Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
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8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Der Bayrische Erbfolgekrieg (1778 -1779).
Der Frstenbund (1785).
17861797 Friedrich Wilhelm Ii. Erwerbung von Ansbach und Bayreuth (1791).
Iv. Von der franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre.
1789 Beginn der franzsischen Revolution.
| König Ludwig Xvi. hingerichtet (1793).
| Preußen nimmt am Kriege gegen Frankreich teil (bis 17951.
1793/1795 Preußen erwirbt durch die 2. und 3. Teilung Polens Sdpreuen, Neu-Ostpreuen und Nen-Schlesien.
! Aufstieg Napoleon Bonapartes.
17971840 Friedrich Wilhelm Iii. Seine Gemahlin die Knigin Luise (f 1810).
Bltezeit der deutschen Dichtung (Goethe, Schiller).
1803 Durch den Reichsdeputationshauptschlu erhalten Preußen und andere deutsche Staaten Gebietszuwachs.
18041814 Napoleon I., Kaiser der Franzosen. Er besiegt (1815) I die sterreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805).
1806 | Napoleon grndet den Rheinbund. Ende des Heiligen Rmischen Reiches Deutscher Nation.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xvi Ludwig Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Goethe Schiller Napoleon_I. Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Bayreuth Frankreich Polens Neu-Ostpreuen Rheinbund
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
40 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
Seine Gemahlin Sophie Charlotte, Tochter Ernst Augusts von Brannschweig-Lnebnrg, der seit 1692 den Titel Kurfürst von Hannover" fhrte, war eine der geistreichsten Frstinnen, von lebendigstem Interesse fr die gelehrten Studien, fr theologische und philosophische Fragen erfllt. Der Gelehrte Philosoph Leibuiz verkehrte viel an ihrem Hofe.
Eberhard von Danckelmann, der ehemalige Erzieher Friedrichs, wurde sein erster Minister und leitete die Politik in dem Geiste des Groen Kurfrsten. Friedrich nahm am Pflzischen Kriege teil und wohnte persnlich der Eroberung von Bonn bei, zog aber keinen Gewinn aus diesem Kriege. Auch an der Bekmpfung der Trken wirkten preuische Truppen mit.
Im Jahre 1694 gab Friedrich den Kreis Schwiebns auf Grund eines Reverses, den er als Kurprinz ausgestellt hatte, an den Kaiser zurck gegen die Anwartschaft auf Ostfriesland.
Danckelmann wurde 1697 durch Kabinettsintrigen gestrzt. Seine Nachfolger, besonders Graf Kolb von Wartenberg, begnstigten die Pracht-liebe des Kurfrsten, der das Schlo in Charlottenburg errichtete, das in Berlin umbaute, die Universitt Halle, die Akademie der Knste und die Soziett der Wissenschaften errichtete. Da die regelmigen Einknfte zur Bestreitung der Bedrfnisse des Hofes nicht ausreichten, wurden Domnen verkauft, Steuern willkrlich erhoben und dadurch die Finanzen zerrttet.
Das wichtigste Ereignis in der Regierung Friedrichs ist die Er-Werbung der preuischen Knigskrone. Der Ehrgeiz des Pracht-liebenden Kurfrsten wurde angestachelt durch die jngsten Rangerhhungen einiger Fürsten: Wilhelm von Holland, sein Vetter, war König von Eng-land, Herzog Ernst August von Hannover Kurfürst, Kurfürst August von Sachsen nach Sobieskis Tode König von Polen geworden. Vor allem wnschte er eine Beseitigung der hemmenden Schranken fr die Entwicke-lnng feines Landes, von dessen Zukunft er wie fein fchasfeusfreudiger Vater berzeugt war. In diesem war zuerst der Gedanke aufgetaucht, Preußen zu einer fhrenden Stellung vorzubereiten. Da nach dem Zer-fall des Reiches feine Erneuerung nur von einem Einzelstaate ausgehen konnte, schien gerade Preußen dazu geeignet, da seine staatlichen Sonder-interessen mit den allgemein-deutschen zusammenfielen.
Nach langen Unterhandlungen kam am 16. November 1700 der Krontraktat zwischen dem Kaiser und dem Kurfrsten zustande. Darin versprach der Kaiser, den Kurfrsten als König in Preußen anzuerkennen, wogegen sich Friedrich verpflichtete, während der Dauer des Spanischen Erb-folgekrieges ein brandenburgisches Korps zum kaiserlichen Heere zu stellen.
Am 18. Januar 1701 krnte sich Friedrich zu Knigsberg als König in Preußen*). Der am Tage vorher gestiftete Schwarze Adlerorden trgt den preuischen Wahlspruch Suum cuique.
*) Den Titel König von Preußen" nahm erst Friedrich der Groe nach der Erwerbung von Westpreuen an.
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Extrahierte Personennamen: Sophie_Charlotte Ernst_Augusts_von_Brannschweig-Lnebnrg Ernst Augusts Leibuiz Eberhard_von_Danckelmann Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Danckelmann Kolb_von_Wartenberg Friedrichs Wilhelm Ernst_August_von_Hannover_Kurfürst Ernst August August Friedrich Friedrich Friedrich_zu_Knigsberg Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Hannover Friedrichs Bonn Ostfriesland Charlottenburg Berlin Friedrichs Holland Sachsen Polen Spanischen_Erb-folgekrieges
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
50 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
Auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen besetzte 1713 nach einem Vertrage mit Rußland Stettin. Da verlie Karl Xii. die Trkei und gelangte auf seinem berhmten Ritt durch Ungarn und Deutschland der Wien, Nrnberg, Braunschweig nach Stralsund. Als aber die preuischen Truppen unter Leopold von Anhalt-Dessau Rgen erobert hatten, mute Karl diesen letzten Platz in Pommern ausgeben.
Der Krieg zog sich noch mehrere Jahre hin. Nachdem Karl 1718 seinen Tod in den Laufgrben vor Frederikshall in Norwegen gefunden hatte, schlo sein Nachfolger Friedrich, aus dem Hause Hessen-Kassel, den Frieden von Stockholm. Schweden trat Bremen und Verden an Hannover ab, Vorpommern mit Stettin und den Inseln Usedom und Wollin an Preußen und 1721 im Frieden zu Nystad Livland, Estland, Jngermanland und Karelien mit den Inseln sel und Dago an Rußland ab, es erhielt Finnland zurck.
Schweden hatte die Ostseeherrschaft verloren, von auswrtigen Be-sitzungeu blieben ihm nur der nrdliche Teil Vorpommerns mit Rgen und Wismar.
D. Mitteleuropa 1720-1740.
Auf die strmischen ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts folgen zwei, die eine gewisse allgemeine Ermattung zeigen; es ist die Zeit des Gleichgewichts der europischen Mchte.
30. sterreich unter Karl Tl. (17111740) und Frankreich unter Ludwig Xv. (17151774). Zwei Jahre nach dem Rastatter Frieden griff sterreich in den Krieg Venedigs gegen die Trkei ein. Prinz Eugen erfocht den Sieg bei Peterwardein und eroberte Belgrad. Im Frieden zu Passarowitz (an der Mndung der Morawa) erhielt sterreich das Temesvarer Bauat, Nordserbien mit Belgrad und die kleine Walachei westlich der Aluta. Venedig verlor Morea, behielt aber die Pltze an der dalmatinischen Kste.
Indessen hatte Spanien die Hoffnung auf den Wiedergewinn seiner Besitzungen in Italien noch nicht aufgegeben. Der spanische Minister, Kardinal Alberoni, lie durch eine Flotte Sardinien und Sizilien be-setzen, aber der Quadrupelallianz der Mchte Frankreich, Osterreich, Grobritannien und Niederlande gegenber mute der Krieg aufgegeben werden. Spanien erklrte feinen Verzicht auf die italienischen Besitzungen, Karl Vi. erkannte die Bonrbonen als Könige von Spanien an und vertauschte Sizilien gegen Sardinien, das an Savoyen kam; seitdem (1720) nannten sich die Herzge Könige von Sardinien.
Da Karl Vi. keine Shne hatte, ordnete er die Erbfolge in den Habs-burgischen Landen durch die Pragmatische Sanktion in der Weise,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karl_Xii Karl Leopold_von_Anhalt-Dessau Leopold Karl Karl Karl Karl Friedrich Friedrich Karl_Tl Karl Ludwig_Xv. Eugen Eugen Morawa Morea Kardinal_Alberoni Karl_Vi Karl Karl_Vi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Stettin Ungarn Deutschland Wien Nrnberg Braunschweig Stralsund Pommern Norwegen Hessen-Kassel Stockholm Hannover Stettin Wollin Nystad_Livland Estland Jngermanland Karelien Finnland Wismar Mitteleuropa Frankreich Belgrad Belgrad Venedig Spanien Italien Sardinien Sizilien Frankreich Osterreich Niederlande Spanien Spanien Sizilien Sardinien Sardinien
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
60 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
Die vom Könige eigenhndig entworfene Instruktion fr die Erzieher seines Sohnes forderte Unterricht in der Religion und Moral, der Ge-schichte der letzten 150 Jahre und der Erdkunde, im Deutschen und Frau-zsischen so viel, da der Prinz beide Sprachen schreiben und sprechen knne. Durch krperliche bungen, Unterricht in Zeichnen, Mathematik und Befestiguugsw esen sollte er zum Offizier vorgebildet werden. Endlich sollte er frh mit seinem Gelde gut haushalten lernen. (Er sollte ein guter Christ, guter Wirt, guter Soldat werden.)
Mehrere Stunden des Tages mute der Kronprinz in der Umgebung seines Vaters zubringen, ihn frh auf seinen Reisen begleiten, ohne da dabei auf seine zarte Gesundheit Rcksicht genommen wurde.
Nach seiner Einsegnung wurde er nur noch im Kriegswesen unterrichtet.
Bald danach begann die Entfremdung zwischen Vater und Sohn. Sie hatte ihren letzten Grund in der starken Verschiedenheit der geistigen Veranlagung beider und mute, da beide im Grunde herrische Naturen von ungewhnlicher Willenskrast waren, rasch zu tiefgehendem Zerwrfnis führen. Dem einfachen, geraden, nur aufs Praktische gerichteten Geiste des Vaters war der phantasiereiche, glnzend begabte Sohn mit seinem tiefen Wissensbedrfnis, seinen sthetischen Neigungen, seiner nnzweifel-haften musikalischen Begabung, der bei knstlerisch veranlagten Naturen hufig sich findenden Neigung zu Weichlichkeit und luxurisem Leben, der er sich hinter dem Rcken des Vaters berlie, mit dem berlegenen kansti-schen Witze unverstndlich; ersah hier nur die Schattenseiten. Das harte preuische Staatsbewutsein bumte sich in ihm auf bei dem Gedanken, da dieser effemimerte Weichling die ppige Hofhaltung, die sich an anderen Residenzen fand, auch hier wieder einfhren und den mhsam geschaffenen Wohlstand des Staates vergeuden knne. Der Schmerz der einen Sohn, den er leidenschaftlich geliebt hatte, aber fast verloren gab, verzehrte den König. uere Umstnde verschrften den Konflikt. Die Mutter, Sophie Dorothea, aus dem hannoverschen Hause, stand auf feiten des Sohnes, sie begnstigte eine englische Heirat, die der König verwarf. Es fehlte nicht an Zwischentrgern. Friedrich Wilhelm wollte seinen Sohn unter seine knigliche und vterliche Autoritt beugen und lie sich von seinem jhzornigen Temperament zu krperlichen Mihandlungen hinreien, dabei traf er auf einen zwar passiven, aber unberwindlichen Widerstand. End-lich beschlo der Kronprinz, dem unertrglichen Verhltnis ein Ende zu machen. Auf einer Reise seines Vaters nach Sddeutschland (1730) machte er den Versuch, ins Ausland zu fliehen. Vor der Ausfhrung seines Planes wurde er gefangengenommen, unter militrischer Bedeckung nach Kstrin gebracht und spter vor ein Kriegsgericht gestellt. Der Leutnant von Katte, der mit ihm im Einvernehmen gestanden hatte, wurde vor seinen Augen zum Schafott gefhrt.
In Kstrin lenkte der Kronprinz ein, nherte sich dem Könige wieder und suchte seine Verzeihung zu erlangen. Er arbeitete sich fast ein Jahr auf der Kriegs- und Domnenkammer zu Kstrin in die verschiedenen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Sophie_Dorothea Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm von_Katte
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Die Reformen in Preußen.
125
erfocht er einen Vorteil der die Feinde, wurde aber dann bis nach Stralsund zurckgedrngt und fiel hier in einem Straengefecht mit dnischen und hollndischen Truppen. Elf gefangene Offiziere seines Korps wurden in Wesel erschossen.
Ebensowenig glckte der Aufstand des Freiherrn von Drnberg in Hessen.
74. Napoleon auf der Hhe seines Glckes. Im April 1810 lie sich Napoleon von Josephine Beanharnais scheiden und heiratete, um die mangelnde Legitimitt zu ersetzen, Marie Luise, die Tochter Franz' I. von sterreich. Im folgenden Jahre wurde ihm ein Sohn geboren, dem er den Titel eines Knigs von Rom verlieh. Er stand damals auf der Hhe seiner Macht und seines Glckes.
Im Jahre 1810 vereinigte er den Kirchenstaat mit seinem Reiche und lie Pius Vii. nach Frankreich bringen, wo er bis 1814 (zuletzt in Fontaineblean) auszuharren hatte. Um dem Schmuggel mit englischen Waren ein Ende zu machen, verleibte Napoleon Holland, das sein Bruder Louis aufgegeben hatte, Frankreich ein und dehnte dessen Grenzen bis nach Hamburg aus. Frankreich erreichte damals seinen grten Um-fang. Das Kaiserreich umfate Frankreich bis zum Rhein, Norddeutsch-land bis zu einer Linie von der Lippe bis zur Travemuduug und den westlichen Teil Italiens bis an die Grenze Neapels. Es war in 130 Departements eingeteilt und zhlte etwa 44 Millionen Bewohner. Von Frankreich unmittelbar abhngig war der Rheinbund, das Herzogtum Warschau, die Schweiz, die Knigreiche Italien und Neapel, Jllyrien und damals noch Spanien. Frankreich verbndet waren Preußen, sterreich, Dnemark, Norwegen. Frei waren nur die Lnder an den Enden des Erdteils: Portugal, England, Schweden, Rußland und die Trkei.
Im Jahre 1809 war das preuische Knigspaar aus Knigs-berg nach Berlin zurckgekehrt und von den Einwohnern mit groer Liebe und Herzlichkeit empfangen worden. Im folgenden Jahre beklagten König und Volk den Tod der edlen Knigin Luise. (19. Juli; s. kuustgesch. Anhang Nr. 65.)
Die Reformen in Preußen.
Unter dem Drucke der Fremdherrschast wurden in Preußen Re-formen durchgefhrt, deren Notwendigkeit schon lngst erkannt war und die darauf berechnet waren, die schlummernden materiellen und geistigen Krfte der Nation zu wecken und zu strken. Es sind zu scheiden Reformen auf dem brgerlichen und dem militrischen Gebiete. Auf brgerlichem Ge-biete find auseinanderzuhalten drei Zeitabschnitte: die Zeit 1. Steins 18071808, 2. der vier Minister, besonders Altensteins 18091810 3. Hardenbergs seit 1810 (Kanzler bis 1822). Die meisten Reformer waren bezeichnenderweise keine geborenen Preußen, ein Beweis, welche Anziehungskraft ein geachtetes Staatswesen besitzt.
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TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Josephine_Beanharnais Marie_Luise Napoleon Louis Luise Hardenbergs
Extrahierte Ortsnamen: Stralsund Wesel Drnberg Hessen Rom Frankreich Fontaineblean Holland Frankreich Hamburg Frankreich Frankreich Rhein Italiens Neapels Frankreich Rheinbund Warschau Italien Neapel Spanien Frankreich Dnemark Norwegen Portugal England Schweden Knigs-berg Berlin
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
76 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte.
Siege waren mit schweren Verlusten erkmpft worden, die preuische Monarchie hatte nicht Menschen genug, diese Verluste zu ersetzen, der Zuzug von Fremden hrte seit den Unglcksjahren auf. Oft muten Leute mit Gewalt angeworben, im Winter notdrftig einexerziert und schon im Sommer vor dem Feinde verwendet werden. berhaupt nicht zu er-setzen war der Verlust an Offizieren. Der mrkische und pommersche Adel, aus dessen Shnen sich das Offizierkorps hauptschlich ergnzte, hatte schwer gelitten, ganze Familien waren ausgestorben. Die besten Generale: Schwerin (bei Prag), Keith (bei Hochkirch), Winterseldt (bei Moys), Fonqne (bei Landeshnt) waren gefallen oder gefangen.
sterreich litt bei weitem nicht in dem gleichen Mae. Ja die kaiserliche Armee wurde von Jahr zu Jahr besser, zumal seit sie in Laudon einen Fhrer von ungewhnlicher Tchtigkeit hatte.
Auch die Kriegskosten aufzubringen, erwies sich fr Preußen von Jahr zu Jahr schwieriger; schon hatte sich der König zu einer Mnz-Verschlechterung (Ephraimiten) und zur Einstellung der Beamten-besoldnngen entschlieen mssen. Als im Jahre 1760 Georg Ii. ge-storben war und ihm sein Sohn Georg Iii. folgte, trat der schon lange gefrchtete Wechsel im englischen Ministerium ein. William Pitt wurde im Oktober 1761 entlassen, und sein Nachfolger kndigte Preußen den Subsidieuvertrag.
1761. Fast einen Monat hielt sich Friedrich in dem Lager bei Bnnzelwitz in der Nhe von Schweidnitz gegen eine dreifach berlegene Armee der sterreicher und Russen unter Laudon und Bnwrlin. Als_ er nach ihrem Abzge seine Stellung wechselte, berraschte Landon Schweid-nitz. Auch Kolberg fiel in die Hnde der Russen. Im Dezember 1761 waren die Aussichten Friedrichs auf einen glcklichen Ausgang des Krieges sehr gering. Da trat eine Wendung zu seinen Gunsten ein.
Im Januar 1762 starb Elisabeth von Rußland, und ihr folgte ihr Neffe Peter Iii. aus dem Hause Holstein-Gottorp, der glhendste Bewunderer des Knigs. Er schlo sofort Frieden, ja sogar ein Bndnis mit Friedrich, worin er ihm Schlesien gewhrleistete und eine Hilfsarmee zur Verfgung stellte. Als er schon nach wenigen Monaten durch eine Ver-schwrung beseitigt wurde und seine Gemahlin Katharinall., eine Prinzessin aus dem Hanse Anhalt-Zerbst, als Zarin den Thron bestieg, rief sie zwar die russischen Truppen wieder zurck, erklrte indessen, den Frieden halten zu wollen. Friedrich bestimmte den russischen General Tschernitscheff, die Nachricht von diesem Thronwechsel noch einige Tage zu verheim-lichen, und erstrmte die feste Stellung seiner Gegner bei Bnrkers-dorf (am Eulengebirge), während die Russen, in Schlachtlinie aufgestellt, wenigstens zum Schein teilnahmen. Nach diesem Erfolge eroberte Fried-rich Schweidnitz zurck. Der Prinz Heinrich erfocht bei Freiberg in Sachsen einen glnzenden Sieg der die sterreicher und die Reichs-armee. Kleist unternahm mit einem preuischen Streifkorps einen Zug
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Extrahierte Personennamen: Keith_( Georg_Ii Georg_Iii William Friedrich Friedrich Landon_Schweid-nitz Friedrichs Elisabeth_von_Rußland Peter_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Tschernitscheff Fried-rich_Schweidnitz Heinrich Heinrich