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feinen Branntwein mehr beschaffen tonnte, in den Rauchfang gehängt, in welchem unten das Feuer brannte. Zwar wurde ab und zu ein bei Mordtat ertappter Kroat am Gack gehenft oder neben dem Pranger fnieend mit dem Schwert enthauptet, aber damit trat feine Besserung ein. Ueber ein Jahr war niemand auf den Landstraßen feines Lebens sicher, und Wagenlasten sonn-len nur noch mit militärischer Bedeckung befördert werden.
Lolches geschah in den ersten 10 Jahren des Krieges, und es ist dabei geblieben, bis der Frieden nach weiteren 20 langen Jabren wieder ins Land zog. inach Prof. Alfred Kirchhoff.)
48. Gustav Adolfs Einzug in Erfurt.
22. September 1631.
Es war ein Donnerstag, an dem der Einzug Gustav Adolfs in Erfurt zu erwarten stand. Erst am Tage vorher, am 21. September, war Herzog Wilhelm von Weimar, der dem König feine Dienste angeboten hatte, vor dem Krämpfertor erschienen und ohne ernsthaften Widerstand der Torwache an der Spitze eines schwedischen Regimentes in die Stadt eingezogen. Er hatte dann den Ehrbaren Rat zu sich auf den Marftplatz vor den Graden entboten und ihm die Schlüssel der Stadt abverlangt. Sie wurden ihm auch ohne Weigerung von allen sechs Haupttoren der Stadt überreicht, so daß Erfurt beim Einzuge des Königs bereits in schwedischen Händen war.
Einzug: Die Herzen der Erfurter schlugen dem Sieger von
Breitenfeld warm entgegen. Wer nur irgend sonnte, eilte herbei, uni ihn zu sehen und ihm zuzujubeln. Schon in aller Frühe hatten die Türmer das Herannahen der Heersäulen am nördlichen Horizont bemerft und den Bürgern verfündet. Seit Mittag harrten diese, Kops an Kops gedrängt, ans die Einziehenden. Der Platz vor der „hohen Lilie", dem zum Hauptquartier des Königs bestimmten Wohnhaus des Ratsherrn Hiob Ludolf, war bereits überfüllt, ebenfo der Rubemnarft (von der Marftstraße bis zur Andreaskirche) und die Straßen nach dem Andreastor. Aber noch immer drängten neue Scharen aus dem Innern der Stadt herzu. Da ertönte um die vierte Nachmittagsstunde als erster Willfom-mengruß das Geläut der Maria Gloriosa, und sofort mischten sich die andern Glocken dazwischen. Erwartungsvoll lauschte die Menge. Endlich erklangen die ersten Trompetensansaren, und von fern sah man Waffen im Sonnenlicht des heiteren Septembertages erglänzen. Näher und näher kam das Brausen eines vieltausendstimmigen Jubels.
Begrünung: Jetzt erschien auch der König. Hoch zu Roß
ritt er vor seinen finnischen Panzerreitern einher, einfach und doch herzgewinnend. Seine frostige Gestalt überragte um Haupteslänge
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Alfred_Kirchhoff Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Herzog_Wilhelm_von_Weimar Wilhelm Hiob_Ludolf Maria
8. Mittag ober Süden ist die Gegend, in der die Sonne am
Mittag steht;
9. Mitternacht oder Norden ist die Gegend, in welche unser Schatten
am Mittag fällt;
10. Nordosten liegt zwischen Norden und Osten, Nordwesten usw.;
11. Die Windrose ist das Bild der Haupt- und Nebenhimmelsgegenden.
c) Zum Lesen:
Die Himmelsgegenden.
Es gibt wohl kaum einen Menschen, dem nicht schon das neckische
>spiel seines Schattens aufgefallen wäre, wenn er am Abend ans der hell-
erleuchteten Straße von einer Laterne zur andern geht. Einmal ist dann
sein Schatten vor ihm, dann neben ihm und dann wieder hinter ihm,
je nachdem er sich von der einen Laterne entfernt und der andern nähert.
Am Tage freilich achtet der Mensch selten auf seinen Schatten. Wir
aber wollen es heute einmal tun.
Es ist gerade Mittag, und die Sonne scheint klar vom Himmel
nieder. Wir richten zunächst nnsern Blick znr Sonne, wenden ihr dann
aber den Rücken zu. Da erblicken wir nnsern Schatten gerade vor uns.
Er ist kurz und der Soune entgegengesetzt. Wir sagen: Am Mittag
fällt der Schatten nach Norden oder Mitternacht. Die Richtung, in der
die Sonne steht, nennen wir Mittag oder Süden. Heben wir jetzt unsere
Arme genan seitwärts hoch, so zeigt der rechte Arm dahin, wo die Sonne
am Morgen aufgeht. Wir nennen diese Richtung Morgen oder Osten.
Unser linker Arm aber zeigt nach Westen oder Abend, wo die Sonne
untergeht. Wir haben jetzt die vier Haupthimmelsrichtungen gefunden.
Sie heißen Norden, Süden, Osten und Westen oder Mitternacht, Mittag,
Morgen und Abend. Zwischen ihnen denken wir uns noch vier Neben-
Himmelsrichtungen liegen. Sie heißen Nordosten, Südosten, Nordwesten
und Südwesten.
Wir nehmen einen Stock und reißen mit seiner Spitze eine Linie
in der Richtung unseres Schattens von Norden nach Süden und dann
eine zweite Linie in der Richtnng unserer seitwärts gehobenen Arme von
Osten nach Westen. Das entstandene Linienkreuz zeigt uns die vier Haupt-
Himmelsrichtungen. Wir vervollständigen es durch Einzeichnnng der
vier Nebenhimmelsrichtungen zur Windrose. Da aber die Sonne nicht
immer am Himmel steht, können wir sie nicht immer zum Auffinden der
Himmelsrichtungen benutzen. Dennoch ist es möglich, daß wir uns auf
der Erde zurechtfinden Wir benutzen dazu die Sterne oder den Kompaß.
Davon werden wir später hören.
1,2. Vom Messen,
a) Fragen und Aufgaben:
1. Wie lang und breit ist deine Wohnstube in Schritten gemessen?
2. Wie lang und breit ist sie mit dem Meterstab gemessen?
3. Wieviel Zentimeter mißt dein Schritt?
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 13 —
4. Gib Länge und Breite des Schulzimmers in Metern an!
5. Welche Gegenstände im Schulzimmer messen in Länge, Breite oder Höhe l/s m,
1 m, 2 m ?
6. Schätze das Maß anderer Gegenstände und prüfe mit dem Meterstab nach!
7. a) Zeichne den Fußboden des Schulzimmers (Grundriß) und nimm als Maß
2 cm = l m (1:50)!*)
(Der Grundriß an der Schultafel ist im Verhältnis 1:10 gezeichnet.)
b) Bezeichne im Grundriß den Standort der Gegenstände im Schulzimmer!
8. Zeichne in demselben verkleinerten (verjüngten) Maßstab die Fensterwand und
die Vorderwand!
9. Baue aus den drei Wänden eine Ecke des Schulzimmers aus!
(Körperliche oder räumliche Darstellung des Schulzimmers).
10. a) Zeichne Gegenstände des Schulzimmers im Maßstab 1:10, d. h. 1 cm —10 cm!
b) Schneide sie aus und klebe sie auf!
b) Nnterrichtsergebnisse:
1. Der Grundriß des Schulzimmers ist die Zeichnung der Grund-
fläche und ihrer Mauern.
2. Die Zeichnung ist verjüngt, d. l). verkleinert.
1,3. Bekannte Kilometerstrecken.
1. Vom Hirschgarten bis zum Meinecke-Stein (Beginn der Pfalz-
burger Straße);
2. vom Flutgraben (Bahnüberführung Löberstraße) bis zum Beginn
der Landgrafenstraße;
3. vom Lutherdenkmal bis zum Kaiserplatz;
4. vom Lutherdenkmal bis zum Flutgraben (Nordendeder Johannes-
straße);
5. von der Ehrensäule bis zum Flutgraben (Bahnüberführung
Löberstraße);
6. von der Ehrensäule bis zum Ernst Benaryplatz;
7. vom Rathaus bis zum Aufgang des Stadtparkes;
8. vom Rathaus bis zum Südostende der Trommsdorffstraße.
2. Schulhaus und Schulhof.
a) Fragen und Aufgaben:
1. Sprich über a) die Lage des Schulhauses,
b) die Bedeutung seines Namens,
c) die Zeit seines Baues,
6) die Einteilung des Hauses!
2. Gib die Größenmaße des Schulhauses an!
3. Nenne die hauptsächlichsten zum Bau verwendeten Baustoffe!
4. Sprich über a) Reinigung,
b) Lüftung,
c) Heizung des Schulhauses!
*) Von einer Darstellung des Schulzimmers, Schulhofes usw. hat der Verfasser
abgesehen, da die Zeichnungen für jedes Schulhaus und seine Umgebung verschieden sind.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Ernst_Benaryplatz Ernst
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5. Wie ist das Schulhaus gegen Feuer und Blitz geschützt!
6. Sprich über die Einrichtung des Blitzableiters!
7. Erzähle von der letzten Feuerprobe!
8. Zeichne den Grundriß des Stockwerkes, in welchem deine Klasse liegt! (1:200)
(Der Grundriß, der zur Veranschaulichung dient, zeigt das Verhältnis 1:20.)
9. Zeichne den Grundriß des untersten Stockwerkes! (1:400)
10. Gib die Maße des Schulhofes an!
(Gemessen wird mit einer Schnur von 5 bis 10 m Länge, auf welcher die
Meter durch schwarze Punkte abgeteilt sind.)
11. Wie hat der Lehrer ein Ar (a) aus dem Schulhof abgesteckt?
12. Bezeichne die Lage des Schulhofes oder seiner Teile zum Schulhaus und zur
Umgebung!
Abbild. 1. Mittelschule Iii.
13. Sprich über dein Verhalten im Schulhaus und auf dem Schulhof!
14. Zeichne um den Grundriß des Schulhauses (unterstes Stockwerk) noch den Grund«
riß des Schulhofes! (1:400)
(Der Grundriß, der zur Veranschaulichung dient, zeigt das Verhältnis 1:40.)
15. Warum ist der Schulhof bepflanzt worden?
16. s) Was für Bäume stehen auf dem Schulhof?
b) Unterscheide sie nach ihren Blättern und Früchten!
c) Zeichne die Blätter und Früchte, schneide sie aus und klebe sie auf!
6) Forme sie!
17. Achte auf die jetzigen Gäste des Schulhofes!
18. Welche waren im Winter anwesend?
19. Führe ein Buch, in welches du einschreibst, wann du die ersten Schwalben iahst,
wann die Knospen sich öffneten, der erste Baum blühte, der erste Nebel auftrat,
das erste Gewitter ausbrach usw.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 15 —
b) ttnterrichtsergebnisse:
1. Das Ar ist ein viereckiges (quadratisches) Stück Land von 10 m
Seitenlänge.
2. Der Grundriß des Schulhauses ist die Zeichnung seiner Grund-
mauern.
Abbild. 2. Gutenbergschule.
3. Die Schulstraße,
a) Fragen und Aufgaben:
1. Erkläre den Namen der Straße, in welcher deine Schule liegt!
2. Sprich über Lage und Richtung der Straße!
3. Welche Straßen verbindet sie?
4. a) Welche durchschneidet sie?
b) Welche laufen von ihr aus?
5. Sprich über Länge und Breite der Schulstraße!
6. Sage, wie du diese Maße gefunden hast! (Umrechnung des Schrittmaßes.)
7. Welche wichtigen Gebäude liegen in ihr?
8. Welchem Zwecke dienen sie?
9. Zeichne den Plan der Schulstraße! (Wenn möglich im Maßstab 1 :1000).
(Der Grundriß wird auch im Sandkasten geformt; das Veranschaulichungs-
bild hat je nach der Länge der Straße verschiedenen Maßstab).
10. Forme den Plan im eigenen Sandkasten!
11. Wie wurde die Schulstraße hergestellt?
12. Zeichne einen Straßendurchschnitt!
13. Forme den Straßendurchschnitt im eigenen Sandkasten!
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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außerdem mit Platten aus Zement belegt. Oft wird er auch mit kleinen
Steinwürfeln in allerlei Mustern gepflastert. Ein solches Pflaster heißt
Mosaikpflaster.
Der Fahrdamm ist in der Mitte etwas erhöht. Dadurch wird bei
Regenwetter eine künstliche Wasserscheide für das abfließende Wasser ge-
bildet. Am Bürgersteig sind aber die Pflastersteine eben gestellt. Sie
bilden an den Bordsteinen eine Rinne. In ihr läuft das Regeuwasser
bis zur nächsten Sielösfnnng. Die Öffnungen sind durch starke Eisen-
roste geschlossen, damit kein darüberfahrender Wagen einbricht. Das
Regenwasser läuft meistens schnell ab. Doch kommen auch Verstopfungen
vor, wenn es viel Straßenschmutz mit sich führt. Der Schmutz wird
durch einen in den Ablauf eingebauten Schlammfang zurückgehalten.
Unter der Straßenoberfläche liegen außer den Röhren für die Ab-
leitung noch die Röhren für die Wasserzuleitung und die Gasleitung.
Außerdem sind die starken Kabel für das elektrische Licht und den Fern-
sprech- und Drahtverkehr emgebettet. Die Schienen der elektrischen Straßen-
bahn durchziehen das Straßenpflaster, und am Rande des Bürgersteiges
stehen die Gaslaternen und die Mäste der Straßenbahn.
Viele Straßen sind mit Bäumen bepflanzt. Sie bieten mit ihrem
Baumschmuck während des Sommers einen prächtigen Anblick. Er wird
noch vergrößert durch herrliche Blumenbeete und andere gärtnerische
Schmuckanlagen, auch durch gut gepflegte Vorgärten, die einzelne Straßen
aufzuweisen haben.
Der Schulbezirk,
a) Fragen und Aufgaben:
1. Gib deinen Schulweg cm!*)
2. Bezeichne die Richtung dieser Straßen von der Schule aus!
3. Erkläre die Namen der Straßen!
4. Sprich über Länge und Breite der Straßen! (Kein genaues Maß.)
5. Entwirf eine Zeichnung deines Schulweges von der Schule aus!
6. Nenne die wichtigen Gebäude am Schulweg!
7. Zeichne sie in deinen Plan ein! (Es sind dieselben Zeichen zu benutzen, die der
vereinsachte Stadtplan von R. Diedicke bietet.)
8. Welchem Zwecke dienen die Gebäude?
9. Verschiedene Wanderungen aus dem vereinfachten Stadtplan. (Wenn möglich,
benutzen die Schüler auch schon einen kleinen Stadtplan.)
d) Unterrichtsergebnisse:
1. Der Stadtplan ist die Zeichnung aller Straßen und Plätze der
Stadt.
2 Der Schulbezirk ist der Teil der Stadt, aus dem die Schüler oder
Schülerinnen eine bestimmte Schule besuchen.
°") Durch Angaben verschiedener Schüler wird der Schulbezirk festgelegt. Dann
werden, wenn es möglich ist, die hauptsächlichsten Straßenzüge im Sandkasten aus-
gebaut und später vom Lehrer auf die wagerecht gelegte Tafel gezeichnet. Der so
entstandene Plan des Schulbezirks dient als Überleitung zum vereinfachten Stadtplan.
2
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
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als Dachreiter der schlanke und zierliche Glockenturm. Schon von weitem
fällt er dem Wanderer unter den vielen Spitzen der turmreichen Stadt in
die Augen. An beiden Seiten des Daches sind Wasserspeier angebracht.
Es sind gegossene menschliche Gestalten in der Tracht der Thüriuger-
wäldler aus der Ruhlaer Gegend.
Der Flur des Rathauses zeigt am Aufgang der Treppe die Gemälde
der „Sage" und „Geschichte". Die Treppenwände sind gleichfalls mit
Bildern geziert. Sie zeigen uns die Tannhäusersage und einzelne Taten
Dr. Fausts, des berühmten Zauberers. Auf der Treppe sind Pagen-
gestalten als Lichthalter aufgestellt. Die Flure des ersten und zweiten
Stockwerkes enthalten ebenfalls reichen Bildschmuck. Im ersten sehen wir
die Darstellung der Gleichensage, der zweite zeigt uns Bilder aus dem
Leben Luthers in Erfurt. Der Rathaussaal ist mit neun Bilder» ge-
schmückt. Sie sind Darstellungen wichtiger Begebenheiten aus der Ge-
schichte der Stadt:
1. Um 740. Bonifacius fällt die Göttereiche und verkündet den
Erfurtern die Christenlehre.
2. Der heilige Martin, Erfurts Schutzpatron, die heilige Elisabeth
und der Kinderkrenzzug.
3. 1181. Herzog Heinrich der Löwe demütigt sich vor Kaiser Bar-
barossa auf dem Reichstag zu Erfurt.
4. 1289. Kaiser Rndolf von Habsburg zerstört mit Hilfe der
Erfurter die Raubburgen.
5. 1392. Universität Erfurt.
6. 1509. Erfurter Revolution, genannt „das tolle Jahr".
7. 1664. Kurfürst Johann Philipp zieht in Erfurt ein.
8. 1803. Erfurt huldigt dem preußischen Königspaar.
9. 1814. Einzug der Preußen am 6. Januar und Zerstörung der
Napoleonssünle auf dem Anger.
Bedeutend einfacher sind die übrigen Teile des Gebäudes, der Mittel-
bau und der Ostflügel. An der Ecke des Westflügels und des Mittelbaues
ist ein zierlicher Steinerker angebracht. Ihm entsprechen ein zweiter und
dritter auf den entgegengesetzten Seiten. Der Mittelbau hat zur Erde
eine Säulenhalle oder Laube Früher waren in ihr kleine Läden einge-
richtet, wie man sie noch in den Laubengängen der Rathäuser anderer
Städte findet. Jetzt sind die Läden in amtliche Diensträume umgewandelt
worden.
Der Ostflügel war anfangs ganz einfach gestaltet. Er hat aber
durch den Anbau eine Verschönerung erfahren. Ihn überragt ein türm-
artiges Dach mit einem schlanken Dachreiter. Im Anbau liegt der nene
Sitzungssaal der Stadtverordneten. Seine Wände sind mit drei Gemälden
geschmückt. Das mittlere Bild zeigt das alte Rathaus, die beideu seitlichen
sind Gesamtdarstellungen Erfurts aus älterer und neuerer Zeit.
Unser neues Rathaus sah manchen hohen Gast. So weilte Kaiser
Wilhelm I. am 20. September 1883 in seinen Mauern. In seiner Be-
gleitnng waren damals sein Sohn, der spätere Kaiser Friedrich, und sein
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Martin Heinrich Heinrich Rndolf_von_Habsburg Johann_Philipp Johann Philipp Wilhelm_I. Friedrich Friedrich
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c) Zum Lesen:
1 Der Horizont.
Stehen wir auf freiem Felde, so schaut unser Auge in der Ferne
eine Linie, in der der Himmel auf der Erde steht. Sie heißt Horizont
oder Gesichtslinie. Ist der Ort und die Gegend, wo wir stehen, ganz
eben, so ist der Horizont ein Kreis. Unser Standort ist dann der Mittel-
Punkt des Kreises.
Die Erde bildet bis zum Horizont eiue ebene Fläche, gleichsam
einen Teller, auf dem der Himmel wie eine Glocke steht. Die Fläche
führt den Namen Horizontfläche oder Gesichtsfläche. Wandern wir auf
ihr nach vorn oder hinten, nach links oder rechts, so kommen wir nie an
die Stelle, in welcher Himmel und Erde zusammenstoßen. Die Linie rückt
von uns fort. Das Zusammenstoßen geschieht also nur scheinbar. Das
wollen wir uns besonders merken.
Nun wissen wir auch, daß die Horizontfläche größer wird, je höher
wir stehen. . Von einem Turme aus sehen wir weiter in die Runde, als
wenn unser Standort in der Ebene liegt Von einem hohen Berge ist
unser Rundblick noch größer. Wir sehen Gegenden, die wir vorher in
der Ebene nicht sehen konnten. Warum konnten wir sie aber nicht sehen?
Weil sie tiefer lagen. Wir hätten sie sehen müssen, wenn die Erde eine
Ebene, eine Fläche, wäre. Das ist sie aber nicht. Jeder Punkt auf ihr
liegt tiefer von unserem Standort aus, denn sie ist eine Kugel. Freilich
eine sehr große, auf der wir die Kugelform erst merken, wenn wir auf
einem Turme oder auf einem Berge stehen. Wir merken es aber nur
daran, daß unser Horizont sich erweitert.
Nnn können wir nns auch erklären, warum wir nicht die Stelle
erreichen, an der Himmel und Erde zusammenstoßen. Die Erde ist eine
Kugel und der Himmel über ihr ein großes Gewölbe, das sich um unsere
Erde wölbt.
2. Aus der Geschichte des Petersberges
Schon in sehr früher Zeit war der Petersberg bewohnt. Seine
Bewohner hatten sich eine schützende Wallburg angelegt. Nahte der Feind,
so suchten sie mit ihrem Vieh Zuflucht iu ihr. Lange Zeit herrschten in
Thüringen sehr unruhige Zeiten. Erst zur Zeit der fränkischen Haus-
meier wurde Ruhe im Laude. Da konnte auch das Christentum festen
Fuß fasseu.
In der Zeit entstand ans dem Petersberg das Mönchskloster des
heiligen Petrus. Die ersten Jahrhunderte seiner Geschichte sind in tiefes
Dnnkel gehüllt. Genaueres erfahren wir erst aus der Zeit nach 1000.
1060 berief der Erzbischof Siegfried I. von Mainz eine Kirchenversammlung
nach Erfurt. Die Mönche des Petersberges hatten seinen Zorn erregt.
Er vertrieb sie und rief an ihre Stelle neue aus dem Kloster Hirsau in
Schwaben. Nun entwickelte sich das Kloster bald zu hoher Blüte" Voller
Neid bekannte 1112 der Erzbischof Adalbert, daß die Mönche des Peters-
klosters reicher wären als das Erzbistum Mainz.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 133 —
Drucken des „Anzeigers" werden aber die neuesten Maschinen benutzt,
bei denen eine unendlich lange Papierrolle über Walzeu läuft, die das
Papier bedrucken. Die flachliegende Schrift muß also noch auf die runde
Walze übertragen werden. Von jeder gesetzten Seite des „Anzeigers"
wird darum in besonders zubereitetem Löschpapier ein Abdruck hergestellt.
Er wird hierauf in einer Maschine zu einer halben Walze zusammen-
gebogen. Davon wird dann in Bleimischung ein starker Abguß her-
gestellt. Der Abguß ist halbrund und paßt genau auf die Walze der
Maschine. Zwei solche Abgüsse füllen eine Walze. Sind alle Abgüsse
hergestellt und die Walzen der Maschine besetzt, so wird mit dem Druck
begonnen. Auf der Maschine können gleichzeitig 8 Bogen eines „An-
zeigers" gedruckt werden. Dabei übernimmt die Maschine noch alle
Nebenarbeiten. Sie zerschneidet das unendliche Papier in Bogen, falzt
sie, legt sie ineinander zum fertigen „Anzeiger", bricht diesen und zählt
immer 50 nacheinander aus. Nach deu 50 tritt eine winzige Pause im
Zählgeschüft ein. Außerdem zeigt die Maschine noch durch Ziffern eines
kleinen Uhrwerkes die Gesamtzahl der fertiggedruckten Bogen.
Wissenswert ist auch, welche gewaltige Papiermenge beim Drucken
verbraucht wird. Nehmen wir an, es handelte sich in unserer Aufgabe
um einen „Anzeiger" von 8 Druckbogen, dann würden verbraucht, da
jeder „Anzeiger" genau 65 cm lang ist, 0,65 m. 8.60 000 = 312000 m
Papier = 312,000 km. Eine einfache Abendansgabe ohne Beilage mißt dem-
nach schon 39,000 km. Wollten wir diese Papiermenge einmal abwickeln,
so könnten wir vom Erfurter Personenbahnhof bis nach Apolda oder
Fröttstädt kommen.
Also alle Achtung vor der Herstellung unserer größten Tageszeitung,
unseres „Erfurter Allgemeinen Anzeigers".
Erfurts Gartenbau.
Heute ist Erfurt eine der wichtigsten Gartenbaustädte und in der
ganzen Welt als solche bekannt.
Seit dem 8. Jahrhundert gibt es in Deutschland einen regelrechten
Gartenbau. Er wurde von den Mönchen begründet. Sie brachten eine
große Zahl anbaufähiger Gewächse aus Jtalieu nach Deutschland. In
Erfurt sorgten die Mönche des Petersklosters für den ersten Gartenbau.
Schon ziemlich früh wurde es den Erfurtern möglich, mit eigenen
Erzeugnissen des Feld- und Gartenbaues Handel zu treiben. Außer
Färberwaid wurden im Mittelalter noch angebaut und vertrieben: Kanarien-
samen, Senf, Schwarzkümmel, Winter- und Sommerrübsamen, Weber-
karden, Anis, Koriander, Mohn n. a. Luther nennt Erfurt in seinen
Tischreden bereits „ein fruchtbar Bethlehem" und die Erfurter „des
heiligen römischen Reiches Gärtner".
Als erster, wichtiger Zweig des Erfurter Gartenbaues gilt der An-
bau von Gemüse. Wenn auch schon früh betrieben, entwickelte er sich
doch erst günstig zu Anfang des 18. Jahrhunderts. Damals führte der
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Ortsnamen: Apolda Erfurts Erfurt Deutschland Deutschland Erfurt Schwarzkümmel Erfurt
D. Himmelskunde.
1. Die Sonne.
1. Ihre scheinbare Bewegung am Tage: Die Sonne steht
nicht immer am Himmel. Sie geht am Morgen auf und am Abend unter.
So lange sie am Himmel steht, ist es Tag. Wenn sie untergegangen
ist, wird es allmählich Nacht. Die noch andauernde Helligkeit nennt man
Abenddämmerung. Auch vor dem Aufgang der Sonne wird es immer
heller. Die zunehmende Helligkeit am Morgen heißt Morgendämmerung,
Ist der Abendhimmel gerötet, so spricht man von Abendrot, ist der
Morgenhimmel gerötet, so spricht man von Morgenrot.
Während des Tages steigt die Sonne allmählich am Himmel empor.
Die anfänglich langen und nach Westen gerichteten Schatten der Gegen-
stände werden immer kürzer. Am Mittag steht die Sonne am höchsten.
Sie steht dann im Südeu. Die Körperschatten sind am kürzesten und
nach Norden gerichtet. Die Zeit vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem
höchsten Stande heißt Vormittag. Nun beginnt die Sonne wieder zu
sinken. Dadurch werden auch die Schatten länger. Sie sind jetzt nach
Osten gerichtet. Die Zeit vom höchsten Stande der Sonne bis zu ihrem
Untergang heißt Nachmittag.
Die Sonne beschreibt also während
der Tagesstunden einen Bogen, der über
dem Horizont liegt. Man nennt ihn den
Tagbogen. Er läuft von Osten über Süden
nach Westen. Am Vormittag durchläuft die
Sonne de» aufsteigenden, am Nachmittag
den absteigenden Teil. Beide sind gleich
groß, darum sind auch Vormittag und Nach-
mittag gleich lang.
Am nächsten Morgen geht die Sonne
wieder im Osten auf. Sie muß also in der
Nacht von Westen nach Osten gewandert
sein. Der von ihr zurückgelegte Weg liegt
unter dein Horizont. Er bildet auch einen Bogen, den Nachtbogen.
Seinen höchsten Punkt nennt man Mitternacht oder Norden. Vor Mitter-
nacht durchläuft die Sonne die eine Hälfte des Nachtbogens, nach Mitter-
nacht die andere, beide sind einander gleich.
Abbild. 37.
Tag- und Nachtbogen der Sonne.
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