Geographie von Hagem
im Sinne einer erweiterten Heimatkunde.
Ii. Teil: Jonaugeöiet und Whempf^tz
Für die Hand des Lehrers bearbeitet
von
David Vahmer, Adolf Korn,
Lehrer, Seminarhilfslehrer,
August Lutz, Franz Wenger,
Seminarschullehrer, flpfirpr.
Nummer:
dach,
Verlag von I. G. Sch
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: David_Vahmer David Adolf Adolf August Lutz Franz_Wenger Franz
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sie wieder einen Fremden zu sehen bekommen, und können sie nun in
ihrem Äußern betrachten. Wir sehen, daß der Wald dem Waldler
nicht nur sein Haus bauen Hilst, sondern ihm noch mehr gewährt.
Mann, Frau und Kinder tragen Schuhe, die der Vater aus einem
Scheit Holz gearbeitet hat. Der Vater und die Knaben bedecken den
Kopf mit einer runden, braunen Mühe: sie ist aus Buchenschwamm
hergestellt. Wenn die Knaben zur Schule gehen, haben sie aus dem
Rücken große Schultornister aus Holz. Die Kleider der ganzen Familie
sind aus grober, blauer Leinwand gemacht, zu welcher der Waldler den
Flachs dem dürstigen Boden abgerungen hat. Reiche Leute sind das nicht,
das sehen wir schon an ihrem Haus und an ihrer Kleidung. Noch besser
lernen wir die Armut der Waldbewohner kenneu, wenn wir ihre Mahl-
zeiten während eines Tages ansehen. „Da gibt es als Frühstück saure
Milch mit Kartoffeln oder Schwarzbrot. Die Mittagsmahlzeit besteht
in Kraut und Kartoffeln, auch in groben Mehlspeisen oder harten Klößen.
Abends gibt es saure Milch oder Kraut mit Kartoffeln. Fleisch kommt
nur an den höchsten Festtagen auf den Tisch." Wir sehen, daß wir
wieder bei armen Leuten sind, wie? Aus der Rhön.
Zusammenfassung: Die Waldler sind arme Leute.*)
b. Woher wohl diese Armut kommt? — Warum sind
die Leute im Schweinsurter Gau so reich? Bodeu sruchtbar. — Also?
Hier im Wald ist der Boden wenig sruchtbar. — Wie kommt das
wohl? Denkt an die Rhön! Der Boden verwittert schwer, das Klima
ist rauh und kalt. — Wenn unsere Gegend schon im Blütenschmucke
Prangt, tragen die Berge des Böhmerwaldes und bayerischen Waldes
noch das weiße, kalte Schneegewand. Der Winter begräbt ost ganze
Dörfer im Schnee, so daß man von den Häusern oft kaum mehr als
deu Schlot sieht. — Welche Pflanzen gedeihen noch aus den Feldern
des Rhöngebirges? Wenig Getreide, Flachs und Kartoffeln. — Dieselben
baut auch der Waldler, namentlich Kartoffeln in großen Mengen,
da sie, wie wir an den Mahlzeiten sahen, die Hauptnahrung der Be-
völkeruug bilden. Der Flachsbau schafft dem Waldler noch weiteren
Verdienst. Ist die Feldarbeit zu Ende und haben Stürme und Schnee-
gestöber die Familie in das Haus gedrängt, so sehen wir Mann und
Frau, Töchter, Söhue und Dienstboten mit Flachsspinnen beschäftigt.
Alle sitzen mit schnurrenden Rädchen um das Licht.
Bei dem rauhen Klima trägt der Ackerbau wenig ein und kann
nicht alle Waldler ernähren. — Wie nützt der Rhöner seine Bergwiefen
aus? Rhönhämmel. — Ähnlich macht^s der Waldler. Auch er treibt
Viehzucht. Die Kühe und Kälber werden an den unteren Hängen
des Gebirges geweidet. Die Stiere kommen um die Mitte des Monats
Juni in Herden bis zu einigen Hunderten auf die Bergweiden, wo sie
*) Siehe Schüleraufsatz: C.
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TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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herrscht auf den Straßen, die zur Festwiese führen. Als solche dient
der große freie Platz vor der Bavaria. Das Gedränge dahin ist
so arg, daß für Wagen besondere Straßen vorgeschrieben sind. — Reich
beflaggt ist der riesige Festplatz, ohrenzerreißend der Lärm. Dort auf
der langgestreckten Anhöhe, wo die Ruhmeshalle thront, fammelt sich die
Menge. Noch immer kommen Schaulustige an, obwohl deren Zahl be-
reits viele Tausende beträgt. — Da sehen wir aus einmal herrliche
Wagen, von feurigen Pferden gezogen, anfahren. Sie bringen die beiden
Bürgermeister und die anderen Vertreter der Stadt. Die Aus-
sahrt hat ihren Ansang genommen. Es folgen die Kutschen der Hos-
und Staatsbeamten, dann die der Prinzen und Prinzessinnen
unseres Königshauses. Nun ertönt Kanonendonner. Mit gewaltiger
Stimme verkündigt er die ersehnte Ankunft unseres Priuzre-
gen ten. Eine schmucke Reiterschar begleitet deu prächtigen vierspännigen
K ö n i g s w a g e n. Da bricht der Jubel der Menge brausend los. Nimmer
enden wollen die Begrüßungen des Volkes. Der Landesvater begibt sich
mit seinem vornehmen Gefolge in das Königszelt. Nun werden die
hübsch geschmückten Preistiere vorgeführt. Der leutselige Regent verteilt
die Preis e selbst. Mehr noch als der erhaltene Preis erfreut den glück-
lichen Besitzer eines preisgekrönten Tieres der Händedruck und das freund-
liche Wort des Fürsten. — An die Preisverteilung schließt sich ein
großes Pferderennen an. Mit größter Spannung verfolgt die Zu-
fchauermeuge die flinken Bewegungen der edlen Tiere. — Auch ein
Preiss chießen findet statt. — Wenn die hohen Festgäste in die Re-
sidenz zurückgekehrt sind, süllen sich bald die zahlreichen Schaubuden
und Bierhallen. Bis abends 10 Uhr dauert das rege Leben aus
der Festwiese.
Zusammenfassung: Wie es am Haupttag des Festes zu-
geht. Reges Leben herrscht aus der Festwiese. Die Zuschauer-
meuge ist sehr groß. Alles erwartet deu Prinzregenten. Er nimmt
die Preisverteilung selbst vor. Ein Pferderennen und ein Preis-
schießen findet statt. Alles sreut sich.
(Nach der „Allg. Zeitz/' bearbeitet )
tt. Iur Sommerzeit am Starnbergersee.
Lehrmittel: Engleders Bild „Starnbergersee".
Wollen wir von München aus den sreuu dlichsteu und
bekanntesten See unseres Vaterlandes aufsuchen.
a. Zeige München auf der Wandkarte! — Südlich von unserer
Hauptstadt findest Du einen See. Wie ist er seiner Form nach? Lang
und schmal. — Lies den eingeschriebenen Namen! Würmsee. — Auf-
suchen aus der Handkarte! — Am Nord-Ende hat der See einen
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
bauschule. Ein Drittel aller Einwohner sind Geigenmacher. Sie treiben
diese Beschäftigung aber bloß im Winter; im Sommer besorgen sie ihren
Feldbau. Sie fertigen gewöhnlich nicht ganze Geigen, sondern jeder bloß
bestimmte Teile, der eine Hälse, der andre Böden n. s. s. Sie arbeiten
für einige Fabrikanten, die die Teile zusammenfügen lassen und die ser-
tigen Geigen verkaufen. In ihren Trockenhäusern liegen große Holzvorräte
iost 50 900 Geigenböden), und in ihren Magazinen kann man die Vorräte
fertiger Geigen bewundern, von 4,50 J(o bis 3000 Jfa das Stück.
Jährlich werden wohl 20 000 Geigen im Wert von einer halben Million
in alle Welt versendet. Außer Geigen werden auch Zithern, Guitarren,
Bässe und andere Musikinstrumente gefertigt.
Zusammenfassung: Herstellung der Geigen.
Zur Herstellung guter Geigen muß man das beste Fichten- und
Ahornholz verweudeu. Aus dem gut getrockneten Holz werden die
einzelnen Teile der Geige geschnitzt und dann zusammengeleimt.
Sonst zogen die Mitteuwalder mit ihren Geigen hausierend durchs
Land. Jetzt arbeiten die Geigenmacher für einige Fabrikanten, die
die fertigen Geigen verkaufen. An 20 000 Geigen wandern all-
jährlich von Mittenwald aus in alle Welt.
c. Dum Höerammergauer Kasstonsspiel.
Wir besuchen das Gebirgsdors Oberammergau, das
durch fein Passionsspiel weltbekannt ist.
Wie heißt das Dorf? Oberammergau. — Wodurch ist's Welt-
bekannt? Durch sein Pafsionsspiel. — Wir kennen Orte, die durch
Festspiele bekannt sind? Bayreuth, Rotheuburg, Dinkelsbühl. — Was
wissen wir vom Inhalt des Rothenburgs und Dinkelsbühler Festspiels?
Geschichtliche Begebenheit: Meistertrunk, Kinderzeche. — Was für ein
Spiel wird in Oberammergau aufgeführt? Pafsionsfpiel. — Ein
Passionsspiel! Ihr habt vielleicht schon ein ähnliches Wort gehört?
Passionszeit, Passionslied. — Passion heißt aus Deutsch das Leiden;
man meint damit das Leiden und Sterben unsres Heilands. Was wird
also wohl der Inhalt des Passionsspiels sein? Die Geschichte vom Leiden
und Sterben des Heilands. —
1. Von Mittenwald nach Oberammergau.
Sehen wir uns zunächst auf der Karte den Weg von Mittenwald
nach Oberammergau an! An welchem Flnß liegt Mittenwald? Isar.-
Zeigen! — Und wo liegt Oberammergau? Seht her! Hier liegt's. —
An welchem Flnß also? Ammer. — Zeige diefen Fluß! — Was
erzählt die Karte vou ihm? Die Ammer hat eine nordöstliche Richtnng.
Sie fließt durch den Ammersee. Dann heißt sie Amper. Sie ist ein
linker Nebenfluß der Isar.
Wir gehen von Mittenwald aus nach Nordwesten. In welches
Thal kommen wir da? Lvis ach. — Hier liegen 2 Orte, die von
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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2. Zweibrück en.
Viele Westricher suchen auch Arbeit und Verdienst in der Sadt
Zweibrücken. Zeigen! — Bestimme die Lage! — Zweibrücken be-
sitzt viele Fabriken; in denselben werden insbesondere Maschinen, Werk-
zeuge und Papier hergestellt. — Von den umliegenden Höhen aus
erscheint Zweibrücken samt drei mit der Stadt durch Gärten und
Häuser verbundenen Dörfern von ansehnlicher Größe. Ehemals war
Zweibrücken die Residenz von Herzogen, deren Schloß heute als
Justizpalast (Gerichtsgebäude) dient. In dem stolzen Ban der Alexander-
kirche ruhen viel Zweibrückener Herzoge aus dem Hause Mit-
telsbach.
Zusammenfassung: Zweibrücken war ehemals eine Herzogsstadt,
heute ist es eine Fabrikstadt.
An die Zeit der Zweibrückener Herzoge erinnert auch folgende
liebliche Pfälzer Sage:
' Emma, die fromme Gemahlin des Grafen Ruprecht in Zweibrücken,
kannte kein größeres Vergnügen, als den Armen zu helfen. „In eigener
Person besuchte sie die Hütteu der Armut, um Hungrige zu speisen und
Kranke zu laben. Aber ihr Gemahl, Gras Ruprecht, war ein rauher
und hartherziger Herr". Er sagte, es sei für eine vornehme Frau
unpassend, die Winkel der Armut und des Elends auszusuchen, und ver-
bot es ihr mit harten Worten. Doch die gute Gräfin konnte der hilss-
bedürftigen Armen und Kranken nicht vergessen; deshalb suchte sie die-
selben verstohlens, ohne Erlaubnis ihres Mannes auf und erfreute sie
durch ihre milden Gaben.
An einem kalten Wintertage wollte sie nun wieder einen armen,
kranken Mann besuchen. Eiu Körbchen, gefüllt mit Wein und gnten
Speisen, hing ihr am Arm. Da begegnete ihr auf der Schloßtreppe der
Graf. »Zornig fuhr er die fanfte Frau an: „Was trägst du da?" Die
Frau erschrak, und in ihrem Schrecken sagte sie: „Rosen". Und es war
doch mitten im Winter. „Was? Jetzt Rosen?" rief der Gras. „Die
möcht ich auch sehen!" Rasch riß er ihr den Korb vom Arm und hob
den Deckel auf. Aber, o Wunder! Das Körbchen war gefüllt mit
frischen, duftenden Rosen. Der Graf erstaunte und sah bald seine Ge-
mahlin, bald die Rosen an. Endlich saßte er sich und sprach: „Jetzt
erkenne ich, welch edle Frau ich besitze. Du bist eiu Engel. Verzeihe
mir! Du wirst mich in Zukunft anders finden!" — So war es auch.
Graf Ruprecht wurde so wohlthätig wie feine gute Gemahlin Emma.
Von der Schloßtreppe, auf der diese wunderbare Begebenheit ftattgefun-
den hat, ist keine Spur mehr da. Aber das Pfälzer Volk nennt noch
heute die Stelle, wo sie gestanden, die Rosentreppe. —
Zusammenfassung: Di e Sage von der Rosentreppe. —
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Günzenhausen. Nach längerer Fahrt drängen sich viele Reisende an die
Wagenfenster der linken Seite. Sie schauen aus nach einem Graben,
an dessen beiden Seiten hohe Bäume stehen: das ist der Karlsgraben.
Endlich rücken die Berge näher zusammen, das Thal der Altmühl wird
sehr enge. Am Eingang zu diesem Engthal hält unser Zug: wir sind
in Treuchtlingen angekommen. Dieser Marktflecken hat eine Be-
deutuug als Eisenbahnknotenpunkt. (Zeige die Bahnlinie, die
von Treuchtlingen nach Schwabach sührt!) — Die Töpfer der Umgegend
von Treuchtlingen, namentlich die vom Hahnenkamm, kommen oft nach
Treuchtlingen. Sie graben bei Treuchtliugeu sehr guten Töpferthon.
(Erinnerung an Klingenberg.)
Zusammenfassung: Fahrt von Günzenhausen nach
Treuchtlingen. Nach Günzenhausen treten die Berge des
Hahnenkamms näher an die Altmühl heran. Der Grund ist sehr
fruchtbar. Bei Treuchtlingen beginnt das Engthal der Altmühl.
d. Besuchen wir nun den Karlsgrab en. Derselbe erstreckt sich
in einer Länge von etwa 500 in*), seine Breite beträgt ca. 20 m. Die
zu beiden Seiten aufgeworfenen Userhügel, auf denen große Bäume sich
erheben, erreichen eine Höhe von über 30 m. Hart am Karlsgraben
liegt das Dorf Graben. Seht, diesen Graben ließ Karl der Große
herstellen. Wir wissen schon, was er in der Nähe von Weissenbnrg
erbaute? Das Klösterlein aus der Wülzburg. — Was werdet Ihr uuu
erfahren wollen? Warum er den Graben erbaute. — Das will
ich Euch erzählen**). — Karl hielt oft Einkehr im Klösterlein auf der
Wülzburg. (Zeigen!) Als er eines Tages dort sein Lieblingsgericht,
den Wildbraten, den seine Jäger an Spießen auftrugen, gespeist und
dann ein wenig der Mittagsruhe gepflogen hatte, ging er mit dem Abt
hinaus auf den Berg und erfreute sich au dem schönen Anblick. Sein
scharfes Auge erreichte gen Mittag den Hahnenkamm, gen Abend den
Hesselberg, im Norden die letzten Berge von Forchheim. Zu jener Zeit
aber waren die Wasseradern der Umgegend noch weit voller, als in
unseren Tagen, wo die Müller klagen, wenn eine Gans nach Durst aus
ihrem Mühlbach trinkt. Auch die Altmühl und die schwäbische Rezat
bedeckten damals alle Wiesen und Acker, welche nun flach an ihnen liegen.
So kam denn der mächtige Frankenkönig auf den Gedanken, diese beiden
Flüsse durch einen Kanal zu verbinden. (Zeigen!) Bei Karl dem
Großen lag aber zwischen Beschließen und Beginnen eines Dinges ge-
wöhnlich nicht mehr Zeit, als zwischen dem Blitzen und Donnern. Daher
wählte er sogleich das Wildsburgklösterlein vorläufig auf einen Monat
zu seinem Aufenthalt, um den Bau zu beaufsichtigen. Sodann ließ er
die Leute auf zwei und drei Stunden im Umkreise zu Frondiensten
*) Die Maßangaben sollen den Lehrer veranlassen, die Größenverhält-
nisse an Obiekten der Heimat zu veranschaulichen.
**) Nach Stöber.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Klingenberg Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karl
Ist Euch dieser Name fremd? Lesebuch, Geschichtenbuch u. s. w. —
Christoph vou Schmid hat viele schöne Erzählungen für die Kinder, für
die Jugend, niedergeschrieben. Seine Jugendschriften werden von den
Kindern in der ganzen Welt gelesen. Warum hat man ihm gerade in
Dinkelsbühl ein Denkmal errichtet? Geburtsort. — Christoph von
Schmid ist der berühmteste Sohn der Stadt Dinkelsbühl.
Zusammenfassung: Dinkels bühls größter Sohn. Zu
Diukelsbühl wurde Christoph von Schmid geboren. Er hat viele
schöne Erzählungen sür die Jugend gedichtet. Die Dinkelsbühler
haben ihm ein schönes Denkmal aus Erz errichtet,
e. Die „Kinderzeche".
Lehrmittel: Festbild zur „Kinderzeche".
1. Zur schönen Sommerzeit seiert man in Dinkelsbühl alljährlich
ein großes Fest, die Kinderzeche. Wie zu unserer Kirchweih, kommeu
viele Hundert Fremde nach Dinkelsbühl. Aus den Straßen und Plätzen
der Stadt herrscht ein buntes Leben und Treiben. In einer großen
Halle ist ein Festspiel zu sehen wie im Rathaus zu Rothenburg. Nach
dem Festspiel stellen sich die Leute rechts und links an den Straßen
auf und erwarten voll Spannung den Festzug. Von ferne klingt
Musik. Endlich kommt der Zug. An der Spitze reiten Männer, ge-
kleidet wie die Ossi ziere des Schwedenkönigs Gustav Adols. Hinter
den Schweden reiten Bürgermeister und Ratsherrn von Dinkels-
bühl in ihrer alten Tracht — schwarzes Sammtkleid und weiße Hals-
krause. Die nächste Gruppe ist allerliebst. Eine schöne Jungfrau in
altdeutschem Gewand — die Kinderlore — führt eine bunte, fröh-
liche Kinderschar mit sich. Bärtige Stadtknechte mit langen Spießen
solgen den Kleinen. Jetzt marschiert ein Musikantentrupp Knaben
daher, die einen lustigen Marsch ausspielen. Hinter ihnen reitet hoch
zu Roß die Hauptperson des Zuges, der Schweden ob erst, d. i. ein
Knabe in schwedischer Uniform mit entblößtem Degen. Den Schluß
des Zuges bilden sämtliche Schulkinder der Stadt: fähnchentragende
Knaben, weiß gekleidete Mädchen. — Nor der Festhalle bleibt der ganze
Zug stehen. Es wird plötzlich still. Unser kleiner Schwedenoberst trägt
nun ein Gedicht, einen Spruch, vor, in dem erzählt wird, warum
Diukelsbühl die Kinderzeche feiert. Nachher zieht alt und
jung hinaus auf die schattigen Bierkeller, den Fe st platz. Hier wird
gespielt, getanzt, gesungen und gezecht.
Zusammenfassung: Das Fest in Dinkelsbühl. In Dinkels-
bühl wird alle Jahre ein Kinderfest gefeiert; es heißt die Kinderzeche.
Viele Fremde kommen zur Kinderzeche. Durch die Straßen geht
ein schöner Festzug. Von dem Zug habe ich mir gemerkt: die
Schweden, die Kinderlore, die Buben als Musikanten und den
kleinen Schwedenoberst. Der Schwedenoberst hält einen Spruch;
in dem kommt vor, warum die Kinderzeche gefeiert wird.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Christoph_vou_Schmid Christoph_von
Schmid Christoph_von_Schmid Gustav_Adols Gustav
2. Was werdet Ihr nun wissen wollen? Warum die
Diukelsbühler die Kinderzeche seiern.
Während des dreißigjährigen Krieges mußte die Stadt
Dinkelsbühl viele Drangsale ausstehen. Es ging ihr nicht viel besser wie
unserer Vaterstadt; denn öfters ward sie belagert und ausgeplündert. Da
erschien eiust wieder eine Abteilung Schweden vor den Mauern der
Stadt; Brot und Fleisch verlangten sie. Doch die Dinkelsbühler schlössen
die Thore und setzten sich zur Wehr. Umsonst. Nach wenigen Tagen
mußte sich die Stadt ergeben. Etliche Ratsherren gingen ins Lager der
Schweden und baten den Schweden ob erst Klaus*) um Gnade für
die Stadt. Allein der wollte von Schonung nichts wissen; die Stadt
sollte dem Erdboden gleich gemacht werden. Angst und Schrecken ergriff
die Bewohner von Dinkelsbühl.
Zusammenfassung! Dinkelsbühl in Not. Im dreißigjährigen
Krieg wurde Diukelsbühl öfters belagert und ausgeplündert. Ein-
mal kam ein Haufe Schweden vor die Stadt und verlangte Brot
und Fleisch. Die Dinkelsbühler verteidigten sich, freilich vergeblich.
Ihre Stadt sollte zerstört werden. Die Not war groß.
3. Voll Verzweiflung saßen die Ratsherren im Rathaussaal; keiner
wußte, wie der Stadt zu Helsen wäre. — Da geht die Thüre, aus, herein
tritt Lore, vom Rothenburger Thor des Wächters Töchterlein. „Kin-
der-Lore" ward sie benannt; denn die Kinder Dinkelsbühls hatten
sie lieb wie ihre Mutter und folgten ihr in allem. „Ich will die Stadt
erretten mit meiner kleinen Stadtarmee!" — Stadtarmee? Woraus mag
die bestehen? Kinder; Buben, Mädchen. — Stolz steigt die schöne Kin-
derlore die breite Rathausstiege herab.
„Kaum daß sie aus der Straße ging,
Rechts Ännchen ihr, links Käthchen hing;
Hans, Fritz, die just sich in den Haaren —
Ein Blick — und Fritz läßt Hänschen fahren!
Sie hingen hinten ihr am Kleid,
Wie Lämmchen folgten sie der Maid;
Aus allen Gassen, allen Stuben
Die Mägdlein liefen und die Buben.
Sie seh'n, und von dem schönsten Spiel
Lief weg das junge Dinkelsbühl,
Ja, gar von Butterbrot und Suppe —
Bald war mobil die ganze Truppe."
Nun erzählte die kluge Lore der horchenden Kinderschar von der
Not der Stadt und machte mit den Kleinen gar Wichtiges aus.
*) Sperrenreut.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 87 —
waren schon in Nürnberg aus dem Volksfest. Ein Schüler gibt an:
Die Kirch weih ist auch ein Volksfest. — Erzählt vom Volksfest!
Karussells sind da, Schießbuden, Schiffsschaukeln, eine Tierbude, Kasperl-
Theater, Wachsfiguren, Handelsleute iu Verkaufsständen. Viele Leute
kommen zusammen, gehen in die Schaubuden, kaufen ein. Der Lärm
ist groß. Drehorgeln werden unausgesetzt gespielt. Ausrufer laden zum
Besuch ihrer Budeu ein oder preisen ihre Waren an u. s. f. — Seht,
ähnlich geht es auch aus dem Volksfest zu, von dem wir jetzt reden
wollen. Wo wird es gefeiert? In München. — „Oktobers est" heißt
es. Erkläre den Namen! — Wovon wollen wir sprechen? Vom Ok-
tobersest in München.*)
a. Zur Zeit des Oktoberfestes sehen wir aus deu geschmückten
Straßen der Stadt Leute aus allen Gegenden unseres Vater-
landes, ja sogar aus fremden Ländern. Da kommen sie zusammen aus
dem „Gebirg" und vom „Wald", aus dem Altmühlthal und aus dem Ries,
da sieht man den Hummelbaueru und deu Rhöner, den Städter und den
Landbewohner. Besonders die vielen Landleute in ihren bunten
Trachten gefallen uns. Für sie gehört ja das Oktobersest zunächst. Ist
doch mit demselben eine landwirtschaftliche Ausstellung ver-
bnnden. Wer war fchon auf einer solchen? — Was gibt es da zu
sehen? Schönes Vieh, Ackergeräte, Maschinen, Getreide u. s. w. —
Manche der Bauersleute sind nicht allein zum Feste gekommen, son-
dern sie haben aus ihrem Stall das schönste Tier mitgebracht. Was
hoffen sie? Einen Preis zu erhalten. — Um die Hälfte des gewöhn-
lichen Fahrgeldes gelangen die Besucher des Oktobersestes nach München
und zurück. Viele, die sonst nie in ihrem Leben die Landeshauptstadt
sehen würden, benützen diese billige Gelegenheit. Kein Wunder, wenn
oft 100000 Personen von auswärts zum Oktobersest kommen!
Zusammenfassung: Von wem das Oktobersest besucht
wird. Das Münchener Oktobersest ist ein Volksfest, zu dem oft
100 000 Personen kommen. Besonders viele Bauersleute aus
allen Gegenden unseres Vaterlandes reisen zu dieser Zeit nach
München. Mit dem Oktoberfest ist eine landwirtschaftliche Aus-
stelluug verbunden.
b. Wie sieht es nun am Haupttag des Festes —- es dauert
eine Woche — in München ans? — Vormittags ganz anders
als nachmittags. In den Morgenstunden wimmelt es aus
Straßen und Plätzen von Menschen. Die Menge betrachtet die Sehens-
Würdigkeiten der Stadt: die Residenz, die Kirchen, die Sammlungen u. s. w.
Gegeu Mittag wird es in der Stadt leer. Um so regeres Leben
*) Der Lehrer sei daran erinnert, daß das Oktoberfest im Jahre 1810
flnni erstenmal gefeiert wurde und zwar aus Anlaß der Vermählung des dama-
ligen Kronprinzen Ludwig mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen.
ith eresi enwiese!)
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Therese_von_Sachsen-Hildburghausen
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg München Altmühlthal
e. Zur Zeit, als Landshut Residenz war, ging es in der Stadt
oft hoch her. Die Landshuter Herzoge waren die reichsten unter Deutsch-
lands Fürsten; auch der Wohlstand der Bürger war groß. Glänzende
Feste sah damals die Stadt, z. B. bei der Hochzeit Georgs des
Reichen mit einer polnischen Königstochter. Acht Tage lang dauerten
die Festlichkeiten. Mehr als 9000 Gäste waren anwesend, darunter der
Kaiser, 20 Fürsten, viele Grasen u. s. w. Wer nach Landshut kam,
wurde auf des Herzogs Kosten bewirtet. Wie da geschmaust wurde, könnt
Ihr daraus ersehen, daß verzehrt wurden: 333 Ochsen, 3292 Schafe,
090 Schweine, 12 000 Gänse, 40 000 Hühner, 73 00.0 Krebse. Daß
dazu auch manches Fäßlein Wein getrunken wurde, köuut Ihr Euch
denken. Der Herzog mußte auch 6 500 fremde Pferde füttern laffen.
Zufammmenfassung: Eine fürstliche Hochzeit in der
H erzo gsstad t.
5. Äktötting, der Vernhmteste Wallfahrtsort Mayerns.
Die Eisenbahn soll uns von München zu dem berühm-
t e st e n bayerischen W a l l s a h r t s o r t bringen!
Welche Wallfahrtsorte kennt Ihr schon? Gößweinstein, Vierzehn-
heiligen, Käppele bei Würzburg, Kreuzberg. — Zeigen!
a. Wir fahren heute uach dem besuchtesten Wallfahrtsort. Er
liegt östlich vou München, am Inn. Zeige diesen Fluß! Zeige die
Eisenbahn, die uns von München an den Inn führt! Die Namen von
zwei Stationen, an denen wir vorüber fahren, find uns schon bekannt:
Ampfing und Mühldorf. Zeigen! — Zwischen diesen beiden Orten
wurde Friedrich der Schöne von Ludwig dem Bayern besiegt und ge-
fangen genommen. Von Mühldorf aus bringt uns der Zug in kurzer
Zeit nach Neuötting. Zeigen! — Hier steigen wir aus und erreichen zu
Fuß in einer Viertelstunde unser Reiseziel, deu Wallfahrtsort Alt-
ötting.
Zusammenfassung: Von München nach A l t ö t t i n g.
Wir fahren von München mit der Eisenbahn nach Osten und
kommen nach Ampfing und Mühldorf, wo Ludwig der Bayer
Friedrich den Schönen besiegte. Bald darauf sind wir in dem
Wallfahrtsort Altötting.
d. Altötting, ein schöner Marktflecken, ist der älteste und berühm-
teste Wallfahrtsort unseres Vaterlandes. Schon seit 1 000 Jahren ver-
ehren sromme Wallfahrer dort ein Holzbild der Gottesmutter, das auf
einem silbernen Altar in einer kleinen Kapelle steht. Diese Wallsahrts-
kapelle reichte bald sür die Menge der Wallfahrer nicht mehr ans. Man
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Schöne Friedrich Ludwig_dem_Bayern Ludwig Ludwig_der_Bayer
Friedrich Ludwig Friedrich