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2. Würzburg, \7. September. Unsere Garnison (3 Bataillone des 9. Infanterieregiments, $ Batterien des 2. Artillerieregiments und die 2. Sanitätskompagnie) ist gestern vormittag um \ \ Uhr, eingeholt von der hohen Generalität und dem Offizierskorps der Linie und der Landwehr sowie der Musik des Landwehrregimentes und auf das freundlichste und herzlichste mit lautem Hochrufen von der Einwohnerschaft begrüßt, wieder hier eingerückt. Die ganze Stadt war in Bewegung, viele Däuser waren geschmückt, während die Truppen auf dem Hofplatze aufgestellt waren, wurden, voran dem Herrn Generalkommandanten Ritter v. Hartmattn, den Herren Offizieren von weiß und blau gekleideten Mädchen Kränze und Blumen überreicht, auch die Fahnen wurden mit Kränzen geschmückt. während des Vorbeimarsches vor der hohen Generalität wurden auf die Truppen -von den Fenstern Blumen geworfen, womit dieselben ihre Waffen schmückten.
17, Die Neuner in Frankreich (1870).
Mit hellem Jubel war bei der bayerischen Armee der Entschluß König Ludwigs Ii. aufgenommen worden, Schulter an Schulter mit den deutschen Brüdern gegen den Erbfeind zu kämpfen. Rasch war die Kriegsbereitschaft hergestellt und nach dem wohldurchdachten Plane Moltkes zogen schon wenige Tage nach der Mobilmachung Alldeutschlands Söhne in ihre Aufmarschstellungen in der bayerischen Pfalz. Am 22. und 23. Juli verließen die Bataillone des 9. Infanterieregiments ihre Garnison Würzburg. Die besten wünsche der Einwohner begleiteten die Ausmarschierenden. Schon am 25. Juli standen die Neuner im verbände der 4. Division von Bothmer am nächsten der Grenze.
Am Morgen des 4. August brachen die Truppen der Iii. Armee gegen Weißenburg auf. Bald befanden sie sich in heftigem Kampfe gegen den Feind. Dem 9. Regiments war es nicht beschieden, einen entscheidenden Einfluß auf den Gang des Gefechtes auszuüben, doch focht es tapfer mit, wo es in den Kampf einzugreifen berufen war.
Zwei Tage später, in der Schlacht bei Wörth, rückte das Regiment vorwärts Langensulzbach in die Gefechtslinie. Stundenlang lag es im heftigen Feuergefecht einem überlegenen Feinde auf nur 300 Schritte Entfernung gegenüber und hatte beinahe die letzte Patrone verschossen, als um \\1i2 Uhr das Gefecht hier abgebrochen wurde. Doch kämpften noch bis gegen 2 Uhr einzelne Abteilungen in vorderster Linie mit.
vom \8. bis zum 28. August finden wir die Neuner als Umschließungstruppe von Toul, das Regiment kam infolgedessen erst nach der Schlacht bei Sedan wieder zu seiner Division.
Es nahm an den Einschließungskämpfen vor Paris tätigen Anteil und rückte am 19. September in eine Stellung südlich von Paris ein. Unter ständigem Wechsel zwischen Vorposten, Vorpostenreserve und
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Extrahierte Personennamen: Neuner Ludwigs Bothmer August August Neuner
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beit der häufig ankommenden französischen Flüchtlinge, gestattete ihnen aber keinerlei Waffenvereinigung.
Die (Einmischung des Reiches in die Verhältnisse des Nachbarstaates rächte sich bitter. Ungeschicklichkeit und Planlosigkeit der L^eerführung und Uneinigkeit der Verbündeten vereitelten jeden Erfolg. Die französischen Volksheere drangen siegreich vor. wieder einmal begann eine Überschwemmung deutscher Erde durch die Franzosen, die von weittragendsten Folgen begleitet war. Idas äußere und innere Feinde Deutschlands bis jetzt nicht zuwege gebracht hatten, gelang diesmal. In Trümmer zerfiel das gealterte Reich. Und als nach eineinhalb Jahrzehnten tiefster Erniedrigung die kampfbegeisterten Freiheitskriege! die Feinde über den Rhein zurückwarfen, da hatte sich die deutsche Staatenkarte einschneidend verändert. Ganz besonders deutlich zeigt aber das Schicksal des Frankenlandes, wie ein fremder Emporkömmling mit deutschen Ländern, Volksstämmen und Fürsten umging.
2, Die Franzosen in sanken (1796).
Die Sambre- und Maasarmee unter dem Befehl des Generals ~Sourdan näherte sich dem fränkischen Kreise am 2\. Juli. Sie teilte sich von Frankfurt an in drei Abteilungen, die eine rückte über (Seinhausen nach Aschaffenburg, die zweite ging bei j^anau über den Main, die dritte zog sich rechts.
Die k. k. Armee unter dem Grafen von Wartensleben zog sich gegen Würzburg zurück, nachdem es beim Ausgang des Spessarts, in der Gegend von Esselbach, zu einem hitzigen, für sie nachteiligen Treffen gekommen war. Sie verließ Würzburg am 23. Juli und ging über Schweinfurt nach Bamberg, wo sie sich sammelte. Am 26. Juli fanden bet Iphofen und tags darauf bei Zeil und Eltmann Gefechte statt, am 7. August wurden die Kaiserlichen zwischen Bamberg und Forchheim zurückgeworfen. Würzburg war am 2q. ~Suli, die Festung Königshofen am 2., Bamberg am H. August von den Franzosen besetzt worden. Ganz Franken war nun in der ^and der Feinde.
Schöne Worte hatte der oberste General ^ourdan in einer öffentlichen Bekanntmachung den Bewohnern der fränkischen Länder gesagt: „3hr werdet wohl ohne Zweifel von der Anwesenheit der Armeen zu leiden haben; aber euer Eigentum soll nicht verwüstet werden, ihr werdet euere fjäuser nicht in Flammen aufgehen sehen. Bleibet bei eueren Berden, nehmt keinen Anteil an den kriegerischen Begebenheiten, dann könnt ihr darauf rechnen, bei allen Ehefs meiner Armee Schutz zu finden. Alle Befehlshaber werden strengste Ordnung unter den Truppen halten. Plünderung und Mißhandlung werden nach der Strenge der Gesetze bestraft werden."
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fulirtcn tuet Wege zum Fahren und ein jngpfaö. Um alle Gräben unter
Wasser setzen zu können, waren die Saalbriicken mit Stauwehren „er, sehen. 1
erbaut" ^ *76°er 3a*?ren murbe eine Kaserne für die ständige Besatzung
yj6 nahmen die Franzosen die Stadt ein und führten alles Geschütz tut sich fort. Seit jener Zeit begannen die Werke zu verfallen. Irrt Dezember ^826 zog die Halbinvaliden-Rompagnie ab, die zuletzt die Garnison ausmachte, drei Jahre später wurde die Festungseigenschaft der Stadt
ausgegeben. Am 2. Dezember *830 begann man mit der Niederleaunq der Festungsbauten. y y
18. Wiedereinnähme der Heftung Königshofen (1635).
- 3™ Anfange des Jahres <635 ließ sich Fürstbischof Franz von Satz-
feld äußerst angelegen sein, die Festung Königshofen wieder in seine Band zu bekommen, und auch die österreichischen Heerführer richteten ihr Augenmerk darauf. General Piccolomini rückte nach der Einnahme von Roburq am *9. Marz *635 vor die Festung. Von Roburg wurden Geschütz und Mumtwn herbeigeschafft. Allein die Festung hielt sich länger, als man vermutet hatte; auch schien es den Belagerern nicht recht ernst gewesen zu sem, so daß die Schweden unter dem Obersten Brink öfter Ausfälle machten und sich mit neuem Vorräte versahen. Der merkwürdigste dieser usfälle war wohl jener, bei dem die schwedische Besatzung in die Grafschaft Benneberg einfiel, drei Schwadronen kaiserlicher Heiter angriff und in die Flucht schlug und mit vielen Gefangenen und 20 erbeuteten Pferden zurückkehrte. Man schien sich zu einer allmählichen Aushungerung der Festung entschlossen zu haben, statt zu einer förmlichen Belagerung.
Nach einer mehrere Monate mährenden Blockierung gingen trotz r7r?iusfäne Lebensmittel der Besatzung zu (Ende. Da wagte der hessische General Sperrenberg auf Befehl des Landgrafen Wilhelm von Bessen am 29. August einen Lntsatzversuch. Mit sechs Regimentern Heiteret zog er heran gegen die Einschließungstruppen, die aus Dragonern und leichter Heiteret unter dem Befehle des Obersten Wolfthal bestanden. Als die Hessen nahe genug herangerückt waren, gaben zwei aus der Festung abgebrannte Kanonenschüsse das Zeichen zum Angriff. Die kaiserlichen Heiter wurden auf zwei Seiten von den Hessen angegriffen, zu gleicher Zeit stürzen die Schweden aus der Festung. Die Belagerer werden in Unordnung gebracht, völlig in die Flucht geschlagen und von den Siegern bis Haßfurt verfolgt, viele Kaiserliche blieben tot, die Bagage war verloren. Die Schweden versahen die Festung aufs neue mit Nahrungsmitteln.
(Trotz der Niederlage nahmen die Truppen Wolfthals die Belagerung wieder auf, allein ein neuer Ausfall am 2\. September machte den
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Extrahierte Personennamen: Fürstbischof_Franz_von_Satz- Franz Piccolomini General_Sperrenberg Wilhelm August
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Die Mannschaft der Bürgerwehr wurde um 8 Uhr zur Parade mit Gber-und Untergewehr auf den Marktplatz gerufen, wo sie sich in Spalieren aufstellte. Das Korps war noch durch einen großen Teil der Mannschaft aus verschiedenen Orten des Landgerichtes ansehnlich verstärkt und mit einer türkischen Musikbande versehen.
Nachdem es in Ordnung aufgestellt war, traten die Beamten des Landgerichtes und Rentamtes, dann Bürgermeister und Hat 311 Kiffingen und alle Dorfschultheißen mit zwei Deputierten von jedem Dorfe des ganzen Landgerichtes aus dem Rathause auf den platz. In der Mitte der gesamten Bürgerschaft hielt der Herr Landrichter eine zweckmäßige Anrede über den Endzweck der veranstalteten Feierlichkeit, worauf ein allgemeines Divat folgte.
Hierauf ging der Zug in die Kirche. An der Kirche machte das Bürger-korps Spalier. Dann fanden predigt, Hochamt und Ccebcum statt. Eine Abteilung des Bürgerkorps machte bei dem Gloria, (Evangelium, bei der Wandlung und dem Tedeum ein peletonfeuer; unter dem Te-deum wurde unaufhörlich kanoniert. Nachmittags 3 Uhr war abermals parade. Die Bürgerschaft marschierte in den Kurgarten, wo sie einige Manöver machte. Sodann wurde Mein und Bier an die Mannschaft ausgeteilt und unter Kanonendonner auf die Gesundheit des neuen Landesherrn getrunken.
Den Beschluß machten Souper und Ball."-------------------
In ähnlicher weise beging man im ganzen Kurfürstentum Mürz-burg, selbst in den kleinsten Dörfern, den Beginn der Regierung des Erzherzogs Ferdinand.
15, Das Ende des tausendjährigen Reiches.
\. Die Botschafter und Gesandten der Mitglieder des Rheinbundes erklären:
Die Begebenheiten der drei letzten Kriege und die politischen Veränderungen, die daraus entsprungen sind, haben die traurige Wahrheit in das hellste Licht gesetzt, daß das Band, welches bisher die verschiedensten Glieder des deutschen Staatskörpers miteinander vereinigen sollte, für diesen Zweck nicht mehr hinreiche oder vielmehr, daß es in der Tat schon aufgelöst sei . . . Nur diesem Umstande muß man ohne Zweifel die im Jahre ^795 im Reiche selbst sich Hervorqetcmene Trennung (Separatfriede Preußens mit Frankreich) zuschreiben, die eine Absonderung des Interesses des nördlichen und südlichen Deutschlands zur Folge hatte. Don diesem Augenblicke an mußten notwendig alle Begriffe von gemeinschaftlichem Daterlande und Interesse verschwinden; die Ausdrücke „Reichskrieg und Reichsfrieden" wurden Morte ohne Sinn; vergeblich suchte man Deutschland mitten im deutschen Reichskörper. Die Frankreich zunächst gelegenen, von allem Schutz entblößten und allen Drangsalen des Kriegs ausgesetzten Fürsten sahen sich gezwungen, sich durch Separatfrieden von dem allgemeinen Verbände in der Tat zu trennen . . . Bei dem Drange dieser wichtigen Betrachtungen haben die Fürsten des mittäglichen und westlichen Deutschlands sich bewogen gefunden, einen neuen, den gegenwärtigen Zeitumständen angemessenen Bund zu schließen. Indem sie sich durch gegenwärtige (Erklärung von ihrer bisherigen
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand
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ll. Der Schwedentrunk (1633),
Bruder Valentin der Kartause Astheim wurde zur Aufdeckung des verborgenen Hausschatzes angehalten. Als er aber nichts verriet, bekamen ihn die Scharfrichter und deren Knechte in die Hand. Man band ihn an eine Leiter und fragte ihn mit vielen Streichen, Foltern und allerlei peinlichen Torturen, warf ihn ins Gefängnis, traktierte ihn mit Hunger, Durst und anderem Ungemach ärger als ein unvernünftiges Diel?. Dann gab man ihm auch den Schwedentrunk, bestehend aus abscheulichen Menschen-, Pferds-, Rinder- und allerlei Kloaken, die man ihm mit Trichtern gewalttätig in den Mund gegossen, bei dick angefülltem Leib den Hals eine Zeitlang zugestrickt, alsdann ein Brett auf den Leib gelegt und darauf herumgetreten, bis aller Unflat wieder durch den 6als zu Mund und Nasen herausgebrochen.
Solchen höllischen Trank nebst grausamen peinert überstand der heldenmütige Mann zweimal, erst das drittemal offenbarte er das Geheimnis. Kurze Zeit darnach gab der erbärmlich zugerichtete Bruder seinen Geist auf. —
Am \7. )uli ^6^0 gab Klaus Gerich in Stetten im Merntale nach schrecklichen Mißhandlungen seinen Geist auf; die Soldaten hatten ihm den schwedischen Trank eingeschenkt. Dem unglücklichen Gpfer wurde Kalkmilch eingeschüttet.
Auch aus Humprechtshausen bei Haßfurt meldet Link (Klosterbuch) die Verabreichung eines Schwedentrunkes.
jedenfalls kamen Hunderte von Fällen dieser unmenschlichen Greueltaten vor; wer aber sollte den Mut haben, diese in jenen Zeiten aufzuzeichnen? —-
12. Der Bannachgrund im Dreißigjährigen Kriege.
Auch der Bannachgrund ertrug sein vollgerüttelt Teil des Jammers, wie nur wenige kurze Aufzeichnungen, die fast wahllos aus der Menge der vorhandenen Nachrichten herausgegriffen wurden, zur Genüge beweisen.
Don Rentweinsdorf wird gemeldet, daß im April \632 das Schloß geplündert wurde und im August die Rotenhanschen Untertanen und Söldner fast alle erkrankt waren. Diele Gebäude lagen in Asche, andere waren von ihren Besitzern verlassen oder ausgestorben. zählte der
Markt drei (Einwohner. ^633 heißt es von Lind: „Die Leute ziehen den Pflug oder hacken das Feld", ebenso von Reutersbrunn. In Preppach lagen \633 die Leute an einer Seuche fast alle krank, die Gesunden gingen betteln.
„Der Pfarrer von Iesserndorf hat ^63h (seit drei Jahren) keinen Zehnt von Gänsen und Schafen gesehen, sintemal die Bauern gar nichts haben und in die äußerste Armut getrieben sind, und keine Küh und pferde haben,
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Extrahierte Personennamen: Klaus_Gerich August Iesserndorf
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— ^87
Tot . .
Verwundet
8 Offiziere, 4 Unter off 3., 32 Mann
8 „ 27 „ 279 „
Vermißt........................—
Gestorben an Rrankbeiteri —
Vergeht der teuren Toten nicht!
18. Weihnachten vor Paris.
portt=2lmony, 25. Dezember. Gestern abend haben wir festlich und vergnügt Weihnachten gefeiert, wir kamen um 728 Uhr von Vorposten hierher; ich hatte schon feit einigen Tagen Blumen und Zieraten für den Christbaumschmuck gesammelt und einen Baum besorgen lassen, den wir dann nach der Heimkunft gemeinschaftlich herrichteten. B. hatte viel Zuckerzeug und Figuren geschickt bekommen, Apfel waren von den Marketendern gekauft, die Lichter lieferte mein Wachsstock und so gelang ■es uns, den Baum so reich und ftrahlenb auszustatten, als nur zu Hause einer aussehen mag. Leutnant F., ein Freunb unseres Hauptmanns, hatte Arak und Zucker nebst einem Schinken geliefert und so machten wir nach einem solennen Nachtmahl einen famosen Punsch aus Rotwein, Tee und Arak. Lin aus Bourg la reine mitgenommener roter Vorhang als Tischbecke, golbgeränberte Teller und feine Tassen zum Punsch gaben nebst sehr vielen Lichtern auf dem Tische ein äußerst feierliches Aussehen. Unsere erste Tasse würde im Strahl des Christbaumes auf unsere Familien und Freunbe in der Heimat geleert. Ls war vielleicht die merkwürdigste Weihnachten meines Lebens. Seit brei Tagen haben wir strenge Kälte und auch in unseren Wohnungen bavon zu leiben. Die Kantine erwärmen die Zimmer fast nicht und wir fitzen gegenwärtig alle vier in den Mänteln und die Mützen auf dem Kopf um den an den Kamin gerückten Tisch, so auf der einen Seite bratend, auf der anderen frierend. Gegenwärtig eine Nacht in den Laufgräben — brrr! Die Franzosen fahren fort, ihre unschädlichen Granaten zu werfen, auch nach Bourg la reine, und auch heute hört man von Zeit zu Zeit das dumpfe Dröhnen. Gestern schickten sie auch eine in den Garten des Hauses, in welchem mein Zug und ich lagen, wo sie einige unvorsichtig sich zeigende Soldaten bemerkt hatten, aber ohne (Erfolg. Das )ahr 70 geht zu Lnde und die darin errungenen Lorbeeren der deutschen Heere müssen, wie es scheint, noch durch neue Blutströme befestigt werden. Das neue )ahr aber steigt aus biefen ftrahlenb und groß für das Deutsche Reich empor, wir Soldaten freuen uns mit dem üatertanb über den herrlichen Umschwung der Dinge, würbig der großen Dpfer!
2tntony, \2. Januar. Am 6. nachmittags machten wir, mit dem Tubus bewaffnet, einen Spaziergang; auf jedem Aussicht gewährenden Punkte standen Massen von Soldaten und freuten sich der Beschießung. Am 7. zogen wir in ziemlichem Schmutz auf äußerste Vorposten in unsere so sehr beliebten Gärten; ich kam mit meinem Zug über Nacht hinunter in den Laufgraben an der Bievre. Die Mannschaft ist dabei die ganze Nacht im Freien. )mmer drei bis vier Mann stehen beisammen, von der nächsten Gruppe \o— 5 Schritte entfernt; davor steht eine Mache,
19, Vor Paris (1871).
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