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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 33

1914 - München : Oldenbourg
— 33 — Vierter Abschnitt. Kitter und Sürger. 1. Eine Ritterburg. Den Wanderer, der auf fröhlicher Fahrt durch Frankens Gaue zieht, grüßen von den Höhen hernieder uralte Denkmale vergangener Jahrhunderte, wahrhaftige „steinalte" Greise inmitten jugendfrischer Auen und blühender Ortschaften. Über ihr Gemäuer, das grau und verwittert in die Lüfte ragt, klettert der (£feu, durch die leeren Fensterhöhlen pfeift der Sturm, in den Böfen wohnt der Wald. Und Jahr um Jahr schafft die Zeit, die nimmerrastende, um sie der Erde gleich zu machen. Langsam zwar, aber stetig, gehen sie ihrem Untergange entgegen, wenn nicht der Mensch der Zerstörung Einhalt gebietet. Er dürfte es tun, denn die alten Gesellen haben es verdient. Sind sie es doch, die uns berichten aus anderen Tagen, von anderem Tun, von Menschengeschicken, vom Wechsel der Zeiten. Geschlechter sahen sie kommen und in die Gräber sinken, sie sahen Freude und Frohsinn und Leid und Elend und Not. Stumm standen sie dabei, stumm stehen sie heute noch. Und doch webt in ihren winkeln ein leises Geflüster und schlingt sich um die Trümmer Bewegung und Leben: das blühende Leben von Geschichte und Sage. So laßt uns denn im Geiste unsere Schritte zu den Ruinen einer der größten fränkischen Ritterburgen lenken um zu fragen: welche Kunde ward uns aus ihren dahingeschwundenen Zeiten? — Burg Wertheim am Main. Schon in den Tagen der Karolinger litt unser Vaterland unter den verheerenden Einfällen fremder Völker. Mit den zerstreuten Hütten der Deutschen aus schwachem Fachwerk hatten die Eindringlinge geringe Arbeit; leicht war der hölzerne Zaun um die Siedelung durchbrochen und bald loderten die Flammen aus dem Heim der Überfallenen. Dieser Umstand veranlaßte reichere Leute, adelige Herren, feste Häuser aus Stein zu errichten aus steilen Bergen, auf Inseln oder in Sümpfen, also an Orten, deren natürliche Lage schon Schutz gegen die allzu leichte Annäherung von Feinden bot. Graf Wolfram I. von wertheim wohnte in seinem Hause am Main-user nicht sicher und ruhig, denn durch das Tal hinauf und hinunter zogen öfters Feinde. Er erbaute darum eine Wohnung auf dem Berge. Wohl um uoo erstand ein hoher, aus Quadern gefügter, spitzdachiger Turm, der Bergfried geheißen. Vor dem Turme befand sich ein aus Pfählen aufgeführter Zaun. Neben dem Bergfried stand das Wohngebäude. Eine gewaltige künstliche Schlucht trennte das Burggelände vom oberen Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. 5

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 174

1914 - München : Oldenbourg
— m — Frühlingskleide prangende Landschaft fort, passierten das bierberühmte Oberfarnbach, das hopfenreiche Langenzenn, das freundliche Neustadt im gesegneten Aischgrund und weilten bald auf dem fruchtbarsten Teil des glücklichen Frankens, zu welchem der schöne Landstrich von Dossenheim nach Iphofen, Einersheim, Mainbernheim, Kitzingexi gezählt werden muß. Am 3. Iurii gegen 5 Uhr morgens trafen wir in Würzburg ein. Die Sonne stieg mit entzückender Pracht aus ihrem Schattenschleier hervor und vergoldete mit ihren Strahlen die malerische Gegend, die im reizenden Frühlingskleide ausgebreitet vor uns lag, als wir unter Post* Hornklang den Galgenberg hinunterfuhren. Ich will nicht eine Beschreibung der Schönheiten Würzburgs liefern und bemerke nur nebenher, daß der Fremde ja nicht versäumen soll, das überaus prächtige Residenzschloß Sr. Kgl. Roheit unseres Kronprinzen, die Bergfeste, die Domkirche, die öffentlichen Denkmäler, das Iuliusspital mit botanischem Garten usw. genau zu betrachten. Wertvolle Zeit raubte mir die paßvisitation im Begierungsgebäude. Gegen \ \ Uhr mittags kehrte ich in den Gasthof zum Kronprinzen von Bayern zurück, aß mit mehreren Reisegefährten zu Zttittag und zahlte die Zeche, die ich billig fand. Am 3. Juni, mittags um \2 Uhr, setzten wir uns auf die Diligence und fuhren über Roßbrunn, Esselbach, Aschaffenburg und Seligenstadt nach Frankfurt ab. Ein eleganter £?crr war in Nürnberg einige Stunden vor uns mit Extrapost abgefahren und hatte für seine drei Reisewagen \2 Pferde und ein Pferd für den aus jeder Station vorauseilenden Kurier nötig, weshalb wir auf allen Unter-wegsstationen keine ausgeruhten, sondern nur immer dieselben ermüdeten Pferde fanden. Infolgedessen kam er immer rasch voran und konnte übernachten, während wir die ganze Nacht fahren mußten. So langten wir auch erst am nächsten Morgen um 7 Uhr nach \9 stiindigem Unterwegsein in Frankfurt an. Don Würzburg bis Esselbach war die Straße zwar sehr gut, um so schlimmer aber war man mit den vielen Bergen daran, da man immer Schritt fahren mußte und daher von der lieben Langeweile wahrhaft gepeinigt wurde. Bei Lengfurt wird der Postwagen über den Main geschifft. Die am jenseitigen Ufer auf einem hohen Berge liegende säkularisierte propstei Triefenstein ist eine Zierde der ganzen Gegend. hinter Esselbach passierten wir den einst wegen seiner Unsicherheit so gefürchteten Spessart, der eine Breite von 3—- Meilen hat. Eine gute Straßen- und öffentliche Sicherheitspolizei und eine tätige Forstverwaltung sind die Ursache, daß sich kein schlechtes Gesindel mehr darin ansiedeln kann. Der Postwagen, der gerade um Mitternacht diesen Wald passieren muß, wird nur von einem einzigen Gendarmen zu Pferde bis Aschaffenburg begleitet, wie jeder Postwagen in Bayern zur Nachtzeit. Durch Aschaffenburg fuhren wir während dernacht und erreichten nach mehreren Stunden über (Dffenbach und Sachsenhausen die Stadt Frankfurt-

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 75

1914 - München : Oldenbourg
— 75 — Am Dienstag ließ der oberste ßauptmann des Frauenberges allen feinen Leuten danken, weil sie sich so wohl und redlich gehalten, und gab ihnen hundert Gulden zu ihrer Ergötzung. Die Bauern fingen in dieser Nacht an an der Teil unten an den Weingärten gegen die Stadt zu und an dem N)ege von der Tell zu den Weinbergen Schanzen zu graben und zwei Reihen von Schanzkörben aufzurichten. Daneben wurde noch ein hoher Schirm aufgestellt und ein starkes Geflecht zwischen hohen Pflöcken gemacht und mit Erde ausgefüllt. Dom Donnerstag an beschossen sie von diesen Schanzen aus das Schloß. Die Besatzung des Frauenbergs brachte noch eine Kartaune, eine große Steinbüchse und eine Notschlange zu dem andern Geschütz auf dem Z^aberboden und erwiderte das Feuer auf das heftigste, tat auch den Bauern in den Schanzen großen Schaden. Auf den Hat einiger (Eibelstadter Männer hatten die Bürger von tpiirzburg einige Bergknappen in ihre Dienste genommen und ließen von ihnen oberhalb St. Burkhard ein Loch in den Berg graben. Sie wollten die (Öffnung mit Pulver füllen und dann das Schloß in die Luft sprengen. Allein die Arbeit ging wenig von statten und wurde daher nach etlichen Tagen wieder eingestellt. Dann wurde ein neuer Sturm im Bauernrat beschlossen, aber nicht ausgeführt. Bei dem Sturme waren drei Itc an n von der Schloßbesatzurig gefallen, später wurden noch zwei Leute getötet, so daß im Schlosse während der Belagerung sechs Mann den Tod fanden. h) Der Überfall des Schlosses Sommerau (\525.) Am V Mai \525 abends zogen die Bauern aus Miltenberg nach Eschau um das Fechenbachsche Schloß Sommerau zu nehmen. Sie kamen in aller Stille bis in das £?olz nächst dem See und richteten die Leitern her. Im Schlosse aber wurde rechtzeitig Alarm geblasen und plötzlich erschienen alle Reisige und Ausschüsser auf der Mauer und fingen an zu schießen mit der Feldschlange. — (Einige Bauern machten sich mit Leitern über den See hinüber um an die Mauern zu kommen, andere machten sich an die Zugbrücke, legten Bohlen hinüber und wollten das Tor mit Äxten einschlagen; es war aber alles umsonst; denn die Fechenbachischen Reisigen warfen die Leitern um, etliche, die schon auf den Leitern waren, wurden niedergeschlagen und in den See geworfen; an der Brücke aber, wo des Berrn von Fechenbachs Armbrustschützen postiert waren, sind sechs Bauern geschossen worden und in den See gerollt. Etwa 20 Blessierte wurden nach Eschau in das fjirtenhaus gebracht. Um \2 Uhr mittags hob das Schießen wieder an. Die Bauern liefen Sturm unter grausamem Geschrei „Drauf! Drauf!" Es waren ihrer gegen \800 mit den ihnen aus der Gegend zugelaufenen. Sie schwärmten um das Schloß wie die Bienen und war alles schwarz von denselben, so daß man die Mauern nicht sehen
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