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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 7

1911 - Magdeburg : Creutz
F. Die Bodenformen des Heimatortes. G. Die Gewässer, H. Bewohner. 7 F. Die Kodenformen des Heimatortes. Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen neynt man Ebenen, Welcher Teil des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Ab- dachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, ans dem unser Wohnort erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?) G. Die Gewässer. Welche Gewässer (stehende, fließende) hat unser Heimatort? Gib (die Lage) die Richtung des Laufes an! Bestimme die Ufer! Was schließen die Ufer ein? Schließe aus der Geschwindigkeit des Laufes auf die Oberfläche der Umgebung! Wie sind die Ufer? Schätze die Breite nach Schritten, m, ab! Wie gelangen Menschen und Fuhrwerke über das Wasser? Beschreibe die Stege, die Brücken, die über unsere Gewässer führen! Schreite ihre Länge ab und vergleiche dies Er- gebnis mit dem der Schätzung! Welche Bedeutung haben die Gewässer für unseren Wohnort? Welche Bewohner sind durch ihre Beschäftigung vom Waffer abhängig? Was weißt du über die Höhe des Wasserstandes in den vier Jahres- zeiten? Wann verändert sich der Wasserstand der stehenden Gewässer? Wasser- spiegel im Brunnen? Wie zeichnet man ein stehendes, ein fließendes Gewässer, wie Brücken und Stege? Zeichne den Plan des Heimatortes und beute dariu die Hauptstraßen, die wichtigsten Gebände und die Gewässer an! H. Bewohner^). Unser Heimatort ist ein Dorf (eine Stadt). Nach der letzten Zählung (1. 12. 1910) wohnen hier — Einwohner. Nach dein Glauben scheiden sich diese in Evangelische, Katholiken und Juden. Die große Mehrzahl der Bewohner ist —. Die Bewohner einer Stadt heißen Bürger, die eines Dorfes Landleute. Alle Menfchen bedürfen der Nahrung, Kleidung und Wohnung. Um diese notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, muß jeder arbeiten. Des- halb sieht man hier den einen mauern (Maurer), den andern zimmern (Zimmermann), den dritten schmieden (Schmied), den vierten malen (Maler), den fünften schreiben und rechnen (Kaufmann), den sechsten ackern (Ackermann oder Landmann), den siebenten lehren (Lehrer), den achten predigen (Prediger) usw. Ohne Arbeit bleiben die Menschen arm und müssen hungern. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not." Nach seiner Neigung, Lust, Kraft und seinem Vermögen wählt sich der Mensch eine bestimmte Arbeit, einen Beruf. So kommt es, daß der eine ein Tischler, der andere ein Landmann, der dritte ein Kaufmann wird. Nach dem Berufe nennt er sich. Was aber der eine arbeitet, tut er nicht allein für sich, sondern auch für andere. So fertigt der Schuhmacher z. B. dem *) Aus Th, Henze und E. Martiui: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 75

1914 - München : Oldenbourg
— 75 — Am Dienstag ließ der oberste ßauptmann des Frauenberges allen feinen Leuten danken, weil sie sich so wohl und redlich gehalten, und gab ihnen hundert Gulden zu ihrer Ergötzung. Die Bauern fingen in dieser Nacht an an der Teil unten an den Weingärten gegen die Stadt zu und an dem N)ege von der Tell zu den Weinbergen Schanzen zu graben und zwei Reihen von Schanzkörben aufzurichten. Daneben wurde noch ein hoher Schirm aufgestellt und ein starkes Geflecht zwischen hohen Pflöcken gemacht und mit Erde ausgefüllt. Dom Donnerstag an beschossen sie von diesen Schanzen aus das Schloß. Die Besatzung des Frauenbergs brachte noch eine Kartaune, eine große Steinbüchse und eine Notschlange zu dem andern Geschütz auf dem Z^aberboden und erwiderte das Feuer auf das heftigste, tat auch den Bauern in den Schanzen großen Schaden. Auf den Hat einiger (Eibelstadter Männer hatten die Bürger von tpiirzburg einige Bergknappen in ihre Dienste genommen und ließen von ihnen oberhalb St. Burkhard ein Loch in den Berg graben. Sie wollten die (Öffnung mit Pulver füllen und dann das Schloß in die Luft sprengen. Allein die Arbeit ging wenig von statten und wurde daher nach etlichen Tagen wieder eingestellt. Dann wurde ein neuer Sturm im Bauernrat beschlossen, aber nicht ausgeführt. Bei dem Sturme waren drei Itc an n von der Schloßbesatzurig gefallen, später wurden noch zwei Leute getötet, so daß im Schlosse während der Belagerung sechs Mann den Tod fanden. h) Der Überfall des Schlosses Sommerau (\525.) Am V Mai \525 abends zogen die Bauern aus Miltenberg nach Eschau um das Fechenbachsche Schloß Sommerau zu nehmen. Sie kamen in aller Stille bis in das £?olz nächst dem See und richteten die Leitern her. Im Schlosse aber wurde rechtzeitig Alarm geblasen und plötzlich erschienen alle Reisige und Ausschüsser auf der Mauer und fingen an zu schießen mit der Feldschlange. — (Einige Bauern machten sich mit Leitern über den See hinüber um an die Mauern zu kommen, andere machten sich an die Zugbrücke, legten Bohlen hinüber und wollten das Tor mit Äxten einschlagen; es war aber alles umsonst; denn die Fechenbachischen Reisigen warfen die Leitern um, etliche, die schon auf den Leitern waren, wurden niedergeschlagen und in den See geworfen; an der Brücke aber, wo des Berrn von Fechenbachs Armbrustschützen postiert waren, sind sechs Bauern geschossen worden und in den See gerollt. Etwa 20 Blessierte wurden nach Eschau in das fjirtenhaus gebracht. Um \2 Uhr mittags hob das Schießen wieder an. Die Bauern liefen Sturm unter grausamem Geschrei „Drauf! Drauf!" Es waren ihrer gegen \800 mit den ihnen aus der Gegend zugelaufenen. Sie schwärmten um das Schloß wie die Bienen und war alles schwarz von denselben, so daß man die Mauern nicht sehen

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 97

1914 - München : Oldenbourg
— 0)7 — damit sie das Feld baueten, in Summa nichts ist in der ganzen pfarr als Jammer und Not, indem sie nicht die groben Gleiekuchen zu essen haben, auch viele wegen Hungerleiben in Ohnmacht fallen. 163^ zogen die in Bamberg liegenden Schottländer im Amt Raueneck den Leuten sogar die Kleider vorn Leibe. Ebern und das ganze Amt Raueneck waren schon \632 von Bamberg her durch den Feind mit täglichen Einfällen, Rauben, Morden, plündern, Sengen und Brennen vielfältig heimgesucht worden. Getreide und Vieh waren vollständig hinweggenommen. vom v bis 5. April *634 wurde Ebern fünfmal geplündert. 3n den folgenden fahren nahmen Einquartierungen, Brandschatzungen und Raub und Mord kein Ende, viele Ortschaften lagen wüst. )n pfarr-weisach war *63^ infolge der Ausplünderungen nicht das geringste Stücklein Vieh noch einiges Getreide zur Aussaat aufzufinden. Burgpreppach und llschersdorf waren am 29. November *632 nach der Plünderung niedergebrannt worden. Der Feind führte 300 Stück Vieh hinweg. 3n Leuzendorf war *635 Krieg, Teuerung und pest. )n Gemeinfeld sind auch die Kaiserlichen zweimal eingefallen, haben den ganzen Sommerbau Tag und Nacht dreschen lassen und mitfortgeführt. Die Bauern sind in den meisten Dörfern von Haus und Hos gezogen und haben die Felder öd liegen gelassen. Die Einwohner von Neußig hielten sich sieben Wochen im Bramberger Wald auf und konnten sich des Hungers nicht erwehren." — (Senug der grausen Kunde! Nur bte Ortsnamen ändern sich, das Bild bleibt das gleiche traurige überall: Greuel, Verwüstung, Verödung, Hunger, Seuchen und Tod.---------------- 13. Schwedennol in Würz bürg. Die Stadt Würzburg seufzte unter dem Drucke besselben traurigen Schicksals wie das platte Land. Allen Stiften, Klöstern und Spitälern würden Silbergerät und anbere wertvolle Gegenstänbe, Bibliotheken und wein- und Getreibevorräte weggenommen, was der Solbat nicht pliinberte, stahl der pöbel. vergrabenes Gelb würde von den Schweden balb entbeckt. Die Armenhäuser würden ausgeraubt, so daß den Pfrünb-nern nicht einmal Brot und wein mehr gereicht werben konnte. Das Iuliusspital mußte neben den erkrankten schwebischen Soldaten noch ein ganzes Regiment gesunber Fußtruppen verpflegen. Doch schonte Gustav Aböls die Güter dieser milben Stiftung wegen der im Stiftungsbriefe des Fürstbischofs Julius enthaltenen schweren Drohworte gegen die Verderber seiner frommen Anstalt. J>n die Hauptstabt brängten sich die vornehmen Offiziere um sich zu bereichern und sie auszusaugen. Der Offizier wie der gemeine Solbat forberte mit Ungestüm gutes Essen und Trinken im Überfluß und reich* liches Futter für seine pferbe und plünberte babei, was er im Hause Eichelsbacher, Bilder aus Frankens Vergangenheit. ^

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 31

1902 - Magdeburg : Creutz
Gr. Sagen. 31 und seinen Nachfolgern wurde die Macht der Wenden gebrochen. Die zurück- bleibenden Wenden wurden Christen und vermischten sich mit den Deutsche!:. Unter Albrecht dem Bären, aber auch später, wanderten Holländer, Flamländer und Franken (Pfälzer) ein. Diese trugen viel zur Urbarmachung öder Gegenden (Wische) bei, hoben den Ackerbau und die Fabriktätigkeit. Im Jahre 1415 kam Friedrich I-, der erste Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern, in den Besitz der Altmark, und den Hohenzolleru gehört sie heute noch. Die Altmark ist das Stammland oder die Wiege Preußens." Salzwedel, Stendal, Gardelegen, Tangermünde waren die Hauptstädte. Während des schrecklichen 30 jährigen Krieges (1618—48) hatte die Altmark von den Kaiserlichen und den Schweden arg zu leiden, so daß nach dem Kriege die meisten Orte verödet dalagen. Unter der segensreichen Regierung der Hohenzollern- sürsten, besonders Friedrichs des Großen, erholte sich die Altmark wieder. Aber am Anfange unseres Jahrhunderts kam ein neues Unglück über die Mark. Der Franzosenkaiser Napoleon I. hatte unser Vaterland erobert und bildete aus den Ländern links vou der Elbe, wozu also auch J>ie Altmark gehörte, ein neues fran- zösisches Reich, das Königreich Westfalen. So waren die Altmärker französische Untertanen geworden. Allein schon im Jahre J 814 gelang es, die Franzosen zu vertreiben. Die Altmark war wieder srei und gehört seitdem in alter Liebe und Treue zum Hohenzollernhause. G. Sagen. 1. Der Kobold }\\ Mterfelde. Vor kaum einem Menschenalter lebte in Lichterfelde (Wische) der steinalte Schäfer Hindenburg. Der wußte gar lustige und grausige Geschichten zu erzählen von Hexen, Kobolden und Zwergen, die hier und dort ihr Wesen trieben- „Einst", so Hub er au, „fand ein Wischebauer einen Kober, wie ihn die Knechte und Bauern zur Aufbewahrung ihres Mundvorrates haben, fein säuberlich zugeschnürt und versiegelt auf der Straße. Flugs hob das Bäuerlein den Kober auf und nahm ihn mit nach Hanfe. Hier öffnete er das Behältnis sogleich, obwohl es schon stark dämmerte; denn er hoffte einen guten Fund gemacht zu haben. Doch vergeblich war alles Suchen, das Behältnis schien leer und doch hörte er darin ein merk- würdiges Rasseln. Als er noch ganz enttäuscht dastand, sah er zu seinem Schrecken ein Geisterwesen aus dein Kober schlüpfen. „Es ist ein Kobold," dacbte er, „aber was für einer?" Nun, das sollte er bald erfahren. Als der Bauer ein Licht an- zündete, warf es der Kobold sogleich um, kehrte'tische, Stühle und Bänke um und machte ein Höllenlärm. So trieb er es Abend für Abend. Einmal warf er sogar die Fischgabel so heftig gegen die Thür, daß die Knechte des Bailern sie mit knapper Not herausziehen konnten. Der Bauer versuchte alle Mittel, den Kobold wieder einzusaugen und los werden, es wollte nichts helfen. Selbst die List, den Geist durch feine Näschereien in den Kober zu locken, mißlang. Auch durch Zaubermittel war er uicht zu vertreiben. Unterdeß hatte sich das Gerücht von dem bösen Kobolde über die ganze Wische verbreitet. Da kam eines Tages zu unserem geplagten Bäuerlein ein anderer Bauer zu Besuch. Schon an' der Hofpforte rief er dem Bauer zit: „Gevatter, was macht dein Teufel?" Der Kobold hatte diese Worte gehört, denn er saß gerade vor der Tür, und wie besessen sprang er auf den ohnehin wilden Hengst des Besuchers und ueckte und zwickte ihn, daß er sich bäumte und wild davonlief. Das Bäuerleiu mußte bald die Erde küssen. Als das Pferd dahin raste, lief es unter einem fchiefstehenden Weidenbaume durch, daß es sich fast den Rücken abschund. Dabei streifte es den Kobold ab, der nun hier sein Wefeu bis zum heutigen Tage treibt und am Abend den Vorübergehenden arg mitspielt-"

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 80

1902 - Magdeburg : Creutz
80 Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. die von O. eindrangen. Zu seiner Zeit brachten fromme Leute (Missionare) den Thüringern das Christentum, z. B. Kilian und Bonifatins. Kirchen und Klöster entstanden nun überall. Im Dorfe Helfta soll die älteste Kirche Thüringens liegen. In kirchlicher Beziehung gehörte Thüringen seitdem zu dem Erzbishune Mainz und dem Bistume Merseburg. Die deutschen Kaiser, z. B- Heinrich l. und Otto 1. hatten in Thüringen ihre Pfalzen (Memlebeu, Tilleda). Nach und nach zerfiel das Land in eine große Zahl kleinerer Länder, die teils unter Fürsten, teils uuter Herzögeu und Großherzögen standen. Seit dem Anfange dieses Jahrhunderts gehört ein großes Stück von Thüringen zum Königreich Preußen, während der übrige Teil noch seine besonderen Regenten hat. Die günstige Lage Thüringens zwischen dem N. und S. nnseres Vaterlandes gab ihm seit alters eine große Bedeutung. Durch das Saaletal, über den Thürinyerwald und durch das Hörseltal führten Heerstraßen, an denen wichtige Handelsplätze entstanden, z. B. Erfnrt, Mühlhausen, Nordhausen, Merseburg, Halle. Gl Sagen» 1. Der verzauberte Kaiser. Ein ehrsamer Bergmann ging einmal am 3. Ostertage ans den Kifshäuser. Hier sah er einen steinalten Mönch mit schneeweißem Barte neben dem Wartturme sitzen. Als der Mönch den Bergmann bemerkte, trat er aus ihn zu und sprach: „Komin mit zu Kaiser Friedrich. Der Zwerg hat mir eben eine Springwurzel gebracht." Dem Bergmann bangte zwar ein wenig, aber der Mönch redete ihm freundlich zu. So gingen sie miteinander auf eiueu freien Platz. Hier zeichnete der Mönch einen großen Kreis und hieß deu Bergmann eintreten. Dann las er lant einige Gebete vor, schlug mit dem Stabe dreimal ans die Erde und rief: „Tue dich auf!" Da erzitterte der Berg und eiu dumpfes Getöse wurde Hörbar- Jetzt faßte der Möuch deu Bergmann bei der Hand, und beide sanken auf der Kreisfläche in die Tiefe. Nun waren sie in einem großen Gewölbe- Der Mönch schritt voran und der Berginann folgte- In einem Kreuzgange machte der^Mönch Halt und zündete 2 Fackeln an. Dann betete er wieder und öffnete mit der Spring- wurzel eine verschlossene Tür. Nun staudeu sie in einer prächtigen Kapelle. Der Boden war glatt wie Eis, die Decke und die Wände flimmerten beim Fackelscheine wie Gold und Edelstein. In der einen Ecke stand ein Altar und in der andern ein goldenes Taufbecken mit silbernem Fuße. Der Bergmann war von allein Glänze geblendet und wagte nicht weiterzugehen. Doch der Mönch winkte ihm, hieß ihn in der Mitte stehen bleiben und beide Fackelu halteu. Er selbst trat au eine Tür, die wie blankes Silber schimmerte. Nachdem er dreimal angeklopft hatte, that sich die Tür auf. Ju dem hellen Zimmer saß ans einem goldenen Throne der Kaiser Friedrich Barbarossa mit einer goldenen Krone ans dein Kopfe. Sein langer, roter Bart war dnrch den steinernen Tisch, der vor ihm stand, hindurch: gewachsen. Der Kaiser nickte mit dem Kopse, bewegte die Augenlider und winkte den Mönch zu sich. Den: Bergmann klopfte das Herz, als er den lieben Kaiser sah, von den: die Leute soviel Gutes erzählten. Es war der glücklichste Tag seines Lebens. Endlich kam der Mönch zurück, und sie gingen dem Eingange zu. Hier wurden sie wieder sanft emporgehoben. Beim Abschiede gab der Mönch dem braven Bergmanne zwei Stangen Gold und sagte: „Das schenkt Dir der Kaiser Barbarossa." Überglücklich eilte der Bergmann nach Hause und erzählte hier von seinem Erlebnis. 2. Der Kaiser Larbarossa und der gmige Kauer. Ein Bauer wollte eine Fnhre Getreide nach Nordhausen auf den Markt bringeil. Aber in der Gegend des Kiffhäusers blieb der Wagen im Schmutze stecken. Die matten Pferde konnten ihn nicht heranszieheu. Alles Schelten und
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