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1. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 7

1906 - Cöthen : Schulze
Art aern auf abgesonderten Hofstätten. Die Schwaben hingegen kannten bereits bequemeres und geselligeres Wohnen. Von jetzt ab entstanden un Schwabengaue, also in den heutigen Kreisen Bernburg, Aschersleben und Ballenstedt, blühende Dörfer, meist schon mit den Namen, tue sie heute noch führen. Städte gab es zunächst noch nicht. — Die alte» Lttönamen germanischen Ursprungs zeigen fast alle m ihrem^erster^elle emen namen, h B. Bero, Asgar, Ballo, ein Zeichen, daß sich bte ersten Dörfer aus der Hofstätte eines einzelnen entwickelten. Der zweite ^eü der Doch namen, die Endung, hat folgende Bedeutung: -leben ^mt”lajlen^a1tt: Erbe, Erbgut, -stedt Stätte, Hotstatte, -mgen Anjredlung, -i0äs Wald-ausrodung, -dorf Dorf, -berge Ort auf dem Berge, -born Ort am Brunnen, -bürg (erst in späterer Zeit) Ort an der Burg. § 6. Die Einführung des Christentums durch die Karolinger. 1 Da das Königsgeschlecht Chlodovechs in Schwäche versank, folgten auf dasselbe die ebenfalls fränkischen Karolinger und zwar als erster Pippin der Kurze, der Vater Karls des Großen. Nachdem er bte Nordschwaben und die nordthüringischen Sachsen von neuem unterworfen hatte, führte er das Christentum auch im Schwabengaue ein. Damals lebte noch um der große deutsche Missionar Bonifatius, der Apostel Mitteldeutschlands. Der Saae nach hat er in der Gegend von Heeslingen das Evangelium gepredigt. Wenn er auch wohl nicht selbst nach dem Schwabengaue gekommen ist, so hat er doch ohne Zweifel feine Jünger dorthin gesandt. Nock aber hatte das Christentum keinen festen Bestand. Die nordthunngi-fchen Sachsen fühlten sich, obgleich den Franken schon untertan, noch immer eins mit dem Hauptstamme der Sachsen, der am längsten an der alten Freiheit und am Heidentume festhielt. Dreißig ^ahre lang hat Karl der Große gegen ihn blutige Unterwerfungskriege führen müssen. Als im ^ahre 783 die Bewohner des Schwabengaus einen Ausstand der Sachsen unterstützten, verheerte er ihr Land. 2. Seit diesem Strafgerichte faßte das Christentum auf onhaltischem Gebiete für immer feste Wurzel, zumal da für die kirchlichen Verhältniße durch die Errichtung von Bistümern eine feste Ordnung eingeführt wurde. Der Schwabengau gehörte wie das ganze mittlere Deutschland zu dem von Bonifatius gegründeten Erzbistums Mainz und feit den Karolingern ttn besonderen zum Bistume Halberstadt. Vom benachbarten Halberstadt aus wurden nun Priester nach Westanhalt gesandt, Kirchen und Klöster gegründet. 3. Mit kluger Behutsamkeit knüpfte man bei der Ausbreitung des Christentums an den früheren Götterglauben an. Wo man ehemals die Heidengötter verehrt hatte, entstanden christliche Gotteshäuser. . tfretltch wurden die Opferstätten der Heiden auch als Plätze verschrien, wo bose Geister ihr Wesen treiben. a Das Rest der Frühlingsgöttin Ostara wurde zum christlichen Auferstehungsfeste, behielt'aber den altheidnischen Namen bei. An den Tagen der Sonnenwende, wo die yieiben dem abnehmenden Sonnenlichte lebewohl sagten (Ende ^um) und das wieder zunehmende begrüßten (Ende Dezember), durften auch m christlicher gett die^teuto Teuer weiter aufflammen, aber nunmehr zu Ehren des Johannes und des Christkindes. Wiederum wurden heidnische Festzeiten, über die sich ein christliches Fest nicht breiten ließ, als Zeiten der bösen Geister verrufen. An die Stelle der heidnischen Gottheiten

2. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 30

1906 - Cöthen : Schulze
— 30 — einzog. Auf vergoldetem Tuche wurde die Ablaßurkunde vorangetragen. Wie beim Jahrmarkte schlug man Tische auf und bot für Geld Sündenvergebung feil. Wie lustig wurde nun das Leben der Leichtsinnigen, denen der Ablaß so schön über die Gewissensbisse hinweghalf! Wie bitter aber war der Kummer des armen Tagelöhners, wenn er sah, wie bloß die Reichen sich Befreiung von den Sünden erkaufen konnten! Mit den Ernstdenkenden seiner Untertanen wird da Fürst Wolfgang die Schändlichkeit dieses Beginnens gefühlt und im stillen geseufzt haben: Wann werden wir endlich erlöst von Priesterzwang und Werkedienst? Wann wird sie kommen, die Reformation an Haupt und Gliedern? Doch gottlob! Der Retter war schon an der Arbeit. Dicht an der Grenze Anhalts, zu Wittenberg, stand die Wiege der Reformation. Das Band äußerer Verwandtschaft, das den Fürsten Wolfgang mit jener Lutherstadt verknüpfte, sollte ihn zu inniger, unauflöslicher Gemeinschaft an die höchste und heiligste Sache fesseln, für die das deutsche Volk je gelebt und gerungen hat. 4. In den ersten Novembertagen 1517 kamen die 95 Thesen gegen den Ablaß, die Martin Luther am 31. Oktober an die Schloßkirchentür von Wittenberg geschlagen hatte, auch über Anhalts Grenze. Mit wärmster Anteilnahme verfolgte Fürst Wolfgang in den nächsten Jahren den weiteren 1521 Fortgang des mutig begonnenen Werkes. Am 17. April 1521 saß er zu Worms in der glänzenden Fürstenversammlung und hörte den großen Reformationsmann mutig bekennen: „Ich glaube weder dem Papste noch den Konzilien allein, da mein Gewissen in Gottes Wort gefangen ist. Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen!" Von dem gewaltigen Eindrucke dieser Worte bewegt, beschloß der junge Fürst, dem Lutherwerke in seinen Landen fortan freien Lauf zu lassen, ja es tätig mit zu fördern. 5. Schon vor dem Reichstage zu Worms soll die Äbtissin des Klosters Gernrode, Elisabeth von Weida, sich offen zu Luther bekannt haben. Sie war, wie ihr Grabstein sagt, eine Frau, „der Gott ein männlich Herz gegeben, Vernunft und guten Verstand daneben, daß sie ihr Geschäft und Regiment wohl geführet bis an ihr End." Sie ließ sich aus Wittenberg einen evangelischen Prediger kommen mit Namen Stephan Molitor, d. H. Müller, und fing an, auf dessen Rat mancherlei Mißbrauche abzustellen. Am größten war die Begeisterung für den Wittenberger Gottesmann in der Stadt Zerbst. Bereits am 18. Mai 1522 predigte er im dortigen Augustinerkloster. Es kümmerte die guten Zerbster wenig, daß er in Acht und Bann war und daß ihre Stadt vielleicht die gleiche Strafe treffen konnte. Im Jahre 1525 wurde die erledigte Pfarrstelle an der Nikolaikirche zu Zerbst mit einem lutherischen Prediger besetzt. Heiligenbilder, Weihkerzen, Weihkessel und anderen Kirchenschmuck fegte man hinaus und verbrannte ihn unter dem Braukessel. Da beschwerte sich der Bischof von Brandenburg mit zornigen Klagen bei den anhaltifchen Oberherren, die Zerbst gemeinschaftlich besaßen, bei Fürst Wolfgang und den Dessauer Fürsten. Die drei fürstlichen Brüder Johann, Georg und Joachim von Dessau (S. 23) standen bisher unter der Vormundschaft ihrer trefflichen Mutter Margarete, einer treuen Anhängerin der päpstlichen Kirche, und dreier Fürsten, die Luthers entschiedene Gegner waren: des Erzbischofs Albrecht von Mainz, der den Tetzel aussandte, des Kurfürsten Joachim von Brandenburg und

3. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 31

1906 - Cöthen : Schulze
31 des Herzogs Georg von Sachsen. Unter diesem Einflüsse befahl Fürst Johann den Zerbstern, sich sogleich dem Brandenburger Bischöfe zu beugen. Ja er verklagte sie sogar später beim Kaiser, weil sie 1526 das letzte Kloster in ihren Mauern mit Gewalt besetzt hatten. Aber Fürst Wolfgang war ihnen ein fester Schutz und Schirm. Er gab den Zerbstern das Zeugnis treuer Untertanen und versprach, „er werde sie bei dem göttlichen Worte und heiligen Evangelio gnädiglich schützen und dabei, sie zu verteidigen, Leib und Gut, Land und Leute aufs Spiel setzen." 6. Es traf sich günstig, daß ein an sich schreckliches Ereignis die katholischen Geistlichen Anhalts in die Flucht trieb. Der Bauernkrieg, dessen räuberische Horden es besonders auf die Klöster abgesehen hatten, drang 1525 östlich des Harzes vor. Mönche und Nonnen flohen entsetzt aus Kölbigk, Ballenstedt, Mehringen und Nienburg. Das Kloster zu Bernburg ging von selbst ein. Zehn Jahre nach Luthers erstem Auftreten waren auch die Klöster in Zerbst und somit sämtliche Klöster in Anhalt aufgehoben. 1. Auf dem Reichstage von Worms 1521 war die Annahme der Lutherlehre streng verboten worden. Aber auswärtige Kriege hielten den Kaiser ab, das Verbot mit Waffengewalt durchzuführen. Endlich versammelte er 1529 einen neuen Reichstag zu Speier, zu welchem auch Fürst 1529 Wolfgang kam. Hier ließ Karl V. durch die Mehrheit der katholischen Fürsten jenen Wormser Beschluß erneuern. Dagegen erhob die Minderheit der Evangelischen mannhaft Einspruch. Sie ließ in feierlicher Urkunde, die auch Fürst Wolfgang unterschrieb, dem Kaiser vermelden: „In so wichtigen Fragen, die Gottes Ehre und der Seelen Seligkeit betreffen, kann sich Glaube und Gewissen einer zufälligen Mehrheit nicht unterwerfen. Wir wollen hiermit öffentlich protestieren vor Gott, unserm Erschaffer und Erhalter, Erlöser und Seligmacher." Gemäß dieser Protestation erhielten alle Fürsten, die sie unterzeichneten, fortan den Ehrennamen Protestanten und mit ihnen alle Christenleute, die bis heute ihrem Glauben gefolgt sind. Fürst Wolfgang ist somit der erste Protestant Anhalts. uuetieicgen roomen, in welchem Philipp Melanchthon den evangelischen § 18. Fürst Wolfgangs glorreiches Bekenntnis. Die Reformation in ganz Anhalt: ,Wolf fürst zw anhalt." Fürst Wolfgangs Unterschrift unter der Speierer Protestationsurkunde. m Sun* 1??? re^e Fürst Wolfgang nach Augsburg, wo die 1530 Protestanten dem Kaiser nnr hpm

4. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 32

1906 - Cöthen : Schulze
— 32 — Glauben für alle Zukunft genau und klar aufgezeichnet hat. Auf jenem Reichstage gab Fürst Wolfgang an der Seite feines Schwagers, Kurfürst Johanns von Sachsen, wiederholt das Beispiel unerschütterlichen Glaubensmutes. Als beim Einzuge des Kaisers der päpstliche Gesandte den Segen sprach und alle Katholiken auf die Knie sanken, da blieben sie beide aufrecht stehen, und als der Kaiser ihnen befahl, an der Fronleichnamsprozession teilzunehmen, bei welcher die Abendmahlshostie, als wäre sie der Herr Jesus selbst, einhergetragen und angebetet wird, da hielten sie sich trotz allen Drängens und Drohens standhaft fern. Dann kam die größte Stunde in Fürst Wolfgangs Leben, wo er die Augsburgische Konfession, d. h. Bekenntnisschrift, unterschreiben und damit öffentlich zu einem Bekenner der reinen Lehre werden sollte. In der Herberge des Kurfürsten Johann versammelten sich die protestantischen Fürsten. Als Fürst Wolfgang die Feder ergriff, gedachte er seiner Jünglingszeit, wo er so manchmal vor den Augen feiner Damen zum Turniere ritt. Er ahnte wohl, daß er im Mannesalter noch manchen harten Strauß um dieser Unterschrift willen werde bestehen müssen. Aber unverzagt rief er die Worte, die man noch heute als sein schönstes Ehrensprüchlein immer wieder nennt: „Ich habe manchen frommen, tugendsamen Frauen und Jungfrauen zu Ehren ein Pferd gesattelt. Sollt ich's von meines Gottes wegen tun, ich tät es tausendmal lieber. Ja, es sollte mir eine herzliche Freude sein." Als nach feierlicher Überreichung des Glaubensbekenntnisses der streitbare Dr. Eck mit Gegenschrift und Gegenrede kam und Fürst Wolfgang gegenüber behauptete, daß die evangelische Sache keinen Bestand haben werde, erwiderte dieser schlagfertig: „Meinet Ihr, daß Eure Sache Bestand haben könnte? Unsere Sache ist gut und Gottes Sache. Das sollt Ihr aber wissen, Herr Doktor, sinnt Ihr auf Krieg, so werdet Ihr auf dieser Seite auch Leute finden." Unter den evangelischen Fürsten, welche 1531 zu Schmalkalden ein Bündnis miteinander schlossen, steht in vorderster Reihe der Fürst Wolfgang. 3. Auf dem Augsburger Reichstage war auch Fürst Johann von Dessau zugegen. Wolfgangs herrlicher Glaubensmut hatte mächtig auf ihn gewirkt. Da nun auch 1530 ihre Mutter gestorben war, zeigten sich die drei Dessauer Brüder der Reformation immer geneigter. Im Frühjahre 1532 beriefen sie als ihren Hofprediger den Magister Nikolaus Hausmann aus Zwickau nach Dessau. Luther selbst hatte ihn als ein treues Herz und einen sittigen Mann empfohlen, der Gottes Wort fein still und züchtig lehrt und lieb hat. 1534 Am Gründonnerstage 1534 wurde in der Marienkirche zu Dessau das Abendmahl zum ersten Male in beiderlei Gestalt gefeiert. Unter den Dessauer Fürsten ragt besonders Georg der Gottselige hervor (f 1553). Als gelehrter Theolog hatte er hohe geistige Würden inne. Er förderte eifrig die Lutherlehre durch fromme Glaubensschriften und suchte die religiösen Streitigkeiten stets christlich zu schlichten. Mit Martin Luther und Philipp Melanchthon verband ihn eine herzliche Freundschaft. Ersterer rühmte von ihm: „Fürst Georg ist frömmer denn ich. Wo der nicht in den Himmel kommt, werde ich wohl herausbleiben." Besonders verdient machte sich Fürst Georg nach der Schlacht von Mühlberg (S. 34). Er beschwichtigte den erzürnten Kaiser und erwirkte, daß Anhalt-Cöthen vom Grafen Ladron wieder zurückgekauft werden konnte. Karl V. schätzte ihn trotz seines protestantischen

5. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 34

1906 - Cöthen : Schulze
— 34 — -2-In demselben Frühjahre rückten Fürst Wolfgang und Kurfürst Johann Friedrich im Heere des Schmalkaldischen Bundes gegen den Kaiser in das katholische Süddeutschland hinein. Sie wurden aber durch den hinterlistigen Einfall des Herzogs Moritz von Sachsen gezwungen, in die Heimat zurückzukehren. Während der Kurfürst Moritzens Land eroberte zwang Fürst Wolfgang Aschersleben, das um 1325 widerrechtlich an das Bistum Halberstadt gekommen war (S. 23), zur Huldigung, leider aber nur auf wenige Monate. Denn mit starker Heeresmacht zog nun der Kaiser heran In der Schlacht bei Mühlberg ward Kurfürst Johann Friedrich am 24r. April 1547 geschlagen und gefangen genommen. Sein Kurfürstentum fiel an den Herzog Moritz. Nach tapferer Gegenwehr war Fürst Wolfgang aus der Schlacht entkommen. Er hatte früher einmal gesagt, „wenn es darauf ankäme, wolle er lieber einem die Stiefel putzen und auf Land und Leute verzichten, als daß er sollte eine andere Lehre anerkennen." Hierin wollte ihn der Herrgott nunmehr beim Worte nehmen . 3. Das Cöthener Fürstentum hatte der Kaiser seinem Oberstallmeister Grasen Ladron überwiesen. Dieser verbrannte Coswig, besetzte Göthen und zog nun ge- gen Bernburg, wohin sich Fürst Wolfgang zunächst geflüchtet hatte. Es war in der Nacht vor dem Einmärsche der Spanier, da standen die wackeren Bürger von Bernburg auf ihrem Marktplatze. Si0-18‘ Wolfgang, Fürst zu Anhalt. Obgleich sie alle bereit waren, für ihren Fürsten Gut und Blut zu opfern, hatte sich Derselbe doch entschlossen, zur Schonung seiner Untertanen die Stadt zu verlassen. Man erwartete, von einem schmerzgebeugten Manne Abschied nehmen zu müssen. Aber hochaufgerichtet ritt Wolfgang vom Schlosse herab. Als er über den Marktplatz kam, stimmte er, so wird erzählt, das Lutherlied an: „Ein' feste Burg ist unser Gott." Die Bürger vergaßen ihre Abschieds- tränen und fielen in die herrliche Weise ein, daß hundertstimmig der Marktplatz widerhallte. Als die mächtigen Klänge verrauschten, war es ihnen, als hätten sie nicht einen Abschied, sondern ein Siegesfest erlebt. Der geflüchtete Fürst verbarg sich der Sage nach zunächst, als Müller verkleidet, in der Mühle von Chörau bei Aken. Danach wurde er von seiner Schwestertochter, der Äbtissin von Gernrode, aufgenommen. Auch in einem Gartenhause bei Aschersleben und in der Mühle von Warmsdorf soll er

6. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 56

1906 - Cöthen : Schulze
— 56 — möcht. In 22 Schlachten und bei 27 Belagerungen war im offenen Gefechte der Tod vor ihm zurückgewichen. Jetzt versuchte er es gleichsam mit listigem Überfalle und streckte den unermüdlichen Recken plötzlich durch einen Nervenschlag danieder. Die feierliche Beisetzung erfolgte in der Marienkirche zu Dessau. Zum letzten Male salutierten ihm die ruhmreichen Fahnen seines Leibregimentes, das, von Halle herübergekommen, bei der Bestattung die Ehrensalven abgab. Der Donner preußischer Geschütze, der einst seine Siegestaten begleitete, sandte ihm vom Lustgarten her den Scheidegruß in die stille Gruft nach. 5. Dasselbe Denkmal, welches den Wilhelmsplatz in Berlin ziert, wurde ihm 1860 vom Herzoge Leopold Friedrich auf dem Großen Markte zu Dessau errichtet (Fig. 30). Die Linke stützt sich fest auf das Degengefäß. Mit der Rechten umfaßt er kraftvoll den Feldmarschallsstab. Aus den wetterharten Gesichtszügen blicken scharf und streng die Augen hernieder, als zögen seine Grenadiere im Parademarsche vorüber. Die Sockelinschrift nennt ihn königlich preußischen und Reichs-Generalfeldmarschall. Preußischer Feldmarschall — ein hoher, wohlverdienter Ehrentitel, Neichsseldmarschall — damals bei der Ohnmacht des Heiligen Römischen Reiches zunächst nur ein leerer Schall, aber eine prophetische Bezeichnung, die sich erst in unserer Zeit erfüllen sollte. Denn was Feldmarschall Leopold für Preußens Heer tat, hat er für das neue Deutsche Reich getan. Noch heute bestehen die von ihm getroffenen Einrichtungen als feste Grundlage unserer Armee. Noch heute ertönen auf allen deutschen Exerzierplätzen seine Kommandos. Noch heute waltet, gottlob, seine eiserne Zucht, das unerbittliche Pflichtgefühl, die unerschütterliche Ruhe und Sicherheit, um die das deutsche Heer von aller Welt beneidet wird. Stets wird es seinen „Alten Dessauer" in hohen Ehren halten. Was er uns 1866 und 1870 war, dies drückt ein anhaltischer Dichter treffend in folgenden am Denkmale zu Dessau angebrachten Versen aus: Im Kampf ein Held, ein Meister in den Waffen, streng in der Zucht und wohlbedacht im Rat, so hast du Preußens glorreich Heer geschaffen, und unser Sieg ist Frucht aus deiner Tat. Vii. Sie Zeit des Vaters § 28. Seine Jugend und erste Regierungszeit. lyij-sd 1. Leopold Maximilian, der zweite Sohn des Fürsten Leopold, wurde, da sein ä Uererbrufref"bf ne erbberechtigte Nachkommen verstorben war, des Vaters Nachfolger. Er setzte die Güterankäuse und Bodenverbesserungen fort und gründete den Leopoldsdank zu Dessau als eine Altersversorgung für arme Männer. Leider war er kränklich und starb nach vierjähriger Regierung, betrauert von allen Untertanen. 1751 2. Ihm folgte 1751 fein ältester Sohn Leopold Friedrich Franz. Da derselbe bei dem Tode des Vaters erst elf Jahre alt war, führte sein Oheim Dietrich für ihn die Vormundschaft. Er gab ihm eine gute Erziehung und weckte in ihm besonders die Neigung für Kunst und Wissenschaft. Auch die militärische Ausbildung wurde nicht verabsäumt. Fürst Franz übernahm das preußische Regiment Anhalt und begleitete seinen Oheim Moritz ins Feld. Er
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