das unsere städtische Gemäldegalerie in der Kunsthalle schmückt, verherrlicht worden. Es stellt den Augenblick dar, wo der bergische Mönch Walter D 0 dde seine Landsleute zu mutigem Kampfe anfeuert. 5. Die klevischen Herzöge. Johann von Kleve und Maria von Berg und Jülich. Die Herzöge von Berg waren im Laufe der Zeit durch Erbschaft in den Besitz der Grafschaft Ravensberg und des Herzogtums Iüli ch gelangt. Über diese Länder regierte um das Jahr 1500 Herzog Wilhelm Ii. Er hatte nur eine Tochter, Maria. Sein Streben ging dahin, diese erbfähig zu machen. Dank seiner freundschaftlichen Stellung zu Kaiser Maximilian gelang ihm dies auch. Maria wurde mit dem Iungherzog Johann von Kleve vermählt. 9tach dem im Jahre 1511 erfolgten Tode des Herzogs Wilhelm übernahmen Johann und Maria die Regierung feiner Länder. Als 10 Jahre später der alte Herzog von Kleve starb und Johann von ihm das Herzogtum Kleve mit) die Grafschaft Mark erbte, wurde Düsseldorf die Residenz eines Landes, das größer als manches Königreich war.

4. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 51

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 51 — stellung und äußerte sich wiederholt sehr befriedigt: „Die Ausstellung macht den Eindruck, die eines großen Landes zu sein." Doch der gewünschte Erfolg stellte sich nicht ein. Den englischen Schiffen blieben die europäischen Häfen versperrt. Der Warenabsatz nach England und seinen Kolonien war unmöglich. Selbst Frankreich setzte aus die bergischen Erzeugnisse hohe Einfuhrzölle. Da kamen die Freiheitskriege. Auf Leipzigs blutgetränktem Schlachtfelde brach die Macht Napoleons zusammen, und die Fremdherrschaft hatte in deu bergischen Landen ihr Ende erreicht. v \\. Düsseldorf als Festung Gründung der Festung. Graf Adolf V. von Berg erhob das „Dorf an der Düssel" im Jahre 1288 zur Stadt und umgab es mit Mauern und Türmen. Rings um den Ort befand sich bereits ein Graben. Diese Art von Befestigung bot bei der Unvoll-fommenheit der Waffen damaliger Zeit genügende Sicherheit. Die Ringmauer zog sich ans dem rechten User der nördlichen Düssel von der Burg bis zur Liefergasse, dann bis zur Ritter- und Krämerstraße und fand am Rheine ihren Abschluß. Die von der Düssel umflossene Burg (a) lag außerhalb dieser Mauer und war durch eine Brücke mit der Stadt verbunden. Die einzigen Ausgänge boten das Liebfrauentor (1) zwischen „Alte Stadt" und Ratinger Straße, die Lindentreppe (2) zum Rheine hin und ein Tor (3) zwischen der Krämerstraße und dem Schloßturm. Erste Erweiterung der Festung. Etwa 100 Jahre später fand die erste Erweiterung der Festung durch Wilhelm I. von Berg statt. Er wurde 1380 zum Herzog erhoben und nahm fortan feinen ständigen Wohnsitz in Düsseldorf. Man nennt ihn mit Recht den zweiten Gründer Düsseldorfs. Seiner Residenz verlieh er dnrch neue Einrichtungen erhöhte Bedeutung. Den früher bei Angerort in der Nähe der Stadt Duisburg erhobenen Rheinzoll verlegte er uach Düsseldorf. Dadurch wnrde der Bau des Rhein-werftes unterhalb des Schlosses, eines Wachtturmes (später Pulver-turm) und eines Lagerhauses am Rheine in der Nähe der Ritterstraße nötig. Dort stand auch das erste Bürgerhaus (Rathaus), in dem die Schössen ihre Versammlungen und Gerichtssitzungen abhielten. Die Errichtung einer Münzstätte und eines freien Wochenmarktes, die Erweiterung des Schlosses, seine Sorge für die kirchlichen Angelegenheiten trugen zur Vergrößerung der Stadt nicht wenig bei. Der Lambertnskirche, die von dem Gründer der Stadt zur 1 Siehe dazu den Plan S. 56—57. 4*

5. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 39

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 39 — pbot. Dr. <£. (Qucbcnfelh. Giebelfeld vom cbemal. Maistall am Iägcrhof. Karaffe Wasser, das täglich durch ein Hofgrfährt von der Grafenberger Quelle herbeigeholt wurde. Beteiligung am Spanischen Erbfolgekriege. Bald nach Erbauung des Galeriegebmides wurden Johann Wilhelm und sein Land in den Spanischen Erbfolgekrieg verwickelt. Wie mehrere seiner Vorgänger war der Kurfürst Joseph Clemens von Cöln mit dem Franzosenkönig verbündet; wieder rückten französische Truppen iu das Erzbistum Cöln ein und besetzten unsere Nachbarstädte Neuß und Kaiserswerth. Dagegen ergriff Johann Wilhelm die Partei des Kaisers. Arn 26. Dezember 1701 ließ er einen für die Franzosen bestimmten Transport von Lebensmitteln und Kriegsbedarf, der auf 44 ©duffen rheinabwärts geführt wurde, bei Grimlinghausen durch seine Truppen abfassen und nach Düsseldorf bringen; zugleich rief er ein brandenburgifch-holländifches Heer zur Hilfe herbei. Kaiserswerth wurde im April 1702 eingeschlossen und nach harter Belagerung am 15. Juni zur Übergabe gezwungen. Das Vorrücken der Verbüudeteu, die überdies durch englische Truppen verstärkt wurden, zwang die Franzosen, den Niederrhein zu verlassen. Johann Wilhelms Ende. Nach dem plötzlichen Tode des Kaisers Joseph I. im Jahre 1711 veranlaßte Johann Wilhelm als Reichsvikar die Wahl des neuen Kaisers und waltete bei der Krönung seines Amtes als Erztruchseß. Von dieser Reise heimgekehrt, fand er das Reiterstandbild vor, ein Beweis der Dankbarkeit der Düssel-

6. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 40

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 40 — borfer. Er jtarb, 58 Jahre alt, am 8. Juni 1716 im Schlosse zu Düsseldorf und würde mit großem Prunk in der Fürstengruft der Hof- und Anbreaskirche beigesetzt, wo er in einem prächtigen, ver-golbeten Zinksarge ruht. Auf seinem Sarkophag lesen wir die Worte, die gewiß vielen aus dem Herzen gesprochen waren: „Er war ein wahrhaft ausgezeichneter Fürst, den alle mit Recht liebten, verehrten, beweinten und mm schwer vermissen." 9- Düsseldorf zur Zeit des Kurfürsten Karl Theodor. Der Borgänger Karl Theodors. Auf den Kurfürsten Johann Wilhelm folgte fein Bruder Karl Philipp. Er löste den Düsseldorfer Hofstaat auf und verlegte den Sitz der Regierung zuerst nach Heibelberg, später nach Mannheim. Das Bergische Land betrachtete er nur als Nebenland, und die Stadt Düsselborf blieb ihm fremb. Die von Johann Wilhelin angestellten Künstler würden entlassen: seine großartigen Pläne blieben unausgeführt. Die Schätze und Kostbarkeiten des Düsseldorfer Schlosses ließ der neue Kurfürst in seine Residenzen bringen. Sogar das Reiterstandbild auf dem Markte wollte er fortschaffen lassen; boch dazu kam es nicht, weil die Bürgerschaft sich bagegen wehrte. Aber die von Grnpello für das Postament hergerichteten vier Löwen würden trotzbem weggeführt. Zum Glück blieb die Bilbergalerie unangetastet. Düsseldorf zur Zeit des Siebeujährigen Krieges. Eine etwas bessere Zeit brach erst ruieber an, als im Jahre 1752 Kursürst Karl Theobor, ein entfernter Benvcmbter Karl Philipps, die Regierung übernahm. Wenn die Stadt Düsselborf ihn auch nur zweimal in ihren Mauern sah, so tat er boch viel für sie. Freilich kamen auch noch schlimme Zeiten. Solche brachte der Siebenjährige Krieg über Düsselbors und das Bergische Land. Karl Theodor stand mit Frankreich aus der Seite Österreichs gegen Preußen. Die Franzosen machten die Festung Düsseldorf zu ihrem Hauptwaffen-platz. Sie schalteten nnb walteten hier, als wenn sie die Herren der ^tnbt gewesen wären. Auch imeh der Schlacht bei Crefelb am 23. Juni 1758, in der Fcrbinanb von Braunschweig mit der hannoverschen Armee die Franzosen schlug, blieben sie in Düsselborf. Außer ihnen stauben hier noch fünf kurpfälzische Regimenter, so daß die ganze Garnison 10 000 Mann zählte. Die siegreichen Truppen rückten von Ereselb gegen Düsselborf vor. Am Rheiudannn hinter Oberkail ei pflanzten sie ihre Geschütze, sechs schwere Kanonen nnb vier Mörser, auf. Alsbalb beschossen sie die Stadt, und in kurzer

7. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 63

1910 - Düsseldorf : Schwann
werfe schon geschleift, deshalb konnte die nicht mehr eingeengte Stadt sich nach drei Himmelsrichtungen frei ausdehnen. Nach und nach wurden min vornehmlich die Friedrichstadt sowie der östliche,nördliche und nordöstliche Stadtteil ausgebaut. Der machtvolle, fast beispiellose Anfschwuug Düsseldorfs beginnt allerdings erst nach den glorreichen Siegen von 1870/71, an denen sowohl seine tapfern Söhne als auch die in seinen Mauern liegenden Regimenter, besonders die wackern Neuuuuddreißiger, ehrenvollen Anteil hatten. Ein eigenartiges, viel bewundertes Kriegerdenkmal im ehemaligen botanischen Garten gibt der Nachwelt davon Kunde, daß mich der teuern Toteu, die deu Glauz des wiedergeeinten Deutschen Reiches und die Größe ihrer Vaterstadt nicht schauen sollten, in Liebe und Verehrung gedacht wird. Am 20. April 1872 schied die Stadt aus dem Kreise Düsseldorf, dem sie seit dem 16. August 1820 zusammen mit dem jetziger: Landkreise angehörte, um fortan mit den eingemeindeten Außenorten einen besondern Stadtkreis zu bildeu. Nachdem dann die 1880 veranstaltete große Gemerbeausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke einen glücklichen Ausgang genommen und den herbeiströmenden Besuchern zugleich die Vorzüge Düsseldorfs offenbart hatte, stieg die Einwohnerzahl von Jahr zu Jahr in vorher nie gekannter Weise. Der Bergisch-Märkische und Cöln-Mindener Bahnhof wurden bald zu klein; sie mußten am 1. Oktober 1891 dem gegenwärtigen Hanptbahnhof weichen. Über das Gelände der alten Bahnlinie führen jetzt die großartige Graf-Adolf-Straße und die anmutige Haroldstraße an dem prächtigen Ständehause mit seinen reizenden Anlagen und Teichen vorbei zum Rheine. Früher war die Rheinseite Düsseldorfs ganz unansehnlich. Armselige, ja verkommene Häuser, die sich krumm und winkelig aneinariderlehnten. mit schief ausgesetzten Dächern, standen dort. Das ist in der jüngsten — 63 — Die Friedlichstadt J835. Nach einem Gemälde von I. £) a e b e im ßiflorifdjcn Museum.

8. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 46

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 46 — ihres Befehlshabers abzulenken, richteten die Franzosen einen leichten Angriff auf die Festung, der aber keinen erheblichen Schadeil verur-)achte. Durch die Kanonade getäuscht, zogen die Österreicher auf -4-ü11eldois zu, und hinter ihrem Rücl'cti festen die Franzosen über den Rhein. Als die ersten nach Düsseldorf kamen, fanden sie die Neustadt ^ schon durch andere französische Truppen besetzt, die den Rhein bei Hamm überschritten hatten. Zwar mußten diese vor dem Feuer der heranrückenden Literreicher in die Häuser zurückweichen, doch angesichts bei drohenden Feuerschlünde ergab steh die Festung. Die Verhandlungen wurden in dem Speeschen Hause an der Bäckerstraße gepflogen. Tie Österreicher rückten ab und bic Franzosen rückten an ihre Stelle. Vou unserer Vaterstadt aus überfluteten bic französische» Truppen plündernd das Bergische Land. Düsseldorf sollte ihnen, wie einst die Rheinfestungen den Römern, ein Stützpunkt für ihr iucitei.cs Borbringen in Dcutfchlanb fein. Daher würde es zu einem großen Waffenplatz rimgestaltet!. Die Einquarticruugslastcn stiegen ins ungeheure. Düsseldorf, das damals etwa 12 000 Einwohner zählte, hatte in den sechs Jahren von 1795 bis 1801 über 3 000 000 Einquartierungstage für Mannschaften, über 400 000 für Pserde zu tragen. Im Herbst 1797 ließ der französische Kommandant den Karlplatz anschütten und ebnen. Hier exerzierten die fremden Soldaten und hielten ihre Paraden ab. ^n ^diese Zeit fällt auch die erste Numerierung der Häuser unserer Stadt. _ Bis dahin wurden diese nach bestimmten, gewöhnlich an der Bordcrseite des Hanscs angebrachten Erkennuugszcichcu benannt. Im Volksmnnde leben noch solche Ncmien fort: „Im Füchs-chen", „in der lll", „iin Ring", „im Kejfel", „im schwarzen Horn" u. a. Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden in unserer Stadt die ^.otcii aus Friedhöfen beerdigt, die um die Kirchen lagen, eine ^itte, die anf dem Lande teilweife heute nach besteht. Unter der Regierung des Grafen Goltstein wurden in Düsseldorf diese Kirchhöse geschlossen. Die Katholiken bekamen ihren Kirchhof zwischen der ^tein- und der Grünstraße, die Evangelischen „am Kapellchen in Derendorf", da, wo heute die Duisburger Straße in die Notdstiaße mündet. Dein Wachstum der Stadt genügten diese gegen Ende des Jahrhunderts nicht mehr, darum legte man 1799 den allgemeinen Friedhof an der Golzheimer Insel an, der ein volles „Jahrhundert die sterblichen Überreste unserer Mitbürger ausgenommen hat. Das Herzogtum Berg unter nochmaliger bayrischer Herrschaft* 1801 6t§ 1805* Im Jahre 1801 schlossen der deutsche Kaiser und Napoleon den Frieden von Lüneville. Darin wurden alle linksrheinischen Gebiete Frankreich zugeteilt. Seine Heere zogen 1 Siehe Seite 61.

9. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 69

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 69 — Wilhelin-Rheinbrücke bei Hamm (1870) wurden auch die liuks-rheinischen Bezirke, die bis dahiu nur über eine Schiffbrücke, Oberkassel gegenüber, und eine Fähre bei Hamm mit der Stadt verkehren konnten, dieser näher gebracht. Den immer noch wachsenden Verkehr mit der nächsten Hingebung vermitteln heute elektrische Vorortbahnen, die an ein ausgedehntes städtisches Straßenbahnnetz angeschlossen sind. Die Er-zeugnisse Düsseldorfs und des Bergischen Landes aber werden aus dem gegen Ende des vorigen Jahrhunderts angelegten großen Binnenhafen hinausgeführt in alle Welt, und zahlreiche Schiffe, ja sogar Seedampfer, laufen schwerbeladen mit den Schätzen fremder Länder dort ein, um ihre Ladung zu löschen. Schloß 'Sägerhof. Es ist daher wohl begreiflich, daß Handel und Verkehr in den Mauern der Stadt selbst eine eigne ansehnliche Industrie weckten. In und besonders auch um Düsseldorf herum entstanden Fabriken aller Art. Sie umgeben wie mit einem Gürtel die Stadt der Kunst, gleichsam daraus hinweisend, daß Industrie und Sinnst hier in schönem Bunde sich gegenseitig unterstützen und anregen. Am hervorragendsten ist in Düsseldorf die Röhrenindustrie. Seine Maschinen-, Werkzeug-, Geschütz- und Geschoßsabrikatiou erfreut sich eines stetig wachsenden Rufes. Bedeutend durch die Eigenart ihrer Konstruktion ist die Dampfkesselindustrie. Auch die Textilindustrie ist durch mehrere große Färbereien vertreten, und innerhalb der Grenzen Düsseldorfs liegt die größte Flaschenfabrik der Welt. Porzellan-, (Schamottestein-sabriken, Fabriken für künstliche Sandsteine und Zementplatten, Marmorsägereien und Schleifereien schließen sich an. Am Rheine haben sich, der leichten Zufuhr wegen, Holzbearbeitung?- und

10. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 78

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 78 — Barbarossaplatz Düsseldorf Himmelgeist Ludenberg Gumbertstraße Altenbergstraße Berger Allee, Berger ] Ufer und Bergische Landstraße Rather Kirchplatz Jrnrgardstraße Heinrichstraße Limpurgstraße Reichswaldallee Hochstadeustraße ^'1152^1190 ^clr^stro^a' ^Eutscher Kaiser, regierte 1159: Dusseldorp, 1288: Dussillendorp ^ das Dorf an der Düffel; der Düsselbach, 1065: Tussale == das rauschende Wasser; tus, duz — Geräusch duzzic — rauschend. 904: Humilgise = Bienenfeld; gise, geest, geisten — hohes Sand-, Heide- oder Waldland, im Gegensatz zum Marsch- und Sumpfgebiet; die Gemeinde H. wurde 1909 eingemeindet. 1047: Ludonberga = der Volksberg; dort befand Nch eine zum Sd)ntze der Umwohnenden bestimmte Wallburg; liut, ludon — Leute, Bolk; oder von eurem Personennamen Lndo abzuleiten = der Berg des Ludo; die Honfchaft L., seit 1807 zu Gerresheim gehörig, seit 1905 selbständige Bürgermeisterei, wurde 1909 teilweise eingemeindet. Ritter Gnmbert von Eller '[Gumpertus de Elnere], als Ahnherr der Familie erwähnt 1183 und 1193! Sem gleichnamiger Sohn begleitete 1217 Graf Ubolf Iii. von Berg auf dem V, Kreuzzuge und baute, heimgekehrt, mit dem Ritter von Erkerode die „Blutskapelle" südlich Gerresheim. Attenberg an der Dhün, das bergische Stammschloß [1003: Berge] und spätere Zisterzienserkloster [1133^. j In der Richtung nach dein Bergischen Lande. Heinrich Vii. erbaute auf feinem Königshofe Rhode eme Kapelle und bestimmte durd) Urkunde vom 6. Dezember 1224 ihre Einkünfte. Jrmgarb von Berg, Tochter und Erbin Adolfs Iii., vermählt mit Heinrich von Limburg, starb 1248. Heinrich von Limburg, Graf von Berg, reqierte 1225—1244. Limburg, ehemals Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft, jetzt zur belgischen Provinz Lüttich gehörig; die Grafen von Limburg regierten in Berg 1225-1348. Wilhelm von Holland, deutscher König, verpfändete am 29. April 1248 die Königshöfe Rath und Mettmann mit dem zugehörigen Reichswald „Aap" an Graf Adolf Iv. von Berg. Konrad von Hochstaden, 1238—1261 Erzbischof von Cöln, legte am 15. Ang. 1248 den Grund zu dem heutigen Eöluer Dom und am 3. März 1255 den des Bergischen Domes zu Altenberg. Die Erhebung Düsseldorfs zur Stadt. Graf-Adolf-Straße u. I Adolf V., Graf von Berg, regierte 1259—1296, erhob -Platz | am 14. August 1288 Düsseldorf zur Stadt. Worringer Straße I Schlacht bei Worringen am 5. Juni 1288. Löwenstraße ) 1 ®er seit 1225 in das bergische Wappen aufgenommene Ankerstraße / j limburgische Löwe, mit dem Anker als Zeid)en der Schiffahrt versehen, bildet das Wappen Düsseldorfs.
   bis 10 von 37 weiter»  »»
37 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 37 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 0
3 18
4 2
5 0
6 0
7 1
8 23
9 0
10 1
11 0
12 2
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 1
28 1
29 4
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 2
36 3
37 1
38 3
39 2
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 2
46 5
47 12
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 6
5 0
6 0
7 2
8 0
9 2
10 9
11 0
12 0
13 4
14 0
15 0
16 2
17 4
18 0
19 0
20 5
21 0
22 0
23 5
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 5
33 0
34 0
35 0
36 0
37 9
38 11
39 0
40 3
41 1
42 0
43 1
44 5
45 3
46 16
47 0
48 0
49 1
50 0
51 1
52 1
53 0
54 2
55 0
56 0
57 1
58 2
59 0
60 0
61 2
62 0
63 0
64 1
65 2
66 7
67 1
68 3
69 3
70 2
71 0
72 0
73 6
74 1
75 0
76 16
77 3
78 0
79 0
80 20
81 0
82 0
83 3
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 3
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 1
2 0
3 1
4 0
5 4
6 1
7 1
8 3
9 4
10 2
11 2
12 3
13 1
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 19
26 1
27 0
28 0
29 2
30 0
31 1
32 2
33 4
34 0
35 4
36 4
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 12
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1
50 4
51 1
52 6
53 0
54 1
55 17
56 4
57 0
58 1
59 3
60 1
61 14
62 0
63 0
64 1
65 0
66 37
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 3
73 0
74 1
75 3
76 0
77 1
78 1
79 2
80 0
81 11
82 3
83 0
84 1
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 2
94 0
95 0
96 0
97 13
98 0
99 1
100 4
101 0
102 2
103 0
104 0
105 7
106 1
107 0
108 0
109 1
110 1
111 2
112 2
113 0
114 2
115 0
116 0
117 0
118 1
119 3
120 0
121 3
122 2
123 3
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 3
132 2
133 2
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 7
141 1
142 25
143 3
144 1
145 0
146 0
147 0
148 0
149 1
150 1
151 3
152 0
153 0
154 0
155 1
156 2
157 7
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 3
166 1
167 1
168 2
169 3
170 3
171 0
172 5
173 2
174 0
175 0
176 0
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 4
183 8
184 0
185 0
186 0
187 3
188 2
189 0
190 0
191 5
192 0
193 0
194 0
195 0
196 3
197 0
198 0
199 33